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DIE HÖLLE IST DA - und alle schauen zu

11a6. Die Chemievergiftung durch Pestizide - und die Chemiegiganten bezahlen nie (Teil 6)


Meldungen

präsentiert von Michael Palomino
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Literaturempfehlung

-- F. William Engdahl: Saat der Zerstörung. Die dunkle Seite der Gen-Manipulation; Kopp-Verlag
-- Film: Der Gen-Food-Wahnsinn. Für den Verbraucher meist nicht zu unterscheiden. Produkte mit und ohne Gen-Technik. Dieer Film bringt den Beweis: Gen-Food macht krank



Netzfrauen
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22.7.2017: Pestizide in asiatischen Teesorten - ganz normal
Faktencheck Tee – größte Teeproduzenten Indien und China – Bittere Ernte und viel Gift – The Bitter Sweet Truth About Tea Drinks
https://netzfrauen.org/2017/07/22/faktencheck-tee/

<Neben Kräuter- und Früchtetee ist Schwarztee besonders beliebt. Doch die Lust auf Tee dürfte vielen nach diesen Nachrichten vergehen.

Die Deutschen trinken im Schnitt 68 Liter Tee, wie der Deutsche Teeverband berichtet.  Der Gesamtinlandsverbrauch lag mit 19 220 Tonnen Tee 2016 erneut auf Rekordniveau. Die deutschen Teehändler importierten 57 518 Tonnen. Deutsche Tee-Exporte – in weltweit 110 Länder – legten um 1,2 Prozent auf 25.413 Tonnen zu.

Abnehmer waren vor allem Frankreich, Polen und die Niederlande. Außerhalb der EU sind die USA wichtigster Markt. Knapp 12 700 Tonnen dienten der Vorratshaltung.

Erstmals seit 12 Jahren war Indien wieder Deutschlands größter Teelieferant, gefolgt von China. Und genau hier liegt das Problem.

China produziert weltweit den meisten Tee, aber China gehört auch zu den am stärksten verschmutzten Ländern auf der Erde. Eine Studie aus dem Jahr 2013 nahm 30 verschiedene Tees und prüfte sie auf Schwermetalle. Das Ergebnis:  über 73% der Tees enthielten Spuren von Blei und 20% enthielten Aluminium über die empfohlenen Richtlinien hinaus. Siehe auch: Tickende Zeitbombe – Das verschmutzte Erbe Chinas.  

Fakten: China, Indien, Kenia, Sri Lanka und Indonesien sorgten zusammen für mehr als 80 Prozent der Welt-Teeproduktion. China ist 2016 nach wie vor mit Abstand wichtigster Produzent von Grüntee, Indien bestätigte seine führende Rolle als Produzent von Schwarztee. Weltgrößter Exporteur von Tee insgesamt war Kenia mit 433 551 Tonnen Tee, gefolgt von China (328 692 t), Sri Lanka (280 874 t) und Indien (213 500 t). Quelle: teeverband.de

  • Glyphosat im Tee

  • Ein anderes Problem ist der Einsatz von Pestiziden, nehmen wir Sri Lanka. Sri Lankas neu gewählter Präsident Maithripala Sirisena stoppte 2015 die Einfuhr des weltweit am häufigsten verwendeten Herbizids Glyphosat. Allerdings hat der Präsident den Einsatz von Glyphosat in Teeanbaugebieten wieder erlaubt, nachdem es dann 2016 hieß, es sei doch angeblich nicht krebserregend. Es gibt noch keine Belege, wonach Teepflücker in Sri Lanka ebenfalls von der schweren Nieren-Krankheit betroffen seien. Sollten Sie Tee trinken, ist es durchaus möglich, dass Sie mit Glyphosat in Verbindung kommen.
  • Die Anbaubedingungen von Tee sind problematisch: Die Ausbeutung von Arbeitern ist genauso an der Tagesordnung wie der Einsatz hochgiftiger Pestizide.


  • Tee Indien – Arbeitsbedingungen


  • Die gemeinsame Recherche von Radio 4’s File on Four und BBC News brachte die schrecklichen Arbeitsbedingungen in Assam, Nord-Ost-Indien, ans Licht. Sie fanden Arbeiter, die in heruntergekommenen Häusern mit schrecklicher Hygiene leben. Viele Familien haben keine Toiletten und es blieben nur die Teebüsche, wo sie ihre  Notdurft verrichten konnten.
  • Das Leben und die Arbeitsbedingungen auf den Teeplantagen sind grausam:  die Löhne niedrig, die Teearbeiter und ihre Familien sind unterernährt und anfällig für tödliche Krankheiten. Auf der Plantage arbeiteten Kinder und die Arbeiter mussten ohne Schutzvorkehrungen mit Chemikalien wie Pestizide arbeiten.

Das ist nur ein Auszug aus den Informationen darüber, wie Tee produziert wird. Die weltweite Teeproduktion wuchs 2016 um fünf Prozent und erreichte mit 5,4 Millionen Tonnen ein neues Rekordhoch. Sehen Sie dazu auch unseren Beitrag aus 2015 –  Faktencheck Tee – Bittere Ernte und viel Gift – denn es hat sich nichts geändert

Schwarzer Tee enthält fast immer Schadstoffe, wie Stiftung Warentest schon 2014 herausgefunden hat. Von 27 Schwarztees waren damals fast alle Proben mit krebserregenden Stoffen belastet und auch 2017 stellte das ZDF-Magazin „WISO“ im Rahmen einer Stichprobe von sechs Schwarztees verschiedener Hersteller in einem akkreditierten Labor fest, nachdem diese auf Pflanzenschutzmittel untersucht wurden, dass alle sechs Produkte mindestens vier unterschiedliche Pestizide enthielten.


Anthrachinon

Fünf der sechs Tees enthalten den Stoff Anthrachinon. Anthrachinon wird unter anderem zur Abwehr von Vögeln nach der Aussaat eingesetzt. Erst seit 2014 ist bekannt, dass es als Verunreinigung in Tees vorkommen kann. Da die Substanz im Tierversuch krebserregend wirkte, ist sie in der EU nicht mehr zugelassen. Der „Ostfriesen Teefix“ von Teekanne war der einzige schwarze Tee im Test, der keine Rückstände von Anthrachinon enthielt.

Wie kommt Anthrachinon in den Tee?

Dazu Prof. Karl Speer von der Technischen Universität Dresden auf teekampagne.de

Sofern ein Eintrag durch Verpackungsmaterialien ausgeschlossen werden kann, wird davon ausgegangen, dass Trocknungsprozesse hierfür verantwortlich sind. Die frischen Teeblätter werden vor weiterführenden Verarbeitungsprozessen zunächst angetrocknet. Hierfür werden Trocknungsgase über die frisch geernteten Blätter geleitet. Zu ihrer Erzeugung wird Kohle, Erdöl oder Erdgas verbrannt, sodass die Trocknungsgase polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und damit Anthracen sowie Anthrachinon enthalten können, die dann im Tee nachweisbar sind. Nach weiteren Verarbeitungsschritten (Schwarztee: Welken, Rollen, Fermentieren); (Grüntee: Dämpfen, Rollen) wird sowohl der Grüntee als auch der Schwarztee anschließend noch einmal mit Trocknungsgasen behandelt, um den Tee lagerfähig zu machen. Dazu wird der Wassergehalt auf unter 4 % gesenkt.

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat ebenfalls  schwarze Tees im September 2015 getestet. Von 30 Sorten waren im Test nur zwei „sehr gut“, was faire Erzeugung und Inhaltsstoffe angeht. Fast die Hälfte der Schwarztees im Test war ungenügend. Besonders brisant: Zwei der Tees, „Ceylon-Assam Schwarzer Tee“ von der Lidl-Marke Lord Nelson und die „Ceylon-Assam Schwarzteemischung“ von der Rewe-Eigenmarke ja! waren bereits im Öko-Test 2015 durch erhöhte Pestizidwerte aufgefallen. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat bereits im September 2015 schwarze Tees getestet. Von 30 Sorten waren im Test nur zwei „sehr gut“, was faire Erzeugung und Inhaltsstoffe angeht. Fast die Hälfte der Schwarztees im Test war ungenügend.

Giftstoffe – dazu schreibt Ökotest:

Giftige Pflanzenstoffe. Fünf Tees enthalten größere Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden. Dahinter verbergen sich teils erbgutschädigende Stoffe, die nicht aus den Teeblättern stammen, sondern natürlicherweise in Wildpflanzen vorkommen. Handgepflückter Tee sollte diese Stoffe eigentlich nicht enthalten, aber vielleicht waren Erntemaschinen im Einsatz. Da diese Stoffe wasserlöslich sind, gehen Experten davon aus, dass sie vollständig im Tee landen.

Noch mehr Verbrennungsrückstände. Im Meßmer Darjeeling, Beutel und Windsor-Castle Orange Pekoe Tea, lose, wies das Labor eine deutliche Belastung mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) nach. Auch diese lösen sich schlecht im Aufguss. Trotzdem sollten hohe Gehalte vermieden werden. Wir werten in Anlehnung an einen in der Schweiz geltenden Toleranzwert für die PAK-Substanz Benzo(a)pyren ab.

Zu viel Aluminium. Kaum jemand weiß, dass die Teepflanze das derzeit viel diskutierte Aluminium anreichert. Unsere Versuchsreihe von Aufgüssen der Testprodukte ergab, dass Beuteltees gut doppelt so viel Aluminium freisetzen wie die losen Produkte. Im PG Tips, Beutel, erreicht die Menge sogar mehr als die Hälfte der tolerierbaren Aluminiumaufnahme, wenn man davon vier Tassen am Tag trinkt.

Relativ stark mit Pestiziden belastet sowie intransparent in der Herstellung und daher „ungenügend“ sind zum Beispiel die Schwarztee-Mischung der Edeka-Eigenmarke Gut & Günstig (Beutel), der Darjeeling-Tee der Marke Meßmer (Beutel) und der Windsor-Castle „Orange Pekoe-Tea“ (lose).

Fazit: Das Ergebnis des Tests ist ernüchternd: Nur zwei Teesorten schnitten „sehr gut“ ab, zwei weitere „gut“. Ganze 18 Produkte wurden mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bewertet, weil sie stark mit Pestiziden und anderen Schadstoffen belastet waren und/oder aus intransparenten Produktionsbedingungen stammen. Dabei testete Öko-Test Billig- und Marken-Tees, Tees aus Bio-Anbau und herkömmliche Produkte.

Zu den Testergebnissen:  So hat Ökotest getestet 

Auf eine Tasse Tee

Tee ist nach Wasser das beliebteste Getränk der Welt, noch weit vor Kaffee. Rund um die Erde werden jährlich fünf Billionen Tassen Tee getrunken, das sind täglich knapp 14 Milliarden Tassen.

Schwarztee ist und bleibt der „Lieblingstee“ der deutschen Teegenießer, und das nicht nur in der Schwarztee-Hochburg Ostfriesland. Drei Tassen Minimum bei jeder gemütlichen Zusammenkunft führen zu einem Konsum von 300 Litern pro Jahr und Kopf. Damit ist Ostfriesland weltweit die „Teetrinkernation“ Nummer eins noch vor Kuwait und Irland. Nu is Teetiet – nicht umsonst nennt man Tee das ostfriesische Nationalgetränk. 

Die Welt des Tees

Weltgrößter Exporteur von Tee insgesamt war Kenia mit 433 551 Tonnen Tee, gefolgt von China (328 692 t),
Sri Lanka (280 874 t) und Indien (213 500 t). Die Ostfriesen bleiben nach wie vor Weltmeister im Teetrinken.

Tee wächst in etwa 30 Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas. In den Anbauländern wird der geerntete und weiterverarbeitete Tee hauptsächlich auf Auktionen verkauft.

Die Rohware wird dann nach Deutschland verschifft und anschließend weiterverarbeitet.

Der größte Teeimporthafen Europas ist Hamburg. Auch der Deutsche Teeverband und der europäische Dachverband THIE haben dort ihren Sitz.

Teekanne, OTB, Unilever…

Das größte Unternehmen im Teesektor ist Teekanne GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Düsseldorf, das erstmals abgepackte Teemischungen als Markenartikel vermarktete. Zudem ist die Firma weltweit führend in der Produktion von Tee in Teebeuteln. Hier wurde auch der heute weltweit verbreitete Doppelkammerbeutel erfunden. Die Teekanne-Gruppe engagiert sich international in sieben Ländern mit Produktionsstätten bzw. Niederlassungen und in vielen Ländern mit Vertriebspartnern. Teekanne macht den Tee seit 1882: von schwarzem und grünem Tee über weißen Tee, Kräuter- und Früchtetee bis hin zu Rotbuschtee.

400 Teebeutel in der Minute füllt jede der 43 Maschinen in der Halle von Milford in Buchholz. Das ergibt bis zu 18 Millionen Beutel am Tag, rund 3,4 Milliarden im Jahr. Unter dem Dach der LSH hat die Ostfriesische Tee Gesellschaft (OTG) mit Sitz im niedersächsischen Seevetal ihre Marken Meßmer, Milford und OnnO Behrends vereint. Zusammen machten sie 2015 einen Umsatz von 250 Millionen. Die LSH erlöste im vergangenen Jahr 468 Millionen Euro. Das Familienunternehmen wird in vierter Generation von den Brüdern Jochen Spethmann als Vorstandsvorsitzendem und Michael Spethmann an der Spitze des Aufsichtsrates geführt. Quelle: Handelsblatt

Ähnlich wie bei Kaffeekapseln wird dieser Tee in speziellen Maschinen zubereitet. Und ähnlich wie Kaffeekapseln sind auch Teekapseln umstritten.  Der Absatz von Tee in Plastik- oder Aluminiumkapseln macht zwar einen geringen Anteil am Gesamtmarkt aus, ist aber zuletzt zweistellig gestiegen.

Seit Oktober 2014 hat sich Teekanne mit einer Teekapsel-Maschine sowie den dazugehörigen Kapseln diesem Kapselwahnsinn angeschlossen. Das Düsseldorfer Unternehmen Teekanne bietet zu seinen bisher sechs Varianten aus seinem Kräuterteesortiment noch ein weiteres Produkt für das Tealounge-system an. Per Knopfdruck jetzt also zu dem Kaffee auch noch Kräutertee.  Mehr Informationen: Kapselwahnsinn – Kaffee, Tee, Babymilch, Cola und Suppen – Die große Abzocke durch hohe Folgekosten

Ein weiteres Unternehmen zum Thema Tee ist OTG, die Ostfriesische Tee Gesellschaft. Auch hier wird Tee verarbeitet und vertrieben. Die drei bekannten Marken sind Meßmer, Milford und Onno Behrends. Ergänzt wird das durch die auf den gastronomischen Bereich zugeschnittene Meßmer Profiline. Daneben werden auch Handelsmarken für nationale und internationale Partner hergestellt. Seinen Hauptsitz hat das Teeunternehmen in Seevetal bei Hamburg. Allerdings werden nicht nur Kräuter-, Früchte-, Schwarz- und Grüntees vertrieben, sondern auch Cerealien, Riegel und Süßstoffe. Die OTG ist die größte der zwölf Tochtergesellschaften der Laurens Spethmann Holding, die mit Produkten in über vierzig Ländern weltweit ihr Geld verdient. S.www.lsh-ag.de

Unilever ist der weltweit größte Teeproduzent. Lipton, die weltweit größte Teemarke, ist der drittgrößte Markenanbieter im Bereich Schwarz- und Grüntee in Deutschland. Unilever dominiert schon heute mit zwei weiteren Produzenten 85 Prozent des Tee-Marktes weltweit. Bislang machen im internationalen Teebusiness die multinationalen Konzerne Unilever, Allied Breweries und Cadbury’s das Geschäft. Sie kaufen an den Teebörsen riesige Mengen ein, verpacken und veredeln in Europa und bringen den Tee dann in den Handel. Mit dem etwas seltsamen Effekt, dass in China die Unilever-Marke Lipton höchst beliebt ist. Denn viele Chinesen greifen trotz eigener wertvoller Sorten zum importierten Beuteltee, weil sie sich das teurere inländische Angebot nicht leisten können oder weil sie generell gerne Produkte aus dem Westen kaufen. China ist einer der wichtigsten Märkte von Unilever mit der Teemarke Lipton. (S.auch Kampf der Giganten – Wenige Konzerne beherrschen die weltweite Lebensmittelproduktion)

Der Weg von der Fabrik bis zum Konsumenten

Nachdem der Tee gepflückt, verarbeitet und in Kisten verpackt worden ist, wird er in der Regel wöchentlich verkauft. Der weitaus größte Teil wird auf der für das Anbaugebiet zuständigen Teebörse angeboten. Dies gilt auch für die Tees, die in dem jeweiligen Erzeugerland selbst getrunken werden. Mehr Informationen  http://terratee.de

Tee gehört zu den Lebensmitteln, die relativ häufig mit Schadstoffen belastet sind.

– Keine gesetzlichen Grenzwerte
  • Bereits im Sommer 2013 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung in einzelnen Tees hohe PA-Werte ermittelt. Obwohl auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Jahren vor den gefährlichen Langzeitfolgen dieses Stoffes selbst bei niedriger Dosierung warnt, gibt es keine gesetzlichen Grenzwerte. Die Pyrrolizidinalkaloide befinden sich nicht in den Teekräutern selbst, sondern in Pflanzen wie dem Jakobskreuzkraut. Dieses wächst als Unkraut zwischen den Teekräutern. Deshalb gelangt es leicht in die Ernte.
  • Eigentlich soll Kräutertee gesund und wohltuend sein. Um den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen, eignen sich neben Mineralwasser besonders ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees. Doch Vorsicht, Teetrinker, die viel und häufig Tee oder teeähnliche Erzeugnisse trinken, sind unter Umständen einem gewissen Risiko ausgesetzt. Stiftung Warentest hat für ihre April-Ausgabe 2017 insgesamt 64 Kräutertees überprüft. Nur jeder zweite konnte überzeugen, in einigen fanden sich sogar bedenkliche Schadstoffe.

Siehe Neues zum Thema Kräutertee – ROSSMANN ruft Kräutertee zurück und Teekanne bietet Umweltsünder Kräutertee-Kapseln an

Die Teeernte ist nur in der Werbung der Teefirmen romantisch. Auf den Plantagen arbeiten die Pflücker schwer und regelmäßig wird Gift gespritzt. Und wenn es wie in Ostfriesland, dem Land der Teetrinker, heißt  „Teetied“, dann hat der Tee, ob lose oder in Teebeuteln, einen langen Weg hinter sich (s. obige Grafik).

Der Lebensmittelkonzern Unilever erntet für seinen Lipton-Tee auch in Kenia. Er ist nach dem Staat der zweitgrößte Arbeitgeber im Land. Die Teepflanzen werden regelmäßig gestutzt, anschließend werden sie mit Gift behandelt. Schon zwei Wochen später wird wieder geerntet.

In Kenia hat der Filmemacher Donatien Lemaître in seinem Beitrag: „Der faire Handel auf dem Prüfstand“ u. a Plantagen in Kenia besucht. Seine Recherchen ergaben, dass das Konzept auf Grund seines Erfolgs auch von den PR-Experten internationaler Konzerne aufgegriffen wird, die damit zu Lasten der Kleinproduzenten ihren Namen „grünwaschen“ – und das ist sicher nicht im Sinne der Erfinder des Fair-Trade-Gütesiegels.

Die  Dokumentation zeigt eine von Unilever betriebene Teeplantage. Donatien Lemaitre ist auf eine seltsam abgeschottete Welt gestoßen.

„12 500 Menschen leben dort und arbeiten im Akkord. Es gibt mit Omo-Werbung bemalte Häuser, Supermärkte mit lauter Unilever-Produkten, aber auch eigene Krankenhäuser und Schulen, die den weitgehend rechtlosen Saisonarbeitern nicht zur Verfügung stehen. Es gibt Klagen über Vergewaltigungen durch Aufseher, die aber von Unilever offenbar nicht ernst genug genommen werden. „Wenn du dich wehrst, schicken sie dich in Ecken, wo wenig Tee ist“, sagt eine Arbeiterin. Auf dem Unilever-Produkt „Lipton Tea“ prangt das Siegel der US-Initiative „Rainforest Alliance“, die auf den Erhalt des Ökosystems Wert legt. Und so führt der Plantagenmanager das Filmteam stolz durch den alten Baumbestand, in dem fröhlich die Affen turnen. Denen scheint es hier besser zu gehen als den Arbeiterinnen.“

Auch Nestlé hat gemeinsam mit der „Rainforest Alliance“ ein Programm entwickelt. Das AAA-Programm ist für Verbraucher intransparent. Es ist ein Versprechen, in Zukunft Basisforderungen an eine faire Kaffeeproduktion zu erfüllen, mehr aber nicht. (S. Kaffeepads und –kapseln „Kaffeegenuss mit Reue“ – Die Müllmacher!)

Gift im Tee – Belastung durch Pestizide über Grenzwerten

Dieses Pestizid wird im Teeanbau verwendet und beinhaltet Glyphosat. Das Unkrautvernichtungsmittel steht im Verdacht, das Erbgut von Tieren und Menschen zu schädigen. Zum Einsatz kommen auch Fungizide und Insektizide.

Die renommierte Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO ist zu der Einschätzung gekommen, dass Glyphosat wahrscheinlich krebserregend ist.- Hier auch eine neue Studie: Gehirnschädigung durch Glyphosat – Roundup Causes Toxic Damage to Rat Brains

Unter welchen Bedingungen wird der Tee angebaut, den wir im Supermarkt kaufen können? Das wollte NDR-Autor Michael Höft herausfinden. Sein Film dokumentiert den massiven Gifteinsatz auf Teeplantagen in Afrika und die ärmlichen Verhältnisse, unter denen die Arbeiter auch bei großen Produzenten leben. Die Recherche war schwierig. Die großen Teefirmen lehnten Interviews ab. Nur ein Hersteller aus Ostfriesland öffnete seine Werkstore. Und auch auf den riesigen Teeplantagen in Kenia fand der Journalist nur mit Mühe Gesprächspartner.

Die Recherchetour beginnt im Supermarkt und endet in Kenia. Das Land ist inzwischen einer der größten Tee-Produzenten der Welt. In riesigen Monokulturen werden hier Teepflanzen für große Lebensmittelkonzerne wie Unilever und Finlays angebaut. Das NDR-Team entdeckt schnell, dass der massive Chemieeinsatz auf den Plantagen an der Tagesordnung ist. Was sagen Teeproduzenten wie Meßmer oder Lipton dazu? Wie viel Gift steckt später im Tee, den wir im Supermarkt kaufen? Antworten sucht die Reportage. Ein MUSS für jeden Teetrinker, denn auch der Ostfriesentee scheint mit Pestiziden belastet zu sein.


Tee ist trendy und Teegenuss wird immer häufiger auch außerhalb der heimischen vier Wände in Hotels, Bars und Teelounges zelebriert. Kommst du auf eine Kapsel Tee vorbei? Nestlé freut sich und Starbucks lockt schon mit „Tee to go“.

Tee ist das beliebteste Getränk der Welt. Früher ein Luxusprodukt, ist er heute in jedem Discounter günstig zu haben. Tee hat ein positives Image. Ist angeblich gesund und macht fit. Bis man entdeckte, dass sich viel Geld mit Tee verdienen lässt.

Von wegen gesund: Immer wieder finden Experten Giftstoffe in Tees, wie wir in diesem Artikel feststellen müssen. 

Kaufen Sie smart, von ethischen Produzenten und Distributoren und Sie haben keinen Anlass zur Sorge.



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Keine Gentechnik Informationsdienst

Kalifornien 4.8.2017: Gift-Monsanto bekommt Probleme durch interne Daten vor Gericht: Wissenschaftler geschmiert, Behörden erpresst etc.
Die Monsanto-Akten: Sturm gegen kritische Studie
http://www.keine-gentechnik.de/nachricht/32696/

<04.08.2017

Seit Monaten verhandelt ein Gericht in Kalifornien eine Sammelklage von Menschen, die ihre Krebserkrankung auf das Herbizid Glyphosat von Monsanto zurückführen. Die Anwälte der Kläger erzwangen, dass Monsanto interne Akten offenlegen musste. Diese offenbaren, wie der Konzern Wissenschaftler bezahlte und Behörden beeinflusste.

Von der Kanzlei Baum Hedlund veröffentlichte Unterlagen zeigen jetzt, wie der Konzern dazu beitrug, dass die Fachzeitschrift Food and Chemical Toxicology (FCT) eine zuvor veröffentlichte Studie mit Glyphosat-kritischem Ergebnis 2013 wieder zurückzog. Für die Studie hatten Professor Gilles-Eric Séralini und sein Team von der Universität Caen Ratten zwei Jahre lang mit gentechnisch verändertem Mais gefüttert und mit leicht glyphosathaltigem Wasser getränkt. Die Tiere entwickelten deutlich häufiger Krebserkrankungen und Leberschäden als die unbelastete Kontrollgruppe. Als die Studie im September 2012 in der Zeitschrift FCT erschien, erhob sich ein Proteststurm gentechnikfreundlicher Wissenschaftler und Organisationen.

Die auf der Webseite der Kanzlei veröffentlichten Mails und Papiere belegen, dass Monsanto diesen Sturm aktiv anfachte. Bereits kurz nachdem die Studie erschienen war, stand der Konzern mit dem Herausgeber in Kontakt. Dieser habe – so geben es Monsanto-Angestellte wieder – darauf hingewiesen, dass er Stellungnahmen von Wissenschaftlern brauche, um gegen die Studie vorgehen zu können. Also bewegte ein Monsanto-Angestellter zahlreiche Wissenschaftler dazu, Protestbriefe an den Herausgeber der Zeitschrift FCT zu schreiben. Diese Briefe sollten die zahlreichen Schwächen und Fehler beleuchten, die die Studie nach Ansicht Monsantos enthielt. Sie dienten dem Journal als Grundlage dafür, die Studie einer erneuten Begutachtung zu unterziehen und sie schließlich Ende 2013 zurückzuziehen. Schon damals vermuteten Gentechnik-Kritiker eine Einflußnahme des Konzerns. Durch die nun veröffentlichten Akten ist sie belegbar.

Neu ist darin, dass Monsanto im Sommer 2012 mit dem Herausgeber von FCT einen Beratervertrag abgeschlossen hatte. Er sollte ein Expertennetzwerk in Südamerika betreuen. Stundensatz 400 US-Dollar, maximale Gesamtsumme 16.000 Dollar. Die Klägeranwälte sehen darin einen klaren Interessenkonflikt, schließlich sorgte der Monsantoberater anschließend als Herausgeber dafür, dass eine Monsanto-kritische Studie aus seiner Zeitschrift wieder verschwand.

Die Séralini-Studie wurde übrigens im Sommer 2014 von einer anderen Fachzeitschrift erneut veröffentlicht. [lf]


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Verseuchte
                CIA-Wikipedia

15.8.2017: Kriminelle Pestizide mit Neonicotinoiden: Hummeln legen weniger Eier
Neonicotinoide: Hummeln legen weniger Eier In: Pharmazeutische Zeitung
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=70969
https://de.wikipedia.org/wiki/Hummeln

Die Mossad-CIA-Wikipedia muss zugeben:

"Ein Experiment aus dem Jahr 2016/2017 ergab, dass Insektenvernichtungsmittel Neonicotinoide die Zahl eierlegender Hummelköniginnen um ein Viertel verringern und die Bestände an Hummeln dramatisch einbrechen lässt. Bestimmte Pflanzenschutzmittel sind für Hummeln zwar nicht unmittelbar tödlich – langfristig betrachtet aber sehr wohl. In einem Laborexperiment ließ ein Wirkstoff aus der Gruppe der weit verbreiteten Neonicotinoide die Zahl eierlegender Hummelköniginnen um 26 Prozent schrumpfen."

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8.9.2017: "USA": TOTALES PESTIZIDE-CHAOS ZERSTÖRT DIE LANDWIRTSCHAFT
Nach der Glyphosat-Resistenz die Dicamba-Wolke
https://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Nach-der-Glyphosat-Resistenz-die-Dicambawolke

"Diesen Beitrag hat Daniela Gschweng aufgrund eines Berichts der «Washington Post» und anderer Quellen erstellt. Grosse Medien in der Schweiz haben bisher nicht darüber berichtet.

Red. / 08. Sep 2017 - Das Rennen zwischen Agrochemie-Multis und herbizidresistenten Pflanzen geht weiter – auf Kosten der Bauern.

Besonders schlimm ist es im mittleren Westen der USA und in Arkansas: Eine Kombination aus einem älteren Herbizid und neuem gentechnisch verändertem Saatgut droht auf US-Äckern alles zu vernichten, was nicht dagegen resistent gemacht wurde.

Pflanzen mit verkümmerten Blättern, deren Ränder nach oben eingerollt sind, beschreibt die «Washington Post» in einer Reportage, sind das sichtbarste Zeichen der Krise. Diese «Regenschirmblätter» zeigen an, dass das Herbizid Dicamba Wirkung entfaltet. Allerdings nicht dort, wo es sollte. Dicamba, bekannt für seine Flüchtigkeit, driftet über das Land und schädigt Bäume, Wild- und Nutzpflanzen, die nicht dagegen resistent sind.

Eine «Wunderwaffe» zu der es kaum Alternativen gibt

Mehr als 1,3 Millionen Hektar nicht resistente Sojapflanzungen in mindestens 16 US-Staaten seien bereits beschädigt, schätzt der Forscher Kevin Bradley, der an der Universität von Missouri arbeitet. Das neuste Kapitel im Wettrüsten zwischen Agrochemie und Natur ist geschrieben – zu Lasten der Bauern, denen kaum eine andere Wahl bleibt, als die immer neuen Unkrautvernichtungskombinationen zu verwenden, wenn sie im Geschäft bleiben wollen.

Seit immer mehr Pflanzen unempfindlich gegen das meistgenutzte Herbizid Glyphosat sind, wissen viele Bauern in den USA nicht mehr, wie sie mit den Unkräutern auf ihren Äckern fertigwerden sollen. (Infosperber berichtete: «Glyphosat-Resistenzen nehmen stark zu.»)

Das «Dicamba-System» versprach einen Ausweg. Die neueste Kombination aus einem älteren Herbizid und einer dagegen resistenten Sojabohne wurde in diesem Frühjahr genehmigt. Etwa 8 Millionen Hektar sind laut Monsanto bereits mit der resistenten Sojasorte bepflanzt. Die als «Wunderwaffe» angekündigte GMO-Herbizid-Kombination sorgt nun für wütende Farmer, ausgefallene Ernten, Ermittlungs- und Gerichtsverfahren.

Zulassung «unter enormem Druck»

Von der «Washington Post» nicht näher bezeichnete Kritiker sagen, bei der Zulassung durch die US-Behörden hätten wichtige Daten gefehlt, vor allem solche, die die Gefahr des Driftens betreffen. Der Zulassungsprozess habe unter enormem Druck von Lobbygruppen gestanden.

Einige Dicamba-resistente Pflanzen sind seit 2015 zugelassen. Bereits 2004 war bekannt, dass Dicamba für weiter entfernte Pflanzen 75- bis 400-mal schädlicher ist als Glyphosat. Die neueste Zusammensetzung des Gifts sollte die Gefahr des Driftens verringern. Die Hersteller BASF und Monsanto beteuern, alle Regeln eingehalten zu haben.

Nach den US-Gesetzen muss der Hersteller bei der Zulassung nachweisen, dass sein Produkt sicher ist. Unter den umfangreichen Unterlagen, die Monsanto und BASF eingereicht haben, hätten sich aber nur sehr wenige befunden, die sich mit der Flüchtigkeit von Dicamba befassten, schreibt die «Washington Post».

Feldstudien der Universitäten Missouri, Tennessee und Arkansas haben gezeigt, dass die neue Dicamba-Zusammensetzung bis zu 72 Stunden nach der Anwendung flüchtig bleibt und sich über andere Felder verbreiten kann.

Ein Weg, der nirgendwo hinführt

Man habe das neue Dicamba-System «nach Jahren der Forschung, Versuchen auf Farmen und Überprüfung von Universitäten wie Regulierungsbehörden» präsentiert, beteuert eine Sprecherin der BASF. Monsanto vermutet, bei den giftigen Dicamba-Wolken handle es sich um ältere Produkte oder falsche Anwendung durch die Bauern.

Die ersten gegen Dicamba resistenten Pflanzen wurden inzwischen bereits ausgemacht. Ein Weg, der «nirgendwo hinführt», sagt Toxikologe Nathan Donley vom «Center for Biogical Diversity», einer Non-Profit-Organisation, die sich für Umweltbelange einsetzt. «Als nächstes kommt die Resistenz auf eine dritte Chemikalie, dann die vierte … man muss nicht besonders intelligent sein, um zu sehen, wo das endet».

DicambaDicamba (3,6-Dichlor-2-methoxybenzoesäure) ist ein älteres Herbizid, das von der US-Umwelt-Behörde EPA 1967 für die Behandlung der meisten Getreidesorten und von Sojapflanzen zugelassen wurde. Dicamba ist für Säugetiere schwach giftig, leicht flüchtig und bekannt für seine grosse Mobilität. Im Wasser wird Dicamba kaum abgebaut, im Boden in ein bis vier Wochen. Die ersten Dicamba-resistenten Nutzpflanzen wurden 2015 zugelassen. Die US-amerikanische Non-Profit-Organisation «Center for Food Safety» bringt Dicamba mit einer erhöhten Krebs-Erkrankungs-Rate und mit Geburtsschäden in Verbindung.

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Presseportal
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15.9.2017: Wenn das DDR-Bundesamt für Risikobewertung (BfR) vom Hersteller abschreibt, wird Glyphosat "bewilligt"
Umweltinstitut München e.V.: Zulassungsbehörde schrieb bei Glyphosat-Bewertung vom Hersteller ab
http://www.presseportal.de/pm/115731/3736308

<München (ots) - Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat signifikante Teile seiner Bewertung des Totalherbizids Glyphosat aus dem Zulassungsantrag von Monsanto abgeschrieben. Das berichten heute die britische Tageszeitung The Guardian und weitere Medien.

Die Bewertung des BfR war die entscheidende Vorarbeit für die europäischen Behörden EFSA und ECHA: Deren Schlussfolgerung, dass Glyphosat wahrscheinlich nicht krebserregend sei, beruht in erster Linie auf dem Bewertungsbericht des BfR und liefert die Begründung für die geplante Wiederzulassung des Wirkstoffs in der EU.

Doch wie jetzt bekannt wurde, hat das BfR die Bewertung von wissenschaftlichen Studien über die krebserzeugende, fruchtbarkeitsschädigende und DNA-schädigende Wirkung von Glyphosat über viele Seiten wortgleich aus dem Zulassungsantrag von Monsanto übernommen. Genau diese Stellen sind nach europäischem Recht entscheidend für die Frage, ob Glyphosat wieder zugelassen werden darf oder verboten werden muss.

Dazu Sophia Guttenberger, Referentin für Landwirtschaft beim Umweltinstitut München: "Wenn das BfR seine Bewertung an vielen Stellen eins zu eins beim Hersteller abschreibt, dann kommt es seiner Aufgabe der unabhängigen Risikobewertung nicht nach. Die Entscheidung, ob Glyphosat in der EU wieder zugelassen wird, ist keine Lappalie. Sie hat Auswirkungen auf den Gesundheitsschutz von rund 500 Millionen Menschen in Europa. Wir erwarten von einer Bundesbehörde eine kritische Prüfung des Zulassungsantrags, kein copy-and-paste."

An zusätzlicher Brisanz gewinnt das "Glyphosat-Plagiat" des BfR durch eine Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage des Bundestagsabgeordneten Harald Ebner: In der von Staatssekretär Peter Bleser (Bundeslandwirtschaftsministerium) gezeichneten Antwort heißt es, dass die komplette Bewertung des BfR aus der Feder von MitarbeiterInnen des Bundesinstituts stamme. Dies stellt sich nun als offensichtlich falsch heraus.

"Entweder weiß die Bundesregierung nicht, was das BfR treibt, oder sie hat den Bundestag und die Öffentlichkeit bewusst belogen. Das Vertrauen in das Zulassungsverfahren droht in beiden Fällen wie ein Kartenhaus zusammenzufallen. Wir fordern jetzt personelle Konsequenzen an der Spitze der Bundesbehörde. BfR-Präsident Hensel sollte seinen Hut nehmen. Nur durch einen Neuanfang kann das BfR wieder Vertrauen gewinnen," so Guttenberger.

Weitergehende Informationen:

Seiten 528 bis 551 aus dem Bewertungsbericht, wo es um die krebserzeugende Wirkung von Glyphosat geht. Die orange Markierung zeigt die kopierten Textstellen. http://ots.de/UrdRD

Anhang II, Teil M des Zulassungsantrags behandelt die toxischen Potentiale von Glyphosat. Hieraus wurde abgeschrieben. http://ots.de/DQgDz

Die Antwort der Bundesregierung auf die oben genannte schriftliche Frage des Abgeordneten Harald Ebner. http://ots.de/JndTE

Der komplette Bewertungsbericht. http://ots.de/aCQMi

Pressekontakt:

Umweltinstitut München
Landwehrstr. 64a
80336 München

Sophia Guttenberger
Referent für Gentechnik und Pestizide
sg@umweltinstitut.org
Tel: 089 - 30 77 49 16

Fabian Holzheid
Pressesprecher, Vorstand
fh@umweltinstitut.org
Tel. 089 - 30 77 49 20>

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Nord-Argentinien 21.9.2017: Pestizid "Furadan" tötet Kinder und Hunde
12-Jährige isst Mandarine und stirbt
https://bazonline.ch/panorama/vermischtes/12jaehrige-isst-mandarine-und-stirbt/story/22062540

<In Argentinien ist ein Mädchen an einer tödlichen Dosis des Pestizids Furadan gestorben. Die Ermittlungen sind im Gang.

Ein Mädchen in Argentinien ist womöglich an einer pestizidbelasteten Mandarine gestorben. Nach Angaben der Justiz vom Mittwoch zeigte die Autopsie, dass die Zwölfjährige im Nordosten des Landes an einer tödlichen Dosis des Pestizids Furadan starb, nachdem sie eine Mandarine gegessen hatte. Es wurden Ermittlungen dazu eingeleitet, ob Mandarinenplantagen in der für den Anbau von Zitrusfrüchten bekannten Region das verbotene Pestizid benutzen.

Das Mädchen hatte die Mandarine vor rund zwei Wochen auf einem Weg in Mburucuyá in der Provinz Corrientes gemeinsam mit ihrem Neffen gefunden und gegessen.

200 Hunde tot

Daraufhin musste es erbrechen und begann stark zu zittern. Noch bevor das Mädchen ins Krankenhaus kam, starb es. Wie Staatsanwalt Osvaldo Ojeda mitteilte, musste sich auch der Knabe übergeben, aber nur das Mädchen hatte eine tödliche Menge des Pestizids aufgenommen.

Wo die Frucht herkam, ist noch unklar. Mitarbeiter einer nahe gelegenen Plantage wurden befragt, Festnahmen gab es aber zunächst keine. Die Ermittler zogen die Möglichkeit in Betracht, dass die Mandarine von einem Lastwagen gefallen war.

Bereits im Juli soll die gleiche Substanz in einem kleinen Dorf zum Tod von 200 Hunden geführt haben. (woz/AFP)>

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Keine
                Gentechnik online, Logo

29.9.2017: Monsanto wird aus dem EU-Parlament ausgesperrt - weil Monsanto eine Anhörung verweigerte (!)
EU-Parlament sperrt Monsanto-Lobbyisten aus
http://www.keine-gentechnik.de/nachricht/32785/

Die Vorsitzenden der Fraktionen im Europäischen Parlament haben beschlossen, Lobbyisten und anderen Vertretern des US-Saatgutkonzerns Monsanto die Zugangsausweise zum Parlament zu entziehen. Sie dürfen damit die Parlamentsgebäude in Brüssel und Straßburg nicht mehr betreten, um dort Abgeordnete zu treffen oder Sitzungen beizuwohnen Das teilte der grüne Europa-Parlamentarier Sven Giegold mit. Seine Fraktion hatte diesen Schritt beantragt, nachdem sich Monsanto geweigert hatte, an einer Anhörung zu den “Monsanto Papers” im Parlament teilzunehmen.

„So geht starke Demokratie. Wer sich der Demokratie entzieht, dem muss man den Lobbyisten-Zugang entziehen“, kommentierte Giegold die Entscheidung des Parlaments. Wenn Monsanto in Europa Geschäfte mache, müsse es sich auch vor dem EU-Parlament seiner Verantwortung stellen. Es sei das erste Mal, dass einem Unternehmen der Lobbyisten-Zugang zum Europaparlament entzogen werde. Nach Schätzungen der Organisation Lobbycontrol nehmen in Brüssel rund 20.000 Lobbyisten Einfluss auf die EU-Institutionen. Etwa 70 Prozent davon arbeiten für Unternehmen und Wirtschaftsverbände.

Giegold hat auch das Schreiben veröffentlicht, mit dem Monsanto-Vizepräsident Philip W. Miller die Teilnahme an der öffentlichen Anhörung des Parlaments ablehnte und gleichzeitig sein Demokratieverständnis deutlich macht. Darin heißt es, die Anhörung sei kein angemessenes Forum, um das Thema zu diskutieren. Es sei nicht Aufgabe des Parlaments, die Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Ergebnisse der europäischen Behörden EFSA und ECHA und der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA in Frage zu stellen. Aus Sicht von Monsanto sei das Hearing „der letzte Versuch derjenigen, die die moderne landwirtschaftliche Praxis ablehnen, den Zulassungsprozess der EU in ihrem Sinne zu beeinflussen.“ [lf]

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Kronenzeitung
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6.10.2017: Pestizide im Honig: 75% sind schon verseucht
Alarmierende Studie: 75% aller Honige weltweit enthalten Pestizide
http://www.krone.at/592199

"Mit alarmierende Zahlen warten Schweizer Forscher auf: Demnach sind inzwischen bereits 75 Prozent der Honige weltweit mit so genannten Neonicotinoide kontaminiert. Viele Proben enthielten sogar mehreren dieser Pestizide, die über Nektar und Pollen in den Honig gelangen, wie die Studie enthüllt. Die große Mehrheit der untersuchten Proben gefährde die Gesundheit der Konsumenten nicht, schädige aber die Bienen, so die Wissenschaftler.

Ein Wissenschaftler-Team der Universität Neuenburg und des Botanischen Gartens Neuenburghat hat zwischen 2015 und 2016 insgesamt 198 Honigproben aus der ganzen Welt auf den Gehalt von Neonikotinoiden untersucht. Die Forscher bezogen die fünf meistgenutzten Neonikotinoide in ihre Untersuchung ein.

Honig aus Südamerika am wenigstens kontaminiert
Es zeigt sich, dass drei von vier Proben mindestens eine der fünf Substanzen enthielten. Aufgeschlüsselt nach Regionen ergaben sich große Unterschiede. So waren 86 Prozent der Proben aus Nordamerika kontaminiert, wie die Universität Neuenburg mitteilte. Neonikotinoid-Rückstände fanden sich in 80 Prozent der asiatischen Proben und in 79 Prozent der europäischen. Am wenigsten kontaminiert waren die Honigproben aus Südamerika (57 Prozent), so die Forscher im Fachblatt "Science".

Die meisten Proben (45 Prozent) enthielten zwischen zwei und fünf der meistgebrauchten Substanzen. 30 Prozent waren nur mit einer Art Insektengift kontaminiert, jede zehnte Probe enthielt gar vier bis fünf. Dabei bleiben die Konzentrationen der einzelnen Stoffe unter den Grenzwerten für den menschlichen Verzehr, wie die Autoren schreiben. Bei zwei Proben, die alle fünf untersuchten Neonikotinoide auf einmal enthielten, wurde diese Grenze aber überschritten.

Negative Auswirkungen auf die Bienen
Die große Mehrheit der untersuchten Proben gefährde die Gesundheit der Konsumenten nicht, resümiert Erstautor Edward Mitchell, Professor im Labor für Biodiversität des Bodens an der Universität Neuenburg. Kritischer ist die Situation für die Bienen. Sie "sind in der ganzen Welt Neonikotinoidkonzentrationen ausgesetzt, die sich auf ihr Verhalten, ihre Physiologie und ihre Fortpflanzung auswirken", wird Mitautor Alexandre Aebi vom Institut für Biologie und Ethnologie der Universität Neuenburg zitiert. 34 Prozent der Honigproben enthielten eine Konzentration, die für Bienen schädlich ist. Die Resultate legen nahe, dass Neonikotinoide einen beträchtlichen Teil der Bienen und anderer Bestäuber in Mitleidenschaft ziehen.

Offen bleibt allerdings die Frage, wie sich der sogenannte Cocktail-Effekt auf Organismen - seien es Bienen oder Menschen - auswirkt. Von diesem Effekt sprechen Wissenschafter, wenn mehrere giftige Substanzen auf einmal vorhanden sind. Groß angelegte Studien seien bei der Vielzahl an Pestiziden, die in der Schweiz zum Einsatz kommen, schwierig, sagte Mitchell. Die Forschung stütze sich deshalb auf Studien, die eine aktive Substanz untersuchten."

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Deutschlandfunk online, Logo

6.10.2017: Das neue Pestizid von Monsanto: "Dicamba" provoziert neue Sammelklagen gegen Monsanto
USA: Klagen gegen Monsanto
Erst Glyphosat, jetzt Dicamba
http://www.deutschlandfunkkultur.de/usa-klagen-gegen-monsanto-erst-glyphosat-jetzt-dicamba.2165.de.html?dram:article_id=397557

"Von Martin Ganslmeier

Neuer Ärger für den amerikanischen Agrar-Riesen Monsanto: Nachdem das Pflanzenschutzmittel Glyphosat in der Kritik stand, regt sich nun auch Widerstand gegen die Alternative Dicamba. Tausende Beschwerden und Klagen sind bereits vor Gericht eingegangen.

In den vergangenen 20 Jahren liefen die Geschäfte für Monsanto prächtig. Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat wurde unter dem Markennamen "Roundup" zum Bestseller unter Farmern und Hobbygärtnern. Gleichzeitig entwickelte Monsanto gentechnisch verändertes Saatgut, vor allem für Mais, Sojabohnen und Baumwolle. Die Monsanto-Pflanzen waren so programmiert, dass ihnen Glyphosat nichts ausmachte: einfach "Roundup" über alles spritzen, das Unkraut stirbt, aber Mais, Sojabohnen und Baumwolle wachsen trotzdem. Monsanto machte es den Farmern leicht – zu leicht, meint Pflanzenexperte Dave Pierce aus Mississippi im Radiosender NPR:

"Roundup hat viele Leute zu guten Farmern gemacht. Jahrelang waren sie davon abhängig – zu abhängig."

Die Probleme begannen vor einigen Jahren. Dass Glyphosat im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen, führte zu Klagen, schadete dem Absatz jedoch kaum. Im Gegenteil: Der Anteil an genverändertem Monsanto-Saatgut in der US-Landwirtschaft wuchs stetig auf über 70 Prozent. Das größte Problem für viele Farmer: Seit einigen Jahren wirkt Glyphosat nicht mehr, weil das Unkraut resistent geworden ist und sich sogenannte "Super-Unkräuter" gebildet haben. Also mussten Monsanto und andere Agrar-Firmen wie BASF dringend nachrüsten. Dabei half ein 50 Jahre altes Unkrautvernichtungsmittel namens Dicamba. Es tötet auch die "Super-Unkräuter", nicht aber das gentechnisch aufgerüstete Saatgut. Doch die großflächige Umstellung auf Dicamba führte in diesem Jahr zu tausenden Beschwerden und Klagen vor Gericht, sagt Bob Hartzler, Agrarwissenschaftler an der Iowa State University:

"Bei unserer Fakultät gingen mehr Beschwerden wegen unerwünschter Auswirkungen von Herbiziden ein als je zuvor. Und das größtenteils wegen Dicamba."

Umtriebiger Unkrautkiller

Dicamba hat einen entscheidenden Nachteil: Der Unkrautkiller verflüchtigt sich leicht. Vor allem bei heißem Wetter verwandelt sich flüssiges Dicamba in ein Gas, das der Wind meilenweit auf benachbarte Felder weht. Dadurch kam es zum Streit unter vielen Farmern. Denn wenn auf den Nachbarfeldern keine gentechnisch veränderten Monsanto-Pflanzen, sondern konventionelle Pflanzen wachsen, dann sterben diese genau wie das Unkraut. In den Bundesstaaten Arkansas, Mississippi und in den Agrarstaaten des Mittleren Westens kam es zu erheblichen Ernteausfällen und in der Folge zu Protesten und Klagen. Die betroffenen Farmer fordern Schadensersatz. In Arkansas und Missouri wurde Dicamba vorläufig verboten. In Mississippi wurde ein Farmer nach einem Streit um Dicamba sogar getötet. Monsanto ist überzeugt, dass die Farmer nur besser informiert werden müssen, wie sie das Herbizid fachgerecht spritzen. Der Technische Direktor von Monsanto, Robb Fraley, kündigte eine Beratungsoffensive an:

"Dabei geht es um Zusatzstoffe gegen das Verflüchtigen von Dicamba sowie um bessere Spritzdüsen. Ganz wichtig: Wir müssen gemeinsam mit den Bundesstaaten dafür sorgen, dass keine billigen Nachahmer-Produkte benutzt werden."

Im Klartext: Bitte nur Monsantos Spritzmittel und Monsantos Gen-Saatgut benutzen! Doch selbst wenn die Informationsoffensive gelingt und die Klagen glimpflich für Monsanto enden, ist eines jetzt schon gewiss: In zehn bis 15 Jahren werden die "Super-Unkräuter" auch gegen Dicamba resistent sein. Doch dieses Problem muss dann wahrscheinlich schon Bayer lösen.

Mehr zum Thema

Plagiatsforscher Stefan Weber: - "Es geht hier nicht um irgendwelche Randkapitel"
(Deutschlandfunk, Umwelt und Verbraucher, 05.10.2017)

Glyphosat - Wie Gesundheitsgefahren klein gerechnet werden
(Deutschlandfunk, Andruck - Das Magazin für Politische Literatur, 02.10.2017)

Kampf um sauberes Saatgut in Paraguay - "Monsanto vergiftet die Welt"
(Deutschlandfunk Kultur, Weltzeit, 07.09.2017)"

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Epoch Times
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19.10.2017: ARTE-Dokumentation mit Landwirtschaftsarbeitern: Roundup mit Wirkstoff Glyphosat=Völkermord
„Allestöter“ Glyphosat: „Die Pestizide haben mich krank gemacht! – Was hier passiert, ist ein stiller Völkermord“
http://www.epochtimes.de/politik/welt/allestoeter-glyphosat-die-pestizide-haben-mich-krank-gemacht-was-hier-passiert-ist-ein-stiller-voelkermord-a2245178.html

In der ARTE-Dokumentation "Roundup, der Prozess" sagt ein ehemaliger landwirtschaftlicher Angestellter über die Verwendung von Roundup und dessen Wirkstoff Glyphosat: "Die Pestizide haben mich krank gemacht! Was hier passiert, ist ein stiller Völkermord."

„Die Pestizide haben mich krank gemacht! Was hier passiert, ist ein stiller Völkermord,“ sagt Fabian, ein ehemaliger landwirtschaftlicher Angestellter zu ARTE. Er spricht über das Unkrautvernichtungsmittel Roundup von Monsanto.

In der ARTE-Dokumentation „Roundup, der Prozess“ geht es um das umstrittene Unkrautgift, dass 40 Jahre nach der Markteinführung von der WHO „als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen eingestuft“ wurde.

Die Organisation kam damit zu einem ganz anderen Schluss als die großen amerikanischen und europäischen Gesundheitsbehörden, die Monsantos Roundup und dessen Wirkstoff Glyphosat als „ungefährlich“ bezeichneten.


Es gibt jedoch auch zahlreiche Wissenschaftler, die bereits auf die Krebsgefahr des Unkrautgiftes hingewiesen haben. Auf der Webseite von ARTE heißt es:

Der „Allestöter“ – so der Beiname des Produkts im Spanischen – macht krank und vergiftet Böden, Pflanzen, Tiere und Menschen, denn er ist überall anzutreffen: im Wasser, in der Luft, im Regen, in der Erde und in Lebensmitteln.“

Kurz vor der anstehenden Entscheidung über ein Glyphosat-Verbot in der EU geht diese Doku dem Skandal auf den Grund. Anknüpfend an ihren investigativen Dokumentarfilm „Monsanto, mit Gift und Genen“ aus dem Jahr 2008, zeigt Autorin Marie-Monique Robin in ihrem neuen Film, dass Roundup noch gefährlicher ist als bisher befürchtet:

Glyphosat ist nicht nur krebserregend, sondern auch eine hormonaktive Substanz, ein starkes Antibiotikum und ein Chelatbildner, der Spurenelemente bindet“, schreibt ARTE.

Der Film dokumentiere „die katastrophalen Folgen dieser Eigenschaften mit aufwühlenden Bildern von Opfern in den USA, Argentinien, Frankreich und Sri Lanka“, so die Beschreibung der Doku.

Allein 2014 wurden 825.000 Tonnen des Unkrautvernichters Glyphosat auf Feldern und in Gärten versprüht.

Beim internationalen Monsanto-Tribunal klagte eine Bürgerinitiative den Saatgut-Großkonzern in dessen Abwesenheit auf „Ökozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ an.

Auf der Webseite monsantotribunal.org heißt es dazu:

Bekannte Richter kamen zu dem Schluss, dass Monsanto´s Handlungen einen negativen Einfluss auf fundamentale Menschenrechte haben. Zudem seien bessere Verordnungen notwendig, um die Opfer multinationaler Unternehmen zu schützen. Schlussendlich sollte das internationale Recht für einen besseren Schutz der Umwelt ausgebaut werden und den Tatbestand des Ökozids miteinbeziehen. Jetzt ist es an uns, der Zivilgesellschaft, die Ergebnisse des Monsanto Tribunals zu verbreiten und diese essentiellen Veränderungen voranzutreiben.“

(so)"

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Schweizer
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Argentinien 25.10.2017: 20 Jahre Menschenexperiment mit Gensoja und Glyphosat - Katastrophe mit Mangelernährung, Krankheiten und Fehlgeburten etc.
Glyphosat in Argentinien
Stumme Zeugnisse einer schleichenden Katastrophe
https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/glyphosat-in-argentinien-stumme-zeugnisse-einer-schleichenden-katastrophe

Literaturhinweis: Pablo E. Piovano: The Human Cost of Agrotoxins. El Costo Humano de los Agrotóxicos. Kehrer Verlag, 2017

Der Artikel:

"Der Soja-Boom hat Argentinien reich gemacht. Doch in den Anbauregionen nehmen Krankheiten und Fehlgeburten zu. Pablo Piovano hat die schleichende Katastrophe mit der Kamera dokumentiert.

  • Mitte der 1990er-Jahre begann in Argentinien der Soja-Boom – gestützt auf genmanipuliertes Saatgut und den Unkrautvernichter Glyphosat.
  • In den Anbauregionen nehmen Mangelernährung, Krankheiten und Fehlgeburten zu.
  • «Wir sind Teil eines Feldversuches geworden», sagt der argentinische Fotojournalist Pablo Piovano.

Agrargifte mit schlimmen Folgen

[Leberzirrhose]
Die Hände von Alfredo Cerán: Seine Fingernägel sind verbrannt. Er leidet an einer nicht-alkoholbedingten Leberzirrhose – neun Jahre hatte er auf einer Soja-Plantage gearbeitet.

[Abgemagert - und geschuppte Haut]
Der eingefallene Brustkorb von Fabián Tomasi: Rippen und Knochen ragen hervor, die dünnen Arme hängen kraftlos herab – der Farmarbeiter betankte Sprühflugzeuge. Die Haut des kleinen Lucas Techeira: geschuppt, wie bei einem Reptil – seine Eltern spritzen Pestizide auf Tabakfeldern.

Das sind nur drei von Dutzenden Geschichten, die Pablo Piovano auf Reisen durch die Anbauregionen seines Heimatlandes dokumentiert hat. «Ich wollte in meiner Arbeit zeigen, welche Folgen der massive Einsatz von Agrargiften auf die Menschen hat», sagt der argentinische Fotojournalist.

300 Millionen Liter Chemikalien

In der Kernzone leben 13'000 Menschen, dort werden über 300 Millionen Liter an Chemikalien verspritzt – eine der höchsten Quoten an Pestiziden pro Person weltweit. Es sind Substanzen wie Glyphosat, Endosulfat, Acetochlor oder 2,4-D, das als Agent Orange schon im Vietnamkrieg eingesetzt wurde.

Hergestellt von Unternehmen wie Monsanto, Dow Chemical oder Syngenta. Sie sollen Unkraut und Schädlinge abtöten und den Ertrag steigern. «Ein Produkt, das hergestellt wurde, um zu töten, kann niemandem gut tun», sagt Piovano.

Druck der Agrarlobby

Ob Pestizide wie Glyphosat tatsächlich Krebs und andere Krankheiten auslösen, ist umstritten. Studien dazu gibt es genug – mit unterschiedlichen Befunden. Bewiesen werden müsste ohnehin vielmehr, dass die Chemikalien nicht gefährlich seien, findet Pablo Piovano.

Doch der Druck der Agrarlobby ist enorm. Korrekt angewandt sei «Glyphosat weniger toxisch als die Sonnencreme auf der Haut deines Kindes», liess ein Sprecher des Agrarunternehmens Monsanto kürzlich vor Journalisten verlauten.

Piovano schüttelt den Kopf: «Dieser Diskurs der korrekten Anwendung, das funktioniert in der Realität nicht. Nicht in Ländern wie Argentinien, wo auf gigantischen Plantagen Monokulturen flächendeckend besprüht wird.»

Arbeiter ohne Schutzkleidung

Seine eindrucksvollen schwarz-weiss Fotografien sind stummen Zeugnisse dieser schleichenden Katastrophe. Sprühflugzeuge, die direkt über Landschulen fliegen, ein einziger Windstoss treibt die Chemie-Ladung Kilometerweit übers Land.

Arbeiter ohne Schutzkleidung, Kanister, aus denen Reste ins Grundwasser sickern: Die Bilder erzählen auch von der Armut und der Isolation vieler Gemeinden auf dem Land, wo das nächste Krankenhaus weit entfernt ist, die Bildung gering.

«Nicht die Gesundheit, sondern der Profit steht im Mittelpunkt dieses Agrarmodells», sagt Piovano.

«Teil eines Feldversuches»

Mitte der 1990er-Jahre begann in Argentinien der Soja-Boom – gestützt auf genmanipuliertes Saatgut und den dazugehörigen Unkrautvernichter Glyphosat, Markenname «Roundup».

Das Gutachten zur Zulassung soll Hersteller Monsanto damals praktisch selbst verfasst haben. Richtig los ging es dann nach der schweren Wirtschaftskrise 2001, auf dem Weltmarkt explodierten die Preise, Chinas Rohstoffhunger trieb Dollar in die leere Staatskasse.

Die Chemikalien bleiben im Körper - [argentinisches Soja ernährt "die Anderen"]

Heute füttern Argentiniens Exporte Mastvieh weltweit. In den Anbauregionen dagegen nehmen Mangelernährung, Krankheiten und Fehlgeburten zu. «Wir sind Teil eines Feldversuches geworden», sagt Fotojournalist Piovano.

Niemand könne mit Sicherheit sagen, welche Folgen all die Agrargifte noch haben werden. «Was wir wissen, dass sich die Chemikalien nicht abbauen, sondern im Körper bleiben, ob du reich oder arm bist und wo du wohnst, das ist dem Gift egal.»

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur kompakt, 25.10.2017,11:29 Uhr"

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Basler Zeitung online, Logo

1.11.2017: Natronwasser gegen Pestizide
Forscher empfehlen Natron, um Obst zu waschen
https://bazonline.ch/wissen/natur/forscher-empfehlen-natron-um-obst-zu-waschen/story/30142475

"Sarah Berndt

US-Lebensmittelforscher haben in einem Experiment ermittelt, dass Natron sich gut dazu eignet, Pestizid-Rückstände von Früchten zu entfernen.

Lebensmittelchemiker haben eine Methode entdeckt, um Obst und Gemüse besonders rein zu waschen. Im Fachblatt «Journal of Agricultural and Food Chemistry» schreiben die Forscher, dass in Wasser gelöstes Natron am besten geeignet sei, um Pestizid-Rückstände von Äpfeln zu entfernen.

Rund 500 Pestizide sind derzeit in der EU zugelassen, für die Rückstände auf Obst und Gemüse gelten allgemein strenge Grenzwerte. Um sie einzuhalten, waschen Lebensmittelproduzenten in den USA Früchte häufig mit einer chloridhaltigen Lösung, in Europa wird im Fall von Äpfeln meist Wasser verwendet. US-Ernährungsforscher der University of Massachusetts haben in der aktuellen Studie zunächst untersucht, wie gut diese herkömmliche Technik Rückstände von Thiabendazol und Phosmet entfernt. Diese zwei Pestizide sind auch in Europa zur Behandlung von Früchten zugelassen.

Gewisse Mittel dringen ein

Bei der Untersuchung stellten die Wissenschaftler fest, dass die Chloridlösung die Äpfel nicht sonderlich gründlich von den Pflanzenschutzmitteln befreite. Als deutlich effizienter entpuppte sich dagegen das Waschen der Äpfel mit Natriumhydrogencarbonat, auch als Speisenatron oder Backsoda bekannt und beispielsweise in Backpulver enthalten. Diese Lösung entfernte 80 Prozent des aufgetragenen Thiobendazol und 96 Prozent des Phosmet.

Dass die Pestizide nicht vollständig abgewaschen werden konnten, liegt auch daran, dass die Stoffe ins Innere der Früchte gelangen können. Die Lebensmittelchemiker beobachteten im Experiment, dass ein Teil des Thiobendazol nach 24 Stunden Einwirkzeit bis zu 80 Mikrometer – knapp ein zehntel Millimeter – in den Apfel eindrang, Phosmet 20 Mikrometer. In dieser Tiefe würden die Mittel dann nicht mehr herausgewaschen, die Pestizide blieben irreversibel gebunden.

Zuhause genügt Wasser

Die Erkenntnisse dürften vor allem für die Industrie interessant sein. Für den Haushalt ist sie nur bedingt geeignet: Denn das Natron muss mit 15 Minuten relativ lange einwirken, um die Pestizide zu entfernen. Als Alternative bringen die Forscher ins Spiel, Äpfel vor dem Verzehr zu schälen. Dann gingen allerdings auch wichtige Nährstoffe in der Schale verloren. Durch gründliches Abwaschen mit kaltem Wasser kann schon ein grosser Teil der Pflanzenschutzmittel entfernt werden, haben andere Studien ergeben. Geringe Reste von Pestiziden sind laut deutschem Bundesinstitut für Risikobewertung gesundheitlich auch unproblematisch.

Weitgehend frei von Pestiziden sind Öko-Produkte, da der Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide im Bioanbau grösstenteils ausgeschlossen ist. Waschen sollte man jedoch auch Bio-Früchte unbedingt vor dem Verzehr. (Tages-Anzeiger)"

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Basler Zeitung online,
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Schweinz (Schweiz) 20.11.2017: Bevölkerung wird planmässig mit Glyphosat vergiftet - über 40% der Lebensmittel mit Glyphosat vergiftet
Fast die Hälfte der Lebensmittel enthält Glyphosat
https://bazonline.ch/wissen/natur/fast-die-haelfte-der-lebensmittel-enthaelt-glyphosat/story/26624956

"Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel kommt in rund 40 Prozent der Lebensmittel in der Schweiz vor. Teigwaren, Müesliflocken und Hülsenfrüchte sind besonders belastet.

In der Schweiz enthalten rund 40 Prozent der Lebensmittel messbare Spuren des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat. Allerdings in geringen Mengen, die unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Dies zeigen erste Ergebnisse einer Untersuchung des Bundes.

Den Auftrag zu dieser Untersuchung hatte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) 2016 aufgrund eines Postulats aus dem Nationalrat erhalten. Die Resultate sollen «in einigen Wochen» in Form eines Berichts publiziert werden, wie das Amt Anfang November verlauten liess.

Allerdings sind auf der Internet-Seite des BLV bereits erste Schlussfolgerungen des Lebensmittelmonitorings aufgeschaltet. Darauf machte am Wochenende der «SonntagsBlick» aufmerksam.

Über 230 Lebensmittelproben wurden im Rahmen des Monitorings auf Rückstände des Pflanzenschutzmittels Glyphosat hin untersucht, das auch in der Schweiz eingesetzt wird. Unter die Lupe genommen wurde etwa Honig, Wein, Brot, Kartoffeln oder Gemüse.

Pasta und Müsli-Flocken

Die ersten Ergebnisse zeigten, dass ungefähr 40 Prozent der Lebensmittel messbare Spuren von Glyphosat enthalten, schreibt das BLV auf seiner Internetseite. Die höchsten Konzentrationen seien in Teigwaren, Frühstücksflocken und Hülsenfrüchten gefunden worden.

Allerdings lägen die gemessenen Mengen von Glyphosat alle unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Das Monitoring sei noch nicht abgeschlossen, aber diese erste Beurteilung bestätige, dass die Glyphosat-Rückstände in den Lebensmitteln keine Gefahr für die Gesundheit darstellen, heisst es weiter.

Um die Ungefährlichkeit des Verzehrs von Lebensmitteln mit Glyphosat-Spuren zu illustrieren, ziehen die Autoren das Beispiel der Teigwaren heran. Denn diese stellen die am höchsten belastete Lebensmittelkategorie dar.

Eine erwachsene Person müsste pro Tag 71 Kilogramm der am stärksten kontaminierten Probe verzehren, um die maximal akzeptable Tagesdosis von 30 Milligramm aufzunehmen, schreibt das BLV. Schweizer konsumieren im Jahr aber durchschnittlich 10 Kilogramm Teigwaren, also deutlich weniger als an einem einzigen Tag verzehrt werden dürfte.

Laut WHO krebserregend

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Herbizid. In der Schweiz werden schätzungsweise 300 Tonnen pro Jahr eingesetzt.

Die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte Glyphosat 2015 als «wahrscheinlich krebserregend» für Menschen ein. Die EU-Lebensmittelbehörden EFSA und die EU-Chemikalienagentur ECHA hingegen kamen zum Schluss, dass die verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse für eine solche Einstufung nicht ausreichten.

Derzeit wird die Zulassung von Glyphosat in der EU überprüft. Bisher ist keine Mehrheit für eine Verlängerung der Zulassung um weitere fünf Jahre zu Stande gekommen.

Der Bundesrat ist gegen ein Verbot von Glyphosat in der Schweiz. Ein Glyphosatverbot wäre aus verschiedenen Gründen problematisch, schrieb die Regierung in der am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine Motion der Grünen Fraktion. Für zahlreiche Anwendungsbereiche gebe es zurzeit als einzige Alternative die mechanische oder thermische Vernichtung. Diese Bekämpfungsmethoden erforderten mehr Energie und Arbeitsaufwand. (nag/sda)"

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Kronenzeitung
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27.11.2017: Kriminelle EU bewilligt mit Mehrheitsentscheid Glyphosat für weitere 5 Jahre - nur dank dem kriminellen Merkel-Regime, das nun "Ja" sagt statt sich zu enthalten
Österreich dagegen: EU verlängert Glyphosat-Zulassung um fünf Jahre
http://www.krone.at/600786

"Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat darf weitere fünf Jahre in der EU zugelassen werden. Die EU-Staaten stimmten am Montag in Brüssel mehrheitlich für einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission. Insgesamt seien 18 Länder dafür gewesen, Österreich war demnach dagegen, erklärten Diplomaten.

Die derzeitige Glyphosat-Zulassung für die EU läuft am 15. Dezember ab. Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Die EU-Agenturen halten den Wirkstoff allerdings für unbedenklich.

Damit endet ein monatelanges Patt der EU-Staaten, bei dem weder eine Mehrheit für noch gegen Glyphosat zustande kam. Möglich wurde der Beschluss unter anderem deshalb, weil Deutschland, das sich bisher enthalten hatte, nunmehr für eine fünfjährige Verlängerung stimmte. Gegen Glyphosat votierten neben Österreich dem Vernehmen nach auch Frankreich, Italien, Belgien, Griechenland, Kroatien, Zypern, Luxemburg und Malta. Portugal enthielt sich der Stimme.

"Der Schutz der Gesundheit der Menschen muss klar Vorrang gegenüber den Profitinteressen der Agrochemie-Lobby haben. Das sehen leider nicht alle Mitgliedstaaten so", kritisierte die SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach. Das EU-Parlament hatte in einer - rechtlich nicht bindenden Resolution - verlangt, dass Glyphosat ab 15. Dezember 2022 europaweit verboten werden soll. "Immerhin haben wir mit unserer Beharrlichkeit durchgesetzt, dass die EU-Kommission statt zehn Jahren eine Zulassung von fünf Jahren vorschlägt. Für mich steht fest: Unser Ziel muss nach wie vor ein schnelles Verbot von Glyphosat in Europa sein", sagte Kadenbach.

SPÖ und Greenpeace fordern nationalen Glyphosat-Ausstieg Die SPÖ will nun einen nationalen Glyphosat-Ausstieg erreichen: "Wir werden dazu einen Gesetzesantrag im Parlament einbringen, mit dem wir erreichen, dass dieses Gift nicht mehr in Österreich verwendet werden darf", erklärte der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder.

Scharfe Kritik an der Entscheidung der EU-Staaten übten auch die Umweltorganisationen. "Jetzt muss die Bundesregierung Verantwortung übernehmen und in Österreich für einen Glyphosat-Ausstieg sorgen", forderte Greenpeace Österreich. So hätten sich inzwischen schon 523 Gemeinden freiwillig dazu entschieden, auf Glyphosat zu verzichten. Alle Parlamentsparteien bis auf ÖVP und NEOS hätten öffentlich bereits ein Ende von Glyphosat gefordert.

Global"Pestizid hätte nie zugelassen werden dürfen" Die Umweltschutzorganisation Global 2000 kündigte an, rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der EU-Staaten einlegen zu wollen. "Für eine Wiederzulassung gab es keine rechtliche und wissenschaftliche Grundlage. Das Pestizid hätte niemals zugelassen werden, noch hätte es jetzt eine Wiederzulassung geben dürfen", erklärte Helmut Burtscher von Global 2000. Die EU-Kommission und die EU-Staaten hätten sich über die Forderung von über 1,3 Millionen Europäern, die ein Aus für Glyphosat forderten, hinweg gesetzt. "Das ist ein bitterer Tag für die Gesundheit der EU-Bürger."

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) will - sobald der Glyphosat-Rechtstext der EU-Kommission im Wortlauf vorliegt -, bei einem Runden Tisch unter anderem mit dem Bundesamt für Ernährungssicherheit und den Bundesländern die weitere Vorgangsweise diskutieren. So sollen im Rahmen der EU-Rechtlichen Vorgaben sowie mögliche Alternativen im landwirtschaftlichen und nicht-landwirtschaftlichen Bereich besprochen werden."

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Epoch Times
                online, Logo

27.11.2017: Deutscher Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) stimmte Glyphosat zu
Glyphosat für weitere fünf Jahre zugelassen – Agrarminister verteidigt EU-Entscheidung
http://www.epochtimes.de/umwelt/glyphosat-fuer-weitere-fuenf-jahre-zugelassen-agrarminister-verteidigt-eu-entscheidung-a2279054.html


Die EU-Kommission hat heute das Pflanzenschutzmittel Glyphosat für weitere fünf Jahre zugelassen. Deutschlands Landwirtschaftsminister verteidigte die Entscheidung.

Das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat ist für weitere fünf Jahre in der Europäischen Union zugelassen. Das teilte die EU-Kommission am Montag mit. Am 15. Dezember wäre die Lizenz für die Nutzung ausgelaufen.

Der geschäftsführende Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) verteidigte der EU-Kommission. „Mit unserer heutigen Zustimmung zur weiteren Zulassung von Glyphosat für fünf Jahre konnten wir wichtige Bedingungen durchsetzen“, sagte Schmidt der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe).

Siehe auch: „Wir werden immer dümmer“ – Wie Umweltschadstoffe die Gehirne unserer Kinder verändern

Der Minister nannte die „Stärkung der Rolle von Biodiversität und Tierschutz“, weitere Aufklärung im Hinblick auf die gesundheitlichen Gefahren für den Menschen und eine „Prüfung der Optimierungsmöglichkeiten des Genehmigungsverfahrens für Pflanzenschutzmittelwirkstoffe“.

Siehe auch: Gutachter: Glyphosat-Bericht von Bundesinstitut ist ein Plagiat – Teile des Berichts von Monsanto übernommen

Schmidt begründete das deutsche Abstimmungsverhalten in Brüssel damit, dass die EU-Kommission „sich ohnehin für die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat entschieden“ hätte. „Die Kommission hätte damit den Wirkstoff ohne diese Bedingungen verlängert.“ National werde man zusätzliche Maßnahmen im Sinne restriktiverer Anwendungen ergreifen, so Schmidt. (dts)"

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Epoch Times
                online, Logo

1.12.2017: Deutsche Bahn verseucht ganz Deutschland mit Glyphosat (!)
Bahn nutzt Glyphosat zur „chemischen Vegetationskontrolle“ – noch steht „keine Alternative“ zur Verfügung
http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/bahn-nutzt-glyphosat-zur-chemischen-vegetationskontrolle-noch-steht-keine-alternative-zur-verfuegung-a2282944.html

"Die DB benutzt Glyphosat zur "chemischen Vegetationskontrolle" auf dem Schienennetz. Eine Alternative zum Unkrautvernichter gibt es noch nicht, so die Bahn.

Die Deutsche Bahn hat in diesem Jahr 65,4 Tonnen Glyphosat verbraucht und ist vermutlich erneut größter Einzelabnehmer des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels.

Es werde zur „chemischen Vegetationskontrolle“ auf dem Schienennetz ausgebracht, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Sören Bartol. Der „Spiegel“ berichtet. Die Bahn sucht nach Alternativen und experimentiert unter anderem mit Strom, um Pflanzen auf dem Schotterbett zu verbrennen.

Noch stehe aber „kein alternatives Verfahren zur Verfügung“, so die Regierung. Der Bund ist alleiniger Anteilseigner der Bahn. „Der Einsatz von Glyphosat muss bei der Deutschen Bahn ein Ende haben, weil es die Gesundheit der Menschen gefährdet“, sagte SPD-Verkehrsexperte Bartol. Das Verkehrsministerium solle der Bahn bei der Entwicklung einer Alternative helfen. (dts)"

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4.12.2017: FDP-Lindner: Grüne waren auch für Glyphosat-Verlängerung
Christian Lindner: Auch die Grünen waren für Glyphosat-Verlängerung
http://unser-mitteleuropa.com/2017/12/04/christian-lindner-auch-die-grunen-waren-fur-glyphosat-verlangerung/

FDP-Chef Lindner gibt zu bedenken, dass in den Sondierungen für die – demokratisch fragwürdige – „Jamaika-Koalition“ (CDU-FDP-Grüne), die Verlängerung des umstrittenen Düngemittels Glyphosat nie in Frage stand. Auch die Grünen, die sich selber als Umweltpartei bezeichnen, hätten einer Verlängerung zugestimmt.

„Wir haben ja auch in den Jamaika-Sondierungen über das Thema einer Verlängerung der Glyphosat-Genehmigung gesprochen. Alle Beteiligten inklusive der Grünen waren dort bereit, einer einmaligen Verlängerung zuzustimmen“, sagte Lindner der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).

„Umso mehr sind die Rücktrittsforderungen gegen Minister Schmidt nun besonders delikat“, sagte Lindner. Zum Alleingang Schmidts in Brüssel sagte der FDP-Chef: „Die Glyphosat-Entscheidung war ein bemerkenswerter Vorgang. Ich hätte erwartet, dass sich Union und SPD darüber abstimmen.“

Glyphosat ist ein Düngemittel, das als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wurde und in Landwirtschaft, Gartenbau, Industrie und Privathaushalten eingesetzt wird. Es wirkt nicht-selektiv gegen Pflanzen, dies bedeutet, dass alle damit behandelten Pflanzen absterben. Ausnahmen bilden Nutzpflanzen, die gentechnisch so verändert worden sind, dass sie eine Herbizidresistenz gegenüber Glyphosat besitzen.

(Quelle: EpochTimes)"

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Kronenzeitung online, Logo

5.12.2017: KÄRNTEN GEGEN GLYPHOSAT: LOKALER NATURSCHUTZ KANN EU BEZWINGEN: Der Trick von immer wieder befristeten Regelungen
Verbot auf Zeit: Land nimmt Kampf gegen Glyphosat auf
http://www.krone.at/602227

"Mit juristischen Winkelzügen will das Land Kärnten jetzt doch den Kampf gegen den Unkrautvernichter Glyphosat aufnehmen! Nach langem Hin und Her haben Juristen eine Lösung gefunden, das als krebserregend in Verdacht stehende Pestizid zumindest auf Zeit verbieten zu können - mit Rückendeckung von der EU.

Mit einem Initiativantrag soll der Landtag kommende Woche ein Verbot von Glyphosat beschließen. Konkret will man nach juristischer Prüfung den Einsatz über ein auf drei Jahre beschränktes Verwendungsverbot nach dem Kärntner Pflanzenschutzgesetz stoppen.

Diese Vorgehensweise sei nach dem Vorsorgeprinzip auch von der EU gedeckt. Da es sich um ein vorerst temporäres Verbot handelt, will man den Konzernen weniger Angriffsfläche bieten, heißt es. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace steht voll hinter dem Vorgehen Kärntens und erhofft sich durch das Verbot mehr Zeit, "ein gemeinsames Vorgehen der Länder mit der Bundesebene koordinieren zu können", erklärt Greenpeace-Chef Alexander Egit.

Die Landesregierung hat zudem einstimmig eine Resolution an den Bund für ein Verbot des Umweltgiftes beschlossen. Landeshauptmann Kaiser kündigt ein Bündel weiterer Maßnahmen an: "Wir werden nicht locker lassen!"

Thomas Leitner, Kärntner Krone

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Netzfrauen
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12.12.2017: Monsanto-Skandale: Glyphosat verseucht ganze Landschaften - und Dicamba reduziert die Ernten - Sammelklagen in den "USA" etc.
Ein neuer Monsanto-Skandal und fördert die EU Glyphosatausbringung? – This miracle weed killer was supposed to save farms. Instead, it’s devastating them
https://netzfrauen.org/2017/12/12/monsanto-skandal/

"In Europa sorgt die verlängerte Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat für massiven Protest. Der Protest sollte noch größer nach folgender Aussage werden, denn die Bauernverbände begrüßen die Entscheidung:  „Ich brauche Glyphosat nicht unbedingt. Wir würden auch ohne auskommen“, sagte Landwirt Meßmer in der Schwäbischen Zeitung. Dennoch verwendet der Landwirt das Herbizid auf seinen Böden. Der Grund: Meßmer erhält durch ein Förderprogramm von Bund, Land und der EU eine Prämie, wenn er seinen Acker ohne einen Pflug für die Aussaat vorbereitet.

Und während in der Europäischen Union Glyphosat für weitere 5 Jahre trotz bekannter Risiken verlängert wurde, gibt es einen weiteren Skandal von Monsanto.

Laut kürzlich von Landwirten eingereichten Dicamba-Klagen ist Dicamba für Ernteverluste in Millionenhöhe in den USA verantwortlich.

Dicamba ist ein leistungsfähiges Herbizid, das auf vielen Farmen in den USA im Einsatz ist. Markenname Dicamba Herbizide gehören DuPont FeXapen, Monsanto XtendiMax und BASF Engenia. Siehe auch: Alles nur Ablenkung? Kommt nach Glyphosat Agent Orange? Wie dreist Monsanto in den obersten Etagen der Regierungen verkehrte, um seine Belange durchzusetzen

Dieser Wunderkraut-Killer sollte Farmen retten –  Stattdessen werden sie selber vernichtet

Laut The Wahington Post hat die Gegenreaktion gegen Dicamba Gerichtsverfahren, staatliche und bundesstaatliche Ermittlungen ausgelöst und dass in der Erschießung eines Farmers und damit verbundenen Mordanklagen gipfelte.

Die neue Zusammensetzung von Dicamba wurde auf Grund des Versprechens genehmigt, dass sie weniger riskant und volatil (=flüchtig) als frühere Versionen sei. Missouri und Tennessee haben ihre Richtlinien für die Verwendung von Dicamba verschärft, während sich fast ein Dutzend Staaten bei der EPA beschwert haben, nachdem die neue Zusammensetzung von Dicamba genehmigt wurde. Eine Sprecherin von Monsanto sagte, dass das Unternehmen „keine bestätigten Fälle von Unkraut-Resistenz“ gegenüber Dicamba habe.

„Wir sind auf dem Weg ins Nirgendwo“, sagte Nathan Donley, ein leitender Wissenschaftler am Center for Biological Diversity. „Die nächste Geschichte ist eine dritte Chemikalie und dann eine vierte Chemikalie – Sie müssen kein Raketenwissenschaftler sein, um zu sehen, wo dieses endet.“

[3 Sammelklagen gegen das Pestizid Dicamba]

Monsanto bietet jetzt sogar amerikanischen Bauern eine Prämie für den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichters Dicamba. Sie erhalten mehr als die Hälfte des Kaufpreises zurück. Doch mittlerweile wurden gegen die Hersteller dieses Pestizids Dicamba drei Sammelklagen eingereicht, da es Berichten zufolge mehr als eine Million Hektar Felder in den Vereinigten Staaten zerstört habe, darüber berichtete der französische le Point. 

Den Berichten zufolge wurden mehr als eine Million Hektar Felder in den Vereinigten Staaten zerstört. In den Vereinigten Staaten erhoben 3.500 Kläger eine Sammelklage gegen Monsanto in St. Louis, Missouri. Sie behaupten, Opfer von oder in unmittelbarer Nähe von  Glyphosat-Exposition zu sein, was sie für das Non-Hodgkin-Lymphom, einen seltenen Blutkrebs, verantwortlich machen. Dazu auch: Monsantos Glyphosat kann doch Krebs verursachen und Generalinspekteur der EPA untersucht, ob ein Angestellter der Behörde mit Monsanto konspirierte – California to list Monsanto’s glyphosate as causing cancer – The EPA’s Inspector General Is Probing Whether An Agency Staffer Colluded With Monsanto

Die Blätter der Sojapflanze rollen nach unten und sind wie kleine, kaputte Regenschirme. Es ist das verräterische Zeichen der unbeabsichtigten Exposition gegenüber einem umstrittenen Herbizid namens Dicamba.

Landwirte in den USA machen Dicamba für eine Pflanzenkrise in diesem Jahr verantwortlich!  The Arkansas Plant Board hat kürzlich die Verwendung von Dicamba in dem Staat verboten. Der Grund waren die von giftigen Schädlingsbekämpfungsmitteln beschädigten Felder. Das Verbot erstreckt sich bis Oktober 2018, und Monsanto wendet sich nun gegen das Verbot vor Gericht. Die EPA hat eine Vereinbarung mit den Herbizidherstellern getroffen, nach der Dicamba-Produkte mit „eingeschränkter Verwendung“ gekennzeichnet werden müssen. Die Anwender müssen mit neuen Spezifikationen darüber geschult werden, wann Dicamba versprüht werden kann, und die Landwirte müssen spezifische Aufzeichnungen beim Sprühen der Chemikalien aufbewahren. Dieses Pestizid darf nicht in der ökologischen Landwirtschaft verwendet werden.

Dicamba sollte den Zyklus unterbrechen und die Unkrautbekämpfung in Sojabohnen und Baumwolle garantieren. Das Herbizid, das in Kombination mit einer genetisch modifizierten Dicamba-resistenten Sojabohne verwendet wird, verspricht eine bessere Bekämpfung unerwünschter Pflanzen, wie z. B. Schweinsalgen, die gegenüber gewöhnlichen Unkrautvernichtungsmitteln resistent geworden sind. Siehe auch: Glyphosatresistenz – Monsanto zusammen mit DuPont – Monsanto zahlt 1 Milliarde für stärkeren Unkrautkiller – Monsanto and DuPont Announce New Weed Killer for GMO Crops

Laut Wikipedia hat die Universität von Nebraska und Monsanto mit gentechnischen Methoden Sojabohnen entwickelt, die resistent gegen Dicamba sind. Im Januar 2009 hat Monsanto  mit der BASF – dem wichtigsten Hersteller von Dicamba und dicambahaltigen Produkten – eine Kooperation zur Entwicklung neuer, herbizidresistenter Pflanzen vereinbart. Vor dem Hintergrund der Ausbreitung von Unkräutern, die resistent gegen Glyphosat (Roundup) sind, entwickeln die Konzerne zusammen Saatgut, das sowohl gegen Glyphosat als auch gegen Dicamba resistent ist. Seit 2016 wird entsprechendes Soja-Saatgut verkauft.

In den USA ist die Belastung der Bevölkerung mit dem Breitbandherbizid Glyphosat in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich angestiegen. Eine Studie im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2017; 318: 1610-11) führt dies in erster Linie auf die Einführung von gentechnisch veränderten Sojabohnen und anderer Nutzpflanzen zurück, die den Einsatz von Glyphosat deutlich gesteigert haben.

Quelle aerzteblatt.de

Ein weiteres chemisches Produkt aus der Skandalchronik von Monsanto ist PCB und Monsantos Unkrautvernichter Lasso

Was beide Konzerne verbindet, sowohl Bayer als auch Monsanto, ist der Skandal um polychlorierte Biphenyle (PCB). Monsanto und seine Firmen Pfizer, Solutia und Pharmacia müssen 41 Millionen ¤ an PCB-Geschädigte zahlen.

Monsanto –  Allergien, Organschäden, Krebs  – und wer weiß, was noch kommt. Monsanto wurde 2015 von einem französischen Gericht für schuldig befunden, einen Mann „chemisch vergiftet“ zu haben. Ein Landwirt, der angegeben hatte, neurologische Schädigungen erlitten zu haben, nachdem er Monsantos Unkrautvernichter Lasso eingeatmet hatte, hat seinen Prozess gegen die amerikanische Biotechfirma gewonnen. Siehe: Glyphosat: Gift im Acker – Monsanto Found Guilty of Chemically Poisoning Man By French Court

Seit Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts vermarktet Monsanto zahlreiche hochgiftige Produkte, die Krankheit oder Tod von Tausenden von Menschen verursachten und die Umwelt dauerhaft schädigten. Dazu gehören:

  • das PCB (polychloriertes Biphenyl), einer der zwölf im Stockholmer Übereinkommen aufgelisteten „persistente organische Schadstoffe“ (POP) der die Fruchtbarkeit von Mensch und Tier beeinträchtigt;
  • die 2,4,5 T-Säure (2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure) ist ein dioxinhaltiger Bestandteil des Entlaubungsmittels Agent Orange, das von der amerikanischen Armee während des Vietnamkriegs eingesetzt wurde und heute noch Geburtsschäden und Krebs verursacht;
  • Lasso (Alachlor), ein mittlerweile in Europa verbotenes Herbizid;
  • RoundUp, das weltweit am meisten eingesetzte Unkrautvertilgungsmittel und Mittelpunkt des größten Gesundheits- und Umweltskandals der modernen Geschichte. Dieses hochgiftige Herbizid wird großflächig in Kombination mit genmanipuliertem Saatgut – sogenanntem „RoundUp Ready“-Saatgut – verwendet, in erster Linie um Soja, Mais und Raps für Tierfutter und Agrotreibstoffe anzubauen.
  • Kritiker werfen Monsanto vor, durch eine systematische Verschleierungsstrategie die durch ihre Produkte verursachten Schäden an Mensch und Umwelt zu leugnen und seine verheerenden Aktivitäten aufrecht zu erhalten.

Zusammenfassung: Enthüllungen über Monsantos Lobbyarbeit

„Le Monde“ veröffentlichte Dokumente über das Unternehmen, das Roundup vermarktet, ein Unkrautvernichtungsmittel, das gesundheitsschädliche Auswirkungen hat.

Tausende von Dokumenten, die in diesem Sommer von der US-Justiz freigegeben wurden, werfen ein neues Licht auf die Art und Weise, wie Monsanto mit der öffentlichen Gesundheit spielte.

Die Frage nach der schädlichen Wirkung von Glyphosat, die insbesondere im Roundup enthalten ist, ist Gegenstand einer lebhaften Kontroverse zwischen NGOs, Wissenschaftlern und industriellen Interessengruppen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ist zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Grund gibt, sie als krebserregend einzustufen, während die Internationale Agentur für Krebsforschung (CIRC) sie in einer Stellungnahme vom März 2014 als krebserregend ansieht. Allein die Einstufung der CIRC hat Monsanto  schwere Angriffe beschert. „Angriffe, die an die Strategien der Tabakindustrie vor ein paar Jahrzehnten erinnern“, sagt Kurt Straaf, Direktor von Circ. Siehe auch: Glyphosat krebserregend?! Bill Gates – Hungerallianz mit Monsanto, die Impfallianz mit Big Pharma und Hauptsponsor der WHO

Das Ghostwriting

Kampagnen der Presseverwertung, Einschüchterung durch große Anwaltskanzleien usw. Die von der amerikanischen Justiz freigegebenen Dokumente zeigen das Ausmaß des Phänomens. Le Monde stellt in seiner Ausgabe das Ghostwriting der Firma vor, eine Praxis, die darin besteht, „für ein Unternehmen als Ghostwriter zu agieren: Während seine eigenen Mitarbeiter Texte und Studien schreiben, sind sie Wissenschaftler ohne Verbindung zur Unterordnung mit ihr, die sie unterstützen, indem sie sie unterzeichnen, und so das Prestige ihres Rufs in die Veröffentlichung bringen. “

So auch der als amerikanischer Tabak- und GMO-Lobbyist bekannt gewordene Henry Miller, Biologe an der Stanford University und Kolumnist des Wall Street Journal und der New York Times . Laut den von der amerikanischen Justiz veröffentlichten Dokumenten akzeptierte der Forscher für die Vergütung eine Unterschriftsleistung, sofern ein „Entwurf von hoher Qualität“ vorgelegt wurde. Der Text wird fast so veröffentlicht wie auf der Forbes Seite …

Wissenschaftler gekauft

Manchmal werden auch externe Berater dafür bezahlt, Arbeiten zu schreiben, die in Richtung Monsanto gehen. Beispiel: Im Jahr 2016 haben fünf in der Fachzeitschrift Critical Reviews in Toxicology veröffentlichte Artikel den Schluss gezogen, dass Glyphosat kein Karzinogen ist. Die Autoren? Intertek-Berater im Auftrag von Monsanto.

Die Methode ist erschreckend. In einer E-Mail vom 8. Februar 2015, die von den Ermittlern abgefangen und von Le Monde aufgedeckt wurde, adressiert an William Heydens, Produktsicherheitsmanager bei Monsanto, seine Empfehlungen an Intertek: „Ich habe das gesamte Dokument überprüft, und ich habe angegeben, was ich denke, sollte übrig bleiben, was gelöscht werden kann und ich habe auch etwas bearbeitet. Ich habe auch Text hinzugefügt. Der öffentliche Gesundheitspreis …

Monsanto wird von allen Seiten angegriffen, zu Recht!

Sein Flaggschiff, Roundup, eines der am häufigsten verwendeten Unkrautbekämpfungsmittel der Welt, steht schon lange in der Kritik. Und auch in der Schweiz gibt es Entsetzen, denn die Schweizer Regierung hat soeben angekündigt, dass sie den Grenzwert für Glyphosat um das 3600-fache anheben wird, von 0,1 Mikrogramm pro Liter auf 360 Mikrogramm pro Liter. Dazu auch: Vom Sinn oder Unsinn der Grenzwerte

This miracle weed killer was supposed to save farms. Instead, it’s devastating them.

.washingtonpost.com

(…) The new dicamba formulations were supposed to attack those resistant weeds without floating to other fields.

But during a July 29 call with EPA officials, a dozen state weed scientists expressed unanimous concern that dicamba is more volatile than manufacturers have indicated, according to several scientists on the call. Field tests by researchers at the Universities of Missouri, Tennessee and Arkansas have since found that the new dicamba herbicides can volatilize and float to other fields as long as 72 hours after application.

Regulators did not have access to much of this data. Although Monsanto and BASF submitted hundreds of studies to the EPA, only a handful of reports considered volatility in a real-world field setting, as opposed to a greenhouse or a lab, according to regulatory filings. Under EPA rules, manufacturers are responsible for funding and conducting the safety tests the agency uses to evaluate products. Read more: HERE 

Netzfrau Doro Schreier"

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infosperber
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Kriminelle Gift-Schweinz 13.12.2017: CH-Bauern verwenden doppelt so viele Pestizide wie in Deutschland und Österreich - CH-Gewässer sind pestizidvergiftet
Pestizide theoretisch letzte Wahl, real überall
https://www.infosperber.ch/Artikel/Umwelt/Pestizide-theoretisch-letzte-Wahl-real-uberall

"Beatrix Mühlethaler / 13. Dez 2017

Schweizer Bauern erhalten Direktzahlungen für naturverträglichen Pflanzenschutz. In Realität aber vergiften sie die Natur.

«Beim Schutz der Kulturen vor Schädlingen, Krankheiten und Verunkrautung sind primär präventive Massnahmen, natürliche Regulationsmechanismen sowie biologische und mechanische Verfahren anzuwenden.» So steht es in der Direktzahlungsverordnung des Bundes. Demnach dürften die Bauern zur Pestizidspritze erst greifen, wenn ein Schaden droht. Diese Bestimmungen gelten für alle Bauern, die Direktzahlungen beanspruchen. Und das sind über 95 Prozent der Betriebe in der Schweiz. Als Entgelt für die Leistungsentschädigung könnte die Bevölkerung somit erwarten, dass Bauern hierzulande mit Pestiziden keine Umweltschäden anrichten.

Schweiz: Spitze im Pestizidverbrauch

Theoretisch ist ein Pestizideinsatz also die letzte Wahl. Die Realität sieht leider anders aus: Der Einsatz von chemischen Spritzmitteln ist hierzulande riesig, und die schädlichen Wirkungen sind spür- und messbar. Im Vergleich zu den umliegenden Staaten spritzen die Schweizer Bauern überdurchschnittlich viel.

Verlässliche Angaben über die verwendete Menge Wirkstoffe pro Hektare gibt es zwar nicht. Aber Grössenordnungen lassen sich abschätzen, wenn man die jährlich verkauften Mengen an Wirkstoffen zur behandelten Fläche in Beziehung setzt: In der Schweiz beträgt der Absatz rund 2100 Tonnen. Ackerland und Dauerkulturen wie Obst und Reben, in denen Pestizide zum Einsatz kommen können, umfassen 300'000 Hektaren. Das ergibt 7 Kilogramm pro Hektare. Das ist mehr als doppelt so viel wie in Deutschland und Österreich.

Pestizide belasten kleine Bäche stark

Messbare Spuren hinterlassen die Spritzeinsätze vor allem in Gewässern. Über 100 verschiedene Pestizide wurden bei einer nationalen Messaktion an Schweizer Flüssen in landwirtschaftlich genutzten Gebieten festgestellt. Über 30 Wirkstoffe waren in höheren Konzentrationen vorhanden als gesetzlich erlaubt. Noch stärker belastet sind kleine Bäche, bei denen die Stofffrachten weniger verdünnt werden. Das zeigte sich drastisch in einer Untersuchung im Auftrag des Bundesamts für Umwelt, bei der fünf Bäche während sechs Monaten beobachtet wurden. Die Wissenschaftler fanden insgesamt 128 Wirkstoffe und stellten wiederum viele, zum Teil enorme Überschreitungen der gesetzlich erlaubten Konzentrationen fest.

Dass sich die verschiedenen Wirkstoffe summieren, berücksichtigen die gesetzlichen Anforderungen nicht. Auf die Gewässerbewohner wirkt aber die ganze Palette ein. Bei den fünf untersuchten Bächen ergab die registrierte Mischung teils «ein akut toxisches Risiko», konstatierten die Wissenschaftler. «Der laufend ändernde Mix vieler Stoffe in problematischen Konzentrationen lässt den Organismen in vielen Fällen keine Erholungszeit», bilanziert Stefan Hasler, Direktor des Verbands Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) in der Zeitschrift «aqua viva». Das gelte insbesondere für die kleinen Bäche, die mit 45'000 Kilometern etwa drei Viertel der schweizerischen Gewässer ausmachen und für den Nachwuchs von Wasserlebewesen sehr wichtig sind.

Im Klartext bedeutet das: Die empfindlicheren Lebewesen sterben in vielen landwirtschaftlich exponierten Bächen aus. So heisst es auch in einem Bericht des Bundesrats vom 6. September 2017: «Pflanzenschutzmittel-Belastungen sind ein wichtiger Einflussfaktor für die verbreitet festgestellten Defizite der Artenvielfalt in den Gewässern intensiv landwirtschaftlich genutzter Einzugsgebiete». (Ein anderer Faktor sind die eingeschwemmten Düngemittel.)

Pestizide bedrohen Fauna und Flora

Der grosszügige Umgang mit Pestiziden stellt auch ein Risiko dar für die Bodenfruchtbarkeit, die ganze Flora und Fauna sowie die Anwender selbst. Die Behörden monieren vor allem die unbeabsichtigten Nebenwirkungen: Die Spritzmittel driften ab und belasten Orte und Lebewesen in der Nachbarschaft von Feldern. Sie werden bei Regen oberflächlich weggeschwemmt oder geraten über die in Feldern verlegten Drainagerohre sowie Entwässerungsschächte an Wegen direkt in Gewässer. Auch Ableitungen über die Kanalisation sind problematisch, da die Stoffe in den Abwasserreinigungsanlagen vorderhand ungenügend eliminiert werden.

Neben unbeabsichtigten gibt es aber auch Folgen, die sich direkt aus dem Zweck des Spritzeinsatzes ergeben: Herbizide haben viele Ackerbeikräuter an den Rand der Ausrottung getrieben. Mit dem bekämpften Unkraut verschwinden auch deren Bewohner; und die verschwundenen Insekten fehlen als Futter für andere Tiere. Ein Opfer ist die Feldlerche. Diesem Vogel setzt die intensive Landwirtschaft als Ganzes derart zu, dass seine Bestände in den letzten Jahren zusammengebrochen sind. Dies ist nur ein Beispiel für verschiedene negative Rückkoppelungen.

Aktionsplan soll Risiken mindern

Ausgefeilte Reglemente, ausgebaute Beratungsdienste, Weiterbildungen und Vorbild-Projekte haben bisher keine Wende bewirkt. Jetzt versucht es der Bund mit einem neuen «Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln». Er kommt damit einem Postulat nach, das die grünliberale Nationalrätin Tiana Angelina Moser 2012 eingereicht hatte. Der Aktionsplan verfolgt ausdrücklich nicht das Ziel, die verwendeten Pestizidmengen pauschal zu senken. Vielmehr sollen die riskanten Anwendungen und die Emissionen schwinden. Halbierung des Risikos lautet die Devise. Beispielsweise sollen bis 2027 die Anforderungen des Gewässerschutzes nur noch an halb so vielen Gewässerstrecken unerfüllt bleiben.

Die Palette an Massnahmen, welche die anvisierten Änderungen bewirken sollen, ist sehr breit. Beispielsweise geht es um eine finanzielle Belohnung für den verminderten Einsatz von Herbiziden, technische Anpassungen an den Spritzgeräten, sorgfältigen Umgang mit Spritzresten, das Begrünen von Fahrgassen als Mittel gegen Abdrift, grössere Pufferstreifen zu wertvollen Naturräumen, Ergänzungen in der Ausbildung, Verstärkung der unabhängigen Beratung, effizientere Kontrolle der landwirtschaftlichen Praxis und bessere Informationen für den Anwenderschutz. Dabei wurde unterschieden zwischen Vorhaben, die innerhalb von zwei bis drei Jahren umgesetzt werden sollen und zu prüfenden Möglichkeiten, zu denen die Grundlagen innerhalb von fünf Jahren erarbeitet sein müssen.

Belohnung und Ertüchtigung sollen es also richten. So mutet der umfangreiche Katalog wie ein heroischer Versuch an, den Pelz zu waschen, ohne ihn nass zu machen: keine Abstriche am pestizidgestützten Pflanzenschutz, aber Schräubeln an allen Ecken und Enden, um die giftige Fracht einzudämmen. Kaum zu glauben, dass dies mit möglichst geringem Zusatzaufwand für die Kantone machbar sein soll, wie mit Hinweis auf knappe Ressourcen angemerkt ist.

Warum fehlt dann genau jenes Instrument, das am einfachsten und effizientesten wirkt: Lenkungsabgaben? Würden Pestizide wirksam verteuert, so würden sie aus wirtschaftlichen Gründen zur zweiten oder dritten Wahl werden. Dann hätten die Bauern alles Interesse, sie so sparsam und sorgsam wie nur möglich einzusetzen. Zurzeit aber läuft der Anreiz umgekehrt: Pestizide profitieren ebenso wie Lebensmittel von einem niedrigeren Mehrwertsteuersatz!

Noch lange nicht gesetzeskonform

Die Umweltorganisationen halten den Aktionsplan für völlig ungenügend und kritisieren: «Der Plan nimmt gesetzliche Mindestvorgaben nicht ernst und beinhaltet weder einen expliziten Trinkwasserschutz noch ein Verbot der giftigsten Pestizide.» Auch der Verband der Gewässerschutzfachleute VSA sieht es so. Ihn enttäuscht die Zielvorgabe, bis 2027 die Gewässerstrecke, die von Verstössen gegen das Gewässerschutzgesetz betroffen ist, nur zu halbieren. Damit nehme das Bundesamt für Landwirtschaft bewusst in Kauf, dass gesetzliche Anforderungen an die Wasserqualität auch in Zukunft in kleinen und mittleren Gewässern nicht eingehalten werden. «Dies ist nicht zulässig», kritisiert der VSA.

Ferner bemängelt der VSA den ungenügenden Schutz des Grundwassers, das der Trinkwassergewinnung dient. Teils enthält dieses heute – entgegen den gesetzlichen Bestimmungen – langlebige künstliche Stoffe, insbesondere Abbauprodukte aus Pestiziden. Der VSA reagierte mit einem eigenen Zehn-Punkte-Plan, wie eine Trendwende im Umgang mit Pestiziden herbeizuführen sei.

Lenkungsabgaben, ein heisses Eisen

Die Forderungen der Gewässerfachleute bedingen allerdings, dass das politische Personal diese Wende will und die Agrarpolitik für die Jahre nach 2021 (AP22+) entsprechend gestaltet. Lenkungsabgaben gehören ebenso zu ihrem Plan wie andere heikle Punkte: eine von der Landwirtschaft unabhängige Bewilligungsinstanz inklusive Rekursmöglichkeiten; eine von Verkaufsinteressen unabhängige, umfassende Beratung der Bauern; verschärfte Anforderungen an den ökologischen Leistungsnachweis; klare Ausrichtung der Direktzahlungen auf einen extensiven Anbau, eine wirkungsvolle Kontrolle mit härteren Sanktionen und Verbote für den Hobbybereich.

Zur Stossrichtung der AP22+ hat sich der Bundesrat Anfang November geäussert. In der Öffentlichkeit schlug sein Bericht hohe Wellen, aber nicht wegen provokanter Vorschläge für eine naturfreundlichere Landwirtschaft, sondern weil er offene Grenzen für Nahrungsmittel propagiert. Die Überlegungen zur Ökologie sind noch wenig konkret: Leistungszahlungen seien so zu konzipieren, dass die Ziele insgesamt wirksamer erreicht werden können. Und bezüglich Lenkungsabgaben verrät der Text Unlust: Sie bedingten «eine äusserst komplexe Ausgestaltung» und seien «auf Schweizer Verhältnisse anzupassen». Es sei «ihr Aufwand-Nutzen-Verhältnis» abzuklären. Eine Botschaft zur AP22+ ans Parlament stellt der Bundesrat für den Sommer 2019 in Aussicht.

Höhere Grenzwerte für Pestizide

Derweil verunsichert das Umweltdepartement die Gewässerschützer, indem es die Belastungsgrenze von Gewässern durch Pestizide neu definieren und grösstenteils erhöhen will: Der Grenzwert soll nicht wie bisher für alle Stoffe einheitlich bei 0,1 Mikrogramm pro Liter liegen, sondern je nach Giftigkeit eines Stoffs für Wasserlebewesen unterschiedlich hoch sein. Dabei steigen die Werte teils in unerwartete Höhen. Für das aus gesundheitlichen Gründen umstrittene Herbizid Glyphosat soll neu eine Spitzenbelastung von bis zu 360 Mikrogramm gelten, für einen weniger prominenten Stoff sogar 1030 Mikrogramm. Insgesamt erhöhen sich die tolerierten Werte für die meisten der 38 Pestizide, die spezifisch geregelt werden. Nur für wenige Stoffe sinkt der Grenzwert so tief, dass diese wohl verboten werden müssten, um der gesetzlichen Bestimmung Genüge zu tun.

Die Neuregelung soll den Kantonen helfen, «auf die richtigen Stoffe zu fokussieren», heisst es im erläuternden Bericht zur Revision. Aber es hat auch einen anderen, den Vollzug erleichternden Effekt: Dank Neudefinition werden die Gewässerstrecken mit nicht gesetzeskonformer Wasserqualität auf einen Schlag kürzer. Eine praktische Hilfe also, dieses Ziel des Aktionsplans leichter zu erreichen. Ironie beiseite: Wenn die effektive Belastungsgrenze der Wasserlebewesen Massstab der Revision sein soll, ist es erstaunlich, dass nicht gleichzeitig eine Grenze für die Gesamtbelastung durch den Chemikalienmix festgelegt wird. Erst dies würde den Schutz der Wasserlebewesen garantieren. (Wobei immer noch die Frage bleibt, ob mit Tests ermittelte Werte das reale Ökosystem ausreichend schützen.)

Der Biobauer an der Spitze des schweizerischen Bauernverbands äusserte sich in der Presse erfreut über die vorgeschlagene neue Messmethode. Allerdings sollten sich die Bauern bewusst sein, dass sich auch bei höheren Grenzwerten bezüglich ihrer Sorgfaltspflicht rein gar nichts ändert. Denn, wie es im erläuternden Bericht des Umweltdepartements heisst: «Es gibt keinen Rechtsanspruch, ein Gewässer bis zum Erreichen einer numerischen Anforderung zu verunreinigen.»

Eine Initiative will die Wende

Interessenvertreter, die Pestizide seit Jahrzehnten gegen alle Kritik verteidigen, und Politiker, die keine klaren Schranken ziehen mögen, haben die Bevölkerung misstrauisch gemacht. Nur zwei Beispiele aus jüngster Zeit: Jahrelang wurde geleugnet, dass Neonicotinoide den Bienen schaden. Inzwischen ist das zwar klar, aber die Stoffe sind noch nicht weg vom Feld. Auch Glyphosat wird als zu wichtiges landwirtschaftliches Hilfsmittel gewertet, als dass die Sorgen Aussenstehender ein Verbot bewirken könnten.

Das erklärt, warum jetzt einer Volksinitiative Unterschriften zufliegen, die sich radikal gegen Pestizide wendet. Die Initiative für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung will den Chemie-Bauern die «Subventionen» streichen. Gemeint ist: Ein Bauer kann seinen ökologischen Leistungsnachweis nur noch erbringen und damit Direktzahlungen erwirken, wenn er ganz auf Pestizide verzichtet. Eine weitere Initiative fordert sogar pauschal ein Verbot aller synthetischen Pestizide.

Nachzureichen ist noch dies: Die Bauern stehen unter dem Druck der Grossverteiler, normierte und makellose Feldfrüchte zu günstigen Preisen zu liefern. Sie setzen sich auch nicht sichtbar dafür ein, dass resistente Sorten, die weniger Spritzmittel benötigen, zu Kaufrennern werden. Bioprodukte geniessen zwar ein hohes Prestige, doch die Nachfrage hält sich in Grenzen. Das Pestizidproblem zu lösen, lässt sich aber nicht voll an die Bauern delegieren. Es braucht die Bereitschaft, auch weniger makellose Gemüse und Früchte sowie neue Sorten zu akzeptieren und einen angemessenen Preis zu zahlen."

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Epoch Times
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Deutschland 14.12.2017: DER KAMPF GEGEN GLYPHOSAT geht nun auf Gemeindeebene weiter
Projekt „Pestizidfreie Kommunen“: Schon 90 Städte und Gemeinden gegen Glyphosat

"Deutschlandweit verzichten bereits 90 Städte und Gemeinden auf Glyphosat und andere Pestizide bei der Pflege ihrer Grün- und Freiflächen. Nach dem unlauteren "Ja" des Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt, das für die Glyphosat-Wiederzulassung in Brüssel sorgte, sei es umso wichtiger, das vorbildliche Engagement der Kommunalpolitiker bekanntzumachen, sagt Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin.

Deutschlandweit verzichten bereits 90 Städte und Gemeinden auf Glyphosat und andere Pestizide bei der Pflege ihrer Grün- und Freiflächen.

Um diesen Einsatz zu dokumentieren und zu würdigen, hat der BUND eine interaktive Karte dieser pestizidfreien Kommunen veröffentlicht.

Mit dem Bekenntnis zur pestizidfreien Kommune kommen die Kommunalpolitiker ihrer Verantwortung für Menschen und Umwelt nach. Sie zeigen, es geht auch ohne Glyphosat“, sagte Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin und Leiterin des Projekts „Pestizidfreie Kommune“.

Nach dem unlauteren „Ja“ des Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt, das für die Glyphosat-Wiederzulassung in Brüssel sorgte, sei es umso wichtiger, das vorbildliche Engagement der Kommunalpolitiker bekanntzumachen, so Hölzel.

Viele Möglichkeiten kommunale Grün- und Freiflächen pestizidfrei zu pflegen

Glyphosat gilt laut Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend beim Menschen und ist mitverantwortlich für das dramatische Insektensterben und den Verlust der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Das Totalherbizid vernichtet alle Wildkräuter und entzieht dadurch Insekten die Nahrungsgrundlage und den Lebensraum. Das Insektensterben wiederum gefährdet auch andere Tierarten und letztlich die Lebensmittelproduktion für Menschen, denn rund zwei Drittel der Kulturpflanzen sind auf Bestäuber angewiesen.

Sowohl in der Landwirtschaft als auch in den Kommunen und in Hobbygärten gibt es umweltfreundliche Alternativen zu Glyphosat, die Insekten wie Bienen und Wildbienen nicht gefährden. Blütenreich und ohne Gift – das sollte das Motto aller Städte und Gemeinden sein. Städte erfüllen viele Funktionen. Sie sind Orte der  Erholung und Umweltbildung, Rückzugsgebiete für bedrohte Insekten wie Wildbienen und sogar Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Honig werden in Städten produziert. Gifte haben in dieser Umgebung nichts zu suchen“, sagte Hölzel.

Kommunen haben viele Möglichkeiten für eine pestizidfreie Pflege ihrer Grün- und Freiflächen.

Statt giftgrünem Einheitsrasen oder exotischen Bepflanzungen können Städte und Gemeinden mit mehrjährigen Blühwiesen ein ganzjähriges Nahrungsangebot für Insekten schaffen“, so die BUND-Pestizidexpertin.

Für die Reinigung von Wegen seien mechanische und thermische Geräte eine gute Alternative zu chemischen Unkrautvernichtern.

Mehr Informationen: Interaktive Karte mit pestizidfreien Kommunen

(BUND/mh)"

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Sputnik Ticker
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15.12.2017: Gemeinde Artland in Niedersachsen verbietet Glyphosat
Signal für andere? Deutsche Kommune verbietet Glyphosat
https://de.sputniknews.com/politik/20171215318715851-glyphosat-kommune-verbietet-landwirtschaft/

"Bolle Selke

Glyphosat darf weitere fünf Jahre in der Landwirtschaft eingesetzt werden, zumindest EU-weit – nur in der Samtgemeinde Artland in Niedersachsen nicht. Der Gemeinderat hat es verboten. Dabei hat auch das Verhalten von Landwirtschaftsminister Schmidt (CSU) eine Rolle gespielt, erzählt Bürgermeister Claus-Peter Poppe (SPD) im Sputnik-Interview.

„Der Alleingang von Schmidt hat sicherlich dazu beigetragen, dass auch bei dem einen oder anderen Ratsmitglied Verärgerung entstanden ist“, kommentiert der Samtgemeindebürgermeister im Artland das Ja von Schmidt zur weiteren Zulassung des umstrittenen Unkrautgifts Glyphosat in der EU. „Manche, die das anders sehen, wollten das dann auch in unserem Bereich signalisieren. ‘“

Seit anderthalb Jahren wurde der Antrag der Fraktion der Grünen behandelt. Nun wollte man zu einem Ergebnis kommen. 

Jetzt ist das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat auf den Pachtflächen der Kommune verboten. Poppe erläutert:

„Die Frage, ob Glyphosat krebserregend ist, stand nicht so im Mittelpunkt der Diskussion. Es ging eher um die Artenvielfalt und um eine mögliche Verarmung des Bodens. Dieser Argumentation habe ich mich letztlich auch angeschlossen.“

Betroffen sind 16 Landwirte auf insgesamt 60 Hektar. Auch wenn der betroffene Bereich nicht besonders groß ist, scheint das Verbot offenbar eine Signalwirkung zu haben. Poppe wurde darauf häufig angesprochen, auch von den Medien.

Als vorbildlich lobt die Umweltorganisation BUND die Initiative der Samtgemeinde. Die betroffenen Landwirte kritisieren dagegen den Ratsbeschluss.

„Ein Wettbewerbsnachteil für die Bauern könnte eine Gefahr sein“, räumt der Bürgermeister ein. Es gebe aber eine Übergangszeit von drei Jahren. „Das müsste eigentlich genug Zeit sein, um sich auf Alternativen einzustellen.“ Poppe geht auch davon aus, dass bis dahin die Diskussionen landes-, bundes- und europaweit weiter vorangehen. Man befinde sich da „mitten in einer ganz heftigen Diskussion.“

Auch die Samtgemeinde selbst muss auf ihren öffentlichen Flächen, Plätzen und Parks zu anderen Mitteln als Glyphosat greifen. Das sei zwar etwas aufwändiger, aber durchaus machbar.

​Im Moment sehe es so aus, dass das Samtland Vorbild für andere Kommunen sein könnten. Poppe betont:

„Rechtlich jedenfalls haben viele Gemeinden die Möglichkeit, auf ihren eigenen Flächen ähnlich vorzugehen.""

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22.12.2017: Monsanto wollte Indien mit Gen-Baumwolle versklaven - haufenweise Bauern-Selbstmorde - nun haben die Bauern Monsanto RAUSGESCHMISSEN
Hurra! Zurück zum einheimischen Saatgut – Monsanto verliert Millionen in Indien – Monsanto Lose Millions of Dollars After Indian Farmers Switch to Native Seeds
https://netzfrauen.org/2017/12/22/seeds/

<Man vermutet, dass Monsanto allein im vergangenen Jahr 75 Millionen $ in Indien verloren hat durch Bauern, die wieder auf einheimisches Saatgut zurückgreifen. War Ihnen bekannt, dass 85 Prozent aller Baumwolle, die weltweit angepflanzt wird, genmanipuliert ist? Keine andere Nutzpflanze wird so stark mit Pestiziden, Düngemitteln, Wuchsstoffen und Entlaubungsmitteln behandelt wie Baumwolle. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn das in der Baumwollproduktion eingesetzte Monsantogift Glyphosat auch in Produkten aus Baumwolle gefunden wird.

Doch schon Burkina Faso hatte erkannt, dass seine eigene Baumwolle, ohne Gentechnik, besser ist als amerikanische Ware und dazu viel billiger. In Burkina Faso und weiteren west- und zentralafrikanischen Ländern leben etwa 10 bis 15 Millionen Menschen vom Baumwollanbau und Monsanto wurde aus dem Land geworfen.In Ghana, Uganda und Nigeria haben die Züchter auch Bollgard II von Monsanto getestet, aber sie hätten aus Burkina Fasos Erfahrungen gelernt.“Wir sind jetzt sehr skeptisch“, sagte James Wiyor, Geschäftsführer der ghanaischen Baumwollentwicklungsbehörde.

Wir benötigen unbedingt ökologische nachhaltige Baumwolle, denn ist Ihnen bekannt, welche Inhaltsstoffe in ihren Hygieneartikeln, Binden und Tampons enthalten sind? Wie würden Sie reagieren, wenn es sich nicht um Naturfasern, sondern um nicht natürliche Baumwollprodukte handelt und dazu noch mit krebsverursachenden Glyphosat-Herbiziden behandelte? War Ihnen bekannt, dass 85 Prozent aller Baumwolle, die weltweit angepflanzt wird, genmanipuliert ist? Egal ob T-Shirts oder andere Kleidungsstücke aus Baumwolle, wenn es nur noch genmanipulierte Baumwolle gibt, bleibt uns keine andere Wahl. Sogar in in Bio-Slipeinlagen wurde Glyphosat gefunden – Organic panty liners found contaminated with glyphosate weedkiller, denn was viele nicht bedenken, da wo genmanipulierte Baumwolle angebaut wird, werden auch Pestizide eingesetzt.

Indien hat das einzigartige Potenzial, ökologisch nachhaltige Baumwolle zu produzieren — warum begehen dann Baumwollbauern Selbstmord? Der Baumwollanbau ist hochriskant geworden. Die Bauern werden gezwungen, amerikanische Sorten anzubauen anstelle der heimischen Sorten.

Baumwolle mag in den 1930er-Jahren ein Naturprodukt gewesen sein – heute ist sie das nicht mehr. Baumwolle ist überwiegend genmanipuliert. Zusätzlich (oder besser: deswegen) werden auf Baumwolle jede Menge Pestizide und Herbizide versprüht, darunter auch die giftigsten. Bei GMO-Baumwolle wurde auch mehrfach ein Insektengift nachgewiesen, das aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis stammt. GMO-Baumwolle kann aber auch das Biozid TBT bzw. andere zinnorganische Verbindungen enthalten – also ein Chemiecocktail, direkt auf unserer Haut.

Mehr Ernte, ein höherer Gewinn für die Bauern und ein gestiegener Lebensstandard ihrer Familie – das sind die Folgen, wenn Bauern gentechnisch veränderte Baumwollpflanzen anbauen“, so werben die Agrargiganten, wenn sie ihre Produkte anpreisen, doch die Realität ist eine neue Form von Versklavung. In Indien haben schon Tausende von Kleinbauern Selbstmord begangen, weil sie das Saatgut nicht mehr bezahlen können und ihre Familien dadurch hungern müssen. Samen des Todes und der Versklavung wird das genmanipulierte Saatgut deshalb auch genannt. Die Baumwoll-Bauern leiden unter bitterer Armut.. Mit Handarbeit und Holzpflügen gegen Riesen-Traktoren und künstliche Bewässerung. Gegen staatliche Agrarsubventionen wie in Europa oder in den USA und niedrigen Weltmarktpreisen. Doch nicht nur das. Dazu kommt: Es gibt keine natürliche Baumwolle mehr. Nur noch gentechnisch veränderte – genannt BT Cotton. Jedes Jahr müssen die Bauern das teure Saatgut kaufen. Noch dazu teure Düngemittel und Pestizide.

Siehe: In Indien werden Bauern gezwungen, die US-Baumwollsorte anzubauen anstelle der heimischen Sorten – Indien hat das einzigartige Potenzial, ökologisch nachhaltige Baumwolle zu produzieren – India has the unique potential of making ecologically sustainable cotton cloth—why then are cotton farmers committing suicide?

In Indien verliert Monsanto an Boden. Die indische Kartellbehörde hat Monsanto eine Geldstrafe in Höhe von 15 Millionen Rupien (233.000 US-Dollar) auferlegt, weil der Konzern nicht auf gestellte Fragen antwortet. Die Wettbewerbskommission Indiens (CCI) hat im vergangenen Jahr eine Untersuchung dahingehend angeordnet, ob Monsanto seine beherrschende Stellung als Lieferant von genetisch verändertem (GM) Baumwollsamen missbraucht.

Jetzt wenden sich auch indische Bauern von Monsanto ab und nutzen wie Burkina Faso natürlichere Baumwollsaat.

Indische Bauern wenden sich von Monsanto ab zugunsten natürlicherer [Saaten]

Monsanto hatte jahrelang das Monopol auf dem indischen Markt nach seinem Erfolg mit seiner genetisch veränderten Baumwolle Bt cotton seeds.

Monsanto ist bekannt wegen seiner hochmanipulativen und unnatürlichen Methoden zur Herstellung seiner Produkte. Es favorisiert genetisch modifizierte Methoden gegenüber natürlichen Verfahren.

Zwischen 1995 und 2013 haben vermutlich etwa 300.000 Bauern in Indien Selbstmord begangen. Die harten und unterdrückenden Methoden, mit denen Monsanto ihre Lebensgrundlagen bestimmte, sollen mit dazu beigetragen haben.

Die Bauern sahen sich gefangen in einem Teufelskreis, in dem sie Monsanto für die GM-Baumwollsaaten bezahlten, um ihre Farmen am Laufen zu halten, und zugleich Pestizide von Monsanto kaufen mussten, damit diese Pflanzen ordentlich und effektiv wuchsen.

Aber inzwischen gibt es eine Veränderung. Eine Initiative, die von der indischen Regierung vorangetrieben wurde, hat Bauern davon überzeugt, sich von Monsanto und seinen heftig manipulierten Saaten abzuwenden und stattdessen natürliches heimisches Saatgut zu wählen, das ohnehin hier erfolgreich eingesetzt worden war, bevor die Wissenschaft sich in die Landwirtschaft einmischte.

Viele Menschen finden, dass der natürliche Weg der richtige ist. Wissenschaftliche Methoden, die das Ende aller Hungersnöte und genügend Ackerfrüchte für uns alle versprachen, waren verführerisch, weil sie neu waren. Aber inzwischen wenden sich die Menschen in der Landwirtschaft von der Wissenschaft ab, weil sie sich jetzt dahingehend einig sind, dass der natürliche Weg der bessere ist.

Man vermutet, dass Monsanto allein im vergangenen Jahr 75 Millionen $ verloren hat durch Bauern, die wieder auf einheimisches Saatgut zurückgreifen.

Keshav Raj Kranthi vom indischen Central Institute for Cotton Research hierzu:

„Warten wir noch drei bis vier entscheidende Jahre ab, bis wir eine vollständige Wendung zum Natürlichen sehen. Bis dahin werden die meisten Bauern Monsantos Saatgut aufgegeben und sich für einheimisches Saatgut entschieden haben“.



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Kalifornien 6.2.2018: Pestizide mit Neonicotinoiden sind verboten - EFSA "untersucht" weiter
Kalifornien verbietet Neonicotinoide – California blocks use of neonicotinoid pesticides
https://netzfrauen.org/2018/02/06/neonicotinoide-2/

Während Kalifornien Neonicotinoide verbietet, gab die  EFSA heute bekannt, dass ihre aktualisierten Risikobewertungen zu den potenziellen Risiken für Bienen wegen Neonicotinoiden oder Neonics am 28. Februar 2018 veröffentlicht werden. Doch wenn man sich die Auswertungen anderer Länder anschaut, dann fragt man sich, warum man sie nicht gleich verbietet.

Neonicotinoide – diese Gruppe hochwirksamer Insektengifte gilt als mitverantwortlich für das Bienensterben der vergangenen Jahre. Im Oktober 2016 kam ausgerechnet die Bayer AG mit einer eigenen Studie:  Mit Clothianidin behandelter Raps ist laut Studien, die von Bayer in Auftrag gegeben wurde, nicht schädlich für die Gesundheit von Bienen. Man stelle sich vor, dass die EFSA diese Studie nutzt! Nicht auszudenken! 

Die Europäische Kommission hat 2013 im Anschluss an frühere Risikobewertungen der EFSA Beschränkungen für die Verwendung von Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam verhängt.

Die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften wird immer kleiner. Bienen und andere Insekten leiden unter den herkömmlichen Pflanzenschutzmitteln. Neonicotinoide sind „Bienenkiller“! Neonicotinoide oder Neonics wurden in den 1990er-Jahren als sichere Alternative zu DDT entwickelt, aber anstatt sicher zu sein, tötet das Gift die Bienen, indem sie ihre Widerstandskraft gegen Infektionen schädigen und ihre Fortpflanzungsfähigkeit schwächen. Aus diesem Grund hat bereits 2016 der Stadtrat von Vancouver einstimmig beschlossen, Neonicotinoide zu verbieten.

Besondere Sorge bereitet den Wissenschaftlern in der Schweiz, die eine aktuelle Studie veröffentlichten, die Tatsache, dass in so vielen Honigproben gleich mehrere verschiedenen Neonicotinoide enthalten waren. „Solche Cocktails stehen im Verdacht, weitaus schwerwiegender zu schaden als die bloße Summe der einzelnen Effekte“, betonen Mitchell und seine Kollegen. „Bei einem großen Teil der Proben sind negative Auswirkungen auf die Bienen daher sehr wahrscheinlich.“ (Science,2017; doi:10.1126/science.aan3684 )

Wissenschaftler von der Universität Neuchatel, Schweiz haben 198 Honigproben aus allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis analysiert. Sie fanden 5 Arten von Pestiziden, die Neonicotinoide genannt werden und die Bienen schädigen. Die Proben mit der höchste, Kontaminierung wurden in Nordamerika, Asien und Europa gefunden.

Die Analyse von Honigproben belegt: Eine hohe Neonicotinoid-Belastung findet sich nicht nur in Regionen, in denen viel gespritzt wird, sondern in jedem Winkel der Welt.

Der Rückgang der Bienenpopulation weltweit und das mögliche Auftreten dieses Phänomens in Chile war der erste Impuls einer Reihe von Untersuchungen durch den Nationalfonds für wissenschaftliche und technologische Entwicklung (FONDECYT). Auch in dieser Studie wurde ein Zusammenhang zwischen Neonicotinoid-Belastung und der Reduktion von Bienen festgestellt. Nach Angaben der Wissenschaftler ergab die Studie eine signifikante Abnahme der Bienen wie sie in den Vereinigten Staaten oder in Europa auftritt, wo eine Reduktion von 30 bis 40 Prozent der Bienenstöcke zu verzeichnen waren. Die Wissenschaftler warnten und forderten die Regierung auf, entsprechende Maßnahmen zu vollziehen, um größere Verluste der Bienen zu verhindern.

Der Bundesstaat Kalifornien verbietet Neonicotinoide während Neubewertung

Die kalifornische Behörde für Pestizid-Regulation (DPR) verkündete am 3. Januar ihre Entscheidung, vier Neonicotinoide neu zu bewerten wegen möglicher schädlicher Auswirkungen auf bestäubende Insekten. Die Entscheidung verbietet mit sofortiger Wirkung eine neue oder erweiterte Anwendung der Neonicotinoide für die Dauer des Neubewertungsverfahrens der DPR.

Neonics sind Pestizide, die die Aktivität von Insekten auf einer Reihe von Erntepflanzen verhindern, u. a. Weintrauben und Brokkoli. Sie sind für Menschen nicht so giftig wie andere Pestizide, aber sie können Bienen schaden, so Charlotte Fadipe, stellvertretende Direktorin der DPR. Wegen dieser vermuteten Wirkungen, so Fadipe, befindet sich die DPR inmitten einer Neubewertung der Pestizide. Dies ist ein längerer Prozess, der der Behörde helfen wird, von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus besser zu verstehen, wie Neonicotinoide Bestäuber beeinträchtigen.

Alle bisher registrierten Nutzer werden weiterhin Neonicotinoide verwenden dürfen, jedoch, so Fadipe, werde die DPR keine neuen und erweiterten Anwendungen bis zum Ende des Neubewertungsverfahrens zulassen, das im Sommer erwartet wird.

Jedoch reicht die Entscheidung der DPR nicht aus, um den raschen Niedergang der Bienenvölker aufzuhalten. Dies sagt Lori Ann Burd, Leiterin für Umweltgesundheit am Center for Biological Diversity, einer Non-Profit-Organisation, die daran arbeitet, bedrohte Tierarten zu retten. Laut Burd sind mehr als 40 Prozent aller Bienenarten weltweit bedroht und einige Arten sind offiziell als bedrohte Arten bezeichnet worden.

Intensive Landwirtschaft im Allgemeinen und ungewöhnliche Wetterbedingungen sind teilweise die Ursache für abnehmende Bienenpopulationen, so Burd, aber Neonicotinoide, die Nervengifte sind, die das Nervensystem der Bienen schädigen, spielen eine große Rolle dabei.

„Die Pestizide verstärken die Wirkung aller anderer Faktoren“, sagt Burd. „Wir sähen gerne ein Verbot dieser Pestizide“.

Bienen, die in Kontakt mit Neonicotinoiden kommen, sterben entweder sofort oder leben weiter mit einem geschädigten Nervensystem. Viele Bienen, die Neonicotinoiden ausgesetzt sind, verlieren ihre Fähigkeit, Fressfeinde abzuwehren und zurück zu ihren Bienenstöcken zu fliegen. Einige hören [auch] mit der Nahrungsaufnahme auf.

„Es betrifft alle Bereiche ihrer Lebensfähigkeit“, so Burd. Bestäuber wie Bienen sind entscheidend für das Wachstum fast aller Pflanzen, darunter Obst und Gemüse, erklärt sie.

„Bei einem Verlust der Bestäuber wäre die Welt nicht wiederzuerkennen“, so Burd.

Dazu auch: Monsanto Fassungslos – Gericht entscheidet gegen Monsanto, erlaubt Kalifornien Anbringen der Warnung vor Krebs auf Roundup – Monsanto Stunned – Monsanto Loses in Court, California Set to Label Roundup With Cancer Warning


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Arkansas ("USA") 24.2.2018: Dicamba-Verbot bleibt gültig - Amazon wird wegen Verkauf von verbotenem Pestizid gebüsst
Super! Pestizide USA: Klage von Monsanto abgewiesen und Amazon zu 1,2 Millionen Dollar verurteilt
https://netzfrauen.org/2018/02/24/monsantoamazon/

<Der Gigant Monsanto forderte, aber scheiterte. Die Klage von Monsanto gegen Arkansas wegen des Dicamba-Verbots wurde abgewiesen. Auch dem Giganten Amazon geht es an den Kragen. Der Online-Händler wurde zu 1,2 Millionen US-Dollar Strafe verurteilt, denn er hat gegen die US-Vorschriften für den Verkauf von Pestiziden in seinem Online-Shop verstoßen.

Es sind gleich zwei gute Nachrichten, die zeigen, dass Giganten nicht immer die Macht haben.

Klage von Monsanto gegen Arkansas wegen Dicamba-Verbot abgewiesen

Laut kürzlich von Landwirten eingereichten Dicamba-Klagen ist Dicamba für Ernteverluste in Millionenhöhe in den USA verantwortlich. Der Bundesstaat Arkansas hatte daraufhin ein Verbot von Monsantos chemischem Unkrautvernichter erteilt. Daraufhin reichte wiederum Monsanto gegen Arkansas eine Klage ein, die das Verbot wieder aufheben sollte. Doch der Gigant hat nicht mit dem Richter Chris Piazza vom Arkansas 6th Judicial Circuit gerechnet, der die Klage abwies.

Dicamba ist ein leistungsfähiges Herbizid, das auf vielen Farmen in den USA im Einsatz ist. Der Markenname Dicamba Herbizide gehört DuPont FeXapen, Monsanto XtendiMax und BASF Engenia. Mittlerweile wurden gegen die Hersteller dieses Pestizids Dicamba Sammelklagen eingereicht, da es Berichten zufolge mehr als eine Million Hektar Felder in den Vereinigten Staaten zerstört habe. Als Folge der Zerstörung durch Dicamba hat der Bundesstaat Arkansas es im vergangenen Sommer verboten.

Bader Farms, die in Missouri auf über 1000 Acres über 110 000 Pfirsichbäume haben, verklagte Monsanto, nachdem seine Versicherungsgesellschaft sich weigerte, für Schäden aufzukommen, die durch Kontaminierung von Dicamba von den umliegenden Farmen verursacht wurden. Im Juni wurden von der landwirtschaftlichen Forschungsstation der University of Arkansas  über 100 Hektar Sojapflanzen, ebenfalls durch Kontaminierung mit Dicamba, zerstört. Und am erschreckendsten ist der Bericht der NPR, die berichteten, dass es durch die Dicamba-Kontaminierung im vergangenen Oktober zu einem Streit kam und zum Mord an einem Farmer in Arkansas führte.

Landwirte in den USA machen Dicamba für eine Pflanzenkrise in 2017 verantwortlich! The Arkansas Plant Board hat darauf hin die Verwendung von Dicamba in dem Staat verboten. Monsanto wendete sich gegen das Verbot vor Gericht und verlor.

Mehr Informationen zu Dicamba finden Sie in unserem Beitrag: Ein neuer Monsanto-Skandal und fördert die EU Glyphosatausbringung? – This miracle weed killer was supposed to save farms. Instead, it’s devastating them

Amazon zu 1,2 Millionen Dollar für den Verkauf illegaler Pestizide verurteilt

Der Online-Händler Amazon muss 1,2 Millionen US-Dollar Strafe bezahlen, nachdem Verstöße gegen die US-Vorschriften für den Verkauf illegaler Pestizide in seinem Online-Shop bekannt wurden. Gemäß den Bedingungen des Abkommens wird Amazon illegale Pestizidprodukte von seiner Website überwachen und entfernen. Diese meist importierten Produkte wurden in den USA nicht für den Gebrauch und Verkauf registriert und können ahnungslose Verbraucher gefährden.

Im Rahmen einer Vereinbarung mit der US Environmental Protection Agency (EPA) hat Amazon zugestimmt, 1,2 Millionen US-Dollar Verwaltungsstrafen für fast 4000 Verstöße gegen das Bundesgesetz für Insektizide, Fungizide und Rodentizide (FIFRA) zu zahlen. Amazon hatte Händlern erlaubt, importierte Pestizide auf Amazon zu verkaufen, obwohl die Produkte nicht in den USA registriert waren. Während Amazon dem Vergleich zugestimmt hat, hat Amazon die von der EPA behaupteten Tatsachen weder zugegeben noch bestritten.

„Diese Vereinbarung wird den Online-Verkauf von illegalen Pestiziden, die in Gemeinden in ganz Amerika eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen, drastisch reduzieren“, sagte Chris Hladick, Administrator der EPA in einer Pressemitteilung.

Die meisten illegalen Produkte, die  verkauft wurden, kommen von chinesischen Herstellern. Sie sind oft in leuchtenden Farben verpackt, sodass die Produkte wie Malkreide, Spielzeug oder sogar Süßigkeiten aussehen. Kinder können sie leicht öffnen und mit den Produkten spielen oder sie sogar in den Mund nehmen.

Amazon hat die Produkte von seiner Website entfernt, ausländische Anbieter vom Verkauf von Pestiziden ausgeschlossen und die Überwachung seiner Website für illegale Pestizide verstärkt.

Im März 2017 sandten über 30 Umwelt- und Gesundheitsgruppen, denen sich mehrere umweltbewusste Unternehmen anschlossen, einen Brief an Amazon-CEO Jeff Bezos, in dem er aufgefordert wurde,  Produktevon Amazons Webseite  zu entfernen, die mit Bestäubern, wie Bienen  in Verbindung stehen. Diese Aktion gehörte zu den Maßnahmen zur Bekämpfung bekannter Bedrohungen für Bestäuber, in diesem Fall eine Klasse von Pestiziden, die als Neonicotinoide bekannt sind. Die Gruppen fordern Amazon auf, die über 100 Produkte, die in einer Produktliste aufgeführt sind, von der Amazon-Website zu entfernen.

Der erste Schritt ist jetzt getan, Amazon muss eine 1,2 Millionen US-Dollar Strafe zahlen und steht jetzt bei der US Environmental Protection Agency (EPA) unter Beobachtung.

Daran sollte sich Europa ein Beispiel nehmen, auch wenn es sich um Giganten mit viel Macht handelt, geht es ihnen in den USA an den Kragen.>

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Es gab einmal eine Grüne Partei, die sich für Naturschutz eingesetzt hat. Scheinbar ist diese Zeit vorbei...

Sputnik-Ticker
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Frankreich 21.3.2018: Pestizide bringen Insekten zum Verschwinden - und auch Vögel verschwinden
Artensterben in Frankreich: „Pestizide verwandeln unsere Landschaft in Wüste“
https://de.sputniknews.com/panorama/20180321320006673-vogel-pestizide-frankreich-landwirtschaft/

<Die Zahl der Vogelarten in Frankreich ist in den letzten anderthalb Jahrzehnten drastisch geschrumpft, weil Insekten, von denen sie sich ernähren, verschwunden sind. Dies berichtet die Zeitung „The Guardian“ am Mittwoch.

„Die Situation ist katastrophal“, sagte Benoit Fontaine, Naturschutzbiologe am Naturhistorischen Museum in Paris. „Unsere Landschaft verwandelt sich allmählich in eine echte Wüste.“

Der Hauptgrund dafür ist laut Forschern der intensive Einsatz von Pestiziden auf großen Flächen von Monokulturen, insbesondere von Weizen und Mais.

Das Problem bestehe aber nicht darin, dass die Vögel auf diese Weise vergiftet würden, sondern dass die Insekten, von denen sie sich ernähren, verschwinden.

„Es gibt kaum noch Insekten, das ist das größte Problem“, sagte Vincent Bretagnolle, ein CNRS-Ökologe am Zentrum für biologische Studien in Chize.

Eine aktuelle Studie habe eine ähnliche Tendenz in ganz Europa gezeigt: In den letzten 30 Jahren sei die Zahl der Fluginsekten um 80 Prozent sowie die von Vogelpopulationen um etwa 400 Millionen zurückgegangen, unterstrich der Ökologe.

„Wirklich beunruhigend ist die Tatsache, dass alle Vögel in der landwirtschaftlichen Umgebung mit der gleichen Geschwindigkeit zurückgehen, sogar die sogenannten ‚Generalisten‘, die auch an anderen Orten wie bewaldeten Gebieten leben können“, bedauert Bretagnolle.

„Dies zeigt, dass sich die Gesamtqualität des landwirtschaftlichen Ökosystems verschlechtert.“>

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Sputnik Ticker
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21.3.2018: Bayer kauft ein - den Gen-Manipulanten und Pestizidproduzenten Monsanto
Bayer schluckt Monsanto für 51 Milliarden Euro - Brüssel genehmigt
https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20180321320009568-agrarriese-uebernahme-kritik/

<Die EU-Wettbewerbshüter haben die milliardenschwere Übernahme des US-Saatgutproduzenten Monsanto durch den Bayer-Konzern unter strengen Auflagen erlaubt. Das berichten deutsche Medien am Mittwoch.

Der Agrarchemiekonzern Bayer habe Zusagen in Höhe von rund sechs Milliarden Euro gemacht, teilte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch in Brüssel mit. Die Bedenken der Wettbewerbshüter mit Blick auf negative Folgen für Verbraucher seien damit ausgeräumt.

Der Leverkusener Konzern will den US-Konkurrenten für umgerechnet rund 51 Milliarden Euro übernehmen. Bayer würde damit zum größten Saatgut- und Pflanzenschutzkonzern der Welt aufsteigen. Kritiker — wie etwa Öko-Landwirte und Grünen-Politiker — warnten bereits im Vorfeld vor einer zu großen Marktmacht des neuen Agrarriesen. Sie werfen dem umstrittenen US-Unternehmen zudem rüde Geschäftspraktiken vor. Die Zustimmung der US-Behörden steht noch aus.

Nach den Vorgaben aus Brüssel muss Bayer nun einen Teil seines Geschäfts verkaufen. Überschneidungen zwischen Bayer und Monsanto in den Bereichen Saatgut und Pflanzenschutzmittel müssten beseitigt werden, erklärte die EU-Kommission.>

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11.4.2018: MÜNCHNER UMWELTINSTITUT FINDET PESTIZID GLYPHOSAT IM WEIN UND IM BIER - wann ist endlich Schluss damit? Frauuuuu MERKEEEELLLLL?????
Tests enthüllen: Beliebte Bier- und Weinsorten sind mit Monsantos Unkrautvernichter belastet – Popular Beer and Wine Brands Contaminated With Monsanto’s Weedkiller, Tests Reveal
https://netzfrauen.org/2018/04/11/bier/

<Die vergangenen Jahre brachten einige beunruhigende Nachrichten für die Alkohol-Industrie ans Tageslicht. Auch deutsche Biere sind mit dem Unkrautvernichter Glyphosat belastet. Erschreckend: Für Bier gibt es keine Grenzwerte, dabei wurde auch in erneuten Tests in allen untersuchten Bieren Glyphosat nachgewiesen. Bereits 2016 hieß es: Biertrinker aufgepasst – Glyphosat schädigt Spermien – alle getesteten Biersorten enthalten Glyphosat. Es sei schwer festzustellen, aus welcher Quelle das gefundene Pestizid stamme, sagte ein Sprecher des Deutschen Bauernverbands (DBV). Möglich sei, dass Spuren von Glyphosat durch den Import von Braugerste Eingang in die Produktionskette gefunden hätten. Eine ebenso große Menge Braugerste wird importiert – hauptsächlich aus Frankreich, Dänemark und Großbritannien. Auch in den USA wurde in aktuellen Tests Glyphosat in bekannten Biersorten gefunden. In den USA erwartet man, dass einer von zwei Männern und eine von drei Frauen an Krebs erkranken, dass einer von fünf psychisch erkranken, dass viele unfruchtbar und steril werden, denn was Glyphosat anrichtet, sollte bekannt sein. 

Tests enthüllen: Beliebte Bier- und Weinsorten sind mit Monsantos Unkrautvernichter belastet

Das Münchner Umweltinstitut untersuchte 14 der beliebtesten Biermarken. In allen Fällen wurden die Tester dabei fündig.

Diese Werte wurden 2017 gemessen:

Biersorte gemessener Glyphosatwert
Augustiner Helles 0,4 Mikrogramm pro Liter
Franziskaner Weißbier 1,1 Mikrogramm pro Liter
Beck’s Pils 2,9 Mikrogramm pro Liter
Bitburger Pils 1,7 Mikrogramm pro Liter
Paulaner Weißbier 0,3 Mikrogramm pro Liter
Erdinger Weißbier 0,3 Mikrogramm pro Liter
Krombacher Pils 1,4 Mikrogramm pro Liter
König Pilsner 2,7 Mikrogramm pro Liter
Oettinger Pils 1,8 Mikrogramm pro Liter
Veltins Pilsener 1,2 Mikrogramm pro Liter
Radeberger Pilsner 2,4 Mikrogramm pro Liter
Warsteiner Pils 1,5 Mikrogramm pro Liter
Jever Pils 5,1 Mikrogramm pro Liter
Hasseröder Pils 0,7 Mikrogramm pro Liter

Schlussfolgerungen
1. Alle getesteten Biere enthielten Rückstände von Glyphosat, einem Pestizid-Wirkstoff,
der wahrscheinlich krebserregend und DNA-schädigend ist.
2. Offenbar haben die meisten Brauereien auf den öffentlichen Druck reagiert und achten heute stärker auf Rückstände als noch vor einem Jahr. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht – trotzdem ist es keiner getesteten Brauerei gelungen, die Glyphosat-Belastung auf Null zu drücken.
3. Infolge der hohen Einsatzmenge in der Landwirtschaft ist davon auszugehen,
dass es eine Hintergrundbelastung mit Glyphosat gibt, die selbst bei sorgfältiger Kontrolle nur schwer zu vermeiden ist. Bei einem wahrscheinlich krebserregendenund DNA-schädigenden Stoff ist dieser Zustand nicht hinnehmbar. Nur ein Verbot des Wirkstoffs schützt die Verbraucherinnen und Verbraucher effektiv. Quelle: Münchner Umweltinstitut

Glyphosat in den USA bereits in der Muttermilch

Eine Studie von Moms across America hatte ergeben, dass in der Muttermilch amerikanischer Frauen das Herbizid Glyphosat gefunden wurde. Die USDA (U.S. Department of Agriculture) und EPA (Environmental Protection Agency) wurden aufgefordert, diese Herbizide vorübergehend zu verbieten. Diese Studie steht im direkten Widerspruch zu den Behauptungen von Monsanto und den globalen Regulierungsbehörden, dass Glyphosat nicht bioakkumulierbar sei (sich nicht im Körper einlagere).

Die ersten Tests bei amerikanischen Frauen auf Glyphosat-Herbizide in der Muttermilch, durchgeführt von „Moms Across America“ und „Sustainable Pulse“, wiesen in 3 von 10 untersuchten Proben positive Ergebnisse nach. Die schockierenden Ergebnisse weisen nach, dass sich Glyphosat im Körper von Frauen über einen längeren Zeitraum anreicherte.

Derzeit gibt es keine einheitlichen weltweiten gesetzlichen Grenzwerte über die Höhe von Glyphosat in Muttermilch. Dazu auch ES REICHT! Glyphosat-Herbizid: Nun auch in der Muttermilch – Herbicide Found In Mother’s Milk

Tests enthüllen: Beliebte Bier- und Weinsorten sind mit Monsantos Unkrautvernichter belastet

Von Zen Honeycutt,, Gründerin von Moms across America, die ebenfalls aktuelle Test in Sachen Glyphosat durchgeführt haben.

Die vergangenen Jahre brachten einige beunruhigende Nachrichten für die Alkohol-Industrie ans Tageslicht.

2015 berichtete CBS über ein Gerichtsverfahren gegen [die Hersteller von] 31 Weinsorten wegen hoher Gehalte an anorganischem Arsen. 2016 enthüllte ein Test an Bier[sorten] Rückstände von Glyphosat in jeder Probe, sogar solchen von alternativen Bieren.

Moms across America veröffentlichte 2016 Testergebnisse, die zeigten, dass 12 Weine aus Kalifornien Glyphosat enthielten. Wir [Moms across America] untersuchten weiter und veröffentlichten in der vergangenen Woche, dass in allen der beliebtesten Weinsorten weltweit, von denen die meisten aus den USA stammen, und bei Chargenprüfung amerikanischen Biers stets Glyphosat zu finden war.

Was all diese Tests gemeinsam haben: Monsantos Roundup. Der französische Molekularbiologe Gilles-Éric Séralini veröffentlichte schockierende Ergebnisse im Januar 2018, die zeigten, dass mehr als ein Dutzend aller Roundup-Erzeugnisse Arsen in hoher Konzentration enthielt – mehr als das Fünffache der erlaubten Menge, und das zusammen mit gefährlichen Mengen von Schwermetallen.

Roundup wird allgemein in Weinbergen gesprüht, damit die Reihen sauber und frei von sogenannten Unkräutern aussehen, ebenso auf Getreideernten (für Bier) als Sikkativ [Trocknungsbeschleuniger] vor der Ernte. Glyphosathaltige Unkrautvernichter wirken nicht trocknend, waschen oder verflüchtigen sich. Indessen haben sie sich als nervenschädigend, krebserregend, hormonstörend und als Auslöser für Leberschäden erwiesen, und dies schon in sehr kleinen Dosen.

Unter den getesteten Weinsorten befinden sich Gallo, Beringer, Mondavi, Barefoot und Sutter Home. Die getesteten Biersorten umfassen u. a. Budweiser, Busch, Coors, Michelob, Miller Lite, Sam Adams, Samuel Smith, Peak Organic und Sierra Nevada. Einige der Testergebnisse verwirrten zunächst. Man sollte doch erwarten, dass biologische Weine und Biere und die sorgfältig gebrauten unabhängigen Biersorten frei von Glyphosat sein sollten, da Herbizide in biologischem Anbau nicht erlaubt sind und nicht verwendet werden. Jedoch schienen sie kontaminiert zu sein. Vorige Tests zeigten, dass einige biologische Weine belastet waren. In dieser [neuesten] Testrunde wies eine der biologischen Sorten 0.38 ppb auf, wohingegen konventionell angebaute Weine 61 mal höhere Glyphosatrückstände aufwiesen, nämlich 23,30 ppb. Studien haben bereits gezeigt, dass nur ein Billionstel das Wachstum von Brustkrebszellen anregt. Darum erregt jegliche Menge Besorgnis.

Was das Bier betrifft, so bedarf es weiterer Tests (Wir hoffen, dass die Hersteller dies selbst tun), aber es hat den Anschein, dass die Tests […] ergaben, dass die unabhängigen Biersorten höhere Mengen aufwiesen: bis zu 13,60 ppb mehr als konventionell hergestellte Biere. Die biologischen Biere wiesen 2,57 ppb auf. Tests von großen konventionellen Marken wie Budweiser, Coors und Michelob zeigten insgesamt Ergebnisse von 2,11 ppb.

Nachforschungen beim Herstellungsprozess großer Bierhersteller zeigten eine mögliche Erklärung. Konventionelle Bierproduzenten neigen dazu, billigere Zutaten zu verwenden, darunter Reis statt Gerste, Hafer, Roggen und Weizen. Letztere sind teurer und werden in der Regel von unabhängigen und biologischen Bierfirmen eingesetzt, die einen volleren Geschmack bevorzugen. Billiger, geschälter weißer Reis soll gemäß Erwartungen weniger Glyphosat enthalten als Vollkorngerste, Hafer und Malz. Wenn diese Pflanzen nicht biologisch angebaut werden, werden sie üblicherweise mit Glyphosat zwecks Trocknung vor der Ernte besprüht.

Es ist aber zu sehen, dass die Bier- und Weinhersteller sich von Monsantos Roundup abwenden – und in vielen Fällen dies auch müssen – , um eine Belastung durch dieses schädliche chemische Herbizid zu vermeiden.

Pam Strayer von Viewpoint-Wines & Vines hierzu: „2016 wuchs der biologische Wein um 11 Prozent; importierte biologische Weine wuchsen um 14 Prozent, zwei Mal so viel wie die 7 Prozent der amerikanischen biologischen Weinproduzenten“.

„Seit 1977 habe ich Roundup nicht mehr verwendet“, sagt Phil Coturri, Weinmanager von Sonoma, dem durch die Golden Gate Salmon Association Anfang des Jahres Anerkennung für seinen umweltgerechten Weinanbau gezollt wurde. „Man kann ein Produkt nicht ständig verwenden und glauben, dass es keine Auswirkung hätte. Glyphosat hat [schon] ein tödliches Potenzial“.

Mehr als 1000 Kläger, von denen die meisten Farmer sind, haben einen Prozess gegen Monsanto angestrengt, einen führenden Hersteller von Glyphosat, weil der Kontakt mit Roundup [bei ihnen] das Non-Hodgkin-Lymphom zur Folge hatte.

Immerhin sehen sogar große Bierhersteller einen Vorteil in der biologischen Produktion. In der vergangenen Woche kündigte Anheuser-Busch an, dass seine Marke Michelob mit einem neuen Bier aus biologischem Weizen namens Ultra Pure Gold auf den Markt kommen wird.

Die Brewers Association, die kleine und unabhängige Craft-Biere zertifiziert, gab folgende Äußerung  zu den neuen MAA-Testergebnisse zu Glyphosat bekannt:

„Brauer möchten keinerlei Verwendung von Glyphosat bei Gerste oder jedem anderen Braumaterial, und die Organisationen von Gerstebauern haben sich auch stark gegen Glyphosat ausgesprochen. Ebenso ist deutlich, dass die Malz- und Braufirmen ganz klar gegen den Gebrauch von Glyphosat bei Malzgerste sind“.

Aber: Warum belastet Glyphosat biologische Weine und Biere? Verwehungen. kontaminiertes Regenwasser, entsprechender Boden und ein neues Phänomen: pestizidbelasteter Regen

Glyphosat und weitere chemische Partikel verbleiben in verdunstendem Wasser oder in Staubwolken, aus denen Regen entsteht, der Weinberge und Gereideernten belasten kann, die Tausende Meilen entfernt sind.

In den USA erwartet man, dass einer von zwei Männern und eine von drei Frauen an Krebs erkranken, dass einer von fünf psychisch erkranken, dass viele unfruchtbar und steril werden und dass viele Kinder früh sterben. Unser Gesundheitssystem ist dabei zusammenzubrechen. Erst in der vergangenen Woche enthüllte eine Studie, dass Kontakt mit Glyphosat während der Schwangerschaft entscheidend zu vorzeitigen Geburten führt.

Frühgeborene haben ein großes Risiko, im Kindesalter zu sterben. Ein Bericht von „Save the Children“ von 2013 besagt, dass es in den USA 50 Prozent hehr Kindstode pro Tag gibt als in allen anderen „entwickelten“ Ländern zusammen. Könnte dies an dem verbreiteten Gebrauch, der Verwehung und der Belastung mit Pestiziden und Unkrautvernichtern wie Roundup liegen?

Diese Studien liegen dies nahe. Wenn US-amerikanische Politiker die Gesundheitskosten senken wollen, wäre das Verbot von Glyphosat-Unkrautvernichtern ein vernünftiger Schritt in diese Richtung.

Besorgte Konsumenten, die keinen Wein und kein Bier trinken möchten, die mit schädlichen chemischen Pestiziden und Herbiziden wie Glyphosat belastet sind, haben [nun] eine Chance, [endlich] gehört zu werden.

Die Umweltschutzbehörde der USA, EPA, nimmt noch bis zum 30. April 2018 Kommentare an zur erneuten Zulassung oder zum Verbot von Glyphosat. Schreiben Sie Ihren Kommentar, zitieren Sie eine wissenschaftliche Studie [z. B. eine der vielen aus diesem Artikel] und unterstützen sie damit Winzer und Getreidebauern. Auf dass wir, wenn Glyphosat [endlich] nicht länger in der Landwirtschaft zugelassen ist. endlich zusammen auf eine gute Gesundheit anstoßen können!

Alle Ergebnisse, Markennamen und Laborberichte finden Sie >>> hier.

Popular Beer and Wine Brands Contaminated With Monsanto’s Weedkillerhttps://t.co/fRDRSfL12J

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Quellen


Fotoquellen
[1] Ratte mit Genmais-Glyphosat-Tumor:
http://www.epochtimes.de/gesundheit/willkommen-in-tumor-town-ratten-bekommen-schreckliche-tumore-von-gmo-futter-und-glyphosat-a1323948.html
[2] Rapsfeld mit Pestiziden tot, Rapsblühstreifen ohne Pestizide lebt mit vielen Insekten:
http://www.frag-wilma.de/78-themen/schmetterlinge-und-insekten/501-biologisch-angebauter-raps-reichhaltige-nektar-und-pollenpflanze.html
[3] Multiwatch: Schwarzbuch Syngenta: https://www.amazon.de/Schwarzbuch-Syngenta-Basler-Agromulti-Spur/dp/3859902830/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1464576646&sr=8-1&keywords=schwarzbuch+syngenta
[4] Multiwatch: Schwarzbuch Syngenta, Werbeplakat von 2016: http://www.gartencoop.org/tunsel/node/3941


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