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Party organisieren. Meldungen

Eine Party will organisiert sein, denn das "Abfeiern" "funktioniert" nach gewissen Regeln - und wenn man dies als Gastgeber nicht beachtet, dann wird die Feier ganz "stumm" und langweilig

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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27.8.2010: Feier-Fachleute: so eskalieren Sie richtig

aus: Spiegel online; 27.8.2010; http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,713893,00.html

<Von Dirk Engelhardt

Let's party: Damit es abgeht, muss der Gastgeber den Rahmen richtig stecken

In ihrer Studienzeit haben sie gelernt, wie Party geht. Vier Feierkönige erklären, was ein gutes Fest ausmacht: Wie die richtige Mischung aus Musik, Getränken und Menschen explosiv wird, was zu einer gelungenen Eskalation gehört - und welche Fehler Gäste nicht verzeihen.

Partys können so schlimm sein! Und manche Einladung zu einer WG-Feier ist eher Ausladung, wenn man nur liest: Bringt euch Getränke mit. Oder: Tragt im Google-Kalender ein, wer welche Nachspeise macht. Oft haben Gastgeber einfach völlig falsche Vorstellungen davon, was eine Party ist und kann.

Die Feierlust vergeht einem schnell, wenn Kartoffelsalat und Weizenbier in der Küche und leise Musik von der einfallslosen Playlist die Gäste schläfrig machen. Wenn Bier, Schnaps und anderes im Wohnzimmer kreisen, und man vor Mitternacht ("Es war schön, dass du vorbeigekommen bist!") nach Hause schlurft.

Doch da sind auch noch andere Feten. Auf denen knistert es einfach, da ist spätnachts noch Bewegung drin, alle singen lauthals und wild werfen sich die Menschen gegenseitig durch die Gegend, Möglichkeiten für grösstes Glück, die totale Katastrophe, unvergessliche Nächte liegen permanent in der Luft.

Es ist nicht immer Zufall, weshalb manche Feten öde sind und andere echte Hemd- und Blusenaufreisser. Wir haben leidenschaftliche Party-Hosts gefragt, welches ihre kleinen Tricks und Kniffe sind. Zum Nachmachen geeignet!>



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26.8.2010: <Katjas Tipp: Wildfremde einladen, Ziege schlachten>

aus: Spiegel online; 26.8.2010; http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,713998,00.html

<Katja Schiefelbein

Die Mischung der Leute macht den Unterschied. Vorteilhaft ist es ausserdem, besondere Orte oder ein Motto auszuwählen. Ich habe etwa meinen "Nicht-Geburtstag", also dass ich nie wieder 29 sein werde, auf einem alten Bauernhof gefeiert, mit Ziegenschmaus, also einer selbst aufgezogenen, geschlachteten und dann delikat zubereiteten Ziege, Pferden zum Reiten, einem riesigen Lagerfeuer, Feuerwerk, Trampolin und anschliessendem Ausflug an die Ostsee.

Schön war auch die Agentenparty in meiner Wohnung inklusive Fotoshooting, oder meine Auszugsparty mit Goa-Deko.

Wichtig ist, dass man Freunde hat, die einem in Party-Fragen vertrauen und helfen, denn alles allein zu stemmen wäre etwas hart. Wenn die Party erst im Gang ist, lasse ich los und mich völlig treiben.

Ich lade natürlich nicht immer die gleichen Leute ein. Ich lade Leute ein, die mir spontan sympathisch sind. Dafür habe ich kleine Visitenkärtchen dabei, auf der auch meine Seite www.mypartyfriend.com steht. Einladungen zu kurzfristigen Partys schicke ich meinen Freunden per SMS, zum Beispiel "Goa auf dem Bunkerberg".

Da hatte es gerade geschneit, und wir haben uns Schlitten und eine mobile Anlage geschnappt und sind auf den Bunkerberg gegangen. Ich kenne aber auch DJs, die ich spontan und je nach passender Musikrichtung einlade. Oder ich schreibe in die Einladung, dass die Leute einen USB-Stick mit Musik mitbringen sollen.

Katja Schiefelbein, 29, studierte BWL in Berlin, arbeitet als Teamassistentin in Berlin.

Protokoll: Dirk Engelhardt>

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Spiegel
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26.8.2010: Bogdans Tipp: Genug Alkohol und dann bloss nicht nachdenken

aus: Spiegel online; 26.8.2010; http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,713999,00.html

<Geplante Partys sind keine guten Partys. Spontan muss es sein.

Feiern ist eigentlich überall möglich. Wichtig ist: genügend Alkohol, mehr Frauen als Männer und guter Sound. Ich liebe Elektro, Minimal und die Musik der Achtziger, und dazu geht auch fast jeder ab.

Ohne Alkohol gibt es einfach keine geile Party. Den braucht es wie Schmiermittel in jedem Motor. Je mehr, desto besser.

Meine geilste Party habe ich im vergangenen Jahr in Österreich erlebt. Mein Freund Steve und ich waren dort als DJs unterwegs. Tobi, einer meiner besten Kumpels aus Österreich, hat einen Club, und wir waren wie an fast jedem Wochenende die gebuchten DJs. Um fünf Uhr früh haben wir drei uns beraten, wo wir zur After Hour noch hin sollten.

Steve packte das DJ Set, Tobi plünderte die Vorratskammer des Clubs und ich habe die Leute klargemacht. Schlussendlich haben wir fast den ganzen Club mitgeschleppt. Freunde und Freunde von Freunden waren am Start und auch Leute, die keiner kannte. Draussen schien die Sonne und drinnen in Tobis Keller rockte die Party bis Sonntagabend.

Man muss einfach offen sein, und man darf auf keinen Fall nachdenken - dann wird die Party gut.

Bogdan Alexandru Pirnau, 22, aus München, studierte Schauspiel an der MFA München und ist Schauspieler.

Protokoll: Dirk Engelhardt>

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26.8.2010: <Jakobs Tipp: Feiere hinter fünf Zäunen im Industriegebiet>

aus: Spiegel online; 26.8.2010; http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,714000,00.htmlSeifenblasen: Jakob pustet, den Damen gefällt's
<Vor gut zehn Jahren habe ich in Stuttgart, wo ich ursprünglich herkomme, meinen Geburtstag in einem Künstleratelier im Industriegebiet gefeiert. Ich war damals immer auf der Suche nach guten Partys. Aber die gab es in Stuttgart nicht.

Meine Partys wurden dann zum Selbstläufer. Auf einmal standen da gut 400 Leute vor der Tür. Die Polizei und das Amt für öffentliche Ordnung kamen und haben das Ganze beendet. Mir blieb die Flucht nach vorne - nach Berlin. In den ersten Monaten habe ich dort relativ viele Leute kennengelernt.

Partygäste per SMS oder E-Mail einzuladen, davon halte ich wenig. Wenn ich im Park unterwegs bin, habe ich immer kleine Zettelchen dabei, die ich an Leute verteile, die ich nett finde, die jonglieren oder einfach chillen. Partys, die an festen Orten in Berlin stattfinden wie im Watergate oder in der Panoramabar, gibt es doch in jeder Stadt. Spontane Partys an wechselnden Orten sind viel spannender.

Einmal habe ich bei drei Grad im Schnee eine Party im Mauerpark organisiert. Die Leute haben begeistert vor der schneeverwehten Soundanlage getanzt.

Es kommt auf das Feeling an. Unvorhergesehene Partys, bei denen man erst über fünf Zäune steigen muss, um sich dann in einer riesigen Industriekathedrale wiederzufinden - das hat was.

Bei den Partys stehe ich übrigens nicht hinter, sondern vor dem DJ-Pult. Ich habe mir vorher schon Gedanken über den musikalischen Aufbau gemacht, die Party selbst erlebe ich aus Sicht des Besuchers, das ist ganz wichtig. Meistens spiele ich Minimal Techno und House, aber das kann auch mit zwanziger Jahre Songs aufgelockert werden.

Es gibt in Berlin sehr viele Menschen, die etwas auf die Beine stellen, eine starke Konkurrenz, aber auch sehr viele gleichförmige Partys. Ich versuche, mich davon abzuheben.

Jakob Ellwanger, 29, aus Berlin, Werbekaufmann, leitet eine Künstleragentur in Berlin.

Protokoll: Dirk Engelhardt>


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26.8.2010: Esters Tipp: Bekämpfe die Grüppchenbildung

aus: Spiegel online, 26.8.2010; http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,714002,00.html

<Bei Ester ist der Gast König: Karaoke, Swing und eine Fussball-Glotze für die Männer

Erst mal muss ich loswerden, wie eine gute Feier nicht funktioniert.

Ich war vor kurzem auf einer Party bei Deutschen auf Mallorca.

Es war eine Feier zum 30. Geburtstag, in einer Finca. Mit allem drum und dran: DJ, Stroboskope, Kaminfeuer, grosses Buffet. Nur waren zwei Gruppen von Leuten eingeladen - Freunde und Familie. Das passte überhaupt nicht zusammen, und so bildeten sich zwei Partys. Am Buffet versammelten sich ein paar Leute, aber keiner sprach ein Wort. Als ich fragte, ob das bei Deutschen immer so wäre, antwortete mir ein Typ, dass man sich deswegen nicht unterhalte, weil man die anderen nicht kenne.

Komische Einstellung.

Also - ich bin für meine Partys in meinem Freundeskreis in Barcelona berühmt. Die gehen meist bis in die frühen Morgenstunden.

Ich bereite sie ausgiebig vor und lade meist zwischen 20 und 30 Leute ein. Beim letzten Mal habe ich den Gemeinderaum in unserem Stadtteil bekommen. Das Motto war "Swing", dazu sollte auch getanzt werden. Weil an dem Abend Barcelona gegen Madrid Fussball spielte, habe ich für die Jungs einen Flachbildfernseher organisiert. Ausserdem habe ich für meine Partys eine Karaokeanlage, die schon so manches Gesangstalent ans Licht gebracht hat.

Eine Bekannte von mir gibt Bauchtanzkurse - die habe ich gefragt, ob sie eine Probestunde geben kann. Den Jungs hat das Zusehen, glaube ich, ganz gut gefallen. Eine Party nur zu machen, indem ich Essen hinstelle, Getränke und Musik, das ist zu wenig. Wichtig ist, sich um jeden einzelnen Gast zu kümmern. Wenn ich merke, dass sich Gesprächspärchen bilden, die sich vom Rest der Party absondern, versuche ich immer, die anderen zu integrieren. Um das Ganze nicht in Grüppchen zerfasern zu lassen.

Ester Ruiz Covadonga, 31, studierte Wirtschaftswissenschaften in Barcelona und arbeitet jetzt bei der Banco de Sabadell in Barcelona

Protokoll: Dirk Engelhardt>


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