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Künstlerisches Werken: Malen und Malkunde

Farben herstellen

von Michael Palomino (2007)

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aus: Anke-Usche Clausen und Martin Riedel: Methodisches Arbeitsbuch Band IV: Schöpferisches Gestalten mit Farben mit der dazugehörigen Materialkunde. Für alle Altersstufen.


Maltechnik und das Bewusstsein um die Färbstoffe

Malerei besteht aus drei Komponenten:
-- Farbstoffe
-- Malgrund [Papier, Leinwand, Holz, Stein etc.]
-- Bindemittel, die die Farbstoffe am Malgrund haften lassen.

Clausen / Riedel:

"Die Farbstoffe, der Malgrund und die Bindemittel, mit denen die Farbstoffe auf dem Malgrund haften, sind die drei Stoff-Elemente der Malerei." (S.18)


Farben aus Färbpflanzen, aus Gesteinen und Erden, und aus tierischen Komponenten

Es werden unterschieden:
-- Farben aus Erden (Erdfarben) und Farben aus Gesteinen bzw. Mineralien (Mineralfarben), die anorganischen Farben

-- Farben aus Pflanzen und Tieren, die organischen Farben

-- schwarze Farben aus Russen und Schwärzen

-- Rohstoffe, die gleichzeitig als Farbe und als Gerbmittel dienen

-- künstliche, organische Stoffe, insbesondere Teerfarben (S.22).

Die Natur liefert dem Menschen die Farbstoffe aus Pflanzen (organische Farbstoffe) und aus dem Mineralreich (anorganische Farbstoffe), und ein kleiner Teil aus dem Tierreich (organische Farbstoffe) (S.19). Lösliche Farben sind die Pflanzenfarben und die Farben von tierischen Stoffen. Die färbenden Bestandteile von Erdfarben und Steinen lösen sich nicht in Flüssigkeiten (S.23).

Leute, die gerne mit natürlichen Farben malen oder färben, können im eigenen Garten die Pflanzen anpflanzen, mit denen man die verschiedenen Farben färben kann, so genannte "Färbpflanzen". Farbstoffe können z.B. aus Flechten, Moosen oder Apfelrinde gewonnen werden. Sie werden in der Färberküche verarbeitet. Die Empfindung für die Pflanzen wird auf diese Weise mit verschiedenen Farben und mit den gefärbten Kleidern oder mit gemalten Bildern verbunden.

Pädagogisch beginnt man mit erstem Sammeln und Färben in der Unterstufe. Das Färben in der Färberküche wird dann so richtig in der Mittelstufe und in der Oberstufe vollzogen (S.18).

[Die Eltern und Grosseltern können dies ebenfalls lernen, nicht nur die Kinder].


Farbenlösungen: Pigmentfarben (Bindemittel mit Farbpulver)

Die Farbe in der Pflanze oder in einer Rinde ist im festen Zustand. Zum Färben braucht man die Farbe aber im gelösten Zustand in einer Lösung. Dann wird der zu färbende Gegenstand in die Lösung eingetaucht und der Farbstoff bindet sich chemisch an die Textilfaser.

Pigmentfarben bestehen aus Bindemittel und Farbpulver. Die Farbpulver sind nicht wasserlöslich, sondern sind fein verteilt in einem Bindemittel (z.B. Leim). Das Farbpulver schwebt im Leim. Wenn die Farbe lange nicht gebraucht wird, setzen sich die Pigmente am Boden ab (z.B. bei Ölfarben). Vor dem neuen Gebrauch muss dann die Farbe wieder gut durchmischt werden. Die Maler haben früher ihre Farben immer selbst gerieben und gemischt, z.B. mit Pigmentpulver von verriebenem, ungebranntem Lehm oder von fein gemahlenen, gebrannten Ziegeln. Je nach Bindemittel bilden die Pigmentfarben durchscheinende oder deckende Schichten auf dem behandelten Gegenstand (S.18).

Bindemittel sind:
-- mineralische Bindemittel
-- pflanzliche Bindemittel, Firnisse und Lacke (S.22).


Farbenlösungen: Tinten und Lacke

Die farbstarke Pigmente (Substratfarben, Lacke) kommen zum grossen Teil von Tinten pflanzlicher oder tierischer Herkunft. Sie werden auf Tonerde niedergeschlagen. Erst auf der Unterlage (Substrat) werden sie zu Pigmentfarben. Aus Indigo wird blaue Tinte, aus der Krappwurzel wird Krapplack (eine Färber-Tinte), Drachenblut ist ein echter Lack, aus Schuppen einiger Tintenfischarten aus dem Mittelmeer wird Sepia gewonnen, eine organische Tinte (S.19).


Malen und Malerei mit den Farben

Man unterscheidet bei den Malfarben

-- Deckfarben, die die Oberfläche gut abdecken

-- und Lasurfarben, bei denen der Malgrund durchscheint (S.44).

Handelsform von Farben

Farben werden angeboten
a. in Stückchen (Säcken, Fässern, Kisten, Trommeln)
b. in Pulverform
c. in Pastenform
d. in Teigform
e. in Knopfform und Täfelchen (die Tuschen etc.)
f. in Tuben (Tubenfarben)
g. im Napf (Napffarben)
h. in Päckchen (Päckchenfarben)
i. in Stangen (als Schreibkreide, seltener in Würfeln, chinesische Farben etc.)
j. in Stiftform (Pastellstifte etc.)
k. in Büchsen (Lackfarben etc.) (S.44).

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