Nachdem die UBS zwei Banker entlassen hat, kommen
immer mehr Details über den manipulierten
Devisenhandel zum Vorschein. Die Schweizer
Finanzmarktaufsicht leitete daraufhin Untersuchungen
gegen mehrere Schweizer Finanzinstitute ein.
Besonders die UBS und Credit Suisse
scheinen tief in den Skandal verwickelt.
Offenbar tauschen sich die Banker über Chat-Nachrichten
über ihre Kaufs- und Verkaufsaufträge aus und
stimmen Handelsstrategien miteinander ab, bevor sie
gezielt gegen ihre Kunden wetten, berichtet der Tagesanzeiger.
Indexfonds sind den Banken besonders ausgeliefert,
weil diese jeden Tag eine Vielzahl großer
Devisenkäufe und -verkäufe in Auftrag geben müssen.
Kurz vor 16 Uhr beginnt die heiße Phase der
Manipulation. Da die Banker wissen, dass ihre Kunden
kurz vor dem Schlusskurs große Aufträge abgeben und
wetten im Vorfeld gegen die Währung, in der sie
selbst handeln (der genaue Vorgang ist hier
beschrieben).
Obwohl der Kurs der Währung nur um einen Bruchteil
eines Prozentpunktes manipuliert wird, summieren
sich die Gewinne für die Bank bei großen Aufträgen
in den sechs-stelligen Bereich. Auf 10 Milliarden
Dollar verkaufte Devisen summiert sich der Gewinn
der Bank auf 500 Millionen Dollar, die eigentlich
den Anlegern zustehen.
Manipulationen von Wechselkursen sind nichts Neues.
Bereits im Juni brachen Insider das Schweigen. Seit
Jahrzehnten wetten Banken gegen die eigenen Kunden
(mehr hier).
Die Manipulation des Interbanken-Zinssatzes Libor
war nur der Anfang.>
*****
"USA" 26.10.2013: Bank JPMorgan Chase
verkaufte absichtlich Ramschpapiere - 5,1
Milliarden Dollar für Vergleich
aus: Merkur online: Wegen Ramschpapieren: JP Morgan
muss 5,1 Milliarden Dollar zahlen; 26.10.2013
http://www.merkur-online.de/aktuelles/wirtschaft/jpmorgan-chase-muss-milliarden-dollar-zahlen-zr-3187071.html
<Washington - Die
US-Großbank JPMorgan Chase muss 5,1 Milliarden
Dollar zahlen, um sich von Vorwürfen
freizukaufen. Angeblich habe das Unternehmen
wissentlich Ramschpapiere verkauft. Es könnte
noch teurer werden.
Die US-Großbank JPMorgan Chase
zahlt wegen des Verkaufs hochriskanter
Hypothekenkredite im Vorfeld der US-Immobilienkrise
des Jahres 2008 insgesamt 5,1 Milliarden Dollar
(knapp 3,7 Milliarden Euro) für einen Vergleich. Das
Institut kauft sich damit nach Angaben der
Aufsichtsbehörde FHFA vom Freitag von einem Teil der
Vorwürfe frei, wissentlich Ramschpapiere verkauft zu
haben. In weiteren kostspieligen Verfahren wird noch
verhandelt.
Mit vier Milliarden Dollar soll
der Vorwurf aus der Welt geschafft werden, JPMorgan
habe in den Jahren 2005 bis 2007 den inzwischen
verstaatlichten Immobilienfinanzierern Fannie Mae
und Freddie Mac wissentlich überbewertete
Hypothekenpapiere im Umfang von 33,8 Milliarden
Dollar verkauft, wie die FHFA mitteilte. Mit
weiteren 1,1 Milliarden Dollar werden demnach
weitere Rechtsstreitigkeiten mit den beiden
Immobilienfinanzierern beigelegt.
Fannie Mae und Freddie Mac hatten
JPMorgan zwingen wollen, die sogenannten
Subprimekredite zurückzukaufen, wogegen sich die
Bank wehrte. Die FHFA bestätigte nun noch einmal,
dass JPMorgan unwahre Angaben zum Wert der
verkauften Papiere gemacht habe. Die Behörde hatte
die Bank in dem Verfahren mit einer langen Liste von
Vorwürfen konfrontiert. JPMorgan bezeichnete die
Einigung in einer Mitteilung als "bedeutenden
Schritt".
Mit dem Vergleich wird jedoch nur
ein Teil der Rechtsstreitigkeiten beigelegt, mit
denen sich JPMorgan konfrontiert sieht. Mit dem
US-Justizministerium verhandelte die Bank laut
Medienberichten zuletzt über ein Vergleichspaket im
Umfang von 13 Milliarden Dollar zur Einstellung von
Verfahren. Vier Milliarden Dollar davon dürften in
der nun verkündeten Einigung demnach bereits
enthalten sein.
Die genannten 13 Milliarden Dollar
wären der höchste Betrag, der jemals von einem
Unternehmen in den USA für eine außergerichtliche
Einigung gezahlt wurde. Damit könnten unter anderem
Streitigkeiten zwischen JPMorgan und dem
Justizministerium sowie dem Bundesstaat New York
beigelegt werden. Eine Regelung zu strafrechtlichen
Ermittlungen eines kalifornischen Gerichts, in deren
Zuge Bankmitarbeitern eine Anklage droht, umfasst
der Deal nicht.
JPMorgan galt lange als
Vorzeigebank, weil sie die US-Hypothekenkrise am
besten überstand, doch geriet auch sie wegen
unseriöser Geschäfte in die Kritik. Sie zahlte
früher bereits 5,3 Milliarden Dollar zur Beilegung
mehrerer Rechtsstreitigkeiten wegen ihrer
Verkaufspolitik bei gefährlichen Finanzpapieren.
Gerade musste die Bank ihren ersten Quartalsverlust
seit fast zehn Jahren bekanntgeben. Allein für
Prozesskosten gab das Geldhaus 9,15 Milliarden
Dollar aus.
Die größten Summen zur Beilegung von Strafverfahren
in den USA zahlten bislang die britische Pharmafirma
GlaxoSmithKline und der britische Ölkonzern BP. GSK
überwies im Jahr 2011 drei Milliarden Dollar wegen
illegaler Arzneimittelwerbung, bei BP waren es 4,5
Milliarden Dollar nach der Ölpest im Golf von Mexiko
im Jahr 2010.
AFP>
*****
2.11.2013: <EU-Entwicklungsbank, IWF und
Weltbank: Die schlechtesten Banken der Welt> -
sie meinen, Gesetze gelten nicht für sie
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online;
2.11.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/11/02/eu-entwicklungsbank-iwf-und-weltbank-die-schlechtesten-banken-der-welt/
<Dieses Ranking sagt
alles: Die EU-Entwicklungshilfebank, der IWF und
die Weltbank sind nach dem neuen Transparency
Index die schlechtesten Banken der Welt. Die
vergleichbare Bank aus Afrika schneidet dagegen
gut ab. Ein Armutszeugnis.
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und
Entwicklung (EBWE) ist nicht transparent.
Zu diesem Ergebnis kommt der jetzt veröffentlichte Aid Transparency Index (ATI).
Im Vergleich zu allen anderen multilateralen
Entwicklungshilfe-Organisationen nimmt die EBWE den
letzten Platz ein.
60 Geberorganisationen wurden untersucht, davon
arbeiten 17 Organisationen multilateral. 13 bekamen
die Bewertung sehr gut, gut oder fair.
Die Gesamtnote für multilaterale Organisationen
liegt im Durchschnitt bei 53 Prozent. Damit liegen
die multilateralen weit über dem Index-Durchschnitt
von 33 Prozent.
Die EBWE ist von diesem Transparenz-Wert weit
entfernt. Sie komm nur auf 24,5 Prozent – und fällt
damit in die vorletzte Kategorie: „mangelhaft“.
Untersucht wurden 39 Indikatoren, die in drei
Ebenen unterteilt waren: Verpflichtung zur
Transparenz (10 Prozent), Öffentlichkeitsarbeit im
Kontext der Organisation (25 Prozent) und
unternommene Aktivitäten (65 Prozent).
Das schlechte Abschneiden der EBWE ist darauf
zurückzuführen, dass sie die einzige multilaterale
Organisation ist, die ihre Informationen nicht in
einer maschinenlesbaren Form veröffentlicht.
Nach eigenen Angaben ist die EBWE: „Eine
Internationale Finanzinstitution, die Projekte in 30
Ländern von Mitteleuropa bis nach Zentralasien
unterstützt. Die Bank investiert vor allem bei
Kunden im Privatsektor, deren Bedürfnisse der Markt
nicht vollständig befriedigen kann, und fördert den
Übergang zur offenen und demokratischen
Marktwirtschaft.“
Mehr ist allerdings schwer zu erfahren. Auch eine
Auswahl der Projekte der EBWE ist nicht
aufschlussreich. Wohin die Gelder der EBWE genau
gehen, ist nicht ersichtlich.
Zweiter Verlierer ist die Europäische
Investitionsbank (EIB). Mit 26,6 Prozent schafft sie
es nur knapp vor die EBWE. Sie ist ebenfalls in der
Kategorie „mangelhaft“ gewertet.
Die beiden weiteren multilateralen Organisationen
aus der Kategorie „mangelhaft“ sind der
Internationale Währungsfonds (IWF) mit 31,83 Prozent
und gleich dahinter die Weltbank (IFC) mit 30,31
Prozent.
Zum Vergleich: Die African Development Bank (AfDB)
erreicht 63,7 Prozent und landet in der Kategorie
gut.>
*****
17.11.2013: <Banken werfen aus Angst vor
den USA Schweizer Kunden raus> -
"US"-Steuerregelwerk "Fatca" isoliert Schweizer in
den "USA"
Damit die "amerikanische" Regierung schweizer Banken
nicht mit der Blockade schweizer Kunden in den "USA"
erpressen kann, werden schweizer Kunden, die in den
"USA" leben, aus schweizer Banken rausgeworfen.
aus: financial news ch online; 17.11.2013;
http://www.finews.ch/news/banken/13660-banken-usa-steuerstreit-kunden
<Aus Angst vor den amerikanischen
Behörden wollen viele Schweizer Banken nichts mehr
mit den USA zu tun haben. Mit teils fatalen Folgen
für die Kunden.
Ganze 58 Jahre lang war Fredi Kriftner
Kunde bei der St. Galler Kantonalbank (SGKB). Bis im
Sommer des Vorjahres, als die Staatsbank ihn nicht
mehr als Kunde wollte, wie die «Schweiz am Sonntag» (Artikel
online nicht verfügbar) berichtet.
«Wir schätzen die langjährige Beziehung (...)
sehr», heisst es in einem Brief der SGKB vom 25. Mai
2012, welcher der Zeitung vorliegt. «Umso mehr
bedauern wir es, Ihnen nun mitteilen zu müssen, dass
die SGKB sämtliche Bank-Dienstleistungen für in den
USA wohnhafte Personen einstellen wird.»
Ein Notverkauf
Einen Monat Zeit räumte die Kantonalbank Kriftner
ein, um ihr zu melden, wohin sie das Geld überweisen
soll. Doch war nicht so einfach. Denn auch die
Raiffeisenbank St. Margrethen (SG) warf Kriftner
raus.
«Nach 30 Jahren», wie er betont. Auch hier war der
Grund sein Wohnsitz in den USA. Die Raiffeisenbank
wollte auch die Hypothek auf Kriftners Liegenschaft
in St.Margrethen nicht erneuern. «Die Folge war ein
Notverkauf», wie er anfügt.
Egal, ob Schweizer oder nicht
Aus Angst vor den US-Behörden wollen viele
Schweizer Banken nichts mehr mit den USA zu tun
haben. Auch die Raiffeisen-Gruppe verfolgt eine
strikte Politik: «Wir trennen uns von allen Kunden
mit Domizil USA», sagt Sprecher Franz Würth.
«Egal, ob sie Schweizer sind oder nicht.»
Kriftner hat seit seinem Rauswurf bei den Schweizer
Banken nur noch Konten auf einer US-Bank in Texas.
Dort hat er seinen Wohnsitz und dort organisiert der
Schweizer, der einst für die Auto-Partei im St.
Galler Kantonsrat sass, Ferien für Touristen aus dem
deutschsprachigen Raum. Wenn er in der Schweiz bei
seiner Freundin und Geschäftspartnerin Karin
Thurnheer in St. Margrethen ist, kann er
auf ihr Konto zurückgreifen.
Unterschrift wird gegenstandslos
Doch auch damit ist jetzt bald Schluss. Denn die
Raiffeisenbank erachtet die von Thurnheer erteilte
Vollmacht ab dem 1. Dezember «als gegenstandslos».
Das hat ihr die Bank am 9. Oktober mitgeteilt, bei
der sie seit ihrer Geburt Kundin ist. «Wir bedauern,
dass wir Ihnen diese Dienstleistung nicht mehr
anbieten können», heisst es im Schreiben weiter.
Als Grund nennt Raiffeisen das neue
US-Steuerregelwerk Fatca. Deshalb habe die Bank
entschieden, «keine Bevollmächtigte mehr mit Domizil
in den USA zu akzeptieren». Für Thurnheer ist das
inakzeptabel: «Jetzt kann ich wegen einem US-Gesetz
nicht einmal mehr entscheiden, wer Zugriff auf mein
Geld haben darf. Das ist doch völlig absurd.»
Unterstützung für die SVP
Thurnheer unterstützt als SVP-Mitglied deshalb das
Referendum gegen Fatca. «Mit diesem Gesetz erlauben
wir Schweizer Banken, Auslandschweizer und Schweizer
in der Schweiz zu diskriminieren.» Die Sammelfrist
für die 50 000 Unterschriften dauert bis zum 16.
Januar 2014. Unterstützt wird es unter anderem von
der SVP wie auch vom Jungfreisinn.>
========
4.12.2013: Libor-Zinsmanipulation:
<Banken
müssen EU-Rekordstrafe wegen Zinsmanipulation
zahlen> - Deutsche Bank, Royal Bank of
Scotland, Citigroup, JPMorgan
aus: n-tv online; 4.12.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Banken-muessen-EU-Rekordstrafe-wegen-Zinsmanipulation-zahlen-article11849486.html
<Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission bestraft
sechs Finanzinstitute wegen der Manipulation von
Zinssätzen wie dem Libor mit Rekordbußen von
insgesamt 1,7 Milliarden Euro. Darunter ist auch die
Deutsche Bank mit einer Strafe von 725 Millionen
Euro. Das teilte die EU-Behörde in Brüssel mit. Zu
den betroffenen Instituten zählen unter anderem die
Royal Bank of Scotland und die US-Banken Citigroup
und JPMorgan. Die Banken aus Europa und den USA
hätten sich bei der Festlegung von
Referenzzinssätzen für den globalen Finanzmarkt
abgesprochen und diese so manipuliert, um Gewinne
einzustreichen.
Quelle: n-tv.de
, dpa>
4.12.2013: <Libor-Skandal: UBS werden Geldbußen
erlassen> - der Kronzeuge hat die Kartelle
aufgedeckt
http://www.n-tv.de/ticker/UBS-werden-Geldbussen-erlassen-article11850356.html
<Die Schweizer Großbank UBS ist als
Kronzeuge im sogenannten Libor-Skandal einer
Rekordstrafe entgangen.
"UBS wurde die Geldbuße aufgrund der Aufdeckung der
Kartelle vollständig erlassen", teilte die
EU-Kommission am Mittwoch mit. "Andernfalls wäre die
Bank für ihre Beteiligung an fünf der sieben
Zuwiderhandlungen mit einer Geldbuße von 2,5
Milliarden Euro belegt worden.">
*****
New York 7.12.2013: Wetten auf
Termingeschäfte verschleiert: Ex-Vizechef von
Goldman Sachs bekommt 9 Monate Haft und 100
Millionen Dollar Geldstrafe
aus: n-tv online:
Betrügerische
Termingeschäfte: Ex-Vizechef
von Goldman Sachs verurteilt; 7.12.2013;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Ex-Vizechef-von-Goldman-Sachs-verurteilt-article11872256.html
<Neun Monate Haft und 100 Millionen
Dollar Geldstrafe - so lautet das Gerichtsurteil
für den ehemaligen Vizechef von Goldman Sachs.
Matthew Taylor soll Wetten auf Termingeschäfte in
Milliardenhöhe verschleiert haben. Der Betrugsfall
hatte die Bankenwelt erschüttert.
Wegen der Verschleierung riskanter Termingeschäfte
in Milliardenhöhe ist ein ehemaliger Vize-Chef der
US-Bank Goldman Sachs zu neun Monaten Haft
verurteilt worden.
Wie die zuständige Staatsanwaltschaft mitteilte,
stellte das zuständige New Yorker Gericht in seinem
Urteil fest, dass Matthew Taylor Ende 2007 insgesamt
8,3 Milliarden Dollar (6,1 Milliarden Euro) an
Wetten auf Termingeschäfte "betrügerisch angehäuft
und verschleiert" habe.
Zusätzlich zur Haftstrafe verurteilte das Gericht
den 34-jährigen Ex-Börsenhändler zu einer Geldstrafe
in Höhe von 118 Millionen Dollar. Diese Summe
entspricht dem Schaden, den er Goldman Sachs
zugefügt hat.
Taylor bekannte sich bereits im April schuldig.
Seinen Angaben zufolge hatte er Goldman Sachs
innerhalb von 36 Stunden informiert, der Tatvorwurf
wurde aber erst in diesem Jahr bekannt. Bei der
Verkündung des Strafmaßes kritisierte der Richter
Goldman Sachs und die Behörden scharf. Die Bank habe
Taylors Lügen bewusst verschwiegen. Sie habe Taylor
gefeuert, aber den Fehltritt nicht offen gelegt. Auf
diese Weise habe er vier weitere Jahre für Morgan
Stanley arbeiten können. "So viel zu Goldmans Sorgen
um die Glaubwürdigkeit der Finanzmärkte", sagte er.
"Alles an dem Fall ist traurig"
Die Behörden hätten ihrerseits jahrelang auf
Ermittlungen verzichtet, nur um sich schließlich in
den Medien für die Anklage feiern zu lassen, sagte
der Richter weiter. Der Fall sei ein Beispiel "für
alles, was an der Wall Street falsch ist wie auch
bei den Aufsichtsbehörden, die die Öffentlichkeit
schützen sollen". Überhaupt sei alles daran traurig.
Zu Taylor sagte er: "Die Reaktion ihres Arbeitgebers
war traurig. Ihr Verhalten ist traurig. Das
Verhalten der Regierung ist traurig."
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte Taylor
seinen früheren Arbeitgeber mit einem falschen
Bericht über seine Verluste und Gewinne getäuscht.
Das Bankhaus selbst war im Dezember 2012 in dieser
Angelegenheit wegen Vernachlässigung seiner
Aufsichtspflicht zu einer Strafzahlung von 1,5
Millionen Dollar verurteilt worden.
Taylor lebt heute mit seiner Familie in Florida, wo
er eine Poolreinigungs-Firma betreibt. Zusätzlich
zur seiner Haft- und Geldstrafe muss er 400
Sozialstunden absolvieren. Er soll Kindern armer
Familien Mathematik beibringen. Der Absolvent des
Massachusetts Institutes of Technology (MIT) bleibt
bis Februar auf Kaution frei, dann tritt er seine
Haftstrafe an.
Quelle: n-tv.de
, ddi/AFP/rts>
*****
7.12.2013: <Anklage gegen Genfer
Bankdirektor Reyl> - ein Konto des
französischen Budgetministers Cahuzac -
undeklariertes Vermögen kam von der UBS zur Reyl
und dann in eine Filiale nach Singapur
aus: Schweizer Fernsehen
online; 7.12.2013;
http://www.srf.ch/news/wirtschaft/anklage-gegen-genfer-bankdirektor-reyl
<Der Generaldirektor
der Genfer Bank Reyl, François Reyl, ist in
Frankreich angeklagt worden. Dabei geht es um
Geldwäscherei.
Die Privatbank Reyl soll in
Geldwäscherei verwickelt sein.
François Reyl war am Donnerstag von französischen
Untersuchungsrichtern angehört worden. Seither
darf er Frankreich nicht mehr verlassen auch seine
Funktion als Generaldirektor der Bank nicht
wahrnehmen.
Die Bank Reyl in Genf hält die Massnahme für
unverhältnismässig und ungerechtfertigt, wie sie
am Freitag mitteilte. Man habe seit Monaten den
Forderungen der französischen Justizbehörden
entsprochen – bei strikter Wahrung Schweizer
Rechts. François Reyl hat unterdessen Berufung
eingelegt.
Konto lange nicht zugegeben
Zu tun hat das Verfahren mit der Affäre um den
ehemaligen französischen Budgetminister Jérôme
Cahuzac. Dieser hatte der Bank Reyl die Verwaltung
eines geheimen Kontos im Ausland anvertraut. Dabei
geht es um 685'000 Euro.
Nach bisherigen Ermittlungen war das
undeklarierte Vermögen ab 1992 zunächst auf einem
Konto bei der Grossbank UBS gebunkert und danach
von Reyl & Cie. verwaltet worden. Die Genfer
Privatbank überwies das Geld 2009 schliesslich an
ihre Filiale in Singapur.
========
18.12.2013: <Island bringt Banker ins
Gefängnis. Ein „Modell“ wie man mit
„Finanz-Terroristen“ umgeht>
aus: Wirsindeins online; 18.12.2013;
http://wirsindeins.org/2013/12/18/island-bringt-banker-ins-gefangnis-ein-model-wie-man-mit-finanz-terroristen-umgeht/
orig. aus: Russia Today 14. Dezember 2013; http://rt.com/op-edge
<Übersetzung: Crae´dor
Indem vier Topangestellte der gescheiterten
Kaupthing Bank ins Gefängnis gebracht wurden,
zeigte das Land den richtigen Weg, wie mit
Menschen umzugehen ist, die die Hauptverantwortung
für die Finanzkrise von 2008 tragen, sagte Charlie
McGrath, Gründer der News Webseite Wide Awake
News. (Großes Erwachen News)
Die USA und andere Länder müssen es demnächst als
Modell für too big to fail (zu groß um zu scheitern)
Unternehmen übernehmen, die alles vermasseln und
dann darum bitten, mit Steuergeldern gerettet zu
werden, fügte er hinzu.
RT: Die Gefängnisstrafen für
solche Verbrechen sind die höchsten Strafen in der
Geschichte von Island. Was ist bei diesem
Präzedenzfall von Bedeutung?
Charlie McGrath: Bezogen auf die
Kriese von 2008 ist es von Bedeutung, wenn man hier
in den Vereinigten Staaten leben sollte, wo die
meisten der too-big-to-fail Institutionen ihren
Hauptsitz haben, wo die eigentlichen Unternehmen
beheimatet sind, wo die CEOs und COOS dieser
riesigen Gesellschaften zu Hause sind. Kein einziger
von ihnen wurde angeklagt. Es gibt eine Handvoll
symbolischer Strafen, die von diesen Unternehmen
gezahlt wurden – und lass mich wiederholen „von
Unternehmen“, nicht von den Verantwortlichen selbst.
Wir sehen eine wirkliche Regierung und die wahren
Menschen und eine Nation, die aufsteht und sagt:
„Tut mir leid, du bist des Betruges schuldig. Du
hast die Nation hereingelegt und jetzt wirst du es
mit deinem eigenen Hintern dafür bezahlen indem du
hinter Gitter wanderst.“
Das ist genau das, was in den USA und dem Rest der
Welt geschehen muss. Und ich ziehe den Hut vor
Island dafür, dass sie den Bankern die Stirn bieten.
RT: Könnte es weitere
Konsequenzen diesbezüglich geben? Setzt Island
neue Maßstäbe für die Verfolgung von Finanzbetrug?
CMcG: Ich hoffe doch, aber ich bin
diesbezüglich nicht optimistisch.
Unglücklicherweise, ich und viele andere – Jim
Rogers, Mark Favors, Harry Dent – wir alle glauben,
dass ein neuer Megakollaps auf uns zusteuert.
Und seien wir ehrlich, diese Institutionen, die wir
2008 too big to fail nannten – die sechs größten von
ihnen sind jetzt 37 Prozent größer als sie 2008
waren. Sie beherrschen die Wirtschaft. Sie
beherrschen die Regierung. Und wir tun genau das
gleiche was 2008 zum Zusammenbruch führte.
Ich glaube wirklich, dass 2008 ein
finanzterroristisches Ereignis war. Es war ein
finanzielles 9/11, das von diesen Institutionen
verübt wurde, und dass wir in die nächste Krise
gehen, die den ganzen Globus erreichen wird. Ich
hoffe Island wird als Beispiel dienen, wie man mit
diesem Betrug umgeht!
RT: Im Lichte dieses
Skandals, was glauben Sie, wie weit sollten sich
die Regierungen in den Handel der Finanzinstitute
einmischen?
CMcG: Hier in den Vereinigten
Staaten, geben wir vor, dass es ein Sozialismus ist,
wenn man anfängt über die Kontrolle der
Finanzinstitute seitens des Staates zu reden. Aber
wir haben hier bei weitem Schlimmeres.
Nehmen wir die sogenannten privaten Unternehmen,
diese kapitalistischen Unternehmen des freien
Marktes – sie kontrollieren die Wirtschaft – wir
nehmen diese Unternehmen und stellen sie auf einen
Sockel, und wenn sie scheitern, verteilen wir ihre
Schulden auf die Menschen dieses Landes.
Das ist bei weitem schlimmer als Sozialismus. Es
ist die schlimmste Form des Faschismus! So zu tun,
als ob Regierungen mit der Aufsicht dieser
Institutionen nichts zu tun hätten, ist als ob man
sich zurücklehnen und sagen würde: „Macht weiter,
Bankster. Macht weiter, übernehmt die Zukunft dieses
Landes und führt es in den finanziellen Ruin!“ Das
ist genau das was geschah.
Was in Island geschah, ist das was Menschen von der
Regierung verlangten. 2009 marschierten sie auf das
Parlament zu und sagten: „Wir nehmen die
betrügerischen Verfehlungen der am Boden liegenden
Banken nicht auf uns.“
Sie haben die Institutionen abgesperrt. Sie haben
Staatsbanken gegründet. Und sie packten das Problem
direkt an der Wurzel an. Sie haben mehr den Menschen
als den Banken geholfen. Also noch Mal, ich hoffe,
das ist das Modell, dem wir entgegenschauen.
Die Aussagen, Ansichten und Meinungen, die in dieser
Kolumne dargestellt werden, sind einzig und alleine
die des Autors und repräsentieren nicht
notwendigerweise die RT.>
*****
Kriminelle Schweiz 7.5.2014: Das
Bankgeheimnis soll für Ausländer in Sachen
Steuerbehörden abgeschafft werden
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Die
Schweiz verabschiedet sich vom Bankgeheimnis;
7.5.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/07/die-schweiz-verabschiedet-sich-vom-bankgeheimnis/
<Der internationale
Druck auf die Schweiz war zu groß: Nun gibt das
Land als eines der letzten seinen Widerstand gegen
den gläsernen Bankkunden auf. Die Schweizer
Steuerbehörden werden künftig alle Bank-Details
von Ausländern an das Finanzamt des Heimatlandes
melden.
Die Schweiz und Singapur haben sich dem geplanten
Informationsaustausch zwischen Staaten im Kampf
gegen Steuerbetrug angeschlossen. Beide Länder
unterzeichneten am Dienstag in Paris den
entsprechenden OECD-Standard. Demnach müssen
Steuerbehörden etwa Kontostände, Erlöse aus
Finanzgeschäften, Zinsen und Dividenden eines
Steuerpflichtigen jährlich an das jeweilige Land der
Person melden. “Damit hat es ein Ende, dass das
Bankgeheimnis für Steuerbetrug missbraucht wird”,
sagte Pascal Saint-Amans, Steuerchef der
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in
Europa (OECD).
Die technischen Voraussetzungen für den Austausch
müssen noch geschaffen werden. Es wird erwartet,
dass es erstmals 2017 zur Übermittlung relevanter
Daten kommt.
Die NZZ
sieht in dem Vorgang das Ende des
Bankgeheimnisses für Ausländer in der Schweiz –
nicht jedoch für Schweizer. Die Argumentation der
Schweizer ist interessant:
„Formell ist am
Dienstag in Paris nichts beschlossen und nichts
unterzeichnet worden. Dafür sind die OECD-Räte im
Juni und Juli zuständig. Per September wiederum,
rechtzeitig auf das G-20- Finanzministertreffen,
wollen die OECD-Fachleute die Manuals für die
technische Implementierung und die Kommentierungen
bereitstellen. De facto, so betont man bei der OECD,
schreitet die Beerdigung des Bankgeheimnisses voran.
Diesem Befund musste
auch Schneider-Ammann indirekt zustimmen. Mit einer
Einschränkung: gegenüber den AIA-Teilnehmerstaaten
im bilateralen Verhältnis ja; im Innern der
Schweiz indessen nicht. Dort werde das
Vertrauensprinzip zwischen Bürger und Staat
weiterhin respektiert.“
*****
10.5.2014: <Commerzbank finanziert
Atomwaffen-Konzerne mit 1,8 Milliarden Euro> -
und meint, das Rüstungsgeschäft sei unverzichtbar!
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online;
10.5.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/10/commerzbank-finanziert-atomwaffen-konzerne-mit-18-milliarden-euro/
<Die Commerzbank
finanziert Unternehmen, die Atomwaffen herstellen,
mit 1,8 Milliarden Euro. Damit wird der deutsche
Steuerzahler, der die Commerzbank nach der
Finanzkrise retten musste, gezwungen, den Bau von
Massenvernichtungswaffen zu finanzieren. Die
staatliche Bank bügelte die Kritik auf der
Hauptversammlung mit Allgemeinplätzen ab.
Die Commerzbank ist der zweitgrößte
deutsche Investor in Unternehmen, die Atomwaffen
und Trägersysteme herstellen. Insgesamt
werden acht Atomwaffenkonzerne über Kredite
beziehungsweise Ausgabe von Anleihen mit 1,8
Milliarden Euro versorgt.
Vor der Hauptversammlung der Commerzbank kam es am
Donnerstag zu einem Protest der Kampagne „Atomwaffen – ein Bombengeschäft“,
die unter anderem den Werbespot der Bank
nachstellten.
„Wir wollen, dass die Investitionen, die
Atomwaffen-Hersteller unterstützen, abgeschafft
werden. Wozu hat die Commerzbank eine
Rüstungsrichtlinie, wenn sie keine Anwendung
findet?“, so Martin Hinrichs zu den Deutschen
Wirtschafts Nachrichten.
Von einem Commerzbank-Aktionär bekam Hinrichs Rede-
und Stimmrecht übertragen, welches er wahrnahm und
sich an die Aktionäre wandte:
„Nach unseren
Recherchen hat die Commerzbank in den letzten drei
Jahren neun Atomwaffenproduzenten Finanzmittel in
Form von Aktien, Anleihen und Krediten zur Verfügung
gestellt. Die betroffenen Unternehmen stellen atomare
Sprengköpfe, Atombomben, Interkontinentalraketen,
und atomar bewaffnete U-Boote her. Sie sind an der weltweiten
Modernisierung nuklearer Arsenale
beteiligt. Damit erhalten sie die Gefahr
eines Atomkriegs aufrecht, “ so Hinrichs
in seiner Rede.
Der wichtigste Kunde der Commerzbank ist dabei der
ThyssenKrupp Konzern, der im Finanzmittel
im Umfang von knapp 900 Millionen Euro zur Verfügung
gestellt bekommen hat. Darüber hinaus finanziert die
Bank Konzerne wie BAE Systems, Boeing,
EADS, Rolls-Royce, Thales, Serco und
Safran, so die Studie Don’t Bank on the Bomb.
Im Anschluss stellte Hinrichs dem Vorstand folgende
Frage: „Warum hat die Commerzbank bei der
Streumunition sich kategorisch gegen die
Finanzierung von Mischkonzernen
ausgesprochen, bei Atomwaffenproduzenten
hingegen nicht?“ Die Antwort
des Vorstandsvorsitzenden Martin Blessing
lautete:
„Herr Hinrichs, die
Commerzbank hat 2008 eine eigene umfassende
Waffenrichtlinie verabschiedet, die auch das Thema
Atomwaffen beinhaltet. Sie gilt konzernweit.
Inhaltlich bezieht sich die Waffenrichtlinie der
Commerzbank auf Positionen der Bundesregierung, der
europäischen Union, der Vereinten Nationen sowie
verschiedener Nichtregierungsorganisationen. Die
Waffenrichtlinie der Commerzbank basiert auf
folgenden vier Grundprinzipien:
Erstens, keine
Lieferung von Waffen und Rüstungsgütern
in Konflikt- oder Spannungsgebiete.
Zweitens, keine Finanzierung kontroverser Waffen,
also zum Beispiel Streubomben.
Drittens, Lieferung ausschließlich an eindeutig
identifizierbare staatliche Instanzen.
Viertens, Einhalten aller anwendbaren Gesetze und
Regularien.
Die
Commerzbank-Waffenrichtlinie wurde bereits 2008 vom
Gesamtvorstand verabschiedet und regelt seitdem
verbindlich den Umgang mit Rüstungsgeschäften. Zum
Beispiel gehören Atomwaffen zu den sogenannten
kontroversen Waffen, die selbstverständlich in
unserer Waffenrichtlinie geregelt
sind. Die Commerzbank prüft Transaktionen mit
Rüstungsbezug gemäß der Waffenrichtlinie jeweils
intensiv und kritisch in einer
Einzelfallbetrachtung. Die Commerzbank ist damit
eine von wenigen Banken die diesen sensiblen Bereich
vorbildlich geregelt hat. Das wird so auch in
mehreren Studien von Nichtregierungsorganisationen
entsprechend bestätigt.“
Hinrichs sieht seine Frage „nicht
beantwortet“.
Der Dachverband der Kritischen Aktionäre stellte in
weiterer Folge einen Gegenantrag, die Mitglieder
des Vorstands der Commerzbank nicht zu entlasten.
Die Kampagne ist Teil der International Campaign to Abolish
Nuclear Weapons (ICAN), die jährlich die
Studie„Don’t Bank on the Bomb“ veröffentlicht, mit
Daten über die Finanzierung von Firmen, die
Atomwaffenkomponenten oder -Trägersysteme
herstellen.
Im September 2014 wird es die Studie „Don’t Bank on
the Bomb“ aktualisiert werden. Für die
Veröffentlichung plant die Kampagne eine
Aktionswoche gegen die Unterstützung der Commerzbank
für Rüstungsgeschäfte.
Auf Nachfrage der Deutschen Wirtschafts
Nachrichten, wie die Commerzbank auf den Vorwurf der
Atomwaffen-Unterstützung reagiert, äußerte sich die
Sprecherin der Bank exakt wortgleich wie es bereits
Vorstandsvorsitzender Blessing auf der
Hauptversammlung tat.
Die Commerzbank kann auf das
lukrative Rüstungsgeschäft nur schwer verzichten:
Sie gilt als eine jener Banken, die von Analysten
als gefährdet angesehen wird, den
Stresstest der EZB nicht zu bestehen (mehr
dazu hier).>
========
Deutschland 13.5.2014:
<Bundesgerichtshof: Bearbeitungsgebühren für
Kredite sind unzulässig>
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online;
13.5.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/13/bundesgerichtshof-bearbeitungsgebuehren-fuer-kredite-sind-unzulaessig/
<Der Bundesgerichtshof
kommt in einer ersten Einschätzung zu dem Schluss,
dass Bearbeitungsgebühren bei Konsumentenkrediten
unzulässig sind. Viele Banken fordern bis zu drei
Prozent der Kreditsumme als Gebühr. Nun drohen
ihnen Rückforderungen in Millionenhöhe.
Die von vielen Banken verlangten Bearbeitungsgebühren
für Verbraucherkredite sind nach einer
ersten Einschätzung des Bundesgerichtshofs
unzulässig. In den beiden vorliegenden Fällen seien
die entsprechenden Klauseln in den Allgemeinen
Geschäftsbedingungen wohl unwirksam, sagte der
Vorsitzende Richter des 11. Zivilsenats des BGH,
Ulrich Wiechers, am Dienstag in einer „vorläufigen
Einschätzung“. Wann das erwartete Grundsatzurteil
des BGH fällt, ist noch offen.
Viele Banken berechnen bei der Vergabe eines
Konsumentenkredits zusätzlich zu den Zinsen eine
Bearbeitungsgebühr zwischen ein bis drei Prozent der
Kreditsumme. Tausende Kreditnehmer können nun
hoffen, zu Unrecht gezahlte Bearbeitungsgebühren
zurückfordern zu können. Auf die Banken und
Sparkassen könnten nach Ansicht von Anwälten Rückforderungsansprüche
in Höhe von mehreren Millionen Euro
zukommen.
In den beiden vorliegenden Fällen fordern die
Kläger ihre an die Postbank und die National-Bank
gezahlten Bearbeitungsgebühren zurück. Die Klagen
waren in den Vorinstanzen erfolgreich. Richter
Wiechers sagte, nach vorläufiger Einschätzung des
BGH seien die Revisionen der beiden Banken
zurückzuweisen.>
Salzburg 12.6.2014: <90.000 Euro sollen
in Fluss gefallen sein: 20 Monate bedingt
für Ex-Banker>
aus: Der Standard online; 12.6.2014;
http://derstandard.at/2000001980632/90000-Euro-sollen-in-Fluss-gefallen-sein20-Monate-bedingt-fuer
<Wegen Veruntreuung Angeklagter soll
bei Geldtransport eine Reifenpanne vorgetäuscht
haben - Bananenschachtel mit Banknoten auf Mauer
abgestellt - Plötzlich verschwunden - 46-Jähriger
nicht geständig - Urteil nicht rechtskräftig.
Obertauern/Salzburg
- Mit einer filmreifen "Story" hat
sich am Donnerstag ein Schöffensenat am
Landesgericht Salzburg auseinandergesetzt: Ein
Bankbeamter transportierte im Vorjahr rund 90.000
Euro von der Sparkassen-Filiale in Obertauern zum
Hauptsitz nach Radstadt. Während der Fahrt soll er
laut Anklage eine Reifenpanne vorgetäuscht und
87.000 Euro abgezweigt haben. Er gab an, das Geld
sei in einen Fluss gefallen.
Die Schöffen glaubten ihm nicht: Der ehemalige
Bankangestellte ist wegen Veruntreuung zu einer
bedingten Haftstrafe von 20 Monaten (Probezeit drei
Jahre) verurteilt worden. Der 46-jährige Pongauer
hatte sich bis zuletzt nicht geständig gezeigt.
Staunender Richter
Die Schilderungen des 46-jährigen Angeklagten
versetzten den vorsitzenden Richter Aleksandar
Vincetic in Staunen. Die Banknoten habe er am 7. Mai
2013 in einen Plastiksack gesteckt, dann in eine
Chiquita-Bananenschachtel gelegt und in den
Kofferraum des Dienstautos gestellt. In dem Karton
verstaute er auch noch einen Sack mit 674 Euro
Münzgeld, Blanko-Sparbücher, Blanko-Konzertkarten
und rund 200 leere Geldsäcke.
Als er dann am Nachmittag auf der B99 ins Tal fuhr,
habe er in einer Kurve bemerkt, dass Luft aus dem
rechten Vorderreifen strömte. Um den Reservereifen
und Wagenheber aus dem Kofferraum holen zu können,
habe er die Bananenschachtel mit anderen
Gegenständen auf eine 30 bis 40 Zentimeter breite,
rund einen halben Meter hohe Mauer neben dem
Parkplatz gestellt. Der Boden sei wegen eines
vorherigen Gewitterregens zu nass für das Abstellen
der Utensilien gewesen. Dass hinter der Mauer ein
hochwasserführender Fluss, die "Taurach", ins Tal
schoss, und der Standort für die Ablage des Geldes
kein sicherer Ort ist, wie ihm der Richter vorhielt,
sei ihm nicht aufgefallen, sagte er.
"Ich habe die leeren Geldsäcke über den Inhalt des
Kartons gelegt. Das ist ein Ort, wo sich Fuchs und
Hase gute Nacht sagen", erklärte der bisher
unbescholtene Ex-Banker, der während seiner
Befragung zeitweise ein Schmunzeln aufsetzte. Der
Richter schüttelte den Kopf. "Sie stellen Geld in
Höhe über 90.000 Euro über einen rauschenden Bach.
Sie werden doch den Bach wahrgenommen haben. Haben
Sie sich nicht überlegt, dass das gefährlich ist?"
Darauf habe er "in keinster Weise Bedacht genommen",
lautete die lapidare Antwort.
Stundenlange Suche
Als der von der Reifenpanne informierte Direktor
der Bankfiliale das Geld abholen wollte, sei
plötzlich nur die Bananenschachtel verschwunden
gewesen. Wie der Karton in den Bach fallen konnte,
darauf fand der Angeklagte keine Erklärung. "Das ist
eine Frage, die mir schlaflose Nächte bereitet hat.
Vielleicht habe ich den Karton mit dem Reservereifen
gestreift. Vielleicht haben sich die Münzen
verschoben und die Schachtel ist deshalb
runtergefallen oder die Gischt hat die Schachtel so
weich gemacht, dass es sie runtergezogen hat."
Polizisten, Bergretter und Feuerwehrleute suchten
in der Schlucht stundenlang nach dem Geld. Die
Ausbeute war mit 3.500 Euro gering. Die
Staatsanwaltschaft wirft dem Pongauer vor, er habe
diese kleine Geldmenge absichtlich in den Fluss
geworfen, als Beweis dafür, dass es sich nur um ein
Missgeschick gehandelt hätte. Tatsächlich habe der
Mann rund 87.000 Euro veruntreut. Das Geld tauchte
nicht mehr auf.
Kurz vor der Schließung
Der Verlust der Banknoten passierte ausgerechnet
einen Tag, bevor die Filiale in Obertauern
geschlossen wurde. Eigentlich hätte den
Geldtransport am Vormittag des 7. Mai eine Firma
übernehmen sollen. "Ich war mit dem Einpacken der
Banknoten noch nicht fertig", erklärte der
Beschuldigte. "Ich wollte noch die zerknitterten
Geldscheine austauschen." Verteidiger Helmut Schott
plädierte "trotz Widersprüchen" in der Aussage
seines Mandanten auf einen Freispruch. "Es handelt
sich um eine Verkettung unglücklicher Umstände. Er
hat kein Motiv gehabt, er hat keine Schulden und
keine finanziellen Verpflichtungen." Staatsanwältin
Katharina Dirisamer sprach allerdings von einer
abenteuerlichen Geschichte, die man nicht glauben
wird können.
Das Urteil ist
nicht rechtskräftig: Weder die Staatsanwältin noch
der Verteidiger gaben eine Erklärung ab. Der
Sparkasse, die sich dem Verfahren als
Privatbeteiligte angeschlossen hatte, wurde ein
Betrag in Höhe von 87.000 Euro zugesprochen.
Der bisher unbescholtene Beschuldigte soll während
eines Geldtransportes am 7. Mai 2013 von Obertauern
nach Radstadt eine Reifenpanne vorgetäuscht und
87.000 Euro abgezweigt haben. Er gab an, das Geld
sei in einen Fluss gefallen. (APA, 12.6.2014)>
*****
18.6.2014: Totale Kriminalität:
Notenbanken manipulieren systematisch die
Aktienmärkte
aus: Kopp-Verlag online: Das »Wikileaks« des
Weltfinanzsystems: Notenbanken manipulieren
Aktienmärkte; 18.6.2014;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/markus-gaertner/das-wikileaks-des-weltfinanzsystems-notenbanken-manipulieren-aktienmaerkte.html
<Markus Gärtner
Eine Gruppe von Notenbanken hat heimlich
still und leise massiv an den Kapitalmärkten
interveniert und Aktien im großen Stil gekauft.
Was schon lange als Gerücht kursierte, wird jetzt
bestätigt.
Und zwar vom »Official Monetary and Financial
Institutions Forum« (OMFIF), einer international
aufgestellten Research- und Beratergruppe. Auf der
Webseite des OMFIF heißt es in einer
Pressemitteilung zu dessen neuem »Global Public
Investor«-Bericht für 2014: »Notenbanken rund um die
Welt, inklusive Europa, kaufen zunehmend Aktien.«
Dadurch seien öffentliche Aktionäre zu einer
»globalen Macht an den internationalen
Kapitalmärkten« geworden.
Der Bericht – der auch die Logos der DZ Bank und der
Quantum Global Group trägt - basiert auf der ersten
umfassenden Analyse von 29,1 Billionen Dollar
Wertpapier-Investments durch 400 öffentliche
Institutionen in 162 Ländern. Im Rahmen der Analyse
wurden 157 Zentralbanken, 156 öffentliche
Pensionsfonds und 87 Staatsfonds ausgeleuchtet.
Diese haben addiert ein Anlagevermögen von 40
Prozent der Weltproduktion angehäuft. Die
Notenbanken haben daran einen Anteil von 13,2
Billionen Dollar, also 45,36 Prozent.
Chinas Devisenbehörde, die State Administration of
Foreign Exchange (SAFE), ist im Zuge dieser globalen
Aktienkäufe zum größten öffentlichen Aktionär der
Welt aufgestiegen. Das entnahm die Financial Times
dem Bericht, den sie vorab zu sehen bekam. Hier wird
erneut die Strategie von Chinas Führung deutlich,
dem Dollar als führender Reserve- und
Abrechnungswährung im Welthandel das Wasser
abzugraben.
Diesem Ziel dienen auch zahlreiche
milliardenschwere Vereinbarungen Chinas mit
Handelspartnern wie Russland, um so weit wie möglich
im bilateralen Güteraustausch den Dollar zu
vermeiden und die Verbreitung der eigenen Währung,
des Renminbi, zu forcieren.
In Europa sollen demnach die dänische und
schweizerische Notenbank zu den öffentlichen
Großaktionären gehören. Die Schweizer Notenbank soll
eine Aktienquote von etwa 15 Prozent haben. Das
Aktien-Portfolio der dänischen Zentralbank soll Ende
2013 ungefähr 500 Millionen Dollar ausgemacht haben.
Damit wird klar, dass die seit fünf Jahren währende
Rally, die sich von der wirtschaftlichen Entwicklung
auf dem Planeten längst abgekoppelt hat, ein
Kartenhaus systematischer Marktpflege und
Manipulation geworden ist. Während die globalen
Wachstums-Prognosen seit Ende 2012 fast
kontinuierlich sinken, hat der MSCI Weltindex der
Aktien ziemlich genau ein Drittel zugelegt. – Der
Bericht wurde am Dienstag Abend im Rathaus von
London vorgestellt.>
*****
6.7.2014: Hedge-Fonds-Manager Steve Eisman:
Alles wird manipuliert und wird unberechenbar -
langfristige "Anlagen" bei Banken sind nicht mehr
möglich
aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online:
Vermögens-Verwalter: Manipulationen machen Geld-Anlage
unmöglich; 6.7.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/06/vermoegens-verwalter-manipulationen-machen-geld-anlage-unmoeglich/
<Einer der
bekanntesten amerikanischen Hedge-Fonds-Manager
schließt sein Finanz-Unternehmen. Er hat das
Vertrauen in die Finanz-Märkte verloren und
kritisiert die massiven Manipulationen.
Vernünftige Investitions-Entscheidungen seien
heute unmöglich geworden.
Der amerikanische Hedge-Fonds-Manager
Steve Eisman will sein
Finanz-Unternehmen Emrys Partners LP schließen. Das
sagen zumindest Personen aus seinem engeren
Bekanntenkreis.
Es mache für ihn keinen Sinn mehr nur mit
Unternehmens-Daten der Real-Wirtschaft im
Hedge-Fonds Geschäft fortzufahren. Die seien zwar
verlässlich.
Aber auf dem Finanzmarkt selbst finden eine Reihe
von Manipulationen statt. Es gibt
eine große Kluft zwischen der Real- und der
Finanzwirtschaft. Darauf weist auch der
US-Investor Seth Klarman hin. „Jedes Jahr, in dem
der S&P 500 um 32 Prozent ansteigt und der
Nasdaq um 40 Prozent, während die
Unternehmensgewinne sich kaum erhöhen, sollte ein
Grund zur Sorge sein“, zitiert Zerohedge
Klarman.
Doch der Anknüpfungspunkt jedes wirtschaftlichen
Phänomens liegt im Bereich der Finanz-Analyse. Ist
der Finanzmarkt manipuliert, so
ist jede Analyse schon von Beginn an zum Scheitern
verurteilt. Das Ergebnis sind Fehlanalysen,
die sich auf Investoren oder Unternehmen verheerend
auswirken können. Aus diesem Blickwinkel ist Eismans
Entscheidung verständlich.
So ist beispielsweise Gold ein
wichtiges Element der globalen Währungsreserven. Weltweit
bestimmen den Goldpreis nur fünf Banken.
Unbeaufsichtigt legen sie einen weltweiten
Referenzpreis fest. Dabei bestimmt der Goldpreis die
Gewinne, darunter von Minen, Juwelieren und
Münzhändlern.
Auch Zentralbanken und Investoren
bewerten mit diesem Preis ihre Reserven und
Bestände. An den Terminmärkten bestimmt vor allem
der New Yorker „Comex“ die Indikatoren.
Manipulationen finden statt, indem Insider schon vor
dem formellen Fixing, Informationen an Händler
weiter geben (mehr hier).
Aktuell untersuche die Deutsche Bank in den eigenen
Reihen, ob es zu Manipulationen beim Goldpreis
gekommen ist (mehr hier).>
*****
27.8.2014: <Die Drei-Speichen-Regel: Das
1600 Jahre alte Geldanlage-Geheimnis> - 1.
Immobilien und Grundstücke - 2. Wertpapiere - 3.
Metalle
aus: Kopp-Verlag online
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/wirtschaft-und-finanzen/janne-joerg-kipp/die-drei-speichen-regel-das-16-jahre-alte-geldanlage-geheimnis.html
<Janne Jörg Kipp
Um uns herum tobt die Krise. Die Ukraine
wird zum Ausgangspunkt der Machtkämpfe in
Eurasien, der Nahe Osten ist ein einziges
Pulverfass, die bedeutendsten Staaten der Welt
sind heillos überschuldet. Wir sind auf uns selbst
zurückgeworfen, wenn es um die sichere Geldanlage
geht. Jürgen Müller hat in seinem neuesten Buch
das 1600 Jahre alte Geheimnis der sicheren
Geldanlage aufgespürt: Die »Drei-Speichen-Regel«
Versicherungen brechen in sich zusammen, die
Sparbuchzinsen sind so gering wie nie zuvor, die
Staaten kürzen Rentenversprechungen – nie war die
private Geldanlage in Deutschland so wichtig wie
heute. Doch auf welche Regel können wir setzen? Dr.
Jürgen Müller, der bereits in mehreren erfolgreichen
Büchern zu Gold und Silber wertvolle Hinweise gab,
hat aus diesem gegebenen Anlass die altbewährte
Drei-Speichen-Regel untersucht.
Die meisten Tipps in Banken oder den großen
Finanzmedien basieren auf einer nobelpreisgekrönten
Theorie von Harry W. Markowitz. Diese Theorie ist
schlicht falsch und unnütz, und genau deshalb führen
so viele Anlageempfehlungen in die Irre. Dazu
präsentiert uns der Autor gleich eine schockierende
Zahl: »Unterhält man sich auf Investorenmessen
mit den Standmitarbeitern von Direktbrokern, so
erfährt man unter der Hand, dass mehr als 90
Prozent der Kunden nur Verluste generieren
würden«. So dürfte es tatsächlich für viele
private Investoren auch jetzt wieder heikel werden,
da die Anleihezinsen und Aktienkurse in sich
zusammenbrechen. Ist das aber ein Wunder?
Dr. Müller nennt Fakten: »So hatte der
Aktienindex DAX bei seiner Gründung 198 eine
Kapitalisierung von 17 Milliarden Euro. Heute sind
es ca. 840 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen
Anstieg um den Faktor 50. Im gleichen Zeitraum
wuchs das deutsche Bruttosozialprodukt aber ›nur‹
um den Faktor drei, wie kann das also sein?« Die
Antwort lautet einfach: Papiergeld. Die Staaten
produzieren mehr Geld als nötig, um ihre Schulden zu
finanzieren.
Darüber hinaus, so der Autor, sind heutzutage die
großen, wichtigen Märkte (also zum Beispiel
Aktienbörsen) nicht nur reguliert, sondern auch
manipuliert. Selbst, wenn sie es nicht wären, käme
heute noch der Hochfrequenz-Handel dazu.
Computerprogramme handeln in Bruchteilen von
Sekunden automatisch nach vorher festgelegten
Regeln, sodass Sie als privater Investor keine
Chance mehr haben, in das Geschehen einzugreifen.
Der Anteil des Hochfrequenzhandels beträgt in den
USA bereits etwa 65 Prozent vom Gesamtvolumen.
Das Geheimnis der Adelsfamilien
Trotzdem ist und war es immer möglich, sein
Vermögen vernünftig anzulegen. Adelsfamilien, die
Dr. Müller zitiert, haben es beispielsweise
teilweise über Jahrhunderte geschafft, Vermögen zu
bilden, zu erhalten und zu vererben. Diese
allerdings haben sich nicht an die Portfoliotheorie
des Nobelpreisträgers Markowitz gehalten. Im zweiten
Kapitel seines Buches führt der Autor dennoch in
diese wichtige Theorie ein, damit Sie wissen, auf
welcher Basis die Entscheidungen in den meisten
Finanzabteilungen fallen. Es geht um die sogenannte
erwartete Rendite eines jeden Anlagekorbes, den Sie
mit der geringstmöglichen Rendite erzielen können.
Markowitz stellt ein Programm vor, mit dem sich die
Risiken messen und reduzieren lassen, indem er die
Schwankungsbreite von Portfolios untersucht. Dabei
hat er das Konzept des sogenannten »Re-Balancings«
vorgestellt, mit dem Sie als Investor die
Zusammenstellung des Depots permanent neu prüfen, um
wieder zu einer vernünftigen Risikokontrolle zu
kommen. Dr. Müller dagegen sieht im »Re-Balancing«
auch eine wichtige Chance, um einen satten
Mehrgewinn bei der Vermögensanlage zu erzielen.
Das Grundproblem der Markowitz-Theorie ist hingegen
die Ungewissheit. Sie müssten alle künftigen Daten
schätzen: Die Renditen, die Risiken (also
Schwankungsbreiten der verschiedenen Ergebnisse)
sowie die sogenannten Korrelationen, also den
Zusammenhang verschiedener Vermögensarten. Das
wird nicht gelingen, so Dr. Müller. Selbst
Profis nicht, denn die Bewertungsfehler können sich
dramatisch ausweiten. So verwenden die meisten
Investmentprofis alte Daten, die in vollkommen
anderen Situationen erzeugt wurden.
Ein Beispiel aus meinem eigenen Erfahrungsschatz:
Wenn Sie die Goldpreise über viele Jahre
vergleichen, werden Sie feststellen, dass die
sogenannte Rendite relativ gering ist. Dasselbe gilt
für Immobilien. Grund sind staatliche Eingriffe, die
über Jahrzehnte diese Anlageklassen kleingehalten
haben. Selbst genutzte Immobilien aber gehören schon
aufgrund der gesparten Mieten zu den attraktivsten
Anlageformen.
Markowitz aber wird durch seine Formel immer die
Daten aufnehmen, für die besonders optimistische
Schätzungen vorliegen – und das sind auch
diejenigen, die in der Vergangenheit scheinbar gut
liefen. Wenn sich aber die Bedingungen ändern,
werden hier die größtmöglichen Bewertungsfehler
produziert. Zudem vernachlässigt die
Theorie andere, gerade heutzutage sehr wichtige
Größen: Die Liquidierbarkeit Ihres Vermögens etwa
oder die rechtlichen Beschränkungen sowie
staatlichen Zugriffsmöglichkeiten.
Dementsprechend bringt der Autor im ersten Schritt
mit weiteren Dimensionen wie der Liquidität und dem
Wirtschafts- und Währungszyklus einer
Volkswirtschaft ein anderes Modell ins Spiel – das
sämtliche Ergebnisse verändert. Mit anderen Worten:
Vergessen Sie Markowitz und alle Berater,
die sich daran orientieren.
Antikes Wissen: einfach verteilen
Dem stellt Dr. Müller deshalb ein ganz einfaches,
sogenanntes »naives« Modell gegenüber. Schon im
babylonischen Talmud findet sich die entscheidende
Vorschrift:
»Man soll sein Vermögen stets in drei Teile
teilen: Ein Drittel Land, ein Drittel
Handelswaren und ein Drittel bar zur Hand.«
Dies sind die drei Speichen, die auch der
Rabbiner Isaak bar Aha im 4. Jh. n. Chr. im
heutigen Lod bereits formuliert hat. Übersetzt
gesagt heißt dies:
1/3 Immobilien inklusive Land, Acker, Wald und
Grundstücken,
1/3 Wertpapiere und
1/3 Metalle.
Auch innerhalb der Speichen, so konkretisiert Dr.
Müller, sollten Sie als Anleger »diversifizieren«,
also aufteilen. Der große Vorteil dieser
Herangehensweise ist neben der Einfachheit die
Sicherheit. Denn auch heute noch sind diese
Anlageklassen nach allen vorliegenden Untersuchungen
weitgehend unabhängig voneinander. Sie teilen das
Risiko faktisch auf. Ausgehend von diesen
Überlegungen führt der Autor seine Leser dann
Schritt für Schritt in einen präzisen
Vorsorgefahrplan ein. So erfahren wir
Vorschläge zur Verfeinerung der Drei-Speichen-Regel,
die alle Aspekte beleuchten.
Interessant ist das Verhältnis zwischen dem Dow
Jones, dem führenden US-Aktienindex und dem
Goldpreis. Daraus lassen sich erstklassige Schlüsse
darüber ziehen, ob und wann Sie in Aktien und Gold
investieren können. Doch erinnern wir uns: Selbst
innerhalb der einzelnen Anlageklassen oder Speichen
können Sie noch verteilen.
Nach der Drei-Speichen-Regel aufgestellte
Aktiendepots erweisen sich daher gemäß der
vorliegenden und hier zitierten Statistiken in allen
bedeutenden Varianten als besser. Der
Kapitalumschlag, der Ihr Risiko und Ihre Kosten
zusammenfasst, ist deutlich geringer. Die Erträge
sind höher und die Sicherheit steigt. Allein diese Seiten lohnen die
Lektüre, finden Sie hier doch wenige, aber
bedeutende Fakten, die Ihnen die gesamte
Finanzindustrie aus Unwissenheit oder wegen ihrer
Geldgier (Stichwort: Beratungshonorar und
Handelsgebühren) vorenthält. Was ein
Bankberater zu diesen Zahlen wohl sagen würde?
Langfristige Trends
Doch Dr. Müller belässt es nicht einfach dabei,
diese Strategie zu nennen. Er führt seine Leser auch
ein in die Megatrends der Zukunft, um daraus weitere
Erkenntnisse zu gewinnen. So kalkuliert er die
wachsende Weltbevölkerung, die neuen
Gesundheitssysteme, den Wandel der
Geschlechterrollen und zahlreiche weitere Faktoren.
Dies dürfte wichtig sein, denn die wandelnden
Bedingungen erfordern ja bestimmte Entscheidungen,
die über unsere heute gängigen Anlagevorstellungen
hinausgehen.
So müssen wir damit fertig werden, dass die
Weltbevölkerung bei stabiler Geburtenrate von heute
7,2 Milliarden Menschen bis zum Jahr 2100 auf mehr
als 28 Milliarden anwachsen wird. Was kann dies für
uns bedeuten? Die natürlichen Ressourcen werden
verknappen, also die Quellen und Senken
(Aufnahmekapazitäten) zu einem dramatischen Engpass
werden. Und auch dies belegt, wie wichtig die
»einfache« Geldanlage sein wird.
Die einzelnen Speichen …
In den folgenden Kapiteln untersucht der Autor die
einzelnen Speichen. Immobilien beispielsweise, zudem
Wald und Holz als Immobilieninvestment. Wer sich bis
dato mit dieser Materie nicht auskennt, wird
überraschende Hinweise und Einsichten finden.
Zahlenmaterial, das erklärt, warum so viele Adlige
langfristig auf Wald und Holz gesetzt haben und noch
setzen.
Sie erfahren alle wichtigen Details zu Holzsorten,
zu deren Wachstum, Renditeprognosen und sogar über
den Anbietermarkt, das heißt sowohl Unternehmen am
Markt wie auch die einzelnen Anbauregionen.
Innerhalb weniger Stunden, so jedenfalls habe ich es
erlebt, werden Sie vom Laien zum möglichen
Holzanleger, dies kann bis hin zur Beurteilung
verschiedener Holzsorten und Anbauprognosen und
sogar Waldaktien gehen.
Entsprechend zügig und detailliert geht es auch in
der Metallspeiche weiter. Gold, Silber und andere
Edelmetalle werden hier einer gründlichen, aber
zugespitzten Untersuchung zugeführt. Hier erfahren
Sie zum Beispiel, was sogenannte Experten regelmäßig
falsch machen. Goldminenaktien sollen etwa mit
steigenden Goldpreisen wertvoller werden – und hier
sehen Sie, was genau an dieser Rechnung falsch ist
und wie Sie Gold-Anlagefehler vermeiden. Ganz
nebenbei erläutert der Buchautor auch die
wichtigsten Daten zu sonstigen Metallen,
Technologie-Metallen oder Industrie-Metallen, die
Anlagegurus oft empfehlen. Somit sind Sie in
kürzester Zeit in der Lage, Ihre zweite Speiche, die
Metalle, sicher zu befüllen.
Besonders spannend ist auch die dritte Speiche.
Wertpapiere, die Sie täglich kaufen können.
»Manipulation der Märkte« ist einer der
herausragenden Abschnitte, der Investoren die Augen
öffnen wird. Tricks am Markt und Tricks in der
Darstellung, etwa von langjährigen Renditen
bestimmter Indizes. Hier könnte wahrscheinlich jeder
Experte noch lernen: »… Je älter die Daten
sind, desto irrelevanter sind diese für unser
heutiges industrielles Zeitalter von im
Wesentlichen gesättigten Märkten«, so erteilt
Dr. Müller den üblichen Darstellungen gleich eine
wertvolle Abfuhr und zitiert sogar einen der
meistgenannten Börsengurus, Peter Lynch: »Niemand
(war) je in der Lage (…), die Börse vorherzusagen.
Es ist eine totale Zeitverschwendung«.
Dieser Kritik schließt Müller sogleich eine
konkrete Empfehlung an, um auch die dritte Speiche
zu füllen. Diese drei Speichen, die konkreten und
kritischen Datenanalysen sowie die Technik des
richtigen Re-Balancings machen dieses Buch zu einem
meiner Meinung nach unentbehrlichen Ratgeber für die
private Geldanlage.
Eine erfrischende, klare Sicht,
die zum Wesentlichen kommt und sich sowohl an
Laien als auch Spezialisten wendet, die in
aller Regel noch den üblichen Weisheiten am Markt
folgen. Eine echte Empfehlung.>
*****
Es ist nichts angekommen - all die
Wirtschaftsförderung mit billigen Krediten nützte
nichts:
30.8.2014: Weltweite Bilanz: <$ 280
Billionen Schulden, $ 1,5 Billiarden Derivate und
ein Gold-Squeeze> - nun kommt Deflation und
irgendwann knallt das System
aus: N8wächter info online; 30.8.2014;
http://n8waechter.info/2014/08/280-billionen-schulden-15-billiarden-derivate-und-ein-gold-squeeze/
<Ein Beitrag vom
Nachtwächter am 30.08.2014
Eric King im
Interview mit Egon von Greyerz, veröffentlicht am
29.08.2014
Greyerz: “Eric,
ich schaue mir den deflationären Druck an, den wir
in vielen Bereichen in Europa und Japan sehen.
Fortlaufende Deflation wird zu einer Implosion von
Anlagepreisen und Bankschulden führen. Bei so einem
Szenario werden keine Schulden zurückgezahlt und das
Finanzsystem wird scheitern.
Angesichts von $ 280
Billionen Dollar Schulden auf der Welt und $ 1,5
Billiarden Dollar an Derivaten wird dies zu einem
Zusammenbruch führen, der die Welt mindestens 50
Jahre, wenn nicht mehr, zurückwerfen wird.
Regierungen und Zentralbanken sind die deflationären
Risiken vollkommen bewußt, deswegen haben sie
gedruckt und Billionen von Dollar erschaffen und die
Zinsraten auf null gesenkt.
Aber bis jetzt hatten
diese ganze Gelderschaffung und die Stimuli keinen
Effekt. Das europäische Bankensystem ist unter
enormem Druck und wird nicht ohne massiven
Liquiditätszufluss überleben. Trotz der
optimistischen Botschaft, die die EU und die
europäischen Regierungen zu verbreiten versuchen,
versinkt Südeuropa langsam im Mittelmeer – und das
betrifft auch Frankreich.
Diese Gegend und
andere Länder wie Japan sind hoffnungslose Fälle,
die keine Chance haben die Schuldenkrise zu
überleben. Selbst Deutschland fängt nun an langsamer
zu werden und deutsche Zinsraten sind jetzt negativ.
Und wenn wir uns die USA anschauen, da gibt es
derzeit einen Optimismus, der völlig fehl am Platz
ist, dass all die Probleme gelöst worden sind.
Nun, es ist keine
Überraschung Eric, dass wenn man Billionen von
Dollar in den Markt gibt und die Zinsraten auf null
setzt, dass man damit etwas kurzfristigen Optimismus
erreicht. Die größten Nutznießer davon sind
natürlich die Aktienmarkt-Investoren und die Banker
und einige größere Konzerne, aber die Armen werden
immer ärmer und stärker verschuldet und die
Sozialhilfe-Zahlungen werden immer größer. Darüber
hinaus wissen wir, dass die offiziellen
US-Statistiken irreführend sind und oft vollkommen
inkorrekt. Die Arbeitslosigkeit liegt, gemessen auf
einer gleichbleibenden Basis, bei 22 Prozent und das
um die Inflation bereinigte BIP fällt, genau wie die
Einkommen.
Die FED hat aber drei
wesentliche Ziele: Maximale Beschäftigung, stabile
Preise und moderate langfristige Zinsen. Daneben
sind sie für die Geldpolitik verantwortlich und
dafür die Stabilität im Finanzsystem zu bewahren,
und natürlich auch die Banken zu beaufsichtigen.
Also, mit den 22
Prozent Arbeitslosigkeit haben sie an der Front
vollkommen versagt und bezüglich der Stabilität im
Finanzsystem hat die FED genau das Gegenteil getan.
Indem sie Geld gedruckt und die Zinsraten ständig
manipuliert haben, haben sie das instabilste und
gefährlichste Finanzsystem der Geschichte
erschaffen.
Mit einem starken, von
Liquidität befeuerten Aktienmarkt sehen die Dinge
rosig aus, aber darunter ist alles am verrotten. Man
schaue sich nur die kurzfristigen Zinsen für
Schatzanleihen an. Im Jahr 2000 lagen die bei 6
Prozent. Dann fiel der Aktienmarkt und die Zinsen
wurden 2003 in einer Serie ungeplanter, panischer
Bewegungen auf unter 1 Prozent gesenkt.
Der Aktienmarkt
erholte sich und die Zinsen wurden bis 2006 wieder
auf bis zu 5 Prozent erhöht. Und dann kam die große
Finanzkrise 2007. Die FED geriet wieder in Panik und
die Zinsen wurden bis 2008 auf null gedrückt, wo sie
seitdem auch stehen.
Es geht mir um
folgendes, Eric; die FED hat überhaupt keinen Plan
und erfüllt in keiner Weise die ihr gestellten
Aufgaben. Alles was sie tun, ist auf Ereignisse zu
reagieren – Ereignisse, von denen einige von uns
wussten, dass sie unausweichlich sind, aber die FED
nie hat kommen sehen.“ …
Greyerz: “Die
Menge des Papiergolds da draußen ist unglaublich
groß und wenn die Menschen einmal anfangen, dem
System nicht mehr zu vertrauen und zu verstehen,
dass westliche Zentralbanken kein Gold, oder nur
sehr wenig Gold übrig haben, und die Bullionbanken
ebenfalls, dann wird die 100 zu 1 Ratio von
Papiergold zu physischem Gold dazu führen, dass
massiv Shorts gedeckt werden.“>
*****
15.10.2014: <Raoul-Weil-Prozess:
Top-Banker packt aus> - Zeuge Hansruedi
Schumacher behauptet, das kriminelle
Bankgeheimnis sei Teil der "schweizer Kultur" -
Visitenkarten ohne Logo - Treffen in Hotels,
Computer mit geheimen Festplatten - "schweizer
Kultur" also
aus: Schweizer Fernsehen online; 15.10.2014;
http://www.srf.ch/news/wirtschaft/raoul-weil-prozess-top-banker-packt-aus
<Beat Soltermann, USA-Korrespondent von Radio
SRF, ist in Florida und beobachtet den Prozess gegen
Raoul Weil. Seine Eindrücke schildert er auf
Twitter. Zum Tagebuch.
Zweiter Tag im Prozess
gegen Ex-UBS-Top-Banker Raoul Weil: Ein
Ex-Offshore-Manager der UBS hat als erster Zeuge
Einblicke in die doppelbödige Welt des
Bankenwesens gegeben. Er sollte seinen früheren
Chef belasten. Aber: «Weil kam nur am Rande vor»,
sagte SRF-Korrespondent Arthur Honegger.
Im Prozess gegen den
ehemaligen UBS-Topmann Raoul Weil ist am Mittwoch
Hansruedi Schumacher, bis 2002 Leiter des
Nordamerikageschäftes der Grossbank, als Zeuge
aufgerufen worden. Seinen Aussagen zu Folge wusste
die Bank, dass die Mehrheit der rund 20'000
US-Kunden ihr Geld auf den Schweizer Konten nicht
versteuerten.
Doppelte Kontoführung
Schumacher sagte, man habe UBS-intern von
«schwarzen und weissen» Konten der US-Kunden
gesprochen. «Schwarz» oder «einfach» hiessen laut
dem Banker jene Konten mit Geldern, die nicht
versteuert wurden. «Weiss» oder «komplex» wurden
jene genannt, für die Steuerdokumente ausgefüllt
werden mussten.
Vor den Geschworenen legte Schumacher dar, wie das
Schweizer Bankgeheimnis funktioniert und wie
profitabel ein Schweizer Konto für US-Kunden war,
weil sie 100 Prozent der Gewinne ihre
Börsengeschäfte in die eigene Tasche stecken
konnten. In den USA hätten sie dagegen mehr als 30
Prozent als Steuer abgeben müssen.
Visitenkarten ohne Logo
Das Bankgeheimnis sei Teil der Schweizer Kultur,
sagte Schumacher. «Wer Micky Maus sehen will, geht
nach Disneyland. Wer geheime Bankgeschäfte tätigen
will, geht in die Schweiz», führte der ehemalige
Banker aus, gegen den selbst auch eine Klage hängig
ist.
SRF-Korrespondent Arthur Honegger verfolgt den
Prozess vor Ort. «Schumacher sollte als Zeuge der
Anklage die Augen öffnen für die Geschworenen auf
die klandestine Welt des alten Schweizer Bankings»,
beschreibt Honegger die Aussage Schumachers.
Schumacher legte dar, wie er und seine
Kundenberater sich auf Amerika-Reisen vorbereiteten
und welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.
So erhielten die Mitarbeiter von der Bank
sogenannte «private Visitenkarten» ohne Logo und
Namen der UBS: Auf ihnen stand einzig der Namen des
Beraters sowie dessen Telefonnummer und
Heimadressse. Die Kunden wurden laut Schumacher in
Hotels getroffen, die Berater arbeiteten mit
Computern mit geheimen Festplatten. «Das alles
zeichnet doch ein recht düsteres Bild, aber es sagt
nichts aus, was Raoul Weil selber als Person falsch
gemacht hat. Sein Name kam heute lediglich als
Adressat in einigen E-Mails vor», erklärt Honegger.
Aber: Der Zeuge habe in diesem Geschäftsteil
gearbeitet, bevor Raoul Weil dafür zuständig war,
ergänzt Honegger.
Kreuzverhör der Verteidigung
Nach der Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft
wird Schumacher von den Anwälten der Verteidigung
ins Kreuzverhör genommen. Sie dürften den ehemaligen
Untergebenen von Weil als Teil einer kleinen Gruppe
schelmischer Banker darstellen, die aus Profitgier
die Regeln der Bank und das Gesetz der USA gebrochen
haben.
Diese Gruppe von Bankern wolle nun die Schuld an
ihrem Verbrechen ihrem Chef in die Schuhe schieben,
sagte der Hauptanwalt Weils, Aaron Marcu, bei
Prozessbeginn. Neben Schumacher stehen weitere
ehemalige UBS-Mitarbeiter auf der Zeugenliste der
Anklage, so auch der ehemalige Leiter des
US-Überseegeschäftes, Martin Liechti.
Der Prozess vor dem
Bundesbezirksgericht in Fort Lauderdale, Florida,
dauert voraussichtlich drei bis vier Wochen. Weil
droht eine Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis.
Die ehemalige Nummer 3 der UBS plädiert auf nicht
schuldig.
sda/roso;koua>
*****
21.10.2014: <Millionenbusse für
schweizer Grossbanken> - wegen Absprachen mit
anderen Banken bei Zinsderivaten und
Manipulation des Schweizer-Franken-Libors
aus: Basler Zeitung online; 21.10.2014;
http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Millionenbusse-fuer-Schweizer-Grossbanken/story/22876382
<JPMorgan, Royal Bank of
Scotland, UBS und Credit Suisse werden wegen
Absprachen gebüsst. Die Schweizer Banken müssen
weniger bezahlen als andere.
Millionenbusse der EU
für die vier Grossbanken JPMorgan, Royal Bank of
Scotland, UBS und Credit Suisse: Wie Joaquín
Almunia, Vizepräsident der EU-Kommission, am
Dienstag bekannt gab, steht die Geldstrafe in Höhe
von insgesamt 94 Millionen Euro im Zusammenhang mit
Preisabsprachen bei Zinsderivaten respektive der
Manipulation des Schweizer-Franken-Libors.
Wie Almunia in einer Videobotschaft
ausführte, hätten die vier Banken in die Geldbusse
eingewilligt, um die kartellrechtlichen
Untersuchungen beizulegen.
UBS und CS nicht direkt involviert
Die britische Royal Bank of Scotland und
die US-amerikanische JPMorgan haben nach Angaben der
EU-Kommission von März 2008 bis Juli 2009
zusammengespannt, um den Schweizer-Franken-Libor zu
manipulieren. Nicht involviert in die Manipulationen
waren die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse.
Diese waren nach EU-Angaben lediglich an
einem Kartell beteiligt, welches auf dem Markt für
Zinsderivate Preisabsprachen getroffen hat. Almunia
sprach in der Videobotschaft von «einem typischen
Preisabsprache-Kartell, wie es sie auch in anderen
Branchen gibt».
Wie viel die einzelnen Banken zahlen
müssen, richtet sich gemäss EU-Kommission nach dem
Mass, mit dem die Banken in die Libor-Manipulation
respektive in die Preisabsprachen involviert waren.
JPMorgan muss am meisten zahlen
Für die Credit Suisse fällt mit der
einvernehmliche Einigung mit der EU-Kommission eine
Busse von 9,2 Millionen Euro an. Die UBS muss 12,7
Millionen Euro bezahlen. Der grösste Teil der Busse
bestreitet mit 72,7 Millionen Euro JPMorgan.
Im Vergleich zu den Strafen, welche die
EU-Kommission Ende 2013 wegen der Manipulation des
Euribor respektive des Yen-Libors ausgesprochen
hatte, dürften die jetzigen Bussen die Banken
weniger schmerzen. Damals verhängten die
europäischen Behörden eine Rekordstrafe von 1,7
Milliarden Euro gegen sechs internationale
Grossbanken.
Zu den bestraften Instituten zählten die Deutsche
Bank, die Royal Bank of Scotland, die französische
Société Generale sowie die US-Banken Citigroup und
JPMorgan. Am stärksten zur Kasse gebeten wurde damals
die Deutsche Bank mit 725 Millionen Euro. Die
Grossbank UBS entging damals nur darum einer Strafe,
weil sie als erste gegenüber den EU-Behörden
ausgepackt hatte.
(sda)>
29.10.2014: <2017 startet der
automatische Datenaustausch> - 51 Staaten
tauschen dann Steuerdaten aus
aus: Basler Zeitung online; 29.10.2014;
http://bazonline.ch/schweiz/standard/2017-startet-der-automatische-Datenaustausch/story/27621782
<Für Steuerbetrüger
wird es eng: 51 Staaten haben sich zur Einführung
des automatischen Austauschs von Steuerdaten
verpflichtet. Die Schweiz will nachziehen.
Mit dem am Mittwoch in Berlin unterzeichneten
Regelwerk verpflichten sich die 51 Staaten, sich von
Herbst 2017 an gegenseitig über Auslandskonten von
Privatpersonen zu informieren. Durch den
automatischen Informationsaustausch soll es für
Steuerbehörden einfacher werden, Geldströme ins
Ausland zu kontrollieren und so Steuerflucht weiter
einzudämmen.
Die Schweiz hat das Abkommen nicht
mitunterzeichnet, unterstützt das Regelwerk aber. Es
wurde vom sogenannten Global Forum ausgearbeitet,
einer von der OECD initiierten Vereinigung, der 122
Länder angehören, auch die Schweiz. Sie will ein
Jahr später nachziehen. Ab 2017 soll mit der
Erhebung von Kontodaten ausländischer
Steuerpflichtiger begonnen werden, ab 2018 soll ein
erster Datenaustausch stattfinden können. Dies unter
Vorbehalt, dass das Parlament und - wenn nötig - das
Volk den notwendigen Gesetzen und Abkommen
rechtzeitig zustimmen.
«Druck auf die Schweiz hat abgenommen»
Dieser Zeitplan der Schweiz wird von den
anderen Staaten akzeptiert. «Der Druck auf die
Schweiz hat abgenommen. Der vom Bundesrat
angekündigte Zeitplan wurde von den anderen Ländern
sehr gut aufgenommen», sagte Botschafter Fabrice
Filliez, Chef der Schweizer Delegation.
Zu den Nachzüglern, die das Regelwerk ein Jahr später
umsetzen wollen, zählen auch andere Länder. «Wir sind
in guter Gesellschaft mit der Hälfte der G20-Länder,
mit Hongkong oder Singapur», sagte Filliez.
(ldc/sda)>
*****
29.10.2014:
<Steuerabkommen 50 Staaten schaffen
Bankgeheimnis ab>
aus:
Lügen-FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung;
29.10.2014;
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/steuerabkommen-zwischen-50-staaten-schafft-bankgeheimnis-ab-13237020.html
<Die wirtschaftlich wichtigsten Länder der
Welt wollen künftig Steuerdaten austauschen. Das
Bankgeheimnis sei faktisch passé, sagt der
Finanzminister. Die SPD will die Abgeltungsteuer
abschaffen.
Mehr
als vier Dutzend Länder haben sich im Kampf gegen
Steuerbetrug zu einer umfassenden Zusammenarbeit
verpflichtet. Ab 2017 wollen sie umfassend,
dauerhaft und automatisch Daten über Konten von
Ausländern bei ihren Banken mit deren
Heimatländern austauschen. Vertreter von 50
Regierungen, darunter alle Staaten der
Europäischen Union, unterzeichneten an diesem
Mittwoch während einer internationalen
Steuerkonferenz in Berlin eine entsprechende
Vereinbarung.
Mehr als ein Dutzend weitere Staaten hat bereits
signalisiert, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt
folgen wollen. Für Steuerbetrüger wird es damit
immer schwieriger, ihr Geld vor dem heimischen
Fiskus zu verstecken, wie Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble bereits betonte. Die SPD
hat daraufhin bereits ins Gespräch gebracht, die
Kapitalertragsteuer abzuschaffen, wie
die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete.
Basis für den automatischen Informationsaustausch
über Zinsen, Dividenden und andere Einkünfte, die
Bürger über Konten im Ausland einnehmen, ist ein
neuer Standard, den die Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) erarbeitet hat. Zu den 50
Erstunterzeichnern der Vereinbarung, mit der diese
sich zur Umsetzung der neuen Regeln in nationales
Recht verpflichten, zählen neben den fünf größten
EU-Ländern Deutschland, Großbritannien,
Frankreich, Italien und Spanien auch vermeintliche
Steueroasen wie Liechtenstein, Bermuda und die
Cayman-Inseln.
Die Initiative ist Teil der Bemühungen der Gruppe
der großen Schwellen- und Industrieländer (G20).
Sie wollen nicht nur Steuerbetrügern das Leben
schwerzumachen, sondern auch
Steuerfluchtmöglichkeiten für international tätige
Großkonzerne eindämmen.
Die wichtigsten Fragen
im Überlick
Wer ist betroffen?
Der automatische Informationsaustausch hat
vor allem private Vermögen im Blick, die ins
Ausland gebracht wurden, um heimischen
Steuerpflichten zu entgehen. Es geht aber
auch um Konten von Treuhändern,
Treuhandfirmen, Trusts und Stiftungen, die
von
vermögenden Privatleuten gerne genutzt
werden, um ihre Geldangelegenheiten zu
verschleiern.
Ab wann werden Informationen
automatisch ausgetauscht?
Erstmals austauschen wollen die 50
Erstunterzeichner des Abkommens
Informationen bis zum September 2017, und
zwar bezogen auf Vorgänge im Steuerjahr
2016.
Um was für Summen geht es?
Gesicherte Zahlen, was durch den
umfassenden automatischen
Informationsaustausch künftig zusätzlich in
die Kassen der Steuerbehörden fließen wird,
gibt es keine. In Schätzungen gehen Experten
aber davon aus, dass zumindest mittlere
dreistellige
Milliardensummen jährlich durch Steuerbetrug
am Fiskus vorbei verschoben werden, was nun
unterbunden werden soll.
Was wird gemeldet?
Gemeldet und ausgetauscht werden nicht nur
Daten zur Identität des ausländischen
Konto-Inhabers, inklusive seiner
Steuer-Identifikationsnummer, sondern auch
über alle Arten von Kapitalerträgen sowie
Einkünfte, die über das betreffende Konto im
Ausland verbucht werden.
Wer muss melden?
Melden müssen die Steuerdaten neben Banken
auch Makler, bestimmte Fonds- und
Versicherungsunternehmen sowie
Vermögens-Sammelstellen, wie
Depotverwaltungen.
Was sind die Konsequenzen des
neuen Steueraustausches?
Mit dem vereinbarten Informationsfluss
neigt sich die Zeit, in der in vielen
Ländern das Bankgeheimnis hochgehalten
wurde, dem Ende. Die Finanzbehörden erfahren
künftig weit mehr als in der Vergangenheit
über ausländische Geschäfte ihrer Bürger. In
Deutschland werden Kapitalerträge bislang,
weil man sie nicht umfassend und konkret
erfassen konnte, pauschal über die
Abgeltungsteuer mit 25 Prozent belastet. Die
SPD hat nun bereits vorgeschlagen, diese
Steuer abzuschaffen. (Reuters)
Quelle: ala./Reuters>
========
28.11.2014:
<BVK-Prozess: Ex-CS-Banker muss deutlich
länger ins Gefängnis>
- Betrug, Urkundenfälschung, Manipulationen an
der Börse usw. usf.
aus: Basler Zeitung online;
http://bazonline.ch/wirtschaft/BVKProzess-ExCSBanker-muss-deutlich-laenger-ins-Gefaengnis/story/31337866
<Das Bezirksgericht Zürich hat Alfred
Castelberg, den ehemaligen Bankdirektor der Credit
Suisse, erneut verurteilt, die Strafe aber erhöht.
Der ehemalige CS-Bankdirektor Alfred Castelberg ist
vom Bezirksgericht Zürich wegen gewerbsmässigen
Betrugs und Urkundenfälschung zu vier Jahren
Gefängnis verurteilt worden. Er hatte die kantonale
Pensionskasse BVK und die Gebäudeversicherung um
rund 15 Millionen Franken geprellt.
Das Urteil ist eine Zusatzstrafe zu
einem bereits rechtskräftig gewordenen Urteil des
Zürcher Obergerichts, das den 59-Jährigen wegen
Bestechungsdelikten zu einer Freiheitsstrafe von
zweieinhalb Jahren verurteilt hatte. Castelberg
wurde verpflichtet, den unrechtmässig erlangten
Vermögensvorteil von 300'000 Franken dem Kanton
Zürich abzuliefern.
Der Gerichtsvorsitzende sprach von einem
erheblichen Verschulden des Ex-Bankers. Dieser
habe eine grosse Anzahl betrügerischer Handlungen
begangen und dabei einen hohen Schaden
angerichtet. Zudem habe er als Drahtzieher einen
beträchtlichen Profit von 813'000 Franken erzielt.
Eine «Opfermitverantwortung» der BVK verneinte das
Gericht ausdrücklich. Die Geschädigten hätten die
Machenschaften nicht durchschauen können.
Bedingte Geldstrafen und Freispruch
für Gehilfen
Von den vier weiteren Beschuldigten
kamen drei mit bedingten Geldstrafen davon. Sie
hatten sich der Gehilfenschaft schuldig gemacht.
Ein 40-Jähriger «Hauptgehilfe» erhielt eine Strafe
von 300 Tagessätzen zu 360 Franken. Sein
Verschulden wurde als «nicht mehr leicht»
beurteilt. Allerdings sei er unter Druck
gestanden, sagte der Gerichtsvorsitzende.
240 Tagessätze zu 330 Franken sowie 180
Tagessätze zu 250 Franken kassierten zwei weitere
Gehilfen, deren Verschulden das Gericht als «noch
leicht» einstufte.
Ein fünfter Beschuldigter kam mit einem
Freispruch davon. Er erhielt eine
Prozessentschädigung von über 91'000 Franken. Ihm
wurde zugute gehalten, er habe von den
Manipulationen zwar gewusst, diese aber nicht in
Kauf nehmen wollen.
Börsendaten manipuliert
Castelberg war früher eng mit dem
kürzlich vom Zürcher Obergericht verurteilten
Ex-BVK-Anlagechef Daniel Gloor befreundet. Er
betreute zunächst als Direktor bei der Credit
Suisse im Auftrag von Gloor Anlagen der BVK.
Die Beamtenversicherungskasse kam zu
Schaden, weil Castelberg Börsendaten manipulierte.
Nutzniesser waren nicht nur die unrechtmässig
begünstigte CS, sondern auch Castelberg und die
Mitarbeiter, die sich via Bonus bereichern
konnten. Die CS hat mittlerweile den Kanton mit
18,9 Millionen Franken entschädigt. Diese Summe -
Schaden plus Zinsen - war aussergerichtlich
vereinbart worden.
Castelberg hatte 2001 die CS verlassen,
blieb aber als Direktor der Anlagefirma BT&T
weiterhin für die BVK tätig. Die Geschäfte
wickelte er nach wie vor über die CS ab.
Die Staatsanwaltschaft hatte für Castelberg eine
unbedingte Freiheitsstrafe von fünf Jahren
gefordert, für die übrigen Beschuldigten bedingte
Freiheitsstrafen von 14 und 22 Monaten
beziehungsweise bedingte Geldstrafen. Die
Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert.
(ajk/sda)>
*****
3.5.2016: Deutsche Banken mit
Steuertricks "Cum-Cum-Geschäfte": Banken
helfen ausländischen Grossaktionären per
"Termingeschäft", illegale
Steuererstattungen zu bekommen
Cum-Cum-Geschäfte: Steuertricks
der Banken empören die Politik
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/cum-cum-geschaefte-steuertricks-der-banken-empoeren-die-politik/13538358.html
<Die
Commerzbank und andere Geldhäuser haben sich
mit einer List jahrelang beim Fiskus bedient.
Politiker sind erzürnt und fordern, die
Gesetzeslücken zu schließen. Unter Beschuss
gerät auch das Finanzministerium.
Frankfurt/
BerlinEin seit Jahrzehnten
gebräuchlicher Steuertrick von Banken und großen
ausländischen Investoren hat für Empörung in der
Politik gesorgt – und eine Debatte über
Gesetzesänderungen ausgelöst. „Die Dreistigkeit,
in der Banken geholfen haben, den Staat
finanziell zu schädigen, ist ungeheuerlich“,
sagte SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider dem
Handelsblatt.
Nach Datenauswertungen durch das Handelsblatt,
den „Bayrischen Rundfunk“, das „Wall Street
Journal“ und „Pro Publica“ haben inländische
Banken in großem Stil ausländischen
Großaktionären geholfen, ihnen nicht zustehende
Steuererstattungen vom deutschen Fiskus zu
bekommen. Mit dabei die Commerzbank, die während
der Finanzkrise vom Steuerzahler gerettet werden
musste. „Der ehrliche Steuerzahler ist der
Dumme, denn jetzt werden seine Steuern auch noch
gestohlen“, so Schneider.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU)
müsse jetzt schnell Klarheit schaffen, warum das
Finanzministerium und die
Finanzmarktstabilisierungsanstalt das nicht
kontrolliert haben, so Schneider. „Der Bund
hatte zwei Vertreter im Aufsichtsrat – wieso
haben die nichts gemerkt?“ sagte er und
forderte: „Wir brauchen jetzt eine Untersuchung
des Finanzministeriums, wie diese Geschäfte an
ihm und dem Aufsichtsrat vorbei geführt werden
konnten.“
NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD)
forderte von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU),
Gesetzeslücken zu schließen, um Steuertricks per
Aktienhandel rund um den Dividendenstichtag
endgültig auszutrocknen. „Ich sehe keinen
anderen Grund als den des Missbrauchs von
Steuergesetzen, wenn ausländische Banken ihren
deutschen Partnern kurz vor Dividendenfälligkeit
und deren Besteuerung mal eben Aktien in
Milliardenhöhe ausleihen und dann wieder
zurückholen“, sagte Walter-Borjans dem
Handelsblatt.
Der sicherste Schutz gegen Missbrauch sei eine
gesetzliche Regelung, die Cum-Cum-Steuertricks
von vornherein ausschließe, so Walter-Borjans.
Es geht bei Cum-Cum-Deals darum, dass sich
ausländische Großaktionäre deutscher Konzerne
die deutsche Kapitalertragsteuer auf Dividenden
erstatten lassen, die ihnen nicht zusteht. Zu
diesem Zweck wird die Aktie kurz vor dem
Dividendenstichtag an eine deutsche Bank
verliehen und kurz danach zurückgekauft.
Der Bundestag berät aktuell über das
Investmentsteuergesetz. In ihm soll geregelt
werden, dass die Steuer nur dann erstattet wird,
wenn die Aktien um den Dividendenstichtag länger
gehalten werden. Walter-Borjans kritisierte den
Gesetzentwurf der Bundesregierung als
lückenhaft. „Bundesfinanzminister Wolfgang
Schäuble ist gut beraten, sich den Hinweis aus
NRW auf Lücken im Gesetzesentwurf gut
anzusehen“, sagte Walter-Borjans und fügte
hinzu: „Denn wenn er ein Loch im Gesetz nur
wieder mit einer anderen löchrigen Vorschrift
kittet, wird er findigen Steuertricksern nie
beikommen.“
Auch von den Grünen wurden Zweifel geäußert, ob
die Lücke mit der Gesetzesänderung wirksam
geschlossen wird. Die neue Vorschrift lasse sich
innerhalb eines Konzerns umgehen, sagte der
Finanzexperte der Grünen im Bundestag, Gerhard
Schick, am Dienstag zu Reuters TV. „Ich erwarte
jetzt, dass der Bundesfinanzminister einen
Vorschlag vorlegt, mit dem die Cum-Cum-Geschäfte
endgültig beendet werden können.“ Die Praxis sei
seit 1978 gebräuchlich. Es sei unverständlich,
warum der Staat nie gehandelt habe.
Schick sagte mit Blick auf die
teilverstaatlichte Commerzbank: „Ich habe
keinerlei Verständnis dafür, dass eine Bank, die
der Steuerzahler vor wenigen Jahren gerettet
hat, dann in so großem Umfang Geschäfte zulasten
genau desselben Steuerzahlers macht. Das geht
gar nicht.“
Der stellvertretende Chef der CDU/CDU-Fraktion
im Bundestag, Ralph Brockhaus, sagte zu Reuters,
er halte die Transaktionen für nicht legitim,
weil sie nur der Steuerminimierung dienten. „Der
Rolle der Commerzbank und anderer deutscher
Banken werden wir sehr genau nachgehen.“>
========
6.5.2016: Deutschland mit
Briefkastenfirmen - ein Briefkasten im
Ebersberger Forst - im Wald ist die
Gewerbesteuer niedriger (!)
Die Steueroase im Wald vor den Toren Münchens
http://www.welt.de/politik/deutschland/article155077306/Die-Steueroase-im-Wald-vor-den-Toren-Muenchens.html
<Im Ebersberger Forst
hängt an einer Hütte ein besonderer Briefkasten.
Es ist der Firmensitz mehrerer
Fondsgesellschaften. Sie sparen dadurch viel
Steuern – vollkommen legal natürlich.
Das Navi ist schon ausgestiegen, Handy-Empfang
gibt es auch nicht. Nur kilometerlange,
unbefestigte Straßen durch den dunklen
Ebersberger Forst, 30 Kilometer östlich von
München. Ein beschwerlicher Weg, aber kürzer als
ins Steuerparadies Panama. Endlich taucht ein
Forsthaus mit Wirtschaft und Biergarten auf. Und
rund 100 Meter weiter, wo sich buchstäblich
Fuchs und Hase gute Nacht sagen, steht sie, die
Firmenzentrale von sieben Fonds-Gesellschaften.
Das
Finanzzentrum ist leicht zu übersehen, denn es ist
nur ein mittelgroßer grauer Briefkasten. Er hängt
an einem langen, etwas windschiefen Holzstadl.
Über dem Briefkasten leuchtet ein weiß-blaues
Schild mit der Hausnummer: "St. Hubertus Nr. 2".
Ein kleiner Zettel weist auf wöchentlich
dreistündige Bürozeiten hin: Mittwoch von neun bis
zehn Uhr und am Freitagnachmittag von 14 bis 16
Uhr. Größer kann der Kontrast zu den glitzernden
Wolkenkratzern von Panama-City kaum sein.
Seit die
Panama-Papers aufgetaucht sind –
vertrauliche Unterlagen des
Offshore-Dienstleisters Mossack Fonseca, die
Steuer- und Geldwäsche-Delikte belegen sollen, hat
die Politik wieder die Jagd auf die großen
Steuervermeider als ihre Aufgabe entdeckt.
Immerhin gilt auch Deutschland als interessanter
Platz für die Schattenwirtschaft.
Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble (CDU) reagierte
mit einem Zehn-Punkte-Plan auf die
Veröffentlichung der Panama-Papers. Zu den
vorgeschlagenen Maßnahmen gehört offenbar auch,
dass Banken künftig jede Briefkastenfirma und
jedes Offshore-Konto, das sie vermitteln, dem
Finanzamt melden sollen. Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) steht mit Panamas Präsident Juan
Carlos Varela in Kontakt.
Und auch
die kleine Steueroase im Ebersberger Forst ist
wieder ins Gerede gekommen. Obwohl sie – trotz
ihrer guten Tarnung im tiefen Tann – vollkommen
legal und seriös sei. Das sagt Brigitte Keller,
die im Landratsamt Ebersberg die
Wirtschaftsabteilung leitet. In jüngster Zeit
häufen sich bei ihr die Anfragen von Unternehmen,
die den Briefkasten auch gerne als Firmensitz
nutzen würden.
Im Wald wird weniger
Gewerbesteuer fällig
Die
Briefkasten-Firmen im Wald gibt es schon seit
2004. Damals war "eine findige Kreisrätin", wie
Keller sagt, auf die Idee gekommen, wie der
Landkreis seine Einnahmen mit einer ungewöhnlichen
Rechtskonstruktion etwas aufbessern könnte.
Voraussetzung
war, dass der Landkreis in seiner Satzung das
Recht auf die Erhebung von Gewerbesteuern
festgeschrieben hatte. Und Grund und Boden war
auch vorhanden, denn der Ebersberger Forst ist
"außermärkisches Gebiet". Das heißt, er gehört zu
keiner Gemeinde, der Landkreis hat hier das Sagen.
Teure
Gewerbegebiete wollte und konnte der aber nicht
erschließen – schon gar nicht im 90
Quadratkilometer großen Ebersberger Forst. Der
Wald ist geschützt. Unternehmen, die aber nicht
mehr als einen Briefkasten benötigen, steht einer
Ansiedlung nichts im Weg. Vor allem, weil das
Landratsamt etwas zu bieten hat.
Das
Lockmittel ist der Gewerbesteuer-Hebesatz.
Für die Firmen im Wald liegt er bei 200 Prozent.
Im nahen München sind 490 Prozent fällig.
Finanzmanagerin Keller rechnet vor, dass bei 100
Euro Gewinn eine Ebersberger Briefkastenfirma
sieben Euro Gewerbesteuer bezahlen muss, in der
Landeshauptstadt wären es 17 Euro.
Trotzdem
zahlt sich das für den Landkreis aus. "Von 2008
bis 2011 wurden 15 Millionen Euro Gewerbesteuer
eingenommen." Ohne nennenswerte Investitionen des
Landkreises. Von der Gesamtsumme darf der
Landkreis aber nur ein Viertel behalten, der Rest
geht über die kommunalen Umlageverfahren an den
Bezirk und die Gemeinden.
"Die
Kommunen im Landkreis profitieren also auch", sagt
Keller. Sie will schließlich keinen Neid bei den
Landkreis-Gemeinden schüren. "Da kann man schon
mal eine Schule sanieren." Wenn die Steuern der
Briefkastenfirmen nicht flössen, würden sich die
Verbindlichkeiten des hoch verschuldeten
Landkreises noch mehr erhöhen.
Die
Konstruktion ist von den zuständigen kommunalen
Aufsichtsbehörden genau geprüft worden, betont die
Finanzmanagerin. Es gab keine Einwände. Die
Unternehmen müssen aber einige Voraussetzungen
erfüllen. Sie müssen einen Mietvertrag für ihre
Betriebsstätte abschließen und versichern, dass
die Tätigkeit des Unternehmens vor Ort ausgeübt
werde.
Raum für Betriebsttätigkeit im
Stadl eingerichtet
Dafür
wurde im hinteren Teil des Stadls extra ein
kleiner Raum eingerichtet. Zumindest sind von
außen eine feste Tür und ein intaktes Fenster zu
sehen. Und deswegen ist auch der Hinweis auf die
Bürozeiten am Briefkasten so wichtig.
Was in
diesem Büro wirklich passiert und ob dort jemand
in den drei Stunden arbeitet, weiß auch Keller
nicht so genau. Sie nimmt an, dass dort die Post
aus dem Briefkasten bearbeitet wird.>
========
11.5.2017: <Finanzstabilitätsrat:
Schattenbanken verwalten 34 Billionen
Dollar>
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/schattenbanken-verwalten-34-billionen-dollar-15009432.html
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/schattenbanken-verwalten-34-billionen-dollar-15009432-p2.html
<Fast die
Hälfte des Finanzvermögens der Welt wird nicht
mehr von Banken bewegt. Zwanzig Prozent aus diesem
Graubereich der Märkte beziffern Experten als
risikoreich. Dass sie dennoch gelassen bleiben,
liegt an der löchrigen Datenlage ihres Befundes.
11.05.2017,
von Tim
Kanning
In der
Finanzwelt findet immer mehr Geschäft außerhalb
der herkömmlichen Banken statt. Mit 149
Billionen Dollar wurde fast die Hälfte des
gesamten Finanzvermögens auf der Welt zuletzt
nicht mehr von Banken bewegt, sondern von
Versicherungen, Pensionsfonds und einer
wachsenden Zahl anderer Finanzvermittler, wie
aus einer Analyse hervorgeht, die der
Finanzstabilitätsrat der größten 20
Wirtschaftsnationen (G 20) am
Mittwoch vorlegte. Auch in Deutschland nimmt die
Rolle der herkömmlichen, als streng reguliert
geltenden Banken für die Finanzmärkte immer
weiter ab. Bewegten die Banken noch vor wenigen
Jahren mehr als drei Viertel des Finanzvermögens
hierzulande, so ist der Anteil inzwischen auf
unter 60 Prozent gerutscht. Viel Geld halten
Unternehmen inzwischen in ihren eigenen
Finanzierungseinheiten oder wird von
Versicherungsgesellschaften verwaltet. Aufgrund
der Anleihekäufe der vergangenen Jahre spielt
auch die Bundesbank inzwischen eine größere
Rolle.
Autor:
Tim Kanning, Redakteur in der Wirtschaft.
Folgen:
Noch vor wenigen Jahren wurden viele dieser
Geschäfte unter dem Schlagwort Schattenbanken
geführt. In seiner nun vorgestellten sechsten
Analyse dieses Graubereichs der Finanzmärkte
kommt der Finanzstabilitätsrat (Financial
Stability Board; FSB) nun aber zu
dem Schluss: Ein Großteil dieses Marktes ist gar
nicht so unreguliert und mithin auch nicht so
risikoreich wie lange befürchtet. In dem
Stabilitätsrat sitzen Vertreter der
Finanzministerien, Notenbanken und
Aufsichtsbehörden aus den führenden 20
Wirtschaftsnationen (G 20). Sie sollen den
G-20-Regierungen Vorschläge zur besseren
Regulierung der Finanzmärkte unterbreiten.
Etwa 70 Prozent des gesamten BIP
Den tatsächlich risikoreichen Teil der
Finanzmärkte jenseits der herkömmlichen Banken
beziffern sie nun mit 34 Billionen Dollar. Das
sind 3,2 Prozent mehr als im Jahr davor, wie der
FSB am Mittwoch mitteilte, und entspricht rund
70 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts
der von ihm untersuchten Staaten.
Doch schon die Definition von Schattenbanken
ist nicht ganz einfach. In früheren Berichten
des FSB war der Graumarkt der Finanzwelt schon
wesentlich weiter gefasst worden: Im Jahr 2015
hatten die Aufseher sein Volumen noch mit 75
Billionen Dollar angegeben. Inzwischen grenzen
sie das Feld aber auf diejenigen Geschäfte am
Markt ein, von denen ihrer Meinung nach wirklich
Risiken für das globale Finanzsystem ausgehen
könnten.
Dabei haben sie vor allem solche Anbieter im
Blick, die mit besonders hohen
Verschuldungsgraden arbeiten oder die zum
Beispiel in hohem Maße langfristig Geld
verleihen, das ihnen auf der anderen Seite ihre
Investoren kurzfristig abziehen könnten. 65
Prozent der riskanten Schattenbankaktivitäten
rechnen sie nun Anlagevehikeln zu, die
Investorengelder einsammeln und sie in Form von
Krediten wieder ausgeben.
Zum sechsten Mal hat der FSB nun den Markt der
Schattenbanken analysiert, um die globalen
Trends und vor allem die Risiken ausfindig zu
machen. 28 Staaten wurden berücksichtigt, die
gemeinsam für rund 80 Prozent der globalen
Wirtschaftsleistung stehen; erstmals haben auch
Belgien und sogar die Cayman Islands Daten an
den Stabilitätsrat geliefert. Die 34 Billionen
Dollar, auf die der Rat die
Schattenbankaktivitäten nun beziffert,
entsprechen 13 Prozent der gesamten Finanzmärkte
der betrachteten Staaten.
Der Vorsitzende des FSB, der
britische Notenbankchef Mark
Carney, gibt sich allerdings recht gelassen
angesichts der einst als so gefährlich angesehenen
Schattenbanken. Durch die jetzt vorgestellte
Untersuchung hätten sich keine neuen Risiken
feststellen lassen, die nach weiterer Regulierung
der Märkte riefen. Carney spricht von
„marktbasierten Finanzierungen“, die eine wichtige
Möglichkeit der Diversifizierung in der
Finanzierung der Realwirtschaft böten. Um die
Risiken dieser Finanzierungsformen einschätzen zu
können, sei aber eine weitere Verbesserung der
Datenlage notwendig.
„Das hilft bei der Einschätzung und den richtigen
politischen Schlüssen, um Schattenbankgeschäfte in
verlässliche marktbasierte Finanzierungen
umzuformen.“ Zu vielen Details der Märkte fehlen
den Finanzwächtern aber die Daten, weil die
Informationen nicht rechtzeitig oder in
ausreichendem Maße eingereicht wurden. So haben
die Chinesen viele Detaildaten zu spät abgegeben.
Luxemburg, in dem unzählige Finanzunternehmen ihre
Fonds auflegen, hat gar keine Daten eingereicht.
Wie aus Finanzkreisen verlautet, laufen dazu noch
Diskussionen.
In Windeseile um die ganze Welt
Als positiv bewerten die Finanzwächter, dass die
Verbindungen zwischen herkömmlichen Banken und den
Schattenbanken weiter abnehmen. Dass die
klassischen Geldhäuser viele ihrer eigenen Risiken
unmittelbar auf unregulierte Schattenbanken
übertragen hatten, wurde vielen in der Finanzkrise
zum Verhängnis; die gegenseitigen Abhängigkeiten
auch über Landesgrenzen hinweg führten maßgeblich
dazu, dass sich die Krise in Windeseile um die
ganze Welt ausbreiten konnte. In den ersten Jahren
nach dem Ausbruch der Krise ist sie dann aber
sogar noch weiter angestiegen.
Sowohl die Links zwischen Banken und
Schattenbanken als auch die über Ländergrenzen
hinweg sind nach Angaben des FSB in den
vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen,
wenngleich sie immer noch über dem Niveau von vor
der Finanzkrise liegen. Auf den gesamten Markt
betrachtet, beziehen sich demnach nur noch 5,6
Prozent der Kreditrisiken von Banken auf
Finanzinstitute, die weder selbst Banken, noch
Versicherungen oder Pensionsfonds sind.
Die aggregierten Daten sagen allerdings wenig zu
der Lage in den einzelnen Märkten aus. Die
Bedeutung von Schattenbanken wie auch deren
Verbindungen zu den herkömmlichen Banken
unterscheiden sich teilweise erheblich.
Ein Blick in die Detaildaten zeigt schon
innerhalb der Eurozone erhebliche Unterschiede.
Während an den deutschen Finanzmärkten die Banken
trotz ihres jüngsten Bedeutungsverlusts noch immer
die Hauptrolle spielen, liegen in der gesamten
Eurozone die Banken und die Gruppe der anderen
Finanzvermittler schon fast gleichauf. In den
Niederlanden und in Irland liegt sogar erheblich
mehr Finanzvermögen außerhalb von Banken als in
den Banken.>
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19.5.2017: Deutsche Bank ist blank - und
fordert Boni zurück (!!!)
Die Deutsche Bank will Geld zurück von ihren
früheren Chefs
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/die-deutsche-bank-will-geld-zurueck-von-ihren-frueheren-chefs/story/21491625
<Deutschlands grösste Bank steckt tief der Krise.
Nun sollen Ex-Manager wie Joe Ackermann Boni
zurückzahlen.
Der
Deutschen Bank geht es schlecht. Sie hat zwei
Jahre hintereinander Milliardenverluste
geschrieben. Letztes Jahr wurde gar öffentlich
über Staatshilfen für das in Schieflage geratene
Institut spekuliert. Unterdessen hat sich die Lage
etwas beruhigt. Das Geldhaus kommt mit der
Aufarbeitung teurer Rechtsfälle voran und hat
jüngst 8 Milliarden Euro frisches Kapital
aufgenommen. Es wurde zudem als positives Signal
aufgenommen, dass sein Chef John Cryan in der
Krise auf seinen Bonus verzichtet und sich mit
seinem Fixlohn von 3,8 Millionen Euro begnügt.
Nun sollen auch die Verantwortlichen für die
Notlage einen Anteil leisten. Die Deutsche
Bank will die
ehemaligen Chefs zumindest finanziell zur
Rechenschaft ziehen. Offenbar finden hinter den
Kulissen bereits intensive Gespräche mit den
früheren Topmanagern statt. «Nach Erwartung des
Aufsichtsrats wird es in den nächsten Monaten
hierzu eine Regelung geben, die einen wesentlichen
finanziellen Beitrag der Betroffenen
sicherstellt», sagte Paul Achleitner, Vorsitzender
des Aufsichtsrats der Deutschen Bank, an der
Generalversammlung des Instituts.
Ackermanns teure Altlasten
Angaben darüber, bei wem die Bank wie viel Geld
einsammeln will, machte er nicht. Schon seit
einiger Zeit ist bekannt, dass die Bank
erfolgsabhängige Lohnanteile von ehemaligen
Führungskräften wegen verschiedener
Rechtsstreitigkeiten gesperrt hat. Insgesamt
sollen die Boni von elf ehemaligen Spitzenkräften
suspendiert worden sein. Dazu zählt auch Joe
Ackermann. Der Schweizer war zwischen 2006 und
2012 Chef der Deutschen Bank. In Deutschland
zählte er einst zu den bestbezahlten Managern.
2012, in seinem letzten Jahr bei der Deutschen
Bank, verdiente er 9 Millionen Euro. Zeitweise
betrug das Einkommen deutlich mehr als 10
Millionen Euro. Bei seinem Abgang sagte er, er
wolle die Bank besenrein übergeben und wichtige
Rechtsfälle aufarbeiten.
Das gelang ihm nicht. Zu Beginn dieses Jahres
einigte sich die grösste Deutsche Bank auf einen
mehr als 7 Milliarden Dollar schweren Vergleich
mit den US-Behörden. Die Bank büsste für unsaubere
Geschäfte auf dem US-Hypothekenmarkt in den Jahren
2005 bis 2007. Nicht nur der Schweizer soll auf
Geld verzichten, sondern auch seine Nachfolger
Anshu Jain und Jürgen Fitschen.
Parallelen zur Credit Suisse
Die Situation der Deutschen Bank wird oft mit
derjenigen der Credit Suisse verglichen. Auch die
zweitgrösste Schweizer Bank hat zwei verlustreiche
Jahre hinter sich. Die Ursache dafür sind
Altlasten und teure Rechtsfälle aus der
Vergangenheit. Die CS nimmt aber dennoch die
einstige Führungsriege um den ehemaligen Bankchef
Brady Dougan nicht in die Pflicht. Er war zwischen
2007 und 2015 CS-Chef. Seinen höchsten Bonus
erhielt er 2010. Er betrug rund 70 Millionen
Franken.
Jüngst traf es tiefere Chargen. Im letzten Jahr
wurden erstmals CS-Mitarbeitern wegen
Fehlverhaltens rückwirkend die Boni
zusammengestrichen.
(Tages-Anzeiger)>
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Schweinz (Schweiz) 21.5.2017: Parlament lehnt
Gleichberechtigung von Auslandsschweizern im Bankenwesen ab -
Bundesrätin Leuthard lehnt die Anpassung der Postverordnung ab (!)
Heimatland! Schweizer Banken sperren Auslandschweizer aus:
Jetzt droht eine Klage
https://www.blick.ch/news/wirtschaft/heimatland-schweizer-banken-sperren-auslandschweizer-aus-jetzt-droht-eine-klage-id6711586.html
"Die Auslandschweizer-Organisation wehrt sich gegen höhere Gebühren
und Konto-Kündigungen – und prüft rechtliche Schritte gegen
PostFinance.
774' 923 Auslandschweizer fühlen sich zunehmend heimatlos – was ihre Bankkonten angeht. Seit Jahren nehmen die Schikanen der Finanzinstitute für Schweizer Bürger mit Wohnsitz im Ausland zu:
-- steigende Gebühren,
-- wachsender bürokratischer Aufwand oder
-- schlicht und einfach die Aufkündigung der Geschäftsbeziehungen.
[Motion der ASO hauchdünn abgelehnt - Bundesräting Leuthard lehnt Anpassung der Postverordnung ab (!)]
Die
Auslandschweizer-Organisation (ASO) hatte versucht, das Problem auf
parlamentarischem Weg zu ändern. In einer Motion forderte
ASO-Vorstandsmitglied und SVP-Nationalrat Roland Büchel (51), dass
systemrelevante Banken und Finanzinstitute mit Staatsgarantie
Auslandschweizer zu fairen Konditionen aufnehmen müssen. Die Motion
wurde vor zwei Wochen hauchdünn abgelehnt. Zudem hatte sich die ASO mit
einer Resolution direkt an Bundespräsidentin Doris Leuthard gewandt und sie aufgefordert, in der Postverordnung festzulegen, dass die staatliche PostFinance Auslandschweizer nicht diskriminieren dürfe. ASO-Präsident Remo Gysin (72) sagt: «Wir bekamen diese Woche eine abschlägige Antwort von Frau Leuthard.»
[Auslandsschweizer planten Klage gegen kriminell-diskriminierende Postfinance]
Es
war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Bei der ASO
trafen empörte Briefe von Auslandschweizern ein. Die Wut bleibt nicht
ohne Folgen. SonntagsBlick weiss, dass Auslandschweizer nun eine Klage
planen. John McGough (70), Delegierter des Auslandschweizerrats und
Unternehmer in Ungarn, will am nächsten Auslandschweizer-Kongress am 18.
August in Basel rechtliche Schritte gegen die PostFinance aufgleisen. «Die PostFinance gehört dem Staat und bürdet den Auslandschweizern unfair hohe Kosten auf. Darum ist sie das richtige Ziel», sagt McGough. Die PostFinance hatte ihre Kontogebühren für Auslandschweizer fast verdoppelt.
«Es fehlt der Respekt gegenüber den Auslandschweizern» - [Bundesrat duldet Diskriminierung und ist Stubenhocker-Rat]
Roland
Büchel kann die Wut der Auslandschweizer nachvollziehen: «Auch wenn
Klagen nicht mein Weg sind, es muss endlich etwas geschehen in dieser
Frage. Es fehlt der Respekt gegenüber den Auslandschweizern.» Ausserdem
riskiere die Schweiz, dass sich Bürger zunehmend gegen berufliche
Auslandaufenthalte entscheiden, weil der bürokratische Aufwand zu gross
werde. «So werden wir zu einem Land von Stubenhockern», sagt Büchel.
Auch
von der Verbandsspitze erhält McGough Unterstützung. Remo Gysin sagt:
«Für mich als Präsident ist klar, Auslandschweizer werden von den Banken
diskriminiert. Und ich bin dafür, dass man die rechtlichen Mittel
prüft.»
[Kriminelle Postfinance meint: 25 Franken
Grundgebühr PRO MONAT sei KEINE Diskriminierung - und Wohnsit im Ausland
sei nicht im Grundversorgungsauftrag (!)]
Bei der PostFinance will man sich zu der
geplanten Klage nicht äussern. Mediensprecher Johannes Möri sagt: «Wir
vertreten aber entschieden den Standpunkt, dass unsere Gebührenpolitik
keine Diskriminierung der Auslandschweizer darstellt.» Ausserdem gelte
der gesetzlich festgelegte Grundversorgungsauftrag nur für
Schweizerinnen und Schweizer mit Wohnsitz in der Schweiz.
Die ASO intensiviert nun auch den Druck auf Kantonalbanken. Im
Mai traf sich die Spitze der Organisation mit Vertretern des Verbandes
Schweizerischer Kantonalbanken. Die Auslandschweizer-Organisation rüstet
zum Gegenschlag gegen die Schweizer Finanzindustrie. ASO-Präsident Remo Gysin gibt sich kämpferisch: «Wir sind nicht bereit, die heutige Situation zu schlucken.»
Publiziert am 21.05.2017 | Aktualisiert am 22.05.2017"
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4.6.2017: Die Roboter-Bank: Roboter
verwalten Gelder an der Börse - mit
Algorhythmen
Anlage-Roboter: Sparer
vertrauen Geld immer öfter Robo- Beratern an
http://www.krone.at/digital/sparer-vertrauen-geld-immer-oefter-robo-beratern-an-anlage-roboter-story-572410
Keine Zeit, keine Lust, keine Ahnung - so geht es vielen
Sparern bei der Geldanlage. Immer mehr
Menschen vertrauen ihr Guthaben deshalb einem
Anlage- Roboter an und lassen
den Computer die Arbeit machen. Das Vermögen,
das die sogenannten "Robo Advisors" verwalten,
wird täglich größer. Auch Banken drängen nun
in den Markt, in dem bisher aufstrebende
Internetfirmen den Ton angeben.
"Die Idee der Robo Advisors setzt sich langsam
beim Sparer durch", sagt Maria Katharina Heiden
von der Unternehmensberatung zeb. "Die spannende
Frage ist, wann sich Robo Advice in der Breite
durchsetzt, wenn die großen, bekannten Banken
einen digitalen Vermögensverwalter im Angebot
haben."
Der Trend für die Anlage- Roboter kommt wie so oft
aus den USA. Dort ist das verwaltete Vermögen mit
einem dreistelligen Milliardenbetrag um ein
Vielfaches höher als etwa in Deutschland, wo nach
Schätzungen der Unternehmensberatung Accenture
2017 die Marke von gerade einmal einer Milliarde
Euro geknackt werden dürfte.
Im Kern geht es darum, dass Computer- Programme je nach
Risikoneigung des Sparers dessen Geld anlegen und
nicht ein persönlicher Vermögensberater die
Entscheidung trifft. Auf den deutschen Finanzmarkt
drängten die ersten Fintechs aus diesem Bereich
vor rund zwei Jahren. Inzwischen hat die
Finanzaufsicht BaFin eine Erlaubnis erteilt für
fünf solche Start- ups, die das Vermögen von
Kunden auf Basis von Computer- Algorithmen anlegen.
Daneben tummeln sich in der Branche zahlreiche
unregulierte digitale Vermögensverwalter.
"Die Fintechs haben für eine enorme
Wachstumsdynamik gesorgt", erklärt Accenture-
Beraterin Friederike Stradtmann, Expertin
für digitale Geschäftsmodelle bei Banken. Aber
selbst in den USA, wo Anleger deutlich
risikofreudiger seien, habe sich das
Geschäftsmodell erst etabliert, als große
Fondsverwalter wie Charles Schwab und Vanguard
eigene Anlage- Roboter gestartet hätten.
"Es geht bei der Geldanlage um Vertrauen und viele
Sparer werden sich die Frage stellen, ob sie dem
Robo Advisor einer Bank oder eines Fintechs ihr
Vermögen anvertrauen", sagt Ralf Heim, Vorstand
von der Frankfurter Softwareschmiede Fincite, die
digitale Geldanlage- Lösungen für
Finanzinstitute entwickelt.
Mix aus Mensch und Maschine bevorzugt
Laut einer Studie des Instituts YouGov von
November können sich 37 Prozent der Befragten
grundsätzlich vorstellen, ihr Geld Anlage- Robotern
anzuvertrauen. Allerdings würden sie bis jetzt nur
von einem Prozent genutzt. "Das Verhaltensmuster
von Anlegern ändert sich nur langsam", so der
Deutschlandchef der Fondsgesellschaft Legg Mason,
Klaus Dahmann. "Ich halte es für sehr
unwahrscheinlich, dass die Menschen künftig nur
noch per Computer investieren."
Die Unternehmensberatung Accenture hat bei einer
Umfrage in den USA herausgefunden, dass Sparer
eine Mischung aus Mensch und Maschine bevorzugen.
Schwab bietet daher inzwischen parallel zum Computer-
Handel einen persönlichen Ansprechpartner
an. Auch Kunden von Betterment, einem der größten
US- Robo- Advisors,
können seit diesem Jahr telefonisch um Rat bei der
Geldanlage fragen.
Geringere Gebühren für Kunden
Einer der größten Vorteile der Anlage- Roboter
sind - aus Kundensicht
- die geringen
Gebühren. Bei Scalable Capital zahlen Sparer etwa
0,75 Prozent pro Jahr auf das verwaltete Vermögen.
Ein traditioneller Fonds kann dagegen schon einmal
das Fünffache kosten. Doch des einen Freud ist des
andern Leid: "Die geringen Kosten für Kunden
bedeuten auf der anderen Seite geringe
Einnahmequellen für die Unternehmen", erklärt
Christian Leybold, Partner beim Risikokapitalgeber
eVentures.
"Ein Fintech muss mit dem verwalteten Vermögen in
den Milliardenbereich kommen, sonst wird es
konsolidiert." Auf längere Sicht werden seiner
Ansicht nach von den Fintechs im Robo- Advisor-
Bereich daher nur zwei bis drei größere
Anbieter übrig bleiben. Für Banken sei der
Einstieg in den Markt deutlich einfacher, da sie
geringere Anlauf- und
Vertriebskosten hätten.
"Robo- Berater werden
Nischenprodukt bleiben"
Ein ehemaliger Manager eines Robo Advisors, der
nicht namentlich genannt werden will, räumt ein,
dass seine Erwartungen an die Idee deutlich zu
hoch gewesen seien: "Geldanlage in der Breite
funktioniert nur über den persönlichen Berater.
Robo Advisors werden immer ein Nischenprodukt
bleiben.">
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20.7.2018: Geldwäsche in der Rothschild-Bank in Zureich (Zürich): Herkunft von Geldern kann die Bank "nicht erklären"
Rothschild Bank AG bei Geldwäsche in Schweiz erwischt – Finanzmarktaufsicht
https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20180720321641283-schweiz-rothschild-bank-geldwaesche/
<Die Behörden der
Schweiz haben die Rothschild Bank AG der Geldwäsche durch den
malaysischen staatlichen Investitionsfonds 1MDB beschuldigt, heißt es
auf der Webseite der schweizerischen Finanzmarktaufsicht Finma.
Bei
dem Ermittlungsverfahren soll es sich um die Rothschild Bank AG und
deren Tochterunternehmen Rothschild Trust AG handeln. Laut der Finma
konnten die beiden Unternehmen die Herkunft der Vermögenswerte
einzelner Bankkunden, denen die Geldwäsche vorgeworfen ist, nicht
klären.
Nach Angaben der Finanzmarktaufsicht soll die Rothschild Bank AG die
Geschäftsbeziehungen mit den angeklagten Kunden nicht nur geführt,
sondern ausgebaut haben. Dabei habe die Bank die Behörden über Bedenken
bezüglich der Glaubwürdigkeit dieser Kunden informiert, aber mit einer
erheblichen Verspätung.
Die
Finma wolle in den beiden Institutionen einen Prüfbeauftragten
einsetzen, um eine umfassende Prüfung ihrer Tätigkeit vorzunehmen. Die
schweizerische Finanzmarktaufsicht werde berücksichtigen, dass die
Banken einige interne Maßnahmen ergriffen hätten, um die Verstöße zu
beseitigen.
Zurzeit laufen die Ermittlungen gegen den 1MDB in sechs Ländern, darunter auch in der Schweiz.
Die Rothschild Bank AG zählt zur Bankengruppe N M Rothschild &
Sons, die als eine der ältesten in der Welt gilt. Sie war 1811 von der
Familie Rotschild gegründet worden und gehört dem europäischen Zweig der
Bankiersfamilie.
Links:
Belgien: Milliarden Euro aus eingefrorenen Aktiva von Gaddafi-Anhängern verschwunden
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