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Albert Schweitzer 05: Tropenkrankheiten und Heilmethoden in Lambarene 1913-1927
Albert Schweitzer=einer der ersten "Ärzte ohne Grenzen"

Spritzenterror: Spritzen über alles - Unfallverletzungen - Herzkrankheiten und Spritzen - Schlafkrankheit und Spritzen: ab 1926 Tryparsamid oder Bayer 205 - eitrige Prozesse - Lepra (Aussatz): mit gespritzter Ölmischung (vier Teile Chaulmoograöl mit 5 Teilen Erdnussöl) geheilt - Dysenterie (Ruhr), die später teilweise als Cholera erkannt wird: Heilung mit weissem Lehmwasser - Hakenwurmkrankheit (Ankylostomiasis) - Tetanus - Geisteskranke - Bisswunden und Bisse: Menschenbisse sind die schlimmsten - Krätze mit Krätzesalbe - Erkältung+Lungenentzündung - Furunkeln: mit Terpentin-Stahl geheilt - Vergiftungen - Chirurgie mit Verbänden mit dem Farbstoff Methylviolett: Zerfetzte Hände - zerschossener Ellenbogen und Verbände mit dem Farbstoff Methylviolett - Leopardenbiss und Verbände mit Methylviolett - Elefantenfleisch im Hals - Geschwüre heilen mit Spritzen und Verbänden mit Methylviolett - phagedänische Geschwüre zerplatzen ab 1926 mit dem Tröpfeln einer hom. Verdünnung mit Quecksilberoxycyanur, oder mit einer Kupfersulfat-Verdünnung oder mit Breosan-Salbe - Hauttransplantationen (Streifen, dann Kreise) - Krebs, Tumore, keine Blinddarmfälle - Hernienoperationen (Meisterleistung) - Unfallverletzungen mit Verbänden mit Methylviolett geheilt - Operation von Elephantiasis (Meisterleistung) - Zähne und Gebiss: mit Thymol einstreichen - kleinere Krankheiten: Grippe - Verbrennungen heilen mit Verbänden mit Methylviolett - Babys retten - Krankheiten speziell bei weissen PatientInnen in Lambarene: Fussgeschwüre, Malaria, Schwarzwasserfieber mit Spritzen von 3%-iger Kochsalzlösung unter die Haut der Oberschenkel geheilt - Muskelabszesse, Lungenentzündungen, Brüche, Leopardenangriffe etc. - Sonnenstich - Furunkulose mit Terpentin-Stahl geheilt - Schwarze sind Versuchskaninchen für Rockefeller

Spritze Symbol    Lepra am Rücken   Schwache
                Patientin in Afrika   Leopard, Gebiss   Methylviolett, Farbstoff-Pulver   Elephantiasis-Geschwür am Bein
Spritze Symbol [1] - Lepra am Rücken [4] - schwache Patientin in Afrika [5] - Leopard, Gebiss [12] - Methylviolett, Farbstoff-Pulver [15] - Elephantiasis-Geschwür [22]

aus: Albert Schweitzer: Aus meinem Leben und Denken -- Zwischen Wasser und Urwald (1920) -- Briefe aus Lambarene 1924-1927
In: Albert Schweitzer. Gesammelte Werke in fünf Bänden: Band 1; ExLibris-Verlag ohne Jahr (ca. 1970)

von Michael Palomino (2020)
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Literatur: Bücher von Albert Schweitzer mit medizinischen Angaben über die Urwald-Medizin

Medizinische Berichte aus Afrika:
1) Zwischen Wasser und Urwald (Edition Haupt, Berne 1921 - Englisch: On the edge of the primeval forest - Spanisch: Entre el agua y la selva virgen)
2) Briefe aus Lambarene 1924-1927 (Englisch: Letters from Lambarene 1924-1927)
3) Aus meinem Leben und Denken 1931 (Englisch: Out of My Life & Thought - Spanisch: Mi vida y pensamientos)

Weitere Quellen

Quellen für die Zeit von 1924-1927 in Lambarene sind auch die Hefte des C.H.Beck-Verlags, die vor allem für die SpenderInnen des Spitals geschrieben wurden:
-- Mitteilungen aus Lambarene. Erstes und zweites Heft (Frühjahr 1924 - Herbst 1925). C.H.Beck-Verlag, 164 Seiten
-- Mitteilungen aus Lambarene. Drittes Heft (Herbst 1925-Sommer 1927). C.H.Beck-Verlag, 74 Seiten
Die Hefte liegen auch in schwedischer, englischer und holländischer Ausgabe vor, englisch mit dem Titel: "More from the Primeval Forest"
(Leben+Denken, S.219)



Die Liste: Die Pionierleistungen von Albert Schweitzer und seinen Ärzten in Lambarene

Pionierleistung: Das Verhindern von Amputationen bei schweren Verletzungen oder Brüchen
-- mit dem Verhindern von Amputationen bei schweren Verletzungen oder Brüchen: mit feuchten, Methylviolett-Verbänden (Zwischen Wasser+Urwald, S.449)
-- mit Hauttransplantationen zur schnelleren Heilung von offenen Stellen, wo vorher ein Geschwür gewesen war (phagedänische Geschwüre) (Briefe aus Lambarene, S.660-661)
-- dann wurden ab 1926 die phagedänischen Geschwüre mit einer homöopathischen Verdünnung mit Quecksilberoxycyanur entfernt, oder mit Kupfersulfat, oder mit Breosan-Salbe, so dass es keine Vollnarkose mehr brauchte (Zwischen Wasser+Urwald, S.396,449; Briefe aus Lambarene, S.511-516, 660-661 etc. - siehe Chirurgie: Geschwüre)

Pionierleistung: Heilung des Schwarzwasserfiebers
Albert Schweitzer konnte das gefürchtete Schwarzwasserfieber schlussendlich heilen (zerstörte rote Blutkörperchen, z.B. durch hohe Dosen von Chinin) und zwar mit dem Spritzen von 3%-iger Kochsalzlösung unter die Haut der Oberschenkel (Briefe aus Lambarene, S.575-576)

Pionierleistung: Heilung von Geschwüren
-- ab 1926 werden Geschwüre mit der Tropfenmethode mit Quecksilberoxycyanur oder mit Kupfersulfat "gesprengt", oder auch mit der Salbe Breosan
-- das Abheilen und die neue Hautbildung kommt mit feuchtgehaltenen Umschlägen mit dem Farbstoff Methylviolett
-- Hauttransplantationen verkürzen die Heilungszeit um 1/3 (siehe: Chirurgie: Geschwüre).

Pionierleistung: Heilung von Lepra
Die Mischung mit vier Teilen Chaulmoograöl gemischt mit 5 Teilen Erdnussöl unter die Haut gespritzt heilt Lepra:

-- die genaue Mischung geht mit 4 Teilen erwärmtem Chaulmoograöl und 5 Teilen erwärmtem Erdnussöl
-- dann wird die Mischung sterilisiert [gekocht?]
-- täglich werden 1/2 bis 2 cm3 am Oberschenkel unter die Haut gespritzt, was gute Heilerfolge zeigt (Briefe aus Lambarene, S.579).

Entdeckung 1926: Ruhr war oft gar keine, sondern es war Cholera
1926 entdeckt Dr. Trensz im Spital von Lambarene am Mikroskop, dass viele Ruhr-Kranke gar keine Ruhr, sondern eine Art Cholera (Cholerine) haben - die heilt mit weissem Lehmwasser (Briefe aus Lambarene, S.663). Der Erreger ist im Flusssystem des Ogowe-Fluss. Normalerweise schadet er nicht, aber wenn sich Schwarze nur mit weissem Reis ernähren, werden die Immunsysteme und die Gedärme schwach und auf den Erreger anfällig (Briefe aus Lambarene, S.635).


Pionierleistung: Heilung von Furunkeln
erfolgt ab 1926 mit dem Medikament "Terpentin-Stahl" (Briefe aus Lambarene, S.658).

Und jede Operation von Hernien oder von Elephantiasis ist ebenfalls als Pionierleistung zu werten. Was die Naturmedizin mit Kräutern, Wurzeln oder Salzen angeht, hat Albert Schweitzer leider KEINE Pionierleistungen vorzuweisen: Er heilte meistens mit teuren Pharma-Produkten aus Europa oder vom Rockefeller-Institut.

Albert Schweitzer kannte auch Joga und Ayurveda NICHT, obwohl er über Indien eigentlich einiges wusste. Auch von Homöopathie hatte Albert Schweitzer KEINE Ahnung. Und statt über die Urwaldpflanzen gleich nebenan zu lernen oder zu forschen, womit er die teuren Pharma-Heilmittel aus Europa hätte ersetzen können, spielte er lieber Klavier oder betete zum Fantasie-Gott aus Rom. Das ist wahrlich nicht so effektiv!




Die "Heilmethoden" von Albert Schweitzer 1924-1927

Albert Schweitzer ist ein Spritzen-Terrorist mit etwas Naturmedizin - Spritzen über alles

Spritze Symbol
Spritze Symbol [1]

-- Albert Schweitzer behauptet, gegen Tropenkrankheiten muss man viel intravenös spritzen (Briefe aus Lambarene, S.542). Zitat:
"Glücklicherweise beherrscht Joseph [der Medizinhelfer und Übersetzer] die Technik der intravenösen Einspritzungen, die in der Behandlung der tropischen Krankheiten eine so grosse Rolle spielen." (Briefe aus Lambarene, S.542)
-- die Behandlung von Schlafkrankheit und von Geschwüren braucht bei Albert Schweitzer teilweise über 20 Spritzen pro Tag (Briefe aus Lambarene, S.516). Zitat:
"Dass die Schlafkranken und die Leute mit Geschwüren mit intravenösen Einspritzungen behandelt werden müssen, bedeutet eine grosse Arbeit. Oft sind über 20 solcher Einspritzungen an einem Tage vorzunehmen." [für 20 Patienten?] (Briefe aus Lambarene, S.516)
-- dabei findet man bei Schwarzen die Vene kaum - [und der Jesus-Fantasie-Pfarrer Albert Schweitzer kommt NICHT auf die Idee, Naturmedizin zu lernen oder neue Kräutermittel auszuprobieren oder die Menschen mit Homöopathie zu behandeln, die in Europa bereits VORHANDEN ist. Nein, er muss Lockmittel für die Spritzen einsetzen (!!!)]:
-- man muss die Vene "fühlen"
-- oft haben die Leute Krätze und Hautausschläge und somit harte, panzerartige Haut, so dass ein Erfühlen der Vene gar nicht möglich ist
-- bei abgemagerten SkelettpatientInnen ist die Spritze über die Vene schwierig
-- oft sind mehrfache Versuche notwendig, das Herumsuchen mit der Spritze unter der Haut geht z.T. bis 1 Stunde lang, bis man die Vene findet
-- "gute Venen" gehen schnell (Briefe aus Lambarene, S.516)
-- Albert Schweitzer vollführt in seinem Spital in Lambarene einen Spritzenterror ohne Ende, gibt z.T. Zucker als Belohnung, um die Schmerzen auszuhalten
-- Albert Schweitzer hat 1923 für den Spritzenterror den weissen Assistenten Noël daei (Noël Gillespie, Chemiestudent aus Oxford - Leben+Denken, S.214), der von den Eingeborenen "Leutnant" genannt wird (Briefe aus Lambarene, S.517).

Albert Schweitzer Zitat:
"Dass die Schlafkranken und die Leute mit Geschwüren mit intravenösen Einspritzungen behandelt werden müssen, bedeutet eine grosse Arbeit. Oft sind über 20 solcher Einspritzungen an einem Tage vorzunehmen [für 20 PatientInnen?]. Und intravenöse Einspritzungen sind bei Schwarzen viel schwerer zu machen denn bei Weissen. Der bläuliche Schimmer, der beim Weissen durch die Haut hindurch den Lauf der Venen an den Armen anzeigt, ist hier [auf der haut der Schwarzen] nicht vorhanden. Dazu kommt, dass in vielen Fällen durch Krätze und Hautausschläge die Haut unserer Patienten ein harter Panzer geworden ist, durch den auch der geübteste Finger kein Blutgefäss mehr zu fühlen vermag. Und so manche Schlafkranke sind Skelette, deren armselige Venen der intravenösen Einspritzung die grössten Schwierigkeiten bereiten. Es kann also vorkommen, dass es wiederholter Versuche bedarf, bis die Nadel endlich den richtigen Weg findet. Diese schwierigen Fälle, von denen (Briefe, S.516) einer unter Umständen eine Stunde Arbeit macht, kommen erst an die Reihe, wenn die "guten Venen" erledigt sind.

Ein kleines Schlafkrankheitsmädchen, Zitombo, ist unsere gefürchtetste Patientin. Gar manches Stückchen Zucker muss ihr in den Mund gesteckt werden, um ihre Tränen zu stillen, wenn die Nadel immer wieder in dem dünne Ärmchen herumsucht. Wenn dann alles vorüber ist, wird sie auf dem Arm des Doktors aus dem Spital herausgetragen.

Am Samstag, dem Haupttage der Einspritzungen für die Schlafkranken, weiss Frau Missionar Herrmann, dass wir mit ein oder zwei Stunden Verspätung zu Tisch erscheinen werden. Aber sie ist sehr nachsichtig mit uns.

Zum Glück hat sich Noël die Technik der intravenösen Injektionen schnell angeeignet und erspart mir so viel Arbeit.

Bei den Eingeborenen heisst Noël "der Leutnant". Von der Zeit der militärischen Verwaltung des Landes her sind sie [die Schwarzen] es nämlich gewohnt, dass neben dem Bezirkshauptmann ein Leutnant amtiert. Da sie nur Militärärzte kennen, habe auch ich für sie etwas militärischen Charakter. Darum liegt es ihnen nahe, den Weissen, der neben mir ist, als den Leutnant des Doktors anzusehen. Noël hat sich an diesen Namen schon ganz gewöhnt. Auf der Station nennt ihn niemand mehr anders." (Briefe aus Lambarene, S.517)


Die Heilung von Herzkrankheiten bei Albert Schweitzer: Spritzen über alles

Spritze Symbol
Spritze Symbol [1]

Mit dem Hörrohr das Herz abhören und Diagnosen stellen - das macht Eindruck bei den Schwarzen
Albert Schweitzer macht den Afros Eindruck, indem er die Herzen mit seinem Hörrohr abhört und Herzprobleme erkennt, ohne dass die Schwarzen ihm davon erzählt haben (Zwischen Wasser+Urwald, S.359). Albert Schweitzer Zitat:
<Die Zahl der Herzkranken überrascht mich immer mehr. Sie ihrerseits sind erstaunt, dass ich ihre ganzen Leiden kenne, wenn ich sie mit dem Hörrohr behorcht habe. "Jetzt glaube ich, dass dies ein rechter Doktor ist!" rief letzthin eine herzkranke Frau [dem Helfer] Joseph zu. "Er weiss, dass ich nachts oft nicht atmen kann und vielmals geschwollene Füsse habe, und ich habe ihm nichts davon gesagt, und er hat nicht einmal meine Füsse angeschaut."> (Zwischen Wasser+Urwald, S.359)

Herzkranke in Lambarene: Koffeinspritzen+Ätherspritzen+Kampferspritzen
-- es kommen viele alte Herzkranke im letzten Stadium, Albert Schweitzer gibt für Herzkranke Koffeinspritzen, Ätherspritzen und Kampferspritzen, einige sterben ihm trotzdem weg (Briefe aus Lambarene, S.505)

-- die Zahl der Kranken nimmt ständig zu (Leben+Denken, S.216)
-- als die Heilarbeit wieder aufgenommen wird, kommt ein schwarzer Holzhändler - Emil Ogouma - und stellt Albert Schweitzer 5 Arbeiter und 1 Aufseher zur Verfügung, um die dringendsten Reparaturen auszuführen (Briefe aus Lambarene, S.505).

oder:

Herzkranke in Lambarene: Digitalin [Digitalinum verum]
Albert Schweitzer heilt Herzprobleme mit Digitalis: täglich 1/10 Milligramm Digitalin einige Monate lang, und die PatientIn darf einige Monate nicht arbeiten - letzteres ist in Afrika kein Problem, wenn die PatientInnen in ihre Dörfer zurückkehren - die Europäer haben eher das Problem, wenn sie einige Monate nicht arbeiten dürfen... (Zwischen Wasser+Urwald, S.360).

Schlaganfall wird als "Tod" beschrieben
Zitat Albert Schweitzer:
<Will mir einer mitteilen, dass er einen Schlaganfall erlitten hat, so sagt er: "Ich war tot."> (Zwischen Wasser+Urwald, S.378)


Die Heilung von Schlafkrankheit (Afrikanische Trypanosomiasis) bei Albert Schweitzer: Spritzen über alles

Afrikanische
                  Schlafkrankheit   Spritze Symbol
Afrikanische Schlafkrankheit [2] - Albert Schweitzer spritzt und spritzt und spritzt [1]

-- Tsetsefliegen: Die Tsetsefliege "Glossina palpalis" verbreitet die Schlafkrankheit. Tsetsefliegen sind so gross wie die europäischen Brummerfliegen, fliegen aber lautlos und stechen und saugen Blut durch den dicksten Stoff - da Tsetsefliegen nicht entdeckt werden wollen, landen sie nie auf weisser Farbe, also ist man mit weissen Kleidern am besten gegen Tsetsefliegen geschützt. Die Schwarzen leiden brutal unter den Tsetsefliegen (Zwischen Wasser+Urwald, S.357).

Die Tsetsefliege Glossina palpalis fliegt nur am Tag, sie infiziert sich bei Schlafkranken und verbreitet die Trypanosomen (Bohrerkörper) an alle, die sie sticht (S.392). In der Nacht sind es ausserdem die Moskitos, die die Schlafkrankheit übertragen, wobei die Erreger in der Mücke nur ein paar Stunden überleben, weil die Mücke nicht so viele davon aufnehmen kann (Zwischen Wasser+Urwald, S.392-393).

Die Erreger gehen in die Flüssigkeit der Hirnhäute und Rückenmarkshäute über, in den "Liquor cerebro-spinalis" (Zwischen Wasser+Urwald, S.393).

Verbreitung der Schlafkrankheit in ganz Zentralafrika
Die weissen Kolonialisten mit der Reisetätigkeit und Deportationen haben bewirkt, dass die Schlafkrankheit bis 1914 in ganz Zentralafrika verbreitet ist, von der Ostküste bis zur Westküste, bis zum Niger im Norden und bis zum Fluss Sambesi im Süden (Zwischen Wasser+Urwald, S.395).

Die Erforschung der Schlafkrankheit
Die Forscher bezüglich Schlafkrankheit sind: Ford, Castellani, Bruce, Dutton, Koch, Martin, Leboeuf (Zwischen Wasser+Urwald, S.391).

Die Schlafkrankheit wird 1803 in Sierra Leone erstmals bei Schwarzen entdeckt, ab den 1860er Jahren kommt es zu ersten systematischen Untersuchungen (S.391). Zuerst wird die Krankheit "Gambienisches Fieber" genannt. Durch Vergleiche im Mikroskop kommt heraus, dass die langen Fieberzustände bereits die Schlafkrankheit ist (Zwischen Wasser+Urwald, S.392).

Symptome der Schlafkrankheit
Die Schlafkrankheit ist eine chronische Hirnhautentzündung und Hirnentzündung (Zwischen Wasser+Urwald, S.393), die Symptome sind:
-- leichtes Fieber, das kommt und geht
-- rheumatische Schmerzen
-- Gedächtnisschwund
-- Schlaflosigkeit
-- eventuell geisteskrank mit Melancholie oder Tobsucht oder Selbstmordgedanken
-- in manchen Fällen: schwere Kopfschmerzen
-- bis zum Einschlafen kann die Entwicklung zwei bis drei Jahre dauern, es kommt zu Nickerchen im ruhigen Sitzen oder nach dem Essen (Zwischen Wasser+Urwald, S.390)
-- am Ende wird der Schlaf ewig und geht ins Koma über, die Patienten koten und urinieren, ohne es zu merken, magern ab, es bilden sich Geschwüre an den Liegestellen, es kommt zur Embryostellung mit Knien am Kinn, manchmal kommt eine Besserung vor dem endgültigen Tod, am Ende tritt auch oft eine Lungenentzündung auf (Zwischen Wasser+Urwald, S.391).

Die Diagnose mit Mikroskop - sonst ist eine Verwechslung mit Malaria möglich
-- bei Leuten mit Schlafkrankheit muss das Blut unter dem Mikroskop diagnostiziert werden, denn die Symptome sind ähnlich wie Malaria und man muss wissen, welche Krankheit es genau ist (Briefe, S.566)
-- ohne Mikroskop geht gar nichts (Zwischen Wasser+Urwald, S.393-394)
-- dabei sind die Erreger der Schlafkrankheit nicht sehr zahlreich, es kann z.B. sein, dass da nur 1 Erreger auf 4 Tropfen Blut ist, und die mikroskopische Untersuchung eines Blutstropfen braucht 10 Minuten (Zwischen Wasser+Urwald, S.394)
-- der letzte Test ist dann in der Blutzentrifuge mit 10cm3 Blut, so kann man die Erreger konzentrieren (Zwischen Wasser+Urwald, S.394)
-- und die Erreger sind auch nicht immer da, die Schlafkranken haben Phasen, währenddessen die Erreger im Blut fehlen! (Zwischen Wasser+Urwald, S.394).

Ein Fieber-Kopfschmerz-Patient braucht also 2 Stunden Untersuchung, und draussen ist die Warteschlange (Zwischen Wasser+Urwald, S.395).

Die Heilung von Schlafkrankheit
-- man muss die Trypanosomen vernichten. Wenn sie nur im Blut sind, wirkt das Medikament Atoxyl (eine Arsen-Anilin-Verbindung: Metaarsensäureanilid)
-- Atoxyl wirkt aber NICHT im Hirn und nicht im Rückenmark (Zwischen Wasser+Urwald, S.393)
-- die Medikamente gegen Schlafkrankheit wirken nur im 1. und 2. Stadium, deswegen ist die schnelle Abklärung lebensrettend (Briefe, S.566)
-- Malaria wird mit Chinin behandelt, und wenn es eine Schlafkrankheit ist, die mit Chinin behandelt wird, heilt nichts und wertvolle Zeit geht verloren (Briefe aus Lambarene, S.566)
-- Atoxyl darf nicht im Licht stehen, wie auch Salvarsan nicht. Nebenwirkung kann in seltenen Fällen Erblindung sein, auch bei kleinen Dosen (Zwischen Wasser+Urwald, S395).

Werden unter dem Mikroskop Trypanosomen gefunden, wird gespritzt:
-- eine Lösung von Atoxyl und destilliertem Wasser wird unter die Haut gespritzt [am Oberschenkel?]
-- 1. Tag: 0,5gr, 3. Tag: 0,75gr, 5. Tag: 1gr, ab da alle 5 Tage 0,5gr
-- Frauen und Kinder bekommen enie reduzierte Dosis, aber zu klein darf die Dosis auch nicht sein, denn dann gewöhnen sich die Trypanosomen daran und werden "atoxylfest"
-- sterilisierte Lösungen gekocht bei 110ºC wirken am besten, einfache Lösungen weniger
-- alle 5 Tage stehen also die Schlafkranken für die Spritze an, Atoxyl kann die Nebenwirkung der Erblindung haben, auch bei kleinen Dosen, bis 1918 ist ein Fall erblindet (Zwischen Wasser+Urwald, S.395).

Spritzen gegen Schlafkrankheit
-- Schlafkrankheit braucht bei Albert Schweitzer teilweise über 20 Spritzen pro Tag [für 20 PatientInnen?] (Briefe aus Lambarene, S.516). Albert Schweitzer Zitat:
"Dass die Schlafkranken und die Leute mit Geschwüren mit intravenösen Einspritzungen behandelt werden müssen, bedeutet eine grosse Arbeit. Oft sind über 20 solcher Einspritzungen an einem Tage vorzunehmen." (Briefe aus Lambarene, S.516)

"Am Samstag, dem Haupttage der Einspritzungen für die Schlafkranken, weiss Frau Missionar Herrmann, dass wir mit ein oder zwei Stunden Verspätung zu Tisch erscheinen werden. Aber sie ist sehr nachsichtig mit uns." (Briefe aus Lambarene, S.517)
-- Kinder werden mit Zucker abgefüttert, um die schmerzhaften Venensuchen mit Spritzen unter der Haut zu überstehen (Briefe aus Lambarene, S.517) [Spritzenfolter]
-- bei abgemagerten Schlafkrankheit-PatientInnen findet man die Vene unter der Haut ebenfalls kaum (Briefe aus Lambarene, S.517)

Die Schlafkrankheit am Ogowe-Fluss (Stand 1914)
Die Schlafkrankheit am Ogowe-Fluss in Gabun hat ein Zentrum am Nebenfluss N'Gounje, ca. 150km aufwärts, und ein kleines Zentrum um Lambarene sowie am See hinter N'Gômô (Zwischen Wasser+Urwald, S.389).

Die Verbreitung der Schlafkrankheit durch die weissen Kolonialisten ab 1870ca.
Solange in Afrika kein Verkehr war, beschränkte sich die Schlafkrankheit auf wenige Zentren, denn die Stämme liessen keine Fremden anderer Stämme in ihre Territorien rein. Dann kamen die weissen Kolonialmächte, sie brachten Schwarze über lange Strecken in andere Territorien [Deportationen] und so wurde die Schlafkrankheit auf ganz Afrika ausgebreitet. Ca. 1880 kam die Schlafkrankheit durch einen Träger aus Loango nach Lambarene (Zwischen Wasser+Urwald, S.389).

Bei einer erstmaligen Infektion sterben 1/3 der Bevölkerung an der Schlafkrankheit. In einem Bezirk von Uganda sterben aber 2/3, die Bevölkerung reduziert sich von 300.000 auf 100.000 (S.389). Ein Dorf mit 2000 Einwohnern hat nach der erstmaligen Infektion mit Schlafkrankheit nur noch 500 Einwohner (S.389-390). Dann geht die Tödlichkeit etwas zurück, kann aber wiederkommen (Zwischen Wasser+Urwald, S.390).


Die Heilung von Schlafkrankheit - viele kommen erst im letzten Stadium und sterben dann im Spital
-- zuerst erfolgt 6 Wochen lang eine Kur - dann 8 Wochen Pause, wo die Leute nach Hause gehen - und dann sollten die Leute wieder kommen und eine neue Kur erfolgen (Briefe, S.510)
-- leider kommen viele Leute mit Schlafkrankheit erst im letzten Stadium, provozieren viel Arbeit, sterben aber oft trotzdem (Briefe, S.510). Zitat Albert Schweitzer:
"Die Schlafkranken behalte ich sechs Wochen hier. Dann wird mit der Kur acht Wochen ausgesetzt. Sie gehen nach Hause und kommen nachher wieder. Leider habe ich viele Fälle im letzten Stadium, die sehr viel Arbeit machen und doch wohl kaum mehr zu retten sind." (Briefe aus Lambarene, S.510)
Schlafkranke erleiden am Ende eine komplette körperliche Lähmung, trotz der Behandlung von Albert Schweitzer [mit seinen 1000en von Spritzen], z.B. die Ehefrau des schwarzen Schreiners Monenzali (Briefe aus Lambarene, S.546). Zitat:
"Gar oft ruht die Arbeit an dem Häuschen des neuen Doktors und der weissen Kranken, weil keine Balken und Bretter mehr da sind. Oft auch wird sie unterbrochen, weil der schwarze Zimmermann sich seiner Frau, die [durch Schlafkrankheit] bereits ganz gelähmt ist, widmen muss." (Briefe aus Lambarene, S.546)
Die Ehefrau des Schreiners Monenzali stirbt am 17.1.1925 an der Schlafkrankheit - [trotz der 1000en Spritzen von Albert Schweitzer]. Nur das Wundliegen konnte verhindert werden (Briefe aus Lambarene, S.571)
[Das wäre doch ein Grund gewesen, die Naturmedizin im Urwald gegen die Schlafkrankheit zu erforschen - aber Albert Schweitzer hat lieber Klavier gespielt und zum Fantasie-Gott aus Rom gebetet...]
Schlafkranke werden manchmal zu Geisteskranken
-- Schlafkranke können zu Geisteskranken werden, wenn sie in Aufregungszustände kommen, dann werden sie gefährlich. Dann braucht es eine extra Zelle. Manchmal brechen Geisteskranke auch aus (Briefe aus Lambarene, S.523).

1926: Neue Pharma-Heilmittel gegen die Schlafkrankheit
Im Jahre 1926 stehen im Spital von Lambarene zwei neue Medikamente gegen die Schlafkrankheit zur Verfügung:
1) Tryparsamid
2) Bayer 205.

Tryparsamid stammt vom Rockefeller-Institut und wird Albert Schweitzer zu Versuchszwecken gegen Schlafkrankheit abgegeben [Menschenexperimente an Schwarzen] (Briefe aus Lambarene, S.654).

Tryparsamid heilt auch Schlafkrankheit im fortgeschrittenen Stadium, hat aber die Nebenwirkung, dass die PatientInnen in seltenen Fällen den Sehnerv schädigen und erblinden - bei Albert Schweitzer erblindet ein Fall - das Medikament Atoxyl hat dieselbe erblindende Nebenwirkung (Briefe aus Lambarene, S.655).

Bayer 205 heilt Schlafkrankheit nur bis zum mittleren Grad [ohne Blindheits-Nebenwirkung] (Briefe aus Lambarene, S.655). Albert Schweitzer Zitat:
""Bayer 205", das Mittel der Bayerschen Farbwerke, und das amerikanische Tryparsamid bedeuten beide eine grosse Errungenschaft in dem Kampfe gegen die Schlafkrankheit. Beide haben sie ihre eigentümlichen Vorzüge und Nachteile. Das Tryparsamit ist in den fortgeschrittenen Fällen wirksamer als Bayer 205. Aber es hat den Nachteil, dass es, wie das früher gebrauchte Atoxyl, in manchen Fällen den Sehnerv schädigt und Erblindungen zur Folge haben kann. Trotz aller aufgewandten Vorsicht haben auch wir einen Fall von Erblindung zu verzeichnen." (Briefe aus Lambarene, S.655)

Die Behandlung mit Tryparsamit kann wieder aufgenommen werden. Langsam verschwindet der Trieb zum Stehlen. N'Tsama ist nun stark genug, um herumzugehen [...]. Nun ist für alle offenbar, dass man auch Schlafkranke im letzten Stadium, die früher dem Tode verfallen waren, dem Leben zurückgeben kann." (Briefe aus Lambarene, S.655)


Heilung von eitrigen Prozessen

1926 kommt ein Medikament "Terpentin-Stahl" zum Einsatz, eine Mischung von Terpentin und Chinin, das gegen eitrige Prozess und v.a. gegen "hartnäckige Furunkulose" wirkt, indem intramuskulär gespritzt wird (Briefe aus Lambarene, S.658). Zitat Albert Schweitzer:
"Grosse Genugtuung bereitet uns das "Terpentin-Stahl", ein schweizerisches Präparat, das eine Mischung von Terpentin und Chinin darstellt. In intramuskulären Einspritzungen leistet es uns grosse Dienste bei verschiedenen eitrigen Prozessen, besonders bei hartnäckiger Furunkulose." (Briefe aus Lambarene, S.658)


Die Heilung von Lepra (Aussatz) bei Albert Schweitzer

Lepra am Kopf   Lepra am Rücken
Lepra am Kopf [3] - Lepra am Rücken [4]

bis 1921: Die Heilung von Lepra (Aussatz) mit Chaulmoograöl
-- der Übertragungsweg von Lepra ist bisher [Stand 1920] unbekannt (Zwischen Wasser+Urwald, S.398)
-- Lepra (Aussatz) wird mit Chaulmoograöl behandelt, das aus den Samen eines Baumes aus Hinterindien gewonnen wird (Zwischen Wasser+Urwald, S.399)
-- das Chaulmoograöl muss rein sein, im Handel wird es oft verfälscht [gestreckt], Albert Schweitzer hat eine zuverlässige Quelle durch eine Person, die in Indien vor Ort ist (Zwischen Wasser+Urwald, S.399)
-- Versuche mit Chaulmoograöl-Spritzen intravenös sind nicht sehr erfolgreich, und sind gefährlich und müssen immer vom Arzt selber gemacht werden, was den Ärzten viel Zeit raubt (Briefe aus Lambarene, S.578-579)
-- Chaulmoograöl wird unter die Haut gespritzt (Zwischen Wasser+Urwald, S.399). Zitat Albert Schweitzer:
"Neuerdings [Stand 1921] wird auch empfohlen, Chaulmoograöl unter die Haut zu spritzen." (Zwischen Wasser+Urwald, S.399)
-- es sind auch Experimente mit Nastin im Gang, ein Medikament aus Leprabazillen produziert (Zwischen Wasser+Urwald, S.399). Zitat Albert Schweitzer:
"Die in den letzten Jahren gemachten Versuche, die Krankheit mit einem aus Leprabazillen gewonnenen, "Nastin" genannten Stoffe zu heilen, lassen Hoffnung aufkommen, dass es einmal gelingen wird, sie auf diese Weise wirksam zu bekämpfen." (Zwischen Wasser+Urwald, S.399)

ab 1925: Heilung von Lepra mit der Mischung Chaulmoograöl+Sesamöl+Erdnussöl

-- die Behandlung ist langwierig mit einer Mischung aus Chaulmoogroöl und Sesamöl und Erdnussöl - das ist für Albert Schweitzer die "traditionelle Kur" (Briefe aus Lambarene, S.578)
-- das Heilrezept stammt vom Jesus-Fantasie-Missionar Delord: Man vermischt das Chaulmoograöl mit Sesamöl+Erdnussöl, damit wird eine Besserung oder wenigstens ein Stillstand der Lepra bewirkt (Zwischen Wasser+Urwald, S.399). Albert Schweitzer Zitat:
"Das einzige Medikament, das uns gegen die Lepra zur Verfügung steht, ist das sogenannte (S.398) Chaulmoograöl (Oleum gynocardiae), das aus dem Samen eines Baumes in Hinterindien gewonnen wird. Es ist sehr teuer und kommt gewöhnlich leider verfälscht in den Handel. Ich beziehe meines durch den emeritierten Missionar Delord aus der französischen Schweiz, der sich, als er in Neukaledonien wirkte, sehr viel mit Leprakranken abgegeben hat und eine sichere direkte Bezugsquelle besitzt. Nach seiner Anweisung auch verabreiche ich das widerwärtig schmeckende Medikament in einem Gemisch von Sesamöl und Erdnussöl, wodurch es leichter ertragen wird." (Zwischen Wasser+Urwald, S.399)
-- die Leprakur bringt erst nach mehreren Wochen eine Besserung
-- manche PatientInnen halten nicht durch und verlassen dann das Spital, bevor sie geheilt sind
-- zusätzliche Spritzen mit Chaulmoograöl werden in diesen Fällen abgelehnt (Briefe aus Lambarene, S.578).
-- wenn die PatientInnen dauernd in überfüllten Baracken leben müssen, ist das keine Stimulation, länger im Spital zu bleiben und dann flüchten sie (Briefe aus Lambarene, S.578)
-- Albert Schweitzer kann zwischen 1924 und 1926 die Lepra-Kranken nicht isolieren (Zwischen Wasser+Urwald, S.398) [weil Hungersnot und Ruhr-Epidemie gleichzeitig auftauchen]

Zitat Albert Schweitzer über Leprakranke, die die lange Behandlung verweigern:
"Fälle von Lepra (Aussatz) gehen uns fortwährend zu. Wie viel mehr wären noch hier, wenn die Behandlung nicht so langwierig wäre! Erst nach einer mehrwöchigen Kur nämlich merkt der Kranke gewöhnlich eine Besserung. Gar vielen geht vorher die Geduld aus, und sie lassen sich nicht weiter halten. Gewöhnlich kommen sie ja nur, um zum Trinken bereitetes, das heisst mit Sesam- und Erdnussöl reichlich versetztes Chaulmoograöl zu holen, das sie dann zu Hause einnehmen. Diese Kur sind sie von früher her gewohnt. Dass aber viel mehr zu erreichen ist, wenn dazu noch eine Reihe von Einspritzungen mit Chaulmoograöl kommen, lassen sie sich nicht gerne beibringen, weil dies einen zu langen Aufenthalt im Spital erfordert. Wir hoffen aber, Erfolge zu haben, die sie überzeugen. Dass das Wohnen in den überfüllten Baracken keine Annehmlichkeit ist, muss ich ihnen ja zugestehen." (Briefe aus Lambarene, S.578)
-- nach 10 Tagen werden die Betroffenen nach Hause entlassen, es wird ihnen ein Vorrat an Chaulmoograöl mitgegeben mit der Anweisung, in 6 Wochen wiederzukommen (Briefe aus Lambarene, S.510)
-- dies ist die beste Einleitung zur späteren intensiven Behandlung (S.511)
-- eine intensive Spritzenkur mit neuen intramuskulären Mitteln ist erst möglich, wenn die Bauarbeiten am Spital abgeschlossen sind und Albert Schweitzer keine Bauaufsicht mehr hat (Briefe aus Lambarene, S.510). Zitat Albert Schweitzer:
"Die Aussätzigen werden nach 10 Tagen mit einem Vorrat von Chaulmoograöl nach Hause entlassen mit der Weisung, in 6 Wochen wiederzukommen. Zur intensiven Behandlung mit den neueren intramuskulär einzuspritzenden Mitteln kann ich sie erst brauchen, wenn im Spital mehr Platz ist und ich nicht mehr Arzt und Baumeister zugleich sein muss. Überdies ist eine richtige (S.510) Chaulmoograölkur die beste Einleitung zu den intensiveren Behandlungen." (Briefe aus Lambarene, S.511)
Später wird die Mischung Chaulmoograöl+Erdnussöl unter die Haut gespritzt

-- neu wird ab 1925 bei Albert Schweitzer nun die Mischung Chaulmoograöl+Erdnussöl unter die Haut gespritzt, eine 50-50-Mischung Chaulmoograöl+Erdnussöl, das geht schmerzfrei, wird gut resorbiert, ist ungefährlich und geht auch mit Heilgehilfen
-- diese Pionierforschung bei der Lepra kommt von Prof. Giemsa und seinem Assistenten Dr. Adolph Kessler aus Hamburg
-- in Erdnussöl bildet Chaulmoograöl keine Niederschläge
-- die genaue Mischung geht mit 4 Teilen erwärmtem Chaulmoograöl und 5 Teilen erwärmtem Erdnussöl
-- dann wird die Mischung sterilisiert [gekocht?]
-- täglich werden 1/2 bis 2 cm3 unter die Haut gespritzt, was gute Heilerfolge zeigt (Briefe aus Lambarene, S.579)

Albert Schweitzer Zitat:
"Eine Zeitlang machten wir, in Befolgung von Angaben, die wir in medizinischen Zeitschriften fanden, Versuche (Briefe, S.578) mit intravenösen Einspritzungen von Chaulmoograöl, in andern Ölen und in Äther aufgelöst. Sie gaben uns nur mässig befriedigende Resultate. Dass diese täglich zu machenden Einspritzungen, als gar nicht ungefährlich, überdies immer vom Arzte selber vorgenommen werden müssen, ist ein schwerwiegender Nachteil dieser Behandlungsweise. Woher die Zeit dazu nehmen?

Nun sind wir in der glücklichen Lage, Chaulmoograöl unter die Haut einspritzen zu können. Aus Versuchen, die Herr Professor Giemsa in Hamburg und sein Assistent, Herr Doktor Adolph Kessler, in zuvorkommender Weise für uns unternommen haben, wofür wir ihnen sehr dankbar sind, ergibt sich, dass das Chaulmoograöl, das sonst Niederschläge bildet, in Erdnussöl gut in Lösung gehalten wird, und zwar schon, wenn man gleiche Mengen von beiden nimmt. Einspritzungen mit dieser Mischung unter die Haut werden ohne Schmerzen ertragen und gut resorbiert. Sie sind zudem völlig unschädlich. Aufgrund dieser Resultate behandeln wir Lepra nun mit Chaulmoograöleinspritzungen unter die Haut. Diese sind viel schneller gemacht als die in die Venen und können, als ganz ungefährlich, durch den Heilgehilfen ausgeführt werden. Zur Zeit verfahren wir so: Vier Teile Chaulmoograöl werden in fünf Teilen Erdnussöl gelöst, wobei beide erwärmt werden. Nachher wird die Lösung sterilisiert [gekocht??]. Sie hält sich lange steril. Der Patient bekommt täglich einen halben bis zwei Kubikzentimeter davon unter die Haut gespritzt. Ob noch höhere Dosen dauernd gut ertragen werden, wird noch ausprobiert. In zu grossen Mengen kann Chaulmoograöl schädlich wirken. Die Erfolge unserer Behandlungsweise sind sehr ermutigend." (Briefe aus Lambarene, S.579)


Die Heilung von Dysenterie (Ruhr) unter Albert Schweitzer: Er bekommt sie NICHT in den Griff - wird 1926 von Dr. Trensz teilweise als Cholera erkannt

Schwache
                  Patientin in Afrika   Dysenterie-Infektion, Schema mit
                  Bauch, Darm und Erregern
Schwache Patientin in Afrika [5] - Dysenterie-Infektion, Schema mit Bauch, Darm und Erregern [6]

Emetin gegen Ruhr
Februar 1917: Nun wird Dysenterie (Ruhr) im Spital von Albert Schweitzer ein grosses Problem, das heilt mit subkutanen Einspritzungen von Emetin (Zwischen Wasser+Urwald, S.470).

Es gibt zwei Arten der Ruhr:
 
1) Amöbenruhr
-- die Amöbenruhr kommt nur in den Tropen vor, mit Amöben im Dickdarm, die blutige Geschwüre provozieren (Briefe aus Lambarene, S.599)
-- Amöben fressen die Dickdarmwand an und provozieren blutigen Stuhl (Zwischen Wasser+Urwald, S.400)
-- früher wurde Ruhr mit dem Pulver der Wurzel "Ipecacuanha" behandelt, die Einnahme war aber nicht effektiv und bewirkte Erbrechen (Zwischen Wasser+Urwald, S.400)
-- seit einigen Jahren wird Emetin aus der Wurzel Emetinum chlorhydricum unter die Haut gespritzt und die Heilung kommt dann bald (Zwischen Wasser+Urwald, S.400)
-- das Mittel zur Behandlung von Dysenterie (Ruhr) ist Emetin aus der Ipecacuanha-Rinde (Briefe aus Lambarene, S.599)
-- das Mittel wird in Wasser gelöst und mehrere Tage lang unter die Haut gespritzt, dann erfolgt eine mehrtägige Pause, dann kommt wieder eine Spritzenrunde, 8-10 Zentigramm pro Spritze
-- insgesamt muss man für eine Heilbehandlung der Ruhr mit 2 Gramm Emetin pro Ruhr-Patient rechnen (Briefe aus Lambarene, S.599-600).
-- dabei ist keine spezielle Diät notwendig (Zwischen Wasser+Urwald, S.400). Albert Schweitzer Zitat:
"Früher war die Behandlung dieser hier sehr häufigen Dysenterie sehr langwierig und im Grunde wenig erfolgreich. Das einzige Mittel, die in Pulver zerriebene Ipecacuanhawurzel, konnte nicht in genügend wirksamen Dosen verabreicht werden, weil sie, durch den Mund eingenommen, Erbrechen bewirkt. Seit einigen Jahren verwendet man nun das aus dieser Wurzel gewonnene wirksame Prinzip, das salzsaure Emetin (Emetinum chlorhydricum). Spritzt man es in einer einprozentigen Lösung an mehreren Tagen hintereinander - sechs bis acht Kubikzentimeter im Tag - unter die Haut, so tritt alsbald Besserung und gewöhnlich dauernde Heilung ein. Die Erfolge grenzen ans Wunderbare." (Zwischen Wasser+Urwald, S.400)

2) Die Bazillenruhr
-- kommt auf der ganzen Welt vor, es ist gemäss Albert Schweitzer KEIN Mittel vorhanden (Briefe aus Lambarene, S.599).

Amöbenruhr und Bazillenruhr können auch gleichzeitig am selben Ort auftreten. Seit die "wilden Schwarzen" (Bendjabis) seit 1919 aus dem Inneren Gabuns an den Ogowe-Fluss gezogen sind, um dort beim Holzhandel mitzumachen, treten am Ogowe-Fluss beide Arten - die Amöbenruhr wie die Bazillenruhr - GLEICHZEITIG auf (Briefe aus Lambarene, S.600).

Ab Juni 1925 herrscht in Gabun am Ogowe-Fluss eine Ruhr-Epidemie. Ausgangspunkt ist der Hafen von Cap Lopez, wo scheinbar Schiffspersonal verseuchtes Brackwasser trinkt [und es herrscht eine Hungersnot, so dass die Leute nur das Minimum essen, meist nur weissen Reis, und so sind die Leute sehr schwach]. Das Spital von Albert Schweitzer wird in der Folge mit Ruhr-Patienten überfüllt und er bekommt die Ruhr nicht in den Griff. Statt dass schnell eine neue Heilstation in 1km Entfernung gebaut wird, wird das Spital von Albert Schweitzer wird zum Ruhr-KZ. Die "wilden Schwarzen" (Bendjabis) lassen sich weiterhin nichts sagen, nehmen das Wasser vom Fluss statt von der 100m entfernten Quelle und stecken haufenweise PatientInnen (Briefe, S.599-601) oder verheimlichen am Ende die Ruhr und landen mit Ruhr auf dem Operationstisch (Briefe aus Lambarene, S.608).

Dr. Trensz entdeckt: Viele Ruhr-Kranke leiden gar nicht an Ruhr, sondern an einer Art Cholera (Cholerine)

Cholera-Opfer in Nigeria, Afrika
Cholera-Opfer in Nigeria, Afrika [7]

Dr. Trensz hat 1926 ein kleines bakteriologisches Labor eingerichtet. Durch Untersuchungen am Mikroskop und systematischen Experimenten mit Kotproben der Ruhr-Patienten findet Dr. Trensz heraus, dass das oft gar keine Ruhr ist, was die PatientInnen haben, sondern sie haben Vibrionen, die mit dem Choleravibrio verwandt sind. Dr. Trensz stellt also fest, oft handelt es sich nicht um Ruhr, sondern um Cholerine (Briefe aus Lambarene, S.662). Zitat Albert Schweitzer:
"Bei der Behandlung der leider immer noch zahlreichen Dysenteriekranken macht Dr. Trensz eine wertvolle Feststellung. Bekanntlich gibt es zwei Arten von Dysenterie: die durch Amöben - das heisst einzellige Lebewesen - verursachte und die auf eine Infektion mit Dysenteriebakterien zurückgehende. In dem von ihm mit primitivsten Mitteln ausgerüstete, bakteriologische Laboratorium unternimmt es nun Dr. Trensz, Kulturen von dem Kote der Kranken anzulegen, in dem keine Amöben gefunden wurden. Statt der erwarteten Dysenteriebazillen stellt er aber Vibrionen fest, die dem Choleravibrio sehr nahe verwandt sind und sich von ihm nur durch eine verschiedene Agglutination [Zusammenballung] unterscheiden. Was also als Bazillendysenterie angesehen wurde, ist nach dieser Feststellung (Briefe, S.662) in den meisten Fällen durch einen Paracholeravibrio hervorgerufene schwere Cholerine." (Briefe aus Lambarene, S.663)

Behandlung aller ungeklärten Ruhr-Fälle als Cholera-Fälle: mit weissem Tonwasser (weisser Ton in Wasser gelöst)
Albert Schweitzer heilt seit dieser Erkenntnis Dysenterie wie die Cholera: mit in Wasser gelöster weisser Tonerde. Und da es Cholera ist und keine Dysenterie (Ruhr), heilen nun die Leute auch [endlich!] (Briefe aus Lambarene, S.663). Zitat Albert Schweitzer:
"Von jeher hatte ich die unaufgeklärten Fälle von Dysenterie in Anlehnung an die Choleratherapie mit in Wasser gelöster weisser Tonerde behandelt und dabei gute Erfolge gesehen. Nun erklärt die Feststellung von Dr. Trensz, warum mit dieser Behandlung etwas erreicht wurde. Es handelt sich ja um eine der Cholera verwandte Krankheit." (Briefe aus Lambarene, S.663)

Die Spritze gegen Cholerine von Dr. Trensz - die Heilung von Cholerine in 2 bis 3 Tagen
Dr. Trensz züchtet die Vibrionen auf Kulturen und stellt eine Spritzenbehandlung ("Impfstoff") her, so dass die Cholerine in 2 bis 3 Tagen geheilt wird (Briefe aus Lambarene, S.663). Albert Schweitzer Zitat:
"Die Züchtung der Vibrionen im Laboratorium erlaubt Dr. Trensz, einen Impfstoff herzustellen, mit dem solche Fälle von Cholerine in 2 bis 3 Tagen geheilt werden können." (Briefe aus Lambarene, S.663)

Ernährung mit nur weissem Reis ist die Ursache für die Anfälligkeit gegen das Cholerinebakterium
Der Erreger "Choleravibrio" wird im Flusssystem des Ogowe-Flusses gefunden, der dort "heimisch" ist. Bei guter Ernährung ist das Cholerinebakterium aber ungefährlich. Die ewige Reisnahrung am Ogowe-Fluss schädigt aber die Darmflora, so dass die Widerstandskraft im Darm bei den Schwarzen sinkt und das Flusswasser mit den Cholerinebakterien gefährlich wird (Briefe aus Lambarene, S.663).

Die Forschung von Dr. Trensz über die Choleraerkrankung mit dem Cholerinebakterium ist im Gang und eine wissenschaftliche Abhandlung in Arbeit (Briefe aus Lambarene, S.663).


Die Heilung von Hakenwurmkrankheit (Ankylostomiasis) bei Albert Schweitzer

Hakenwurmkrankheit (Ankylostomiasis)   Kreislauf bei Hakenwurmkrankheit
                (englisch), Schema  
Hakenwurmkrankheit (Ankylostomiasis) [8] - Kreislauf bei Hakenwurmkrankheit (englisch), Schema [9]

Die Hakenwurmkrankheit (Ankylostomiasis) ist mit Mikroskop feststellbar, ca. 1cm lange Würmer im Dünndarm (Briefe aus Lambarene, S.601)
-- diese Hakenwürmer wurden beim Bau des Gotthardtunnels entdeckt, sie halten sich in warm-feuchter Erde auf, also in Tunnels oder in den Tropen
-- die Larven kommen von der Erde durch die Haut in die Lungen und siedeln dann im Dünndarm, die Würmer fressen die Darmschleimhaut an, die dann dauernd blutet
-- es kommt zu Darmstörungen - Blutarmut - [Sauerstoffmangel] - generelle körperliche Schwäche (Briefe, S.602) bis zur Herzschwäche (Briefe, S.603)
-- die Wurmeier der Hakenwürmer sind mit Mikroskop im Stuhl feststellbar (Briefe aus Lambarene, S.602).

Die Heilung der Hakenwurmkrankheit gemäss Albert Schweitzer:
-- mehrmals Thymol oder Tetrachlorkohlenstoff einnehmen
-- die Würmer werden vertrieben
-- die Patientenperson wird gesund und hat wieder den normalen Level Sauerstoff im Blut und Kraft (Briefe aus Lambarene, S.602)
-- während der Heilung darf kein Alkohol und kein Fett eingenommen werden, sonst wird das Thymol gelöst und wirkt giftig
-- also wird jeder Hakenwurmpatient für 2 bis 3 Tage isoliert und observiert, auch Weisse! (Briefe aus Lambarene, S.603).

Heilung von Ankylostomawürmern mit Tetrachlorkohlenstoff
Wenn man mit Tetrachlorkohlenstoff heilt: Da muss man wissen, der enthält Spuren von Schwefelkohlenstoff  (Briefe aus Lambarene, S.603).

-- die Werbung meint, der Tetrachlorkohlenstoff sei harmlos ohne Nebenwirkungen
-- die Erfahrung in Lambarene besagt aber, bei reduzierter Leberfunktion sollte man Tetrachlorkohlenstoff nicht einsetzen
-- besser heilt das Chenopodiumöl, das auch für die Behandlung von Schwarzen eingesetzt werden kann, es muss aber reines Öl sein, nicht verunreinigt, nicht gestreckt (Briefe aus Lambarene, S.658). Zitat Albert Schweitzer:
"Dass auch europäische Medikamente mit Vorsicht gehandhabt werden müssen, erfahren wir mit dem gegen die Ankylostomawürmer gebrauchten Tetrachlorkohlenstoff. Er ist gar nicht so harmlos, wie er gewöhnlich gepriesen wird. Bei Leuten, die irgendwie eine nicht ganz gesunde Leber haben, sollte er nicht angewandt werden. Jeder Patient ist also auf seine Leberfunktion zu untersuchen, ehe man die Kur mit ihm vornimmt. Im allgemeinen kommen wir dazu, das Chenopodiumöl dem Tetrachlorkohlenstoff auch in der Behandlung der Schwarzen vorzuziehen. Nur muss man darauf sehen, reines und unverfälschtes Öl geliefert zu erhalten." (Briefe aus Lambarene, S.658)

Die Heilung von Tetanus unter Albert Schweitzer

Kind mit Tetanus-Muskelkrämpfen, Foto
                  der Impf-WHO   Kreislauf bei Tetanus, Schema (englisch)
Kind mit Tetanus-Muskelkrämpfen, Foto der Impf-WHO [10] - Kreislauf bei Tetanus, Schema (englisch) [11]

Lambarene - Juni 1925: Tetanus heilt nicht - ein Patient stirbt
(Briefe aus Lambarene, S.599)


Die Heilung von Geisteskranken bei Albert Schweitzer

Schlafkranke werden manchmal zu Geisteskranken
-- Schlafkranke können zu Geisteskranken werden, wenn sie in Aufregungszustände kommen, dann werden sie gefährlich. Dann braucht es eine extra Zelle (Briefe, S.523). Die Geistesstörung durch Schlafkrankheit ist vorübergehend (Briefe, S.654). Manchmal brechen Geisteskranke auch aus (Briefe aus Lambarene, S.523).

Frauen mit Hysterie
Frauen leiden manchmal auch an Hysterie (Zwischen Wasser+Urwald, S.368). Zitat Albert Schweitzer:
"Hysterie habe ich schon in mehreren Fällen beobachtet." (Zwischen Wasser+Urwald, S.368)

Geisteskrankheit durch Vergiftungen
-- Geisteskrankheit kann auch durch Vergiftung auftreten, dann wird die Vergiftung geheilt und die Geisteskrankheit ist auch vorüber (Briefe aus Lambarene, S.654; Zwischen Wasser+Urwald, S.361 )

-- da ist eine geisteskranke Frau mit Krämpfen und manischer Erregung, sie tobt und schreit in der Nacht, Beruhigungsmittel haben kaum eine Wirkung - dann ist es wohl eine Vergiftung (Zwischen Wasser+Urwald, S.362).

-- Geisteskranke werden in gefesseltem Zustand zu Albert Schweitzers Spital gebracht (Zwischen Wasser+Urwald, S.361)

-- wenn Geisteskranke Frauen geraubt haben, dann werden sie verfolgt und vergiftet (Zwischen Wasser+Urwald, S.362).

Ruhigstellung mit Skopolamin, Morphium, Chloralhydrat und Bromkalium

-- Geisteskranke werden dann gefährlich, wenn sie in Aufregungszustände kommen, dann braucht es eine extra Zelle
-- manchmal brechen Geisteskranke dann auch aus (Briefe aus Lambarene, S.523)
-- oder Geisteskranke lärmen in der Nacht herum und bekommen dann Beruhigungsspritzen unter die Haut, wenn Albert Schweitzer dann in der Nacht geweckt wird und arbeiten muss, dann stresst das ganz schön (Zwischen Wasser+Urwald, S.360)
-- die Ruhigstellung erfolgt mit Skopolamin und Morphium (Briefe aus Lambarene, S.524), wenn die Geisteskranken eine "manische Erregung" haben, 14 Tage lang, und dann ist der Geisteskranke geheilt. Albert Schweitzer erarbeitet sich somit den Ruf, Geisteskranke heilen zu können (Zwischen Wasser+Urwald, S.361).
[Ein natürliches Schlafmittel kennt Albert Schweitzer nicht? Kennt er kein Schlafmittel aus dem Urwald gleich nebenan?]
-- manchmal ist die "manische Erregung" aber derart stark, dass Morphium, Skopolamin, Chloralhydrat und Bromkalium nichts bewirken, auch in hohen Dosen nicht (Zwischen Wasser+Urwald, S.361).

Während der Trockenzeit leben Geisteskranke auf einer Sandbank in Freiheit
Geisteskranke campieren während der Trockenheit auf einer Sandbank in 600m Entfernung. Das ist immer noch besser als wenn sie in ihrem Dorf wären, denn dort werden sie mit Bastseilen gefesselt, was die Erregung nur noch steigert (Zwischen Wasser+Urwald, S.360).


Die Heilung von Bisswunden (Bisse) bei Albert Schweitzer: Leopard-Giftschlange-Affe-Mensch

Leopard, Gebiss   Die 10 giftigsten Schlangen in Afrika
                  (englisch)
Leopard, Gebiss [12] - Die 10 giftigsten Schlangen in Afrika (englisch) [13]

Menschenbisse provozieren schwere Infektionen bis hin zur Gefahr einer allgemeinen Blutvergiftung, auch bei schneller Behandlung. Der Helfer Joseph meint, Leopardenbisse sind schlimm, Giftschlangenbisse noch schlimmer, Affenbisse noch schlimmer, und Menschenbisse sind die schlimmsten (Briefe aus Albarene, S.577). Zitat Albert Schweitzer:
"Beissen als Angriffs- oder Abwehrbewegung ist den Schwarzen geläufiger als uns. "Das schlimmste", sagt Joseph, "ist der Biss des Leoparden; noch schlimmer ist der Biss der Giftschlange; noch schlimmer der des Affen; am allerschlimmsten aber der des Menschen." Etwas Wahres ist daran. Ich habe in Afrika bis jetzt [Stand Februar 1925] etwa 12 Verletzungen durch Menschenbiss zu sehen bekommen. Alle zeigten sie alsbald Symptome schwerer Infektion. In 2 Fällen bestand Gefahr einer allgemeinen Blutvergiftung, obwohl mir die Patienten innerhalb weniger Stunden zukamen." (Briefe aus Lambarene, S.577)

Die Heilung von Krätze durch Albert Schweitzer

Krätze ist ein Dauerjucken, manche Schwarze können deswegen wochenlang nicht schlafen, manche kratzen sich auch die Haut wund und haben dann noch eiternde Geschwüre dazu. Albert Schweitzer heilt die Krätze-Fälle
1) mit einem Bad im Fluss
2) mit dem Einstreichen einer Salbe aus
-- Schwefelpulver (Sulfur depuratum)
-- rohes Palmöl [Kokosöl]
-- Ölreste aus Sardinenbüchsen
-- Schmierseife (Zwischen Wasser+Urwald, S.351).

Schon am zweiten Tag reduziert sich das Jucken, und durch die Heilung von Krätze mit seiner Krätzesalbe wird Albert Schweitzer in Gabun berühmt (Zwischen Wasser+Urwald, S.351).


Die Heilung von Erkältung+Lungenentzündung bei Albert Schweitzer

-- Erkältungen in den Tropen kommen in der Trockenzeit im Winter, wenn die Nächte etwas frisch sind, die Eingeborenen haben keine Decken, frieren und können dann bei 18ºC nicht schlafen, weil die schwitzenden Körper am Tag viel Energie verlieren und in der Nacht anfällig sind
-- Kinder sterben an verschleppter Pleuritis (Rippenfellentzündung, Brustfellentzündung) (Zwischen Wasser+Urwald, S.366).

-- auf der Sandbank beim gruppenweisen Fischen-Camping holen sich viele Alte eine Lungenentzündung und nach der Rückkehr sterben sie daran (Zwischen Wasser+Urwald, S.366)
-- manchmal heilt Lungenentzündung nicht und die Leute sterben dran:

Lungenentzündung heilt bei Albert Schweitzer manchmal nicht - Patient tot
"Ein Matrose, der es auch mit dem Holzhandel versuchen wollte, wird, nach einem Aufenthalt von nur wenigen Wochen, mit einer Pneumonie, schon röchelnd, zu mir gebracht und stirbt alsbald. Auf seiner Brust sind die Worte "Kein Glück" eintätowiert." (Briefe aus Lambarene, S.534)
KZ-ähnliche zustände in Lambarene Juni 1925
Tod eines Elefantiasis-Patienten, der auf die OP wartet - er stirbt an einer Lungenentzündung
Ein Patient mit Elephantiasis stirbt, während er auf die Operation waret, an einer Lungenentzündung (Briefe aus Lambarene, S.598).
[Dr. Albert Schweitzer reist also nach Cap Lopez, um eine Woche Ferien zu machen, und lässt den hilflosen Patienten, der nicht mal laufen kann, auf die OP warten].

Albert Schweitzer meint lapidar, Lungenentzündungen kommen immer zu Anfang der Trockenzeit im Juni [durch die Umstellung] (Briefe aus Lambarene, S.598).

Die Heilung von Furunkeln

1926 kommt ein Medikament "Terpentin-Stahl" zum Einsatz, eine Mischung von Terpentin und Chinin, das gegen eitrige Prozess und v.a. gegen "hartnäckige Furunkulose" wirkt, indem intramuskulär gespritzt wird (Briefe aus Lambarene, S.658). Zitat Albert Schweitzer:
"Grosse Genugtuung bereitet uns das "Terpentin-Stahl", ein schweizerisches Präparat, das eine Mischung von Terpentin und Chinin darstellt. IN intramuskulären Einspritzungen leistet es uns grosse Dienste bei verschiedenen eitrigen Prozessen, besonders bei hartnäckiger Furunkulose." (Briefe aus Lambarene, S.658)

Rheuma+Gicht

Die Schwarzen im tropischen Afrika leiden unter viel Rheuma und Gicht, obwohl ihre Körper durch Fleischkonsum nicht versäuert sein sollen, meint Albert Schweitzer (Zwischen Wasser+Urwald, S.366). Albert Schweitzer Zitat:
"Rheumatismus ist hier allgemeiner verbreitet als in Europa. Auch Gicht treffe ich ziemlich viel an. Und dabei führen die Eingeborenen wirklich kein schlemmerhafte Dasein. Von einem Übermass von Fleischnahrung kann bei ihnen keine Rede sein, da sie mit Ausnahme der (S.366) Fischtage im Sommer fast nur von Bananen und Maniokwurzeln leben." (Zwischen Wasser+Urwald, S.367)


Die Heilung von Vergiftungen bei Albert Schweitzer

Äquatorial-Afrika ist voll mit Vergiftungen und Giftanschlägen (Zwischen Wasser+Urwald, S.362).

Vergiftung von PatientInnen durch die Assistenz im Spital
Vergiftungsverdacht kommt immer wieder dann, wenn die "schwarze Bedienung" die kranke Person ausschalten will. Die Schwarzen tricksen sogar den Koch aus (Briefe aus Lambarene, S.594). Zitat Albert Schweitzer:
"Es kommt auch vor, dass ich bei einem Europäer, dessen Zustand ich mir nicht recht erkläre, unter irgendeinem Vorwand die schwarze Bedienung, die mit ihm gekommen ist, ganz ausschalte, weil ich mit der Möglichkeit der Vergiftung rechnen muss. Das will nicht heissen, dass ich gerade Verdacht auf den Koch und den Boy habe. Vielleicht sind sie nur nicht wachsam genug, um von anderen unternommene Vergiftungsversuche zu verhindern." (Briefe aus Lambarene, S.594)
Verwendete Gifte für Vergiftungen im Dschungel von Gabun: Es soll ganz langsam wirken
-- die angewandten Gifte zur Vergiftung von Personen wirken oft ganz langsam [um nicht aufzufallen]
-- zu genauen Untersuchungen der Gifte reicht die Zeit nicht aus
-- Heilmittel ist seit 1913 "gepulverte Tierkohle" in Wasser geschüttelt, oder auch gewöhnliche Holzkohle [Pulver?] in Wasser geschüttelt
-- die Eingeborenen nennen es einfach "das schwarze Medikament" (Briefe aus Lambarene, S.594). Albert Schweitzer Zitat:
"Mit der Natur der gebrauchten Gifte habe ich mich nicht beschäftigen können. Gewöhnlich handelt es sich um solche, die ganz langsam wirken. Mir genügt, dass ich seit 1913 gepulverte Tierkohle als Heilmittel in einer Reihe von Fällen erprobt habe. Sowie ich Verdacht hege, bekommt der Patient gepulverte Tierkohle - wenn solche nicht vorhanden ist, tut es auch gewöhnliche Holzkohle -, in Wasser geschüttelt, zu trinken. Verständnisvoll schaut mich [der Medizinhelfer] Joseph an, wenn ich "das schwarze Medikament" bereite. Vielleicht sind wir einmal genug Ärzte hier, dass einer sich die Zeit zu Untersuchungen über die Gifte nehmen kann." (Briefe aus Lambarene, S.594)
Geisteskrankheit durch Vergiftungen
-- Geisteskrankheit kann auch durch Vergiftung auftreten, dann wird die Vergiftung geheilt und die Geisteskrankheit ist auch vorüber (Briefe aus Lambarene, S.654; Zwischen Wasser+Urwald, S.361 )

-- da ist eine geisteskranke Frau mit Krämpfen und manischer Erregung, sie tobt und schreit in der Nacht, Beruhigungsmittel haben kaum eine Wirkung - dann ist es wohl eine Vergiftung (Zwischen Wasser+Urwald, S.362).
Unfreiwillige Vergiftungen im Dschungel von Gabun durch "Naturheilmethoden", die die Nieren belasten
-- Schwarze wenden falsche Naturheilmethoden an mit Wurzeln, Rinden, Blättern, die zum Teil die Nieren und das Herz stark belasten (Briefe, S.594) oder Wutanfälle ("Tobsuchtsanfälle") provozieren (Briefe aus Lambarene, S.595)
-- also die Schwarzen nehmen teilweise viel zu hohe Dosen, so dass sie dann ihr Leiden etwas heilen, aber wegen Vergiftung in den Nieren und am Herzen in Lebensgefahr schweben (Briefe aus Lambarene, S.594)
-- wer z.B. zu viel von den Samen des Strophantusstrauch einnimmt, hat einen verlangsamten Herzschlag (Briefe aus Lambarene, S.594-595).
-- manchmal lassen sich Europäer mit den gefährlichen afrikanischen Naturheilmethoden behandeln und bekommen dann Nierenprobleme, Herzprobleme und auch geistige Probleme (Briefe aus Lambarene, S.595).

Albert Schweitzer Zitat:
"Auch mit unfreiwilligen Vergiftungen muss ich rechnen. Von den Wurzeln, Rinden und blättern, die die Schwarzen gegen mancherlei Krankheit anwenden, haben manche die Eigenschaft, dass sie die Nieren stark reizen, andere, dass sie das Herz angreifen. Wird eine zu starke Menge verabreicht, so kommt das Leben in Gefahr. Wie gar manche Nierenerkrankung, bei der wir uns als machtlos bekennen müssen, geht auf einen eingenommenen Heiltrank zurück. Schlägt das Herz abnorm langsam, so ist anzunehmen, dass der Patient Samen des hier massenhaft (Briefe, S.594) vorkommenden Strophantusstrauches erhielt. Es gibt auch Tobsuchtsanfälle, die auf Vergiftung zurückgehen.

Europäer, die sich hier mit Heilmitteln der Eingeborenen behandeln lassen und dies unter Umständen schwer büssen, sind nicht so selten, wie man glauben möchte." (Briefe aus Lambarene, S.595)

Die chronische Nikotinvergiftung
-- öfters kommen Patientinnen mit einer chronischen Nikotinvergiftung, z.B. bei einem schwarzen Regierungsbeamten, der seit Jahren arbeitsunfähig ist, er ist ein Dauer-Pfeifenraucher. Symptome sind bei ihm:
-- schwere Verstopfung
-- nervöse Störungen
-- Abführmittel verschlimmern die nervösen Störungen
-- auch Frauen sind von Nikotinvergiftungen betroffen, leiden dann unter Schlaflosigkeit und rauchen ganze Nächte hindurch, um sich zu betäuben (Zwischen Wasser+Urwald, S.367).

Tabakblätter sind in Gabun Währung und Aufputschmittel
Tabakblätter wirken stark und gemein und werden auch als Währung für den Tauschhandel eingesetzt (Zwischen Wasser+Urwald, S.367).


KZ Lambarene während der Hungersnot - Sommer 1925
Neue Vergiftungen: Pilze+wilder Honig
-- durch die Hungersnot ab Sommer 1925 essen die Schwarzen nun auch Pilze, auch giftige Pilze und vergiften sich
-- und es kommen noch Vergiftungen mit wildem Honig einer bestimmten Bienenart, weil die wilden Schwarzen (Bendjabis) so viel davon essen und z.T. sterben sie auch daran
-- diese bestimmte Bienenart nistet in Stämmen, wo eine spezielle Ameisenart lebt, und dadurch wird der wilde Honig mit Ameisensäure versetzt, was schwere Nierenentzündungen provoziert
-- die wilden Bendjabis essen den wilden Honig dieser Bienenart in rauen Mengen und essen auch noch allen "anhängenden Schmutz aus dem Ameisennest" (Briefe aus Lambarene, S.614)

Von den vielen Bendjabis, die wegen der Honigvergiftung ins Spital kommen, überleben nur zwei. Es sind diejenigen, die bei der Honigverteilung diskriminiert wurden und nur wenig erhalten haben. Ihre Nierenentzündungen heilen aus (Briefe aus Lambarene, S.614).

Albert Schweitzer verbreitet, den dunklen, wilden Honig zu meiden, aber die Bendjabis hören nicht auf ihn, wie so oft (Briefe aus Lambarene, S.614).


Chirurgie bei Albert Schweitzer

Lambarene, Albert Schweitzer mit
                  Patient am Operationstisch (man kann annehmen, dass
                  der Assistent der Joseph ist)
Lambarene, Albert Schweitzer mit Patient am Operationstisch (man kann annehmen, dass der Assistent der Joseph ist) [14]

Operiert werden vor allem
-- Hernien
-- Elephantiasis-Tumore (Briefe aus Lambarene, S.567)
-- Brüche durch Unfälle beim Baumfällen (Briefe aus Lambarene, S.534)
-- zerschmetterte Glieder oder Gelenke durch Schiessunfälle:
   -- zerfetzte Hände eines Häuptlings, der nicht bezahlen will (Briefe aus Lambarene, S.515)
   -- zerschossener Ellenbogen durch einen Unfall beim "Spiel" mit einem Schiessgewehr (Briefe aus Lambarene, S.563)

Viele Schwarze verweigern aber eine notwendige Operation, aber bei Albert Schweitzer stehen sie Schlange (Zwischen Wasser+Urwald, S.377). Zitat:
"In manchen Gegenden Äquatorialafrikas lassen sich die Neger nur schwer oder gar nicht dazu bewegen, sich operieren zu lassen. Wie es kommt, dass sie sich am Ogowe geradezu dazu drängen, weiss ich nicht. Es hängt wohl damit zusammen, dass vor einigen Jahren ein Militärarzt namens Jauré-Guibert, der sich einige Zeit beim Bezirkshauptmann in Lambarene aufhielt, eine Reihe von gelungenen Operationen machte. Ich ernte, was er gesät hat." (Zwischen Wasser+Urwald, S.377)
Die Vorbereitung von Operationen bei der Chirurgie
Solange keine Krankenschwestern anwesend sind, fällt die gesamte Vorbereitung von Operationen auch den Ärzten zu:
-- Vorbereitung von Tupfern
-- Verbandsstoffe sterilisieren
-- OP-Tücher sterilisieren,
-- Reinigung und Auskochen von Instrumenten (Briefe aus Lambarene, S.567).

Also die beiden Ärzte Albert Schweitzer und später auch Viktor Nessmann sind keineswegs "frisch" und ausgeruht, wie man bei einer Operation sein sollte (Briefe aus Lambarene, S.567)

Nach einer Operation fällt wieder viel Arbeit an, die eigentlich die Krankenschwestern machen:
-- OP-Instrumente reinigen
-- OP-Instrumente einfetten
-- Operationswäsche waschen, kochen, trocknen und einräumen (S.567).


Chirurgie: Schwarze über 50 ertragen das Liegen nicht [ev. ist der Rücken total kaputt]

-- Schwarze über 50 ertragen das Liegen nicht
-- verlieren nach der OP den Appetit und essen zu wenig
-- somit werden Schwarze über 50 nur bei Lebensnotwendigkeit operiert (Briefe aus Lambarene, S.666).


Chirurgie: Die Heilung von zerfetzten Händen bei Albert Schweitzer

Zerfetzte Hände durch Spielchen mit neuen Gewehren, die nichts taugen - ein Afro-Häuptling bezahlt für die Heilung NICHT!
-- seit 1924ca. sind neue Steinschlossflinten im Umlauf, die aber fast nur aus minderwertigem Blech sind. Wenn man dort grosse Ladungen reintut wie bei den alten, stabilen Stahlfussflinten, dann zerspringen die neuen Flinten und zerfetzen so manche Hand (Briefe aus Lambarene, S.515). Albert Steiner Zitat:
"Der Häuptling eines kleinen Dorfes aus der Gegend von Samkita ist bei mir mit einer zerschmetterten Hand in Behandlung. Das Unglück geschah dadurch, dass ihm die Flinte zersprang, als er auf ein Wildschwein schoss. Diese Art von Unfall kommt jetzt viel häufiger vor als früher. Bis vor 10 Jahren verkaufte man an die Neger solide Steinschlossflinten, die noch aus den Armeebeständen der guten alten Zeit stammten. Jetzt, wo diese gediegene Ware aufgebraucht ist, kommen Steinschlossflinten übelster Fabrikware nach Afrika, die mehr aus Blech als aus Stahl sind. In diese schwachen Flinten tun nun die Neger die starken Ladungen, die sie den alten Steinschlossflinten zumuten konnten. Ein schwarzer Jäger meint nämlich, er könne nie genug Pulver in den Lauf stopfen. Und als Geschoss verwendet er mit Vorliebe Stücke von gusseisernen Kochtöpfen. Solche Ladungen hält die moderne Fabrikware nicht aus. Daher die so häufigen Verletzungen durch zersprungene Flinten." (Briefe aus Lambarene, S.515)
-- der afrikanische Häuptling will für die Heilung keine Gegenleistung geben (!): Albert Schweitzer Zitat:
"Mein kleiner Häuptling lässt, bei aller Dankbarkeit, die (S.515) er für uns hat, Noël und mich vom ersten Tage an fühlen, dass er ein Häuptling ist, wir aber nur gewöhnliche Menschen. Als ich anfange, ihn nur noch einmal am Tage zu verbinden, statt morgens und abends nach seiner Verletzung zu sehen, muss ich mich demütig vor ihm verantworten. Aber seine Häuptlingsmacht reicht nicht so weit, dass er seine Verwandten, die tagelang im Spital zu Besuch bei ihm sind, dazu bringt, aus Dankbarkeit ein bisschen bei mir zu fronden. Um 150 Blätterziegel von ihm zu erlangen, muss ich drohen, mit dem Verbinden aufzuhören und die Hand "verfaulen" zu lassen. Als keine Gefahr mehr da ist, führe ich es auch tatsächlich durch, dass ich eine halbe Woche nicht mehr nach seiner Hand sehe. Von den 500 Blätterziegeln, die ich für den Fall seiner Heilung versprochen bekam, habe ich noch nichts gesehen. Aber trotzdem behalte ich ihn in lieber Erinnerung. Er ist in seiner Art ein prächtiger Mensch. Mit den Primitiven darf man über manche Sachen nicht rechten." (Briefe aus Lambarene, S.516)

Chirurgie seit Juli 1914: Heilungen mit Methylviolett
Methylviolett, Farbstoff-Pulver
Methylviolett, Farbstoff-Pulver [15]

-- im Juli 1914 ca. erreicht das erste Methylviolett das Spital von Lambarene, Prof. Stilling schickt es mit der Anregung, es in Lambarene zu erproben, und es wird ein totaler Erfolg, die blaue Farbe des Pulvers ist bei Albert Schweitzer aber gar nicht beliebt (Zwischen Wasser+Urwald, S.449)
-- Methylviolett hat den Firmennamen "Pyoktanin" und kommt von Merck ("Mercksche Farbenwerke")
-- Professor Stilling - ein Professor für Augenheilkunde - hat die desinfizierende Wirkung des konzentrierten Farbstoffs Methylviolett gefunden
-- Methylviolett tötet Bakterien, ohne das Gewebe anzugreifen, reizt auch nicht, ist ungiftig
-- Methylviolett ist viel besser als Sublimat, Karbolsäure, Jodtinktur
-- Methylviolett fördert auch die Überhäutung bei der Heilung der Geschwüre (Zwischen Wasser+Urwald, S.449)


Chirurgie: Die Heilung eines zerschossenen Ellenbogens mit Verbänden mit Methylviolett

Methylviolett, Farbstoff-Pulver
Methylviolett, Farbstoff-Pulver [15]

Ein schwarzer Ex-Soldat vom Stamm der Pahuins arbeitet als Koch bei einem Weissen 3 Stunden oberhalb von Lambarene, und bei einem "Spiel" mit dem Sohn des Weissen wurde mit einem Schiessgewehr "gespielt". Nun ist das rechte Ellenbogengelenk des Pahuin zerfetzt:
-- er wird in der Nacht gebracht
-- im Scheine der Öllampe entfernt Albert Schweitzer die Splitter (Briefe, S.561) und desinfiziert mit Methylviolett (Briefe, S.562)
-- am nächsten Morgen kommen über 20 Angehörige und wollen Schadenersatzklage beim Bezirkshauptmann machen mit der Behauptung, der Patient werde bald sterben (Briefe aus Lambarene, S.561)
-- die Angehörigen sagen für die Behandlung in der Nacht nicht mal Danke, sondern der Weisse sei für seinen Sohn verantwortlich, der müsse danken (Briefe, S.562)
-- Albert Schweitzer verlangt für die Behandlung 12 Büschel Bananen pro Woche, und droht, sonst wird der Arm nicht mehr verbunden
-- die Erpressungsspiele gehen weiter: Die Angehörigen schicken zuerst immer nur einen Botschafter, um zu erfahren, ob Albert Schweitzer immer noch an dem Preis für die Heilung festhalte, manchmal kommen die Bananen auch erst am Montag (Briefe, S.562)
-- der weisse Sohn (ein "Boy") ist nun auch im Spital, damit er nicht entführt oder gelyncht wird (Briefe aus Lambarene, S.563)

Am Ende kommt die afrikanische Justiz für den Vorfall:
-- der weisse Bub muss 100 Schilling in Raten von 10 Schilling pro Monat zahlen
-- der weisse Bub muss der Familie des Verletzten und Geheilten eine Ziege schenken (Briefe aus Lambarene, S.563).

Also: Bei Vergehen gegen das Leben muss ein Tier gegeben werden. Wenn der Arm hätte amputiert werden müssen, hätte der weisse Boy dem schwarzen Opfer eine Frau kaufen müssen (Briefe aus Lambarene, S.563).


Chirurgie: Die Heilung eines Leopardenbiss mit Verbänden mit Methylviolett

Methylviolett, Farbstoff-Pulver    Leopard, Gebiss  
Methylviolett, Farbstoff-Pulver [15] - Leopard, Gebiss [12]

Lambarene 14.5.1925
Verletzung durch Leopard am Arm - Heilung mit Verbänden mit Methylviolett
-- es handelt sich um einen Italiener, Herr Boles, er wollte zusammen mit Schwarzen begleitet einen Leoparden schiessen, der angeschossen dann den Italo angriff und ihm heftig in einen Arm biss (Briefe, S.596)
-- dann haben die Schwarzen den Leoparden mit Lanzen getötet
-- der Italo liess 10 Tage verstreichen, bis er nach Lambarene kam, und der Arm ist in üblem Zustand und der allgemeine, körperliche Zustand ist besorgniserregend
-- Albert Schweitzer heilt den Arm [mit Desinfektion] und mit Verbänden mit Methylviolett, er vermeidet die Amputation (Briefe aus Lambarene, S.597).

Zitat Albert Schweitzer:
"Am 14. Mai kommt ein Italiener, ein Herr Boles, dem in dem Lagunengebiet südlich von Kap Lopez der Arm von einem Leoparden übel zugerichtet wurde. Er hatte das Tier durch einen Schuss verletzt und folgte der Blutspur, die ihn in eine kleine mit Riedgras bewachsene Talmulde führte. In dem Augenblick, als er den Leoparden so zu Gesicht bekam, dass er noch einmal auf ihn anlegen konnte, erblickten ihn auch die Schwarzen, die er bei dem Verfolgen der Fährte hinter sich gelassen hatte. Das laute Geschrei, das sie zur Warnung ihres Herrn erhoben, reizte den Leoparden, so dass er den Rückzug aufgab und auf den Italiener lossprang, ehe dieser zum Schuss kam. Rückwärts gehend wehrte er ihn mit dem Kolben ab. Dabei kam er zu Fall, und das Tier verbiss (Briefe, S.596) sich in seinen Arm, bis die Schwarzen es mit den Lanzen erlegten.

Erst 10 Tage nach dem Unfall trifft der Italiener bei mir ein. Der Arm sieht übel aus, und schon das Allgemeinbefinden gibt schon zu Besorgnis Anlass. Aber Methylviolettverbände, nach ausreichender Eröffnung der Wunde, tun auch diesmal ihre Wirkung." (Briefe aus Lambarene, S.597)


Chirurgie: Ein hartes Stück Elefantenfleisch steckt im Hals
(Briefe aus Lambarene, S.563)


Chirurgie: Die Heilung von Geschwüren bei Albert Schweitzer: Spritzenterror und Verbände mit Methylviolett

Methylviolett, Farbstoff-Pulver    Buruli-Geschwür (Buruli-Ulkus) in Afrika+Asien   Geschwür
                  Leishmaniose
Methylviolett, Farbstoff-Pulver [15] - Buruli-Geschwür (Buruli-Ulkus) in Afrika+Asien [16] - Geschwür Leishmaniose [17]

-- Die Menschen in Afrika leiden viel mehr unter Geschwüren als in Europa
-- 25% der afrikanischen Kinder leidet unter Geschwüren

Die Geschwüre vom Sandfloh (aus Süd-"Amerika" importiert)
-- viele Geschwüre werden vom Sandfloh (Rhynchoprion penetrans) verursacht, die Weibchen dringen an einer Schwachstelle in eine Zehe ein, dort vergrössert sich ein Punkt bis zu einer Linse, die Extraktion provoziert eine kleine Wunde, und wenn die Wunde sich mit Schmutz infiziert, kommt Gangrän und oft die Amputation der Zehe. Man erlebt es also nicht selten, dass bei Afrikanern Zehen fehlen (Zwischen Wasser+Urwald, S.396). Zitat Albert Schweitzer:
"Viele Geschwüre rühren vom Sandfloh (Rhynchoprion penetrans) her, der viel kleiner als der gewöhnliche Floh ist. Sein Weibchen bohrt sich in die weichste Stelle der Zehe, mit Vorliebe unter dem Nagel, ein und erreicht unter der Haut die Grösse einer kleinen Linse. Die Entfernung des Schmarotzers verursacht kleine Wunden. Kommt Infektion durch Schmutz hinzu, so tritt eine Art Gangrän ein, der oft die Zehe oder ein Glied derselben zum Opfer fällt. Hier sind die Neger, die alle zehn Zehen vollständig haben, fast seltener als die, bei denen eine oder mehrere verstümmelt sind." (Zwischen Wasser+Urwald, S.396)
Import schädlicher Tiere durch weisse Kolonialisten: Sandfloh - Sangunagenta-Ameise
Der Sandfloh wurde 1872 aus Süd-"Amerika" in Handelskisten eingeschleppt und verbreitet sich nun in ganz Zentralafrika, ebenso die Sangunagenta-Ameise, die ebenfalls aus Süd-"Amerika" importiert wurde (Zwischen Wasser+Urwald, S.396).

-- Geschwüre brauchen bei Albert Schweitzer [bis 1926] teilweise über 20 Spritzen pro Tag (Briefe aus Lambarene, S.516)
"Dass die Schlafkranken und die Leute mit Geschwüren mit intravenösen Einspritzungen behandelt werden müssen, bedeutet eine grosse Arbeit. Oft sind über 20 solcher Einspritzungen an einem Tage vorzunehmen." (Briefe aus Lambarene, S.516)
Geschwüre zu heilen dauert Wochen - einheimische HeilerInnen machen die Heilungen kaputt (!!!)
Die Heilung von Geschwüren dauert oft viele Wochen (Briefe, S.512), und einfach so nach Hause schicken, um mit Instruktionen zu Hause auszuheilen, geht auch nicht, weil einheimische HeilerInnen die Wunde sonst mit ihren eigenen negativen Methoden manipulieren, z.B. mit Baumrindepulver oder zerkauten Gräsern bestreuen und bedecken, so dass eine Heilung verhindert wird (Briefe aus Lambarene, S.513). Zitat Albert Schweitzer:
"Eigentlich könnte man den Kranken mit etwas Verbandstoff, Dermatol und Borsalbe nach Hause entlassen. Aber dann muss ich befürchten, dass er in die Hände (Briefe, S.512) "medizinkundiger" alter Weiber gerät, die ihm die wunde Fläche mit gepulverter Baumrinde, zerkauten Gräsern und allem möglichen Unrat bedecken, bis wieder die schönste Eiterung im Gang ist. So sehe ich voraus, dass einige Patienten mit Geschwüren noch im Herbst Gäste meines Spitals sein werden [weil man ihnen zu Hause die Heilung kaputtmacht und sie wieder kommen werden] ... und darunter einige, die ich, weil sie arm sind und von weit her kamen, verköstigen muss!" (Briefe aus Lambarene, S.513)

Die Heilung von Geschwüren: Spritzen (Neosalvarsan) oder Pastillen (Stovarsol)
-- zwischen 1923 und 1927 leiden 2/3 der PatientInnen unter Geschwüren, wie schon in der Zeit von 1913-1917
-- die Geschwüre in Afrika werden verursacht durch Lues und Frambösia (Himbeerkrankheit)
-- die Behandlung erfolgt nun mit intravenös gespritztem Neosalvarsan, ist teuer, da braucht es 5 intravenöse Spritzen in 1 Monat (Briefe aus Lambarene, S.511)
-- und neue Bismuthpräparate (Briefe aus Lambarene, S.511). Albert Schweitzer Zitat:
"Zwei Drittel der Insassen des Spitals sind, wie auch früher, der Geschwüre wegen da. Die durch Lues und Frambösia (Himbeerkrankheit) verursachten Geschwüre behandle ich jetzt alle mit Neosalvarsan, wozu ich früher die Mittel nicht hatte. Die Kur besteht aus 5 intravenösen Einspritzungen und erfordert etwa einen Monat. Auch neue Bismuthpräparate erprobe ich, und mit gutem Erfolge, wie mir scheint." (Briefe aus Lambarene, S.511)
Bei Kindern mit Geschwüren werden keine Spritzen angewandt, weil man bei Kindern die dünnen Venen kaum erkennen kann. Sie erhalten Pastillen namens Stovarsol zum Schlucken. (Briefe aus Lambarene, S.511). Albert Schweitzer Zitat:
"Für die Frambösiakinder, die oft ganz mit Geschwüren bedeckt sind, sehe ich in der Regel von den intravenösen Einspritzungen mit Neosalvarsan ab. Ich brauche sie dieser bei ihren kleinen Venen am Arm oft langwierigen Quälerei nicht zu unterwerfen. Das neue Mittel Stovarsol befreit mich davon. Es besteht in leicht zu schluckenden Pastillen. Schon nach vier Tagen fangen die Krusten über den Geschwüren an einzutrocknen. Nach acht oder zehn Tagen fallen sie ab, und das Kind ist von seiner Krankheit auf immer geheilt. Leider ist dieses Mittel sehr teuer." (Briefe aus Lambarene, S.511)

Die Heilung von flachen, länglichen Geschwüren: Spritzen mit Brechweinstein-Lösung
Auf Rat von Dr. Huppenbauer behandelt Albert Schweitzer die PatientInnen mit intravenösen Injektionen mit 1%iger Lösung von Brechweinstein (Tartarus stibiatus), 8-10cm3 pro Tag, ist nicht ungefährlich, sehr langsam einfliessen lassen in ca. 4 Minuten (Briefe aus Lambarene, S.512). Zitat Albert Schweitzer:
"Früher stand ich diesen Geschwüren ziemlich ratlos gegenüber. Jetzt, auf den Rat von Dr. Huppenbauer, der früher an der Goldküste war, mache ich bei allen Geschwüren, mit denen ich nichts anzufangen weiss, einen Versuch mit einer Serie von intravenösen Injektionen einer einprozentigen Lösung von Brechweinstein (Tartarus stibiatus). Jeden zweiten Tag bekommen die Patienten 8 bis 10 cm3 dieser Lösung in die Venen. Es ist kein harmloses Mittel. Die Gefahren werden aber dadurch sehr herabgesetzt, dass man die Lösung sehr langsam, etwa in 4 Minuten, in die Vene einfliessen lässt." (Briefe aus Lambarene, S.512)
Manche Geschwüre brauchen mehrere Behandlungen, z.B. nacheinander
-- Neosalvarsan
-- Quecksilber (als Hydrargyrum oxycyanatum)
-- Brechweinstein (Briefe aus Lambarene, S.512).

Und in seltenen Fällen heilen die Geschwüre nicht (Briefe aus Lambarene, S.512). Albert Schweitzer Zitat:
"Bei den flachen Geschwüren unbekannter Herkunft habe ich in einer Reihe von Fällen mit dieser Behandlung Erfolg gehabt. Es gibt aber auch Geschwüre, bei denen man nacheinander Neosalvarsan, Quecksilber (als Hydrargyrum oxycyanatum intravenös gegeben) und Brechweinstein versuchen muss. Ein Geschwür, das ich seit Anfang Mai fast täglich behandle und bei dem ich alles versucht habe, ist noch so, wie es war, als der Kranke zu mir kam. Aber solche Fälle sind selten." (Briefe aus Lambarene, S.512)
Fussgeschwüre heilen mit Spritzen mit Neosalvarsan (Briefe aus Lambarene, S.543).

Zungengeschwür: Erreger sind "fusiforme Bazillen und Spirillen" wie bei phagedänischen Geschwüren (Briefe aus Lambarene, S.658).


ab Juli 1924ca.: Albert Schweitzer leidet unter Fussgeschwüren - er schafft seine eigene Heilung erst 1926
-- Albert Schweitzer hatte schon 1913-1917 Fussgeschwüre, die dann gut vernarbt sind
-- im Jahre 1924 brechen die Fussgeschwüre durch Verletzungen bei Bauarbeiten erneut auf und er humpelt und kann nicht gut laufen, er kontrolliert humpelnd die Bauarbeiten, lässt sich teilweise ins Spital tragen, wenn die brennenden Schmerzen nicht mal mehr das Humpeln zulassen (!) (Briefe aus Lambarene, S.564). Zitat Albert Schweitzer:
"Ich selber bin seit Wochen Patient. Gut vernarbte Fussgeschwüre von meinem ersten Aufenthalt her sind infolge wiederholter Verletzungen, die ich mir beim Bauen zuzog, wieder aufgebrochen und machen mir viel zu schaffen. Ich humple herum, so gut ich kann. An den Tagen, wo es ganz schlimm ist, lasse ich mich ins Spital hinuntertragen. Ich muss ja den ganzen Tag unten sein, denn sonst geht es mit dem Bauen nicht voran. Das Schlimmste bei den Fussgeschwüren ist die Nervosität, die sich infolge des anhaltenden brennenden Schmerzes einstellt." (Briefe aus Lambarene, S.564)
Im Januar 1925 sind die Fussgeschwüre bei Albert Schweizer derart schlimm, dass er nur noch in Holzschuhen laufen kann (Briefe aus Lambarene, S.566).

Ab 1926 wendet Albert Schweitzer die Methode mit homöopathischem Quecksilberoxycyanur an (Beträufeln) und hat ab sofort keine Geschwüre mehr. Er wendet dieselbe Prozedur wie gegen phagedänische Geschwüre an. Die homöopathische Quecksilberoxycyanur-Lösung (1 Gramm in 2 oder 3 Liter Wasser) wird aus versschiedenen Höhen auf das Geschwür geträufelt, am Ende während der Neubildung der Haut wird die Lösung auf 1 Gramm in 10 bis 12 Liter Wasser verdünnt, um Schäden an der neu gebildeten Haut zu vermeiden (Briefe aus Lambarene, S.660+661).

Ab 1926 kann Albert Schweitzer endlich seine eigenen Fussgeschwüre heilen, die durch Prellungen oder Hautabschürfungen am Fuss provoziert sind. Der wochenlange Stress mit nicht heilenden Fussgeschwüren ist für Albert Schweitzer vorbei (Briefe aus Lambarene, S.661).

Craw-Craw-Geschwüre
Die Craw-Craw-Geschwüre treten in Herden auf, befallen Füsse und Unterschenkel und bereiten heftige Schmerzen (Zwischen Wasser+Urwald, S.396).
Die Erreger sind unbekannt. Die Behandlung geht so:
-- die Geschwüre mit Wattepropfen ausbohren
-- mit Sublimat auswaschen
-- mit Borsäurepulver ausfüllen
-- 10 Tage Verband drüber (Zwischen Wasser+Urwald, S.397). Zitat Albert Schweitzer:
"Geschwüre [...] des sogenannten Craw-Craw. Sie treten gewöhnlich in der Mehrzahl auf und befallen mit Vorliebe den Fuss und den Unterschenkel und schmerzen furchtbar (S.396). Ihr Erreger ist unbekannt. Die Behandlung besteht darin, dass man das Geschwür mit einem Wattepropfen ausbohrt, bis es richtig blutet. Dann wird es mit Sublimat ausgewaschen und mit Borsäure, die bekanntlich ein Pulver ist, ausgefüllt. Darüber kommt ein Verband [mit Methylviolett?], den man 10 Tage liegenlässt [immer feucht halten?]." (Zwischen Wasser+Urwald, S.397)
Frambösia-Geschwüre (Himbeerkrankheit)
ist ansteckend, die Geschwüre können sich auf den ganzen Körper verteilen, kommt in allen Tropen vor:
-- erstes Stadium ist ein Ausschlag mit gelber Kruste, darunter kommt eine blutende Oberfläche hervor, die so aussieht, wie wenn man auf die Haut eine Himbeere aufgeklebt hätte
-- weitere Entwicklung: Über Jahre hindurch entwickeln sich flache Geschwüre an den verschiedensten Körperstellen
-- Heilung alte Methode: mit Kupfersulfat betupfen (Cuprum sulfuricum) und täglich 2 grosse Jodkali (Kalium iodatum) in Wasser gelöst einnehmen
-- Heilung neue Methode: Arsenobenzol in Armvenen spritzen - ergibt eine schnelle und dauerhafte Heilung (Zwischen Wasser+Urwald, S.397). Albert Schweitzer Zitat:
"Die Frambösia hat ihren Namen davon, dass sie sich in ihrem ersten Auftreten in erhabenen, von einer gelben Kruste bedeckten Ausschlägen kundgibt. Entfernt man die Kruste, so kommt eine leicht blutende Oberfläche zum Vorschein, und der Ausschlag sieht dann wirklich wie eine auf die Haut geklebte Himbeere aus. [...] Die alte Behandlung bestand darin, dass man die Geschwüre mit einer Lösung von Kupfersulfat (Cuprum sulfuricum) betupfte und dem Kranken täglich zwei Gramm Jodkali (Kalium jodatum), in Wasser gelöst, gab. Neuerdings hat sich gezeigt, dass Einspritzungen von Arsenobenzol in die Armvenen schnelle und dauernde Heilung bringen. Wie durch Zauber verschwinden die Geschwüre." (Zwischen Wasser+Urwald, S.397)
Die Verbände der Geschwüre
werden präpariert
-- mit Dematol, oder
-- mit Methylviolett, oder
-- mit Borsäure, oder
-- mit Salol, oder
-- mit Ektogan (Briefe aus Lambarene, S.512). Albert Schweitzer Zitat:
"Für die Verbände aller Geschwüre benutze ich abwechselnd Dermatol, Methylviolett, Borsäure, Salol und Ektogan. Oftmals wende ich auch feuchte Verbände an." (Briefe aus Lambarene, S.512)

Phagedänische Geschwüre

Fleischfressendes, phagedänisches Geschwür
                in Afrika
Fleischfressendes, phagedänisches Geschwür in Afrika [18]

Phagedänische Geschwüre kommen fast nur bei Männern und meistens am Unterschenkel vor (Briefe aus Lambarene, S.662).

Fressende, tropische Geschwüre (phagedänische Geschwüre - Englisch: phagedenic ulcer): Verdacht der Ursache Kokosöl beim Kochen
-- die phagedänischen Geschwüre (Ulcus phagedaenicum tropicum) sind am Ogowe-Fluss sehr verbreitet, sie fressen sich in alle Richtungen, manchmal ist das ganze Bein betroffen (S.397) und Sehnen und Knochen sehen wie "weisse Inseln" aus (Zwischen Wasser+Urwald, S.397-398)
-- die phagedänischen Geschwüre stinken sehr, die Betroffenen werden im Dorf isoliert, wo sie dann abgemagert sterben (Zwischen Wasser+Urwald, S.398)

Albert Schweitzer Zitat:
"Die übelsten Geschwüre sind die sogenannten phagedänischen - das heisst weiterfressenden - tropischen Geschwüre (Ulcus phagedaenicum tropicum). Sie breiten sich nach allen Richtungen aus. Nicht selten ist das ganze Bein eine einzige wunde Fläche, in der die Sehnen und (S.397) Knochen wie weisse Inseln liegen. Die Schmerzen sind furchtbar. Der Gestank ist derart, dass es niemand in der Nähe dieser Kranken aushalten kann. Sie liegen in irgendeiner Hütte und bekommen das Essen gebracht. Nach und nach magern sie ab und sterben, anchdem sie furchtbar gelitten haben." (Zwischen Wasser+Urwald, S.397-398)

-- die phagedänischen Geschwüre sind im Spital von Albert Schweitzer ein Dauerbrenner ("Massenartikel") und kommen praktisch nur bei Männern vor (Briefe aus Lambarene, S.581). Albert Schweitzer Zitat:
"Wie ein Fabrikant darauf aus ist, einen Massenartikel um einige Pfennige billiger herzustellen als bisher, um seinen Betrieb rentabler zu gestalten, also müssen wir darauf sinnen, die Heilung der phagedänischen Geschwüre, dieses Massenartikels unseres Spitals, zu beschleunigen. [...] Nach unserer Beobachtung sind auch nur Männer davon befallen; bei Frauen kommen sie fast nicht vor." (Briefe aus Lambarene, S.581)
-- viele Betroffene sind "wilde Schwarze" (Bendjabis), sie kommen von Holzplätzen, wo viel mit Palmöl gekocht wird. Palmöl könnte phagedänische Geschwüre begünstigen, aber manche Fälle kommen auch aus Gegenden, wo nicht mit Palmöl gekocht wird (Briefe aus Lambarene, S.582)
"Von verschiedenen Seiten ist mir gesagt worden, dass phagedänische Geschwüre besonders da auftreten, wo die Leute viel Palmöl bekommen. Inwieweit dies zutrifft, weiss ich nicht. Bemerkt habe ich allerdings, dass die Holzplätze [seit 1919 oft mit Bendjabis], auf denen die Leute besonders gut genährt werden, fast die grösste Zahl der Patienten mit phagedänischen Geschwüren stellen. Als Fett wird hier gewöhnlich Palmöl gegeben. Demnach könnte an jener Bemerkung etwas Richtiges sein. Freilich, das phagedänische Geschwür kommt auch in Gegenden vor, wo nicht mit Palmöl gekocht wird." (Briefe aus Lambarene, S.582)

Wenn phagedänische Geschwüre den Patienten töten: Infektion bis auf die Knochen
In seltenen Fällen infizieren phagedänische Geschwüre auch "das umgebende Muskelgewebe in der Tiefe" (Briefe, S.661-662), dann werden auch Knochen infiziert, wenn das nicht sofort entdeckt wird, endet es tödlich (Briefe aus Lambarene, S.662). Zitat Albert Schweitzer:
"Für gewöhnlich bleibt ja bei diesen Geschwüren die Infektion auf das Geschwür selber beschränkt. Das gesunde und das kranke Gewebe setzen sich scharf gegeneinander ab. Breitet sich die Infektion aber ausnahmsweise unter der Haut, zwischen den Muskeln oder längs der Sehnenscheiden aus, oder dringt sie in die Knochen ein, so liegt der Fall sehr ernst. Wird die üble Wendung sogleich in den ersten Tagen festgestellt, so kann weitgehende Spaltung der Gewebe mit dem Messer noch Hilfe bringen. Andernfalls aber ist kaum noch etwas zu machen. Die Infektion breitet sich immer weiter aus. Der Fall endet tödlich." (Briefe aus Lambarene, S.662)

Februar 1925: Phagedänische, fressende Fussgeschwüre (Englisch: phagedenic ulcer) - bei 14 Leuten
-- da kommen 14 Bendjabis mit phagedänischen Fussgeschwüren, manche sind bereits in einem tödlichen Stadium (Briefe, S.577-578)
-- die produzierten Fäulnisstoffe schädigen den gesamten Körper, der Tod kommt dann oft ganz plötzlich (Briefe aus Lambarene, S.578). Zitat Albert Schweitzer:
"Auf einen Tag rücken von einem einzigen Holzplatz 14 Bendjabis mit schlimmen phagedänischen Fussgeschwüren an. Einige von ihnen sind so elend, dass wir sie wohl kaum retten können. Bei längerer Dauer nämlich fangen die mit den Geschwüren gegebenen Fäulnisstoffe an, das Allgemeinbefinden in schwerster Weise zu schädigen. Die Leute werden hinfällig und erholen sich dann nur noch in seltenen Fällen. Der Tod kommt meist ganz plötzlich." (Briefe aus Lambarene, S.578)

Phagedänische Geschwüre (Englisch: phagedenic ulcer) heilen bis 1925: Lokale Narkose und Auskratzen - dann Verbände mit Kalium permanganicum oder Borsäure+Natrium bicarbonicum
-- 1/3 der Fälle mit Geschwüren sind phagedänische Geschwüre, die sich von den Zehen über die Knöchel bis ans Knie hinauffressen
-- diese fressenden Geschwüre erfordern lokale Narkose und Auskratzen mit einem scharfen Löffel, um das kranke Gewebe zu entfernen
-- immer feuchte Verbände mit Kalium permanganicum machen oder mit einer 50-50-Mischung von Borsäure+Natrium bicarbonicum bestreuen (Briefe aus Lambarene, S.513).
-- für die Narkosen wird Äther verwendet (Briefe, S.515).

Zitat Albert Schweitzer:
"Eine dritte Geschwürsart bilden die phagedänischen (das heisst fressenden) tropischen Geschwüre, die gewöhnlich am Fusse sitzen und sich von den Zehen bis über den Knöchel, wenn nicht bis ans Knie hinauffressen. Merkwürdigerweise habe ich von diesen erst einige wenige zu Gesicht bekommen [Widerspruch: 1/3 der Geschwüre sind phagedänisch - S.513!]. Die Behandlung besteht darin, dass man das Geschwür alle fünf oder sechs Tage in Narkose mit dem scharfen Löffel auskratzt, bis alles kranke Gewebe nach und nach entfernt ist. In der Zwischenzeit macht man feuchte Verbände mit Kalium permanganicum oder bestreut die Geschwürsfläche mit Borsäure und Natrium bicarbonicum, zu gleichen Teilen gemischt." (Briefe aus Lambarene, S.513)

[Albert Schweitzer mit Säuren+Salzen gegen Wunden?
Wie kann man Wundflächen mit Borsäure oder Natronsalz einhüllen? Das reizt doch die Wunde, oder nicht?]

"Äther für die Narkose" (Briefe aus Lambarene, S.515)
Behandlung phagedänischer Geschwüre bis 1925 (aus: Zwischen Wasser+Urwald):
-- nur desinfizieren und verbinden nützt nichts
-- Vollnarkose und auskratzen ist eine sehr blutige Prozedur
-- auswaschen der Stelle mit Kalium permanganicum
-- täglich muss kontrolliert werden, ob neue Eiterherde entstehen, die sofort ausgekratzt werden müssen
-- die Ausheilung kann Wochen oder Monate dauern
-- pro phagedänisches Geschwür wird eine halbe Kiste Verbandsstoff verbraucht
-- die Narben bewirken eine Verkrümmung des Fusses, die Patienten hinken am Ende fröhlich nach Hause (Zwischen Wasser+Urwald, S.398).

Albert Schweitzer Zitat:
"Diese schrecklichsten der Geschwüre [die phagedänischen Geschwüre] sind am Ogowe sehr verbreitet. Mit Desinfizieren und Verbinden ist nichts geschehen. Der Kranke muss eingeschläfert und das Geschwür sorgfältigst bis auf das gesunde Gewebe ausgekratzt werden. Ist diese Arbeit, bei der das Blut in Strömen fliesst, getan, so wird es mit einer Lösung von Kalium permanganicum ausgewaschen. Nun muss man Tag für Tag nachsehen, ob sich nicht irgendwo wiederum ein eitriger Fleck zeigt, und an jener Stelle sogleich wieder von neuem auskratzen. Bis das Geschwür ausgeheilt ist, kann es Wochen, ja Monate dauern. Eine halbe Kiste von Verbandstoffen geht drauf. Und was kostet es mich, den Kranken so lange zu ernähren! Aber welche Freude, wenn er, zwar hinkend - weil der Fuss durch die Narben verkrümmt wird -, aber so glücklich, von dem schmerzenden und stinkenden Elend befreit zu sein, zur Heimfahrt ins Kanu steigt!" (Zwischen Wasser+Urwald, S.398)

[Wieso kann man die Verkrümmung des Fusses durch die Narben nicht verhindern? Fehlt da Joga?]

ab Februar 1925: Die neue belgische Behandlungsmethode der phagedänischen, fressenden Fussgeschwüre ohne Narkose: Jodoform+Verbände mit Methylviolett
(Briefe aus Lambarene, S.579).

-- bei den phagedänischen Geschwüren wird nun auch das Mikroskop eingesetzt und bestätigt die Beurteilungen, die mit blossem Auge vorgenommen wurden
-- ausserdem wird ein neues Heilverfahren aus Belgien angewandt, das ohne Vollnarkose auskommt, so dass man die Narkosemittel sparen kann, die wegen des Transports feuergefährlicher Waren im Dampfer in Afrika viel teurer sind als in Europa (der Preis geht per m3, egal ob es ein kleines Kästchen oder eine grosse Kiste ist)
-- also 50% des Äthers und des Chloräthyl wird nun eingespart (Briefe aus Lambarene, S.580)

Das neue Verfahren:
-- das Geschwür wird eine halbe Minute mit einer "Sublimatpastille" ziemlich energisch ausgewischt
-- der Schmerz kommt erst nach der Prozedur (Briefe, S.580)
-- nach 1/2 Minute wird das Geschwür mit abgekochtem Wasser gut abgespült
-- die Stelle, wo das Geschwür war, wird mit Jodoform bedeckt und in Gazekompressen gelegt, die in einer dünnen Lösung Methylviolett getränkt wurden
-- der Verband muss feucht bleiben (immer neu begiessen) und muss täglich erneuert werden
-- nach 2 bis 3 Tagen wird die Wunde mit Wundstreupulver belegt (Dermatol, Salol, Aristol, Vioform etc.) und trocken verbunden
-- die Haut wächst langsam nach, braucht 8 bis 10 Wochen (Briefe aus Lambarene, S.581)

-- Albert Schweitzer plant auch Hauttransplantationen: Es sollen Streifen vom Schenkel entnommen werden und aufs Geschwür gelegt werden, damit der Hautstreifen dort anwächst, so soll die Heilzeit um 2 bis 3 Wochen verkürzt werden (Briefe aus Lambarene, S.581)

Albert Schweitzer Zitat:
"Die von uns jetzt geübte Behandlungsweise besteht darin, dass man das Geschwür eine halbe Minute lang mit einer Sublimatpastille ziemlich energisch auswischt. Dies ist schmerzhaft. Aber der Schmerz wird erst empfunden, wenn die Prozedur bereits vorüber ist. Nach (Briefe, S.580) einer halben Minute wird das Geschwür mit gekochtem Wasser gut abgespült. Nun bestreut man es mit Jodoform und bedeckt es mit Gazekompressen, die mit einer dünnen Lösung Methylviolett getränkt sind. Diese Kompressen werden öfters erneuert, damit der Verband immer feucht bleibt. Nach zwei oder drei Tagen ist das Geschwür dann so weit gereinigt, dass es genügt, es mit Dermatol, Salol, Aristol, Vioform oder einem andern Wundstreupulver zu belegen und trocken zu verbinden.

Bis zur definitiven Heilung kann es aber, wenn das Geschwür gross ist, noch acht bis 10 Wochen dauern, wenn nicht länger. Ganz langsam nur wächst die Haut nach. Später, wenn regelmässig operiert wird, wollen wir Hauttransplantationen versuchen, das heisst Haut in feinen Streifen vom Schenkel [Oberschenkel] entnehmen und auf das Geschwür legen, damit sie dort anwächst. Gelingt dies bei diesen Geschwüren ebensogut wie bei gewöhnlichen Wunden, so ist wiederum viel gewonnen. Wieviel an Arbeit Verbandstoffen, Medikamenten und Reis wird schon gespart, wenn wir nur so viel erreichen, dass die Überhäutung in 7 statt 15 Wochen vor sich geht!" (Briefe aus Lambarene, S.581)



ab 1926: Neue Heilmethoden gegen phagedänische Geschwüre und andere Geschwüre mit Beträufeln mit Quecksilberoxycyanur

ab 1926: Die neue Behandlung von phagedänischen Geschwüren mit Quecksilberoxycyanur
-- das Auskratzen mit Narkose kostet viel Äther und Zeit und teilweise erfinden die Patienten, sie würden unter Narkose sterben (Briefe aus Lambarene, S.658)

Da ist es doch sehr vorteilhaft, wenn man auf die Narkose verzichten kann:

-- Quecksilberoxycyanur: Es wird ein neues Therapieverfahren mit einer homöopathischen Verdünnung "Quecksilberoxycyanur" entwickelt, die Lösung wird tropfenweise auf die Geschwürstelle getropft (Briefe aus Lambarene, S.659):
-- das Geschwür wird "energisch betupft" mit einer "Sublimatpastille", das schmerzt aber sehr
-- dann erfand man die Berieselung, um Schmerzen zu minimieren
-- durch das Berieseln findet keine Berührung mehr statt, der aber die Desinfektion erfolgt durch den Eiter hindurch und durch das tote Gewebe hindurch bis auf den Grund des Geschwürs
-- der Eiter wird dann "abgewischt" und das nekrotische Gewebe "abgeschoben", auf diese Weise werden Berührungen, Reibung oder Druck vermieden
-- es folgt eine Spülung mit abgekochtem Wasser
-- dann wird jeden Morgen eine homöopathische Verdünnung 1 Gramm Quecksilberoxycyanur in 6 bis 7 Liter Wasser draufgetropft, ein Tropfen in mehreren Litern Wasser, und das Tropfen erfolgt zuerst aus einigen cm Höhe, dann aus bis 75cm Höhe, und so zerplatzt das Geschwür (Briefe aus Lambarene, S.659). Zitat Albert Schweitzer:
"Statt durch Auskratzen reinigten wir nun das Geschwür durch energisches Betupfen mit einer Sublimatpastille. Dies ist aber sehr schmerzhaft. Um den Armen solche Qual zu ersparen, versuchen wir es mit Berieselung. Durch die verschiedensten Versuche uns durchtastend, gelangen wir nun zu einem Verfahren, das uns in jeder Hinsicht befriedigt. Die grosse Errungenschaft ist, dass wir nun jede Berührung des Geschwüres nach Möglichkeit vermeiden und dabei den desinfizierenden Stoff dennoch viel besser durch die dichte Lage des nekrotischen Gewebes hindurch auf den Grund des Geschwüres zu bringen vermögen, als es früher der Fall war. Mit einem Gazetupfer wird der Eiter abgewischt und das nekrotische Gewebe, soweit es sich löst, abgeschoben. Dabei wird jedes Reiben und Aufdrücken vermieden, da es für den Patienten äusserst schmerzhaft ist.

Nachher wird das Geschwür mit abgekochtem Wasser abgespült. Dann tritt der fallende Wassertropfen in Tätigkeit. Er leistet die Hauptarbeit. Ein Gramm Quecksilberoxycyanur wird in sechs oder sieben Liter Wasser aufgelöst. Von dieser Lösung lassen wir nun jeden Morgen je nach der Grösse des Geschwüres 5 bis 20 Minuten lang fortgesetzt Tropfen aus einer Höhe von 50 bis 75cm auf das Geschwür fallen. Am Anfang verursachen Tropfen aus solcher Höhe arge Schmerzen. Für die ersten Tage lässt man dann die Tropfen nur aus einigen Zentimetern Höhe auffallen. Diese Tropfen bahnen sich einen Weg durch den dicken nekrotischen Belag des Geschwürs. Beim Zerplatzen reissen sie es auseinander. Die desinfizierende Flüssigkeit dringt bis auf den Grund des Geschwürs (Briefe, S.659). Dazu kommt wahrscheinlich noch eine anregende Wirkung, die das stetige Hämmern der Tropfen auf das Geschwür ausübt." (Briefe aus Lambarene, S.660)
--> das Geschwür wird in wenigen Tagen gereinigt und beginnt abzuheilen
-- bei grossen Geschwüren wird am Morgen und am Abend betropft
+ die Konzentration der homöopathischen Lösung wird erhöht: 1 Gramm auf nur 2 oder 3 Liter Wasser
-- die Verbände werden mit einer Mischung aus Jodoform, Dermatol und Salol getaucht, jeweils zu gleichen Teilen gemischt
-- während des Heilprozesses wird die Tropfenlösung immer mehr verdünnt und schwächer, zur Vermeidung von Schädigungen, bis auf 12 Liter pro Gramm Quecksilberoxycyanur (Briefe aus Lambarene, S.660).


Die Tropfenmethode ist die generelle Heilmethode bei Geschwüren

Mit der Methode mit Quecksilberoxycyanur ab 1926, das in Tropfen aus der Höhe aufs Geschwür fällt, heilen auch alle anderen Geschwüre gut, auch mit Kupfersulfat oder anderen desinfizierenden Mitteln (Briefe aus Lambarene, S.661). Zitat Albert Schweitzer:
"Die Behandlung durch den fallenden Tropfen gibt auch bei andern Geschwüren als den spezifisch tropisch phagedänischen gute Resultate. Bei vielen hat man oft mit einer Lösung von einem halben Gramm Kupfersulfat auf einen Liter Wasser guten Erfolg. Überhaupt kann man für dieses Verfahren alle möglichen desinfizierenden Stoffe in verdünnter Lösung verwenden." (Briefe aus Lambarene, S.661)

ab 1926: Breosan-Salbe gegen Geschwüre

oder auch die Salbe Breosan ist sehr gut, z.B. gegen Craw-Craw-Geschwüre bei weissen Europäern, die Patienten weisen oft gleichzeitig Staphylococcen auf (Briefe aus Lambarene, S.661).

Den weissen Patienten wird nach der Heilung oft eine Tube mit Breosansalbe mitgegeben, das wird Standard (Briefe aus Lambarene, S.661).


Chirurgie mit Albert Schweitzer: Die Verbesserung der Hauttransplantationen zur Heilung der offenen Stellen von Geschwüren

Hauttransplantation am Unterschenkel
Hauttransplantation am Unterschenkel [19]

Verbesserung der Hauttransplantationen nach Geschwürsentfernungen
Hauttransplantationen beschleunigen die Überhäutung der Stellen, wo Geschwüre waren, um 1/3 der Zeit: Zuerst wurde das Thierschsche Verfahren angewandt mit transplantierten Hautstreifen, 1926 wird dann das Dawissche Verfahren angewandt (Briefe, S.660) mit der Inseltaktik, viele kleine Hautkreise zu verpflanzen, so dass nur wenig korrigiert werden muss, wen an einem Hautkreis Eiter entsteht (Briefe aus Lambarene, S.660-661). Zitat Albert Schweitzer:
"Bisher verwandten wir für die Transplantation das gewöhnliche Thierschsche Verfahren, bei dem lange Streifen möglichst dünn abgetragener Haut auf die zu überhäutende Fläche gelegt werden. Oft ist aber die Fläche noch nicht ganz rein. Es bildet sich Eiterung unter dem Hautstück und verhindert dessen Anwachsen. Darum gedenken wir uns jetzt dem Dawisschen Verfahren zuzuwenden, bei dem eine Reihe von kleinen runden Hautstücken (Briefe, S.660) von etwa einem halben Zentimeter im Durchmesser als Inseln in Abständen von einem halben Zentimeter auf die Fläche gelegt werden. Bildet sich Eiterung, so dann sie diesen kleinen Stücken nicht so gefährlich werden wie den grossen Lappen nach dem Thierschschen Verfahren. Auch erweisen sich diese Stücke widerstandsfähiger als die langen dünnen Thierschschen Lappen." (Briefe aus Lambarene, S.661)

Chirurgie mit Albert Schweitzer: Krebs, Tumore, keine Blinddarmfälle

Frauen haben oft "Unterleibstumore" (Zwischen Wasser+Urwald, S.368). Zitat:
"Unterleibstumore bei Frauen sind hier sehr häufig." (Zwischen Wasser+Urwald, S.368)
Dagegen meint Albert Schweitzer nur zwei Seiten zuvor:
Lambarene: Albert Schweitzer hat 2000 PatientInnen geheilt
Blinddarm und Krebs kommen nicht vor, sind in Äquatorialafrika nicht vorhanden (Zwischen Wasser+Urwald, S.366). Albert Schweitzer Zitat:
"In den neun Monaten meiner Wirksamkeit [bis Anfang 1914] habe ich an die 2000 verschiedene Patienten zu sehen bekommen. Dabei konnte ich feststellen, dass die meisten europäischen Krankheiten hier vertreten sind. Aber Krebs und Blinddarmentzündung habe ich noch nicht gesehen. Sie sollen unter den Negern Äquatorialafrikas nicht anzutreffen sein." (Zwischen Wasser+Urwald, S.366)


Chirurgie mit Albert Schweitzer: Die Operation von Hernien (wenn der Darm "runterhängt" - Leistenbruch, Bauchbruch, Eingeweidebruch, Nabelbruch)

Nabelbruch in Afrika bei einem Kind   Leistenbruch (Bauchhernie) im Sudan bei
                  einem Mann
Nabelbruch in Afrika bei einem Kind [20] - Leistenbruch (Bauchhernie) im Sudan bei einem Mann [21]
Die MoSSad-Wikipedia meint es so: Hernie ist, wenn Eingeweide die Bauchhöhle verlassen:

"Eine Hernie (Aussprache: [ˈhɛʁni̯ə]; von lateinisch hernia, ‚Bruch‘, von griech. ἔρνος érnos „Knospe, Spross“), deutsch Bruch, ist der Austritt („Durchbruch“, „Durchbrechen“) von Eingeweiden aus der Bauchhöhle (Eingeweidebruch, Bauchbruch) durch eine angeborene oder erworbene Lücke (Bruchpforte) in den tragenden oder begrenzenden Gewebeschichten. Verlassen Gehirnteile ihre normale Lage, spricht man von einer Hirnhernie.[1][2]" [web01]
-- Hernien (Leistenbruch) ist bei Schwarzen häufig, vor allem bei Männern, Grund unbekannt (Zwischen Wasser+Urwald, S.401)
-- eingeklemmte Brüche heissen "inkarzerierte Hernien" (Zwischen Wasser+Urwald, S.401)
-- die Hernien bei den Afros haben viele Verwachsungen, die in Europa nicht auftreten, und die Operationen sind entsprechend komplizierter
-- These: Die Afros wollen die Hernien von allein loswerden und quetschen dann das Gewebe (Briefe aus Lambarene, S.589)

Zitat Albert Schweitzer:
"Doktor Lauterburg hat reichlich Gelegenheit festzustellen, dass die Hernienoperationen hier im Durchschnitt mehr Schwierigkeiten bieten als in Europa, weil man fast immer auf ausgedehnte Verwachsungen stösst. Dies rührt wohl von den mannigfachen Versuchen her, die die Schwarzen unternehmen, um die Hernien wegzubringen, wobei dann die Gewebe misshandelt und gequetscht werden." (Briefe aus Lambarene, S.589)
-- bei einer Hernie fliesst der Darminhalt nicht mehr ab, eine Entleerung ist unmöglich, es entstehen Gase, die Gase treiben den Darm auf und es kommt es zu heftigen Schmerzen, ohne Behandlung kommt der Tod in wenigen Tagen, in Europa nicht mehr, in Afrika schon, wenn die Leute keine Operation bekommen können, heulen sie tagelang am Boden, bis sie sterben - und seit Albert Schweitzer in Lambarene ist, kommen die Patienten mit Hernien (Zwischen Wasser+Urwald, S.401). Albert Schweitzer Zitat:
"Am häufigsten habe ich es mit Brüchen (Hernien) zu tun. Die Neger Zentralafrikas sind viel mehr mit Brüchen behaftet als die Weissen. Woher dies kommt, wissen wir nicht. Eingeklemmte Brüche (inkarzerierte Hernien) sind bei ihnen also auch viel häufiger als bei den Weissen. In dem eingeklemmten Bruch wird der Darm undurchgänglich. Er kann sich also nicht mehr entleeren und wird durch die sich bildenden Gase aufgetrieben. Von dieser Auftreibung rühren die furchtbaren Schmerzen her. Nach einer Reihe qualvoller Tage tritt, wenn es nicht gelingt, den Darm aus dem Bruch in den Leib zurückzubringen, der Tod ein. Unsere Voreltern kannten dieses furchtbare Sterben. Heute bekommen wir es in Europa nicht mehr zu sehen, weil bei uns jede inkarzerierte Hernie, kaum dass der Arzt sie festgestellt hat, sogleich operiert wird. "Lasst die Sonne nicht über einer inkarzerierten Hernie untergehen", bekommen die Studenten der Medizin fort und fort eingeschärft. In Afrika ist dieses grausige Sterben aber etwas Gewöhnliches. Schon als Knabe war der Neger dabei, wenn ein Mann sich tagelang heulend im Sande der Hütte wälzte, bis der Tod als Erlöser kam. Kaum fühlt also ein Mann, dass sein Bruch eingeklemmt ist - Hernien bei Frauen sind viel seltener als bei Männern -, so fleht er die Seinen an, ihn ins Kanu zu legen und zu mir zu führen." (Zwischen Wasser+Urwald, S.401)

Operation von Hernien
-- die Operation einer Hernie geht mit Vollnarkose in einer Stunde
-- unter die Haut (subkutan) wird Pantopon gespritzt, die OP wird vorbereitet
-- Frau Doktor überwacht die Narkose
-- Joseph ist der OP-Assistent von Albert Schweitzer
-- das Aufwachen erfolgt schmerzfrei (Zwischen Wasser+Urwald, S.402). Albert Schweitzer Zitat:
<So lege ich dem jammernden Menschen die Hand auf die Stirne und sage ihm: "Sei ruhig. In einer Stunde wirst du schlafen, und wenn du wieder erwachst, ist kein Schmerz mehr [da]." Darauf bekommt er eine subkutane Injektion von Pantopon. Die Frau Doktor wird ins Spital gerufen und bereitet mit Joseph alles zur Operation vor. Bei der Operation übernimmt sie die Narkose. Joseph, mit langen Gummihandschuhen, fungiert als Assistent.

Die Operation ist vorüber. Unter der dunklen Schlafbaracke überwache ich das Aufwachen des Patienten. Kaum ist er bei Besinnung, so schaut er erstaunt umher und wiederholt fort und fort: "Ich habe ja nicht mehr weh, ich habe ja nicht mehr weh!"> (Zwischen Wasser+Urwald, S.402)

15.8.1913: Albert Schweitzers erste Operation einer inkarzerierten Lumbalhernie
-- Albert Schweitzer operiert eine inkarzerierte Hernie (Zwischen Wasser+Urwald, S.368-369)
-- die Operation findet in einem improvisierten Zimmer statt, der OP-Saal ist da noch nicht fertig (Zwischen Wasser+Urwald, S.369).
"Am 15. August musste ich eine abends zuvor eingelieferte inkarzerierte Hernie operieren. Der Mann, er heisst Ainda, flehte mich darum an, da er (S.368), wie alle Eingeborenen, die Gefahren eines solchen Zustandes zur Genüge kannte. Tatsächlich war keine Zeit zu verlieren. In aller Eile wurden die Instrumente aus den verschiedenen Kisten zusammengesucht. Herr Christol stellte mir den Schlafraum seiner Boys als Operationssaal zur Verfügung. Meine Frau übernahm die Narkose; ein Missionar fungierte als Assistent. Es ging alles über Erwarten gut. [...] Ein aus dem Innern kommender Militärarzt, der auf Urlaub nach Europa geht, beneidet mich darum, dass ich bei meiner ersten Bruchoperation so gut assistiert war." (Zwischen Wasser+Urwald, S.369)
Der geheilte Patient sammelt für Albert Schweitzer in der Familie 20 Franken als Belohnung für die gelungene Operation (Zwischen Wasser+Urwald, S.378). Albert Schweitzer Zitat:
"Es gibt Operierte, die ihre Dankbarkeit in Taten bezeugen. Der Mann, der am 15. August von einer inkarzierten Hernie befreit wurde, brachte in seiner Verwandtschaft zwanzig Franken zusammen, "um dem Doktor den teuren Faden, mit dem er den Bauch zunäht, zu bezahlen." (Zwischen Wasser+Urwald, S.378)

Was in Afrika so abgeht: Operation einer Hernie mit Häftlingen als Assistenten

Der Militärarzt hatte im Inneren von Gabun bei einer Hernienoperation Sträflinge als Assistenten - mit klirrenden Fusseisen - gar nicht romantisch (Zwischen Wasser+Urwald, S.369). Albert Schweitzer Zitat:
"Er machte die seine [Hernien-OP], während ein Sträfling auf gut Glück Chloroform gab und ein anderer die Instrumente reichte. Bei jeder Bewegung klirrten die Ketten an den Füssen seiner Assistenten. Sein Heilgehilfe war unwohl geworden, und es war gerade niemand anders zur Stelle. Die Asepsis [keimfreie Umgebung] war natürlich keine vollkommene, aber der Patient genas." (Zwischen Wasser+Urwald, S.369)

Albert Schweitzer operiert eine Lumbalhernie an der Rückseite unter den Rippen

Es wird eine inkarzerierte Lumbalhernie operiert (der Darm geht "nach hinten los"), die Operation dauert ca. 4 Stunden, und die letzten Stiche macht Albert Schweitzer unter dem Licht der Petroleumlampe - und der Patient wurde geheilt (Zwischen Wasser+Urwald, S.377). Albert Schweitzer Zitat:
"Letzthin bekam ich eine Rarität zu operieren, um die mich mancher berühmte Chirurg beneiden könnte Es handelte sich um eine inkarzerierte, hinten unter den Rippen heraustretende Hernie, eine sogenannte Lumbalhernie. Der Fall wies alle nur denkbaren Komplikationen auf. Als der Abend hereinbrach, war ich noch nicht fertig. Für die letzten Nähte musste Joseph mit der Lampe leuchten. Der Kranke genas." (Zwischen Wasser+Urwald, S.377)

Chirurgie mit Albert Schweitzer: Unfallverletzungen heilen mit feuchten Verbänden mit dem heilend wirkenden Farbstoff Methylviolett

Methylviolett, Farbstoff-Pulver   
Methylviolett, Farbstoff-Pulver [15]

Beispiele von Unfallverletzungen

Augenverletzungen
Ein weisser Mechaniker aus N'Djôle hat ein Eisensplitterchen in der Hornhaut (Briefe aus Lambarene, S.577)

Prellungen
Ein schwarzer Steuermann eines Flussdampfers wurde von einer Ankerwinde am Kopf getroffen (Briefe aus Lambarene, S.577)

Bisswunden von Schwarzen gegen Schwarze
Ein Schuldner wollte nicht zahlen, da biss er den Kreditgeber (Briefe aus Lambarene, S.577)

Beispiele schwerer Unfallverletzungen

-- Unfallverletzungen werden bei Albert Schweitzer mit dem Farbstoff Methylviolett behandelt, also mit feuchten Verbänden, die in eine Lösung mti dem Farbstoff Methylviolett getaucht worden sind
-- eingetrocknete Verbände mit Methylviolett können dagegen gefährlich werden wegen der Schichtbildung auf der Wunde, unter der sich die Infektion weiter ausbreiten kann (Briefe aus Lambarene, S.585). Zitat Albert Schweitzer:
"Bisher habe ich es nicht zu bereuen gehabt, nach dem Rufe des Doktors, der die Arme und Füsse an ihrer Stelle lässt, zu trachten. Dies verdanke ich dem Methylviolett. Jede Unfallverletzung an den Gliedmassen, so schwer sie auch aussehen möge - wie überhaupt alle Unfallverletzungen -, wird bei uns mit Methylviolett behandelt. Meiner Beobachtung nach leisten aber nur die feuchten Verbände mit Methylviolett Gutes. Die trockenen oder eintrocknenden können geradezu gefährlich werden, weil es dann so kommen kann, dass Methylviolett, in feinster Verteilung, Teile der Wunde wie ein Häutchen bedeckt und eine abschliessende Schicht bildet, unter der die Infektion sich um so mehr ausbreitet." (Briefe aus Lambarene, S.585)
-- der Farbstoff Methylviolett reizt nicht, wirkt in einem feuchten Verband schmerzstillend, heilt Wunden und heilt sogar Verbrennungen, die Wirkungsweise ist bis dato [Stand 1925] unbekannt (Briefe aus Lambarene, S.586). Zitat Albert Schweitzer:
"Methylviolett hat den grossen Vorzug, dass es nicht reizt. Im Gegenteil, es wirkt ausgesprochen schmerzstillend. Beobachtet habe ich dies oft, besonders auch bei Verbrennungen, die ich ebenfalls mit feuchten Methylviolettverbänden behandle. Wie die Wirkung zu erklären ist und ob darüber schon Versuche angestellt sind, weiss ich nicht." (Briefe aus Lambarene, S.586)
Also:
-- wenn Furunkeln, Panaritien und schmal geöffnete Eiterungen mit Methylviolett verbunden sind und trocken werden, dann kann sich die Sache leicht verschlimmern statt verbessern (Briefe aus Lambarene, S.585)
-- der Farbstoff Methylviolett darf "keine trockenen Niederschläge bilden" und hat nur feucht eine heilende Wirkung (Briefe aus Lambarene, S.585-586).
"Bei Furunkeln, Panaritien und allen nur schmal geöffneten Eiterungen kann man daher bei trockener Behandlung mit Methylviolett unter Umständen ganz üble Erfahrungen machen. Der Verband mit Methylviolett muss also ständig feucht erhalten (Briefe, S.585) werden, dass der Farbstoff keine trockenen Niederschläge bilden kann. Nur so ist er gefahrlos und entfaltet seine volle [heilende] Wirkung." (Briefe aus Lambarene, S.586)
Methoden zum Feuchthalten des Methylviolett-Verbandes

-- auf den Verband mit Methylviolett werden immer wieder feuchte Gaze gelegt, die in steriles Wasser getaucht wurden
oder
-- man kann den Verband mit einem undurchlässigen Stoff umhüllen und so die Verdunstung vermeiden

-- der feuchte Verband mit Methylviolett ist auch dort anwendbar, wo ein feuchter Verband sonst eine Gefahr wäre
-- in schweren Fällen kann man den Verband auch berieseln, mit schwacher Methylviolettlösung (Briefe aus Lambarene, S.586). Zitat Albert Schweitzer:
"Eine zerrissene Wunde wird also mit Gaze ausgelegt, die eben in wässerige Methylviolettlösung getaucht wurde. Diese Gaze wird dann durch regelmässiges Auflegen von in sterilem Wasser benetzter Gaze stetig feucht erhalten. Der Einfachheit halber kann man den Verband auch mit undurchlässigem Stoff zur Verhütung der Verdunstung umgeben. Dies ist selbst da möglich, wo es sich um stark infizierte Wunden handelt, bei denen ein feuchter Verband sonst ein Fehler wäre. Das Methylviolett erlaubt die Anwendung des feuchten Verbandes auch da, wo man sonst auf ihn und seine Wirkungen verzichten musste. In schweren Fällen wenden wir auch dauernde Berieselung mit schwacher Methylviolettlösung an." (Briefe aus Lambarene, S.586)

Fall: Infizierter Unterschenkelbruch mit beginnender Gasphlegmone
-- im Spital von Albert Schweitzer erfolgt KEINE Amputation, sondern die Heilung geht mit feuchten Verbänden, die in eine Lösung mit dem Farbstoff Methylviolett getaucht sind (Briefe aus Lambarene, S.586)

Das Spital von Albert Schweitzer, das komplizierte Wunden heilen kann - OHNE Amputationen
-- das Spital von Albert Schweitzer verweigert also Amputationen und heilt stattdessen die komplizierten Wunden und bekommt dadurch einen hohen Ruf (Briefe aus Lambarene, S.586)
-- dies bewirkt, dass manche Schwarze kommen und aktiv um eine Amputation bitten (Briefe, S.586), und so bekommt das Spital den Ruf, dass man sich eine Amputation wünschen muss (Briefe aus Lambarene, S.587). Zitat Albert Schweitzer:
"Durch die im Spital zu Lambarene von jeher geübte Zurückhaltung im Amputieren ist es nun so gekommen, dass unser Ruf durch vorgenommene unvermeidliche Amputationen nicht mehr gefährdet werden kann. Es geschieht jetzt, dass Schwarze von selber um die Amputation bitten." (Briefe aus Lambarene, S.586)

Chirurgie: Die Operation von Elephantiasis unter Albert Schweitzer

Elephantiasis-Geschwür am Bein   Elephantiasis, Liste der Ursachen und
                  Symptome (englisch)
Elephantiasis-Geschwür am Bein [22] - Elephantiasis, Liste der Ursachen und Symptome (englisch) [23]

1. April 1925: Hernien-OPs und Elephantiasis-OPs mit Dr. Lauterburg und Dr. Nessmann

Fall von Elephantiasis: Der Patient aus Samkita leidet unter einer 30kg schweren Geschwulst, die er sogar als Hocker benutzen kann, er kann nicht laufen. Er wird in 5 Stunden von 10 bis 15 Uhr bei Albert Schweitzer erfolgreich operiert, dabei wird die OP-Methode von Dr. Ouzilleau von 1913 angewandt (Briefe aus Lambarene, S.587):

-- die Geschwulst wird in der Mitte wie eine Birne gespalten
-- dies erleichtert das Aufsuchen der Blutgefässe
-- so kann die Blutstillung exakt erfolgen (Briefe aus Lambarene, S.587).

Zitat Albert Schweitzer:
"Auch Elephantiasistumoren kommen an die Reihe. Am 1. April wird eine solche Geschwulst von 30 Kilo in Angriff genommen. Es handelt sich um einen Mann aus der Gegend von Samkita. Die schwere Geschwulst verurteilt ihn seit langem zur Bewegungslosigkeit. Sie ist so gross, dass  er sie als Schemel benutzt und darauf sitzt. Obwohl noch ziemlich jung, sieht er wie ein alter Mann aus. Die Operation dauert von 10 Uhr morgens bis 3 Uhr nachmittags. Das Hantieren mit dieser Masse stellt grosse physische Anforderungen an uns drei [Ärzte Schweitzer+Nessmann+Lauterburg]. Wir verfahren nach der anno 1913 von Doktor Ouzilleau veröffentlichten Methode, bei der die Geschwulst in der Mitte wie eine Birne gespalten wird. Dies erleichtert das Aufsuchen der Blutgefässe und ermöglicht eine exakte Blutstillung." (Briefe aus Lambarene, S.587)

Zähne und Gebiss: mit Tyhmol einstreichen

Zahnweh ist im Urwald häufig
denn es fehlen Zahnärzte:
-- ein Weisser zog sich einen Zahn selbst zusammen mit Hilfe seiner Frau (Zwischen Wasser+Urwald, S.450-451)

Es kommen vor:
-- Eiterungen und Lockerungen des Zahnfleischs (Ursache: Zahnstein)
--> wenn nichts unternommen wird, lockern sich mit der Zeit alle Zähne und fallen aus (Zwischen Wasser+Urwald, S.368)

Alber Schweitzer bepinselt die Zähne dann mit Thymol und hat Erfolge damit, es darf nur nichts vom Thymol verschluckt werden (Zwischen Wasser+Urwald, S.368). Albert Schweitzer Zitat:
"Auch die Zähne machen den Eingeborenen viel zu schaffen. Sehr viele meiner Patienten leiden an mit Eiterungen einhergehenden Lockerungen des Zahnfleisches, die von reichlichem Zahnstein herrühren. Mit der Zeit lockern sich dann alle Zähne und fallen aus. Merkwürdigerweise heilen diese Fälle hier viel besser als in Europa, wo oft die kompliziertesten Verfahren nicht zum Ziele führen. Mit regelmässigen Bepinselungen mit einer alkoholischen Lösung von Thymol habe ich gute Erfolge. Nur darf der Patient von dieser Flüssigkeit nichts verschlucken, da sie bekanntlich sehr giftig ist." (Zwischen Wasser+Urwald, S.368)
Aus Europa kommen Gebisse und manche Schwarze träumen von schönen Gebissen (Zwischen Wasser+Urwald, S.368).


Die Heilung von kleineren Krankheiten unter Albert Schweitzer

Heilung von Grippe unter Albert Schweitzer

Grippe wird mit nassen Wickeln behandelt (Briefe aus Lambarene, S.526).


Heilung von Verbrennungen mit feuchten Verbänden mit Methylviolett

Methylviolett, Farbstoff-Pulver   
Methylviolett, Farbstoff-Pulver [15]

-- der Farbstoff Methylviolett reizt nicht, wirkt in feuchtem Zustand schmerzstillend, heilt Wunden und heilt sogar Verbrennungen, die Wirkungsweise ist bis dato [Stand 1925] unbekannt (Briefe aus Lambarene, S.586). Zitat Albert Schweitzer:
"Methylviolett hat den grossen Vorzug, dass es nicht reizt. Im Gegenteil, es wirkt ausgesprochen schmerzstillend. Beobachtet habe ich dies oft, besonders auch bei Verbrennungen, die ich ebenfalls mit feuchten Methylviolettverbänden behandle. Wie die Wirkung zu erklären ist und ob darüber schon Versuche angestellt sind, weiss ich nicht." (Briefe aus Lambarene, S.586)

Babys retten bei Albert Schweitzer

-- halbtote Babys werden zum Leben gebracht und Albert Schweitzer verlangt dafür 500 Blätterziegel (Briefe aus Lambarene, S.535). Zitat Albert Schweitzer:
"Soeben [...] werde ich in ein auf dem anderen Ufer gelegenes Negerdorf gerufen, um Belebungsversuche mit einem neugeborenen Kinde anzustellen. Ich finde es nackt und eiskalt, mit allerlei Kräutern bedeckt, in den Händen der alten Weiber. Nach anderthalb Stunden habe ich es so weit, dass es anfängt, richtig zu atmen. Und gleich lasse ich mir von dem Vater 500 Blätterziegel, lieferbar in 14 Tagen, als Geschenk versprechen." (Briefe aus Lambarene, S.535)

Albert Schweitzer mit Tauschhandel: Heilmittel gegen Bauteile+Bananen

Bananenstauden
                  in Ecuador   Strassenschreiner in Simbabwe, Afrika  
Bananenstauden in Ecuador [24] - Strassenschreiner in Simbabwe, Afrika [25]

Der Tauschhandel von Albert Schweitzer: Heilmittel Stovarsol+Chaulmoograöl gegen Blätterziegel und Bananen
-- Albert Schweitzer gibt Stovarsol [gegen Geschwüre am Körper] nur gegen Blätterziegel ab, die die Familie der erkrankten Person liefern muss
-- Albert Schweitzer gibt Chaulmoograöl [gegen Aussatz] nur gegen Blätterziegel oder Bananen ab
-- manchmal kann er den Tauschhandel aber nicht durchsetzen, wenn eine arme Mutter um die Heilung ihres Kindes bittet, und wenn Leute von weit weg herkommen (Briefe aus Lambarene, S.511). Zitat:
"Ich lasse überall verbreiten, dass ich Stovarsol grundsätzlich nur gegen Blätterziegel abgebe. Durchzuführen vermag ich diese Bestimmung nicht. Gar manche arme Mutter ist nicht in der Lage, sich Blätterziegel zu verschaffen, um sie dem Doktor für die Behandlung ihres Kindes zu bringen. Dennoch aber habe ich mit dem Stovarsol schon einige Quadratmeter Dach decken können. Auch Chaulmoograöl gebe ich grundsätzlich nur gegen Blätterziegel oder Bananen ab, wenigstens für die Leute der Nachbarschaft von Lambarene. Diejenigen, die von weit her kommen, können ihre Boote nicht damit belasten. Sie müssen froh sein, wenn sie Schlafmatten, ihren Kochtopf, ihre Lebensmittelvorräte und was sie sonst noch auf die Reise und zum Kampieren im Spital brauchen, mitführen können." (Briefe aus Lambarene, S.511)

Die Krankheiten von weissen PatientInnen im Urwald von Gabun

Weisse PatientInnen in Lambarene: Fussgeschwüre, Malaria, Schwarzwasserfieber

Weisse PatientInnen leiden im Dschungel von Gabun manchmal unter
-- Fussgeschwüren,
-- Malaria,
-- und nur die Weissen speziell leiden manchmal auch unter Schwarzwasserfieber (Malaria mit aufgelösten Roten Blutkörperchen, die dann die Nieren verstopfen, und der rote Farbstoff der Blutkörperchen färbt dann den Urin dunkelrot) (Briefe aus Lambarene, S.533). Albert Schweitzer Zitat:
"Die weissen Kranken [in Afrika] rekrutieren sich aus allen Nationalitäten. In mein kleines Fremdenbuch haben sich schon Engländer, Schweizer, Holländer, Schweden, Kanadier und Amerikaner eingetragen. Die meisten kommen wegen Fussgeschwüren oder Malaria. Auch zwei Fälle des gefürchteten Schwarzwasserfiebers lagen bei mir, ein sehr schwerer und ein gerade im Beginn befindlicher. Das Schwarzwasserfieber entsteht dadurch, dass bei Malaria unter noch nicht ganz aufgeklärten Bedingungen eine massenhafte Auflösung von roten Blutkörperchen eintritt. Die Überreste derselben verstopfen die Nieren und bringen so den Patienten in Todesgefahr. Der rote Farbstoff der zerfallenen Blutkörperchen erscheint im Urin und färbt ihn dunkelrot. Daher der Name Schwarzwasserfieber." (Briefe aus Lambarene, S.533)

Schwarzwasserfieber
Die Heilung von Schwarzwasserfieber: Spritzen mit 3%iger Kochsalzlösung unter die Haut (Oberschenkel) und 1%ige Lösung mit Cyanquecksilber (Hydrargyrum oxycyanatum) intravenös

Spritze Symbol    Schwarzwasserfieber, die Liste der
                Symptome (englisch) 
Spritze Symbol [1] - Schwarzwasserfieber, die Liste der Symptome (englisch) [26]

Symptoms with black water fever
Black-water fever: rapid and massive intravascular hemolysis [dissolution of red blood cells] of both parasitized and non-parasitized RBCs
-- the urin appears dark red to brown-black [with the -- dissoluted red blood cells in the urine]
-- renal failure hemoglobinurea
-- diarrhea and vomiting
-- pulmonary edema
-- hypoglycemia
-- hyperpyrexia
-- pregnant women
Die Symptome bei Schwarzwasserfieber
Schwarzwasserfieber: schnelle und massive intravaskuläre Hämolyse [Auflösung der roten Blutkörperchen] sowohl parasitierter als auch nicht parasitierter Erythrozyten

-- der Urin erscheint dunkelrot bis braunschwarz [durch die aufgelösten, roten Blutkörperchen im Urin]
-- Hämoglobinharnstoff mit Nierenversagen
-- Durchfall und Erbrechen
-- Lungenödem
-- Hypoglykämie
-- Hyperpyrexie
-- schwangere Frau

Schwarzwasserfieber ist eine komplizierte Malaria und es droht der Nierenkollaps - so sagt die MoSSad-Wikipedia:

"Hämoglobinurie (Schwarzwasserfieber): Der durch die massive Hämolyse angestiegene Hämoglobin-Spiegel im Blut führt zu einer Hämoglobinurie (daher die frühere Bezeichnung Schwarzwasserfieber, welches vor allem bei Malaria tropica nach Chiningebrauch beobachtet wurde[37]), dem Ausscheiden von Hämoglobin über die Nieren. Die dadurch verursachte Erhöhung des Hämoglobinanteils im Urin färbt ihn deutlich dunkler. Die mit bloßem Auge sichtbare Hämoglobinurie zählt zu den Kriterien einer komplizierten Malaria und kann zu einem akuten Nierenversagen führen. Zur Therapie des Schwarzwasserfiebers gehört das Absetzen von Chininpräparaten und die Gabe von Chloroquin.[38]"  [web02]

Eigenartigerweise tritt das Schwarzwasserfieber im Spital von Albert Schweitzer fast nur bei Weissen auf (Briefe aus Lambarene, S.576). Zitat:
"Unerklärbar zum Beispiel ist, dass sie [die Krankheit Schwarzwasserfieber] immer nur Europäer, fast nie Schwarze befällt." (Briefe aus Lambarene, S.576)

Albert Schweitzer gibt haufenweise Spritzen gegen den Zerfall der Blutkörperchen. Gemäss seiner Meinung geht das am besten mit einer Kochsalzlösung:
-- alle 8 Stunden 1/2 Liter 3%ige, sterile Kochsalzlösung unter die Haut spritzen, das wirkt aber nur, wenn es rechtzeitig beginnt, ist sehr schmerzhaft
-- Nierentätigkeit anregen: Spritze 1%ige Lösung mit Cyanquecksilber (Hydrargyrum oxycyanatum) intravenös 1 bis 2 cm3 täglich spritzen (Briefe aus Lambarene, S.533).

Albert Schweitzer Zitat:
"Die Behandlung besteht darin, dass man dem Zerfall der roten Blutkörperchen ein Ende zu setzen sucht. Am sichersten erreicht man dies, indem man alle acht Stunden einen halben Liter dreiprozentiger, steriler Kochsalzlösung unter die Haut injiziert. Dies ist sehr schmerzhaft, wirkt aber, wenn es noch einigermassen rechtzeitig unternommen wurde, in der Regel rettend. Um die Nierentätigkeit anzuregen, gibt man Cyanquecksilber (Hydrargyrum oxycyanatum) in einprozentiger Lösung intravenös, ein bis zwei Kubikzentimeter am Tag." (Briefe aus Lambarene, S.533)

[Naturmedizin?
Wenn Albert Schweitzer die Naturmedizin des Urwalds gleich nebenan studiert hätte, statt Klavier zu spielen und zu einem falschen Rom-Gott zu beten, hätte er wahrscheinlich viel Geld und Zeit für Spritzen sparen können...]

Fall im Februar 1925: Patient Rochowiack aus Polen mit Fussverletzung+Schwarzwasserfieber
-- er hat eine Fussverletzung, dann kommt noch Schwarzwasserfieber hinzu, weil er vorsorglich wegen eines Malariaverdachts Chinin eingenommen hat (Chinin zerstört die roten Blutkörperchen). Zitat:
"Herr Rochowiack fühlte sich etwas fiebrig und nahm Chinin, was nicht seine Gewohnheit war, und zwar auf Zureden der Patienten, die sein Zimmer teilten, ziemlich viel. Am andern Morgen hatte er Schwarzwasserfieber. [...] Dass plötzliche starke Chinindosen bei Leuten, die nicht regelmässig Chinin nehmen, irgendwie den Ausbruch des Schwarzwasserfiebers verursachen, habe ich auch diesmal bestätigt gefunden." (Briefe aus Lambarene, S.575)
-- Rochowiack hat unheimliche Angst, denn in Rhodesien hat er 7 Leute an Schwarzwasserfieber sterben sehen, aber bei Albert Schweitzer wurden bisher ALLE Schwarzwasserfieber-Fälle geheilt
-- die Heilung geht mit Spritzen mit Kochsalzlösung in jeden Schenkel, ausserdem Spritzen mit Blutserum, künstlichem Serum und mit stark dosiertem Calciumchlorat:
   -- in jeden Schenkel werden 200cm3 einer 3%igen Kochsalzlösung unter die Haut gespritzt
   -- das wird 2 bis 3mal wiederholt mit 6 Stunden Abstand, das ist das Hauptmittel
   -- die Kochsalzlösungs-Spritzen sind sehr schmerzhaft, der Schmerz steigert sich einige Tage lang, wenn der Patient bereits ausser Gefahr ist
   -- der Patient darf sich nur nicht über die Schmerzen aufregen
   -- weitere Spritzen gegen Schwarzwasserfieber sind:
     -- sterilisiertes Blutserum
     -- künstliches Serum
     -- stark dosiertes Calciumchlorat (Briefe aus Lambarene, S.575)

-- Albert Schweitzer kann das gefürchtete Schwarzwasserfieber schlussendlich heilen (zerstörte rote Blutkörperchen, z.B. durch hohe Dosen von Chinin) und zwar mit dem Spritzen von 3%-iger Kochsalzlösung unter die Haut der Oberschenkel (Briefe aus Lambarene, S.575-576)

Zitat:
"Bei einem Polen, einem Herrn Rochowiack, der wegen einer Fussverletzung gekommen war, bricht, während er hier ist, Schwarzwasserfieber aus. Er hält sich für verloren, weil er in Rhodesia sieben Fälle von Schwarzwasserfieber sah, die alle tödlich endeten. Ich hingegen kann ihn damit trösten, dass ich noch nie einen Kranken an Schwarzwasserfieber verlor. Auch bei ihm hat meine Behandlung Erfolg. Sie besteht darin, dass dem Kranken möglichst bald in jeden Schenkel 200 cm3 einer 3%-igen Kochsalzlösung unter die Haut injiziert werden. Zwei- oder dreimal, mit je 6 Stunden Pause, werden die Einspritzungen wiederholt. Sie sind sehr schmerzhaft. Aber der schlimmste Schmerz tritt nicht gleich, sondern erst nach einigen Tagen auf, wenn der Kranke schon ausser Gefahr ist und sich darüber, im Hinblick auf seine Errettung, nicht über Gebühr aufregt. Diese Einspritzungen halte ich, nach meiner Erfahrung, für die Hauptsache in der Behandlung des Schwarzwasserfiebers. Daneben injiziere ich noch, wie es die Regel ist, sterilisiertes Blutserum sowie künstliches Serum und verabreiche Calciumchlorat in starken Dosen." (Briefe aus Lambarene, S.575)
Wenn Chinin, das in den 1920er Jahren als Heilmittel gegen Malaria gilt, in hohen Dosen als Prävention gegen Malaria eingenommen wird, werden die roten Blutkörperchen zerstört und es entsteht Schwarzwasserfieber. Der Vorgang ist noch ungeklärt (Briefe aus Lambarene, S.575-576). Zitat:
"Unter welchen Bedingungen Chinin die massenhafte Zerstörung von roten Blutkörperchen bewirkt, was ja der Vorgang beim Schwarzwasserfieber ist, wissen wir freilich nicht, wie uns gerade bei dieser Erkrankung noch vieles rätselhaft ist. Unerklärbar zum Beispiel ist, dass sie immer nur Europäer, fast nie Schwarze befällt." (Briefe aus Lambarene, S.576)

Malaria (tropisches Sumpffieber)

Malaria-Symptome:
-- Fieber+Schüttelfröste
-- die angeschwollene Milz unter den linken Rippen, manchmal bis zum Nabel, ist wie ein "schmerzender Stein"
-- die Malariakranken sind müde, zerschlagen, von Kopfweh geplagt, alle Arbeit fällt schwer (Zwischen Wasser+Urwald, S.399)
-- nach einigen Monaten kommt dann noch eine Anämie dazu (Zwischen Wasser+Urwald, S.400).

Heilung von Malaria bei Albert Schweitzer
-- die Heilung von Malaria geht bei Albert Schweitzer mit Arsen+Chinin, z.B. 1/2 Gramm Chinin 2mal pro Woche einnehmen
-- das Arsenpräparat "Arrhenal" erhöht die Wirkung von Chinin, wird subkutan [unter die Haut] eingespritzt (Zwischen Wasser+Urwald, S.400).


Weisse PatientInnen mit Malaria

-- fast 50% der weissen PatientInnen haben Malaria (Briefe aus Lambarene, S.674)
-- bei zwei Malariapatienten kann Albert Schweitzer beobachten, wie Bierkonsum die Malaria verschlimmert bis zu einem tödlichen Ausgang (Briefe aus Lambarene, S.683). Albert Schweitzer Zitat:
"Gedämpft wird ihre Freude [der beiden Ärzte Dr. Lauterburg und Dr. Mündler] ddurch, dass wir im Frühjahr zwei junge Europär an schwerer Malaria verliern. Der eine hatte anfangs nur einen ganz harmlos scheinenden Anfall. Um sich zu erfrischen, trank er zwwei Gläser Bier. Am folgenden Tage stieg das Fieber an und war nicht mehr zu bemeistern. Dies ist der zweite Fall, in dem ich eine zum Tode führende Verschlimmerung von Malaria nach Biergenuss hin festzustellen Gelegenheit habe. Wie die Fälle zu erklären sind, bleibt im Dunkeln." (Briefe aus Lambarene, S.683)


Weisse PatientInnen in Lambarene: Tiefliegende Muskelabszesse, Lungenentzündungen, Brüche, Leopardenangriffe etc.

Muskelabszesse im Oberschenkel, Röntgenfoto   Leopard, Gebiss   Zertrümmertes Bein durch Unfall, Jim Baxter
Muskelabszesse im Oberschenkel, Röntgenfoto [27] - Leopard, Gebiss [12] - Zertrümmertes Bein durch Unfall, Jim Baxter [28]

Weitere Krankheiten von weissen PatientInnen bei Albert Schweitzer in Lambarene sind:
-- tiefliegende Muskelabszesse durch jahrelangen Aufenthalt im Urwald - die kommen bei Weissen wie bei Schwarzen gleichermassen vor (Briefe aus Lambarene, S.533-534)
-- Lungenentzündungen durch den Holzhandel (Holzschlag und Stress ohne Ende)
-- Brüche durch das Holzfällen, wenn ein kippender Stamm das Bein zertrümmert - da kommt ein grosser Gips
-- Leopardenangriffe heilen: Die Tatzen zerstören das Muskelgewebe bis auf den Knochen: Die verletzte Person muss schnell hergebracht werden, sonst ist eine Heilung unmöglich. Zuerst wird die Infektion beseitigt und dann muss das Muskelgewebe wiederhergestellt werden (Briefe aus Lambarene, S.534).

Muskelabszesse: mit dem Messer entfernen
Generell meint Albert Schweitzer:
"Solche in der Mehrzahl auftretende Abszesse sind hier sehr häufig, bei Weissen wie bei Schwarzen. Das Schwarzwasserfieber aber kommt bei den Schwarzen nicht vor." (Briefe aus Lambarene, S.534). Und wenn die Muskelabszesse einmal geheilt sind, können sie immer wieder auftreten, wenn das Immunsystem irgendwie geschwächt ist (Briefe aus Lambarene, S.572).
Und nun zum Patienten Mr. Crow mit seinen Muskelabszessen:
"Ein Amerikaner (Mr. Crow - Briefe, S.570-571) mit zahlreichen tiefliegenden Muskelabszessen gibt mir viel zu tun. Kaum hat man einen eröffnet, kündigt sich schon ein neuer an. Bisher hat mein Messer acht aufgesucht. Wie lange der durch einen 5-jährigen Tropenaufenthalt und durch aufreibende Tätigkeit auf dem Holzplatz geschwächte Mann diese Eiterungen und das damit gegebene andauernde Fieber aushalten wird, weiss ich nicht." (Briefe, S.533)
Dieser Ami war abgemagert bis zum Skelett, kommt aber wieder auf die Beine (Briefe, S.563). Zitat:
"Der Amerikaner, der seit Anfang Oktober hier ist und dem wir einen tiefliegenden Muskelabszess nach dem anderen eröffnen mussten, fängt wieder an, Gehversuche zu machen. Fast hatte ich die Hoffnung, ihn zu retten, aufgegeben. Er war zum Skelett abgemagert." (Briefe aus Lambarene, S.563)
Am Ende kann der Ami Mr. Crow wieder alles machen und holt sogar Bauholz aus 30km Entfernung (Briefe aus Lambarene, S.570-571)

Ganz am Ende aber holt sich der Ami Mr. Crow dann während einer Fahrt zu einem Freund einen Sonnenstich, das Immunsystem liegt am Boden, es kommen neue Muskelabszesse und er belastet wieder das Spital... (Briefe aus Lambarene, S.572)

Lungenentzündung heilt bei Albert Schweitzer manchmal nicht - Patient tot

Albert Schweitzer Zitat:
"Ein Matrose, der es auch mit dem Holzhandel versuchen wollte, wird, nach einem Aufenthalt von nur wenigen Wochen, mit einer Pneumonie, schon röchelnd, zu mir gebracht und stirbt alsbald. Auf seiner Brust sind die Worte "Kein Glück" eintätowiert." (Briefe aus Lambarene, S.534)
KZ-ähnliche zustände in Lambarene Juni 1925
Tod eines Elefantiasis-Patienten, der auf die OP wartet - er stirbt an einer Lungenentzündung
Ein Patient mit Elephantiasis stirbt, während er auf die Operation wartet, an einer Lungenentzündung (Briefe aus Lambarene, S.598).
[Dr. Albert Schweitzer reist also nach Cap Lopez, um eine Woche Ferien zu machen, und lässt den hilflosen Patienten, der nicht mal laufen kann, auf die OP warten].

Albert Schweitzer meint lapidar, Lungenentzündungen kommen immer zu Anfang der Trockenzeit im Juni [durch die Umstellung] (Briefe aus Lambarene, S.598).

Ein kippender Baumstamm zerschmettert beim Holzschlagen einen Oberschenkel: Ruhestellung mit Gewichten oder Gigagips

Albert Schweitzer Zitat:
"Im Negerspital unten liegt ein Mann, dem auf dem Holzplatz der rechte Oberschenkelknochen durch einen Ast eines fallenden Baumes in drei Stücke gebrochen wurde. Geduldig fügt er sich darein, dass er mit ausgestrecktem und mit schwerem Gewicht belastetem Bein ruhig liegen muss, und wird wohl geheilt werden. Bei früheren Patienten mit Oberschenkelbrüchen musste ich von dieser die beste Heilung versprechenden Methode absehen und ihnen das Bein eingipsen, weil sie nicht stille liegen wollten." (Briefe aus Lambarene, S.534)
Die Verletzung durch eine Leopardenpranke: Desinfektion+Muskelgewebe wiederherstellen

Albert Schweitzer Zitat:
"Zur Zeit wird jeden Morgen beim Verbinden, "der Leopardenmensch" aufgerufen. Es ist ein stiller junger Mann, der während des Schlafes in seiner Hütte vom Leoparden überfallen wurde. Dieser schlug ihm seine Pranke in den rechten Oberarm, liess aber von ihm ab, als die Leute mit Licht herbeieilten. Da die Schwarzen die furchtbare Infektion, die die Verletzung durch Leopardenkrallen mit sich bringt, aus Erfahrung kennen, schafften sie den Überfallenen sogleich ins Kanu, um ihn zu mir zu bringen. Als sie nach 12 Stunden ankamen, war der Oberarm bereits prall geschwollen und äusserst schmerzhaft. Auch Fieber hatte sich schon eingestellt. Auf der Haut aber war von der Verletzung nichts zu sehen als vier kleine, wie mit Nadeln gemachte Stiche. Beim Eröffnen mit dem Messer zeigte sich dann, dass die Krallen das Muskelgewebe bis auf den Knochen zerfetzt hatten. Jetzt ist unser Leopardenmensch bald entlassungsfähig. Um sich nützlich zu machen, hilft er beim Bügeln mit." (Briefe aus Lambarene, S.534)
Sonnenstich bei Weissen

Sonnenstich
                Symptome, Liste: Kopfschmerzen, roter+heisser Kopf,
                steifer Nacken, Körper oft eher kühl, Schwindel,
                Übelkeit, Erbrechen
Sonnenstich Symptome, Liste: Kopfschmerzen, roter+heisser Kopf, steifer Nacken, Körper oft eher kühl, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen [29]

Ein weisser Holzhändler, der von schwarzen Holzhändlern betrogen wurde, landet mit einem Sonnenstich im Spital von Albert Schweitzer, ist verschuldet und kehrt mit Verlusten wieder nach Europa zurück (Briefe aus Lambarene, S.564).

Der Ami-Patient Mr. Crow: Ganz am Ende nach der erfolgreichen Behandlung von Muskelabszessen holt sich Mr. Crow einen Sonnenstich während einer Fahrt zu einem Freund und belastet wieder das Spital mit schwachem Immunsystem und neuen Muskelabszessen (Briefe aus Lambarene, S.572).


Furunkulose bei Weissen - ab 1926: Terpentin-Stahl
[Also manche Weisse sitzen und lesen und schreiben einfach zu viel in der Sitzhaltung und bekommen vom ewigen Sitzen dann Furunkel].
Dr. Viktor Nessmann leidet im ersten Jahr seines Wirkens im Spital von Albert Schweitzer unter Furunkulose und liegt im Bett (Briefe, S.566), und die Furunkel kommen immer mehr und dann auch Fieber (Briefe aus Lambarene, S.571).

Albert Schweitzer meint lapidar, viele Weisse, die nach Afrika kommen, leiden unter Furunkeln (Briefe aus Lambarene, S.571). Zitat Albert Schweitzer:
"Dass Europäer ihren Aufenthalt in Äquatorialafrika des öfteren mit einer langwierigen Furunkulose einweihen, ist eine bekannte Tatsache." (Briefe aus Lambarene, S.571)

[Die Gründe nennt Albert Schweitzer aber leider nicht, sonst wäre der Gesundheitsstuhl schon lange erfunden worden].
1926 kommt ein Medikament "Terpentin-Stahl" zum Einsatz, eine Mischung von Terpentin und Chinin, das gegen eitrige Prozess und v.a. gegen "hartnäckige Furunkulose" wirkt, indem intramuskulär gespritzt wird (Briefe aus Lambarene, S.658). Zitat Albert Schweitzer:
"Grosse Genugtuung bereitet uns das "Terpentin-Stahl", ein schweizerisches Präparat, das eine Mischung von Terpentin und Chinin darstellt. In intramuskulären Einspritzungen leistet es uns grosse Dienste bei verschiedenen eitrigen Prozessen, besonders bei hartnäckiger Furunkulose." (Briefe aus Lambarene, S.658)




Rassismus bei Albert Schweitzer

-- Ureinwohner werden als "Primitive und Halbprimitive" bezeichnet (Leben+Denken, S.163)

-- Urwald zerstören: "Welche Wonne empfand ich, dem Urwald Feld abzugewinnen!" (Leben+Denken, S.218)

-- der Begriff "Arbeitermaterial" (Briefe aus Lambarene, S.482)

Das Spital von Albert Schweitzer ist ein Versuchslabor für Rockefeller - Beispiel Schlafkrankheit im Jahr 1926 mit Tryparsamid oder Bayer 205
Tryparsamid stammt vom Rockefeller-Institut und wird Albert Schweitzer zu Versuchszwecken gegen Schlafkrankheit abgegeben [Menschenexperimente an Schwarzen] (Briefe aus Lambarene, S.654).


Logische Fragen für mehr Effizienz mit Mutter Erde in einem Spital

Europäische Handwerker nach Lambarene mitnehmen?
-- wieso hat Albert Schweitzer nicht eigene Handwerker aus Strassburg kommen lassen oder mitgenommen?
-- diese europäischen Handwerker hätten auch schwarze Handwerker ausbilden können - die Chance wurde vertan!

Selbst Schreiner und Dachdecker lernen?
-- wieso hat Albert Schweitzer nicht noch schnell selber Schreiner und Dachdecker gelernt? Stattdessen hat er in Europa Konzerte gegeben und Vorträge gehalten?

Wieso kein Wellblech von Anfang an?
-- wieso hat Albert Schweitzer nicht klar durchgerechnet, dass Wellblech nicht nur keine Reparaturzeit spart, sondern auch mehr Patienten überleben, die mit löchrigen Blätterdächern durch den Regen in der Nacht durch Lungenentzündungen getötet werden?

Gab es noch keine Plastikplanen?
-- wieso sucht Albert Schweitzer immer Blätterziegel? Gab es da noch keine Plastikplanen? Wieso hat er keine Plastikplanen mitgebracht, wenn es doch schon Autoreifen gab?

Albert Schweitzer lernt keine Naturmedizin?
Afro-HeilerInnen machen Albert Schweitzer seine Heilungen an PatientInnen kaputt, wenn diese vor der Ausheilung nach Hause gehen (Briefe aus Lambarene, S.513).
-- Man fragt sich, wieso Leute nicht in die Dörfer gehen und dort das Heilen beibringen - aber ohne Naturmedizin und nur mit Chemikalien in den Händen kann Albert Schweitzer den Afros leider nichts beibringen.
-- Da fragt man sich schon: Wieso hat Albert Schweitzer nicht Naturmedizin gelernt, und Naturmedizin mit Tropenpflanzen gelernt? Es fehlen Homöopathie, Urwaldpflanzen, Noni. Wieso hat Albert Schweitzer das Natron als Heilmittel nicht entdeckt? Der Ansport wäre da gewesen! Er hat in seiner Freizeit nur gebetet und Klavier gespielt...

Hühnerstall unter dem Haus in den Tropen?
Wie kann Albert Schweitzer ein neues Holzhaus auf Pfählen für weisse Kranke, Angestellte und Lagerkapazität planen und meinen, Hühner könnten darunter "wohnen"? (Briefe aus Lambarene, S.569).

Fragen an die afrikanischen Regierungen

Wieso war die Regierung von Gabun unfähig
-- eine Fahrrinne im Ogowe-Fluss anzulegen, so dass bei Niedrigwasser keine Unfälle mit Sandbänken mehr passieren?
-- Walfische zu fangen und Walfleisch zu verteilen, wenn im Land Hungersnot herrscht - und lässt stattdessen norwegische Walfänger die Walfische fangen?

Wieso sind afrikanische Regierungen unfähig
-- Molen für die Häfen zu bauen, um schnelle und sichere Einlade- und Ausladevorgänge durchzuführen?
-- ein eigenes Schulsystem einzurichten und stattdessen die falschen Gottesanbeter aus Rom die Bevölkerung in die falsche Arroganz leiten zu lassen, die am Ende wieder nur im Alkohol endet?

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Quellen
[web01] https://de.wikipedia.org/wiki/Hernie
[web02] https://de.wikipedia.org/wiki/Malaria#Hämoglobinurie

Fotoquellen
[1] Spritze Symbol: https://www.pinterest.com/pin/793548396834923272/
[2] Afrikanische Schlafkrankheit: https://www.pinterest.com/pin/753156737656311460/
[3] Lepra am Kopf: https://www.merkur.de/leben/gesundheit/lepra-krankheit-ist-noch-lange-nicht-besiegt-zr-7338860.html
[4] Lepra am Rücken: http://www.eluniversalqueretaro.mx/ciencia-y-tecnologia/datos-que-debes-conocer-sobre-la-lepra
[5] Schwache Patientin in Afrika: https://www.spectator.co.uk/article/africa-s-invisible-epidemics
[6] Dysenterie (Ruhr), Schema mit Darm und Erregern: https://factdr.com/health-conditions/dysentery/
[7] Cholera-Opfer in Nigeria, Afrika: http://www.healthnews.ng/nigerias-reemerging-cholera-outbreak-hits-plateau-state/
[8] Hakenwurmkrankheit (Ankylostomiasis): https://deximed.de/home/b/magen-darm-trakt/krankheiten/darminfektionen/ankylostomiasis-hakenwurmbefall/
[9] Kreislauf bei Hakenwurmkrankheit, Schema (englisch): https://medical-dictionary.thefreedictionary.com/Ankylostomiasis
[10] Kind mit Tetanus-Muskelkrämpfen, Foto der Impf-WHO: https://www.immunize.org/photos/tetanus-photos.asp

[11] Der Kreislauf bei Tetanus, Schema (englisch): https://www.vanguardngr.com/2016/12/natures-unseen-killer-not-mercy-tetanus/
[12] Leopard, Gebiss: https://www.pinterest.com/pin/702702348102187938/
[13] Die 10 giftigsten Schlangen in Afrika (englisch): https://www.tripsavvy.com/africas-most-dangerous-snakes-1454122
[14] Lambarene, Albert Schweitzer mit Patient am Operationstisch: Film: Albert Schweitzer: My Life is My Argument (17'29'')
[15] Methylviolett, Farbstoff-Pulver: https://www.indiamart.com/proddetail/methyl-violet-dye-12436570455.html
[16] Buruli-Geschwür (Buruli-Ulkus) in Afrika+Asien: https://www.huidziekten.nl/afbeeldingen/Buruli-ulcus-4.jpg
[17] Geschwür Leishmaniose: https://www.spektrum.de/wissen/reisekrankheiten-die-man-fuerchten-sollte/1300240
[18] Fleischfressendes, phagedänisches Geschwür in Afrika: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0738081X08002174
[19] Hauttransplantation am Unterschenkel:
https://www.dovepress.com/current-insights-into-skin-banking-storage-preservation-and-clinical-i-peer-reviewed-fulltext-article-BSAM
[20] Nabelbruch (Nabelhernie) in Afrika bei einem Kind: https://es.wikipedia.org/wiki/Hernia_umbilical

[21] Leistenbruch (Bauchhernie) im Sudan bei einem Mann: http://www.southsudanmedicaljournal.com/archive/may-2013/rare-abdominal-wall-hernias-in-south-sudan.html
[22] Elephantiasis-Geschwür am Bein: https://www.pinterest.com/pin/469711436138837801/
[23] Elephantiasis, Liste der Ursachen und Symptome: https://www.pinterest.com/pin/662099582696656455/
[24] Bananenstauden in Ecuador: http://www.am-sur.com/am-sur/ecuador/r-L-Guay-2008-08-teil3-retour/06-2-Machala-Huaquillas.html
http://www.am-sur.com/am-sur/ecuador/r-L-Guay-2008-08-teil3-retour/06-02-Mach-Huaq-d/z003-Machala-bananenstauden-auf-trottoir.jpg
[25] Strassenschreiner in Simbabwe, Afrika: http://www.ipsnews.net/2014/04/informal-carpenters-hammer-away-zimbabwes-state-revenue/
[26] Schwarzwasserfieber, die Liste der Symptome: https://www.onlinehomeremedies.com/blackwater-fever/
[27] Muskelabszesse im Oberschenkel: https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F3-540-27612-2_21
[28] Zertrümmertes Bein durch Unfall, Jim Baxter: https://www.dailyrecord.co.uk/sport/football/football-news/day-rangers-legend-jim-baxter-13348297
[29] Sonnenstich Symptome, Liste: https://www.br.de/radio/bayern1/sonnenstich-100.html


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