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Kriminelles Spionage-Facebook, Meldungen

Facebook-Smilies,
              Abkürzungen
Facebook-Smilies, Abkürzungen. Leider sind die Fakten über Facebook nicht so zum Lachen...

Die Beschränkung der Reichweite seit 2017 durch den kr. Mossad
Die Mossad-Facebook-Zensur und Mossad-Twitter-Zensur agiert mit Shadowban, Ghostban, Stealth Banning etc., um Leute in ihrer Reichweite zu beschränken, damit ihre Posts nur noch für die direkten Followern sichtbar sind. Für neue Leute ist das Konto unsichtbar gemacht und unauffindbar. Gebannte User bemerken dies häufig nicht.
Meldung von 2017: https://jungefreiheit.de/kultur/medien/2017/twitter-weist-zensur-vorwurf-zurueck/

Herausfinden, wer auf dem FB-Profil war (kann sein, dass das aber auch zensiert ist): https://fb-stalkwho.com/stalk/


Alternativen
google -  duckduckgo
whatsapp -  signal, threema, telegram, ...
facebook -  vero, telegram, VK, Netflix, Disney Plus, HBO
instagram -  flickr, tumblr
youtube -  wirtube, mytue, rumble, brandnewtube, bitchute, ugetube, freedomflicks
twitter -  quitter.se
BlueNews - StrickerTV - KlaTV - BittelTV mit Füllmich - sca.news.de -

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Facebook







Die Presse online, Logo

14.2.2011: <Wie Facebook Freunde verschwinden lässt>

aus: Die Presse online; 14.2.2011;
http://diepresse.com/home/techscience/internet/633909/Wie-Facebook-Freunde-verschwinden-laesst

14.02.2011 | 12:31 |   (DiePresse.com)

Das soziale Netzwerk sortiert Freunde aus, ohne seine User zu informieren. Nutzer sehen nur mehr Statusmeldungen von Menschen, mit denen sie aktiv kommunizieren.

Es ist ruhiger geworden auf den Pinnwänden von Facebook. Grund dafür ist eine neue Funktion, die seit einigen Tagen auf dem sozialen Netzwerk aktiv ist: Auf der eigenen Pinnwand werden nur noch Beiträge von Freunden angezeigt, mit denen man regelmäßig Kontakt hat. Also deren Beiträge man kommentiert oder an deren Pinnwand man geschrieben hat. All jene, mit denen Nutzer nicht regelmäßig kommuniziert, werden nicht mehr angezeigt.

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Über diese Selektierung wurden die Facebook-User nicht informiert. Aufmerksame Nutzer haben sie entdeckt, seit dem Wochenende machen Meldungen zum Thema auf Facebook die Runde. Die neue Funktion ist besonders unerfreulich für Neueinsteiger und Unternehmen, deren Statusmeldung nun nur mehr ein kleiner Kreis sieht.

"Alles von deinen Freunden und Seiten"

Die Einstellung lässt sich aber leicht rückgängig machen: Am unteren rechten Ende der eigenen Pinnwand sieht  man unter "Optionen Bearbeiten" nun standardmäßig unter "Zeige Beiträge von": "Freunde und Seiten mit denen du am meisten interagierst". Stellt man diese Funktion wieder auf "Alles von deinen Freunden und Seiten" um, werden alle Statusmeldungen wieder sichtbar.

Auch das Thema Einladungen sorgt für Ärger in der Facebook-Gemeinde: User berichten davon, dass sie Einladungen nur mehr maximal sechs Freunde verschicken könnten. Bei manchen Nutzern funktioniert nicht einmal das. Das Problem dürfte seit Monaten auftreten. Facebook selbst hat sich bislang nicht geäußert.

(her)>

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Basler Zeitung online, Logo

Spionage 3.5.2011: Facebook ist eine erstklassige Spionagemaschine für die Geheimdienst-Mafia

aus: Basler Zeitung online: "Die fürchterlichste Spionagemaschine"; 3.5.2011;
http://bazonline.ch/digital/internet/Die-fuerchterlichste-Spionagemaschine/story/11409316

<Wikileaks-Gründer Julian Assange erhebt in einem Interview mit «Russia Today» schwere Vorwürfe gegen Facebook.

«Kompletteste Angaben über Menschen, ihre Beziehungen, Namen, Adressen und Aufenthaltsorte»: Julian Assange im Interview.
Quelle: Youtube

<Julian Assange ist Verschwörungstheorien nicht abgeneigt – das weiss man seit längerem. Mal sieht er sich von der Zeitung «Guardian» verfolgt, mal von Feministinnen, mal von Juden. In einem Videointerview mit «Russia Today» legt der Wikileaks-Gründer nach. «Facebook ist die fürchterlichste Spionagemaschine, die jemals erfunden wurde», so der 39-Jährige gegenüber der Journalistin Laura Emmett. Dort gäbe es die «komplettesten Angaben über Menschen, ihre Beziehungen, Namen, Adressen und Aufenthaltsorte».

«Schnittstellen für Geheimdienste»

Diese Infos würden systematisch von Geheimdiensten ausgewertet. Mit einem speziellen Interface kämen diese Organisationen zu jeder Info, die für sie wertvoll erscheine. «Jeder sollte wissen, dass er, wenn er Freunde zu Facebook einlädt, Gratisarbeit für die US-Geheimdienste macht und diese Datenbank für sie aufbaut.» Assange ist überzeugt, dass auch die Suchmaschinen-Unternehmen Google und Yahoo entsprechende Schnittstellen eingebaut haben.

Facebook und Co. würden zwar nicht von der CIA betrieben. Es sei aber einfach so, dass «die US-Geheimdienste politischen und juristischen Druck» ausüben. Es sei für die Firmen «zu teuer, die Datensätze auszuhändigen, deshalb haben sie den Prozess automatisiert».

Warten auf die Auslieferung

Nachdem ein britischer Richter im Februar entschieden hatte, dass Julian Assange nach Schweden ausgeliefert werden kann, wartet der Australier auf seine Abschiebung. In Stockholm soll Assange Stellung nehmen zu Vorwürfen von zwei Frauen, die ihn der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung beschuldigen. Assange wehrt sich gegen die Anklage und spricht von politisch motivierter Verfolgung.

(rek)>

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Der
                  Standard online, Logo

26.9.2011: <Tracking: Facebook schnüffel selbst ausgeloggten NutzerInnen nach> - für Facebook einen eigenen Browser nutzen

aus: Der Standard online; 26.9.2011;
http://derstandard.at/1316733544375/Tracking-Facebook-schnueffelt-selbst-ausgeloggten-NutzerInnen-nach
<Andreas Proschofsky

Soziales Netzwerk liest weiter Account-Details aus - Experte warnt vor Sicherheits- und Privacy-Implikationen.

Facebook CEO Mark Zuckerberg - nicht unbedingt für seinen sensiblen Umgang mit dem Thema "Privatsphäre" bekannt.

Während der Erfolg von Facebook unumstritten ist, hat das soziale Netzwerk nicht in jederlei Hinsicht einen solch positiven Ruf. Über die Jahre hatten die BetreiberInnen immer wieder mit scharfer Kritik am eigenen Umgang mit dem Thema Privatsphäre zu kämpfen. Gerade die regelmäßigen - aber nicht unbedingt sonderlich transparenten - Änderungen an den diesbezüglichen Einstellungen sorgten immer wieder für Unmut. Zuletzt hagelte es dann Kritik für das kommende "Frictionless Sharing", mit dem der Besuch einzelner Seiten auch ganz ohne das Zutun der NutzerInnen geteilt werden kann, wodurch wohl so manche unabsichtlich viel über ihr Leseverhalten verraten könnten - so die Befürchtung.

Log-Out...

Die aktuelle Diskussion war es denn auch, die den Hacker und Blogger Nik Cubrilovic dazu gebracht hat, auf ein weiteres - und schon länger bestehendes - Facebook-Privacy-Problem aufmerksam zu machen: Wie Cubrilovic entdeckt hat, ist es nämlich keineswegs ausreichend sich bei Facebook auszuloggen, um die diversen Tracking-Funktionen des sozialen Netzwerks zu deaktivieren.

...reicht nicht

Selbst nach einem Log-Out wird beim Aufruf jeder mit Facebook verbundenen Seite weiterhin die eigene, eindeutig identifizierbare Account-ID an das soziale Netzwerk geschickt. Dies betrifft neben Facebook selbst natürlich auch alle mit Like- oder Share-Knöpfen versehenen Webpages, womit das Unternehmen - zumindest rein theoretisch - ein veritables Web-Profil der UserInnen erstellen könnte. Wer diese Zuordnung verhindern will, dem bleibt nur das eigene Cookie nach dem Logout manuell zu löschen - oder für Facebook gleich einen anderen Browser zu verwenden.

Antwort

Auf den Blog-Eintrag von Cubrilovic hat sich mittlerweile auch ein Entwickler von Facebook zu Wort gemeldet, der dieses Verhalten bestätigt, gleichzeitig aber jegliche Schnüffel-Ambitionen vehement bestreitet. Man verwende Cookies prinzipiell nicht zum Tracking. Da man keine eigene Werbeplattform betreibe, habe man daran schlicht kein Interesse. Statt dessen spüre man ausgeloggten NutzerInnen aus anderen Gründen nach: So sollen einerseits auf diesem Weg Spam- und Phishing-Accounts aufgespürt werden, zudem will man verhindern, dass sich Minderjährige nach einer Sperre einfach mit einem gefälschten Geburtsdatum neu anmelden. Auch könne man so NutzerInnen einfacher beim Wiederherstellen gehackter Accounts helfen.

Privacy

Diese Argumente will Cubrilovic natürlich nicht so stehen lassen, wenn Facebook beispielsweise ernsthaft auf solche Tricks zurückgreifen muss, um gegen Phishing und Spam vorzugehen, sei es kein Wunder, dass man dieses Problem nicht im Griff habe. Hingegen erzeuge das Vorgehen von Facebook sehr reale Privacy-Problem, so würden etwa auf öffentlichen Rechner auch nach dem Ausloggen klar zuordenbare Spuren des eigenen Facebook-Profils hinterlassen.

Keine Reaktion

Der Sicherheitsexperte betont, dass er Facebook bereits im November 2010 auf dieses Problem aufmerksam gemacht hat, bislang aber - trotz mehrmaliger Nachfragen - keinerlei Antworten erhalten habe. Insofern habe er sich nun entschlossen, die Problematik öffentlich zu machen. (red, derStandard.at, 26.09.11)


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20 minuten online, Logo

29.9.2011: Facebook gaukelt vor, dass man Daten löschen kann - aber die Daten werden nur "deaktiviert" - Facebook torpediert alle Persönlichkeitsrechte

aus: 20 minuten online: Unheimliche Datenkrake: So gelangen Sie an Ihre Facebook-Fiche; 29.9.2011;
http://www.20min.ch/digital/dossier/facebook/story/So-gelangen-Sie-an-Ihre-Facebook-Fiche-31772945

<von O. Wietlisbach
- Das grösste soziale Netzwerk sammelt heimlich Unmengen von Daten über jedes Mitglied. 20 Minuten Online zeigt, wie Sie Facebook zur Herausgabe Ihrer persönlichen Akte auffordern können.

Facebook gaukelt den Mitgliedern vor, sie könnten alle veröffentlichten Daten wieder entfernen. Das stimmt so nicht. Laut den vorliegenden Unterlagen werden einige Informationen nicht gelöscht, sondern nur deaktiviert: Anscheinend nicht gelöscht werden Markierungen in Fotos, gelöschte Freunde, Nachrichten, E-Mail-Adressen und geänderte Nutzernamen. Nur teilweise gelöscht werden alte Beiträge auf Pinnwänden. Obwohl diese nicht mehr angezeigt werden, finden sich die Daten weiterhin in den angeforderten Datensätzen. Um die von Facebook gespeicherten Daten zu erhalten, müssen Sie ein Antrags-Formular ausfüllen. Facebook verlangt verschiedene Angaben wie Name, Geburtsdatum oder die Postadresse. Das Formular lässt sich über diese Adresse aufrufen: Um die Identität zu prüfen, verlangt Facebook die Kopie eines amtlichen Ausweises. Diese muss per Web-Formular übermittelt werden. Anfragen per Post werden ignoriert. «Bitte zitiere das Gesetz, wonach du Daten beanspruchst:», schreibt Facebook. Sie können hier «Section 4 DPA» oder «Art. 12 Directive 95/46/EG» angeben. Hat alles geklappt, erhalten Sie eine Standard-Antwort per Mail. Facebook werde die Anfrage innherhalb von 40 Tagen beantworten, heisst es.

Was kaum ein Nutzer des grössten sozialen Netzwerks weiss: Facebook ist verpflichtet, sämtliche über einen Nutzer gespeicherten Daten auf Verlangen des Mitgliedes herauszugeben. Konkret kann man eine Daten-CD anfordern, die mehrere hundert Megabyte und über tausend Seiten an persönlichen Informationen enthalten kann.

Die Rede ist nicht nur von den offensichtlichen Informationen, die man selbst in sein Profil einträgt. Sondern von allen Daten, die im Hintergrund, für den User unsichtbar, mit dem Profil verknüpft und gespeichert werden. Hierzu zählen laut Datenschutz-Aktivisten heikle Informationen wie Veranstaltungseinladungen zu politischen Demonstrationen oder die sexuelle Orientierung von anderen Personen.

Die persönliche Facebook-Akte anfordern kann man über eine gut «versteckte» Seite auf Facebook. Das Antrags-Formular ist allerdings nicht nur schwierig zu finden, Facebook legt den Usern, die Einsicht in ihre Akten anstreben, weitere Steine in den Weg. 20 Minuten Online zeigt in der obigen Bildstrecke, wie Sie Facebook zur Herausgabe Ihrer persönlichen Daten auffordern können.

Verzögerungstaktik

Versuchte Facebook neugierige Nutzer, die Einsicht verlangten, bislang möglichst lange hinzuhalten, «mauert» Zuckerbergs Social-Media-Plattform «nun total», wie die österreichischen Datenschutz-Aktivisten der Initiative «Europe versus Facebook» in einer Medienmitteilung schreiben.

Die rund zehn jungen Wiener um den Jus-Studenten Max Schrems haben in den letzten Wochen 22 Beschwerden gegen Facebook bei den irischen Datenschutzbehörden eingereicht. Die Aktivisten kritisieren, dass gelöschte Bilder, Kommentare und andere Daten nach der Kündigung des Kontos nicht gelöscht, sondern lediglich unsichtbar gemacht werden. Angeprangert wird auch der «Like»-Button, der Facebook das Ausspionieren der Nutzer erlaube, selbst wenn sie nicht bei Facebook angemeldet sind (20 Minuten Online berichtete).

Nachdem die irische Datenschutzbehörde nach der Beschwerdeflut vor drei Wochen eine Durchsuchung des internationalen Facebook-Hauptquartiers in Dublin angekündigt hatte, erweckte Facebook zunächst den Eindruck, den Prozess der Dateneinsicht vereinfachen zu wollen. Nun vollzieht das soziale Netzwerk eine Kehrtwendung, wie aus einer veröffentlichten E-Mail an die Datenschutz-Aktivisten hervorgeht.

Facebook verweigert Datenherausgabe

Vor rund drei Wochen hatte Facebook nur einen Teil der angeforderten Nutzerdaten herausgegeben, die von der Studentengruppe auf der Website «Europe versus Facebook» veröffentlicht wurden. Um nicht alle Daten herausgeben zu müssen, stellt sich das soziale Netzwerk nun auf den Standpunkt, dass weitere Daten «Geschäftsgeheimnisse» verletzen würden, «überproportional schwierig» zu übermitteln wären und «geistiges Eigentum» von Facebook betreffen würden.

Interessant ist, dass es sich bei den Informationen, die zurückbehalten werden, um die besonders heiklen Daten handelt: Konkret verweigert Facebook laut der Initiative «Europe versus Facebook» die Herausgabe von Informationen aus dem Gesichtserkennungsprogramm, Informationen, die über Nutzer auf externen Webseiten über den Like-Button gesammelt werden sowie Daten aus dem «Friend Finder» und dem Synchronisieren von Handys mit Facebook.

«Gelöschte» Informationen auf Daten-CD

Doch auch die Daten-CD, die Facebook nach einigem Hin und Her den Studenten schickte, hat es in sich: Nach mehrmaligem Nachhaken bekam Datenschutz-Aktivist Schrems eine CD zugeschickt mit einer PDF-Datei, die zahlreiche von ihm eigentlich gelöschte Daten auf Facebook enthielt. Informationen, zu welchen Studentendemos er eingeladen worden war, Verbindungen zu eigentlich gelöschten Personen oder alle gelöschten Nachrichten und Chats. Insgesamt umfasst die Fiche über den Jus-Studenten 1200 A4-Seiten.

«Aus den Datensätzen, welche wir erhalten haben, konnte man sehr sensible Infos herauslesen.» Darunter seien sogar Daten, die er nicht selbst angegeben habe. So fanden sich beispielsweise «Infos über psychische Probleme, politische Überzeugung oder die sexuelle Orientierung von anderen Personen», sagte Schrems Anfang September im Interview mit 20 Minuten Online.

«Gesetze gelten für Facebook anscheinend nicht»

Laut den Datenschutz-Aktivisten haben diese Woche zahlreiche Nutzer, die ihre Daten ebenfalls angefordert haben, eine E-Mail von Facebook erhalten. Darin teile das Unternehmen mit, dass wegen der grossen Zahl von Anfragen die gesetzliche Frist von bis zu 40 Tagen nicht eingehalten werde und es zu «erheblichen Verzögerungen» kommt.

Eine Reaktion, für die Schrems kein Verständnis hat. Erst in den letzten Tagen seien vermutlich grosse Zahlen an Anfragen bei Facebook eingegangen. «Natürlich sind ein paar hundert Anfragen für einen Grosskonzern nicht bearbeitbar - die Gesetze gelten für Facebook anscheinend nicht», schreibt der Jus-Student.

«Facebook muss Anfragen beantworten»

Facebook untersteht, wie alle in der EU ansässigen Unternehmen, der europäischen Datenschutzrichtlinie, da das US-Unternehmen seinen europäischen Firmensitz, wohl aus steuerlichen Gründen, vor drei Jahren nach Irland verlegt hat. «Facebook ist grundsätzlich verpflichtet, Auskunftsbegehren über Datenbearbeitungen einer Person zu beantworten», sagt der Schweizer Datenschützer Hanspeter Thür. Er verweist auf das in Dublin hängige Verfahren, mit welchem die gesamte Datenbearbeitung auf deren Gesetzmässigkeit geprüft werde. «Das Ergebnis der Iren dürfte für alle Länder Europas - auch für uns - massgebend sein», so Thür.

20 Minuten Online hat die gespeicherten Nutzer-Daten auch angefordert und eine Standard-E-Mail erhalten. Facebook werde die Anfrage innerhalb der nächsten 40 Tage bearbeiten, heisst es. Eine Anleitung, wie sie zur Ihrer persönliche Daten-CD kommen, erhalten Sie in der obigen Bildstrecke oder auf der Website «Europe versus Facebook».>


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Financial
              Times Deutschland online, Logo

1.10.2011: Facebook will ein Internet im Internet schaffen und alle Nutzer manipulieren bzw. beschränken

aus: Financial Times Deutschland online: Umzäuntes Gärtchen: Wie Facebook die Nutzer aus dem Internet fernhalten will; 1.10.2011;
http://www.ftd.de/it-medien/medien-internet/:umzaeuntes-gaertchen-wie-facebook-die-nutzer-aus-dem-internet-fernhalten-will/60110662.html
<Das weltgrößte soziale Netzwerk will mitbestimmen, welche Musik Nutzer hören, welche Bücher sie lesen und welche Filme sie sehen. Ziel ist es, Facebook zu einem eigenen Internet im Internet zu machen - und den Nutzern noch mehr persönliche Informationen abzuluchsen.

Facebooks neue Unterhaltungs- und Medienanwendungen rufen Datenschützer auf den Plan - mal wieder. Facebook-Chef Mark Zuckerberg  hatte auf der Entwicklerkonferenz des Unternehmens vorige Woche weitreichende Neuerungen vorgestellt. Wenn ein Nutzer künftig auf bestimmten Websites einen Artikel liest oder sich Musik anhört, wird dies automatisch allen seinen Facebook-Freunden mitgeteilt. Der Service ist automatisch aktiviert und muss aktiv abbestellt werden. Beteiligt an dem neuen Angebot sind die Online-Musikdienste Spotify und Deezer, die Filmwebsite Netflix oder die Online-Auftritte der Tageszeitungen "The Guardian" und "Washington Post".

Einige dieser Partner werden bereits heftig dafür kritisiert, dass sie nicht ausreichend informieren, wie die Daten verwendet werden. Spotify etwa musste sich in Online-Foren diese Woche einer Salve von Kritik stellen, nachdem der Musikdienst seine Nutzer aufgefordert hatte, sich mit ihren Facebook-Daten einzuloggen. Neukunden werden ohne Mitgliedschaft beim größten Web-Netzwerk erst gar nicht mehr akzeptiert. Die Erlaubnis, die eigene Musikauswahl den Facebook-Freunden offenzulegen, war als Standardeinstellung erst einmal erteilt. Das Anmeldeverfahren sei einfach und reibungslos, die Nutzer könnten die Erlaubnis ja jederzeit widerrufen, ist von Spotify zu hören.

Peter Eckersley von der Electronic Frontier Foundation, einer Organisation für Bürgerrechte im Internet, sagte: "Wenn Ihre Freunde eine Werbung zu sehen bekommen, die auf Dingen basiert, die Sie freigegeben haben, dann ist das vielleicht ärgerlich. Aber wenn die Anzeige Informationen ohne Ihr Wissen verbreitet, dann wird es extrem beängstigend."

Die Taktik Zuckerbergs, passive Zustimmung der Nutzer für Werbezwecke auszunutzen, erinnert an Facebooks gescheiterte Werbefunktion Beacon. Mit diesem System konnte Werbung erstellt werden, bei der verbreitet wurde, was namentlich genannte Nutzer über das Internet einkauften.

Die Öffentlichkeit war empört, der Dienst wurde per Sammelklage bekämpft und 2009 eingestellt. Zuckerberg entschuldigte sich, Nutzerdaten ohne ausdrückliche Genehmigung zu verbreiten. Die Chancen für die Werbeindustrie sind verführerisch.

Facebook schließt nicht aus, die auf Websites Dritter erhobenen Daten seiner Nutzer für Marketingzwecke zu verwenden. Quellen aus dem Unternehmen räumen ein, dies sei letztlich die Absicht. Nach offiziellen Aussagen von Facebook gibt es allerdings noch keine Pläne in diese Richtung.>

<Teil 2: "Das kann doch nicht in Ordnung sein"

aus: http://www.ftd.de/it-medien/medien-internet/:umzaeuntes-gaertchen-wie-facebook-die-nutzer-aus-dem-internet-fernhalten-will/60110662.html?page=2


Ähnlich ging das Unternehmen vergangenes Jahr bei der Einführung des Gefällt-mir-Buttons vor. Diese Möglichkeit, seine Vorlieben und Zustimmung kundzutun, wurde zunächst nicht für Werbezwecke genutzt, spielt aber mittlerweile eine zentrale Rolle bei einem der beliebtesten Anzeigenformate auf Facebook.

Hier empfiehlt eine Person mit Namen und Profilbild ihren Freunden bestimmte Produkte. Bislang beschränkte sich dies auf Seiten und Produkte, für die die Facebook-Nutzer den Gefällt-mir-Knopf bewusst und selbst geklickt hatten.

Diese Arbeit wird ihnen künftig bei vielen Partnersites ohne ihr Wissen abgenommen - so die Befürchtung. "Facebook sagt implizit, da Spotify oder Netflix Partner von Facebook sind, gefällt Ihnen alles, was Sie dort tun", so Marc Rotenberg, Chef der Datenschutzorganisation Electronic Privacy Information Center. "Das heißt, jeden Song oder jeden Film, den Sie konsumieren, werden wir offenlegen und bewerben, als ob Sie selbst gesagt hätten, dass Sie den Song oder den Film gut fanden. Die Interaktion mit einem Geschäftspartner von Facebook wird automatisch zu einer Werbung. Das kann doch nicht in Ordnung sein.">


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n-tv online,
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25.10.2011: Facebook ist eine Spionagemaschine der "USA" - samt allen Daten und Gesichtserkennung - Gegenwehr in Schleswig-Holstein

aus: n-tv online: Ultimatum zur Gesichtserkennung: Facebook soll Gesetze achten; 25.10.2011;
http://www.n-tv.de/technik/Facebook-soll-Gesetze-achten-article4587696.html

<ImKonflikt zwischen Facebook und den Datenschützern ist keine Einigung in Sicht. Beide Seiten suchen jetzt das direkte Gespräch. Kommt es am Montag zum Showdown im Bundestag?

Die Datenschutzbeauftragten in Kiel und Hamburg stellen dem weltgrößten Online-Netzwerk konkrete Forderungen zur Einhaltung deutscher und europäischer Bestimmungen. Der für Schleswig-Holstein zuständige Thilo Weichert will, dass Nutzerdaten nicht mehr in die USA geschickt werden. Und Hamburgs Datenschützer Johannes Caspar möchte erreichen, dass Mitglieder der Erkennung ihrer Gesichter in Facebook-Fotos erst ausdrücklich zustimmen müssen.

Bei Facebook heißt es: "Wir stehen in einem konstruktiven Dialog mit Datenschützern." Am Montag beschäftigt der Konflikt auch den Bundestag.

Regeln auf Landesebene verwirren

Kritische Reaktionen löste die Überlegung aus, zunächst eine Regelung nur für Schleswig-Holstein herbeizuführen. Dies wäre äußerst fragwürdig, erklärte der FDP-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Unterausschusses Neue Medien, Sebastian Blumenthal. Eine Ausnahmeregelung für einzelne Bundesländer widerspreche den technischen Gegebenheiten und schaffe nur weitere Verwirrung bei den Nutzern.

Nach einem Treffen mit Facebook-Europachef Richard Allan sagte der Kieler Datenschützer Weichert, es sei auch über Überlegungen gesprochen worden, "dass man eine besondere Gestaltung für deutsche beziehungsweise schleswig-holsteinische Web-Seiten vornimmt". Dabei gehe es um eine datenschutzkonforme Regelung für die Übermittlung von Nutzerdaten an Facebook in die USA. Insbesondere müsse die Bildung von persönlichen Datenprofilen verhindert werden. "Wir haben signalisiert, was geändert werden müsste, damit Facebook datenschutzkonform eingesetzt werden kann", sagte Weichert.

Verständnis durch "freundliche Gespräche"

Der Datenschützer erklärte, seine Zuständigkeit sei zwar auf Schleswig-Holstein begrenzt. Sinnvoll wäre allerdings eine für ganz Deutschland und darüber hinaus auch für Europa geltende Regelung für den Datenschutz im Internet.

Das ULD in Kiel hatte zuletzt Kritik aus der Internet-Branche auf sich gezogen, weil es gegen öffentliche Stellen vorging, die eine Facebook-Fanseite betreiben oder den "Gefällt mir"-Button des Netzwerks verwenden. Unter Androhung eines Bußgelds forderte Weichert die Betreiber von Webseiten in Schleswig-Holstein auf, den "Gefällt mir"-Button zu entfernen.

"Wir haben uns intensiv ausgetauscht und in einem sehr freundlichen Gespräch unsere Vorstellungen erläutert", sagte Weichert über die Unterredung mit Facebook. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Schleswig-Holstein und Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) fügte hinzu: "Wir hatten das Gefühl, dass dies zum ersten Mal verstanden wurde."

"Zeit für Verhandlungen jetzt vorüber"

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Caspar setzte unterdessen Facebook nach einem Bericht der Tageszeitung "taz" eine Frist bis zum 7. November, um die Vorgaben bei bei der automatischen Erkennung von Gesichtern zu erfüllen. "Die Zeit für Verhandlungen ist jetzt vorüber. Wir brauchen eine klare Bestätigung, dass Facebook unsere Vorgaben umsetzen will", sagte Caspar der Zeitung. Ansonsten werde es unumgänglich, rechtliche Maßnahmen zu ergreifen. Konkret fordert er, die Facebook-Mitglieder transparenter zu informieren und ihre Zustimmung einzuholen.

In Facebook können Nutzer Fotos hochladen und darauf gezeigte Personen mit einem Namen versehen - allerdings müssen die so markierten Nutzer diese Tags mit dem eigenen Namen freigeben. Einmal markierte Personen können danach automatisch in Bildern gefunden werden - möglich macht dies eine Software zur automatischen Gesichtserkennung.

Das Unternehmen ist zuletzt auf Forderungen eingegangen, die Sichtbarkeit von Statusmeldungen auf bestimmte Gruppen von Kontakten einzuschränken. Bei der strittigen Übermittlung von Nutzerdaten in die USA und bei der Markierung von Personen in Fotos gab es bislang keine Änderungen.

Anhörung des Unterausschusses Neue Medien

Am Montag sind Datenschützer Weichert und Facebook-Manager Allan zu einer Anhörung des Unterausschusses Neue Medien im Bundestag eingeladen. Der Bundestag müsse als Gesetzgeber klarere Regelungen für den Datenschutz im Internet als bisher auf den Weg bringen, sagte Weichert. Konkret gehe es da um Änderungen des Telemediengesetzes und des Bundesdatenschutzgesetzes. Weichert sagte: "Da ist der Bundestag gefordert."

tle/dpa>


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n-tv online,
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2.11.2011: <Computer: Neue Datenschützer-Vorwürfe gegen Facebook>

aus: n-tv online; 2.11.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Computer/Neue-Datenschuetzer-Vorwuerfe-gegen-Facebook-article4678166.html

<Hamburg/Berlin (dpa) - Hamburger Datenschützer verdächtigen Facebook, Internet-Aktivitäten von Nutzern im Netz zu verfolgen - selbst wenn diese ihr Konto bei dem Online-Netzwerk deaktiviert haben.

Einen eindeutigen Beleg dafür präsentierten sie am Mittwoch nicht, werfen Facebook nach einer umfangreichen Prüfung aber vor, falsche Angaben über den Einsatz sogenannter Cookies zu machen. Das sind kleine Dateien, mit denen zum Beispiel eine Website einen Nutzer wiedererkennen kann. Facebook wies die Vorwürfe abermals zurück und stellte auch in Frage, ob mit der Methode der Datenschützer die Funktionsweise der Cookies umfassend analysieren werden konnte.

«Das Ergebnis der Prüfung erweckt den Verdacht, dass Facebook Trackingprofile der Nutzer erstellt», erklärte der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar. Das hieße, dass Facebook auch die Aktivitäten von Nutzern im Netz nachverfolgen kann.

Die Datenschützer stören sich vor allem daran, dass das sogenannte «datr»-Cookie für zwei Jahre auf dem Computer bleibe, auch wenn ein Facebook-Nutzer sein Konto bei dem Dienst deaktiviert habe - oder auch wenn jemand, der kein Mitglied des Netzwerks ist, eine Facebook-Seite besuche. Dieses Cookie werde von Facebook-Plugins auf anderen Websites erkannt, es könne zumindest bei Mitgliedern eindeutig einem bestimmten Nutzer zugeordnet werden.

Facebook versicherte bisher stets, die insgesamt vier verschiedenen Cookies würden vor allem für mehr Nutzer-Komfort, Personalisierung, Sicherheit und Jugendschutz eingesetzt. Laut Caspar zeigte sich bei der Überprüfung aber, «dass die Angaben von Facebook über den Zweck dieser Cookies im Wesentlichen nicht zutreffen».

Die Datenschützer analysierten bei ihrer Untersuchung, ob sich die Facebook-Seite mit und ohne die Cookies unterschiedlich verhält. Dafür spielten sie mehrere Szenarien durch, bei denen die Cookies laut Facebook zum Einsatz kommen könnten - zum Beispiel wenn Kinder im Alter unter 13 Jahren versuchen, nach einem abgewiesenen Anmeldeversuch ein höheres Alter anzugeben. Die Datenschützer prüften auch, was passiert, wenn bei der Anmeldung wiederholt ein falsches Passwort eingegeben wird, oder wenn ein Zugang zu einem Konto wiederhergestellt werden muss.

Caspars Team kam bei den Tests zu dem Schluss, dass die von Facebook genannten Aufgaben auch mit «deutlich restriktiveren, datenschutzfreundlicheren Parametern der Cookies» erledigt werden könnten. Die Cookies seien aber «in der Lage, den Browser bzw. Benutzer im Sinne eines durch Facebook jederzeit auflösbaren Pseudonyms eindeutig zu identifizieren».

Caspar sagte daraufhin, das Setzen der Cookies lasse sich mit der bisherigen Argumentation von Facebook nicht rational begründen. «Die Argumentationslast, wonach die Cookies nicht für Trackingzwecke benutzt werden, liegt hier klar auf Seiten von Facebook. Andere Zwecke sind für uns gegenwärtig nicht ersichtlich», betonte Caspars Mitarbeiter Ulrich Kühn. Tracking als Verwendungszweck der Cookies liege sehr nahe, wenn sie schon nicht die Funktionen erfüllen, für die sie laut Facebook eingerichtet werden.

Facebook beharrt darauf, dass die Aktivitäten von Nutzern im Internet nicht verfolgt würden. Das Netzwerk habe einen «offenen Kommunikationskanal» mit Caspar und seinem Team und hätte gern bereits während der Untersuchung die nötigen technischen Informationen zugeliefert, sagte eine Sprecherin.

In Deutschland geht bereits der schleswig-holsteinische Datenschützer Thilo Weichert gegen Facebook-Fanseiten und den Gefällt-Mir-Button vor. Er sieht in ihnen einen Verstoß gegen Datenschutz-Bestimmungen und forderte alle öffentlichen Stellen im Bundesland auf, sie nicht mehr zu verwenden.

Unterdessen peilt Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) einen ersten Entwurf der geplanten Selbstverpflichtung für Online-Netzwerke in Deutschland bis Anfang März an. Der Kodex werde zunächst auf die Bereiche Daten-, Jugend- und Verbraucherschutz eingehen, hieß es nach einem Gespräch mit Anbietern wie Facebook und Google am Mittwoch. Friedrich setzt auf freiwillige Zugeständnisse der Online-Wirtschaft, was von einigen Datenschützern kritisiert wird. Zugleich schloss der Minister «flankierende gesetzliche Schritte» nicht aus, wenn bei den anstehenden Gesprächen keine angemessenen Regelungen gefunden würden.

Quelle: n-tv.de / dpa>


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Basler Zeitung
              online, Logo

8.12.2011: Das Facebook-Konto löschen

aus: Basler Zeitung online: So steigen Sie aus Facebook aus; 8.12.2011;
http://bazonline.ch/digital/internet/So-steigen-Sie-aus-Facebook-aus/story/10133034

<Das Löschen von Benutzerkonten im Internet ist meist kompliziert. Und selbst wenn dies gelingt, eliminieren Webdienste meist nicht alle Daten. Lesen Sie hier die wichtigsten Tipps für Netzwerk-Müde.

Konsumentenschützer und Politiker fordern seit längerem vehement ein «Recht auf Vergessen» für persönliche Daten im Internet. Doch es ist schwierig, Inhalte restlos zu beseitigen, wenn sie einmal in das Netz eingespeist wurden. Besondere Schwierigkeiten macht Konsumenten einer Umfrage zufolge das dauerhafte Löschen von Benutzerkonten.

1. Wieso ist das Löschen von Benutzerkonten schwierig?
Die Konsumentenschützer beklagen, dass die Anbieter von Internetdiensten wie den beliebten sozialen Netzwerken ihren Kunden den Ausstieg erschweren, indem sie die Kündigungsoption regelrecht verstecken. Viele Kunden hätten berichtet, wie schwer es ihnen gefallen sei, in den Kontoeinstellungen oder anderswo die richtige Stelle zu finden, um den Prozess zu starten. Etliche beschrieben es demnach auch als abschreckend, dass eine Kündigung nicht immer per Mausklick möglich sei, sondern teils das Abschicken einer E-Mail erfordere.

2. Wie können Internetnutzer beim Löschen von Accounts am besten vorgehen?
In der Tat ist es bisweilen nicht sonderlich einfach, die Kündigungsoption zu finden. Am schnellsten geht es meist, in der Hilferubrik des Anbieters – zum Beispiel bei den häufig gestellten Fragen (FAQ) – nach «kündigen» oder «löschen» zu suchen. Dort sollte die Prozedur beschrieben sein, oder sie kann von dort direkt gestartet werden. Dabei müssen die Nutzer aufpassen, ob ihr Konto tatsächlich unwiderruflich gelöscht wird. Das beliebte soziale Netzwerk Facebook etwa bietet gut auffindbar nur die Möglichkeit, ein Konto zu deaktivieren – die Daten bleiben komplett erhalten und können wiederhergestellt werden. Das Löschen eines Kontos ist nur auf dem Umweg über die FAQ möglich.

3. Sind alle Daten nach Auflösung eines Accounts gelöscht?
Das ist vor allem in sozialen Netzwerken eine komplizierte Frage. Facebook etwa sichert Kunden die Löschung des Kontos zu. Das Unternehmen betont aber, dass Inhalte eines ehemaligen Nutzers, die dieser zuvor mit anderen geteilt hat oder die von anderen kopiert wurden, auch nach der Kündigung weiter auf deren Profilen zu finden sind. Zwar wird die Identität des Ex-Nutzers nicht länger mit diesen Informationen verknüpft, statt seines Namens und Profilfotos erscheint die unpersönliche Anzeige «Anonymer Facebook-Nutzer». Aber auf Fotos wäre eine Person noch zu erkennen, von ihr verfasste Kommentare blieben lesbar.

4. Sind gelöschte Daten anderweitig im Internet wieder auffindbar?
Es besteht immer die Möglichkeit, dass Informationen auch nach dem Löschen eines Benutzerkontos an anderer Stelle im Netz weiter existieren und damit einsehbar sind. Suchmaschinen wie Google etwa speichern alte Versionen von Netzinhalten eine Zeit lang. Es gibt auch Anbieter, die alte Seitenversionen zu Archivzwecken dauerhaft speichern. Wer einzelne Daten löscht, aber nicht sein komplettes Konto, kann auch nicht davon ausgehen, dass sie damit wirklich vernichtet sind: Bei Facebook beispielsweise sind solche Daten dann zwar nicht mehr einsehbar – sie liegen aber weiter auf den Facebook-Servern.

5. Was raten oder fordern Konsumentenschützer?
Sie fordern gesetzliche Vorgaben für Internetanbieter, damit diese den Kündigungsprozess vereinfachen. Ganz oben auf der Wunschliste steht die verpflichtende Einführung eines leicht erreichbaren, ständig verfügbaren Bedienelements auf Internetseiten, über das der Nutzer sein Konto jederzeit direkt kündigen kann. Insgesamt aber gilt vor allem der Rat, im Internet vorsichtig zu sein und möglichst keine sensiblen Informationen zu hinterlassen, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. (rek/afp)>
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Basler Zeitung
              online, Logo

18.12.2011: <KLM nutzt Facebook für Passagierplatzierung>

aus: Basler Zeitung online;
http://bazonline.ch/digital/social-media/KLM-nutzt-Facebook-fr-Passagierplatzierung/story/23739946

<Nie mehr langweilige oder anstrengende Sitznachbarn im Flugzeug. Bei KLM soll das bald möglich sein. Die Airline setzt künftig auf das sogenannte «Social Seating».

Social Media ist bei Airlines wie bei allen Unternehmen inzwischen Pflicht - ein Facebook- oder Twitter-Profil hat jede grosse Fluggesellschaft. Doch die niederländische KLM will nun einen grossen Schritt weiter gehen und die sozialen Netzwerke nicht nur für eigene Vermarktungszwecke nutzen, sondern auch für einen direkt Service am Passagier.

Sitznachbar mit ähnlichen Interessen

«Social Seating» heisst das neue Konzept. Wie «Radio Netherlands» berichtet, will KLM die neue Platzierungsmethode schon im nächsten Jahr einführen. Sie ermöglicht den Passagieren, sich im Flugzeug neben jemanden zu setzen, der ähnliche Interessen hat oder in der gleichen Branche tätig ist.

Das Ganze funktioniert, indem die Reisenden - selbstverständlich freiwillig - ihr Facebook- oder Linkedin-Profil bei den Check-In-Daten angeben. Auf diese Weise sucht eine Software dann jemanden als Sitznachbarn hinaus, mit dem es möglichst viele gemeinsame Gesprächsthemen geben sollte - oder der ein interessanter Geschäftspartner wäre.

Ein Schritt weiter

Damit geht KLM weiter als andere Airlines bisher. So hat zum Beispiel Malaysia Airlines Anfang des Jahres einen Service gestartet, der bei der Flugbuchung nachprüft, ob ein Freund oder Bekannter aus den sozialen Netzwerken sich vielleicht auch an Bord befindet und die beiden Personen dann nebeneinander setzt. Doch das «verkuppeln» von zwei fremden Personen ist neu. Inzwischen aber auch Virgin Atlantic mit dem Gedanken, einen ähnlichen Service anzubieten.

Weitere spannende Themen aus der Welt der Airlines finden Sie auf Aerotelegraph.com. (Aerotelegraph.com)>


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Basler Zeitung
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Irland: 22.12.2011: <Facebook-Profile müssen einfacher gelöscht werden können> - Forderung irischer Datenschützer

aus: Basler Zeitung online; 22.12.2011;
http://bazonline.ch/digital/internet/FacebookProfile-mssen-einfacher-gelscht-werden-knnen/story/31158887

<Irische Datenschützer haben vom sozialen Internetnetzwerk verlangt, seinen Nutzern mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten zu geben.

Facebook müsse seine Datenschutzregeln einfacher erklären und leichter zugänglich machen, forderte die Datenschutzkommission am Mittwoch nach einer dreimonatigen Untersuchung. Das US-Unternehmen müsse dafür sorgen, dass sich die Nutzer besser über die über sie gespeicherten Daten informieren könnten, um auf dieser Grundlage «eigene fundierte Entscheidungen» über ihr Verhalten im weltweit grössten Internet-Netzwerk treffen zu können.

In seiner Europa-Zentrale in Dublin verwaltet Facebook die Konten aller Nutzer ausserhalb der USA und Kanadas. Da die Nutzer bei ihrer Anmeldung einen Vertrag mit Facebook Ireland schliessen, unterliegt das US-Unternehmen nicht nur den Datenschutzbestimmungen der EU, sondern auch irischen Gesetzen.

Einfacheres Löschen von Profildaten gefordert

«Verbessern» muss Facebook nach dem Willen der irischen Datenschützer auch die Möglichkeit, Daten aus einem Profil zu löschen. Dabei sollen Nachrichten oder Freundschaftsanfragen möglichst auch einzeln und vor allem dauerhaft von den Facebook-Servern gelöscht werden können.

Wenn ein Facebook-Mitglied oder Nicht-Mitglied wissen will, welche Daten über die eigene Person gespeichert sind, soll Facebook die Informationen innerhalb von 40 Tagen vorlegen. Ob die Änderungswünsche befolgt werden, will die irische Behörde im Juli prüfen.

Facebook reagiert auf Kritik

Facebook erklärte sich am Abend zu Änderungen bereit mit dem Ziel, die Transparenz zu erhöhen und die persönlichen Daten der Nutzer besser zu schützen. Unter anderem willigte das Unternehmen ein, europäische Nutzer künftig zu fragen, ob sie an der umstrittenen Gesichtserkennung teilnehmen wollen, und das Verfahren beim Speichern und Löschen privater Daten zu überarbeiten.

Facebook wird immer wieder wegen der Missachtung von europäischen und internationalen Datenschutzbestimmungen kritisiert. Im Mai war etwa ein Datenleck bekannt geworden, über das Dritte seit Jahren auf sensible Daten der Nutzer zugreifen konnten. Zuletzt war das weltweit grösste soziale Netzwerk wegen einer automatischen Gesichtserkennung auf Fotos in die Kritik geraten. (rek/sda)>


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n-tv online,
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18.5.2012: <Computer: Facebook handelt sich Klage über 15 Milliarden Dollar ein> - wegen permanenten Datenmissbrauchs auch nach Schliessung des Facebook-Kontos

aus: n-tv online; 18.5.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Computer/Facebook-handelt-sich-Klage-ueber-15-Milliarden-Dollar-ein-article6298796.html

<New York (dpa) - Am Tag des Börsengangs ist Facebook eine Klage über 15 Milliarden Dollar ins Haus geflattert. Nutzer werfen dem sozialen Netzwerk vor, ihre Spuren im Internet aufgezeichnet zu haben - selbst nachdem sie die Facebook-Website geschlossen hätten.

Die Kläger verlangen nun im Namen aller Geschädigten in den USA den Milliardenbetrag. Selbst für Facebook wären 15 Milliarden Dollar (11,5 Mrd Euro) viel Geld. Nach dem Börsendebüt ist das Unternehmen insgesamt rund 110 Milliarden Dollar wert. Die Höhe der Forderung erklärt sich dadurch, dass es sich um eine der gefürchteten Sammelklagen handelt. Pro Tag und Nutzer verlangen die Kläger 100 Dollar als Wiedergutmachung und Strafe, bis zu 10 000 Dollar pro Person. Hinzu kommen die Kosten für Experten und Anwälte.

Das soziale Netzwerk hat mittlerweile mehr als 900 Millionen Mitglieder weltweit, steht aber wegen seiner Datenschutz-Richtlinien in der Kritik. Am Freitag begann der Handel der Facebook-Aktie an der US-Technologiebörse Nasdaq in New York. Dabei nahmen die Alteigentümer um Mark Zuckerberg sowie das Unternehmen selbst insgesamt 16 Milliarden Dollar ein.

Quelle: n-tv.de / dpa>


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20minuten online,Logo

18.6.2012: <Mobilstrategie: Facebook kauft Face.com> - Facebook wird zur Spionagemaschine mit automatischer Gesichtserkennung

aus: 20 minuten online; 18.6.2012;

http://www.20min.ch/digital/dossier/facebook/story/26439617

<Facebook investiert Millionen in eine umstrittene Gesichtserkennung. Damit will das Unternehmen die biometrischen Daten seiner Nutzer entschlüsseln.

Facebook investiert in neue Technologie für die Entschlüsselung der biometrischen Daten seiner Nutzer. Das weltgrösste soziale Netzwerk bestätigte am Montag den Kauf der israelischen Firma Face.com. Die Firma verfügt eigenen Angaben zufolge über die genaueste Gesichtserkennungssoftware der Welt.

Laut Medienberichten hat Facebook 80 bis 100 Millionen Dollar (63 bis 79 Millionen Euro) für Face.com bezahlt. Mit der Eingliederung der Mitarbeiter des Unternehmens in das Facebook-Team «haben wir mehr Möglichkeiten, grossartige Produkte zu bauen», schrieb Face.com im offiziellen Blog der Firma. «Das ist alles, was wir wollen.»

Wichtiger Schritt für mobile Nutzung

Gesichtserkennung erlaubt es Facebook-Nutzern, ihre Freunde auf Fotos automatisch zu markieren. Face.com bietet diese Funktion bereits in einer separaten Software für Smartphones an. Deswegen wird der Kauf von Experten als wichtigen Schritt für Facebooks Mobilstrategie gewertet.

Täglich werden nach Unternehmensangaben über 300 Millionen Fotos auf Facebook geteilt. Markierungen helfen dem Netzwerk, Verbindungen zwischen seinen Nutzern zu erkennen und die Bilder in den Nachrichtenstreams von Freunden der Nutzer richtig zu gewichten.

Datenschutz-Sorgen führte zu Verfahren

Facebook hatte bereits 2010 Funktionen für die automatische Gesichtserkennung eingeführt. Deutsche Datenschützer hatten wegen Bedenken bezüglich des Schutzes der Privatsphäre ein Verfahren eingeleitet. Es wurde in der vergangenen Woche unterbrochen, nachdem Facebook Bereitschaft gezeigt hatte, sich an die EU-Richtlinien für die Nutzung biometrischer Daten zu halten.

Die Aktie von Facebook gewann am Montag weiter an Wert. Das Papier steigerte sich um rund sechs Prozent auf 31,83 Dollar. Der Kurs liegt allerdings immer noch rund sechs Dollar unter dem Ausgabepreis beim Börsengang vor etwa vier Wochen.

(dapd)>
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Spiegel
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Facebook-Diktatur 25.6.2012: Facebook ändert "zur Vereinheitlichung" alle E-Mail-Adressen in den Profilen auf @facebook.com - der CIA will alle Nachrichten bei Facebook haben

aus: Spiegel online:
Änderung im Profil So zeigt Facebook wieder Ihre richtige Adresse; 25.6.2012;
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-aendert-e-mail-adressen-der-nutzer-a-840736.html

<Facebook auf dem Schirm: Die Nutzer müssen bei der Adressänderung ja nicht mitspielen.

Facebook hat eigenmächtig die E-Mail-Adressen geändert, die Facebook-Kunden in ihren Profilen angegeben haben. Statt der privaten steht dort jetzt jeweils eine persönliche Facebook-Adresse. Wir zeigen, wie Sie in wenigen Schritten ihre alten Kontaktdaten wiederherstellen können.

Facebook ist auch ein E-Mail- und Nachrichtendienst. Um diese Botschaft zu bestärken, hat das soziale Netzwerk vor kurzer Zeit ungefragt die Profildaten der Nutzer geändert. Anstelle der - meist privaten - E-Mail-Adresse, die man dort hinterließ, zeigt Facebook neuerdings nur noch die hauseigene Facebook-Adresse an: zum Beispiel knoke@facebook.com statt felixknoke@gmail.com. Die alte Adresse ist zwar noch gespeichert, wird aber standardmäßig nicht mehr angezeigt.

Zwar erklärt Facebook diese Änderung mit einer Vereinheitlichung, "wie man zu Ihrem Profil findet". Entsprechende Ankündigungen habe es bereits im April gegeben. Doch mancher Facebook-Nutzer dürfte sie eher als Bevormundung empfinden. Denn die an Facebook gesendeten Nachrichten können gemeinhin nur über Facebook gelesen werden. E-Mails von Facebook-Freunden landen im ganz normalen Nachrichteneingang des sozialen Netzwerks. Mails von unbekannten Absendern speichert das soziale Netzwerk unter "sonstige" Nachrichten - und damit wohl für die meisten unerfahreneren Facebook-Nutzer im Verborgenen. Wer sein Facebook-Profil als öffentliche Visitenkarte benutzt, könnte wichtige Mails verpasst haben.

Warum greift Facebook derart ins Kundenprofil ein? Der Druck, der im Geschäft mit Kurznachrichten und E-Mails herrscht, scheint derzeit hoch zu sein: Apple will in den neuen Smartphone- und Desktop-Betriebssystemen Mountain Lion und iOS 6 den plattformübergreifenden Nachrichtendienst iMessage installieren, Google verwischt mit Google+ und Gmail die Grenzen zwischen Nachrichtendienst und sozialem Netzwerk und Microsofts Messenger verschmilzt schon seit Jahren mit dem MSN-Netzwerk samt Profilseiten und E-Mail-Dienst. Da liegt es nahe, dass Facebook das eigene Produkt stärken möchte, womöglich auf Kosten der Loyalität seiner Nutzer. Doch die müssen ja nicht mitspielen. Erfahren Sie hier, wie Sie die Einstellung bei Facebook rückgängig und Ihre einst selbst eingestellte E-Mail-Adresse wieder sichtbar machen können - wenn Sie denn wollen.

So stellen Sie ihre E-Mail-Adresse in Facebook wieder her:


So lesen Sie E-Mails, die an ihre Facebook-Adresse geschickt wurden:

E-Mails von Facebook-Freunden, deren E-Mail-Adresse bei Facebook hinterlegt ist, erscheinen ganz normal im Nachrichteneingang ihres Facebook-Profils. Je nachdem, ob Sie die entsprechende Einstellung gewählt haben, werden sie auch an Ihre Privatadresse weitergeleitet.

E-Mails von unbekannten Facebook-Adressen landen im etwas versteckten Ordner "Sonstiges" (siehe Bild). Typischerweise werden die Nachrichten aus diesem Ordner nicht an ihre private E-Mail-Adresse weitergeleitet.

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Anleitung

1. Das eigene Profil öffnen
2. "Info" anklicken
3. Sektion "Kontaktinformationen" bearbeiten
4. eigene E-Mail-Adresse aktivieren und die fremde Facebook-E-Mail-Adresse deaktivieren.


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Facebook produziert ein erstes, weltweit selbstverschuldetes Chaos:

Spiegel
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2.7.2012: <Adressänderung: Nutzer beklagen E-Mail-Chaos nach Facebook-Eingriff>

aus: Spiegel online; 2.7.2012;

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/facebook-e-mail-chaos-in-den-adressbuechern-a-842089.html

<Eigenmächtig hat Facebook allen Nutzern neue E-Mail-Adressen verpasst. Nun klagen Nutzer: Auf einmal sind aus den Adressbüchern die Privatadressen verschwunden, neuer Standard ist der Facebook-Kontakt.

Facebooks Mission ist es, die "Welt zu offener und vernetzter" zu machen. Das haben zumindest PR-Profis in die Selbstdarstellung des Konzerns geschrieben. Beim Geschäftsgebaren Facebooks kommen einem manchmal Zweifel an dieser Mission. Die Community-Managerin Rachel Luxemburg zum Beispiel berichtet, dass Facebook die Kommunikation mit ihren Mitarbeitern behindert hat.

Und zwar so: Vor einiger Zeit hat Facebook eigenmächtig bei allen Nutzern die in ihren Profilen angegebenen E-Mail-Adressen geändert. Die privaten oder geschäftlichen Kontaktadressen wurden allesamt durch eine persönliche Facebook-Adresse als Hauptkontakt geändert. Die Folgen dieser Veränderung für die in Kalifornien bei Adobe arbeitende Luxemburg: Ein Kollege, der sein E-Mail-Adressbuch mit Facebook synchronisiert, schickte fortan seine Nachrichten auf einmal an die falsche Adresse. Die Facebook-Änderung hatte den Eintrag im Adressbuch überschrieben, noch bevor Luxemburg in ihrem Profil die Facebook-Manipulation rückgängig machte.

Luxemburg bittet alle Bekannten und Kollegen öffentlich in ihrem Blog: "Sollten Sie meine Kontaktdaten in ihrem Telefon oder Adressbuch haben, prüfen Sie bitte, ob weiterhin die korrekte Adresse angegeben ist."

Über solche Probleme nach Facebooks eigenmächtiger E-Mail-Umstellung klagen viele Nutzer im Netz: Bei Reddit, bei Slashdot, bei Hackernews - überall berichten Betroffene, wie Facebooks Änderungen die Adressbücher auf Smartphones umschreiben.

Bislang ist unklar, welche Synchronisierungsdienste davon betroffen sind. Facebook antwortet, die Techniker würden diese Fälle gerade prüfen. Und ja, es könne in bestimmten Fällen vorkommen, dass Nutzer wie Rachel Luxemburg nicht über den Eingang von E-Mails an ihre neue Facebook-Adresse benachrichtigt werden. Wenn die Kollegen von einer nicht bei Faceboook registrierten Adresse aus mailen, taucht die Nachricht nicht im Posteingang, sondern unter "Sonstiges" auf - dann gibt es auch keine Benachrichtigung.

Zu den Adressbüchern seiner Mitglieder hat Facebook ein besonderes Verhältnis: Im März urteilte das Landgericht Berlin, dass Facebook seine Nutzer nicht ausreichend darüber informiert, was bei einer "Synchronisierung" des Telefonbuchs mit der Facebook-Anwendung tatsächlich geschieht. Facebook kopiert E-Mail-Adressen, Geheimnummern und Namen, speichert diese Daten, um Kontakt-Netzwerke zu analysieren - auch die Datensätze von Nicht-Mitgliedern.

Allein dieses Vorgehen spricht gegen das Synchronisieren von Adress- und Telefonbüchern mit Facebook-Anwendungen.>


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Und nun wirds absolut kriminell bei Facebook:

Welt
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2.7.2012: <App-Probleme: Facebook überschreibt E-Mail-Adressen in Handys>

aus: Welt online; 2.7.2012;
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article107699948/Facebook-ueberschreibt-E-Mail-Adressen-in-Handys.html

<Auch das noch: Das soziale Netzwerk Facebook leistet sich schon wieder einen dicken Patzer. Die App hat Millionen private Mailadressen der Konkurrenzdienste auf den Smartphones gelöscht.

Von Benedikt Fuest

Das soziale Netzwerk Facebook leistet sich aktuell eine Pleite nach der anderen: Der Börsengang floppte, die Nutzerabstimmung über neue Datenschutzrichtlinien ebenfalls, die Nutzerzahlen im wichtigen US-Markt nahmen in den letzten sechs Monaten um fünf Prozent ab.

Doch nun leistet sich das soziale Netzwerk einen Email-Skandal, der die Nutzer in Scharen zu Facebook-Hassern machen könnte: Mitte Juni versuchten die Entwickler mit einer umstrittenen Maßnahme, die Nutzer wieder stärker an die blaue Seite zu binden: Sie starteten einen Mail-Service, und statteten alle Nutzer mit @facebook.com-Mailadressen aus.

Mails, die an diese Adressen geschickt werden, landen nur auf der Facebook-Seite, nicht aber im Mailprogramm der Nutzer. Das ist an sich nicht problematisch, schließlich ist niemand gezwungen, die neue Adresse zu verwenden.

Private Mailadressen überschrieben

Doch Facebook ging noch einen Schritt weiter: Der Dienst löschte die privaten Mailadressen der Nutzer aus ihren Profielen, und setzen die neuen, eigenen Adressen ein.

Das ließ sich zwar rückgängig machen, trotzdem zeigte sich die Nutzergemeinde wenig erfreut über den ungefragten Eingriff in ihre Daten. Richtig ärgerlich jedoch wurde es für all diejenigen Facebook-Nutzer, die der Facebook-App auf ihren Mobiltelefonen Schreibzugriff aufs Telefon-Adressbuch gewährt hatten.

Die App nämlich setzte die Änderungen der Mailadressen ungefragt auch ins Adressbuch ein — und löschte so Millionen private Mailadressen der Konkurrenzdienste auf den Smartphones.

Die Folge: Wer von seinem Smartphone aus wie gewohnt Mails verschickte, sendete diese an ungenutzte und damit ungelesene Facebook-Mailpostfächer. Bei dutzenden Smartphone-Nutzern gingen so teils geschäftskritische Mails verloren, Nutzer in den USA überlegen nun bereits in Foren, eine Sammelklage zu organisieren.

Wer betroffen ist, sollte der Facebook-App die Zugriffs- und Synchronisierungsrechte aufs Telefon-Addressbuch streichen, und damit auch direkt der Datensammelwut des sozialen Netzwerks eine Absage erteilen .>

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Und es wird noch krimineller bei Facebook:

Welt
                  online, Logo

Schnüffel-Facebook 10.7.2012: <Klarnamen-Richtlinie: Facebook stiftet Freunde zum Schnüffeln an>

aus: Welt online; 10.7.2012;
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article108250431/Facebook-stiftet-Freunde-zum-Schnueffeln-an.html

<Millionen Facebook-Nutzer sind mit Pseudonymen oder Fantasienamen angemeldet. Diese will das Netzwerk nun ausfindig machen – und spannt dafür die Freunde dieser Nutzer als Helfer ein.

Von Benedikt Fuest

Facebook gibt sich wieder alle Mühe, seine Nutzer zu vergraulen. Gerade erst hat das soziale Netzwerk mit dem ungefragten Austausch von E-Mail-Adressen in den Profilen Schlagzeilen gemacht, nun fällt den Entwicklern gleich die nächste Schikane ein: "Ist dies der echte Name deines Freundes?", fragt ein unschuldiges Pop-Up-Fenster, dazu zeigt es Benutzername und Foto eines beliebigen Kontakts aus der eigenen Freundesliste. Die Antwortmöglichkeiten: "Ja", "Nein", "Ich kenne diese Person nicht" und "Ich möchte nicht antworten".

Ratsam ist in jedem Fall der Klick auf die letzte Option, denn sonst instrumentalisiert der Konzern seine Nutzer dazu, ihren Bekannten hinterher zu spionieren. Auch wenn der Text im Fenster beteuert: "Bitte hilf uns dabei, zu verstehen, wie Nutzer Facebook verwenden. Deine Antwort bleibt anonym und hat keinen Einfluss auf das Konto deines Freundes", ist die Absicht der Entwickler klar: Mit dem unschuldigen Pop-Up soll Facebooks Klarnamen-Richtlinie knallhart durchgesetzt werden, der Konzern will mit Hilfe seiner Nutzer diejenigen rund 40 Millionen Facebook-Konten finden, die unter Pseudonymen oder falschen Namen laufen.

Schon gibt es Berichte über Kontosperrungen etwa aus den Niederlanden, wo Nutzer ihr Konto erst mit Einsendung einer Personalausweis-Kopie wieder freischalten konnten.

Kampf gegen Spam-Mails

Dass der Konzern seine AGB durchsetzen möchte, ist verständlich. Dass er dafür jedoch seine Nutzer zum Spitzeln ermutigt, dürfte diese verärgern.

Facebook will die Namens-Richtlinie unter anderem deshalb durchsetzen, weil immer mehr Spammer die Pinnwände und Mailboxen der Nutzer mit Werbenachrichten zumüllen. Doch mit der Spitzel-Aktion vergrault der Konzern auch diejenigen Nutzer, die das Netzwerk – etwa während der Arabischen Revolution – zur anonymen Kommunikation und Koordination ihrer politischen Aktivitäten einsetzten. Gleichzeitig setzten Regierungen Facebook auch ein, um etwa Demonstrationsteilnehmer und Rädelsführer zu identifizieren.

Facebook-Sprecher Simon Axten sagt jedoch, die Klarnamen-Richtlinie sei essenzieller Bestandteil der Kultur des sozialen Netzwerks und als solche trotz solcher Einwände nicht verhandelbar.

Attraktivere Vermarktung

Facebook dürfte auch deshalb so deutlich auf die Verwendung echter Namen drängen, weil die Nutzeraccounts für die Vermarktung damit deutlich attraktiver werden. Der neueste Werbevorstoß des Netzwerks: Die Plattform registriert, welche Apps die Nutzer installieren und anwenden.

Diese Information gibt der Konzern zum einen an Werbekunden weiter, damit diese passende Anzeigen schalten können. Zum anderen empfiehlt Facebook die beliebtesten Apps an die Bekanntenkreise weiter, und knöpft dem App-Entwickler eine Gebühr ab, wenn die Empfehlung erfolgreich war.

Problematisch sind solche Empfehlungen dann, wenn etwa der Chef als Facebook-Freund mitliest und so erfährt, dass sein Mitarbeiter Farmville während der Arbeitszeit spielt. Auch hier könnte die Klarnamen-Politik kritisch werden, denn eine Freundschaftsanfrage vom Chef lässt sich wohl nur schwierig ablehnen.

Dass viele US-Nutzer das Netzwerk inzwischen als zu gläsern erleben, zeigt sich an den Nutzerzahlen: Die nahmen dort in den letzten sechs Monaten um fünf Prozent ab.>


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21.7.2012: Anstiftung von Facebook zur Denunziation wie im Stasi-Staat oder Hitler-Staat: "Freunde" sollen Pseudonyme melden

aus: wbs-law.de: Datenschutz: Facebook: Freunde sollen Pseudonyme melden; 21.7.2012;
http://www.wbs-law.de/datenschutz/facebook-freunde-sollen-pseudonyme-melden-26697/

<Das soziale Netzwerk Facebook befragt nun seine Nutzer, ob die Namen von befreundeten Facebook-Mitgliedern Pseudonyme oder echte Namen seien. „Ist dies der echte Name deines Freundes?“ heißt es dann neben dem zugehörigen Profilfoto. Die Angaben sollen dann überprüft werden und hätten laut Facebook keine Auswirkungen auf das Nutzerkonto des Freundes.

Bisher konnte Facebook nicht wirklich die Echtheit seiner Nutzer überprüfen, wenn man nicht gerade auffallend falsche Namen oder Profilbilder genutzt hatte. Durch die Meldefunktion durch befreundete Nutzer will Facebook diese Lücke füllen. Die Motivation dahinter wohl ist finanzieller Natur: Mit echten Namen kann das Netzwerk bessere Werbegelder erwirtschaften. Von Facebook selbst heißt es: die Plattform solle sicherer werden und richtige Namen seien Voraussetzung für die Kommunikation zwischen „echten“ Menschen.

Dabei vergisst Facebook, dass gerade Regierungsgegner oder Stalking-Opfer nicht direkt gefunden werden wollen und unter einem anderen Namen Facebook nutzen. Aber auch Nutzer, die  um ihre Datensicherheit  besorgt sind, geben einen anderen Namen für ihr Profil an und wollen eben kein Teil der Facebook eigenen weltweiten Meldezentrale sein.

Facebook teilte SPIEGEL ONLINE mit, dass die gesammelten Meldungen über die Namen von befreundeten Nutzern zu rein statistischen Zwecken gesammelt und ausgewertet werden würden.>

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Wer Macht, aber kein Geld hat und kein Hirn hat, der baut ein Casino:

Spiegel
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7.8.2012: Facebook mit Glücksspielen wird nun auch zum Casino

aus: Spiegel online: Social Network Facebook wagt ersten Schritt Richtung Glücksspiel; 7.8.2012;
http://www.spiegel.de/netzwelt/apps/facebook-wagt-mit-bingo-friendzy-erste-schritte-richtung-gluecksspiel-a-848660.html

<Pokerchips: Um Geld spielen bei Facebook wird möglich - für Briten.

Echtes Geld, virtuelle Ware, kein Glücksspiel: Das sind die Leitlinien für Online-Spiele auf Facebook. Bis jetzt, denn mit "Bingo Friendzy" soll zum ersten Mal auch echtes Geld an User ausbezahlt werden. Mitmachen darf aber nur, wer in Großbritannien lebt.

Am 07. August startet mit "Bingo Friendzy" eine Facebook-App, auf der die Nutzer um echtes Geld spielen können, wie fünf kleine Monster auf der Facebook-Seite der Anwendung mitteilen. Allerdings gibt es zwei Voraussetzungen, sagt Lee Fenton, Geschäftsführer von Gamesys: Mitspielen darf nur, wer älter als 18 Jahre ist und in Großbritannien lebt. Die Anmelde-Prozedur ist dementsprechend strikt, gemessen an den sonstigen zwei bis drei Klicks, die auf Facebook üblich sind, bis man eine App installiert hat.

Zuerst wird die IP-Adresse geprüft. Stammt die Adresse nicht aus Großbritannien, erscheint eine Fehlermeldung: Das Mitspielen ist nicht erlaubt, die App nicht für jeden zugänglich. Lebt man in Großbritannien, wird nach der Adresse gefragt und nach einem Beweis dafür, dass man älter ist als 18 Jahre - per Kreditkarte zum Beispiel. Ab diesem Punkt funktioniert die App vollständig und es wird möglich, um Geld zu spielen. Gespielt wird nicht etwa Roulette oder Poker - sondern das in Großbritannien eher mit Seniorenheimen assoziierte Bingo.

Dass dieser Testlauf ausgerechnet in Großbritannien stattfindet, ist nicht verwunderlich. Auf Anfrage teilte Facebook mit, dass die Regelungen für Glücksspiel in den Vereinigten Staaten sehr strikt seien, Großbritannien jedoch ein eingespielter und strikt regulierter Markt sei, der über viel Erfahrung in Sachen Online-Glücksspiel verfüge. Weitere Projekte in Sachen Glücksspiel seien jedoch vorerst nicht geplant.

Diese letzte Aussage darf angezweifelt werden, denn erst Ende Juli teilte Zynga, der größte Spielebetreiber auf Facebook, mit, dass spätestens 2013 eine Poker-App erscheinen soll. Auch in der soll man um echtes Geld spielen können.

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Die Polizei, dein Freund und Helfer, kontrolliert JEDEN Klick:

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17.8.2012: Wer bei Facebook-Partys auf "Teilnehmen" klickt, hat die Polizei im Haus - noch vor der Party!

aus: Spiegel online: Polizei und Facebook-Partys Angst vor dem Klick; 17.8.2012;
http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/facebook-partys-polizei-geht-gegen-veranstalter-und-teilnehmer-vor-a-849393.html

Wild, unkontrolliert, ein bisschen anarchisch: Facebook-Partys sind für viele Jugendliche reizvoll, doch Ordnungshüter sehen sie als potentielle Gefahr. Wer auf "Teilnehmen" klickt, muss mit einem präventiven Hausbesuch rechnen.

Als er nach Hause kam, brüllte seine Mutter: "Was hast du wieder angestellt?" Völlig aufgelöst sei sie gewesen, erinnert sich Ferdi. Nichts, sagte er, und dachte nicht an diesen Klick bei Facebook.

Jemand hatte ihn zur "Plattenwald Project X Party" eingeladen, Ferdi drückte auf "Teilnehmen", mehr als 3000 andere Facebook-User taten das Gleiche. Mehr als 130 Jugendliche bekamen deswegen Besuch von der Polizei.

"Für meine Mutter ist das Internet nur ein Kasten, in dem Filme laufen", sagt Ferdi. Ein Klick soll Schuld sein, dass Polizisten kommen? "Selbst ich habe das nicht verstanden."

Seine Mutter drängte ihn, die Polizei anzurufen, darum hatten die Beamten sie gebeten. Er wollte nicht, tat es nur, um seine Mutter zu beruhigen. Kurz darauf stand die Polizei im Flur und erklärte, dass ihm ein paar hundert Euro Bußgeld drohen, wenn er trotz Verbot zur Party komme. Außerdem solle er bitte auf Facebook posten, dass andere auch nicht gehen sollten. "Waren bei euch auch die Männer in blau?", schrieb er später auf der Seite "Plattenwald Project X Party".

Der 20-jährige Ferdi macht eine Ausbildung und wohnt bei seiner Mutter in einem baden-württembergischen Städtchen in der Nähe von Backnang. In Backnang leben 35.000 Menschen, der Bürgermeister residiert in einem Fachwerkhaus, und wer feiern will, geht in den Club im Ort - oder zu einer der größten Facebook-Partys in Deutschland.

Kampf der Jugendkultur

Ende Juni hatten Unbekannte dazu eingeladen: 20.000 Menschen sagten zu, über tausend kamen. Die Bilanz der Polizei: Drei Verletzte, 23 Straftaten, darunter Abbrennen von Pyrotechnik, ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, aber auch Körperverletzung durch einen Flaschenwurf. Die Einsatzkosten: über 140.000 Euro. Bei der nächsten Party wolle sie härter durchgreifen, kündigte ein Sprecher an. Das bekamen Ferdi und die 130 anderen zu spüren, bevor sie überhaupt das Haus verlassen hatten.

Nicht nur in Baden-Württemberg bekämpfen Polizei und Kommunen Facebook-Partys, auch in anderen Bundesländern und unter anderem in Österreich, den USA und Australien. Polizei und kommunale Vertreter sind sich in ihrem Urteil einig: "unkontrollierter Zulauf von gewaltbereiten Partygästen", "unreflektiertes Massenverhalten", "Exzesse", "nicht mehr tolerierbare Jugendkultur" - Partys eben. Inzwischen greift die Polizei so hart durch, dass sie mancherorts mehr schadet als schützt. Sie droht mit Geldstrafen, sie fesselt manchen Partygänger mit Kabelbinder, sie schüchtert ein.

Genau das macht Strafverteidiger Udo Vetter Sorgen. Er ist Experte für Internetthemen und betreibt das law blog, in dem er sich auch kritisch mit Polizeieinsätzen befasst. Er findet fragwürdig, was die Polizei mit den Jugendlichen macht. Die Beamten suchten sie zu Hause, in der Schule oder am Arbeitsplatz auf. Ein junger Mann, ein Lehrling, schreibt auf Facebook, er habe danach "tierisch Stress" mit seinem Meister bekommen. Kollegen und Mitschüler tuschelten. Und das nur, weil sie vielleicht feiern wollten.

Ein Sprecher der für Backnang zuständigen Polizeidienststelle in Waiblingen sagt: "Eine Facebook-Party in dieser Größenordnung ist absolut nicht machbar." Warum nicht? Keine Infrastruktur, erhebliche Nachwirkungen, ein unhaltbarer Zustand. "Allein das Urinieren und so weiter."

Auch die Eltern sollten von so einer Party erfahren - schließlich könnten später Forderungen auf sie zukommen. Der Arbeitgeber muss das auch wissen? "Wenn wir die jungen Leute tagsüber nicht anders antreffen."

"I love Thessa"

Wie so eine Party im Extremfall eskalieren kann, zeigt der Film "Project X", der derzeit auch in deutschen Kinos läuft. Die amerikanische Teenie-Komödie soll von einer Party eines 16-jährigen Australiers inspiriert sein. Der schrieb vor vier Jahren auf MySpace: "Sturmfreie Bude, weitersagen, bringt was zum Trinken mit, das wollt ihr nicht verpassen." 500 Leute kamen, 12.000 Euro Schaden. Die Presse taufte den Jungen "Party-Pest", er zog ins australische "Big Brother"-Haus und nahm sich einen Manager.

Ferdi hat "Project X" auch gesehen: "Der ist wie ein eineinhalbstündiger YouTube-Film", sagt er. Der Film ginge bei vielen Teenagern voll ab. Kein Wunder also, dass derzeit viele Facebook-Partys "Project X" im Titel tragen. Ein paar Klicks, fertig ist die Veranstaltung, manche laden einzelne ein, manche alle Facebook-Freunde, manche alle Mitglieder - theoretisch mehrere hundert Millionen Menschen.

So passierte das versehentlich der Hamburger Schülerin Thessa im vergangenen Sommer. Zehntausende sagten zu, über tausend kamen zu ihr nach Hause - obwohl sie die Party längst abgesagt hatte. Einige hatten sich "I love Thessa" auf den Arm geschrieben, schleppten Bier und grölten "Wir wollen Thessa sehen". Thessa flüchtete zu ihrer Oma.

283 Beamte und 150 Jugendliche

"Thessa war ein Meilenstein", sagt Matthias, 20. Er lebt 800 Kilometer von ihr entfernt in Süddeutschland. Er hatte Ende Juni eine Einladung zu einer Party ins Strandbad Konstanz bei Facebook geteilt und auch auf anderen Portalen darauf hingewiesen. Warum? "Es ist eine richtig geile Sache, wenn 800 Leute sich irgendwo treffen und Party machen", sagt er.

Zwei Facebook-Partys hat er selbst erlebt, sagt er, nur die in Konstanz nicht. An dem Abend saß er mit einem Kumpel zu Hause und schrieb SMS an Freunde: "Und, wie ist die Party?" Er traute sich nicht ins Strandbad, schließlich hatte die Polizei eine Woche vor der Party bei ihm an der Tür geklingelt.

Im Strandbad standen an dem Abend 283 Beamte etwa 150 Jugendlichen gegenüber, ein Hubschrauber kreiste. Völlig übertrieben, findet Matthias. Bei einer Facebook-Party solle niemand zu Schaden kommen, alle wollten friedlich feiern. Allerdings räumt er ein: Es sei faszinierend und ein Gefühl von Macht, mit einem Klick einen Großeinsatz auszulösen.

Noch mal will er das aber nicht erleben. Für die Party hatte er auf Facebook mit seinem echten Namen geworben. "Ich dachte nicht, dass ich als Promoter was aufs Dach bekomme." Er sei nicht der Veranstalter der Party, betont er, er habe sie nur bekanntgemacht. Mag sein, sagt ein Sprecher der Konstanzer Polizei. Fest steht auch: Einen anderen Verdächtigen haben sie bislang nicht.

Früher hieß es Flowerpower-Party

Deswegen werden ihm Stadt und Polizei womöglich die Kosten in Rechnung stellen, bislang in unbestimmter Höhe. Zunächst kam ein Behördensprecher auf 200.000 Euro - ein Betrag, den jetzt keiner mehr bestätigen will. Weder die Polizei, noch das baden-württembergische Innenministerium werden konkret, die Polizei schätzt ihre Kosten auf 100.000 Euro, die Stadt ihre auf ein paar tausend. Reinhold Gall (SPD), der Innenminister Baden-Württembergs, sagt dazu der "Südwest Presse": "Den Wink mit der fetten Rechnung verstehen auch diejenigen, die glauben, das sei alles nur ein großer Spaß." Klingt alles nach doppelter Abschreckung: erst ein Hausbesuch, dann eine astronomische Summe.

Matthias macht eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, bekommt er die Rechnung wirklich, muss er wohl Privatinsolvenz anmelden. Er könnte auch klagen. Zwar gilt in Deutschland Störerhaftung, wer absichtlich eine Gefahr verursacht, muss haften. Aber auch wenn derzeit vielerorts die Kosten in Rechnung gestellt werden sollen, wurde bisher juristisch nicht geklärt, ob sie auch bei Facebook-Partys greift. Ob der Veranstalter also tatsächlich für den Polizeieinsatz zahlen muss.

Rechtsanwalt Vetter hofft, dass ein Jugendlicher wegen der Hausbesuche klagt. Die Polizei müsse ja Gefahren abwehren. Aber sind feiernde Teenager eine Gefahr? Ist es verhältnismäßig, dass die Polizei Durchsuchungen androht? Warum besucht sie Einzelne in der Schule? Vetter vermutet, die Polizei wolle so Angst verbreiten. Das Prinzip sei ja nicht neu: "Bestrafe einen und erziehe 100."

Bei einer zweiten Party in Backnang kamen mehrere hundert Beamte von der Landes- und Bundespolizei und eine Handvoll Gäste. Die Abschreckung hatte offenbar gewirkt. "Solche Beispiele zeigen, wo die Reise hingehen kann", sagt Vetter. Was, fragt er, spreche eigentlich gegen etwas mehr Gelassenheit? Wie viel kostet es die Stadt, ein paar Flaschen von jungen Leuten wegzuräumen? Wie viel kostet den Steuerzahler ein Fußballwochenende, an dem Tausende Fans Städte lahmlegen?

Natürlich sollen die Jugendlichen bei einer Party nicht randalieren, sie sollen keine Gärten zertrampeln, keine Geschäfte auseinandernehmen - aber die große Mehrheit will das gar nicht. Früher, sagt Ferdi, hätten die Leute doch auch gefeiert. "Damals waren es Flowerpower-, jetzt sind es eben Facebook-Partys.">


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Crónica Viva del Perú online, Logo

4-9-2012: <Fiscalía brasileña aplica multa a Facebook por $ 350 mil> - por no haber entregado datos importantes



4.9.2012: Brasilianische Staatsanwaltschaft verhängt gegen Facebook eine Strafe von 350.000 Dollar> - weil wichtige Daten nicht übermittelt wurden
aus: Crónicaviva del Perú online;
http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/mundo/america/49345-fiscalia-brasilena-aplica-multa-a-facebook-por-350-mil

<La Fiscalía Federal de Brasil le aplicó una multa de 350.000 reales, unos 350 mil dólares, a la red social Facebook por tardar quince días en aceptar una orden judicial que le obligaba a proporcionar datos sobre un caso de pederastia, se informó hoy.

Tardar quince días en aceptar una orden judicial que le obligaba a proporcionar datos sobre usuarios investigados por un caso de pederastia, le costó a la conocida red social Facebook, una multa que supera los 750.000 reales, alrededor de 350 mil dólares, aplicada por la fiscalía federal.

De acuerdo con fuentes oficiales del estado de Paraná, el Tribunal Penal Federal de Curitiba ordenó a la red social que devolviese los datos importantes de una investigación secreta que se encuentra en curso desde el 17 de agosto del presente año, mientras que hasta hoy no reciben respuesta alguna.

Ante esto, Facebook aseguró que la documentación solicitada la semana pasada mediante la embajada de Estados Unidos en Brasilia fue entregada a tiempo, sin embargo como hoy es un día festivo aún no remite los datos del tribunal.

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<Die Staatsanwaltschaft von Brasilien hat gegen das soziale Netzwerk Facebook eine Busse von 350.000 Real verhängt, ungefähr 350.000 Dollar, weil Facebook 14 Tage lang einem Justizbefehl nicht nachgekommen war, Daten bei einem Fall von Päderasterie anzupassen, so die heutige Information.

Vor 14 Tagen kam ein Justizbefehl heraus, der die Datenanpassung bei Usern verlangte, bei denen Untersuchungen wegen Päderasterie im Gange waren. Das Zuwarten kostet das soziale Netzerk Facebook nun eine Busse von über 750. Real, ungefähr 350.000 Dollar, die von der staatlichen Staatsanwaltschaft eingezogen werden.

In übereinstimmung mit offiziellen Quellen des Bundesstaates Paraná befahl das Strafgericht von Curitiba dem sozialen Netzwerk, wichtige Daten bei einer geheimen Untersuchung zurÜckzugeben, die sich seit 17. August dieses Jahre in Umlauf befanden, aber bis heute ist keine Antwort eingegangen.

Angesichts der Busse versicherte Facebook nun, dass die beantragte Dokumentation in der vergangenen Woche durch die Botschaft der "USA" in Brasilien rechtzeitig übergeben worden sei, und wegen des heutigen Feiertags seien die Daten noch nicht beim Gericht eingetroffen.

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Von:
"Facebook" <notification+zj4otcaja2f6@facebookmail.com>
An:
Michael Palomino Ale <michael.palomino@gmx.ch>
Betreff:
Aktualisierungen der Datenverwendungsrichtlinien und der Erklärung der Rechte und Pflichten
Datum:
Thu, 22. Nov 2012 07:34:26


Vor Kurzem haben wir einige Änderungsvorschläge bezüglich unserer Datenverwendungsrichtlinien, in denen erläutert wird, wie wir Daten sammeln und verwenden, wenn jemand Facebook nutzt, und unserer Erklärung der Rechte und Pflichten (Statement of Rights and Responsibilities - SRR), in der die Bedingungen für die Nutzung unseres Dienstes dargelegt werden, bekanntgegeben.
Die Aktualisierungen stellen dir detailliertere Informationen über unsere Praktiken zur Verfügung und spiegeln die Änderungen bezüglich unserer Produkte wider; dazu zählen:
  • Neue Funktionen zur Verwaltung deiner Facebook-Nachrichten;
  • Änderungen an unseren Bezeichnungen für bestimmte Produkte;
  • Tipps zur Verwaltung deiner Chronik; und
  • Erinnerungen darüber, was für andere Personen auf Facebook sichtbar ist.
Außerdem schlagen wir Änderungen an unserem Verfahren zur Regelung der Seitennutzung bezüglich künftiger Aktualisierungen unserer Datenverwendungsrichtlinien und der SRR vor. Wir schätzen das von dir während unserer Kommentarphase erhaltene Feedback sehr, haben allerdings festgestellt, dass der Abstimmungsmechanismus ein System geschaffen hat, das die Quantität der Kommentare über deren Qualität stellt. Deshalb schlagen wir also vor, die Abstimmungskomponente zu beenden, um ein inhaltlich sinnvolleres Umfeld für das Feedback zu fördern. Wir planen außerdem, neue Interaktionskanäle einzuführen, u. a. eine Funktion zum Einreichen von Fragen zur Privatsphäre bei unserem Chief Privacy Officer of Policy.
Wir möchten dich darin bestärken, diese Änderungsvorschläge zu überprüfen und uns dein Feedback zu übermitteln, bevor wir sie endgültig einführen. Klicke bitte auf den "Dokumente"-Reiter auf der "Facebook Site Governance"-Seite https://www.facebook.com/fbsitegovernance, um mehr über diese Änderungen zu erfahren und deine Kommentare bis um 09 PST am 28. November 2012 zu hinterlassen.
Du kannst auch der „Site Governance“-Seite folgen und dort „Gefällt mir“ anklicken, um Aktualisierungen zu diesem Verfahren sowie zu allen künftigen Änderungen an unseren Datenverwendungsrichtlinien bzw. unserer SRR zu erhalten.
Tipps:

Deine Chronik: Du verfügst über Einstellungen, mit deren Hilfe du deine Chronik so gestalten kannst, wie sie anderen angezeigt werden soll, beispielsweise durch das Verbergen von Dingen. Beachte, dass dies nur Auswirkungen darauf hat, ob diese Dinge in deiner Chronik erscheinen. Solche Beiträge sind an anderen Stellen (wie in den Neuigkeiten, in den Chroniken anderer Nutzer oder in Suchergebnissen) weiterhin sichtbar. Du kannst deine eigenen Beiträge aus deiner Chronik bzw. deinem Aktivitätenprotokoll löschen oder jemand anderen bitten, einen Beitrag, in dem du markiert bist, zu löschen.

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n-tv
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<Abstand zum "Farmville"-Schöpfer: Facebook löst sich von Zynga> - unabhängiges Zahlungssystem, keine Werbeverpflichtung mehr - und Facebook entwickelt nun eigene Spielchen

aus: n-tv online: 1.12.2012;
http://www.n-tv.de/technik/Facebook-loest-sich-von-Zynga-article9644676.html

<Es ist eine strategische Entscheidung, die nicht nur an der New Yorker Wall Street für Aufsehen sorgt: Facebook geht zum Spielespezialisten Zynga auf Abstand und will künftig selbst Games für das soziale Netzwerk entwickeln. Die Zynga-Aktien rauschen in den Keller.

Die bislang engen Partner Facebook und Zynga geben sich mehr Freiraum. So muss Zynga - Entwickler von Hits wie "Farmville" oder "Cityville" - künftig bei seinen Spielen keine Anzeigen aus der Werbeplattform von Facebook mehr einblenden oder das Bezahlsystem des Sozialen Netzwerks nutzen. Umgekehrt darf Facebook auch selbst Spiele entwickeln. Dies geht aus nachbörslich veröffentlichten Dokumenten der beiden Unternehmen hervor.

Facebook und Zynga waren bislang nahezu unzertrennlich: Auf dem Sozialen Netzwerk fand der Spieleentwickler Millionen Fans, dafür schöpfte Facebook seinen Anteil an den Einnahmen ab. Doch das Geschäft bei Zynga hat an Schwung verloren. Die Änderung des Vertrags zwischen den zwei Firmen gebe Zynga nun genügend Flexibilität, um seine Produkte und Services auch andernorts anzubieten, erklärte Manager Barry Cottle. Gleichzeitig werde die Partnerschaft mit Facebook fortgeführt.

Die Neuerungen an dem Vertrag aus dem Jahr 2010 treten zum 31. März kommenden Jahres in Kraft. Die Börsianer reagierten allerdings alles andere als begeistert, dass Zynga nun sein Glück auf eigene Faust suchen muss. Die Aktien des Spieleentwicklers sackten nachbörslich um rund 13 Prozent ab. Die Facebook-Aktie hielt sich nahezu unverändert.

Quelle: n-tv.de , dpa>

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Spiegel
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26.11.2012: <Soziale Netzwerke Diese Facebook-Alternativen sind einen Blick wert>

aus: Spiegel online; 26.11.2012;
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/soziale-netzwerke-alternativen-zu-facebook-a-868293.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/soziale-netzwerke-alternativen-zu-facebook-a-868293-2.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/soziale-netzwerke-alternativen-zu-facebook-a-868293-3.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/soziale-netzwerke-alternativen-zu-facebook-a-868293-4.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/soziale-netzwerke-alternativen-zu-facebook-a-868293-5.html

Genug von Facebook und seiner Datengier? Diaspora und andere Peer-to-Peer-Netzwerke geben den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Privatsphäre. Welche Angebote gibt es, was taugen sie? Der Überblick zeigt vielversprechende Alternativen zu den großen Konzern-Netzwerken.

Am 27. August 2012 verkündeten die Diaspora-Gründer, ihr soziales Netzwerk "in die Hände der Community" zu geben. Durch die Öffnung des Codes und die Einbeziehung von wesentlich mehr Entwicklern soll Diaspora endlich schneller vorankommen. Denn besonders weit gekommen waren die Gründer mit ihrem Projekt noch nicht, nur etwa 400.000 Mitglieder weltweit nutzen Diaspora.

Dabei startete Diaspora im April 2010 mit viel Vorschusslorbeeren. Als "Facebook-Killer" erschien es auf der Bildfläche der Netzöffentlichkeit, noch bevor das junge Unternehmen überhaupt die Arbeit an dem gleichnamigen Projekt angefangen hatte, einem sozialen Netz auf Peer-to-Peer-Basis. Doch das machte nichts, die Idee traf den Zeitgeist: Facebook, damals schon mit Abstand das größte soziale Netzwerk, hatte wegen regelmäßiger Datenschutzprobleme eine schlechte Presse.

Da wirkte die Idee des Start-ups sehr attraktiv, eine als Open Source verfügbare Alternative zu entwickeln, die nicht dem Zugriff zentraler Anbieter unterliegt und bei der der einzelne Nutzer wesentlich mehr Kontrolle über seine Daten hat. Vor dem Hintergrund genügte ein Artikel in der "New York Times", um einen riesigen Hype um Diaspora anzufachen - und um dem Unternehmen eine satte Basisfinanzierung über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter zu bescheren. Mehr als 200.000 Dollar an Startkapital sammelte Diaspora innerhalb weniger Wochen ein.

2. Teil: Verteiltes Netz

Bereits bei der Anmeldung zeigt sich der wichtigste Unterschied zu anderen sozialen Netzwerken. Neumitglieder melden sich auf dem Server des Unternehmens Diaspora, Inc an - oder bei einem anderen Server. Eine Liste unter http://podupti.me verweist auf Dutzende Diaspora-Server, sogenannte Pods, die Anmeldungen zulassen.

Der Dienst offeriert alle Kernfunktionen eines sozialen Netzwerks, die Facebook und Google+ auch bieten: Der Benutzer kann Nachrichten und Bilder mit Freunden austauschen, Botschaften auf Pinnwände schreiben und vieles mehr. Ein Tutorial und ein Wiki erleichtern dem Neuling die ersten Schritte.

Diaspora betreibt dabei die Trennung verschiedener sozialer Sphären der Nutzer besonders konsequent: Die Basis des sozialen Netzwerkens bilden die "Aspects", die die verschiedenen sozialen Lebensbereiche des Benutzers abbilden. Bei einem neuen Account sind zwei solcher Aspects vorgegeben, "Family" und "Work". Das Mitglied kann jederzeit weitere Aspects hinzufügen oder bestehende löschen. Jeder Aspect besteht aus einer vom Benutzer editierten Auswahl von Kontakten.

Bei jedem Posting legt man fest, innerhalb welcher Aspects es veröffentlicht werden soll. Es gibt sehr viele Parallelen zwischen den Circles in Google+ und Diasporas Aspects. Sogar das Prinzip, dass die Kontakte nicht sehen können, wie der Aspect heißt, in den sie einsortiert wurden, findet sich auch bei Google+. Diaspora-Nutzer können die Herkunft von Postings, die sie in ihrer Timeline sehen möchten, auf bestimmte Aspects einschränken.

Die einzelnen Diaspora-Server stellen keine Informationsinseln dar, sondern tauschen Informationen aus, falls erforderlich. Wenn ein Benutzer ein Status-Update einstellt, sehen das also alle seine Kontakte, auch wenn sie einen Account auf einem anderen Diaspora-Pod haben. Dazu durchforstet die Suchmaschine netzwerkweit die Namen der Mitglieder und die Tags, mit denen sie sich selbst beschreiben. Es ist für eine kommende Version geplant, dass Benutzer ihre Identität von einem zum anderen Server umziehen können sollen.

Auch zur Verbindung mit anderen Netzen sind bereits Brücken vorhanden. So kann sich Diaspora mit Facebook, Twitter und Tumblr verbinden. Die Nachrichten aus diesen Diensten bettet Diaspora zwar nicht in die persönliche Timeline ein. Man kann Diaspora aber nutzen, um gleichzeitig in Diaspora und den angebundenen Diensten zu posten. Auch lassen sich die Facebook-Freunde auflisten, zum Beispiel um sie zu Diaspora einzuladen.

In puncto Apps ist Diaspora derzeit noch fast völlig unbeleckt. Es gibt bisher nur eine externe Anwendung, die sich mit Diaspora verknüpfen können soll - den Photo-Sharing-Dienst Cubbi.es. In unseren Versuchen konnten wir uns mit einem Diaspora-Account dort aber nicht einloggen.

Informationelle Selbstbestimmung sieht anders aus

Inzwischen sind mehr als zwei Jahre seit der Ankündigung von Diaspora vergangen. Im Januar 2012 gab es gerade einmal etwas mehr als 100 Diaspora-Server mit ungefähr 400.000 Nutzern. Zum Vergleich: Facebook hat im Oktober die Marke von einer Milliarde Nutzern geknackt; und die Nutzerzahl des erst im Juni 2011 gestarteten Newcomers Google+ liegt bereits bei angeblich 400 Millionen. Schätzungen zufolge wächst Google+ um etwa 625.000 Nutzer - pro Tag.

Dass Diaspora nur eine zu vernachlässigende Benutzerbasis aufbauen konnte, hat verschiedene Gründe. So war die Software bis Redaktionsschluss noch nicht wirklich produktionsreif. Manch einen zum Thema Datenschutz affinen potentiellen Nutzer, der grundsätzlich mit so etwas wie Diaspora liebäugelt, dürfte der Status der Software abgeschreckt haben: Einem unfertigen System, das noch Fehler enthalten kann, mag der Privacy-Bewusste seine Daten nicht anvertrauen.

Vor allem dürfte aber viele Interessierte gestört haben, dass Diaspora das Peer-to-Peer-Versprechen nicht wirklich einlöst. Denn wer einen Diaspora-Server installieren will, benötigt einen Linux- oder Mac-OS-Server mit Ruby, RubyGems, Bundler, MySQL oder PostgreSQL, SQLite3, OpenSSL, libcurl, ImageMagick, Git und Redis. Wenn man diese Komponenten installiert hat, ist noch Einrichtungsarbeit von Hand notwendig.

Eine einfach zu installierende Anwendung für den PC oder den eigenen Webhoster? Fehlanzeige. So kann Otto Normalnetzwerker keinen eigenen Diaspora-Server aufsetzen und ist darauf angewiesen, einen der auf der Projekt-Homepage verlinkten, öffentlich zugänglichen Server zu nutzen - mit anderen Worten: Er muss wie bei Facebook und Google+ dem jeweiligen Betreiber vertrauen, dass dieser mit den ihm anvertrauten Daten kein Schindluder treibt. Informationelle Selbstbestimmung sieht anders aus.

3. Teil: Privat-Sphären

Auch weil Diaspora bislang nicht so recht durchstarten konnte, ist mittlerweile eine recht bunte Szene entstanden, in der diverse weitere Netzwerkalternativen mit den verschiedensten technischen Unterbauten entstehen. Dem Prinzip eines verteilten sozialen Netzwerks, das jedermann installieren kann, kommt darunter derzeit vermutlich friendica (vormals Friendika) am nächsten.

friendica stellt deutlich geringere Systemanforderungen und ist auch viel einfacher zu installieren als Diaspora. Im Wesentlichen benötigt es einen Apache-Webserver, PHP 5.2+, MySQL 5.x sowie die Möglichkeit, Aufgaben mit Cron oder Scheduled Tasks zu automatisieren - allesamt Anforderungen, die auch Shared Webhoster erfüllen können. Wir haben jedenfalls eine Testinstallation auf einem Shared Webspace bei Goneo zum Laufen gekriegt.

Falls der Hoster Cron oder Scheduled Tasks nicht unterstützt, kann man sich mit einem kostenlosen Account bei Cronjob.de behelfen. friendica benötigt diese Funktion, um regelmäßig ein Skript laufen zu lassen, das die öffentlichen Postings von Freunden einsammelt. Man darf sich von der per default ein wenig angestaubt wirkenden Bedienoberfläche von friendica nicht irritieren lassen - unter der Haube ist friendica mächtiger, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Hat man sich erst einmal eingeloggt, kann man das Layout unter http://<Site-URL>/admin/ site auch gleich ändern. Das als experimentell bezeichnete quattro-Design entspricht im Wesentlichen dem von Diaspora.

Wie bei Diaspora kann man auch bei friendica seine sozialen Sphären trennen, und zwar mit Profilen. Für jede Sphäre - Arbeit, Sportverein, Freunde - gibt sich der Nutzer dazu ein eigenes Profil, mit individuellen Selbstbeschreibungen et cetera. Versendete Posts lassen sich im Nachhinein editieren. Die Beiträge von anderen können mit einem "Like", aber auch mit einem "Dislike" versehen werden. friendica kann sich über sogenannte Connectors mit anderen Netzen verbinden, um dort Status-Updates abzusetzen. Dazu zählen Facebook und Diaspora sowie die Mikroblogging-Dienste Tumblr, Posterous und Twitter.

4. Teil: Statusstandards

Warum jedes Rad neu erfinden? Gleich mehrere Initiativen setzen auf XMPP als Grundlage für ein soziales Web, darunter BuddyCloud, Jappix und Movim. XMPP ist das "Jabber"-Protokoll, das vielen Instant Messengern zugrunde liegt. Als solches hat es sich in etlichen Implementierungen bewährt, auch Facebook nutzt für seine Chat-Funktion XMPP.

XMPP bringt "von Haus aus" bereits eine Reihe von Funktionen mit, die sich gut für dezentrale soziale Netze eignen. So hat jeder Jabber-Nutzer eine eindeutige Adresse der Form <Benutzer>@<Domain>. Jeder Benutzer kann ein Profil mit den wichtigsten Informationen über sich hinterlegen. Es gibt eine individuelle Liste von Freunden sowie die Möglichkeit, Ereignisse an andere Teilnehmer des Netzes zu senden. Die XMPP-basierten Peer-to-Peer-Netze erweitern die XMPP-Architektur um weitere Elemente für soziale Netzwerke. Bei Buddycloud gehören dazu zum Beispiel sogenannte Directory Server, die dem Benutzer helfen, Channels zu finden, die ihn interessieren.

Neben XMPP gibt es mit OStatus noch eine zweite "Standardtechnik" für den Austausch von Statusmeldungen. Das Protokoll hieß ursprünglich OpenMicroBlogging und dient(e) dazu, Mikroblogging-Dienste miteinander zu vernetzen. Es setzt dabei auf mehrere offene Protokolle auf, darunter Atom für Inhalte-Feeds. PubSubHubbub erweitert Feeds um die Möglichkeit von Push. Webfinger sorgt für eindeutige Benutzeridentitäten. Unter anderem nutzt der Mikroblogging-Dienst Identica OStatus. Für WordPress lässt es sich in Form eines Plug-ins nachrüsten, und auch friendica verfügt über einen OStatus-Connector.

Plätzchen, wechsel Dich

Die Szene der sozialen Netze auf Peer-to-Peer-Basis scheint sich sehr dynamisch zu entwickeln, Projekte kommen und gehen. Peerscape etwa scheint nicht mehr weitergepflegt zu werden - schade, denn das Projekt verfolgt den interessanten technischen Ansatz, als Add-on in Firefox zu laufen: eine besonders konsequente Vorgehensweise, die die Daten direkt beim Benutzer speichert. Aber weder Peerscape selbst noch pythonext, mit dem man Python-Code im Browser ablaufen lassen kann und das für Peerscape erforderlich ist, sind mit aktuellen Firefox-Versionen kompatibel.

Während unserer Recherchen war das SocialRiver-Projekt offline, das ein verteiltes soziales Netzwerk auf BuddyPress aufbauen will, dem Social-Network-Aufsatz für das verbreitete Blog-System WordPress. Das Projekt soll laut Homepage aber "bald" wieder ans Netz gehen. Auch bei Appleseed, einem Projekt, das auf einem LAMP-Stack aufsetzt, scheint die Entwicklung ins Stocken geraten zu sein.

Dagegen sprießen aber immer neue, vielversprechende Projekte aus dem Boden. Social Igniter zum Beispiel ist bereits im Testbetrieb. Es soll eine Art soziales Content Management System werden, das sich einfach mit den größten sozialen Netzwerken verknüpft, also etwa Facebook, Twitter, Flickr und YouTube. Thimbl entsteht als dezentraler Microblogging-Dienst, der ausschließlich auf Finger und SSH aufsetzt - ist aber noch nicht am Netz. Mit kopal soll jeder Benutzer seine Informationen auf dem eigenen Server verwalten können. Lorea hat bereits eine recht aktive Community. Allerdings stammt diese vornehmlich aus dem spanischen Sprachraum. Auch die Dokumentation ist großteils nur auf Spanisch verfügbar, weshalb sich Lorea andernorts bisher nicht ausgebreitet hat.

Über die Initiaven für ein verteiltes soziales Netzwerken hinaus gibt es eine Reihe von Bestrebungen, die eine sicherere Infrastruktur für den Datenaustausch generell schaffen wollen. Dazu zählt zum Beispiel Secure Share. Es soll ein Framework für sichere soziale Interaktionen werden, das unter anderem ein soziales Netzwerk umfasst.

Wer sich für die neuesten Trends aus der Welt sozialer Peer-to-Peer-Netze interessiert: Am 22. und 23. März 2013 findet in Amsterdam die Konferenz Unlike Us #3 statt. Bei der vom Institute of Network Cultures des Amsterdam Media Research Center veranstalteten Konferenz diskutieren Techniker, aber auch Künstler und Aktivisten über dominierende Social-Media-Plattformen und Alternativen.

5. Teil: Fazit

Das Bedürfnis an Alternativen zu zentralistischen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co. ist ganz offensichtlich vorhanden, sonst würde nicht in derart vielen neuen Peer-to-Peer-Projekten geschraubt. Allerdings findet sich noch kein Facebook-Killer darunter: Das hochgejazzte Diaspora ist noch zu unfertig und vor allem: kein wirkliches Peer-to-Peer-Netz. friendica zeigt, wie sich dezentrale soziale Netze durchsetzen können: mit einem vielseitigen Angebot, das (fast) jedermann auf einem eigenen Server installieren kann und das sich mit vielen vorhandenen Netzen verbindet. friendica teilt aber mit den anderen hier vorgestellten Projekten das Problem, viel zu unbekannt zu sein.

Dabei können viele der alternativen Netze bereits Nachrichten miteinander austauschen - und auch einige althergebrachte Netze einbinden. Niemand muss also seinen Facebook-Freunden Lebewohl sagen, nur weil er seinen virtuellen Lebensmittelpunkt nach Diaspora oder friendica verlagert. Nur weiß kaum ein Facebook-Benutzer, dass er seine Postings auch mit anderen Diensten absetzen kann. Es wäre hilfreich, wenn sich die verschiedenen alternativen Projekte enger zusammenschlössen und ihre Möglichkeiten besser publizierten. So könnten sie schneller eine kritische Masse an gemeinsamen Nutzern aufbauen, die es auch für weitere Surfer interessant macht, mal die angestammten Treffpunkte zu verlassen und was Neues auszuprobieren.

Der Artikel ist im Sonderheft "c't Soziale Netze 2/2012" erschienen.>

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Welt
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26.11.2012: Facebook-Konto nach dem Tod: <Trauerkultur: Was mit Facebook-Accounts nach dem Tod passiert>

aus: Welt online; 26.11.2012;
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/der-onliner/article111515002/Was-mit-Facebook-Accounts-nach-dem-Tod-passiert.html

<Es gibt zig Wege, Freunden und Bekannten den Tod eines Nahestehenden mitzuteilen. Aber ist es auch akzeptiert, soziale Netzwerke dafür zu nutzen? Und was passiert mit dem Account des Verstorbenen?

Von

Die sozialen Medien haben zweifellos die Art geändert, wie wir Freundschaften schließen und erhalten, wie wir über Streitfragen debattieren und uns mit Mädchen verabreden. Aber bei einem Thema stellt sich dennoch die Frage, ob man mit Social Media richtig liegt: wenn es um den Tod geht.

Vor Kurzem empörte sich eine Leserin in der "New York Times", dass ihr Sohn nur Stunden nach dem Tod ihres Mannes die Nachricht twitterte und auf Facebook postete. Sie fragte, ob das ein Generationsproblem sei oder tatsächlich ein Fauxpas?

Der Tod zwischen sarkastischen Gags und albernen Videos

Der Ratgeberkolumnist schrieb in seiner Antwort: "Aus meiner Sicht sind Facebook und Twitter nicht der angemessene Ort, um vom Tod unserer Lieben zu erzählen. Solche Postings erscheinen irgendwo zwischen sarkastischen Gags und albernen Videos. Auf der anderen Seite könnte es eine gute Plattform sein, um die zweite Garde der Bekanntschaften zu informieren, nachdem man bereits mit dem engsten Kreis Kontakt hatte. Ihr Sohn benutzt das Telefon offenbar nicht allzu häufig, sein Reflex war es eben, die traurige Nachricht zu posten.”

Ich schätze das Posten von Todesnachrichten viel positiver ein als der Kolumnist. Trauer ist nicht abhängig vom Ort oder vom Medium. Wenn jemand stirbt, kommen die Menschen traditionell zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort, um gemeinsam zu trauern, meist zur Beerdigung auf den Friedhof.

Facebook-Account im Gedenkzustand

Studien zur Trauer ergaben, dass Freunde auch das Profil des Toten etwa bei Facebook oder Myspace nutzen, um dort ihre Trauer auszudrücken, sie schreiben "Ich vermisse Dich" oder "War heute in unserer Kneipe".

Was passiert mit dem Facebook-Account nach dem Tod? Das Netzwerk bietet Angehörigen die Möglichkeit, die Löschung zu beantragen (hier zum Formular) oder es in den sogenannten Gedenkzustand versetzen zu lassen (hier zum Formular).

Den Wechsel in den Gedenkzustand bekommen alle Facebook-Freunde des Verstorbenen als Status-Update im Feed mitgeteilt und erfahren spätestens dann von seinem Tod. Einmal in diesem Status, kann sich niemand mehr in das Profil einloggen, und nur noch Freunde und Familie können posten. Wer den Toten "entfreundet", kann die Verbindung nie wieder herstellen.

Facebook schafft mit dem Gedenkzustand einen Raum, in dem Trauer und Andenken stattfinden können, einen Schrein, in dem der Verstorbene nicht vergessen wird. Für manche ist das mehr Wert als eine Rose auf dem Grab.>


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21.2.2013: Facebook-Mitglieder dürfen höchstens 99 Jahre alt sein - über 100-Jährige sind nicht vorgesehen

aus:
http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/mundo/america/61976-mujer-de-105-anos-cambio-su-edad-para-acceder-a-facebook
Mujer de 105 años cambió su edad para acceder a Facebook Leído 8 veces
Jueves, 21 de Febrero de 2013 08:59

MICHIGAN/ESTADOS UNIDOS.- Según contó su nieta Gail Marlow que como siempre le preguntaban por su abuela en la red social Facebook, decidió abrirle a ella su página propia: http://www.facebook.com/marguerite.joseph.3.

"Todos los miembros de nuestra familia siempre me preguntaban cómo estaba la abuela en mi página de Facebook. Así que decidí crear una cuenta para que ella pudiera mantenerse en contacto con su familia en Canadá", afirmó la joven.

Marguerite, quien vive en Michigan, tenía 102 años cuando su nieta le abrió la cuenta en la popular red social, y cuando intentó ingresar su fecha de nacimiento la página no lo autorizó, por lo que desde entonces tiene 99 años siempre en Facebook.

"Cada vez que trataba de cambiar la configuración para poner el año correcto, Facebook siempre me respondía con un mensaje de error desconocido y nos mandaba a un año en el que ella no nació", añadió Marlow.

"Me encantaría ver su edad real en Facebook, quiero decir, en abril va a cumplir 105. Es especial", mencionó Gail, quien optó por dirigirse directamente al fundador de la red social, Mark Zuckerberg, para que variara la configuración y su abuela mostrará su edad real, pero jamás recibió respuesta.

Tras cuatro años de intentos, nieta y abuela aclararon la situación en la información del perfil.

"En realidad nací el 19 de abril 1908, (...) pero Facebook no me deja meter una fecha que se remonta tan lejos. Soy originaria de Coniston, Ontario, y me casé con John Joseph, quien falleció en el 2000", explica la anciana, quien también aclara que su nieta le lee y le escribe sus comentarios en la red por sus problemas de vista.

Foto: Facebook


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13.6.2013: Facebook mit #Hashtags

aus: n-tv online; Was #Hashtags Facebook bringen; 13.6.2013;
http://www.n-tv.de/technik/Was-Hashtags-Facebook-bringen-article10819736.html

<"Kann man das rauchen?"
Was #Hashtags Facebook bringen

Bei Twitter sind die Schlagworte mit dem Doppelkreuz (#) davor ein entscheidender Erfolgsfaktor. Auch auf Google+ kann man seit Mai Themen mit einer Raute speziell markieren. Nun hat auch Facebook angekündigt, auf Hashtags zu setzen. Nicht ganz uneigennützig.

Facebook hat in seinem Unternehmensblog die Einführung so genannter Hashtags angekündigt. Worte, denen ein # (genannt Raute oder auch Doppelkreuz, englisch: hash)  vorangestellt ist, werden künftig klickbar sein - und auf weitere Facebook-Beiträge zum gleichen Thema verweisen. Nutzer sollen so besser an Gesprächen teilnehmen können. Manager Greg Lindley benennt in dem Blogpost auch ausdrücklich als Beispiele "andere Dienste" wie Instagram, Twitter, Tumblr oder Pinterest.

"Facebook Ads" setzt  längst  auf Hashtags

Dabei setzt  Facebook schon seit längerem auf markierte Schlagworte - allerdings nicht in aller Öffentlichkeit, sondern lediglich in seinem Anzeigenprogramm Facebook Ads. Dort heißt das Zauberwort "Topic Targeting": Verschiedene Schlagworte werden zu einem - mit Raute markiertem - Thema ("topic") zusammengefasst, die die Werbetreibenden dann als Ziel ("target") für ihre Kampagnen verwenden können.

Und darum geht es nun auch bei den normalen Facebook-Nutzern (die ja bekanntlich selbst nicht die Kunden sind, sondern das Produkt, das von Facebook verkauft wird). Dadurch, dass zentrale Stichworte durch den Zusatz eines eigentlich exotischen Sonderzeichens leicht auffindbar werden, entsteht Kontext. Das hört sich komplizierter an, als es ist. Und hat doch weitreichende Konsequenzen.

"Revolution" für Facebooks Werbemarkt?

Der inoffizielle Facebook-Blog allthefacebook.com schreibt etwa: "Wenn die Hashtags aber auf Facebook funktionieren, dann stellen diese eine Revolution dar, wie zuletzt die Einführung von Facebook-Pages. Mit ähnlichen Auswirkungen auf Facebooks Werbemarkt und dessen Umsätze."

Facebook wildert damit auch massiv in Twitters Domäne als "Second Screen Medium". Vor allem in den USA unterhalten sich Millionen Menschen via Twitter über das Fernsehprogramm, das sie nebenbei verfolgen. Und auch in Deutschland lassen sich in Echtzeit tausende Wortmeldungen etwa zum #Tatort oder zu #Wettendass auffinden - wenn man das denn möchte.

Wenn nun auf diese Weise auch bei Facebook Millionen über den abendlichen TV-Blockbuster oder die Fussballübertragung plaudern, dürfte die Nutzungsdauer der Netzwerkplattform noch einmal kräftig in die Höhe gehen. Nicht unwichtig in Zeiten, da sich der Nutzerzuwachs zusehends abschwächt.

Ganz nebenbei versorgen alle, die fleißig Hashtags verwenden, die Firma von Marc Zuckerberg nicht nur mit allerhand privaten Daten, sondern teilen auch noch explizit mit, welche Themen sie gerade besonders beschäftigen - ein gefundenes Fressen für die Werbeindustrie, die nun noch gezielter Anzeigen ausliefern kann. Denkbar sind nun auch auf Facebook Kampagnen, die innerhalb von Sekunden auf entstehende Trends reagieren und alle  die "beglücken" die sich über  ein bestimmtes Sujet unterhalten. Das geht zwar theoretisch auch jetzt schon, wird durch den Einsatz von Schlagworten noch einmal deutlich effizienter.

Nicht allen gefällt das. Widerstand organisiert sich - natürlich auch auf Facebook selbst. Eine englischsprachige Gruppe, die sich "Stop. Hier ist nicht Twitter. Hashtags funktionieren hier nicht" nennt, hat bereits fast 15.000 Unterstützer gesammelt. Dabei sind die Hashtags noch nicht einmal überall verfügbar.

Und auch hierzulande hält sich die Begeisterung in Grenzen. Den n-tv Bericht über die Einführung der Hashtags kommentierte ein Facebook-Fan mit der (wohl nicht ganz ernst gemeinten) Frage: "Kann man das rauchen?"

Quelle: n-tv.de , tle>

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[1] Smilies
[2-3] Konfusion auf Facebook


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