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DIE HÖLLE IST DA - und alle schauen zu

45. Banken-Praktiken (Teil 3)

Die Banken spielen mit den Kundengeldern, und wenn die Bank Pleite geht, dann ist das egal, denn der Chef der Bank hat sein Bankkonto an einem anderen Ort...

So ist die Praxis - das lernt man in der Handelsschule im Fach "Bank und Börse" aber nicht - und weitere Fälle von Bankenpraxis



Meldungen

präsentiert von Michael Palomino
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Literaturempfehlung
--  Jürgen Müller: Drei-Speichen-Regel. Das 1600 Jahre alte Geheimnis der ertragreichen und sicheren Geldanlage; Kopp-Verlag

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Deutsche Wirtschaftsnachrichten online, Logo

6.10.2013: Kriminelle, schweizer Bankiers von UBS und CS koordinieren "Aktionen" gegen ihre eigenen Kunden - zum Beispiel mit Devisen

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Zins-Manipulationen: Banken schädigen gezielt die Anleger; 6.10.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/10/06/schweiz-wie-banker-investoren-um-milliarden-brachten/

<Immer mehr Manipulationen von Währungskursen kommen ans Licht. Seit Jahrzehnten streichen die Banken Milliarden ein durch Wetten gegen ihre eigenen Auftraggeber. Den Nachteil tragen immer die Anleger, die den Banken ihr Vermögen anvertrauen.

Nachdem die UBS zwei Banker entlassen hat, kommen immer mehr Details über den manipulierten Devisenhandel zum Vorschein. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht leitete daraufhin Untersuchungen gegen mehrere Schweizer Finanzinstitute ein. Besonders die UBS und Credit Suisse scheinen tief in den Skandal verwickelt.

Offenbar tauschen sich die Banker über Chat-Nachrichten über ihre Kaufs- und Verkaufsaufträge aus und stimmen Handelsstrategien miteinander ab, bevor sie gezielt gegen ihre Kunden wetten, berichtet der Tagesanzeiger.

Indexfonds sind den Banken besonders ausgeliefert, weil diese jeden Tag eine Vielzahl großer Devisenkäufe und -verkäufe in Auftrag geben müssen. Kurz vor 16 Uhr beginnt die heiße Phase der Manipulation. Da die Banker wissen, dass ihre Kunden kurz vor dem Schlusskurs große Aufträge abgeben und wetten im Vorfeld gegen die Währung, in der sie selbst handeln (der genaue Vorgang ist hier beschrieben).

Obwohl der Kurs der Währung nur um einen Bruchteil eines Prozentpunktes manipuliert wird, summieren sich die Gewinne für die Bank bei großen Aufträgen in den sechs-stelligen Bereich. Auf 10 Milliarden Dollar verkaufte Devisen summiert sich der Gewinn der Bank auf 500 Millionen Dollar, die eigentlich den Anlegern zustehen.

Manipulationen von Wechselkursen sind nichts Neues. Bereits im Juni brachen Insider das Schweigen. Seit Jahrzehnten wetten Banken gegen die eigenen Kunden (mehr hier). Die Manipulation des Interbanken-Zinssatzes Libor war nur der Anfang.>


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Merkur online, Logo

"USA" 26.10.2013: Bank JPMorgan Chase verkaufte absichtlich Ramschpapiere - 5,1 Milliarden Dollar für Vergleich

aus: Merkur online: Wegen Ramschpapieren: JP Morgan muss 5,1 Milliarden Dollar zahlen; 26.10.2013
http://www.merkur-online.de/aktuelles/wirtschaft/jpmorgan-chase-muss-milliarden-dollar-zahlen-zr-3187071.html

<Washington - Die US-Großbank JPMorgan Chase muss 5,1 Milliarden Dollar zahlen, um sich von Vorwürfen freizukaufen. Angeblich habe das Unternehmen wissentlich Ramschpapiere verkauft. Es könnte noch teurer werden.

Die US-Großbank JPMorgan Chase zahlt wegen des Verkaufs hochriskanter Hypothekenkredite im Vorfeld der US-Immobilienkrise des Jahres 2008 insgesamt 5,1 Milliarden Dollar (knapp 3,7 Milliarden Euro) für einen Vergleich. Das Institut kauft sich damit nach Angaben der Aufsichtsbehörde FHFA vom Freitag von einem Teil der Vorwürfe frei, wissentlich Ramschpapiere verkauft zu haben. In weiteren kostspieligen Verfahren wird noch verhandelt.

Mit vier Milliarden Dollar soll der Vorwurf aus der Welt geschafft werden, JPMorgan habe in den Jahren 2005 bis 2007 den inzwischen verstaatlichten Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac wissentlich überbewertete Hypothekenpapiere im Umfang von 33,8 Milliarden Dollar verkauft, wie die FHFA mitteilte. Mit weiteren 1,1 Milliarden Dollar werden demnach weitere Rechtsstreitigkeiten mit den beiden Immobilienfinanzierern beigelegt.

Fannie Mae und Freddie Mac hatten JPMorgan zwingen wollen, die sogenannten Subprimekredite zurückzukaufen, wogegen sich die Bank wehrte. Die FHFA bestätigte nun noch einmal, dass JPMorgan unwahre Angaben zum Wert der verkauften Papiere gemacht habe. Die Behörde hatte die Bank in dem Verfahren mit einer langen Liste von Vorwürfen konfrontiert. JPMorgan bezeichnete die Einigung in einer Mitteilung als "bedeutenden Schritt".

Mit dem Vergleich wird jedoch nur ein Teil der Rechtsstreitigkeiten beigelegt, mit denen sich JPMorgan konfrontiert sieht. Mit dem US-Justizministerium verhandelte die Bank laut Medienberichten zuletzt über ein Vergleichspaket im Umfang von 13 Milliarden Dollar zur Einstellung von Verfahren. Vier Milliarden Dollar davon dürften in der nun verkündeten Einigung demnach bereits enthalten sein.

Die genannten 13 Milliarden Dollar wären der höchste Betrag, der jemals von einem Unternehmen in den USA für eine außergerichtliche Einigung gezahlt wurde. Damit könnten unter anderem Streitigkeiten zwischen JPMorgan und dem Justizministerium sowie dem Bundesstaat New York beigelegt werden. Eine Regelung zu strafrechtlichen Ermittlungen eines kalifornischen Gerichts, in deren Zuge Bankmitarbeitern eine Anklage droht, umfasst der Deal nicht.

JPMorgan galt lange als Vorzeigebank, weil sie die US-Hypothekenkrise am besten überstand, doch geriet auch sie wegen unseriöser Geschäfte in die Kritik. Sie zahlte früher bereits 5,3 Milliarden Dollar zur Beilegung mehrerer Rechtsstreitigkeiten wegen ihrer Verkaufspolitik bei gefährlichen Finanzpapieren. Gerade musste die Bank ihren ersten Quartalsverlust seit fast zehn Jahren bekanntgeben. Allein für Prozesskosten gab das Geldhaus 9,15 Milliarden Dollar aus.

Die größten Summen zur Beilegung von Strafverfahren in den USA zahlten bislang die britische Pharmafirma GlaxoSmithKline und der britische Ölkonzern BP. GSK überwies im Jahr 2011 drei Milliarden Dollar wegen illegaler Arzneimittelwerbung, bei BP waren es 4,5 Milliarden Dollar nach der Ölpest im Golf von Mexiko im Jahr 2010.

AFP>


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Deutsche Wirtschaftsnachrichten online,
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2.11.2013: <EU-Entwicklungsbank, IWF und Weltbank: Die schlechtesten Banken der Welt> - sie meinen, Gesetze gelten nicht für sie

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online; 2.11.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/11/02/eu-entwicklungsbank-iwf-und-weltbank-die-schlechtesten-banken-der-welt/

<Dieses Ranking sagt alles: Die EU-Entwicklungshilfebank, der IWF und die Weltbank sind nach dem neuen Transparency Index die schlechtesten Banken der Welt. Die vergleichbare Bank aus Afrika schneidet dagegen gut ab. Ein Armutszeugnis.

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) ist nicht transparent. Zu diesem Ergebnis kommt der jetzt veröffentlichte Aid Transparency Index (ATI). Im Vergleich zu allen anderen multilateralen Entwicklungshilfe-Organisationen nimmt die EBWE den letzten Platz ein.

60 Geberorganisationen wurden untersucht, davon arbeiten 17 Organisationen multilateral. 13 bekamen die Bewertung sehr gut, gut oder fair.

Die Gesamtnote für multilaterale Organisationen liegt im Durchschnitt bei 53 Prozent. Damit liegen die multilateralen weit über dem Index-Durchschnitt von 33 Prozent.

Die EBWE ist von diesem Transparenz-Wert weit entfernt. Sie komm nur auf 24,5 Prozent – und fällt damit in die vorletzte Kategorie: „mangelhaft“.

Untersucht wurden 39 Indikatoren, die in drei Ebenen unterteilt waren: Verpflichtung zur Transparenz (10 Prozent), Öffentlichkeitsarbeit im Kontext der Organisation (25 Prozent) und unternommene Aktivitäten (65 Prozent).

Das schlechte Abschneiden der EBWE ist darauf zurückzuführen, dass sie die einzige multilaterale Organisation ist, die ihre Informationen nicht in einer maschinenlesbaren Form veröffentlicht.

Nach eigenen Angaben ist die EBWE: „Eine Internationale Finanzinstitution, die Projekte in 30 Ländern von Mitteleuropa bis nach Zentralasien unterstützt. Die Bank investiert vor allem bei Kunden im Privatsektor, deren Bedürfnisse der Markt nicht vollständig befriedigen kann, und fördert den Übergang zur offenen und demokratischen Marktwirtschaft.“

Mehr ist allerdings schwer zu erfahren. Auch eine Auswahl der Projekte der EBWE ist nicht aufschlussreich. Wohin die Gelder der EBWE genau gehen, ist nicht ersichtlich.

Zweiter Verlierer ist die Europäische Investitionsbank (EIB). Mit 26,6 Prozent schafft sie es nur knapp vor die EBWE. Sie ist ebenfalls in der Kategorie „mangelhaft“ gewertet.

Die beiden weiteren multilateralen Organisationen aus der Kategorie „mangelhaft“ sind der Internationale Währungsfonds (IWF) mit 31,83 Prozent und gleich dahinter die Weltbank (IFC) mit 30,31 Prozent.

Zum Vergleich: Die African Development Bank (AfDB) erreicht 63,7 Prozent und landet in der Kategorie gut.>


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17.11.2013: <Banken werfen aus Angst vor den USA Schweizer Kunden raus> - "US"-Steuerregelwerk "Fatca" isoliert Schweizer in den "USA"

Damit die "amerikanische" Regierung schweizer Banken nicht mit der Blockade schweizer Kunden in den "USA" erpressen kann, werden schweizer Kunden, die in den "USA" leben, aus schweizer Banken rausgeworfen.

aus: financial news ch online; 17.11.2013;
http://www.finews.ch/news/banken/13660-banken-usa-steuerstreit-kunden

<Aus Angst vor den amerikanischen Behörden wollen viele Schweizer Banken nichts mehr mit den USA zu tun haben. Mit teils fatalen Folgen für die Kunden.

Ganze 58 Jahre lang war Fredi Kriftner Kunde bei der St. Galler Kantonalbank (SGKB). Bis im Sommer des Vorjahres, als die Staatsbank ihn nicht mehr als Kunde wollte, wie die «Schweiz am Sonntag» (Artikel online nicht verfügbar) berichtet.

«Wir schätzen die langjährige Beziehung (...) sehr», heisst es in einem Brief der SGKB vom 25. Mai 2012, welcher der Zeitung vorliegt. «Umso mehr bedauern wir es, Ihnen nun mitteilen zu müssen, dass die SGKB sämtliche Bank-Dienstleistungen für in den USA wohnhafte Personen einstellen wird.»

Ein Notverkauf

Einen Monat Zeit räumte die Kantonalbank Kriftner ein, um ihr zu melden, wohin sie das Geld überweisen soll. Doch war nicht so einfach. Denn auch die Raiffeisenbank St. Margrethen (SG) warf Kriftner raus.

«Nach 30 Jahren», wie er betont. Auch hier war der Grund sein Wohnsitz in den USA. Die Raiffeisenbank wollte auch die Hypothek auf Kriftners Liegenschaft in St.Margrethen nicht erneuern. «Die Folge war ein Notverkauf», wie er anfügt.

Egal, ob Schweizer oder nicht

Aus Angst vor den US-Behörden wollen viele Schweizer Banken nichts mehr mit den USA zu tun haben. Auch die Raiffeisen-Gruppe verfolgt eine strikte Politik: «Wir trennen uns von allen Kunden mit Domizil USA», sagt Sprecher Franz Würth. «Egal, ob sie Schweizer sind oder nicht.»

Kriftner hat seit seinem Rauswurf bei den Schweizer Banken nur noch Konten auf einer US-Bank in Texas. Dort hat er seinen Wohnsitz und dort organisiert der Schweizer, der einst für die Auto-Partei im St. Galler Kantonsrat sass, Ferien für Touristen aus dem deutschsprachigen Raum. Wenn er in der Schweiz bei seiner Freundin und Geschäftspartnerin Karin Thurnheer in St. Margrethen ist, kann er auf ihr Konto zurückgreifen.

Unterschrift wird gegenstandslos

Doch auch damit ist jetzt bald Schluss. Denn die Raiffeisenbank erachtet die von Thurnheer erteilte Vollmacht ab dem 1. Dezember «als gegenstandslos». Das hat ihr die Bank am 9. Oktober mitgeteilt, bei der sie seit ihrer Geburt Kundin ist. «Wir bedauern, dass wir Ihnen diese Dienstleistung nicht mehr anbieten können», heisst es im Schreiben weiter.

Als Grund nennt Raiffeisen das neue US-Steuerregelwerk Fatca. Deshalb habe die Bank entschieden, «keine Bevollmächtigte mehr mit Domizil in den USA zu akzeptieren». Für Thurnheer ist das inakzeptabel: «Jetzt kann ich wegen einem US-Gesetz nicht einmal mehr entscheiden, wer Zugriff auf mein Geld haben darf. Das ist doch völlig absurd.»

Unterstützung für die SVP

Thurnheer unterstützt als SVP-Mitglied deshalb das Referendum gegen Fatca. «Mit diesem Gesetz erlauben wir Schweizer Banken, Auslandschweizer und Schweizer in der Schweiz zu diskriminieren.» Die Sammelfrist für die 50 000 Unterschriften dauert bis zum 16. Januar 2014. Unterstützt wird es unter anderem von der SVP wie auch vom Jungfreisinn.>

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n-tv
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4.12.2013: Libor-Zinsmanipulation: <Banken müssen EU-Rekordstrafe wegen Zinsmanipulation zahlen> - Deutsche Bank, Royal Bank of Scotland, Citigroup, JPMorgan

aus: n-tv online; 4.12.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Banken-muessen-EU-Rekordstrafe-wegen-Zinsmanipulation-zahlen-article11849486.html

<Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission bestraft sechs Finanzinstitute wegen der Manipulation von Zinssätzen wie dem Libor mit Rekordbußen von insgesamt 1,7 Milliarden Euro. Darunter ist auch die Deutsche Bank mit einer Strafe von 725 Millionen Euro. Das teilte die EU-Behörde in Brüssel mit. Zu den betroffenen Instituten zählen unter anderem die Royal Bank of Scotland und die US-Banken Citigroup und JPMorgan. Die Banken aus Europa und den USA hätten sich bei der Festlegung von Referenzzinssätzen für den globalen Finanzmarkt abgesprochen und diese so manipuliert, um Gewinne einzustreichen.

Quelle: n-tv.de , dpa>

4.12.2013: <Libor-Skandal
: UBS werden Geldbußen erlassen> - der Kronzeuge hat die Kartelle aufgedeckt

http://www.n-tv.de/ticker/UBS-werden-Geldbussen-erlassen-article11850356.html

<Die Schweizer Großbank UBS ist als Kronzeuge im sogenannten Libor-Skandal einer Rekordstrafe entgangen.

"UBS wurde die Geldbuße aufgrund der Aufdeckung der Kartelle vollständig erlassen", teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. "Andernfalls wäre die Bank für ihre Beteiligung an fünf der sieben Zuwiderhandlungen mit einer Geldbuße von 2,5 Milliarden Euro belegt worden.">


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n-tv
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New York 7.12.2013: Wetten auf Termingeschäfte verschleiert: Ex-Vizechef von Goldman Sachs bekommt 9 Monate Haft und 100 Millionen Dollar Geldstrafe

aus: n-tv online: Betrügerische Termingeschäfte: Ex-Vizechef von Goldman Sachs verurteilt; 7.12.2013;
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Ex-Vizechef-von-Goldman-Sachs-verurteilt-article11872256.html

<Neun Monate Haft und 100 Millionen Dollar Geldstrafe - so lautet das Gerichtsurteil für den ehemaligen Vizechef von Goldman Sachs. Matthew Taylor soll Wetten auf Termingeschäfte in Milliardenhöhe verschleiert haben. Der Betrugsfall hatte die Bankenwelt erschüttert.

Wegen der Verschleierung riskanter Termingeschäfte in Milliardenhöhe ist ein ehemaliger Vize-Chef der US-Bank Goldman Sachs zu neun Monaten Haft verurteilt worden.

Wie die zuständige Staatsanwaltschaft mitteilte, stellte das zuständige New Yorker Gericht in seinem Urteil fest, dass Matthew Taylor Ende 2007 insgesamt 8,3 Milliarden Dollar (6,1 Milliarden Euro) an Wetten auf Termingeschäfte "betrügerisch angehäuft und verschleiert" habe.

Zusätzlich zur Haftstrafe verurteilte das Gericht den 34-jährigen Ex-Börsenhändler zu einer Geldstrafe in Höhe von 118 Millionen Dollar. Diese Summe entspricht dem Schaden, den er Goldman Sachs zugefügt hat.

Taylor bekannte sich bereits im April schuldig. Seinen Angaben zufolge hatte er Goldman Sachs innerhalb von 36 Stunden informiert, der Tatvorwurf wurde aber erst in diesem Jahr bekannt. Bei der Verkündung des Strafmaßes kritisierte der Richter Goldman Sachs und die Behörden scharf. Die Bank habe Taylors Lügen bewusst verschwiegen. Sie habe Taylor gefeuert, aber den Fehltritt nicht offen gelegt. Auf diese Weise habe er vier weitere Jahre für Morgan Stanley arbeiten können. "So viel zu Goldmans Sorgen um die Glaubwürdigkeit der Finanzmärkte", sagte er.

"Alles an dem Fall ist traurig"

Die Behörden hätten ihrerseits jahrelang auf Ermittlungen verzichtet, nur um sich schließlich in den Medien für die Anklage feiern zu lassen, sagte der Richter weiter. Der Fall sei ein Beispiel "für alles, was an der Wall Street falsch ist wie auch bei den Aufsichtsbehörden, die die Öffentlichkeit schützen sollen". Überhaupt sei alles daran traurig. Zu Taylor sagte er: "Die Reaktion ihres Arbeitgebers war traurig. Ihr Verhalten ist traurig. Das Verhalten der Regierung ist traurig."

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte Taylor seinen früheren Arbeitgeber mit einem falschen Bericht über seine Verluste und Gewinne getäuscht. Das Bankhaus selbst war im Dezember 2012 in dieser Angelegenheit wegen Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht zu einer Strafzahlung von 1,5 Millionen Dollar verurteilt worden.

Taylor lebt heute mit seiner Familie in Florida, wo er eine Poolreinigungs-Firma betreibt. Zusätzlich zur seiner Haft- und Geldstrafe muss er 400 Sozialstunden absolvieren. Er soll Kindern armer Familien Mathematik beibringen. Der Absolvent des Massachusetts Institutes of Technology (MIT) bleibt bis Februar auf Kaution frei, dann tritt er seine Haftstrafe an.

Quelle: n-tv.de , ddi/AFP/rts>


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Schweizer Fernsehen online, Logo

7.12.2013: <Anklage gegen Genfer Bankdirektor Reyl> - ein Konto des französischen Budgetministers Cahuzac - undeklariertes Vermögen kam von der UBS zur Reyl und dann in eine Filiale nach Singapur

aus: Schweizer Fernsehen online; 7.12.2013;
http://www.srf.ch/news/wirtschaft/anklage-gegen-genfer-bankdirektor-reyl

<Der Generaldirektor der Genfer Bank Reyl, François Reyl, ist in Frankreich angeklagt worden. Dabei geht es um Geldwäscherei.

Die Privatbank Reyl soll in Geldwäscherei verwickelt sein.

François Reyl war am Donnerstag von französischen Untersuchungsrichtern angehört worden. Seither darf er Frankreich nicht mehr verlassen auch seine Funktion als Generaldirektor der Bank nicht wahrnehmen.

Die Bank Reyl in Genf hält die Massnahme für unverhältnismässig und ungerechtfertigt, wie sie am Freitag mitteilte. Man habe seit Monaten den Forderungen der französischen Justizbehörden entsprochen – bei strikter Wahrung Schweizer Rechts. François Reyl hat unterdessen Berufung eingelegt.

Konto lange nicht zugegeben

Zu tun hat das Verfahren mit der Affäre um den ehemaligen französischen Budgetminister Jérôme Cahuzac. Dieser hatte der Bank Reyl die Verwaltung eines geheimen Kontos im Ausland anvertraut. Dabei geht es um 685'000 Euro.

Nach bisherigen Ermittlungen war das undeklarierte Vermögen ab 1992 zunächst auf einem Konto bei der Grossbank UBS gebunkert und danach von Reyl & Cie. verwaltet worden. Die Genfer Privatbank überwies das Geld 2009 schliesslich an ihre Filiale in Singapur.


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18.12.2013: <Island bringt Banker ins Gefängnis. Ein „Modell“ wie man mit „Finanz-Terroristen“ umgeht>

aus: Wirsindeins online; 18.12.2013;
http://wirsindeins.org/2013/12/18/island-bringt-banker-ins-gefangnis-ein-model-wie-man-mit-finanz-terroristen-umgeht/
orig. aus: Russia Today 14. Dezember 2013; http://rt.com/op-edge

<Übersetzung: Crae´dor

Indem vier Topangestellte der gescheiterten Kaupthing Bank ins Gefängnis gebracht wurden, zeigte das Land den richtigen Weg, wie mit Menschen umzugehen ist, die die Hauptverantwortung für die Finanzkrise von 2008 tragen, sagte Charlie McGrath, Gründer der News Webseite Wide Awake News. (Großes Erwachen News)

Die USA und andere Länder müssen es demnächst als Modell für too big to fail (zu groß um zu scheitern) Unternehmen übernehmen, die alles vermasseln und dann darum bitten, mit Steuergeldern gerettet zu werden, fügte er hinzu.

RT: Die Gefängnisstrafen für solche Verbrechen sind die höchsten Strafen in der Geschichte von Island. Was ist bei diesem Präzedenzfall von Bedeutung?

Charlie McGrath: Bezogen auf die Kriese von 2008 ist es von Bedeutung, wenn man hier in den Vereinigten Staaten leben sollte, wo die meisten der too-big-to-fail Institutionen ihren Hauptsitz haben, wo die eigentlichen Unternehmen beheimatet sind, wo die CEOs und COOS dieser riesigen Gesellschaften zu Hause sind. Kein einziger von ihnen wurde angeklagt. Es gibt eine Handvoll symbolischer Strafen, die von diesen Unternehmen gezahlt wurden – und lass mich wiederholen „von Unternehmen“, nicht von den Verantwortlichen selbst.

Wir sehen eine wirkliche Regierung und die wahren Menschen und eine Nation, die aufsteht und sagt: „Tut mir leid, du bist des Betruges schuldig. Du hast die Nation hereingelegt und jetzt wirst du es mit deinem eigenen Hintern dafür bezahlen indem du hinter Gitter wanderst.“

Das ist genau das, was in den USA und dem Rest der Welt geschehen muss. Und ich ziehe den Hut vor Island dafür, dass sie den Bankern die Stirn bieten.

RT: Könnte es weitere Konsequenzen diesbezüglich geben? Setzt Island neue Maßstäbe für die Verfolgung von Finanzbetrug?

CMcG: Ich hoffe doch, aber ich bin diesbezüglich nicht optimistisch. Unglücklicherweise, ich und viele andere – Jim Rogers, Mark Favors, Harry Dent – wir alle glauben, dass ein neuer Megakollaps auf uns zusteuert.

Und seien wir ehrlich, diese Institutionen, die wir 2008 too big to fail nannten – die sechs größten von ihnen sind jetzt 37 Prozent größer als sie 2008 waren. Sie beherrschen die Wirtschaft. Sie beherrschen die Regierung. Und wir tun genau das gleiche was 2008 zum Zusammenbruch führte.

Ich glaube wirklich, dass 2008 ein finanzterroristisches Ereignis war. Es war ein finanzielles 9/11, das von diesen Institutionen verübt wurde, und dass wir in die nächste Krise gehen, die den ganzen Globus erreichen wird. Ich hoffe Island wird als Beispiel dienen, wie man mit diesem Betrug umgeht!

RT: Im Lichte dieses Skandals, was glauben Sie, wie weit sollten sich die Regierungen in den Handel der Finanzinstitute einmischen?

CMcG: Hier in den Vereinigten Staaten, geben wir vor, dass es ein Sozialismus ist, wenn man anfängt über die Kontrolle der Finanzinstitute seitens des Staates zu reden. Aber wir haben hier bei weitem Schlimmeres.

Nehmen wir die sogenannten privaten Unternehmen, diese kapitalistischen Unternehmen des freien Marktes – sie kontrollieren die Wirtschaft – wir nehmen diese Unternehmen und stellen sie auf einen Sockel, und wenn sie scheitern, verteilen wir ihre Schulden auf die Menschen dieses Landes.

Das ist bei weitem schlimmer als Sozialismus. Es ist die schlimmste Form des Faschismus! So zu tun, als ob Regierungen mit der Aufsicht dieser Institutionen nichts zu tun hätten, ist als ob man sich zurücklehnen und sagen würde: „Macht weiter, Bankster. Macht weiter, übernehmt die Zukunft dieses Landes und führt es in den finanziellen Ruin!“ Das ist genau das was geschah.

Was in Island geschah, ist das was Menschen von der Regierung verlangten. 2009 marschierten sie auf das Parlament zu und sagten: „Wir nehmen die betrügerischen Verfehlungen der am Boden liegenden Banken nicht auf uns.“

Sie haben die Institutionen abgesperrt. Sie haben Staatsbanken gegründet. Und sie packten das Problem direkt an der Wurzel an. Sie haben mehr den Menschen als den Banken geholfen. Also noch Mal, ich hoffe, das ist das Modell, dem wir entgegenschauen.

Die Aussagen, Ansichten und Meinungen, die in dieser Kolumne dargestellt werden, sind einzig und alleine die des Autors und repräsentieren nicht notwendigerweise die RT.>

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Deutsche Wirtschaftsnachrichten online,
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Kriminelle Schweiz 7.5.2014: Das Bankgeheimnis soll für Ausländer in Sachen Steuerbehörden abgeschafft werden

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Die Schweiz verabschiedet sich vom Bankgeheimnis; 7.5.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/07/die-schweiz-verabschiedet-sich-vom-bankgeheimnis/

<Der internationale Druck auf die Schweiz war zu groß: Nun gibt das Land als eines der letzten seinen Widerstand gegen den gläsernen Bankkunden auf. Die Schweizer Steuerbehörden werden künftig alle Bank-Details von Ausländern an das Finanzamt des Heimatlandes melden.

Die Schweiz und Singapur haben sich dem geplanten Informationsaustausch zwischen Staaten im Kampf gegen Steuerbetrug angeschlossen. Beide Länder unterzeichneten am Dienstag in Paris den entsprechenden OECD-Standard. Demnach müssen Steuerbehörden etwa Kontostände, Erlöse aus Finanzgeschäften, Zinsen und Dividenden eines Steuerpflichtigen jährlich an das jeweilige Land der Person melden. “Damit hat es ein Ende, dass das Bankgeheimnis für Steuerbetrug missbraucht wird”, sagte Pascal Saint-Amans, Steuerchef der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa (OECD).

Die technischen Voraussetzungen für den Austausch müssen noch geschaffen werden. Es wird erwartet, dass es erstmals 2017 zur Übermittlung relevanter Daten kommt.

Die NZZ sieht in dem Vorgang das Ende des Bankgeheimnisses für Ausländer in der Schweiz – nicht jedoch für Schweizer. Die Argumentation der Schweizer ist interessant:

„Formell ist am Dienstag in Paris nichts beschlossen und nichts unterzeichnet worden. Dafür sind die OECD-Räte im Juni und Juli zuständig. Per September wiederum, rechtzeitig auf das G-20- Finanzministertreffen, wollen die OECD-Fachleute die Manuals für die technische Implementierung und die Kommentierungen bereitstellen. De facto, so betont man bei der OECD, schreitet die Beerdigung des Bankgeheimnisses voran.

Diesem Befund musste auch Schneider-Ammann indirekt zustimmen. Mit einer Einschränkung: gegenüber den AIA-Teilnehmerstaaten im bilateralen Verhältnis ja; im Innern der Schweiz indessen nicht. Dort werde das Vertrauensprinzip zwischen Bürger und Staat weiterhin respektiert.“


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Deutsche Wirtschaftsnachrichten online,
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10.5.2014: <Commerzbank finanziert Atomwaffen-Konzerne mit 1,8 Milliarden Euro> - und meint, das Rüstungsgeschäft sei unverzichtbar!

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online; 10.5.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/10/commerzbank-finanziert-atomwaffen-konzerne-mit-18-milliarden-euro/

<Die Commerzbank finanziert Unternehmen, die Atomwaffen herstellen, mit 1,8 Milliarden Euro. Damit wird der deutsche Steuerzahler, der die Commerzbank nach der Finanzkrise retten musste, gezwungen, den Bau von Massenvernichtungswaffen zu finanzieren. Die staatliche Bank bügelte die Kritik auf der Hauptversammlung mit Allgemeinplätzen ab.

Die Commerzbank ist der zweitgrößte deutsche Investor in Unternehmen, die Atomwaffen und Trägersysteme herstellen. Insgesamt werden acht Atomwaffenkonzerne über Kredite beziehungsweise Ausgabe von Anleihen mit 1,8 Milliarden Euro versorgt.

Vor der Hauptversammlung der Commerzbank kam es am Donnerstag zu einem Protest der Kampagne „Atomwaffen – ein Bombengeschäft“, die unter anderem den Werbespot der Bank nachstellten.

„Wir wollen, dass die Investitionen, die Atomwaffen-Hersteller unterstützen, abgeschafft werden. Wozu hat die Commerzbank eine Rüstungsrichtlinie, wenn sie keine Anwendung findet?“, so Martin Hinrichs zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Von einem Commerzbank-Aktionär bekam Hinrichs Rede- und Stimmrecht übertragen, welches er wahrnahm und sich an die Aktionäre wandte:

„Nach unseren Recherchen hat die Commerzbank in den letzten drei Jahren neun Atomwaffenproduzenten Finanzmittel in Form von Aktien, Anleihen und Krediten zur Verfügung gestellt. Die betroffenen Unternehmen stellen atomare Sprengköpfe, Atombomben, Interkontinentalraketen, und atomar bewaffnete U-Boote her. Sie sind an der weltweiten Modernisierung nuklearer Arsenale beteiligt. Damit erhalten sie die Gefahr eines Atomkriegs aufrecht, “ so Hinrichs in seiner Rede.

Der wichtigste Kunde der Commerzbank ist dabei der ThyssenKrupp Konzern, der im Finanzmittel im Umfang von knapp 900 Millionen Euro zur Verfügung gestellt bekommen hat. Darüber hinaus finanziert die Bank Konzerne wie BAE Systems, Boeing, EADS, Rolls-Royce, Thales, Serco und Safran, so die Studie Don’t Bank on the Bomb.

Im Anschluss stellte Hinrichs dem Vorstand folgende Frage: „Warum hat die Commerzbank bei der Streumunition sich kategorisch gegen die Finanzierung von Mischkonzernen ausgesprochen, bei Atomwaffenproduzenten hingegen nicht?“ Die Antwort des Vorstandsvorsitzenden Martin Blessing lautete:

„Herr Hinrichs, die Commerzbank hat 2008 eine eigene umfassende Waffenrichtlinie verabschiedet, die auch das Thema Atomwaffen beinhaltet. Sie gilt konzernweit. Inhaltlich bezieht sich die Waffenrichtlinie der Commerzbank auf Positionen der Bundesregierung, der europäischen Union, der Vereinten Nationen sowie verschiedener Nichtregierungsorganisationen. Die Waffenrichtlinie der Commerzbank basiert auf folgenden vier Grundprinzipien:

Erstens, keine Lieferung von Waffen und Rüstungsgütern in Konflikt- oder Spannungsgebiete. Zweitens, keine Finanzierung kontroverser Waffen, also zum Beispiel Streubomben. Drittens, Lieferung ausschließlich an eindeutig identifizierbare staatliche Instanzen. Viertens, Einhalten aller anwendbaren Gesetze und Regularien.

Die Commerzbank-Waffenrichtlinie wurde bereits 2008 vom Gesamtvorstand verabschiedet und regelt seitdem verbindlich den Umgang mit Rüstungsgeschäften. Zum Beispiel gehören Atomwaffen zu den sogenannten kontroversen Waffen, die selbstverständlich in unserer Waffenrichtlinie geregelt sind. Die Commerzbank prüft Transaktionen mit Rüstungsbezug gemäß der Waffenrichtlinie jeweils intensiv und kritisch in einer Einzelfallbetrachtung. Die Commerzbank ist damit eine von wenigen Banken die diesen sensiblen Bereich vorbildlich geregelt hat. Das wird so auch in mehreren Studien von Nichtregierungsorganisationen entsprechend bestätigt.“

Hinrichs sieht seine Frage „nicht beantwortet“.

Der Dachverband der Kritischen Aktionäre stellte in weiterer Folge einen Gegenantrag, die Mitglieder des Vorstands der Commerzbank nicht zu entlasten.

Die Kampagne ist Teil der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN), die jährlich die Studie„Don’t Bank on the Bomb“ veröffentlicht, mit Daten über die Finanzierung von Firmen, die Atomwaffenkomponenten oder -Trägersysteme herstellen.

Im September 2014 wird es die Studie „Don’t Bank on the Bomb“ aktualisiert werden. Für die Veröffentlichung plant die Kampagne eine Aktionswoche gegen die Unterstützung der Commerzbank für Rüstungsgeschäfte.

Auf Nachfrage der Deutschen Wirtschafts Nachrichten, wie die Commerzbank auf den Vorwurf der Atomwaffen-Unterstützung reagiert, äußerte sich die Sprecherin der Bank exakt wortgleich wie es bereits Vorstandsvorsitzender Blessing auf der Hauptversammlung tat.

Die Commerzbank kann auf das lukrative Rüstungsgeschäft nur schwer verzichten: Sie gilt als eine jener Banken, die von Analysten als gefährdet angesehen wird, den Stresstest der EZB nicht zu bestehen (mehr dazu hier).>

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Deutsche Wirtschaftsnachrichten online,
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Deutschland 13.5.2014: <Bundesgerichtshof: Bearbeitungsgebühren für Kredite sind unzulässig>

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online; 13.5.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/13/bundesgerichtshof-bearbeitungsgebuehren-fuer-kredite-sind-unzulaessig/

<Der Bundesgerichtshof kommt in einer ersten Einschätzung zu dem Schluss, dass Bearbeitungsgebühren bei Konsumentenkrediten unzulässig sind. Viele Banken fordern bis zu drei Prozent der Kreditsumme als Gebühr. Nun drohen ihnen Rückforderungen in Millionenhöhe.

Die von vielen Banken verlangten Bearbeitungsgebühren für Verbraucherkredite sind nach einer ersten Einschätzung des Bundesgerichtshofs unzulässig. In den beiden vorliegenden Fällen seien die entsprechenden Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen wohl unwirksam, sagte der Vorsitzende Richter des 11. Zivilsenats des BGH, Ulrich Wiechers, am Dienstag in einer „vorläufigen Einschätzung“. Wann das erwartete Grundsatzurteil des BGH fällt, ist noch offen.

Viele Banken berechnen bei der Vergabe eines Konsumentenkredits zusätzlich zu den Zinsen eine Bearbeitungsgebühr zwischen ein bis drei Prozent der Kreditsumme. Tausende Kreditnehmer können nun hoffen, zu Unrecht gezahlte Bearbeitungsgebühren zurückfordern zu können. Auf die Banken und Sparkassen könnten nach Ansicht von Anwälten Rückforderungsansprüche in Höhe von mehreren Millionen Euro zukommen.

In den beiden vorliegenden Fällen fordern die Kläger ihre an die Postbank und die National-Bank gezahlten Bearbeitungsgebühren zurück. Die Klagen waren in den Vorinstanzen erfolgreich. Richter Wiechers sagte, nach vorläufiger Einschätzung des BGH seien die Revisionen der beiden Banken zurückzuweisen.>


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Der Standard online, Logo

Salzburg 12.6.2014: <90.000 Euro sollen in Fluss gefallen sein: 20 Monate bedingt für Ex-Banker>

aus: Der Standard online; 12.6.2014;
http://derstandard.at/2000001980632/90000-Euro-sollen-in-Fluss-gefallen-sein20-Monate-bedingt-fuer

<Wegen Veruntreuung Angeklagter soll bei Geldtransport eine Reifenpanne vorgetäuscht haben - Bananenschachtel mit Banknoten auf Mauer abgestellt - Plötzlich verschwunden - 46-Jähriger nicht geständig - Urteil nicht rechtskräftig.

Obertauern/Salzburg - Mit einer filmreifen "Story" hat sich am Donnerstag ein Schöffensenat am Landesgericht Salzburg auseinandergesetzt: Ein Bankbeamter transportierte im Vorjahr rund 90.000 Euro von der Sparkassen-Filiale in Obertauern zum Hauptsitz nach Radstadt. Während der Fahrt soll er laut Anklage eine Reifenpanne vorgetäuscht und 87.000 Euro abgezweigt haben. Er gab an, das Geld sei in einen Fluss gefallen.

Die Schöffen glaubten ihm nicht: Der ehemalige Bankangestellte ist wegen Veruntreuung zu einer bedingten Haftstrafe von 20 Monaten (Probezeit drei Jahre) verurteilt worden. Der 46-jährige Pongauer hatte sich bis zuletzt nicht geständig gezeigt.

Staunender Richter

Die Schilderungen des 46-jährigen Angeklagten versetzten den vorsitzenden Richter Aleksandar Vincetic in Staunen. Die Banknoten habe er am 7. Mai 2013 in einen Plastiksack gesteckt, dann in eine Chiquita-Bananenschachtel gelegt und in den Kofferraum des Dienstautos gestellt. In dem Karton verstaute er auch noch einen Sack mit 674 Euro Münzgeld, Blanko-Sparbücher, Blanko-Konzertkarten und rund 200 leere Geldsäcke.

Als er dann am Nachmittag auf der B99 ins Tal fuhr, habe er in einer Kurve bemerkt, dass Luft aus dem rechten Vorderreifen strömte. Um den Reservereifen und Wagenheber aus dem Kofferraum holen zu können, habe er die Bananenschachtel mit anderen Gegenständen auf eine 30 bis 40 Zentimeter breite, rund einen halben Meter hohe Mauer neben dem Parkplatz gestellt. Der Boden sei wegen eines vorherigen Gewitterregens zu nass für das Abstellen der Utensilien gewesen. Dass hinter der Mauer ein hochwasserführender Fluss, die "Taurach", ins Tal schoss, und der Standort für die Ablage des Geldes kein sicherer Ort ist, wie ihm der Richter vorhielt, sei ihm nicht aufgefallen, sagte er.

"Ich habe die leeren Geldsäcke über den Inhalt des Kartons gelegt. Das ist ein Ort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen", erklärte der bisher unbescholtene Ex-Banker, der während seiner Befragung zeitweise ein Schmunzeln aufsetzte. Der Richter schüttelte den Kopf. "Sie stellen Geld in Höhe über 90.000 Euro über einen rauschenden Bach. Sie werden doch den Bach wahrgenommen haben. Haben Sie sich nicht überlegt, dass das gefährlich ist?" Darauf habe er "in keinster Weise Bedacht genommen", lautete die lapidare Antwort.

Stundenlange Suche

Als der von der Reifenpanne informierte Direktor der Bankfiliale das Geld abholen wollte, sei plötzlich nur die Bananenschachtel verschwunden gewesen. Wie der Karton in den Bach fallen konnte, darauf fand der Angeklagte keine Erklärung. "Das ist eine Frage, die mir schlaflose Nächte bereitet hat. Vielleicht habe ich den Karton mit dem Reservereifen gestreift. Vielleicht haben sich die Münzen verschoben und die Schachtel ist deshalb runtergefallen oder die Gischt hat die Schachtel so weich gemacht, dass es sie runtergezogen hat."

Polizisten, Bergretter und Feuerwehrleute suchten in der Schlucht stundenlang nach dem Geld. Die Ausbeute war mit 3.500 Euro gering. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Pongauer vor, er habe diese kleine Geldmenge absichtlich in den Fluss geworfen, als Beweis dafür, dass es sich nur um ein Missgeschick gehandelt hätte. Tatsächlich habe der Mann rund 87.000 Euro veruntreut. Das Geld tauchte nicht mehr auf.

Kurz vor der Schließung

Der Verlust der Banknoten passierte ausgerechnet einen Tag, bevor die Filiale in Obertauern geschlossen wurde. Eigentlich hätte den Geldtransport am Vormittag des 7. Mai eine Firma übernehmen sollen. "Ich war mit dem Einpacken der Banknoten noch nicht fertig", erklärte der Beschuldigte. "Ich wollte noch die zerknitterten Geldscheine austauschen." Verteidiger Helmut Schott plädierte "trotz Widersprüchen" in der Aussage seines Mandanten auf einen Freispruch. "Es handelt sich um eine Verkettung unglücklicher Umstände. Er hat kein Motiv gehabt, er hat keine Schulden und keine finanziellen Verpflichtungen." Staatsanwältin Katharina Dirisamer sprach allerdings von einer abenteuerlichen Geschichte, die man nicht glauben wird können.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig: Weder die Staatsanwältin noch der Verteidiger gaben eine Erklärung ab. Der Sparkasse, die sich dem Verfahren als Privatbeteiligte angeschlossen hatte, wurde ein Betrag in Höhe von 87.000 Euro zugesprochen.

Der bisher unbescholtene Beschuldigte soll während eines Geldtransportes am 7. Mai 2013 von Obertauern nach Radstadt eine Reifenpanne vorgetäuscht und 87.000 Euro abgezweigt haben. Er gab an, das Geld sei in einen Fluss gefallen. (APA, 12.6.2014)>


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Kopp-Verlag online, Logo

18.6.2014: Totale Kriminalität: Notenbanken manipulieren systematisch die Aktienmärkte

aus: Kopp-Verlag online: Das »Wikileaks« des Weltfinanzsystems: Notenbanken manipulieren Aktienmärkte; 18.6.2014;
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/markus-gaertner/das-wikileaks-des-weltfinanzsystems-notenbanken-manipulieren-aktienmaerkte.html

<Markus Gärtner

Eine Gruppe von Notenbanken hat heimlich still und leise massiv an den Kapitalmärkten interveniert und Aktien im großen Stil gekauft. Was schon lange als Gerücht kursierte, wird jetzt bestätigt.

Und zwar vom »Official Monetary and Financial Institutions Forum« (OMFIF), einer international aufgestellten Research- und Beratergruppe. Auf der Webseite des OMFIF heißt es in einer Pressemitteilung zu dessen neuem »Global Public Investor«-Bericht für 2014: »Notenbanken rund um die Welt, inklusive Europa, kaufen zunehmend Aktien.« Dadurch seien öffentliche Aktionäre zu einer »globalen Macht an den internationalen Kapitalmärkten« geworden.

Der Bericht – der auch die Logos der DZ Bank und der Quantum Global Group trägt - basiert auf der ersten umfassenden Analyse von 29,1 Billionen Dollar Wertpapier-Investments durch 400 öffentliche Institutionen in 162 Ländern. Im Rahmen der Analyse wurden 157 Zentralbanken, 156 öffentliche Pensionsfonds und 87 Staatsfonds ausgeleuchtet.

Diese haben addiert ein Anlagevermögen von 40 Prozent der Weltproduktion angehäuft. Die Notenbanken haben daran einen Anteil von 13,2 Billionen Dollar, also 45,36 Prozent.

Chinas Devisenbehörde, die State Administration of Foreign Exchange (SAFE), ist im Zuge dieser globalen Aktienkäufe zum größten öffentlichen Aktionär der Welt aufgestiegen. Das entnahm die Financial Times dem Bericht, den sie vorab zu sehen bekam. Hier wird erneut die Strategie von Chinas Führung deutlich, dem Dollar als führender Reserve- und Abrechnungswährung im Welthandel das Wasser abzugraben.

Diesem Ziel dienen auch zahlreiche milliardenschwere Vereinbarungen Chinas mit Handelspartnern wie Russland, um so weit wie möglich im bilateralen Güteraustausch den Dollar zu vermeiden und die Verbreitung der eigenen Währung, des Renminbi, zu forcieren.

In Europa sollen demnach die dänische und schweizerische Notenbank zu den öffentlichen Großaktionären gehören. Die Schweizer Notenbank soll eine Aktienquote von etwa 15 Prozent haben. Das Aktien-Portfolio der dänischen Zentralbank soll Ende 2013 ungefähr 500 Millionen Dollar ausgemacht haben.

Damit wird klar, dass die seit fünf Jahren währende Rally, die sich von der wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Planeten längst abgekoppelt hat, ein Kartenhaus systematischer Marktpflege und Manipulation geworden ist. Während die globalen Wachstums-Prognosen seit Ende 2012 fast kontinuierlich sinken, hat der MSCI Weltindex der Aktien ziemlich genau ein Drittel zugelegt. – Der Bericht wurde am Dienstag Abend im Rathaus von London vorgestellt.>


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Deutsche Wirtschaftsnachrichten online,
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6.7.2014: Hedge-Fonds-Manager Steve Eisman: Alles wird manipuliert und wird unberechenbar - langfristige "Anlagen" bei Banken sind nicht mehr möglich

aus: Deutsche Wirtschaftsnachrichten online: Vermögens-Verwalter: Manipulationen machen Geld-Anlage unmöglich; 6.7.2014;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/07/06/vermoegens-verwalter-manipulationen-machen-geld-anlage-unmoeglich/

<Einer der bekanntesten amerikanischen Hedge-Fonds-Manager schließt sein Finanz-Unternehmen. Er hat das Vertrauen in die Finanz-Märkte verloren und kritisiert die massiven Manipulationen. Vernünftige Investitions-Entscheidungen seien heute unmöglich geworden.

Der amerikanische Hedge-Fonds-Manager Steve Eisman will sein Finanz-Unternehmen Emrys Partners LP schließen. Das sagen zumindest Personen aus seinem engeren Bekanntenkreis.

Es mache für ihn keinen Sinn mehr nur mit Unternehmens-Daten der Real-Wirtschaft  im Hedge-Fonds Geschäft fortzufahren. Die seien zwar verlässlich.

Aber auf dem Finanzmarkt selbst finden eine Reihe von Manipulationen statt. Es gibt eine große Kluft zwischen der Real- und der Finanzwirtschaft. Darauf weist auch der US-Investor Seth Klarman hin. „Jedes Jahr, in dem der S&P 500 um 32 Prozent ansteigt und der Nasdaq um 40 Prozent, während die Unternehmensgewinne sich kaum erhöhen, sollte ein Grund zur Sorge sein“, zitiert Zerohedge Klarman.

Doch der Anknüpfungspunkt jedes wirtschaftlichen Phänomens liegt im Bereich der Finanz-Analyse. Ist der Finanzmarkt manipuliert, so ist jede Analyse schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Das Ergebnis sind Fehlanalysen, die sich auf Investoren oder Unternehmen verheerend auswirken können. Aus diesem Blickwinkel ist Eismans Entscheidung verständlich.

So ist beispielsweise Gold ein wichtiges Element der globalen Währungsreserven. Weltweit bestimmen den Goldpreis nur fünf Banken. Unbeaufsichtigt legen sie einen weltweiten Referenzpreis fest. Dabei bestimmt der Goldpreis die Gewinne, darunter von Minen, Juwelieren und Münzhändlern.

Auch Zentralbanken und Investoren bewerten mit diesem Preis ihre Reserven und Bestände. An den Terminmärkten bestimmt vor allem der New Yorker „Comex“ die Indikatoren. Manipulationen finden statt, indem Insider schon vor dem formellen Fixing, Informationen an Händler weiter geben (mehr hier).

Aktuell untersuche die Deutsche Bank in den eigenen Reihen, ob es zu Manipulationen beim Goldpreis gekommen ist (mehr hier).>


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Kopp-Verlag online, Logo

27.8.2014: <Die Drei-Speichen-Regel: Das 1600 Jahre alte Geldanlage-Geheimnis> - 1. Immobilien und Grundstücke - 2. Wertpapiere - 3. Metalle

aus: Kopp-Verlag online
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/wirtschaft-und-finanzen/janne-joerg-kipp/die-drei-speichen-regel-das-16-jahre-alte-geldanlage-geheimnis.html

<Janne Jörg Kipp

Um uns herum tobt die Krise. Die Ukraine wird zum Ausgangspunkt der Machtkämpfe in Eurasien, der Nahe Osten ist ein einziges Pulverfass, die bedeutendsten Staaten der Welt sind heillos überschuldet. Wir sind auf uns selbst zurückgeworfen, wenn es um die sichere Geldanlage geht. Jürgen Müller hat in seinem neuesten Buch das 1600 Jahre alte Geheimnis der sicheren Geldanlage aufgespürt: Die »Drei-Speichen-Regel«

Versicherungen brechen in sich zusammen, die Sparbuchzinsen sind so gering wie nie zuvor, die Staaten kürzen Rentenversprechungen – nie war die private Geldanlage in Deutschland so wichtig wie heute. Doch auf welche Regel können wir setzen? Dr. Jürgen Müller, der bereits in mehreren erfolgreichen Büchern zu Gold und Silber wertvolle Hinweise gab, hat aus diesem gegebenen Anlass die altbewährte Drei-Speichen-Regel untersucht.

Die meisten Tipps in Banken oder den großen Finanzmedien basieren auf einer nobelpreisgekrönten Theorie von Harry W. Markowitz. Diese Theorie ist schlicht falsch und unnütz, und genau deshalb führen so viele Anlageempfehlungen in die Irre. Dazu präsentiert uns der Autor gleich eine schockierende Zahl: »Unterhält man sich auf Investorenmessen mit den Standmitarbeitern von Direktbrokern, so erfährt man unter der Hand, dass mehr als 90 Prozent der Kunden nur Verluste generieren würden«. So dürfte es tatsächlich für viele private Investoren auch jetzt wieder heikel werden, da die Anleihezinsen und Aktienkurse in sich zusammenbrechen. Ist das aber ein Wunder?

Dr. Müller nennt Fakten: »So hatte der Aktienindex DAX bei seiner Gründung 198 eine Kapitalisierung von 17 Milliarden Euro. Heute sind es ca. 840 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Anstieg um den Faktor 50. Im gleichen Zeitraum wuchs das deutsche Bruttosozialprodukt aber ›nur‹ um den Faktor drei, wie kann das also sein?« Die Antwort lautet einfach: Papiergeld. Die Staaten produzieren mehr Geld als nötig, um ihre Schulden zu finanzieren.

Darüber hinaus, so der Autor, sind heutzutage die großen, wichtigen Märkte (also zum Beispiel Aktienbörsen) nicht nur reguliert, sondern auch manipuliert. Selbst, wenn sie es nicht wären, käme heute noch der Hochfrequenz-Handel dazu. Computerprogramme handeln in Bruchteilen von Sekunden automatisch nach vorher festgelegten Regeln, sodass Sie als privater Investor keine Chance mehr haben, in das Geschehen einzugreifen. Der Anteil des Hochfrequenzhandels beträgt in den USA bereits etwa 65 Prozent vom Gesamtvolumen.

Das Geheimnis der Adelsfamilien

Trotzdem ist und war es immer möglich, sein Vermögen vernünftig anzulegen. Adelsfamilien, die Dr. Müller zitiert, haben es beispielsweise teilweise über Jahrhunderte geschafft, Vermögen zu bilden, zu erhalten und zu vererben. Diese allerdings haben sich nicht an die Portfoliotheorie des Nobelpreisträgers Markowitz gehalten. Im zweiten Kapitel seines Buches führt der Autor dennoch in diese wichtige Theorie ein, damit Sie wissen, auf welcher Basis die Entscheidungen in den meisten Finanzabteilungen fallen. Es geht um die sogenannte erwartete Rendite eines jeden Anlagekorbes, den Sie mit der geringstmöglichen Rendite erzielen können.

Markowitz stellt ein Programm vor, mit dem sich die Risiken messen und reduzieren lassen, indem er die Schwankungsbreite von Portfolios untersucht. Dabei hat er das Konzept des sogenannten »Re-Balancings« vorgestellt, mit dem Sie als Investor die Zusammenstellung des Depots permanent neu prüfen, um wieder zu einer vernünftigen Risikokontrolle zu kommen. Dr. Müller dagegen sieht im »Re-Balancing« auch eine wichtige Chance, um einen satten Mehrgewinn bei der Vermögensanlage zu erzielen.

Das Grundproblem der Markowitz-Theorie ist hingegen die Ungewissheit. Sie müssten alle künftigen Daten schätzen: Die Renditen, die Risiken (also Schwankungsbreiten der verschiedenen Ergebnisse) sowie die sogenannten Korrelationen, also den Zusammenhang verschiedener Vermögensarten. Das wird nicht gelingen, so Dr. Müller. Selbst Profis nicht, denn die Bewertungsfehler können sich dramatisch ausweiten. So verwenden die meisten Investmentprofis alte Daten, die in vollkommen anderen Situationen erzeugt wurden.

Ein Beispiel aus meinem eigenen Erfahrungsschatz: Wenn Sie die Goldpreise über viele Jahre vergleichen, werden Sie feststellen, dass die sogenannte Rendite relativ gering ist. Dasselbe gilt für Immobilien. Grund sind staatliche Eingriffe, die über Jahrzehnte diese Anlageklassen kleingehalten haben. Selbst genutzte Immobilien aber gehören schon aufgrund der gesparten Mieten zu den attraktivsten Anlageformen.

Markowitz aber wird durch seine Formel immer die Daten aufnehmen, für die besonders optimistische Schätzungen vorliegen – und das sind auch diejenigen, die in der Vergangenheit scheinbar gut liefen. Wenn sich aber die Bedingungen ändern, werden hier die größtmöglichen Bewertungsfehler produziert. Zudem vernachlässigt die Theorie andere, gerade heutzutage sehr wichtige Größen: Die Liquidierbarkeit Ihres Vermögens etwa oder die rechtlichen Beschränkungen sowie staatlichen Zugriffsmöglichkeiten.

Dementsprechend bringt der Autor im ersten Schritt mit weiteren Dimensionen wie der Liquidität und dem Wirtschafts- und Währungszyklus einer Volkswirtschaft ein anderes Modell ins Spiel – das sämtliche Ergebnisse verändert. Mit anderen Worten: Vergessen Sie Markowitz und alle Berater, die sich daran orientieren.

Antikes Wissen: einfach verteilen

Dem stellt Dr. Müller deshalb ein ganz einfaches, sogenanntes »naives« Modell gegenüber. Schon im babylonischen Talmud findet sich die entscheidende Vorschrift:

»Man soll sein Vermögen stets in drei Teile teilen: Ein Drittel Land, ein Drittel Handelswaren und ein Drittel bar zur Hand.«

Dies sind die drei Speichen, die auch der Rabbiner Isaak bar Aha im 4. Jh. n. Chr. im heutigen Lod bereits formuliert hat. Übersetzt gesagt heißt dies:

1/3 Immobilien inklusive Land, Acker, Wald und Grundstücken,

1/3 Wertpapiere und

1/3 Metalle.

Auch innerhalb der Speichen, so konkretisiert Dr. Müller, sollten Sie als Anleger »diversifizieren«, also aufteilen. Der große Vorteil dieser Herangehensweise ist neben der Einfachheit die Sicherheit. Denn auch heute noch sind diese Anlageklassen nach allen vorliegenden Untersuchungen weitgehend unabhängig voneinander. Sie teilen das Risiko faktisch auf. Ausgehend von diesen Überlegungen führt der Autor seine Leser dann Schritt für Schritt in einen präzisen Vorsorgefahrplan ein. So erfahren wir Vorschläge zur Verfeinerung der Drei-Speichen-Regel, die alle Aspekte beleuchten.

Interessant ist das Verhältnis zwischen dem Dow Jones, dem führenden US-Aktienindex und dem Goldpreis. Daraus lassen sich erstklassige Schlüsse darüber ziehen, ob und wann Sie in Aktien und Gold investieren können. Doch erinnern wir uns: Selbst innerhalb der einzelnen Anlageklassen oder Speichen können Sie noch verteilen.

Nach der Drei-Speichen-Regel aufgestellte Aktiendepots erweisen sich daher gemäß der vorliegenden und hier zitierten Statistiken in allen bedeutenden Varianten als besser. Der Kapitalumschlag, der Ihr Risiko und Ihre Kosten zusammenfasst, ist deutlich geringer. Die Erträge sind höher und die Sicherheit steigt. Allein diese Seiten lohnen die Lektüre, finden Sie hier doch wenige, aber bedeutende Fakten, die Ihnen die gesamte Finanzindustrie aus Unwissenheit oder wegen ihrer Geldgier (Stichwort: Beratungshonorar und Handelsgebühren) vorenthält. Was ein Bankberater zu diesen Zahlen wohl sagen würde?

Langfristige Trends

Doch Dr. Müller belässt es nicht einfach dabei, diese Strategie zu nennen. Er führt seine Leser auch ein in die Megatrends der Zukunft, um daraus weitere Erkenntnisse zu gewinnen. So kalkuliert er die wachsende Weltbevölkerung, die neuen Gesundheitssysteme, den Wandel der Geschlechterrollen und zahlreiche weitere Faktoren. Dies dürfte wichtig sein, denn die wandelnden Bedingungen erfordern ja bestimmte Entscheidungen, die über unsere heute gängigen Anlagevorstellungen hinausgehen.

So müssen wir damit fertig werden, dass die Weltbevölkerung bei stabiler Geburtenrate von heute 7,2 Milliarden Menschen bis zum Jahr 2100 auf mehr als 28 Milliarden anwachsen wird. Was kann dies für uns bedeuten? Die natürlichen Ressourcen werden verknappen, also die Quellen und Senken (Aufnahmekapazitäten) zu einem dramatischen Engpass werden. Und auch dies belegt, wie wichtig die »einfache« Geldanlage sein wird.

Die einzelnen Speichen …

In den folgenden Kapiteln untersucht der Autor die einzelnen Speichen. Immobilien beispielsweise, zudem Wald und Holz als Immobilieninvestment. Wer sich bis dato mit dieser Materie nicht auskennt, wird überraschende Hinweise und Einsichten finden. Zahlenmaterial, das erklärt, warum so viele Adlige langfristig auf Wald und Holz gesetzt haben und noch setzen.

Sie erfahren alle wichtigen Details zu Holzsorten, zu deren Wachstum, Renditeprognosen und sogar über den Anbietermarkt, das heißt sowohl Unternehmen am Markt wie auch die einzelnen Anbauregionen. Innerhalb weniger Stunden, so jedenfalls habe ich es erlebt, werden Sie vom Laien zum möglichen Holzanleger, dies kann bis hin zur Beurteilung verschiedener Holzsorten und Anbauprognosen und sogar Waldaktien gehen.

Entsprechend zügig und detailliert geht es auch in der Metallspeiche weiter. Gold, Silber und andere Edelmetalle werden hier einer gründlichen, aber zugespitzten Untersuchung zugeführt. Hier erfahren Sie zum Beispiel, was sogenannte Experten regelmäßig falsch machen. Goldminenaktien sollen etwa mit steigenden Goldpreisen wertvoller werden – und hier sehen Sie, was genau an dieser Rechnung falsch ist und wie Sie Gold-Anlagefehler vermeiden. Ganz nebenbei erläutert der Buchautor auch die wichtigsten Daten zu sonstigen Metallen, Technologie-Metallen oder Industrie-Metallen, die Anlagegurus oft empfehlen. Somit sind Sie in kürzester Zeit in der Lage, Ihre zweite Speiche, die Metalle, sicher zu befüllen.

Besonders spannend ist auch die dritte Speiche. Wertpapiere, die Sie täglich kaufen können. »Manipulation der Märkte« ist einer der herausragenden Abschnitte, der Investoren die Augen öffnen wird. Tricks am Markt und Tricks in der Darstellung, etwa von langjährigen Renditen bestimmter Indizes. Hier könnte wahrscheinlich jeder Experte noch lernen: »… Je älter die Daten sind, desto irrelevanter sind diese für unser heutiges industrielles Zeitalter von im Wesentlichen gesättigten Märkten«, so erteilt Dr. Müller den üblichen Darstellungen gleich eine wertvolle Abfuhr und zitiert sogar einen der meistgenannten Börsengurus, Peter Lynch: »Niemand (war) je in der Lage (…), die Börse vorherzusagen. Es ist eine totale Zeitverschwendung«.

Dieser Kritik schließt Müller sogleich eine konkrete Empfehlung an, um auch die dritte Speiche zu füllen. Diese drei Speichen, die konkreten und kritischen Datenanalysen sowie die Technik des richtigen Re-Balancings machen dieses Buch zu einem meiner Meinung nach unentbehrlichen Ratgeber für die private Geldanlage.

Eine erfrischende, klare Sicht, die zum Wesentlichen kommt und sich sowohl an Laien als auch Spezialisten wendet, die in aller Regel noch den üblichen Weisheiten am Markt folgen. Eine echte Empfehlung.>


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Es ist nichts angekommen - all die Wirtschaftsförderung mit billigen Krediten nützte nichts:

N8wächter info online, Logo

30.8.2014: Weltweite Bilanz: <$ 280 Billionen Schulden, $ 1,5 Billiarden Derivate und ein Gold-Squeeze> - nun kommt Deflation und irgendwann knallt das System

aus: N8wächter info online; 30.8.2014;
http://n8waechter.info/2014/08/280-billionen-schulden-15-billiarden-derivate-und-ein-gold-squeeze/

<Ein Beitrag vom Nachtwächter am 30.08.2014

Eric King im Interview mit Egon von Greyerz, veröffentlicht am 29.08.2014


Greyerz:  “Eric, ich schaue mir den deflationären Druck an, den wir in vielen Bereichen in Europa und Japan sehen. Fortlaufende Deflation wird zu einer Implosion von Anlagepreisen und Bankschulden führen. Bei so einem Szenario werden keine Schulden zurückgezahlt und das Finanzsystem wird scheitern.

Angesichts von $ 280 Billionen Dollar Schulden auf der Welt und $ 1,5 Billiarden Dollar an Derivaten wird dies zu einem Zusammenbruch führen, der die Welt mindestens 50 Jahre, wenn nicht mehr, zurückwerfen wird. Regierungen und Zentralbanken sind die deflationären Risiken vollkommen bewußt, deswegen haben sie gedruckt und Billionen von Dollar erschaffen und die Zinsraten auf null gesenkt.

Aber bis jetzt hatten diese ganze Gelderschaffung und die Stimuli keinen Effekt. Das europäische Bankensystem ist unter enormem Druck und wird nicht ohne massiven Liquiditätszufluss überleben. Trotz der optimistischen Botschaft, die die EU und die europäischen Regierungen zu verbreiten versuchen, versinkt Südeuropa langsam im Mittelmeer – und das betrifft auch Frankreich.

Diese Gegend und andere Länder wie Japan sind hoffnungslose Fälle, die keine Chance haben die Schuldenkrise zu überleben. Selbst Deutschland fängt nun an langsamer zu werden und deutsche Zinsraten sind jetzt negativ. Und wenn wir uns die USA anschauen, da gibt es derzeit einen Optimismus, der völlig fehl am Platz ist, dass all die Probleme gelöst worden sind.

Nun, es ist keine Überraschung Eric, dass wenn man Billionen von Dollar in den Markt gibt und die Zinsraten auf null setzt, dass man damit etwas kurzfristigen Optimismus erreicht. Die größten Nutznießer davon sind natürlich die Aktienmarkt-Investoren und die Banker und einige größere Konzerne, aber die Armen werden immer ärmer und stärker verschuldet und die Sozialhilfe-Zahlungen werden immer größer. Darüber hinaus wissen wir, dass die offiziellen US-Statistiken irreführend sind und oft vollkommen inkorrekt. Die Arbeitslosigkeit liegt, gemessen auf einer gleichbleibenden Basis, bei 22 Prozent und das um die Inflation bereinigte BIP fällt, genau wie die Einkommen.

Die FED hat aber drei wesentliche Ziele: Maximale Beschäftigung, stabile Preise und moderate langfristige Zinsen. Daneben sind sie für die Geldpolitik verantwortlich und dafür die Stabilität im Finanzsystem zu bewahren, und natürlich auch die Banken zu beaufsichtigen.

Also, mit den 22 Prozent Arbeitslosigkeit haben sie an der Front vollkommen versagt und bezüglich der Stabilität im Finanzsystem hat die FED genau das Gegenteil getan. Indem sie Geld gedruckt und die Zinsraten ständig manipuliert haben, haben sie das instabilste und gefährlichste Finanzsystem der Geschichte erschaffen.

Mit einem starken, von Liquidität befeuerten Aktienmarkt sehen die Dinge rosig aus, aber darunter ist alles am verrotten. Man schaue sich nur die kurzfristigen Zinsen für Schatzanleihen an. Im Jahr 2000 lagen die bei 6 Prozent. Dann fiel der Aktienmarkt und die Zinsen wurden 2003 in einer Serie ungeplanter, panischer Bewegungen auf unter 1 Prozent gesenkt.

Der Aktienmarkt erholte sich und die Zinsen wurden bis 2006 wieder auf bis zu 5 Prozent erhöht. Und dann kam die große Finanzkrise 2007. Die FED geriet wieder in Panik und die Zinsen wurden bis 2008 auf null gedrückt, wo sie seitdem auch stehen.

Es geht mir um folgendes, Eric; die FED hat überhaupt keinen Plan und erfüllt in keiner Weise die ihr gestellten Aufgaben. Alles was sie tun, ist auf Ereignisse zu reagieren – Ereignisse, von denen einige von uns wussten, dass sie unausweichlich sind, aber die FED nie hat kommen sehen.“ …

Greyerz:  “Die Menge des Papiergolds da draußen ist unglaublich groß und wenn die Menschen einmal anfangen, dem System nicht mehr zu vertrauen und zu verstehen, dass westliche Zentralbanken kein Gold, oder nur sehr wenig Gold übrig haben, und die Bullionbanken ebenfalls, dann wird die 100 zu 1 Ratio von Papiergold zu physischem Gold dazu führen, dass massiv Shorts gedeckt werden.“>


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Schweizer Fernsehen online, Logo

15.10.2014: <Raoul-Weil-Prozess: Top-Banker packt aus> - Zeuge Hansruedi Schumacher behauptet, das kriminelle Bankgeheimnis sei Teil der "schweizer Kultur" - Visitenkarten ohne Logo - Treffen in Hotels, Computer mit geheimen Festplatten - "schweizer Kultur" also

aus: Schweizer Fernsehen online; 15.10.2014;
http://www.srf.ch/news/wirtschaft/raoul-weil-prozess-top-banker-packt-aus

<Beat Soltermann, USA-Korrespondent von Radio SRF, ist in Florida und beobachtet den Prozess gegen Raoul Weil. Seine Eindrücke schildert er auf Twitter. Zum Tagebuch.

Zweiter Tag im Prozess gegen Ex-UBS-Top-Banker Raoul Weil: Ein Ex-Offshore-Manager der UBS hat als erster Zeuge Einblicke in die doppelbödige Welt des Bankenwesens gegeben. Er sollte seinen früheren Chef belasten. Aber: «Weil kam nur am Rande vor», sagte SRF-Korrespondent Arthur Honegger.

Im Prozess gegen den ehemaligen UBS-Topmann Raoul Weil ist am Mittwoch Hansruedi Schumacher, bis 2002 Leiter des Nordamerikageschäftes der Grossbank, als Zeuge aufgerufen worden. Seinen Aussagen zu Folge wusste die Bank, dass die Mehrheit der rund 20'000 US-Kunden ihr Geld auf den Schweizer Konten nicht versteuerten.

Doppelte Kontoführung

Schumacher sagte, man habe UBS-intern von «schwarzen und weissen» Konten der US-Kunden gesprochen. «Schwarz» oder «einfach» hiessen laut dem Banker jene Konten mit Geldern, die nicht versteuert wurden. «Weiss» oder «komplex» wurden jene genannt, für die Steuerdokumente ausgefüllt werden mussten.

Vor den Geschworenen legte Schumacher dar, wie das Schweizer Bankgeheimnis funktioniert und wie profitabel ein Schweizer Konto für US-Kunden war, weil sie 100 Prozent der Gewinne ihre Börsengeschäfte in die eigene Tasche stecken konnten. In den USA hätten sie dagegen mehr als 30 Prozent als Steuer abgeben müssen.

Visitenkarten ohne Logo

Das Bankgeheimnis sei Teil der Schweizer Kultur, sagte Schumacher. «Wer Micky Maus sehen will, geht nach Disneyland. Wer geheime Bankgeschäfte tätigen will, geht in die Schweiz», führte der ehemalige Banker aus, gegen den selbst auch eine Klage hängig ist.

SRF-Korrespondent Arthur Honegger verfolgt den Prozess vor Ort. «Schumacher sollte als Zeuge der Anklage die Augen öffnen für die Geschworenen auf die klandestine Welt des alten Schweizer Bankings», beschreibt Honegger die Aussage Schumachers.

Schumacher legte dar, wie er und seine Kundenberater sich auf Amerika-Reisen vorbereiteten und welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.

So erhielten die Mitarbeiter von der Bank sogenannte «private Visitenkarten» ohne Logo und Namen der UBS: Auf ihnen stand einzig der Namen des Beraters sowie dessen Telefonnummer und Heimadressse. Die Kunden wurden laut Schumacher in Hotels getroffen, die Berater arbeiteten mit Computern mit geheimen Festplatten. «Das alles zeichnet doch ein recht düsteres Bild, aber es sagt nichts aus, was Raoul Weil selber als Person falsch gemacht hat. Sein Name kam heute lediglich als Adressat in einigen E-Mails vor», erklärt Honegger.

Aber: Der Zeuge habe in diesem Geschäftsteil gearbeitet, bevor Raoul Weil dafür zuständig war, ergänzt Honegger.

Kreuzverhör der Verteidigung

Nach der Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft wird Schumacher von den Anwälten der Verteidigung ins Kreuzverhör genommen. Sie dürften den ehemaligen Untergebenen von Weil als Teil einer kleinen Gruppe schelmischer Banker darstellen, die aus Profitgier die Regeln der Bank und das Gesetz der USA gebrochen haben.

Diese Gruppe von Bankern wolle nun die Schuld an ihrem Verbrechen ihrem Chef in die Schuhe schieben, sagte der Hauptanwalt Weils, Aaron Marcu, bei Prozessbeginn. Neben Schumacher stehen weitere ehemalige UBS-Mitarbeiter auf der Zeugenliste der Anklage, so auch der ehemalige Leiter des US-Überseegeschäftes, Martin Liechti.

Der Prozess vor dem Bundesbezirksgericht in Fort Lauderdale, Florida, dauert voraussichtlich drei bis vier Wochen. Weil droht eine Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis. Die ehemalige Nummer 3 der UBS plädiert auf nicht schuldig.

sda/roso;koua>


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Basler Zeitung online, Logo

21.10.2014: <Millionenbusse für schweizer Grossbanken> - wegen Absprachen mit anderen Banken bei Zinsderivaten und Manipulation des Schweizer-Franken-Libors

aus: Basler Zeitung online; 21.10.2014;
http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Millionenbusse-fuer-Schweizer-Grossbanken/story/22876382

<JPMorgan, Royal Bank of Scotland, UBS und Credit Suisse werden wegen Absprachen gebüsst. Die Schweizer Banken müssen weniger bezahlen als andere.

Millionenbusse der EU für die vier Grossbanken JPMorgan, Royal Bank of Scotland, UBS und Credit Suisse: Wie Joaquín Almunia, Vizepräsident der EU-Kommission, am Dienstag bekannt gab, steht die Geldstrafe in Höhe von insgesamt 94 Millionen Euro im Zusammenhang mit Preisabsprachen bei Zinsderivaten respektive der Manipulation des Schweizer-Franken-Libors.

Wie Almunia in einer Videobotschaft ausführte, hätten die vier Banken in die Geldbusse eingewilligt, um die kartellrechtlichen Untersuchungen beizulegen.

UBS und CS nicht direkt involviert

Die britische Royal Bank of Scotland und die US-amerikanische JPMorgan haben nach Angaben der EU-Kommission von März 2008 bis Juli 2009 zusammengespannt, um den Schweizer-Franken-Libor zu manipulieren. Nicht involviert in die Manipulationen waren die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse.

Diese waren nach EU-Angaben lediglich an einem Kartell beteiligt, welches auf dem Markt für Zinsderivate Preisabsprachen getroffen hat. Almunia sprach in der Videobotschaft von «einem typischen Preisabsprache-Kartell, wie es sie auch in anderen Branchen gibt».

Wie viel die einzelnen Banken zahlen müssen, richtet sich gemäss EU-Kommission nach dem Mass, mit dem die Banken in die Libor-Manipulation respektive in die Preisabsprachen involviert waren.

JPMorgan muss am meisten zahlen

Für die Credit Suisse fällt mit der einvernehmliche Einigung mit der EU-Kommission eine Busse von 9,2 Millionen Euro an. Die UBS muss 12,7 Millionen Euro bezahlen. Der grösste Teil der Busse bestreitet mit 72,7 Millionen Euro JPMorgan.

Im Vergleich zu den Strafen, welche die EU-Kommission Ende 2013 wegen der Manipulation des Euribor respektive des Yen-Libors ausgesprochen hatte, dürften die jetzigen Bussen die Banken weniger schmerzen. Damals verhängten die europäischen Behörden eine Rekordstrafe von 1,7 Milliarden Euro gegen sechs internationale Grossbanken.

Zu den bestraften Instituten zählten die Deutsche Bank, die Royal Bank of Scotland, die französische Société Generale sowie die US-Banken Citigroup und JPMorgan. Am stärksten zur Kasse gebeten wurde damals die Deutsche Bank mit 725 Millionen Euro. Die Grossbank UBS entging damals nur darum einer Strafe, weil sie als erste gegenüber den EU-Behörden ausgepackt hatte. (sda)>


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Basler Zeitung online, Logo

29.10.2014: <2017 startet der automatische Datenaustausch> - 51 Staaten tauschen dann Steuerdaten aus

aus: Basler Zeitung online; 29.10.2014;
http://bazonline.ch/schweiz/standard/2017-startet-der-automatische-Datenaustausch/story/27621782

<Für Steuerbetrüger wird es eng: 51 Staaten haben sich zur Einführung des automatischen Austauschs von Steuerdaten verpflichtet. Die Schweiz will nachziehen.

Mit dem am Mittwoch in Berlin unterzeichneten Regelwerk verpflichten sich die 51 Staaten, sich von Herbst 2017 an gegenseitig über Auslandskonten von Privatpersonen zu informieren. Durch den automatischen Informationsaustausch soll es für Steuerbehörden einfacher werden, Geldströme ins Ausland zu kontrollieren und so Steuerflucht weiter einzudämmen.

Die Schweiz hat das Abkommen nicht mitunterzeichnet, unterstützt das Regelwerk aber. Es wurde vom sogenannten Global Forum ausgearbeitet, einer von der OECD initiierten Vereinigung, der 122 Länder angehören, auch die Schweiz. Sie will ein Jahr später nachziehen. Ab 2017 soll mit der Erhebung von Kontodaten ausländischer Steuerpflichtiger begonnen werden, ab 2018 soll ein erster Datenaustausch stattfinden können. Dies unter Vorbehalt, dass das Parlament und - wenn nötig - das Volk den notwendigen Gesetzen und Abkommen rechtzeitig zustimmen.

«Druck auf die Schweiz hat abgenommen»

Dieser Zeitplan der Schweiz wird von den anderen Staaten akzeptiert. «Der Druck auf die Schweiz hat abgenommen. Der vom Bundesrat angekündigte Zeitplan wurde von den anderen Ländern sehr gut aufgenommen», sagte Botschafter Fabrice Filliez, Chef der Schweizer Delegation.

Zu den Nachzüglern, die das Regelwerk ein Jahr später umsetzen wollen, zählen auch andere Länder. «Wir sind in guter Gesellschaft mit der Hälfte der G20-Länder, mit Hongkong oder Singapur», sagte Filliez. (ldc/sda)>


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Frankfurter Allgemeine Zeitung Lügen-FAZ,
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29.10.2014: <Steuerabkommen 50 Staaten schaffen Bankgeheimnis ab>

aus: Lügen-FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung; 29.10.2014;
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/steuerabkommen-zwischen-50-staaten-schafft-bankgeheimnis-ab-13237020.html

<Die wirtschaftlich wichtigsten Länder der Welt wollen künftig Steuerdaten austauschen. Das Bankgeheimnis sei faktisch passé, sagt der Finanzminister. Die SPD will die Abgeltungsteuer abschaffen.

Mehr als vier Dutzend Länder haben sich im Kampf gegen Steuerbetrug zu einer umfassenden Zusammenarbeit verpflichtet. Ab 2017 wollen sie umfassend, dauerhaft und automatisch Daten über Konten von Ausländern bei ihren Banken mit deren Heimatländern austauschen. Vertreter von 50 Regierungen, darunter alle Staaten der Europäischen Union, unterzeichneten an diesem Mittwoch während einer internationalen Steuerkonferenz in Berlin eine entsprechende Vereinbarung.

Mehr als ein Dutzend weitere Staaten hat bereits signalisiert, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt folgen wollen. Für Steuerbetrüger wird es damit immer schwieriger, ihr Geld vor dem heimischen Fiskus zu verstecken, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bereits betonte. Die SPD hat daraufhin bereits ins Gespräch gebracht, die Kapitalertragsteuer abzuschaffen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete.

Basis für den automatischen Informationsaustausch über Zinsen, Dividenden und andere Einkünfte, die Bürger über Konten im Ausland einnehmen, ist ein neuer Standard, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erarbeitet hat. Zu den 50 Erstunterzeichnern der Vereinbarung, mit der diese sich zur Umsetzung der neuen Regeln in nationales Recht verpflichten, zählen neben den fünf größten EU-Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien auch vermeintliche Steueroasen wie Liechtenstein, Bermuda und die Cayman-Inseln.

Die Initiative ist Teil der Bemühungen der Gruppe der großen Schwellen- und Industrieländer (G20). Sie wollen nicht nur Steuerbetrügern das Leben schwerzumachen, sondern auch Steuerfluchtmöglichkeiten für international tätige Großkonzerne eindämmen.

Die wichtigsten Fragen im Überlick

Wer ist betroffen?

Der automatische Informationsaustausch hat vor allem private Vermögen im Blick, die ins Ausland gebracht wurden, um heimischen
Steuerpflichten zu entgehen. Es geht aber auch um Konten von Treuhändern, Treuhandfirmen, Trusts und Stiftungen, die von
vermögenden Privatleuten gerne genutzt werden, um ihre Geldangelegenheiten zu verschleiern.

Ab wann werden Informationen automatisch ausgetauscht?

Erstmals austauschen wollen die 50 Erstunterzeichner des Abkommens Informationen bis zum September 2017, und zwar bezogen auf Vorgänge im Steuerjahr 2016.

Um was für Summen geht es?

Gesicherte Zahlen, was durch den umfassenden automatischen Informationsaustausch künftig zusätzlich in die Kassen der Steuerbehörden fließen wird, gibt es keine. In Schätzungen gehen Experten aber davon aus, dass zumindest mittlere dreistellige
Milliardensummen jährlich durch Steuerbetrug am Fiskus vorbei verschoben werden, was nun unterbunden werden soll.

Was wird gemeldet?

Gemeldet und ausgetauscht werden nicht nur Daten zur Identität des ausländischen Konto-Inhabers, inklusive seiner Steuer-Identifikationsnummer, sondern auch über alle Arten von Kapitalerträgen sowie Einkünfte, die über das betreffende Konto im Ausland verbucht werden.

Wer muss melden?

Melden müssen die Steuerdaten neben Banken auch Makler, bestimmte Fonds- und Versicherungsunternehmen sowie Vermögens-Sammelstellen, wie Depotverwaltungen.

Was sind die Konsequenzen des neuen Steueraustausches?

Mit dem vereinbarten Informationsfluss neigt sich die Zeit, in der in vielen Ländern das Bankgeheimnis hochgehalten wurde, dem Ende. Die Finanzbehörden erfahren künftig weit mehr als in der Vergangenheit über ausländische Geschäfte ihrer Bürger. In Deutschland werden Kapitalerträge bislang, weil man sie nicht umfassend und konkret erfassen konnte, pauschal über die Abgeltungsteuer mit 25 Prozent belastet. Die SPD hat nun bereits vorgeschlagen, diese Steuer abzuschaffen.  (Reuters)

Quelle: ala./Reuters>

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28.11.2014: <BVK-Prozess: Ex-CS-Banker muss deutlich länger ins Gefängnis> - Betrug, Urkundenfälschung, Manipulationen an der Börse usw. usf.

aus: Basler Zeitung online;
http://bazonline.ch/wirtschaft/BVKProzess-ExCSBanker-muss-deutlich-laenger-ins-Gefaengnis/story/31337866


<Das Bezirksgericht Zürich hat Alfred Castelberg, den ehemaligen Bankdirektor der Credit Suisse, erneut verurteilt, die Strafe aber erhöht.

Der ehemalige CS-Bankdirektor Alfred Castelberg ist vom Bezirksgericht Zürich wegen gewerbsmässigen Betrugs und Urkundenfälschung zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte die kantonale Pensionskasse BVK und die Gebäudeversicherung um rund 15 Millionen Franken geprellt.

Das Urteil ist eine Zusatzstrafe zu einem bereits rechtskräftig gewordenen Urteil des Zürcher Obergerichts, das den 59-Jährigen wegen Bestechungsdelikten zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt hatte. Castelberg wurde verpflichtet, den unrechtmässig erlangten Vermögensvorteil von 300'000 Franken dem Kanton Zürich abzuliefern.

Der Gerichtsvorsitzende sprach von einem erheblichen Verschulden des Ex-Bankers. Dieser habe eine grosse Anzahl betrügerischer Handlungen begangen und dabei einen hohen Schaden angerichtet. Zudem habe er als Drahtzieher einen beträchtlichen Profit von 813'000 Franken erzielt. Eine «Opfermitverantwortung» der BVK verneinte das Gericht ausdrücklich. Die Geschädigten hätten die Machenschaften nicht durchschauen können.

Bedingte Geldstrafen und Freispruch für Gehilfen

Von den vier weiteren Beschuldigten kamen drei mit bedingten Geldstrafen davon. Sie hatten sich der Gehilfenschaft schuldig gemacht. Ein 40-Jähriger «Hauptgehilfe» erhielt eine Strafe von 300 Tagessätzen zu 360 Franken. Sein Verschulden wurde als «nicht mehr leicht» beurteilt. Allerdings sei er unter Druck gestanden, sagte der Gerichtsvorsitzende.

240 Tagessätze zu 330 Franken sowie 180 Tagessätze zu 250 Franken kassierten zwei weitere Gehilfen, deren Verschulden das Gericht als «noch leicht» einstufte.

Ein fünfter Beschuldigter kam mit einem Freispruch davon. Er erhielt eine Prozessentschädigung von über 91'000 Franken. Ihm wurde zugute gehalten, er habe von den Manipulationen zwar gewusst, diese aber nicht in Kauf nehmen wollen.

Börsendaten manipuliert

Castelberg war früher eng mit dem kürzlich vom Zürcher Obergericht verurteilten Ex-BVK-Anlagechef Daniel Gloor befreundet. Er betreute zunächst als Direktor bei der Credit Suisse im Auftrag von Gloor Anlagen der BVK.

Die Beamtenversicherungskasse kam zu Schaden, weil Castelberg Börsendaten manipulierte. Nutzniesser waren nicht nur die unrechtmässig begünstigte CS, sondern auch Castelberg und die Mitarbeiter, die sich via Bonus bereichern konnten. Die CS hat mittlerweile den Kanton mit 18,9 Millionen Franken entschädigt. Diese Summe - Schaden plus Zinsen - war aussergerichtlich vereinbart worden.

Castelberg hatte 2001 die CS verlassen, blieb aber als Direktor der Anlagefirma BT&T weiterhin für die BVK tätig. Die Geschäfte wickelte er nach wie vor über die CS ab.

Die Staatsanwaltschaft hatte für Castelberg eine unbedingte Freiheitsstrafe von fünf Jahren gefordert, für die übrigen Beschuldigten bedingte Freiheitsstrafen von 14 und 22 Monaten beziehungsweise bedingte Geldstrafen. Die Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert. (ajk/sda)>


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3.5.2016: Deutsche Banken mit Steuertricks "Cum-Cum-Geschäfte": Banken helfen ausländischen Grossaktionären per "Termingeschäft", illegale Steuererstattungen zu bekommen
Cum-Cum-Geschäfte: Steuertricks der Banken empören die Politik
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/cum-cum-geschaefte-steuertricks-der-banken-empoeren-die-politik/13538358.html

<Die Commerzbank und andere Geldhäuser haben sich mit einer List jahrelang beim Fiskus bedient. Politiker sind erzürnt und fordern, die Gesetzeslücken zu schließen. Unter Beschuss gerät auch das Finanzministerium.

Frankfurt/ BerlinEin seit Jahrzehnten gebräuchlicher Steuertrick von Banken und großen ausländischen Investoren hat für Empörung in der Politik gesorgt – und eine Debatte über Gesetzesänderungen ausgelöst. „Die Dreistigkeit, in der Banken geholfen haben, den Staat finanziell zu schädigen, ist ungeheuerlich“, sagte SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider dem Handelsblatt.

Nach Datenauswertungen durch das Handelsblatt, den „Bayrischen Rundfunk“, das „Wall Street Journal“ und „Pro Publica“ haben inländische Banken in großem Stil ausländischen Großaktionären geholfen, ihnen nicht zustehende Steuererstattungen vom deutschen Fiskus zu bekommen. Mit dabei die Commerzbank, die während der Finanzkrise vom Steuerzahler gerettet werden musste. „Der ehrliche Steuerzahler ist der Dumme, denn jetzt werden seine Steuern auch noch gestohlen“, so Schneider.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) müsse jetzt schnell Klarheit schaffen, warum das Finanzministerium und die Finanzmarktstabilisierungsanstalt das nicht kontrolliert haben, so Schneider. „Der Bund hatte zwei Vertreter im Aufsichtsrat – wieso haben die nichts gemerkt?“ sagte er und forderte: „Wir brauchen jetzt eine Untersuchung des Finanzministeriums, wie diese Geschäfte an ihm und dem Aufsichtsrat vorbei geführt werden konnten.“

NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) forderte von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Gesetzeslücken zu schließen, um Steuertricks per Aktienhandel rund um den Dividendenstichtag endgültig auszutrocknen. „Ich sehe keinen anderen Grund als den des Missbrauchs von Steuergesetzen, wenn ausländische Banken ihren deutschen Partnern kurz vor Dividendenfälligkeit und deren Besteuerung mal eben Aktien in Milliardenhöhe ausleihen und dann wieder zurückholen“, sagte Walter-Borjans dem Handelsblatt.

Der sicherste Schutz gegen Missbrauch sei eine gesetzliche Regelung, die Cum-Cum-Steuertricks von vornherein ausschließe, so Walter-Borjans. Es geht bei Cum-Cum-Deals darum, dass sich ausländische Großaktionäre deutscher Konzerne die deutsche Kapitalertragsteuer auf Dividenden erstatten lassen, die ihnen nicht zusteht. Zu diesem Zweck wird die Aktie kurz vor dem Dividendenstichtag an eine deutsche Bank verliehen und kurz danach zurückgekauft.

Der Bundestag berät aktuell über das Investmentsteuergesetz. In ihm soll geregelt werden, dass die Steuer nur dann erstattet wird, wenn die Aktien um den Dividendenstichtag länger gehalten werden. Walter-Borjans kritisierte den Gesetzentwurf der Bundesregierung als lückenhaft. „Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist gut beraten, sich den Hinweis aus NRW auf Lücken im Gesetzesentwurf gut anzusehen“, sagte Walter-Borjans und fügte hinzu: „Denn wenn er ein Loch im Gesetz nur wieder mit einer anderen löchrigen Vorschrift kittet, wird er findigen Steuertricksern nie beikommen.“

Auch von den Grünen wurden Zweifel geäußert, ob die Lücke mit der Gesetzesänderung wirksam geschlossen wird. Die neue Vorschrift lasse sich innerhalb eines Konzerns umgehen, sagte der Finanzexperte der Grünen im Bundestag, Gerhard Schick, am Dienstag zu Reuters TV. „Ich erwarte jetzt, dass der Bundesfinanzminister einen Vorschlag vorlegt, mit dem die Cum-Cum-Geschäfte endgültig beendet werden können.“ Die Praxis sei seit 1978 gebräuchlich. Es sei unverständlich, warum der Staat nie gehandelt habe.

Schick sagte mit Blick auf die teilverstaatlichte Commerzbank: „Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass eine Bank, die der Steuerzahler vor wenigen Jahren gerettet hat, dann in so großem Umfang Geschäfte zulasten genau desselben Steuerzahlers macht. Das geht gar nicht.“

Der stellvertretende Chef der CDU/CDU-Fraktion im Bundestag, Ralph Brockhaus, sagte zu Reuters, er halte die Transaktionen für nicht legitim, weil sie nur der Steuerminimierung dienten. „Der Rolle der Commerzbank und anderer deutscher Banken werden wir sehr genau nachgehen.“>

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6.5.2016: Deutschland mit Briefkastenfirmen - ein Briefkasten im Ebersberger Forst - im Wald ist die Gewerbesteuer niedriger (!)
Die Steueroase im Wald vor den Toren Münchens
http://www.welt.de/politik/deutschland/article155077306/Die-Steueroase-im-Wald-vor-den-Toren-Muenchens.html

<Im Ebersberger Forst hängt an einer Hütte ein besonderer Briefkasten. Es ist der Firmensitz mehrerer Fondsgesellschaften. Sie sparen dadurch viel Steuern – vollkommen legal natürlich.

Das Navi ist schon ausgestiegen, Handy-Empfang gibt es auch nicht. Nur kilometerlange, unbefestigte Straßen durch den dunklen Ebersberger Forst, 30 Kilometer östlich von München. Ein beschwerlicher Weg, aber kürzer als ins Steuerparadies Panama. Endlich taucht ein Forsthaus mit Wirtschaft und Biergarten auf. Und rund 100 Meter weiter, wo sich buchstäblich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, steht sie, die Firmenzentrale von sieben Fonds-Gesellschaften.

Das Finanzzentrum ist leicht zu übersehen, denn es ist nur ein mittelgroßer grauer Briefkasten. Er hängt an einem langen, etwas windschiefen Holzstadl. Über dem Briefkasten leuchtet ein weiß-blaues Schild mit der Hausnummer: "St. Hubertus Nr. 2". Ein kleiner Zettel weist auf wöchentlich dreistündige Bürozeiten hin: Mittwoch von neun bis zehn Uhr und am Freitagnachmittag von 14 bis 16 Uhr. Größer kann der Kontrast zu den glitzernden Wolkenkratzern von Panama-City kaum sein.

Seit die Panama-Papers aufgetaucht sind – vertrauliche Unterlagen des Offshore-Dienstleisters Mossack Fonseca, die Steuer- und Geldwäsche-Delikte belegen sollen, hat die Politik wieder die Jagd auf die großen Steuervermeider als ihre Aufgabe entdeckt. Immerhin gilt auch Deutschland als interessanter Platz für die Schattenwirtschaft.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) reagierte mit einem Zehn-Punkte-Plan auf die Veröffentlichung der Panama-Papers. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehört offenbar auch, dass Banken künftig jede Briefkastenfirma und jedes Offshore-Konto, das sie vermitteln, dem Finanzamt melden sollen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht mit Panamas Präsident Juan Carlos Varela in Kontakt.

Und auch die kleine Steueroase im Ebersberger Forst ist wieder ins Gerede gekommen. Obwohl sie – trotz ihrer guten Tarnung im tiefen Tann – vollkommen legal und seriös sei. Das sagt Brigitte Keller, die im Landratsamt Ebersberg die Wirtschaftsabteilung leitet. In jüngster Zeit häufen sich bei ihr die Anfragen von Unternehmen, die den Briefkasten auch gerne als Firmensitz nutzen würden.

Im Wald wird weniger Gewerbesteuer fällig

Die Briefkasten-Firmen im Wald gibt es schon seit 2004. Damals war "eine findige Kreisrätin", wie Keller sagt, auf die Idee gekommen, wie der Landkreis seine Einnahmen mit einer ungewöhnlichen Rechtskonstruktion etwas aufbessern könnte.

Voraussetzung war, dass der Landkreis in seiner Satzung das Recht auf die Erhebung von Gewerbesteuern festgeschrieben hatte. Und Grund und Boden war auch vorhanden, denn der Ebersberger Forst ist "außermärkisches Gebiet". Das heißt, er gehört zu keiner Gemeinde, der Landkreis hat hier das Sagen.

Teure Gewerbegebiete wollte und konnte der aber nicht erschließen – schon gar nicht im 90 Quadratkilometer großen Ebersberger Forst. Der Wald ist geschützt. Unternehmen, die aber nicht mehr als einen Briefkasten benötigen, steht einer Ansiedlung nichts im Weg. Vor allem, weil das Landratsamt etwas zu bieten hat.

Das Lockmittel ist der Gewerbesteuer-Hebesatz. Für die Firmen im Wald liegt er bei 200 Prozent. Im nahen München sind 490 Prozent fällig. Finanzmanagerin Keller rechnet vor, dass bei 100 Euro Gewinn eine Ebersberger Briefkastenfirma sieben Euro Gewerbesteuer bezahlen muss, in der Landeshauptstadt wären es 17 Euro.

Trotzdem zahlt sich das für den Landkreis aus. "Von 2008 bis 2011 wurden 15 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen." Ohne nennenswerte Investitionen des Landkreises. Von der Gesamtsumme darf der Landkreis aber nur ein Viertel behalten, der Rest geht über die kommunalen Umlageverfahren an den Bezirk und die Gemeinden.

"Die Kommunen im Landkreis profitieren also auch", sagt Keller. Sie will schließlich keinen Neid bei den Landkreis-Gemeinden schüren. "Da kann man schon mal eine Schule sanieren." Wenn die Steuern der Briefkastenfirmen nicht flössen, würden sich die Verbindlichkeiten des hoch verschuldeten Landkreises noch mehr erhöhen.

Die Konstruktion ist von den zuständigen kommunalen Aufsichtsbehörden genau geprüft worden, betont die Finanzmanagerin. Es gab keine Einwände. Die Unternehmen müssen aber einige Voraussetzungen erfüllen. Sie müssen einen Mietvertrag für ihre Betriebsstätte abschließen und versichern, dass die Tätigkeit des Unternehmens vor Ort ausgeübt werde.

Raum für Betriebsttätigkeit im Stadl eingerichtet

Dafür wurde im hinteren Teil des Stadls extra ein kleiner Raum eingerichtet. Zumindest sind von außen eine feste Tür und ein intaktes Fenster zu sehen. Und deswegen ist auch der Hinweis auf die Bürozeiten am Briefkasten so wichtig.

Was in diesem Büro wirklich passiert und ob dort jemand in den drei Stunden arbeitet, weiß auch Keller nicht so genau. Sie nimmt an, dass dort die Post aus dem Briefkasten bearbeitet wird.>

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Frankfurter Allgemeine Lügen-FAZ online,
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11.5.2017: <Finanzstabilitätsrat: Schattenbanken verwalten 34 Billionen Dollar>
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/schattenbanken-verwalten-34-billionen-dollar-15009432.html
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/schattenbanken-verwalten-34-billionen-dollar-15009432-p2.html

<Fast die Hälfte des Finanzvermögens der Welt wird nicht mehr von Banken bewegt. Zwanzig Prozent aus diesem Graubereich der Märkte beziffern Experten als risikoreich. Dass sie dennoch gelassen bleiben, liegt an der löchrigen Datenlage ihres Befundes.

von

In der Finanzwelt findet immer mehr Geschäft außerhalb der herkömmlichen Banken statt. Mit 149 Billionen Dollar wurde fast die Hälfte des gesamten Finanzvermögens auf der Welt zuletzt nicht mehr von Banken bewegt, sondern von Versicherungen, Pensionsfonds und einer wachsenden Zahl anderer Finanzvermittler, wie aus einer Analyse hervorgeht, die der Finanzstabilitätsrat der größten 20 Wirtschaftsnationen (G 20) am Mittwoch vorlegte. Auch in Deutschland nimmt die Rolle der herkömmlichen, als streng reguliert geltenden Banken für die Finanzmärkte immer weiter ab. Bewegten die Banken noch vor wenigen Jahren mehr als drei Viertel des Finanzvermögens hierzulande, so ist der Anteil inzwischen auf unter 60 Prozent gerutscht. Viel Geld halten Unternehmen inzwischen in ihren eigenen Finanzierungseinheiten oder wird von Versicherungsgesellschaften verwaltet. Aufgrund der Anleihekäufe der vergangenen Jahre spielt auch die Bundesbank inzwischen eine größere Rolle.

Tim
                            Kanning Folgen:

Noch vor wenigen Jahren wurden viele dieser Geschäfte unter dem Schlagwort Schattenbanken geführt. In seiner nun vorgestellten sechsten Analyse dieses Graubereichs der Finanzmärkte kommt der Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board; FSB) nun aber zu dem Schluss: Ein Großteil dieses Marktes ist gar nicht so unreguliert und mithin auch nicht so risikoreich wie lange befürchtet. In dem Stabilitätsrat sitzen Vertreter der Finanzministerien, Notenbanken und Aufsichtsbehörden aus den führenden 20 Wirtschaftsnationen (G 20). Sie sollen den G-20-Regierungen Vorschläge zur besseren Regulierung der Finanzmärkte unterbreiten.

Etwa 70 Prozent des gesamten BIP

Den tatsächlich risikoreichen Teil der Finanzmärkte jenseits der herkömmlichen Banken beziffern sie nun mit 34 Billionen Dollar. Das sind 3,2 Prozent mehr als im Jahr davor, wie der FSB am Mittwoch mitteilte, und entspricht rund 70 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts der von ihm untersuchten Staaten.

Doch schon die Definition von Schattenbanken ist nicht ganz einfach. In früheren Berichten des FSB war der Graumarkt der Finanzwelt schon wesentlich weiter gefasst worden: Im Jahr 2015 hatten die Aufseher sein Volumen noch mit 75 Billionen Dollar angegeben. Inzwischen grenzen sie das Feld aber auf diejenigen Geschäfte am Markt ein, von denen ihrer Meinung nach wirklich Risiken für das globale Finanzsystem ausgehen könnten.

Dabei haben sie vor allem solche Anbieter im Blick, die mit besonders hohen Verschuldungsgraden arbeiten oder die zum Beispiel in hohem Maße langfristig Geld verleihen, das ihnen auf der anderen Seite ihre Investoren kurzfristig abziehen könnten. 65 Prozent der riskanten Schattenbankaktivitäten rechnen sie nun Anlagevehikeln zu, die Investorengelder einsammeln und sie in Form von Krediten wieder ausgeben.

Zum sechsten Mal hat der FSB nun den Markt der Schattenbanken analysiert, um die globalen Trends und vor allem die Risiken ausfindig zu machen. 28 Staaten wurden berücksichtigt, die gemeinsam für rund 80 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung stehen; erstmals haben auch Belgien und sogar die Cayman Islands Daten an den Stabilitätsrat geliefert. Die 34 Billionen Dollar, auf die der Rat die Schattenbankaktivitäten nun beziffert, entsprechen 13 Prozent der gesamten Finanzmärkte der betrachteten Staaten.

Der Vorsitzende des FSB, der britische Notenbankchef Mark Carney, gibt sich allerdings recht gelassen angesichts der einst als so gefährlich angesehenen Schattenbanken. Durch die jetzt vorgestellte Untersuchung hätten sich keine neuen Risiken feststellen lassen, die nach weiterer Regulierung der Märkte riefen. Carney spricht von „marktbasierten Finanzierungen“, die eine wichtige Möglichkeit der Diversifizierung in der Finanzierung der Realwirtschaft böten. Um die Risiken dieser Finanzierungsformen einschätzen zu können, sei aber eine weitere Verbesserung der Datenlage notwendig.

„Das hilft bei der Einschätzung und den richtigen politischen Schlüssen, um Schattenbankgeschäfte in verlässliche marktbasierte Finanzierungen umzuformen.“ Zu vielen Details der Märkte fehlen den Finanzwächtern aber die Daten, weil die Informationen nicht rechtzeitig oder in ausreichendem Maße eingereicht wurden. So haben die Chinesen viele Detaildaten zu spät abgegeben. Luxemburg, in dem unzählige Finanzunternehmen ihre Fonds auflegen, hat gar keine Daten eingereicht. Wie aus Finanzkreisen verlautet, laufen dazu noch Diskussionen.

In Windeseile um die ganze Welt

Als positiv bewerten die Finanzwächter, dass die Verbindungen zwischen herkömmlichen Banken und den Schattenbanken weiter abnehmen. Dass die klassischen Geldhäuser viele ihrer eigenen Risiken unmittelbar auf unregulierte Schattenbanken übertragen hatten, wurde vielen in der Finanzkrise zum Verhängnis; die gegenseitigen Abhängigkeiten auch über Landesgrenzen hinweg führten maßgeblich dazu, dass sich die Krise in Windeseile um die ganze Welt ausbreiten konnte. In den ersten Jahren nach dem Ausbruch der Krise ist sie dann aber sogar noch weiter angestiegen.

Sowohl die Links zwischen Banken und Schattenbanken als auch die über Ländergrenzen hinweg sind nach Angaben des FSB in den vergangenen Jahren immer weiter zurückgegangen, wenngleich sie immer noch über dem Niveau von vor der Finanzkrise liegen. Auf den gesamten Markt betrachtet, beziehen sich demnach nur noch 5,6 Prozent der Kreditrisiken von Banken auf Finanzinstitute, die weder selbst Banken, noch Versicherungen oder Pensionsfonds sind.

Die aggregierten Daten sagen allerdings wenig zu der Lage in den einzelnen Märkten aus. Die Bedeutung von Schattenbanken wie auch deren Verbindungen zu den herkömmlichen Banken unterscheiden sich teilweise erheblich.

Ein Blick in die Detaildaten zeigt schon innerhalb der Eurozone erhebliche Unterschiede. Während an den deutschen Finanzmärkten die Banken trotz ihres jüngsten Bedeutungsverlusts noch immer die Hauptrolle spielen, liegen in der gesamten Eurozone die Banken und die Gruppe der anderen Finanzvermittler schon fast gleichauf. In den Niederlanden und in Irland liegt sogar erheblich mehr Finanzvermögen außerhalb von Banken als in den Banken.>

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19.5.2017: Deutsche Bank ist blank - und fordert Boni zurück (!!!)
Die Deutsche Bank will Geld zurück von ihren früheren Chefs
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/die-deutsche-bank-will-geld-zurueck-von-ihren-frueheren-chefs/story/21491625

<Deutschlands grösste Bank steckt tief der Krise. Nun sollen Ex-Manager wie Joe Ackermann Boni zurückzahlen.

Der Deutschen Bank geht es schlecht. Sie hat zwei Jahre hintereinander Milliardenverluste geschrieben. Letztes Jahr wurde gar öffentlich über Staatshilfen für das in Schieflage geratene Institut spekuliert. Unterdessen hat sich die Lage etwas beruhigt. Das Geldhaus kommt mit der Aufarbeitung teurer Rechtsfälle voran und hat jüngst 8 Milliarden Euro frisches Kapital aufgenommen. Es wurde zudem als positives Signal aufgenommen, dass sein Chef John Cryan in der Krise auf seinen Bonus verzichtet und sich mit seinem Fixlohn von 3,8 Millionen Euro begnügt.

Nun sollen auch die Verantwortlichen für die Notlage einen Anteil leisten. Die Deutsche Bank will die ehemaligen Chefs zumindest finanziell zur Rechenschaft ziehen. Offenbar finden hinter den Kulissen bereits intensive Gespräche mit den früheren Topmanagern statt. «Nach Erwartung des Aufsichtsrats wird es in den nächsten Monaten hierzu eine Regelung geben, die einen wesentlichen finanziellen Beitrag der Betroffenen sicherstellt», sagte Paul Achleitner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bank, an der Generalversammlung des Instituts.

Ackermanns teure Altlasten

Angaben darüber, bei wem die Bank wie viel Geld einsammeln will, machte er nicht. Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass die Bank erfolgsabhängige Lohn­anteile von ehemaligen Führungskräften wegen verschiedener Rechtsstreitigkeiten gesperrt hat. Insgesamt sollen die Boni von elf ehemaligen Spitzenkräften suspendiert worden sein. Dazu zählt auch Joe Ackermann. Der Schweizer war zwischen 2006 und 2012 Chef der Deutschen Bank. In Deutschland zählte er einst zu den bestbezahlten Managern. 2012, in seinem letzten Jahr bei der Deutschen Bank, verdiente er 9 Millionen Euro. Zeitweise betrug das Einkommen deutlich mehr als 10 Millionen Euro. Bei seinem Abgang sagte er, er wolle die Bank besenrein übergeben und wichtige Rechtsfälle aufarbeiten.

Das gelang ihm nicht. Zu Beginn dieses Jahres einigte sich die grösste Deutsche Bank auf einen mehr als 7 Milliarden Dollar schweren Vergleich mit den US-Behörden. Die Bank büsste für unsaubere Geschäfte auf dem US-Hypothekenmarkt in den Jahren 2005 bis 2007. Nicht nur der Schweizer soll auf Geld verzichten, sondern auch seine Nachfolger Anshu Jain und Jürgen Fitschen.

Parallelen zur Credit Suisse

Die Situation der Deutschen Bank wird oft mit derjenigen der Credit Suisse verglichen. Auch die zweitgrösste Schweizer Bank hat zwei verlustreiche Jahre hinter sich. Die Ursache dafür sind Altlasten und teure Rechtsfälle aus der Vergangenheit. Die CS nimmt aber dennoch die einstige Führungsriege um den ehemaligen Bankchef Brady Dougan nicht in die Pflicht. Er war zwischen 2007 und 2015 CS-Chef. Seinen höchsten Bonus erhielt er 2010. Er betrug rund 70 Millionen Franken.

Jüngst traf es tiefere Chargen. Im letzten Jahr wurden erstmals CS-Mitarbeitern wegen Fehlverhaltens rückwirkend die Boni zusammengestrichen.

(Tages-Anzeiger)>

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Schweinz (Schweiz) 21.5.2017: Parlament lehnt Gleichberechtigung von Auslandsschweizern im Bankenwesen ab - Bundesrätin Leuthard lehnt die Anpassung der Postverordnung ab (!)
Heimatland! Schweizer Banken sperren Auslandschweizer aus: Jetzt droht eine Klage

https://www.blick.ch/news/wirtschaft/heimatland-schweizer-banken-sperren-auslandschweizer-aus-jetzt-droht-eine-klage-id6711586.html

"Die Auslandschweizer-Organisation wehrt sich gegen höhere Gebühren und Konto-Kündigungen – und prüft rechtliche Schritte gegen PostFinance.

774' 923 Auslandschweizer fühlen sich zunehmend heimatlos – was ihre Bankkonten angeht. Seit Jahren nehmen die Schikanen der Finanzinstitute für Schweizer Bürger mit Wohnsitz im Ausland zu:
-- steigende Gebühren,
-- wachsender bürokratischer Aufwand oder
-- schlicht und einfach die Aufkündigung der Geschäftsbeziehungen.

[Motion der ASO hauchdünn abgelehnt - Bundesräting Leuthard lehnt Anpassung der Postverordnung ab (!)]

Die Auslandschweizer-Organisation (ASO) hatte versucht, das Problem auf parlamentarischem Weg zu ändern. In einer Motion forderte ASO-Vorstandsmitglied und SVP-Nationalrat Roland Büchel (51), dass systemrelevante Banken und Finanzinstitute mit Staatsgarantie Auslandschweizer zu fairen Konditionen aufnehmen müssen. Die Motion wurde vor zwei Wochen hauchdünn abgelehnt. Zudem hatte sich die ASO mit einer Resolu­tion direkt an Bundespräsidentin Doris Leuthard gewandt und sie aufgefordert, in der Postverordnung festzulegen, dass die staatliche PostFinance Auslandschweizer nicht diskriminieren dürfe. ASO-Präsident Remo Gysin (72) sagt: «Wir bekamen diese Woche eine abschlägige Antwort von Frau Leuthard

[Auslandsschweizer planten Klage gegen kriminell-diskriminierende Postfinance]

Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Bei der ASO trafen empörte Briefe von Auslandschweizern ein. Die Wut bleibt nicht ohne Folgen. SonntagsBlick weiss, dass Auslandschweizer nun eine Klage planen. John McGough (70), Delegierter des Auslandschweizerrats und Unternehmer in Ungarn, will am nächsten Auslandschweizer-Kongress am 18. August in Basel rechtliche Schritte gegen die PostFinance aufgleisen. «Die Post­Finance gehört dem Staat und bürdet den Auslandschweizern unfair hohe Kosten auf. Darum ist sie das richtige Ziel», sagt McGough. Die PostFinance hatte ihre Kontogebühren für Auslandschweizer fast verdoppelt.

«Es fehlt der Respekt gegenüber den Auslandschweizern» - [Bundesrat duldet Diskriminierung und ist Stubenhocker-Rat]

Roland Büchel kann die Wut der Auslandschweizer nachvollziehen: «Auch wenn Klagen nicht mein Weg sind, es muss endlich etwas geschehen in dieser Frage. Es fehlt der Respekt gegenüber den Auslandschweizern.» Ausserdem riskiere die Schweiz, dass sich Bürger zunehmend gegen berufliche Auslandaufenthalte entscheiden, weil der bürokratische Aufwand zu gross werde. «So werden wir zu einem Land von Stubenhockern», sagt Büchel.

Auch von der Verbandsspitze erhält McGough Unterstützung. Remo Gysin sagt: «Für mich als Präsident ist klar, Auslandschweizer werden von den Banken diskriminiert. Und ich bin dafür, dass man die rechtlichen Mittel prüft.»  

[Kriminelle Postfinance meint: 25 Franken Grundgebühr PRO MONAT sei KEINE Diskriminierung - und Wohnsit im Ausland sei nicht im Grundversorgungsauftrag (!)]

Bei der PostFinance will man sich zu der geplanten Klage nicht äussern. Mediensprecher Johannes Möri sagt: «Wir vertreten aber entschieden den Standpunkt, dass unsere Gebührenpolitik keine Diskriminierung der Auslandschweizer darstellt.» Ausserdem gelte der gesetzlich festgelegte Grundversorgungsauftrag nur für Schweizerinnen und Schweizer mit Wohnsitz in der Schweiz.

Die ASO intensiviert nun auch den Druck auf Kantonalbanken. Im Mai traf sich die Spitze der Organisation mit Vertretern des Verbandes Schweizerischer Kantonalbanken. Die Auslandschweizer-Organisation rüstet zum Gegenschlag gegen die Schweizer Finanzindustrie. ASO-Präsident Remo Gysin gibt sich kämpferisch: «Wir sind nicht bereit, die heutige Situation zu schlucken.» 

Publiziert am 21.05.2017 | Aktualisiert am 22.05.2017"


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4.6.2017: Die Roboter-Bank: Roboter verwalten Gelder an der Börse - mit Algorhythmen
Anlage-Roboter: Sparer vertrauen Geld immer öfter Robo- Beratern an
http://www.krone.at/digital/sparer-vertrauen-geld-immer-oefter-robo-beratern-an-anlage-roboter-story-572410

<04.06.2017, 06:00

Keine Zeit, keine Lust, keine Ahnung - so geht es vielen Sparern bei der Geldanlage. Immer mehr Menschen vertrauen ihr Guthaben deshalb einem Anlage- Roboter an und lassen den Computer die Arbeit machen. Das Vermögen, das die sogenannten "Robo Advisors" verwalten, wird täglich größer. Auch Banken drängen nun in den Markt, in dem bisher aufstrebende Internetfirmen den Ton angeben.

"Die Idee der Robo Advisors setzt sich langsam beim Sparer durch", sagt Maria Katharina Heiden von der Unternehmensberatung zeb. "Die spannende Frage ist, wann sich Robo Advice in der Breite durchsetzt, wenn die großen, bekannten Banken einen digitalen Vermögensverwalter im Angebot haben."

Der Trend für die Anlage- Roboter kommt wie so oft aus den USA. Dort ist das verwaltete Vermögen mit einem dreistelligen Milliardenbetrag um ein Vielfaches höher als etwa in Deutschland, wo nach Schätzungen der Unternehmensberatung Accenture 2017 die Marke von gerade einmal einer Milliarde Euro geknackt werden dürfte.

Im Kern geht es darum, dass Computer- Programme je nach Risikoneigung des Sparers dessen Geld anlegen und nicht ein persönlicher Vermögensberater die Entscheidung trifft. Auf den deutschen Finanzmarkt drängten die ersten Fintechs aus diesem Bereich vor rund zwei Jahren. Inzwischen hat die Finanzaufsicht BaFin eine Erlaubnis erteilt für fünf solche Start- ups, die das Vermögen von Kunden auf Basis von Computer- Algorithmen anlegen. Daneben tummeln sich in der Branche zahlreiche unregulierte digitale Vermögensverwalter.

"Die Fintechs haben für eine enorme Wachstumsdynamik gesorgt", erklärt Accenture- Beraterin Friederike Stradtmann, Expertin für digitale Geschäftsmodelle bei Banken. Aber selbst in den USA, wo Anleger deutlich risikofreudiger seien, habe sich das Geschäftsmodell erst etabliert, als große Fondsverwalter wie Charles Schwab und Vanguard eigene Anlage- Roboter gestartet hätten. "Es geht bei der Geldanlage um Vertrauen und viele Sparer werden sich die Frage stellen, ob sie dem Robo Advisor einer Bank oder eines Fintechs ihr Vermögen anvertrauen", sagt Ralf Heim, Vorstand von der Frankfurter Softwareschmiede Fincite, die digitale Geldanlage- Lösungen für Finanzinstitute entwickelt.

Mix aus Mensch und Maschine bevorzugt

Laut einer Studie des Instituts YouGov von November können sich 37 Prozent der Befragten grundsätzlich vorstellen, ihr Geld Anlage- Robotern anzuvertrauen. Allerdings würden sie bis jetzt nur von einem Prozent genutzt. "Das Verhaltensmuster von Anlegern ändert sich nur langsam", so der Deutschlandchef der Fondsgesellschaft Legg Mason, Klaus Dahmann. "Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die Menschen künftig nur noch per Computer investieren."

Die Unternehmensberatung Accenture hat bei einer Umfrage in den USA herausgefunden, dass Sparer eine Mischung aus Mensch und Maschine bevorzugen. Schwab bietet daher inzwischen parallel zum Computer- Handel einen persönlichen Ansprechpartner an. Auch Kunden von Betterment, einem der größten US- Robo- Advisors, können seit diesem Jahr telefonisch um Rat bei der Geldanlage fragen.

Geringere Gebühren für Kunden

Einer der größten Vorteile der Anlage- Roboter sind - aus Kundensicht - die geringen Gebühren. Bei Scalable Capital zahlen Sparer etwa 0,75 Prozent pro Jahr auf das verwaltete Vermögen. Ein traditioneller Fonds kann dagegen schon einmal das Fünffache kosten. Doch des einen Freud ist des andern Leid: "Die geringen Kosten für Kunden bedeuten auf der anderen Seite geringe Einnahmequellen für die Unternehmen", erklärt Christian Leybold, Partner beim Risikokapitalgeber eVentures.

"Ein Fintech muss mit dem verwalteten Vermögen in den Milliardenbereich kommen, sonst wird es konsolidiert." Auf längere Sicht werden seiner Ansicht nach von den Fintechs im Robo- Advisor- Bereich daher nur zwei bis drei größere Anbieter übrig bleiben. Für Banken sei der Einstieg in den Markt deutlich einfacher, da sie geringere Anlauf- und Vertriebskosten hätten.

"Robo- Berater werden Nischenprodukt bleiben"

Ein ehemaliger Manager eines Robo Advisors, der nicht namentlich genannt werden will, räumt ein, dass seine Erwartungen an die Idee deutlich zu hoch gewesen seien: "Geldanlage in der Breite funktioniert nur über den persönlichen Berater. Robo Advisors werden immer ein Nischenprodukt bleiben.">

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20.7.2018: Geldwäsche in der Rothschild-Bank in Zureich (Zürich): Herkunft von Geldern kann die Bank "nicht erklären"
Rothschild Bank AG bei Geldwäsche in Schweiz erwischt – Finanzmarktaufsicht
https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20180720321641283-schweiz-rothschild-bank-geldwaesche/

<Die Behörden der Schweiz haben die Rothschild Bank AG der Geldwäsche durch den malaysischen staatlichen Investitionsfonds 1MDB beschuldigt, heißt es auf der Webseite der schweizerischen Finanzmarktaufsicht Finma.

Bei dem Ermittlungsverfahren soll es sich um die Rothschild Bank AG und deren Tochterunternehmen Rothschild Trust AG handeln. Laut der Finma konnten die beiden Unternehmen die Herkunft der Vermögenswerte einzelner Bankkunden, denen die Geldwäsche vorgeworfen ist, nicht klären.  

Nach Angaben der Finanzmarktaufsicht soll die Rothschild Bank AG die Geschäftsbeziehungen mit den angeklagten Kunden nicht nur geführt, sondern ausgebaut haben. Dabei habe die Bank die Behörden über Bedenken bezüglich der Glaubwürdigkeit dieser Kunden informiert, aber mit einer erheblichen Verspätung. 

Die Finma wolle in den beiden Institutionen einen Prüfbeauftragten einsetzen, um eine umfassende Prüfung ihrer Tätigkeit vorzunehmen. Die schweizerische Finanzmarktaufsicht werde berücksichtigen, dass die Banken einige interne Maßnahmen ergriffen hätten, um die Verstöße zu beseitigen. 

Zurzeit laufen die Ermittlungen gegen den 1MDB in sechs Ländern, darunter auch in der Schweiz. 

Die Rothschild Bank AG zählt zur Bankengruppe N M Rothschild & Sons, die als eine der ältesten in der Welt gilt. Sie war 1811 von der Familie Rotschild gegründet worden und gehört dem europäischen Zweig der Bankiersfamilie.

Links:
Belgien: Milliarden Euro aus eingefrorenen Aktiva von Gaddafi-Anhängern verschwunden

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Quellen
[web01] http://de.wikipedia.org/wiki/Hedonismus

Frankfurter Allgemeine
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