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Die Ausrottung der Schmetterlinge: 

Wie die Schmetterlinge ausgerottet wurden


Die wichtigsten Ausrottungsarten und die Täter

Wald mit buntem Waldrand im Herbst  Karte
                    Freiburg und Dreisam bis Umkirch 2004  Zollikon bei Zürich: Aus dem
                    Ried wurden 5 Fussballplätze  Weinberge Genfersee, wo früher sonniger Wald
                    gewachsen ist
Der Waldrand ist eines der wichtigsten Habitate für die Verpuppung von Schmetterlingen - Porsche+Mercedes machen ALLES kaputt, Beispiel Freiburg im Breisgau - König Fussball fordert Fusballfelder und macht ALLES kaputt, Beispiel Zollikon - Reben-Monokulturen machen ALLES kaputt, Beispiel Genfersee

von Michael Palomino (Mai 2005)

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u.a. aus: Weidemann: Tagfalter 1986, 1988


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Kapitel

1. Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch Gülle-"Wirtschaft"
2. Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch Vernichtung von Waldrändern
3. Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch die Vernichtung von Mooren

4. Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch Vernichtung von Auenwald
5. Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch Trockenlegen von Feuchtwiesen und Ried
6. Die Ausrottung vieler Schmetterlinge durch die Abholzung sonniger Wälder für Weinreben und Hopfen

7. Die Ausrottung von Schmetterlingen durch Pestizide
8. Die Ausrottung von Schmetterlingen durch Aspaltierung von Wegen

9. Die Ausrottung von Schmetterlingen durch sterilen Rasen - naturnahe Gestaltung von Gärten, Parkanlagen, Rabattenanlagen und Flächen in Wohnsiedlungen - zeitlich versetztes Mähen


10. Die Wiederansiedlung der Schmetterlinge




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1.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch Gülle-"Wirtschaft"


Die Gülle-Landwirtschaft vernichtet alle Pflanzen und Gräser der Magerwiesen durch Überwucherung mit fetten Gräsern. Die Tierfabrik-"Wirtschaft" mit ihren Tiermästereien, die viel zu viel Gülle produzieren, sind dabei die Hauptverursacher des Schmetterlingssterbens auf den Wiesen. Wer also Fleisch isst, muss wissen, dass der Mastbetrieb, wo das Fleisch entstanden ist, mit seiner Gülle die Schmetterlingspflanzen vernichtet und damit zum Holocaust am Schmetterling beiträgt.

Massnahme: den Fleischkonsum radikal einschränken und viele Tierfabriken schliessen. Dies wäre auch wegen dem niedrigen Wirkungsgrad von Fleisch angebracht (ein Rind muss 80 % mehr Nährwert fressen, als es dann als Fleisch hergibt).

Tierfabrik mit Schweinen im
                              Gitter Tierfabrik mit Schweinen in Gruppen
Tier-KZ mit Schweinen einzeln im Gitter Tier-KZ mit Schweinen in Gruppen im Gitter
http://www.vgt.ch/vn/9904/st-elisabeth.htm http://www.vgt.ch/vn/0102/aargauer_schweinefabriken.htm
Tierfabrik mit Fenstern
                            zugenagelt Fette Gräser
                              decken die Magerwiesenpflanzen zu
Tier-KZ mit Fenstern zugenagelt, hier eine Hühnerfabrik. Fette Gräser, die durch zu viel Düngen gefördert werden, decken die Magerwiesenpflanzen zu.
http://www.vgt.ch/vn/0102/reitnau.htm http://www.ramona-neuber.de/Fotos/pages/Gras.html

Es kommt also nicht darauf an, wie die Tiere gehalten werden, sondern es wird einfach allgemein zu viel Fleisch konsumiert. Die Tiere produzieren zu viel Gülle. Diese Gülle stinkt nicht nur im Umkreis von ca. 200 m um eine Tierfabrik, sondern die Gülle vernichtet die Pflanzen der Magerwiesen, weil die Fettwiesen-Pflanzen diese überwuchern. Es gibt Regionen, wo Magerwiesenpflanzen schlichtweg nicht mehr vorkommen...


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2.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch Vernichtung von Waldrändern


Die Hauptverursacher sind hier die arroganten Bauern, Ingenieure und "Architekten", die meinen, man könnte durch das Wegfräsen von Waldrand 5-10 m Land gewinnen. Dabei wird das reichste Biotop Mitteleuropas, der Waldrand, vernichtet, und mit ihm die Tierarten, die im Dickicht Schutz und Nahrung suchen.

Massnahme: Die Leute, die die Waldränder haben vernichten lassen, sollen die Waldränder wieder herstellen: Ingenieure und "Architekten".

Wald mit und ohne Waldrand
Natürlicher, unregelmässiger
                              Waldrand
Wald mit
                              buntem Waldrand im Herbst
Wiederhergestellter bzw. natürlicher, unregelmässiger Waldrand mit Sträuchern und Dickicht,
mit Vögeln, die im Dickicht leben, und mit Sträuchern, die Vögel und Schmetterlinge ernähren.
Im Herbst hat jeder Strauch seine eigenen Verfärbungen, was den typisch bunten Waldrand ergibt.

http://www.wzw.tu-muenchen.de/wdl/forschung/versuchsanstalten/
Viehhausen/ioe/landschaft.html
http://www.thueringenforst.de/anstalt/i_wald2.htm
f
 Strasse statt Waldrand
Ist ein Waldrand bereits mit einem Weg ausgestattet, so ist dies meist die Vorstufe für eine Strasse, und dann zur Verbreiterung der Strasse.
Ein Weg oder eine Strasse kann natürlich nur verbreitert werden, indem der Waldrand vernichtet wird. Aus "Weg am Waldrand" wurde "Strasse statt Waldrand"... im Sinne der Auto-Menschen, z.B. in der Schweiz.
http://www.bellersen.de/alben/vonHorst1/pages/Weg%20am%20Waldrand.htm
http://www.nvba.ch/brachvogel/2002/mai/waldumgang.htm
Wald ohne Waldrand
Wald ohne Waldrand
Wald ohne Waldrand: Der Kahlschlag macht die Baumstämme sichtbar. Bei Sturm ist der Wald total verletzlich.
Diese Fotos sprechen von Waldrand, der gar keiner ist. Bodenvögel und alle Schmetterlinge fehlen und finden weder Schutz noch Nahrung.
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/943953 http://www.hotzenwald.de/impressionen/impress%20fr-waldrand.htm



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3.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch die Vernichtung von Mooren


Die Hauptverursacher sind hier die Regierungen, die es zulassen, Moore in Landwirtschaftsland umwandeln zu lassen, oder Moore in Stauseen untergehen zu lassen. Dahinter stehen einzelne Landwirte, die meinen, ein Moor sei für sie nichts wert, weil es keinen Profit bringe, oder die Industrie, die meint, die Stromverschwendung in der Produktion und beim Konsum sei weiterhin die Zukunft.

Massnahme:
-- Wiederherstellung aller Moore durch diejenigen, die die Vernichtung zugelassen haben
-- Förderung von Sonnenenergie und Windenergie, so viel wie nur möglich
-- Energieeinsparung und Förderung der Energieeinsparung, so viel wie nur möglich.

Moorauge im Schwarzen Moor in der
                              Rhoen Hochmoor Haslital, Schweiz Hochmoor Zeneggen, Schweiz
Moorauge im Schwarzen Moor in der Rhoen, Deutschland Hochmoor im Haslital, Schweiz Hochmoor Zeneggen, Schweiz
http://www.rhoenline.de/wasser/wasser_schwarzes_moor.html http://alpenregion.ch/wasserenergie/wasserausflug/
begegnungen/hochmoor/
http://www.zeneggen.ch/rundwanderungen.htm


Moore sind ein eigener Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Dies scheint den Verantwortlichen von Industrie und Politik bis heute nicht genug im Bewusstsein, weil sie zu viel in Sitzungsräumen oder im Mercedes, BMW oder Audi sitzen, dafür viel zu wenig in der Natur selbst.



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4.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch Vernichtung von Auenwald


Die Hauptverursacher sind hier die Ingenieure, "Architekten" und autofreundliche und industriefreundliche Regierungen, die meinen, mit Kanalisierung von Flüssen könne man Land "gewinnen". Dabei werden die Auenfauna und  Auenflora vernichtet und die Tiere und Pflanzen des Auengebietes ausgerottet. Diese Ausrottung ist in Mitteleuropa seit 1850 ca. zu schätzungsweise 80 % bereits vollzogen. Bei Wien wird im Jahr 2005 wieder an einer Autobahn durch den Donau-Auenwald geplant. Die Auto-Menschen hören nicht auf, ihre Schätze zu zerstören.

Diese Ausrottung der Auenfauna und Auenflora wird unterstützt
-- von Baufirmen
-- von Automobilverbänden der Auto-Menschen in Zusammenarbeit mit den Baufirmen, die entlang gerader Flüsse auch noch gerade Strassen bauen lassen wollen
-- von Industrien, die neues Land beanspruchen
-- von den Buchhaltern von Gemeinden, die mehr Steuereinnahmen erwarten, wenn "neues Land" gewonnen werden kann etc.

Der Holocaust an der Auenlandschaft ist doch egal, wenn die Bilanzen stimmen... Der Schmetterling zahlt ja keine Steuern...

Massnahme: Eine "Renaturierung" ist ein erster Ansatz. Aber auch "renaturierte" Flüsse fliessen immer noch kanalisiert und  viel zu schnell, weil das Gefälle zu gross ist. Dies führt auch zu grossen Überschwemmungen bei den Unterläufen. Einzige Massnahme ist, den Bächen und Flüssen wieder mehr Raum für Mäander zu geben: Das alte Schwemmland muss dem Fluss wieder zugestanden werden, wo dies noch möglich ist. Deiche müssen zurückversetzt werden, wenn möglich. Dann werden die Überschwemmungen reduziert, und die Auenflora und Auenfauna kann sich wieder ansiedeln.

Vergewaltigte Flüsse mit ausgerottetem Auenwald
Karte: die Reuss bei
                            Bremgarten
http://map.search.ch/
Flüsse, die heute noch mäandrieren dürfen, sind sehr selten. Die Reuss bei Bremgarten im Kanton Luzern in der Schweiz ist so ein Glücksfall. Im "Normalfall" hat die "Technik" Europas solche Fluss-Schlingen "abgehackt" und trockengelegt...

mit der Folge, dass heute das Flusswasser meist viel zu schnell fliesst und sich zu sehr ins Flussbett eingräbt, so dass der Grundwasserspiegel sinkt und Bäume absterben, wie z.B. am deutsch-französischen Oberrhein.
Der kanalisierte Fluss Thur im
                            Kanton Thurgau, Schweiz
http://map.search.ch/
Beispiel: Der kanalisierte Fluss Thur im Kanton Thurgau bei Frauenfeld:

Die Fauna und Flora aller Auenwälder wurde zwischen 1850 und 1920 ca.  total vernichtet. Mäander sind keine mehr vorhanden. Und im Jahr 1990 ca. hat man die Thur teilweise auch noch mit einer Autobahn vergewaltigt. Vor Andelfingen ist der natürliche mäandrierende Flusslauf noch erhalten.

Man kann fast sagen, dass die Autobahn mäandriert, der Fluss nicht... absolut pervers-verkehrte Welt.
Kerzengerade Thur
Die kerzengerade Thur: Auch "renaturiert" ist sie insgesamt noch wie eine geometrische Linie. Auenwald entsteht höchstens ansatzweise.
http://www.fischnetz.ch/content_d/news/bilder/
Frauenfeld : ehemaliger
                            Auenwald
http://www.pferdezentrum.ch/d/naturschutz.asp
Gleichzeitig spricht die heutige Topographie bei Frauenfeld von einem "ehemaligen Auenwald" und stellt "wertvolle Nassstandorte" fest, die mit roten Kreuzen markiert sind. Vor der Vergewaltigung des Flusses war der ganze Auenwald ein einziger wertvoller Nassstandort...



Karte Freiburg und
                            Dreisam 1827
http://www.naturforschende-gesellschaft.uni-freiburg.de/index.html
Eines der brutalsten Beispiele einer Flussvergewaltigung ist Freiburg im Breisgau. Der Fluss schlängelte sich gemäss der "Charte von Schwaben", Blatt Freiburg von E.H. Michaelis 1827 durch die Gegend. Die "Begradigung" ist aber schon gestrichelt eingezeichnet. Und die Nachbargemeinde Umkirch wird noch eine unheilvolle Rolle spielen.


Karte Freiburg: Dreisam
                              ohne Autobahn
http://www.ianbyrne.free-online.co.uk/special/freiburg.htm
Seit die Dreisam in Freiburg i.Br. zwischen 1850 und 1920 "begradigt" wurde, zieht sie sich wie ein Strich durch die Landschaft, wie an diesem Plan von 1935 ersichtlich ist. Die Autobahn existiert aber noch lange nicht.

Die Industrie liegt in Freiburg-Nord.


Wenn der Fluss doch schon so praktisch gerade ist (was zwischen ca. 1820 und 1880 geschah), kann man doch eine kerzengerade Autobahn danebenlegen, dachten sich gewisse Auto-Kreise in den 1960-er Jahren, am besten gleich beidseitig. Das Autobahnkreuz war auf der anderen Seite bei Umkirch schon vollendet.
Karte Freiburg: Dreisam mit
                            Autobahn-'Zubringer'
http://www.ianbyrne.free-online.co.uk/special/freiburg.htm
Da die Nachbargemeinde Umkirch auf der anderen Seite der Autobahn A5 nun den Autobahnanschluss schon besass, drohte die Freiburger Industrie in den 1960-er Jahren, nach und nach nach Umkirch auszuwandern. So wirkte die Industrie auf einen Autobahnanschluss nach dem andern für Freiburg hin, aber es standen NACHWEISLICH viele andere Möglichkeiten zur "Linienführung" der Autobahn zur Verfügung, die dem Fluss Dreisem und den Wohnquartieren an der Dreisam die Vergewaltigung durch die Autobahn erspart hätten.

Doch der Holocaust an der Flora und Fauna am Fluss Dreisam wurde durchgeführt. Vögel und Schmetterlinge existieren an der Dreisam in Freiburg-West nicht mehr, sondern ein Betonplattenufer und ein paar Dekorationsbäume, mit massiver "Automusik" und Vibrationen durch 40-Tonnen-Lastwagen, die noch in den Wohnhäusern spürbar sind, ganz im Sinn der darwinistischen Auto-Menschen von Mercedes , Porsche und BMW, oder Fiat, Volvo und Scania etc.

Die Lebensqualität durch einen Fluss entdeckte die Mehrheit der Freiburger dann erst Ende der 1970-er Jahre. Forstwege wurden zu Fuss- und Radwegen ausgebaut, mit Autobahn daneben ganz schön ungemütlich.

Die Fehlplanung ist bis heute nicht im Ansatz korrigiert, sondern wirde durch den Bau verschiedener Anschlüsse noch "zementiert"...
Karte
                            Freiburg und Dreisam bis Umkirch 2004
http://www.magic-major.de/Anfahrt/Freiburg___Umgebung/freiburg___umgebung.html
Wie wir auf dieser Karte von 2004 ca. sehen können, wird der "Zubringer" nun über Umkirch hinweg weitergebaut, ganz im Sinn der zerstörerischen Auto-Menschen mit Mercedes, Porsche, BMW, Audi...

und der Fluss Dreisam zieht sich weiterhin kerzengerade durch die Felder. Auenwald wird es dort nicht geben, solange Autos fahren dürfen. Der schlängelnde Bach daneben ist viel kleiner als die Dreisam und viel zu gross eingezeichnet, als Alibi sozusagen... Dafür hat der Mooswaldsee die ganze Automusik der A5, Hauptverkehrsachse zwischen Deutschland und Italien...




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5.
Die Ausrottung vieler Schmetterlingsarten durch Trockenlegen von Feuchtwiesen und Ried


Die Hauptverursacher sind hier die Ingenieure, "Architekten" und Regierungen, die meinen, mit der Trockenlegung von Feuchtwiesen und Ried neues Land zu gewinnen, für Bauland, für Strassen, für die Landwirtschaft, oder auch für Fussballplätze und andere "Sportplätze" etc. Hinter dieser Ausrottung stehen die Gemeinden, Baufirmen, Automobilverbände, Landwirtschaftsverbände und Sportverbände (z.B. wurde in Zollikon bei Zürich ein Ried für Fussballplätze komplett vernichtet. Der Fussballplatz heisst "Ried", und dort war auch einmal eins).

"König Fussball" fordert Fussballfelder...
Zollikon bei Zürich: Aus dem Ried
                            wurden 5 Fussballplätze Zollikon: Werbung für
                            Fussball mit dem Wort "Riet"
Beispiel Zollikon: Aus dem Ried wurden 5 Fussballplätze. Die Vegetation der Rietwiesen um die Strassen Bleulerstrasse, Gustav-Mauer-Strasse und Blumenrain ist bis auf ein paar periodisch auftretende Gänseblümchen praktisch ausgerottet.
http://map.search.ch/?x=14840&y=-34142&z=512
Und der Sportclub Zollikon macht mit dem Wort "Riet" auch noch Werbung für seinen verletzungsintensiven Sport, der Fussball heisst.
"Sportplatz Riet, Zollikon, Tel. 01 391 43 59": siehe http://www.sczollikon.ch/Htm/ortsplan.htm

Massnahmen: Neue Feuchtwiesen und Riedwiesen schaffen, und es sollen diejenigen  bezahlen, die die Feuchtwiesen und Riedwiesen vernichtet haben. Fussball und "Sport" ist auf ein vernünftiges Mass zu reduzieren. Fussball ist sowieso eine der verletzungsintensivsten Sportarten, die schlussendlich nur Kosten verursacht, bis zur Invalidität.


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6.
Die Ausrottung vieler Schmetterlinge durch die Abholzung sonniger Wälder für Weinreben und Hopfen


Ursprünglich standen an den warmen, sonnigen Seeufern wie hier am Genfersee überall sonnige Eichenmischwälder mit einem unschätzbaren Artenreichtum. Ab der "Zivilisation" der Römerzeit hat man diese sonnigen Wälder vernichtet, um dort mit importierten Reben Wein anzubauen. Damit wurde auch vielen Schmetterlingen der Lebensraum genommen.


Weinberge Genfersee, wo früher sonniger
                            Wald gewachsen ist
Weinterrasse im Wallis, wo früher
                              sonniger Wald gewachsen ist
Beispiel: Rebberge am Genfersee: Der warme und helle Wald wurde seit der Römerzeit vollständig vernichtet.
Im Kanton Wallis sind die Gemeinden bis heute jeweils besonders stolz, die Rebstöcke an Steilhängen auf Terrassen angelegt zu haben. Auch hier - das Foto zeigt die Stadt Sitten / Sion - wurde der ursprüngliche, warme und artenreiche Wald völlig vernichtet.
http://www.tiscover.ch/ch/guide/5ch%2Cfr%2CSCH1/objectId%2CRGN429ch%
2Ccurr%2CCHF%2Cseason%2Cat1%2CselectedEntry%2Cpict/pict.html
http://www.lemeridien.ch/nouveaux.htm
Hopfenanbau, Hopfen,
                              Hopfengarten, wo früher sonniger Wald
                              stand
Für die "Hopfengärten" wie hier in der Eiffel in Deutschland gelten dieselben Zusammenhänge. Hier standen überall helle, warme Wälder.

Auf dieser speziellen Website werden die Hopfengärten auch noch als touristische Attraktion angepriesen. König Alkohol hat über Wald und Flur gesiegt...
http://www.irrel.de/tourismus/sehenswert/s_hopfen.htm



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7.
Die Ausrottung von Schmetterlingen durch Pestizide

-- an Bahndämmen: Durch die Pestizide werden die notwendigen Gräser vernichtet, auf die viele Falter angewiesen sind
-- an Früchten: Die Schmetterlinge erleiden durch die Pestizide eventuell eine Sterilisierung oder zumindest eine Vergiftung, oder gehen gar nicht mehr an solches Obst.


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8.
Die Ausrottung von Schmetterlingen durch Asphaltierung von Wegen

Schmetterlinge brauchen in ihren eigenen kleinen Dimensionen Stellen zur Aufnahme von Kohlehydraten und Wasser: nasse Erde und Pfützen an schattigen oder halbschattigen Orten.

Waldweg asphaltiert und
                                        steril Schnurgerader, langweiliger
                                    Waldweg Weg am Waldrand mit Pfütze
Waldweg asphaltiert und steril: der Tod für die Schmetterlinge, Insekten und Kleintiere.
Und solch schnurgerade Waldwege, die an Napoelon erinnern, sind absolut langweilig. Weg am Waldrand mit Pfütze und nasser Erde: Die Pfütze ist aber in der Sonne und hält nicht lange vor.
http://www.automagisch.de/reisebericht/
schweden_2002_seite_005.html
http://www.fh-merseburg.de/~alrashid/
Galerie/seiten/land/l_63.htm
http://www.haus-schoenstein.de/galerie/waldweg1.html

Die Asphaltierung oder Betonierung von Naturstrassen in Wäldern sollte unbedingt vermieden oder auf ein Minimum beschränkt werden. Wenn nötig sind stabile Naturstrassen mit  kontrollierter Pfützenbildung am halbschattigen oder schattigen Wegrand eine Möglichkeit für einen Kompromiss.

Wiese mit grosser Pfütze Amphibienbiotop im wald im
                                        Rohbau
Grosse Wiesenpfütze: Diese Erde bleibt lange feucht. Hier wird ein Amphibienbiotop im Wald angelegt, ideal zur Versorgung für Insekten, Schmetterlinge und Kleintiere.
http://oskar-deutscher-jagdterrier.de/Seite2.htm http://www.wetteraukreis.de/berichte/naturschutz02/waldweg.htm


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9.
Die Ausrottung von Schmetterlingen durch sterilen Rasen - naturnahe Gestaltung von Gärten, Parkanlagen, Rabattenanlagen und Flächen in Wohnsiedlungen - zeitlich versetztes Mähen

Die Hausverwaltungen geben Millionen von Franken für die "Pflege des Rasens" aus, und damit werden Schmetterlinge und Insekten vertrieben.

Steriler Rasen im Garten Steriler Rasen in Versailles
Steriler Rasen im Garten: keine Schmetterlinge... und steriler Rasen um das Schloss von Versailles: auch keine Schmetterlinge.
http://www.terhaar-wessum.de/garten.html http://www.thai-eu-cultures.com/FrRevolution/ParcVersailles.html
Steriler Rasen in Wohnsiedlung
                                    in Wien Steriler Rasen in Wohnsiedlung
                                    in Zürich
Und die "Wohnsiedlungen" der "Zivilisation" sehen zum Teil noch viel schlimmer aus: Beispiele aus Wien und Zürich: Keine Blumen, keine blühenden Sträucher, kein Efeu, kein Brunnen, keine Wasserquelle, Null Schmetterlinge, sondern "gepflegter Rasen", fast so steril wie ein Waschmittel...
http://www.ptutt.de/architectour/wien-pilotengasse.htm
http://www.wssag.ch/renovationen.html

Was ist zu tun? Weniger ist mehr:

Gartengestaltung mit Wiese und Pfütze - zeitlich versetztes Mähen
Schmetterlinge brauchen ihre einheimischen Nahrungspflanzen, die einheimischen Pflanzen zur Eiablage und für die Raupe. Gartenbesitzer sollten exotische Pflanzen, sterile Hecken und Mauern  oder sterilen Rasen auf alle Fälle vermeiden.

Eine Blumenwiese und eine grosse Pfütze im Schatten oder Halbschatten ist der beste Schmuck im Garten, um das Leben der Schmetterlinge zu fördern. Dabei sollte die Wiese im Flachland nur zweimal jährlich, im Alpenland nur einmal jährlich gemäht werden, damit auch hochblühende Magerpflanzen zur Blüte gelangen können.

Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht alle Gartenbesitzer einer Gegend zum gleichen Zeitpunkt ihre Wiese mähen, weil sonst in der ganzen Gegend für eine gewisse Zeit kein Nektar zur Verfügung steht. Ein Abstand von 4 bis 6 Wochen wäre ideal.

Zugebaute Gärten und Hinterhöfe
Es ist ausserdem zu bemerken, dass in vielen Städten die Hinterhöfe gar nicht mehr existieren, wo es früher viele kleine Pfützen oder Brunnen mit Wasserlachen gab. Die Höfe wurden oft für Garagen zugebaut, oder es wurden Fabriken in den Hinterhöfen errichtet, oder es wurden Bungalows im Hinterhof gebaut etc. Für die Schmetterlinge, Insekten und Vögel heisst das, dass ganze Häuserblocks für sie ohne Wasserquelle sind (neben dem Effekt, dass ganze Hinterhöfe inzwischen ohne jegliche Frischluft durch Gras oder Wiese bleiben).

Deswegen wären die im Folgenden geschilderten Massnahmen für Schmetterlinge um so stärker anzugehen. Mit ein paar Balkonpflanzen ist es dabei nicht getan:

Parks mit Wiesen und schattigen Pfützen in eine Erdsenke - zeitlich versetztes Mähen
In Parkanlagen sollte zumindest ein Teil für eine Blumenwiese und für eine Pfütze im Schatten abgegrenzt werden, im Flachland zweimal mähen pro Jahr, eventuell von Fläche zu Fläche oder von Park zu Park mit zeitlicher Versetzung im Abstand von 4 bis 6 Wochen.

Strassenrabatten mit Wiesen und kleinen Wasserquellen - zeitlich versetztes Mähen
Strassenrabatten sollten keine fremden Pflanzen beinhalten, und kleine Blumenwiesen und kleine Wasserquellen sind das beste, was man für Schmetterlinge und Insekten anlegen kann. Die Vogelpopulation wird sich entsprechend erhöhen. Diese kleinen Blumenwiesen als Rabatten spriessen von selbst. Dabei sollte man/frau die Rabatten einer Strasse nicht alle auf einmal mähen, sondern vielleicht in einem Abstand von 4 bis 6 Wochen je die Hälfte, damit nicht gleich alle Nektarquellen einer Strasse auf einmal verloren gehen und die ganze Strasse steril aussieht.

Wohnsiedlungen und Grosshauskomplexe: Wiesen und Wasserquellen statt "grüne Wüste" - zeitlich versetztes Mähen
In der "zivilisierten" Welt gleichen viele Wohnsiedlungen der grossen Versicherungsgesellschaften, Banken oder Wohngenossenschaften etc. einer "grünen Wüste": Der Rasen wird pro Woche einmal gemäht, und der Hausmeister / Abwart verdient sein Geld damit. Der Lärm der Benzinrasenmäher ist dabei unerträglich, weil die Betonhäuser den Schall auch noch verstärken. Die Ausrottung der Blütenpflanzen, der Schmetterlinge und Insekten findet damit jede Woche statt.

Der Rasen von Wohnanlagen sollte nur noch zweimal jährlich gemäht werden dürfen, und zwar -- wie bei den Rabatten -- in einem Abstand von 4 bis 6 Wochen je die Hälfte der Wiesenfläche, damit nicht gleich alle Nektarquellen einer Strasse auf einmal verloren gehen, das heisst 50 % Anfang Mai, die anderen 50 % Mitte Juni, dann wieder Anfang September und zuletzt die letzteren 50 % Mitte Oktober.

Ebenso wäre es in Wohnsiedlungen möglich, Sträucher in Hauswandnähe wachsen zu lassen, die je nach Ausrichtung der Wände ein unterschiedliches Kleinklima aufweisen, analog der verschiedenen Waldränder mit Ausrichtung nach Norden, Westen, Osten oder Süden.

Dasselbe gilt für Industriekomplexe, für Schulhäuser, für Bahnhofsvorplätze, um Einkaufszentren etc. Auf fremdländische Pflanzen sollte grundsätzlich verzichtet werden, weil die Insekten und Schmetterlinge oft nichts davon haben.

Fort mit dem sterilen Rasen!

Es erscheint absolut unverständlich, wieso bis heute der sterile Rasen in Wohnsiedlungen und Schulanlagen noch immer dermassen gepflegt wird, dass wöchentlich eine Rasenmäher-Lärmorgie stattfinden muss. Und ebenso unverständlich erscheint einem die Pflege von Rabatten mit Buchsbaumsträuchern, Holzapfel, fremdem Rhododendron oder Lorbeer. Die Schmetterlinge können damit nicht viel anfangen. Und wenn die Sträucher in Wohnsiedlungen auch noch Stacheln haben, verletzen sich die Kinder.

Ein Rasen und fremde Sträucher bieten keine Lebensqualität, sondern verbrauchen viel Energie, kosten Geld durch Pflege, und das wöchentliche Mähen macht grossen Lärm. Auf kleineren Rasenflächen spielen Kinder sowieso kaum. So wären gerade kleinere Rasenflächen ideal für Blumenwiesen geeignet. Ausserdem halten Magerwiesen die Insekten von den Kindern ab, wenn diese auf dem Spielplatz sind oder im Freien ihre Turnstunden haben.

Magerwiese kostet eigentlich gar nichts, denn man muss sie nur wachsen lassen. Wo aber weit herum keine Magerwiese vorhanden ist, muss man sie wohl ansähen.

Das Kleinklima innerhalb der Parks und Wohnsiedlungen wird mit Magerwiesen angenehmer als mit Rasen, weil die Wiese auch am Tag eine auffrischende Wirkung hat, und weil die Luft in der Nacht angenehm frisch wird, bei Rasen sehr viel weniger.


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10.
Die Wiederansiedlung der Schmetterlinge


kann erfolgen

-- durch den Verzicht auf die Fleischfabriken / Tier-KZs und die Gülle-"Wirtschaft", so dass die Magerwiese mit ihren wertvollen Pflanzen wieder vorherrschend wird, wobei erst ein massiver Rückgang des hohen  Fleischkonsums in unserer Gesellschaft eine Gülle-Reduktion bewirken wird, verbunden mit der Schliessung der meisten Fleischfabriken / Tier-KZs

-- durch die Wiederherstellung aller Waldränder mit ihren vielen verschiedenen Sträuchern, wobei Strassen an den heutigen kahlen Waldrändern zerstört werden müssen, was den dortigen Tieren auch die nötige Ruhe gibt

-- durch die Wiederherstellung der Auenlandschaft mit Wiederherstellung der Mäander der Flüsse

-- durch die Wiederherstellung von Mooren und Riedwiesen durch Redimensionierung von Sportplätzen und oberirdischen Parkplatzanlagen

-- durch die Wiederherstellung der sonnigen Eichenwälder an den Sonnenhängen durch  Redimensionierung von Rebbergen, Rebängen und "Hopfengärten"

-- durch den Verzicht auf alle Pestizide an Bahndämmen und am Obst.

-- durch Verhinderung von Asphaltierung von Waldwegen, durch Umgestaltung von Asphaltstrassen in Naturstrassen, durch Anlegen vieler kleiner Wasserquellen und Pfützen

-- durch die zumindest teilweise Umwaldlung von sterilen Rasenflächen in natürliche Magerwiesenflächen, Sträucher, Nutzung des Kleinklimas je nach Ausrichtung der Häuserwände, Efeu, Anlegen kleiner Wasserquellen und Pfützen im Schatten oder Halbschatten, damit die Erde lange feucht bleibt, und  zeitversetztes Mähen der Magerwiesen in Gärten, Parks und Rabatten, Magerwiese in Wohnsiedlungen höchstens zweimal pro Jahr etc.

Insofern wären die Bauvorschriften anzupassen, die Architekten und Ingenieure sofort umzuschulen, die Hausverwaltungen und Hausmeister / Abwarte sofort umzuschulen, und der Lehrstoff an den Technischen Hochschulen entsprechend zu gestalten.

Wer soll das bezahlen? Diejenigen, die Lohn für die Vernichtung des Lebensraums der Schmetterlinge erhalten haben: Ingenieure, "Architekten", Gemeindepräsidenten, Bürgermeister, Politiker, Technische Hochschulen, Universitäten. Sie haben gewusst, was sie vernichten, aber in der darwinistischen Art ab 1870 hat man den Schmetterling als "nicht lebenswert" erachtet. Der Lohn und die "Erfolgsrechnung" waren wichtiger...


*****


Meldungen

Mexiko 17.8.2010: <Schmetterlingssterben alarmiert Umweltschützer>

aus: Spiegel online; 17.8.2010; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,712252,00.html

<dpa

Monarchfalter in Mexiko (2008): Die Tiere sind akut gefährdet.

Auf nach Süden: Tausende Kilometer fliegen Monarchfalter jedes Jahr zwischen Amerikas Nordosten und ihrem Winterquartier in Mexiko. Doch immer weniger der Tiere kommen dort an. Schuld daran ist offenbar ein verhängnisvoller Mix von Ursachen.

Mexiko-Stadt - Jedes Jahr bringen die orangefarbenen Flieger eine schier unglaubliche Strecke hinter sich: Die Monarchfalter verbringen den Sommer in Kanada und den USA, den Winter aber im warmen Mexiko. Und um dorthin zu kommen, müssen die Schmetterlinge mit einer Spannweite von bis zu neun Zentimetern eine Distanz von mehreren tausend Kilometern überwinden, pro Tag schaffen sie rund 130 Kilometer. Allerdings hält nicht ein einzelnes Tier die Reise aus, die Schmetterlinge pflanzen sich unterwegs fort und sterben dann. Die Nachfahren führen die Reise zu Ende.

Nun bereitet der dramatische Rückgang einer wichtigen Schmetterlingspopulation in Mexiko Wissenschaftlern und Umweltschützern Kopfzerbrechen. Die Zahl der Monarchfalter, die im Naturschutzgebiet Mariposa überwinterten, habe in der Saison 2009/2010 den niedrigsten Stand in 17 Jahren erreicht, erklärte der Chef des Schutzgebiets, Rosendo Caro. Als möglichen Grund nannte er den Klimawandel.

Der Monarchfalter gilt als einer der am besten untersuchten Schmetterlinge überhaupt. In der Vergangenheit wurde sein Winterquartier vor allem durch illegale Abholzung gefährdet. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF ist der Baumschwund in Mariposa in der vergangenen Saison aber deutlich zurückgegangen.

Allerdings sei eine weitaus größere Waldfläche als in den Vorjahren durch Stürme oder Erdrutsche zerstört worden, erklärten die Umweltschützer. Möglicherweise sei der Rückgang der Schmetterlingspopulation um bis zu 75 Prozent auch eine Spätfolge von Dürren in den USA und Kanada im Jahr 2008. Wegen der Trockenheit seien dort vermutlich weniger Raupen geschlüpft, so dass in den darauffolgenden Wintern weniger ausgewachsene Monarchfalter nach Mexiko gekommen seien.

Forscher um Andrew Davis hatten vor einigen Monaten im Fachmagazin "Biology Letters" berichtet, dass den Monarchfaltern immer mehr die Weibchen abhandenkommen. Noch vor 30 Jahren seien 53 Prozent der Schmetterlinge weiblich gewesen. Diese Zahl sei aber mittlerweile auf 43 Prozent geschrumpft - offenbar ist auch das eine Reaktion auf die Bedrohung des Lebensraumes der Tiere, vermuten die Forscher.

chs/apn>


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21.12.2011: Neue Schmetterlingsarten in Ecuador und auf Costa Rica entdeckt - Abholzung der Wälder gefährdet die Schmetterlinge

aus: n-tv online: Wissenschaft: Forscher entdecken Vielzahl unbekannter Schmetterlinge; 21.12.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Forscher-entdecken-Vielzahl-unbekannter-Schmetterlinge-article5054081.html

<Jena (dpa) - Zoologen aus Jena und Wien haben im Regenwald südlich von Ecuador Dutzende noch unbekannte Großschmetterlinge entdeckt.

Bei ihren Forschungen fanden sie seit 1999 bisher 154 Arten der Gattung Eois, von denen nur 19 bekannt sind, wie Gunnar Brehm vom Institut für Spezielle Zoologie der Universität Jena am Mittwoch erläuterte. In einem weiteren Untersuchungsgebiet in Costa Rica hätten etwa 30 Prozent der gesammelten Arten bekannten Funden zugeordnet werden können. «Wenn die Abholzung der andinen Bergwälder weiterhin so rasant voranschreitet, geht diese Vielfalt verloren, bevor wir sie überhaupt ansatzweise kennen», sagte Brehm, der dort weitere Forschungsaufenthalte plant.

Quelle: n-tv.de / dpa

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Spiegel
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Deutschland 3.4.2012: <Artenvielfalt: Jede zehnte Schmetterlingsart vom Aussterben bedroht>

aus: Spiegel online; 3.4.2012;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,825508,00.html

<dapd

Passionsblumenfalter (Heliconiina) auf Flamingoblume: Pflanzenvielfalt sichert Artenvielfalt

Die Landwirtschaft lässt die Lebensräume vieler Schmetterlinge schrumpfen. Zahlreiche Arten sind in Europa längst vom Aussterben bedroht, warnen Experten. Sie fordern den Erhalt von Biotopen - und das nicht nur wegen der farbenprächtigen Falter.

Hamburg - Europas Schmetterlinge müssen nach Ansicht von Biologen besser geschützt werden. Im Fachblatt "Nature Conservation" schlägt ein Team um Chris van Swaay von der niederländischen Schutzorganisation "Dutch Butterfly Conservation" nun Richtlinien zum Schutz der vielfach seltenen Insekten vor.

Zehn Prozent der europäischen Schmetterlinge sind den Autoren zufolge vom Aussterben bedroht. Hauptgrund dafür sind demnach vor allem schrumpfende Lebensräume. "Das richtige Bewirtschaften der Lebensräume ist der einzige und wichtigste Weg, das Überleben europäischer Schmetterlinge zu sichern", schreiben van Swaay und seine Kollegen.

Besonders wichtig sei der Erhalt der Pflanzenvielfalt und der von Wiesen, einem bevorzugten Lebensraum der Schmetterlinge. Besonders während der Puppen-Phase seien die unterschiedlichen Arten auf spezielle Pflanzen in ihrer Umgebung angewiesen. Das bedeute auch, komplette Wiesen nicht mit einem Mal abzumähen oder mit anderen Pflanzen zu bestellen.

10.000 weitere Insektenarten hängen von den Tagfaltern ab

Die Wissenschaftler um van Swaay betonen, dass die Richtlinien nicht nur den Schmetterlingen nutzen, sondern wichtig für die biologische Vielfalt sind. Schmetterlinge reagieren demnach sensibel auf ihre Umwelt, gehen schnell auf Veränderungen ein und gelten als Bioindikator ("Zeigertierchen").

Aufgrund ihrer engen Bindungen an den Lebensraum deutet das Auftreten eines bestimmten Schmetterlings auf ein bestimmtes Biotop hin. Und der Erhalt der Biotope der rund 170 Tagfalterarten Deutschlands sichert das Überleben von etwa 10.000 weiteren Insektenarten, die sonst kaum zu schützen wären.

Der aktuelle Verbreitungsatlas der europäischen Tagfalter zeigt, dass die Artenvielfalt innerhalb Europas nach Norden hin abnimmt. Herausgegeben wird das Buch von der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz unter der Leitung von Otakar Kudma. Besonders arm an Schmetterlingen sind demnach die britischen Inseln, die Niederlande und Dänemark.

In Deutschland geht es vor allem den verschiedenen Bläulingsarten schlecht, besonders dem hoch spezialisierten Lungenenzian-Ameisenbläuling (Phengaris alcon). Seine Futterpflanze ist der seltene Lungenenzian, der bei uns in den ebenfalls selten gewordenen Heidemooren vorkommt.

Besonders gefährlich leben die Schmetterlinge, die es nur in einem einzigen Gebiet gibt - so wie der Samtfalter Hipparchia sbordonii. Er kommt ausschließlich auf der italienischen Insel Ponza vor. Große Flächenbrände - nicht selten gelegt durch die Eigentümer, um die Flächen zu roden und für die kommerzielle Nutzung interessant zu machen - haben zu einem drastischen Rückgang des Falters geführt. Wie alle endemischen Arten ist auch er anfällig für den Wandel der Landnutzung - auch, weil er keine Möglichkeit hat, in andere Gebiete auszuwandern.

nik/dpa>

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