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45. Banken-Praktiken (Teil 1)
Die Banken spielen mit den Kundengeldern, und wenn die Bank Pleite geht, dann ist das egal, denn der Chef der Bank hat sein Bankkonto an einem anderen Ort...
So ist die Praxis - das lernt man in der Handelsschule im Fach "Bank und Börse" aber nicht - und weitere Fälle von Bankenpraxis
4.4.2010: Banken boten extra risikoreiche Anlagen an, um eine Krise auszulösen -- 29.6.2010: Börsenmanipulation: Alkoholisierter englischer Händler treibt Ölpreis in die Höhe -- 12.7.2010: Die Abzocke der schweizer Banken mit Gebühren für den Geldbezug im Ausland -- 5.10.2010: Börsenhändler Jérôme Kerviel verursacht seiner Bank einen Schaden von 5 Milliarden Euro - der Zocker-Schädling mit Krawatte ist kein Einzelfall -- UBS 14.10.2010: <Finanzkrise: "Versager" dürfen Millionen-Boni behalten> - Ospel, Wuffli und weitere müssen keine Boni-Millionen zurückgeben -- 19.10.2010: <Mehr Kontrolle: EU-Finanzminister verschärfen Regeln für Hedgefonds> -- 4.11.2010: Die "Hamburger Sparkasse" (Haspa) fichierte psychische Eigenschaften ihrer Kunden, um "Produkte" besser anzupassen -- 15.12.2010: Dresscode bei der UBS -- UBS 17.12.2010: Es waren doch nur Empfehlungen und keine strengen Vorschriften -- Mannheim 15.12.2010: Die erste Muslim-Bank in Deutschland - und nun haben die Muslime ihre eigene Bank - Religionskrieg gibts nun auch im Bankenwesen -- 16.1.2011: <UBS-Dresscode: Nach Spott und Häme bereits am Ende> -- 21.1.2011: <UBS-Rettung: Parlament wusste nichts vom Geheimdeal> - Geld gegen Guantánamo-Flüchtlinge und Schliessung einer Firmenfiliale im Iran - ein "wüster Kuhhandel" -- 9.2.2011: Hedgefonds-Manager wirft Festplattenteile in verschiedene Müllwagen, um Beweise zu vernichten -- Credit Suisse in New York 24.2.2011: <Hilfe an Steuerhinterzieher: Geheime Credit-Suisse-Filiale in New York> -- 3.3.2011: Die "Märkte" sind von den Börsenhaien manipuliert und ferngesteuert - die "Börsenbriefe" lösen Kauflust oder Verkaufslust aus von Papieren, die die Verfasser selber haben -- 15.3.2011: Die Grossbank soll den Libor-Zinssatz durch beschönigte Angaben manipuliert haben -- 18.2.2011: Verschiedene Marktindikatoren für die Vorhersage der Wirtschaftslage -- 20.7.2011: Kampf dem Euro-Sumpf: Eine italienische Regionalbank sichert ihre Kredite mit Käse ab -- 3.9.2011: Seit 1993 ist in der Schweiz "Verleitung zur Spekulation" straffrei -- 16.9.2011. Ein UBS-Börsenhändler in London verzockt 2 Milliarden "US"-Dollar -- 16.9.2011: Bankenpraktiken: Geldwäscherei mit immer neuen Tricks -- 16.9.2011: Unautorisierte Deals eines UBS-Börsenhändlers sind kein Einzelfall: Hier eine Liste -- 25.9.2011: Bankenpraktiken: Börsenhändler sind schlimmer als Psychopathen -- 25.9.2011: <Aktuelle Studie: Aktienhändler agieren rücksichtsloser als Psychopathen> -- 7.10.2011: Die Entlassung von Bankangestellten - die Begleitung zur neuen Stelle kommt gratis -- 12.10.2011: Börsenhändler stehen oft unter Kokain - die Welt ist in den Händen von Drogenkonsumenten - 2.11.2011: <Ratenkredit beantragen: Berater handeln teils fahrlässig> und beraten falsch -- 17.11.2011: Die Bank und ihre Detektive: Wie die Bank Julius Bär den Banker Rudolf Elmer bis in die Ferien verfolgte - Bankdaten der Cayman-Inseln mit Steuerpotential von 100 Mio. Franken -- 21.1.2012: <Raiffeisen: Ostschweizer Banker plündert Kundenkonten> -- 1.2.2012: Händler der Credit Suisse bewerteten Wertpapiere absichtlich zu hoch - um höhere Boni zu kassieren -- 17.3.2012: Die Kunden abzocken ist Prinzip - zum Beispiel bei der Bank Goldman Sachs - und einer trat aus und der Skandal war da -- 19.3.2012: Goldman Sachs: Spekulationen mit Kundengeldern mit Totalverlust - Kunden wurden als "Vollidioten" bezeichnet -- aus: DIE HÖLLE IST DA - und alle schauen zu -- 45. Banken-Praktiken -- Die Banken spielen mit spekulativen Options-Angeboten mit den Kunden, und wenn die Bank Pleite geht, dann ist das egal, denn der Chef der Bank hat sein Bankkonto an einem anderen Ort... --
Meldungen
präsentiert von Michael Palomino
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Im den Jahren 2008 und 2009 fand in den "USA" eine beispiellose Bankenkrise statt, weil Papiere falsch bewertet worden waren. Europäische Banken, die auch "US"-Ramschpapiere hatten, bekamen Staatshilfen, um zu überleben. Die Praktiken der "amerikanischen" Bankenbetrüger sind eigenartig kriminell, wie die Meldungen zeigen. Aber lesen Sie selbst:
4.4.2010: Banken boten extra risikoreiche Anlagen an, um eine Krise auszulösen
aus: 20 minuten online: Goldman Sachs: «Klar haben wir nichts gegen die Krise gemacht»; 24.4.2010;
http://www.20min.ch/finance/dossier/finanzkrise/story/-Klar-haben-wir-nichts-gegen-die-Krise-gemacht--20697790
<Die US-Investmentbank Goldman Sachs soll Anleger hinters Licht geführt haben. Heute hat der US-Senat aus E-Mails der Bank zitiert. Was darin steht, dürfte die Kunden der Bank wütend machen.
storybild
Goldman Sachs-CEO Lloyd Blankfein.
«Investmentbanken wie Goldman Sachs sind nicht einfach Marktmacher. Sie waren aus eigenem Interesse daran interessiert, komplizierte und riskante Finanzprodukte anzubieten, die die Krise auslösten.» Das sagt Senator Carl Levin (Demokraten), Vorsitzender des Subkomitees des US-Senats, das die Finanzkrise untersucht.
Auch Aktionäre klagen
Nach der US-Börsenaufsicht SEC haben nun auch Aktionäre hochrangige Manager der Bank Goldman Sachs verklagt. In zwei bei einem New Yorker Bundesgericht eingereichten Klagen wird Goldman-Chef Lloyd Blankfein und dem gesamten Führungsgremium der Bank eine systematische Verletzung der Aufsichtspflichten vorgeworfen.
Die Beklagten hätten riskante Transaktionen mit verbrieften Hypothekenkrediten zugelassen, ohne genau zu prüfen, wie die komplexen Produkte strukturiert und vermarktet worden seien. Zudem hätten sie es versäumt, Interessenskonflikten vorzubeugen.
Diese Verfehlungen hätten der Bank Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe aufgebürdet und den Ruf des Geldhauses schwer beschädigt. Ein Goldman-Sprecher wollte sich nicht zu den Klagen äussern.
(sda) Er hat am Samstag ein Papier veröffentlicht, in welchem er die Vorwürfe an die US-Investmentbank konkretisiert. Im Jahresbericht 2009 habe die Bank behauptet, kaum Einnahmen mit Wetten auf einen Abwärtstrend im Immobilienmarkt gemacht zu haben. «Wie die E-Mails zeigen, hat Goldman in Tat und Wahrheit viel Geld mit Wetten auf das Kollabieren des Hypothekenmarkts verdient», so Levin weiter.
Anhörungstermin am Dienstag
Der Vorstandsvorsitzende und CEO Lloyd Blankfein und weitere Exponenten der Bank sollen am Dienstag zu Zeugenaussagen vorgeladen werden. In einem der samstags veröffentlichen E-Mails wird Blankfein mit folgenden Worten zitiert: «Natürlich haben wir nichts gegen die Finanzkrise gemacht. Wir haben Geld verloren, dann haben wir mit "Shorts" noch mehr verdient.»
In einem weiteren veröffentlichten E-Mail antwortet der Chief Financial Officer David Viniar auf einen internen Report. Darin steht, dass die Bank an einem einzigen Tag 50 Millionen US-Dollar mit Wetten auf eine Verschlimmerung der Hypothekenkrise verdient habe.
Und in einem dritten E-Mail diskutieren Bankangestellte den bevorstehenden Kollaps der «Long Beach Mortgage Company». Einer der Angestellten schrieb, der Zusammenbruch der Bank würde 2,5 Millionen Dollar kosten - das seien «Bad News». Worauf ein anderer Anwortet, dies seien «Good News»: Man habe auf den Zusammenbruch des Hypothekendienstleisters gesetzt und würde damit 5 Millionen Dollar verdienen.
Aktienmärkte unter Druck
Die Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman Sachs hatte die Aktienmärkte rund um den Globus am Freitag vorletzter Woche stark unter Druck gebracht. Die Aktien der Investmentbank tauchten zeitweise um 15 Prozent. Auch die UBS- und die CS-Papiere schlossen 2,8 respektive 1,9 tiefer.
Die SEC wirft Goldman Sachs und einem führenden Manager der Bank Betrug bei der Vermarktung von auf Hypothekenkreditrisiken basierenden Wertpapieren vor. Die Bank habe den Käufern des komplexen Produkts verschwiegen, dass ein an der Zusammenstellung des Portfolios beteiligter Hedgefonds auf einen Verfall der Papiere wettete.
Die Anleger verloren der SEC zufolge durch die Transaktion insgesamt rund eine Milliarde Dollar, während der Hedgefonds in etwa so viel daran verdiente. Rechtsexperten rechnen infolge der SEC- Vorwürfe mit weiteren rechtlichen Schritten gegen die Bank, darunter auch mit Sammelklagen.
(ast)>
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Australien 14.5.2010: Bankiers dealten Drogen über Firmen-Computer
aus: 20 minuten online: Australien: Banker dealten über Firmen-E-Mail Drogen; 14.5.2010;
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/18892456
<Statt Schulden einzutreiben, haben Bankangestellte in Australien einen flotten Drogenhandel über die Büro-E-Mail aufgezogen. Sie flogen auf. Die Bank ist entsetzt.
Die Bank im Visier von kriminellen Mitarbeitern.
«Wir sind völlig schockiert, und alle sind unglaublich enttäuscht über das, was die Polizei da aufgedeckt hat», sagte der Sprecher der drittgrössten australischen Bank ANZ, Stephen Ries, am Freitag. Gegen 14 Mitarbeiter der Abteilung, die für das Eintreiben von Schulden verantwortlich war, wird nach Medienberichten ermittelt.
Die inzwischen gefeuerten Angestellten arbeiteten in der Zentrale der Bank in Melbourne. Sie nutzten offenbar Code-Wörter, um während der Arbeitszeit per E-Mail mit Drogen zu handeln. «Was da gehandelt wurde, war nach dem Umfang kein Pappenstil», zitierte die Zeitung «Herald Sun» einen Insider.
(sda)>
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29.6.2010: Börsenmanipulation: Alkoholisierter englischer Händler treibt Ölpreis in die Höhe
Hier ist ein Beispiel, wer an der Börse seine Macht missbraucht, um weltweit Preise zu manipulieren. Das ist kein Einzelfall, nur die Meldung ist ein Einzelfall. Aber lesen Sie selbst:
aus: 20 minuten online: Ölpreis: Schnapsdrossel treibt Ölpreis auf Jahreshoch; 29.6.2010;
http://www.20min.ch/finance/news/story/19600176
<Ein durchzechtes Wochenende kommt einen britischen Rohstoffhändler teuer zu stehen: ohne Auftrag hatte er viel Öl gekauft und den Preis aufs Jahreshoch getrieben.Die britische Finanzmarktaufsicht (FSA) verdonnerte einen früheren Broker von PVM Oil Futures am Dienstag zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund 118 000 Franken und einem mindestens fünfjährigen Berufsverbot in der Branche. Der Rohstoffhändler hatte am 29. Juni 2009 betrunken und ohne Genehmigung seiner Kunden mehr als sieben Mio. Barrel Brent-Öl gekauft. Durch diese Transaktion war der Preis für die Sorte auf ein Jahreshoch geklettert.
Der Broker habe das Wochenende und auch den Montag extrem viel Alkohol getrunken, befand die FSA. Am Dienstag, den 29. Juni, sei er dann betrunken am Arbeitsplatz erschienen und habe in grossem Umfang Käufe getätigt.
Alkohol keine Entschuldigung
Marktmanipulation sei ein schwerwiegendes Vergehen, betonte die FSA. Die Trunkenheit entschuldige das Handeln des Händlers nicht. Der Behörde zufolge hat er sich inzwischen einer Entziehungskur unterzogen und sich vom Alkohol abgewandt.
Der Broker hatte den Preis für Brent-Öl auf 73,50 Dollar getrieben - das bis dato höchste Niveau im Jahr 2009. Seine Firma, die von der FSA nicht kritisiert wurde, erlitt einen Schaden von knapp zehn Mio. Dollar.
(sda)>
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12.7.2010: Die Abzocke der schweizer Banken mit Gebühren für den Geldbezug im Ausland
Das Ausland ist für die Kapitalisten in der Schweiz wichtig, weil man dort billiger produzieren kann. Aber Dienstleistungen von schweizer Firmen im Ausland für Schweizer im Ausland sind massiv teurer. Man könnte das auch als Auslands-Rassismus bezeichnen. Das ist nicht nur bei den Banken so, sondern auch beim Telefonieren ins Ausland. Von dem her gesehen ist es immer noch eine Bestrafung, wenn Schweizer sich im Ausland aufhalten oder ins Ausland telefonieren. Es ist eine Katastrophe, und die Regierung in Bern macht nichts...
aus: 20 minuten online: Reisen: Kein Spass mit Kreditkarten im Ausland; 12.7.2010;
http://www.20min.ch/finance/news/story/14101427
[Die Abzocke durch Gebühren und falsche Wechselkurse]
<In den Ferien mit der Kreditkarte zu bezahlen ist einfach und praktisch. Das böse Erwachen folgt oft erst mit der Abrechnung.Wenn das Essen im schicken Restaurant plötzlich teurer ist, und das Hotelzimmer viel mehr kostet als einst im Kopf berechnet, kann das an der Kreditkarte liegen. Anders als im Inland, wo beim Einkauf mit der Visa- oder Mastercard für den Kunden keine Gebühr erhoben wird, ist das Zücken der Karte im Ausland nicht kostenlos. Auf Auslandtransaktionen wird von den Kreditkarten-Herausgebern nämlich eine Gebühr von 0,9 bis 2,5 Prozent des ausgegeben Betrags erhoben. Die Hotelrechnung über 450 Euro beläuft sich so auf bis zu 461.25 Euro.
Doch nicht nur der Transaktionszuschlag schlägt aufs Portemonnaie des konsumfreudigen Touristen: Je nach Herausgeber der Kreditkarte werden die Fremdwährungsbeträge nämlich zu unterschiedlich günstigen Wechselkursen in Franken umgerechnet.
Alleine für besagte Hotelrechnung über 450 Euro kann die Preisdifferenz von einer zur anderen Kreditkarte durch die verschiedenen Wechselkurse über 8 Franken betragen. Je mehr Einkäufe und je grösser die ausgegebenen Beträge, desto mehr fallen die Differenzen natürlich ins Gewicht.
Fast keine Angaben zu Wechselkursen
Für den Kredikartenbesitzer ärgerlich ist, dass er nicht weiss, zu welchem Wechselkurs seine Einkäufe abgerechnet werden. Denn den Wechselkurs sieht er erst auf der Abrechnung. Das hat einerseits damit zu tun, dass zwischen dem Einkauf im Ausland und der Verarbeitung der Transaktion in der Schweiz einige Tage vergehen. Anderseits informieren die Kreditkarten-Herausgeber auch nicht transparent über die Wechselkurse, mit denen sie arbeiten.
Während die Transaktionsgebühr in den Geschäftskonditionen ausgewiesen werden muss und teilweise sogar separat auf den Abrechnungen aufgeführt wird, steht zu den Wechselkursen in den Prospekten und auf den Internetseiten der Kartenherausgeber nur wenig oder nichts.
Unterschiedliche Referenzkurse
Swisscard, die nach eigenen Angaben grösste Kreditkarten-Herausgeberin der Schweiz, gab auf Anfrage bekannt, den Devisenverkaufskurs der Mutterbank Credit Suisse zu verwenden. Bei der UBS wird der bankeigene Devisenverkaufskurs des Vorabends verwendet. Auch die Postfinance greift auf Devisenverkaufskurse der UBS zurück.
Die Viseca, die Kreditkarten für die Kantonal-, die Raiffeisen- und zahlreiche weitere Banken herausgibt, verwendet für ihre Umrechnung einen Kurs, den sie aus den Devisenverkaufskursen zahlreicher Banken berechnet und einmal täglich fixiert. Und auch bei der Cornèrbank wird mit dem Retail-Wechselkurs ein Wechselkurs benutzt, in den bereits eine Marge für die Bank eingebaut ist.
Zwei Herausgeber tanzen aus der Reihe
Eine andere Praxis als die meisten Kreditkarten-Herausgeber pflegen einzig die GE Money Bank und die Jelmoli Bonus Card, die auch die mit dem Halbtax-Abonnement kombinierte Kreditkarte der SBB anbietet. Sowohl die GE Money Bank als auch Jelmoli Bonus Card verwenden statt eines Devisenwechselkurses einen Interbankenkurs.
Dieser enthält keine oder nur eine kleine Marge auf den Wechselkurs, auf den sich die Banken im Devisenhandel untereinander stützen. Mit anderen Worten: Der Kreditkartenbenutzer zahlt für seinen Einkauf im Ausland nur ein Mal eine Gebühr und nicht zwei Mal.
Stichproben diverser Zeitschriften zeigen, dass Kreditkarten mit einer höheren Transaktionsgebühr dank besseren Wechselkursen unter dem Strich oft günstiger sind als jene mit eher tieferen Gebühren. In den jüngsten Tests des Konsumentenmagazins «Saldo» und der «SonntagsZeitung» schneiden die Kreditkarten von Jelmoli Bonus Card bei den Einkäufen im Ausland jeweils am Besten ab.
Mangelnde Transparenz
Ein Vergleich der Kreditkarten mit Berücksichtigung der Wechselkurse sei nicht möglich, hiess es beim Internetvergleichsdienst Comparis auf Anfrage. Namentlich kritisiert wird das intransparente Verhalten der Kartenherausgeber. Auf der Comparis-Homepage findet sich zwar ein Kreditkartenvergleich, allerdings kann dieser die unterschiedlichen Wechselkurse nicht berücksichtigen.
So gleicht die Suche nach der richtigen Kreditkarte einer Lotterie: Denn nebst den sich stark unterscheidenden Kosten für Auslandseinkäufe gilt es auch, die unterschiedlichen Jahresgebühren sowie die zahlreichen Bonusprogramme, mit denen Kreditkartenumsätze belohnt werden, zu berücksichtigen.
(sda)>
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5.10.2010: Börsenhändler Jérôme Kerviel verursacht seiner Bank einen Schaden von 5 Milliarden Euro - der Zocker-Schädling mit Krawatte ist kein Einzelfall
Die Arbeit an der Börse kann einen Rausch und eine Sucht auslösen. Die Börsenhändler heben dann von der Realität ab und geraten in eine Lügenspirale, und die Banken kontrollieren das nicht bzw. lassen die Leute abgleiten, wenn nicht durchgegriffen wird. Im Vorliegenden Fall sass der Chef des Börsenhändlers wenige Meter neben Kerviel und bekam sogar E-Mails mit Kerviels Transaktionen, und sagte nichts dazu, weil der Chef "vom handel wenig verstand". Pervers. Aber lesen Sie selbst:
aus: 20 minuten online: Finanzbetrüger: Gelegenheit macht Diebe; 5.10.2010;
http://www.20min.ch/finance/news/story/Gelegenheit-macht-Diebe-19737710
<von Gérard Moinat - Der Börsenhändler Jérôme Kerviel ist am Dienstag wegen seiner Spekulationsdelikte verurteilt worden. Er findet sich in illustrer Gesellschaft.Jérôme Kerviel: Der junge, unscheinbare Angestellte der französischen Bank Société Générale verschuldete im Januar 2008 einen Verlust seines Arbeitgebers von rund 5 Milliarden Euro. Am 5. Oktober wurde ihm am Gerichtshof in Paris der Prozess gemacht.
Der junge, unscheinbare Angestellte der französischen Bank Société Générale verschuldete im Januar 2008 einen Verlust seines Arbeitgebers von rund 5 Milliarden Euro. Am 5. Oktober wurde ihm am Gerichtshof in Paris der Prozess gemacht.Bildstrecke nochmals anschauen
Bei einem Totalabsturz seiner Spekulationen hätte der unscheinbare Jérôme Kerviel die Betrügereien des legendären «Bernie» Madoff toppen können: Am 5. Oktober wurde ihm am Gerichtshof in Paris der Prozess gemacht.
Das Delikt: Kerviel setzt für seine riskanten Zockereien fast 66,5 Milliarden Franken ein, deutlich mehr als die Marktkapitalisierung seines Arbeitgebers, der französischen Grossbank Société Générale. Mit dem daraus resultierenden Handelsverlust von 4,9 Milliarden Euro brachte der 33-jährige die Bank an den Rand des Ruins.
Kerviel, dessen ungedeckte Handelsgeschäfte 2008 aufflogen, erhielt eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren — zwei davon auf Bewährung. Ihm werden Fälschung, Vertrauensbruch und unberechtigte Computernutzung vorgeworfen.
«Realitätsferne» der Händler
Im Mai dieses Jahres veröffentlichte Kerviel selbst ein Buch über sein kriminelles Schaffen. Das Werk trägt den Titel «Das Räderwerk — Memoiren eines Börsenhändlers». Darin beschreibt Kerviel auf 270 Seiten die «Realitätsferne» und «Perversität» des Händler-Daseins.
In seinem Buch, wie auch in Interviews, weist Kerviel stets darauf hin, dass seine Taten zwar nicht erlaubt, aber von seinen Vorgesetzten geduldet worden seien. Auch seine Verteidigung wies im Vorfeld zur Urteilsverkündung mehrmals darauf hin, dass mindestens zwei seiner Vorgesetzten nur wenige Meter von ihm entfernt am gleichen Handelstisch sassen.
Sie sollen gar E-Mails erhalten haben, in denen Kerviels Geschäfte sichtbar waren. Sein unmittelbarer Chef räumte aber ein, dass er vom Handel wenig verstand. Das Sprichwort «Gelegenheit macht Diebe» passt deshalb perfekt zum Fall Kerviel.
Leeson, Madoff und Co.
Angesichts dieses Umfeldes pochte Kerviel bis zum Schluss darauf, er sei quasi zum Spekulieren ermuntert worden und es liege höchstens eine Art Kollektivschuld vor — denn von «Risk Management» fehlte jede Spur.
Mit dieser Aussage steht Kerviel nicht alleine da. Auch der Brite Nick Leeson, der wegen Betrugs zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, sagte gegenüber der «Frankfurter Rundschau» in der Finanzwelt seien die Risikokontrollen nicht genügend ausgebaut. Solche Fälle könnten deshalb überall passieren.
Ein Blick zurück auf vergangene Finanz-Skandale zeigt, dass massive Betrugsfälle dieser Art tatsächlich in erstaunlich kleinen Zeitabständen regelmässig vorkommen. Und viele dieser Abzockereien beruhen auf fehlender Risikokontrolle — seitens von Finanzhäusern oder der Geprellten.
Fälschungen und Ausreden reichen
So schaffte es Leeson, seine durch Fehlspekulationen verursachten Verluste von 827 Millionen Pfund bei der Barings Bank über längere Zeit zu vertuschen. Nachfragen aus der Zentrale konnte er mit Fälschungen und Ausreden einfach abwimmeln. Am Ende brachen seine kühnen Wetten der gesamten Barings Bank das Genick.
Der eingangs erwähnte Bernard Madoff, der den grössten Finanzbetrug aller Zeiten beging, schaffte es dank seinem Charme, rund 65 Milliarden Dollar von Anlegern einzusammeln. Da er mit den frischen Geldern der Investoren die Zinsen oder Auszahlungswünsche der bestehenden Anlegergemeinde bediente, fragte niemand nach dem Geschäftsmodell und sein Betrug flog lange nicht auf.
Selbst in der Schweiz ist Finanzbetrug keine Seltenheit. Namen wie Werner K. Rey, Martin Ebner oder Dieter Behring dürften noch ein Begriff sein. Vor zehn Jahren fielen Schweizer Anleger zuletzt im grossen Stil auf ein Schneeballsystem herein: Der «European Kings Club» schaffte es unter der Führung von Damara Bertges 20 000 Schweizer zu prellen.>
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UBS 14.10.2010: <Finanzkrise: "Versager" dürfen Millionen-Boni behalten> - Ospel, Wuffli und weitere müssen keine Boni-Millionen zurückgeben
Der Steuerzahler der Schweiz hat der UBS 64 Milliarden Franken geschenkt, damit die UBS überlebt. Die Verantwortlichen, die die UBS in diese Krise geritten haben (Ospel, Wuffli und weitere), sollen nun KEINEN Beitrag leisten. Sie dürfen gemäss Alt-Bundesrat und UBS-Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger ihre Boni behalten. Diese Bankenpraxis ist verwirrend, aber das ist normale schweizer Logik: Diejenigen, die "oben" sitzen, werden nicht bestraft. Eigentlich fragt man sich, wieso die schweizer Staatsanwaltschaft nicht schon lange gegen Ospel, Wuffli etc. tätig ist, bei 64 Milliarden Franken Schaden. Aber lesen Sie selbst:
aus: 20 minuten online; 14.10.2010;
http://www.20min.ch/finance/news/story/-Versager--duerfen-Millionen-Boni-behalten-31595697
<von Lukas Hässig - Ospel, Wuffli und Co. haben unternehmerisch versagt. So sagt es der «Transparenzbericht» der UBS zum Crash. Die Boni will die Bank aber trotzdem nicht im grossen Stil zurück.
UBS-Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger will nicht klagen.
Vor zwei Jahren musste die Schweiz die UBS mit fast 70 Milliarden Franken vor dem Kollaps retten. Vor 6 Monaten forderten die Aktionäre ihr Management auf, Klagen gegen die Verantwortlichen zu prüfen. Vor 4 Monaten verlangte eine Parlamentskommission die Prüfung von Klagen.
Infografik Von der Finanzkrise zur WirtschaftskriseRückzugsgefecht um das Bankgeheimnis UBS-Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger präsentiert den Bericht um 10.00 Uhr vor den Medien. 20 Minuten Online berichtet live.Heute liefert UBS-Präsident Kaspar Villiger die Antwort. Sie lautet: keine Klagen, obwohl der Crash nicht hätte geschehen dürfen. «Mit unserem Entscheid, auf rechtliche Schritte zu verzichten, wollen wir weder begangene unternehmerische Fehler beschönigen noch die handelnden Personen von ihrer unternehmerischen Verantwortung freisprechen», sagt Villiger. Aber: «Die Lehren aus der Vergangenheit sind gezogen, und die neue Führung hat UBS auf nachhaltigen Erfolg ausgerichtet.»
Schwamm drüber
Alle rechtlichen Abklärungen und auch zwei neue Studien von unabhängigen Experten hätten laut Villiger gezeigt, dass die Ex-Chefs nicht willentlich die Bank in die Krise steuern wollten. Schwamm drüber also – und das trotz einzigartigem Debakel, das auf ein kolossales Versagen der ehemaligen Führungsspitze der UBS zurückzuführen ist.
Und das listet die Bank in ihrem Bericht auf:
Chronik eines irrlichternden Managements
- Die Führung wollte die Nummer eins der Welt werden, doch ihre Strategie war «zu wenig systematisch» geplant;
- «Dieselben Geschäfte» seien innerhalb der Bank an verschiedenen Orten betrieben worden und hätten die Handelsverluste vervielfacht;
- Es habe «Warnungen» gegeben, doch die Führung meinte, sie hätte sich gegen Verluste im US-Hypothekenmarkt abgesichert;
- Zum US-Steuerbetrugssystem schreibt die UBS, es habe eine «ganzheitliche und kontinuierliche Risikoanalyse» gefehlt.
Hochrisikostrategie ohne Planung, Doppelspurigkeiten ohne die eigenen Risiken zu kennen, Warnungen in den Wind geschlagen, Augen und Ohren zu im US-Steuerfall – die Aufzählung liest sich wie die Chronik eines irrlichternden Managements, das sich in den guten Jahren als Crème de la Crème des globalen Bankings feiern liess.Nun zeigt sich in einem Bericht, der notabene nicht von einem externen Kritiker stammt, sondern von der betroffenen Bank selbst, dass an der Spitze eines
80 000 -köpfigen Multis in gröbster Art und Weise gepfuscht wurde. Was haben die Verantwortlichen in all den Jahren getan?, fragt man sich unwillkürlich. Und kommt zum Schluss: sicher nichts Gescheites.100 Millionen in fünf Jahren für nachhaltiges Scheitern
Im Kontrast dazu stehen die bezogenen Gehälter und Boni. Die beiden Aushängeschilder der früheren UBS, Präsident Marcel Ospel und sein CEO Peter Wuffli, liessen sich von 2002 bis 2006 je rund 100 Millionen Franken überweisen. Ein grosser Teil davon erfolgte als Bonus für vermeintlich nachhaltige Leistungen. Wie sich ab 2007 herausstellte, führten ihre Entscheide nicht zu einer Plattform für eine gedeihliche Zukunft, sondern direkt ins Eismeer.
Nun hätte die neue UBS-Führung unter Präsident Kaspar Villiger die Chance gehabt, einen Teil dieser unverdient erhaltenen Millionen zurückzufordern. Gemäss Transparenzbericht verzichteten die Ex-Manager auf 70 Millionen.
An einer Stelle geht die Bank indirekt darauf ein. In ihrem Gutachten habe die beauftragte Zürcher Anwaltskanzlei Bär & Karrer aufgezeigt, dass der Verwaltungsrat die Möglichkeit habe, gegen die Ex-Chefs zu klagen, auf noch ausstehende Auszahlungen von Boni und Entschädigungen zu verzichten oder einen Vergleich mit den Verantwortlichen anzustreben.
Bekannt ist, dass Peter Wuffli, Marcel Ospel und weitere ehemalige Topshots der alten UBS auf vertraglich zugesicherte Entschädigungen verzichteten.
Die neue UBS lässt die alte Crew einfach springen
Dass aber die neue UBS-Führung von den Managern, die sich als unfähig entpuppt hatten, einen grossen Teil der früheren Boni zurückgefordert hätte, darauf wartet man vergebens. Dabei wäre es genau das, was die Öffentlichkeit erwartet: Die UBS setzt den Ex-Chefs das Messer an den Hals, fordert ultimativ je 70 der 100 in den Jahren 2002 bis 2006 erhaltenen Boni-Millionen von Ospel & Co. zurück. Sonst, so die Drohung, würde sie diese einklagen.
Stattdessen geben UBS-Präsident Kaspar Villiger und UBS-CEO Oswald Grübel, die mit den unteren Chargen erbarmungslos umgehen, falls sich diese in der Vergangenheit etwas zuschulden kommen liessen, freiwillig die Trumpfkarten aus der Hand. Vorschnell haben die Spitzenleute Ende letzten Jahres bekannt gemacht, dass sie auf Klagen gegen die alte Crew verzichten würden.
In ihrem heutigen Bericht geht die Bank noch weiter. «Falls aus dem Kreis der Aktionäre ein Antrag gestellt würde, die Generalversammlung solle die Einleitung einer Klage auf Kosten der Gesellschaft beschliessen, würde es der Verwaltungsrat als seine Pflicht erachten, einen entsprechenden Antrag zur Ablehnung zu empfehlen.»
Hände weg von Klagen, ruft die Führung ihren Eigentümern also zu. «Es ist wichtig, dass wir uns jetzt auf die Zukunft konzentrieren können», begründet Villiger im Communiqué. «Heute haben wir die Grundlage geschaffen, um einen Schlussstrich unter die vergangenen Ereignisse zu ziehen.»
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19.10.2010: <Mehr Kontrolle: EU-Finanzminister verschärfen Regeln für Hedgefonds>
Ist das eine gute Nachricht? Hedge-Fond sollen besser überwacht werden. Aber Überwachungsbehörden kann man doch alle "schmieren", wenn Bank will. Aber lesen Sie selbst:
aus: Spiegel online; 19.10.2010;http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,724043,00.html
<Manager von Hedgefonds müssen in Europa künftig eine Lizenz beantragen - und dafür ihre Methoden offenlegen. Darauf einigten sich die EU-Finanzminister. Das Ziel ist es, die hoch spekulative Branche stärker zu beaufsichtigen.Luxemburg - Sie setzen Billionen Euro um, und konnten ihre Geschäften in Europa bislang weitgehend ohne Kontrollen durch Aufsichtsbehörden nachgehen. Doch künftig soll es schärfere Vorschriften für Hedgefonds-Manager geben. Darauf haben sich die Finanzminister der Europäischen Union verständigt.
Die EU kommt mit der Regulierung von Hedgefonds dem Beschluss der G20-Länder nach, als Lehre aus der Finanzkrise für alle Finanzmarktteilnehmer Regeln zu erstellen. Für Hedgefonds gab es bisher zwar in Deutschland Vorschriften, aber nicht auf EU-Ebene. Zuletzt mussten die Finanzminister noch Bedenken Großbritanniens ausräumen. Am Finanzplatz London sind 80 Prozent der in Europa tätigen Hedgefonds angesiedelt.
Vorgesehen ist nun
- ein "Pass", der den Handel mit Hedgefonds in ganz Europa erlaubt
- und eine Überwachung durch Aufsichtsbehörden.
Wer die Lizenz zum Vertrieb seiner Produkte bekommen will, muss
- geheim gehaltene Anlagestrategien und Bewertungsmethoden offenlegen - gegenüber Investoren und der Aufsicht,
- ein Mindestkapital nachweisen
- und sicherstellen, dass das Fondsvermögen ordnungsgemäß in Depotbanken verwahrt wird.
Der Durchbruch sei "aus deutscher Sicht extrem zu begrüßen", sagte Jörg Asmussen. Der Staatssekretär mit SPD-Parteibuch vertrat den erkrankten Finanzminister Wolfgang Schäuble in Luxemburg. Mit der Einigung sei es möglich, das Ziel einer Regulierung aller Marktteilnehmer bis zum G-20-Gipfel am 11. und 12. November in Südkorea zu erreichen. Auf diese Vorgabe hatten sich die G-20-Länder vor gut einem Jahr in den USA geeinigt.
Das Geschäftsvolumen der Hedgefonds wird auf mehrere Billionen Euro geschätzt. Allein in Deutschland seien Spezialfonds mit einem Vermögen von 720 Milliarden Euro und offene Immobilienfonds mit einem Volumen von 110 Milliarden Euro betroffen, sagte Asmussen. Es sei auch im Interesse von Anlegern, wenn etwa ihre Pensionsfonds nun überwacht würden.
cte/AFP/Reuters>
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Gezielte Psycho-Manipulation durch die Bank? - Auch das ist möglich:
4.11.2010: Die "Hamburger Sparkasse" (Haspa) fichierte psychische Eigenschaften ihrer Kunden, um "Produkte" besser anzupassen
Wenn die persönlichen Angaben vom Kunden freiwillig abgegeben werden, dann ist das eine Sache. Wenn aber zur Führung eines Kontos psychologische Daten pflichtmässig erhoben werden, dann ist das Persönlichkeitsverletzung. Und Verträge, die aufgrund von Psychomanipulation zustandekommen, sind eigentlich ungültig., weil sittenwidrig. Nun, die Sparkasse hat mitgeteilt, die brisanten Schubladen-Daten seien "gelöscht". Aber lesen Sie selbst:
aus: Stern online: Reaktion auf Medienbericht: Hamburger Sparkasse löscht Psycho-Profile; 4.11.2010;
http://www.stern.de/wirtschaft/geld/reaktion-auf-medienbericht-hamburger-sparkasse-loescht-psycho-profile-1620570.html
<"Genießer", "Bewahrer", "Abenteurer" - die Hamburger Sparkasse hat psychologische Profile ihrer Kunden erstellt, um Finanzprodukte besser verkaufen zu können. Nachdem diese Praxis öffentlich wurde, hat die Bank angekündigt, die entsprechenden Daten umgehend zu löschen.
Die Hamburger Sparkasse (Haspa) verzichtet künftig auf die Erhebung psychologischer Kundenprofile. Alle gewonnenen Erkenntnisse würden gelöscht, teilte die Sparkasse am Donnerstag mit. Sie reagierte damit auf Berichte von NDR Info, wonach mit den psychologischen Profilen Versicherungen oder Aktien effektiver verkauft werden sollten.
Dem Bericht zufolge teilte die größte deutsche Sparkasse ihre Kunden in sieben Typen ein, darunter etwa "Bewahrer", "Hedonisten" (Lustmensch [web01]) oder "Abenteurer". Wie aus dem Sender vorliegenden Dokumenten hervorgeht, sollen die Bankberater dadurch gezielter auf die Verbraucher zugehen und je nach Typ Fantasie und Genuss ins Spiel bringen - oder Ängste aufbauen.
"Ich finde das ekelhaft"
In den Haspa-Unterlagen, die NDR Info im Internet veröffentlicht hat, sind konkrete Verkaufsstrategien vermerkt. Bei "disziplinierten" Kunden etwa sollten die Berater "Rechenbeispiele bis zur dritten Stelle hinter dem Komma" präsentieren. Bei konservativen "Bewahrern" dagegen solle vor allem die Sicherheit der Anlagen betont werden. Die Kunden der Bank würden über die Einordnung in verschiedene psychologische Profile nicht informiert, hieß es.
Edda Castelló von der Hamburger Verbraucherzentrale zeigte sich entsetzt über das Vorgehen der Haspa. "Wenn ich mir die Unterlagen anschaue, dann finde ich das, ehrlich gesagt: ekelhaft." Während Verbraucherschützer versuchten, Bankkunden zu rationalen und vernünftigen Entscheidungen zu bewegen, mache die Hamburger Sparkasse das Gegenteil: "Man versucht, indem man sich ins Gehirn hineinschleimt, Vertrauen zu finden und den Verbraucher in einer Weise zu beeinflussen, die nicht in seinem Interesse ist."
Haspa spricht von "Missverständnissen"
Auf welcher Datenbasis die Sparkasse ihre Kunden einordnete, sei laut NDR Info unklar. Ohne Zustimmung der Kunden ist eine ausführliche Auswertung etwa von Girokonten nicht erlaubt. Außerdem müssten die Kontoinhaber über den Zweck der Auswertung informiert werden.
Die Haspa hatte den Bericht zunächst dementiert, eine "Einordnung in Schubladen" finde nicht statt. "Unsere Berater begleiten ihre Kunden in der Regel über einen langen Zeitraum und kennen sie sehr gut. Dabei werden auch die unterschiedlichen Serviceansprüche und Wünsche der Kunden berücksichtigt", erklärte eine Sprecherin. Etwas später folgte die volle Kehrtwendung: Man bedaure, "dass es in der öffentlichen Wahrnehmung zu Missverständnissen gekommen" sei.
söw/DPA/DAPD/AFP>
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15.12.2010: Dresscode bei der UBS
aus: Welt online: Hautfarbene Wäsche: Grossbnak erlässt kruden Dresscode für Angestellte; 15.12.2010;
http://www.welt.de/lifestyle/article11643530/Grossbank-erlaesst-kruden-Dresscode-fuer-Angestellte.html
<Die Schweizer Bank UBS hat sich für ihre Mitarbeiter einen umfassenden Dresscode ausgedacht: künstliche Fingernägel, hautfarbene Wäsche und Socken ohne Muster.
Das passende Äußere zum Banker-Image: Die Schweizer Bank UBS macht ihren Angestellten knallharte Vorgaben was den Dresscode angeht. So müssen Frauen hautfarbene Unterwäsche tragen. Die wird dann allerdings von züchtiger Kleidung umhüllt, nicht so wie bei Dita von Teese. Auf extravaganten Schmuck sollen die Damen verzichten. Insgesamt 40 Seiten umfasst das Kompendium mit detaillierten Anweisungen an die Angestellten. Dazu gehört auch die Aufforderung an die weiblichen Beschäftigten, aparte künstliche Fingernägel zu haben. Der Rock sollte hinten nicht zu eng sitzen, die ursprüngliche Farbe bei gefärbten Haaren nicht sichtbar sein. Ein klares "Nein" gibt es auch zu Knoblauch oder Zwiebeln, die den Geruch der Angestellten beeinträchtigen könnten. Gleiches gilt natürlich auch für Zigaretten. Bei UBS sind Tattoos strikt untersagt. David Beckham trägt, was Männer bei UBS tragen sollen: einen dunklen Anzug. So sehen sie aus, die perfekten Angstellten bei UBS. Und nicht vergessen: die Socken der Herren dürfen keine Muster haben.
Mit einem speziellen Dresscode, der unter anderem hautfarbene Unterwäsche und aparte künstliche Fingernägel vorsieht, arbeitet die durch die Finanzkrise gebeutelte Schweizer Großbank UBS an ihrem Renommee.
Das Bankhaus erließ jetzt ein mehr als 40 Seiten umfassendes Kompendium mit detaillierten Anweisungen an seine Angestellten.
Frauen sollen demnach keinen aufdringlichen Schmuck tragen und darauf achten, dass ihre Röcke hinten nicht zu sehr spannen. Unterwäsche solle nicht sichtbar sein, ebensowenig wie die ursprüngliche Farbe bei gefärbten Haaren.
Für Männer ist ein klassischer Businessanzug vorgeschrieben, vorzugsweise – wie bei der weiblichen Oberbekleidung – in den Farben anthrazit, schwarz oder dunkelblau. Die Socken müssen schwarz sein und dürfen keine Muster aufweisen.
Tatoos und Piercings sind bei Männern und Frauen gleichermaßen tabu, ebenso wie der Geruch nach Knoblauch, Zwiebeln oder Zigarettenrauch.
Die Reputation von UBS sei für die Bank das höchste Gut, heißt es zur Begründung. Ein tadelloses Verhalten gehe einher mit einer einwandfreien Präsentation.>
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<Eigentlich ist ein Dresscode ja sinnvoll. Zum Beispiel verhindert er, dass Bankangestellte in löchrigen Kapuzen-Pullis vor die Kunden treten. Die Großbank UBS übertrieb es aber offensichtlich mit den Regelungen und gab allerhand skurrile Hinweise. Nun rudern die Schweizer zurück.
UBS 17.12.2010: Es waren doch nur Empfehlungen und keine strengen Vorschriften
aus: n-tv online: Farbe der Unterwäsche nun doch egal? UBS-Dresscode nicht so gemeint; 17.12.2010;
http://www.n-tv.de/panorama/UBS-Dresscode-nicht-so-gemeint-article2179461.html
Es war wahrscheinlich gut gemeint, brachte der Bank aber viel Häme ein. Ein zunächst für Angestellte in fünf Pilot-Filialen der Großbank UBS gedachtes 52-seitiges Papier mit Bekleidungs-Tipps und -Richtlinien löste in Medien sarkastische Überschriften wie "Dress Test" und "No Sexiness in the City" aus und veranlasste die Bank zum Wochenende zu einem internen Memo, um, wie es dort hieß, Ungenauigkeiten und Missverständnisse auszuräumen.
In dem "UBS Corporate Wear Dress Guide for Women und Men" ist Nützliches mit eher Trivialem gemischt. Es gibt eine Anleitung, wie der Windsor-Knoten einer Krawatte zu binden ist, aber auch die Vorschrift, dass weibliche Angestellte fleischfarbene Unterwäsche und Seidenstrümpfe zu tragen hätten. Männer sollten rasiert und nicht mit einem Dreitage-Bart zur Arbeit erscheinen. "Es ist Ihnen freigestellt, ob Sie einen elektrischen Rasierer benutzen oder sich auf die altmodische Art rasieren", hieß es in der auf Englisch vorliegenden Broschüre. Zu erfahren ist auch, dass Schminke Frauen kompetenter aussehen lässt und dass man unter der Woche möglichst keinen Knoblauch essen sollte.
Empfehlungen statt harte Vorschriften
UBS war in der Finanzkrise fast unter die Räder gekommen, musste Staatshilfe in Anspruch nehmen und in der Schweizer Öffentlichkeit viel Kritik einstecken. Um die zum Teil abgewanderten Kunden wieder zurückzuholen, hat die Bank eine Image-Kampagne eingeleitet, die vom Formel 1-Sponsoring bis zur optischen Auffrischung der rund 300 Filialen in der Schweiz reicht, die am Ende ein einheitliches Erscheinungsbild aufweisen sollen.
Im Kern gehe es darum, dass Angestellte einen dunklen Anzug mit weißem Hemd oder Bluse, eine rote Krawatte oder ein Halstuch und schwarze Schuhe zu tragen haben, hieß es in dem nun verfügten Memo. Die Vorschriften würden angewandt, wenn die ersten der neu renovierten Filialen wieder eröffnen. Ursprünglich seien die Richtlinien 2009 für Personen geschrieben worden, die bei Drittfirmen angestellt sind und vorübergehend auf Veranstaltungen der UBS arbeiten, erklärte ein Sprecher. Sie wurden dann wohl auf den Empfangsbereich und auf Fahrer ausgeweitet. Es handele sich mehr um Empfehlungen als um harte Vorschriften, sagte der Sprecher weiter. Ob alle Filial-Angestellten in der Schweiz sich mit den 52 Seiten vertraut machen müssen, hänge auch davon ab, wie die Belegschaft in den Pilot-Filialen darauf reagiere.
rts>
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Mannheim 15.12.2010: Die erste Muslim-Bank in Deutschland - und nun haben die Muslime ihre eigene Bank - Religionskrieg gibts nun auch im Bankenwesen
Der Koran kennt Handelsverbote für Glücksspiel, Waffen oder Pornografie. Aber Ehrenmorde, die Unterdrückung von Frauen und Zwangsheiraten haben nun ihre Bank gefunden. Scheinbar fehlt eine Menschenrechtsbank, so dass dann gleich alles verboten wäre, dafür die Akzente auf das Miteinander gesetzt würden. Aber ein Miteinander haben Banken eher nicht vor, denn die fressen ja einander. Aber lesen Sie selbst:
aus. Welt online: Korankonformes Sparen: Islam-Bank eröffnet erste Filiale in Mannheim; 15.12.2010;
http://www.welt.de/finanzen/article11652709/Islam-Bank-eroeffnet-erste-Filiale-in-Mannheim.html<Der Koran verbietet unschickliche Investitionen, Spekulationsgeschäfte und Zinsen
Ein türkisches Geldhaus hat eine erste deutsche Filiale eröffnet. Das Interesse an korankonformen Geldanlagen ist Experten zufolge riesig.
Glücksspiel, Waffen oder Pornografie – was der Mensch meiden soll, damit soll er keinen Handel treiben. So sieht das auch der Koran. Entsprechend hat sich in der streng islamisch geprägten Welt ein Bankwesen etabliert, das im Einklang mit der muslimischen Rechtslehre steht. Verboten, weil sündhaft, sind danach unschickliche Investitionen, Spekulationsgeschäfte und Zinsen. Nach einigen Startschwierigkeiten könnten islamgerechte Finanzgeschäfte wie Fonds oder die zinslose Baufinanzierung nun auch in Deutschland an Bedeutung gewinnen.
15 Prozent der rund vier Millionen in Deutschland lebenden Muslime dürften ein ernsthaftes Interesse daran haben, ihr Geld im Einklang mit dem Koran anzulegen, schätzt Unternehmensberater Philipp Wackerbeck von Booz & Company. Dabei bestünde ein Marktpotenzial von rund 1,6 Milliarden Euro. Der Berater ist nicht der einzige, der an die Zukunft der islamkonformen Branche in Deutschland glaubt. Die Kuveyt Turk Bank hat eine erste deutsche Filiale in Mannheim eröffnet, mit der Absicht, „sobald wie möglich“ die Lizenz zur Vollbank zu erhalten, so Geschäftsführer Ugurlu Soylu. Dann wäre sie die erste islamkonforme Bank in Deutschland. Bisher hat sie lediglich die Erlaubnis, Geld in Drittstaaten einzulagern – die Kunden könnten ein zinsloses Konto in der Türkei eröffnen.
„Die Quintessenz des Islamic Bankings ist, dass jedem Transfer ein reales Gut zugrunde liegen muss“, erklärt Volkswirt Soylu. Daher erhalte der Anleger keine Zinsen, sondern werde am wirtschaftlichen Erfolg der Bank beteiligt. Das Finanzhaus gestalte im Gegenzug seine Tätigkeiten transparent, vermeide unangemessen riskante Geschäfte und setze nicht auf die Branchen, die der Koran ablehnt. In stark muslimisch geprägten Ländern legt die Kuveyt Turk schariakonforme Fonds im dreistelligen Millionenbereich auf, doch in Deutschland betritt die Bank fast noch unbestellten Boden mit ihrem Vorstoß.
Einige wenige Finanzdienstleister wie die Schweizer UBS-Bank, die Allianz oder der Vermögensverwalter Meridio führen Fonds, die nach den Regeln des Islam aufgelegt und von einem Scharia-Rat geprüft wurden. Deren Volumina nehmen sich mit unteren zweistelligen Millionenbeträgen aber eher klein aus. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage auch in Deutschland langfristig steigen wird“, erklärt eine Sprecherin der Allianz. Die meisten großen Finanzhäuser zeigen dem Thema jedoch in Deutschland noch die kalte Schulter. Ihre Kunden hätten ihnen bisher kein Interesse an die Filialen herangetragen, erklären Union Investment und Deka, die Investmentfondssparten der Volksbanken und Sparkassen auf Anfrage.
Deutsche Bank ist im islamkonformen Geschäft aktiv
Die Deutsche Bank ist im Ausland längst ins islamkonforme Bankgeschäft eingestiegen. Doch für Deutschland verweist sie auf ihre 54 „Bankamiz“-Filialen, welche die Kunden auch auf Türkisch beraten: „Unsere muslimischen Kunden kaufen die klassischen Produkte der Deutschen Bank.“ Soylu von der Kuveyt Turk glaubt, dass viele deutsche Banken kaum Interesse daran haben, eine Nachfrage aktiv bei Kunden zu wecken, denen sie auch konventionelle Produkte verkaufen können.
Die vorwiegend aus der Türkei stammenden Einwanderer seien ihrerseits eher durch eine pragmatische Rechtslehre des Islam geprägt, die sie gerade bei Finanzen eher auf das vorhandene Angebot zurückgreifen lasse, anstatt islamkonforme Produkte aktiv einzufordern. „Das ist in England mit seinen vielen Einwanderern aus Indien und Pakistan anders.“ Das größte Potenzial sieht Booz-Berater Wackerbeck im Baufinanzierungsgeschäft. „In Deutschland liegt die Immobilienbesitzquote unter Muslimen bei etwa 20 Prozent, in der Türkei dagegen bei 80 Prozent.“ Dies zeige, dass der eigene Hausbesitz sehr wichtig für Bürger mit türkischen Wurzeln sei.
Durch das Zinsverbot ist beispielsweise ein Hauskauf über ein normales Darlehen aber nicht erlaubt. Ein Investor – oder eine Bank – müsste die Immobilie erwerben, um sie dann mit einem Gewinnaufschlag per Raten an den eigentlichen Käufer weiterzuverkaufen. Doch dabei fiele in Deutschland gleich zweimal die Grunderwerbssteuer an – ein Wettbewerbsnachteil für die islamkonforme Variante.
Diese und andere steuerliche Details will die Kuveyt Turk Bank noch mit der deutschen Finanzaufsichtsbehörde klären. Auch in Frankreich, so betont Soylu, habe sich der Staat bereits flexibel gezeigt: Hier wurden für islamgerechte Transaktionen steuerliche Sonderregelungen geschaffen. Auch Taoufik Bouhmidi, der Ende 2008 die Finanzberatung für Muslime und Freunde (FMF) gründete, sieht in der Möglichkeit einer schariagerechten Baufinanzierung große Chancen: „Das wäre der Durchbruch.“
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