http://www.20min.ch/news/dossier/japanbeben/story/Radioaktives-Wasser-offenbar-ins-Meer-gelaufen-16519672
Etwa 45 Tonnen hochradioaktiv verseuchten Wassers sind am
Wochenende aus einem Säuberungsbehälter des havarierten
Atomkraftwerks Fukushima Eins ins Meer gelaufen.
Ein Pool mit radioaktivem Wasser sei am Sonntagmittag um
den Apparat zur Dekontaminierung entdeckt worden, teilte
der japanische AKW-Betreiber Tepco mit. Das Gerät sei
abgeschaltet worden, das Leck schien gestoppt zu sein.
Doch später hätten Arbeiter einen Riss in einem Betondamm
entdeckt, durch den das kontaminierte Wasser in eine Rinne
gelaufen sei, die zum Meer führte. Tepco schätzt, dass
alleine aus dem Pool etwa 300 Liter ausgelaufen sind,
bevor das Leck mit Sandsäcken abgedichtet wurde. Ob das
verseuchte Wasser das Meer erreicht hat, wird noch
untersucht.
Japan: Nun ist Baby-Milchpulver Cäsium-verseucht:
http://www.20min.ch/news/dossier/japanbeben/story/Auch-Baby-Milch-radioaktiv-verseucht-26680709
Nach Informationen der japanischen Nachrichtenagentur
Kyodo vom Dienstag wurde in einer Probe des
Nahrungsmittelherstellers Meiji Cäsium von bis zu 30,8
Becquerel pro Kilogramm gefunden.
Wie das Isotop in das Milchpulver gelangte, sei noch
unklar. Das Unternehmen selbst vermute jedoch, dass es auf
die Atomruine in Fukushima zurückzuführen sei, meldete
Kyodo unter Berufung auf informierte Kreise. Die Höhe der
Belastung des Milchpulvers liege jedoch deutlich unter dem
von der Regierung festgesetzten Grenzwert von 200
Becquerel pro Kilogramm.
Der japanische Hersteller plane trotzdem, den Kunden
anzubieten, das Produkt zu tauschen. Betroffen seien rund
400 000 Dosen des Milchpulvers Meiji Step,
hiess es.
Angesichts der besonderen Gefährdung von Babys durch
Strahlen plant die Regierung, neue Grenzwerte für
Babynahrung festzusetzen. Das Isotop in dem
Meiji-Milchpulver wurde in Dosen gefunden, deren
Verfallsdaten auf den 4., 21., 22. und 24. Oktober des
kommenden Jahres lauten.
Das japanische Militär beginnt an diesem Mittwoch mit
Dekontaminierungsarbeiten in der 20-Kilometer-Sperrzone um
das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Eins. Das Kabinett
billigte am Dienstag dafür den Einsatz von rund 900
Soldaten der Selbstverteidigungsstreitkräfte.
Sie sollen in vier Orten in der Provinz Fukushima
öffentliche Gebäude von radioaktiven Strahlen reinigen.
Die Gebäude in den Ortschaften Namie, Naraha, Tomioka und
Iitate sollen als Stützpunkte für eine grossangelegte
Dekontaminierung verstrahlter Gebiete dienen, mit der die
Regierung im Januar beginnen will. Der Einsatz der
Streitkräfte ist auf etwa zwei Wochen angelegt.
http://bazonline.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Streit-um-Japans-verseuchte-Gebiete--/story/18502338
Erst am Sonntag wurde das Reinigungskonzept für Bauten
medienwirksam in Okuma vorgestellt. Laut einem Bericht der
«Japan Times» ist die von den
Behörden angepriesene Effektivität der Methode aber
fragwürdig. Auch
nach einer Wasserbehandlung von über 40 Minuten liessen
sich die Strahlenwerte kaum mehr reduzieren.
Ähnliches wird von weiteren Pilotprojekten in der
Sperrzone berichtet, die laut der «New York Times» bereits wieder
eingestellt werden mussten.
Die Frage nach der Durchführbarkeit einer Wohnbarmachung
der Sperrzone ist jedoch längst nicht nur Thema eines
wissenschaftlichen Disputs. In Japan ist ein wahrer Streit
um den Sinn des Regierungsprojektes entbrannt. Befürworter
der Idee sehen diese als Metapher für Japans Wiedergeburt.
Für die Regierung stellt die mögliche Wiederbelebung des
verstrahlten Gebietes ein Vorzeigeprojekt dar, welches der
Welt zeigen soll, dass Japan noch immer eine technisch
überlegene und äusserst entschlossene Nation ist.
Die Gegner auf der anderen Seite befürchten, dass das
gigantische Unterfangen zum Millionengrab für das Land werden
könnte. Denn die Ausmasse des Vorhabens sind wahrlich
monumental. Um die Sperrzone um Fukushima wieder bewohnbar
zu machen, müssten nicht nur Tausende von Gebäuden von
radioaktiven Teilchen gereinigt werden, sondern man müsste
auch den Oberboden auf einer Fläche von rund 15'000
Quadratkilometern abtragen. Gemäss «New York Times» würde dies
bedeuten, dass sogar bewaldete Hügelzüge kahlgeschlagen
und abgeschabt werden müssten.
Bis anhin ist das beispiellose Projekt auch nicht gerade
auf einem guten Weg. Die japanische Regierung musste
Probegrabungen einstellen, weil sich die Gemeinden weigern, die Tonne
verseuchter Erde zu lagern. Andernorts massen
Wissenschaftler auch nach einem ausführlichen
Reinigungsprozedere Strahlenwerte, die weit über dem
internationalen Grenzwert für langfristige Bewohnbarkeit
waren. Tomoya Yamauchi von der Universität Kobe meinte
etwa, in Fukushima City habe man die Strahlenbelastung
gerade einmal um ein Viertel senken können. Dies bedeute,
dass die Strahlendosis in der Stadt noch immer viermal
stärker sei als die maximale empfohlene Belastung. «Daraus
können wir nur schliessen, dass dieses Vorhaben bisher ein
Fehlschlag war», kommentiert Yamauchi den Aufräumplan
gegenüber der «New York Times».
Derweil stehen auch viele der Evakuierten dem gigantischen
Vorhaben skeptisch gegenüber. Die älteren Generationen
zweifeln, dass selbst bei einer erfolgreichen Durchführung
überhaupt Jüngere zurück in das Gebiet ziehen würden. Andere
bezeichnen das Vorhaben als wahnwitzig und als einen Versuch
der Regierung, sich vor Kompensationszahlungen zu drücken.
Viele Familien bezeichnen das Ganze schlussendlich als zu
gefährlich. Eine Frau meinte gegenüber der Zeitung etwa:
«Wie sollen wir da wieder leben? Sollen wir dann die ganze
Zeit Schutzmasken tragen?»
Und im kriminellen Atom-Japan wird sogar Geld geklaut, das
für Fukushima-Opfer gespendet wurde:
Tokio - Jedes Jahr subventioniert Japan seine
Walfangflotte mit großen Summen. 2011 soll die
Walfangindustrie rund 22 Millionen Euro mehr erhalten
haben - das Geld wurde vom Parlament im Rahmen des
Fukushima-Hilfsfonds genehmigt, wie die Umweltorganisation
Greenpeace
berichtet. Normalerweise würden sich die Subventionen auf
umgerechnet 7,5 Millionen Euro belaufen.
Die Gelder aus dem Hilfsfonds beantragte das
Fischereiministerium, weil einige der vom Erdbeben und
Tsunami zerstörten Küstenstädte von der Walfangindustrie abhängen,
berichtet die britische BBC. Junichi Sato von Greenpeace
Japan verurteilt die staatliche Unterstützung: "Nicht nur,
dass die Walfang-Industrie nicht ohne immer höhere
Subventionen auskommt. Nun nimmt sie den Opfern des 11. März Geld weg,
während es am dringendsten benötigt wird." Es sei ein
neuer, beschämender Tiefpunkt für den Walfang und die
Politiker, die ihn fördern.
Bereits im August war bekannt geworden, dass die
japanische Regierung den Walfang in dieser Saison mit
einer größeren Summe unterstützen will, um zusätzliche
Sicherheitsvorkehrungen zu ermöglichen. Hintergrund dafür
seien die wiederholten Störaktionen von Tierschützern.
Insbesondere die Organisation Sea Shepherd geht mit den
Walfängern in der Antarktis in die offene Konfrontation.
Im Februar 2011 hatten die Japaner
die Jagd daher frühzeitig beendigt. Mit drei
Schiffen waren die Umweltschützer der Fangflotte gefolgt.
Im Januar 2010 kam es zu einer Kollision,
bei der Sea Shepherds futuristischer Trimaran "Ady Gil"
sank.
Die Kommission hatte 1986 ein Moratorium für den
kommerziellen Walfang in Kraft gesetzt. Japan nutzt
allerdings ein Schlupfloch des Abkommens, indem es Wale
offiziell zu wissenschaftlichen Zwecken jagt. Es macht
aber kein Geheimnis daraus, dass das Fleisch der erlegten
Tiere in Geschäften und Restaurants verkauft wird. Die
japanischen Behörden vertreten die Ansicht, dass der
Walfang eine jahrhundertealte Tradition ist, die nicht
verloren gehen darf.
http://www.n-tv.de/panorama/Strahlendes-Wasser-soll-ins-Meer-article4955331.html
Und was nicht gesagt wird: Der Boden um das AKW Fukushima
SENKT sich durch das Gewicht der Wasserfäller.
Zwar wird ein Teil des aus dem Kraftwerk ausgetretenen
und hochgradig verseuchten Wassers dekontaminiert und zur
Kühlung der in Folge des Erdbebens und Tsunami vom 11.
März beschädigten Reaktor 1 bis 3 wiederverwendet. Doch
fließen weiter täglich zusätzlich 200 bis 500 Tonnen
Grundwasser in die Reaktorgebäude, wie japanische Medien
meldeten. Die vorhandenen Tanks hätten aber nur eine
Kapazität von 160.000 Tonnen. Im März könnten sie voll
sein. Man könne in den nächsten Jahren nicht immer mehr
Tanks aufstellen, erklärte Tepco.
Der Konzern versicherte laut der Nachrichtenagentur
Kyodo, dass im Falle eines Ableitens von verseuchtem
Wasser ins Meer nur solches verwendet würde, dessen
Belastung unterhalb des vom Staat zulässigen Grenzwerts
liege. Der Fischereiverband äußerte jedoch bereits starke
Bedenken.
Tepco steht wegen der Entsorgung des verseuchten Wassers
in der Kritik. So war im April hochgradig verseuchtes
Wasser mit einer Belastung von 4700 Billionen Becquerel in
den Pazifischen Ozean geflossen, im Mai mit einer
Belastung von 20 Billionen Becquerel. Im April ließ Tepco
zudem absichtlich schwach strahlendes Wasser mit 150
Milliarden Becquerel ins Meer ab, um Platz zur Lagerung
von stark verseuchtem Wasser zu schaffen. Hinzu kommt
Radioaktivität von Partikeln, die mit dem Regenwasser in
den Ozean gespült wurden.
http://www.20min.ch/news/dossier/japanbeben/story/Ex-Direktor-des-AKW-Fukushima-hat-Krebs-25553658
Der ehemalige Direktor des havarierten japanischen
Atomkraftwerks Fukushima hat Speiseröhrenkrebs. Der
56-jährige Masao Yoshida, der Ende November aus
gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war, habe bei einem
Besuch der Anlage selbst darüber gesprochen, teilte die
Betreiberfirma Tepco mit.
«Er sorgte sich um die Spekulationen in den Medien über
seine Krankheit», sagte eine Sprecherin am Freitag.
Eigentlich habe er sich in Ruhe auf seine Behandlung
konzentrieren wollen, dann aber doch entschieden, offen
damit umzugehen, um die Gerüchte zu beenden.
Tepco zufolge ist es aber «extrem unwahrscheinlich», dass
Yoshidas Krebserkrankung in direktem Zusammenhang mit der
Atomkatastrophe in Fukushima steht.
Sollte die direkte Aussetzung radioaktiver Strahlung
überhaupt diese Krebsform auslösen, würde es mindestens
fünf und im Durchschnitt normalerweise zehn Jahre dauern,
bis er sich ausbreite, sagte die Tepco-Sprecherin unter
Berufung auf Angaben von Ärzten. Ob Yoshida operiert
worden ist und welche Behandlung er bekommt, sagte die
Sprecherin nicht.
Yoshida hatte das Atomkraftwerk seit Juni 2010 und damit
auch nach dem schweren Erdbeben und dem anschliessenden
Tsunami am 11. März geleitet. Damals waren mehrere
Reaktoren der Anlage schwer beschädigt worden.
Unter extremen Bedingungen koordinierte Yoshida die
Aufräum- und Reparaturarbeiten an den Reaktoren, deren
Brennstäbe teilweise schmolzen und grosse Mengen von
Radioaktivität freisetzten.
Fukushima strahlt und strahlt und strahlt:
Für die aktuelle Untersuchung errechnete die Regierung
nun eine geschätzte Strahlendosis auf Basis von
Gesundheitschecks von rund 1730 der 29.000 Bewohner der
Orte Namie, Kawamata und Iitate. Demnach liegt die
durchschnittliche Dosis bei etwas über einem Millisievert,
meldete die Agentur Kyodo.
Nach Angaben der Fukushima Medical University war etwa
die Hälfte der 1730 Untersuchten in den ersten vier
Monaten nach Beginn der Atomkatastrophe im März einer
Strahlenbelastung von weniger als einem Millisievert
ausgesetzt, die übrige Hälfte mehr als einem Millisievert.
Bei rund 40 Personen betrug die Dosis zwischen fünf und
zehn Millisievert. Bei etwa einem Dutzend waren es mehr
als zehn Millisievert, wobei die höchste Dosis rund 37
Millisievert betrug. Untersucht wurden auch Arbeiter, die
zu den Reparaturtrupps im havarierten Atomkraftwerk Fukushima
Daiichi gehörten, wie Kyodo weiter meldete.
Für die Erhebung wurde die Strahlendosis auf Basis von
Strahlung in der Luft kalkuliert, die das
Wissenschaftsministerium mit Hilfe eines Systems zur
Erstellung von Strahlenprognosen in Notfällen gemessen
hatte.
Schau her, was die grausam-kriminelle EU macht:
http://www.welt.de/politik/ausland/article13758494/EU-befuerwortet-bis-zu-40-neue-Atomkraftwerke.html
den Neubau zahlreicher
Atomkraftwerke. Im bislang vertraulichen Entwurf "Energy
Roadmap 2050" bezeichne
die Atomkraft als "wichtigen Faktor", heißt
es in einem Vorabbericht der "Süddeutschen Zeitung".
Unterhändlern zufolge sehen die Details mehrerer Szenarien
den
Das Papier soll der Zeitung zufolge in der kommenden
Woche in Brüssel vorgestellt werden und ein europäisches
Gerüst für die nationale Energiepolitik der nächsten
Jahrzehnte liefern. Die Zweifel vieler Europäer an der
Kernkraft erwähne das Papier zwar, halte sie aber offenbar
für überwindbar. "Eine neue Generation der Atomtechnik
könnte helfen, die Abfall- und Sicherheitsbedenken zu
adressieren", zitiert die Zeitung aus dem Papier.
Auch eine finanzielle Förderung der Atomenergie in
Mitgliedsstaaten ähnlich dem Erneuerbare-Energien-Gesetz
für grünen Strom in Deutschland halte die Kommission
Unterhändlern zufolge für möglich. Sie könnte demnach
Subventionen für Neuinvestitionen in Atomkraftwerke, zum
Beispiel in Großbritannien, erlauben.
Reuters/tts>
Kommentar
Das ist ja wohl der totale moralische Bankrott der EU,
jetzt noch neue Atomkraftwerke in die Welt zu setzen. Das
Ganze wird sich aber erledigen, wenn die ersten
Fukushima-Babys auf der Welt sind. In einem Monat ist es
so weit.
Michael Palomino, 9.12.2011
========
Es entweicht radioaktives Wasser ins Meer, nun auch aus
dem AKW Genkai in Japan.
Die "USA" und Kanada hätten schon lange eine
Kriegserklärung gegen Japan deklarieren können, weil Japan
radioaktive Wolken, radioaktiven Regen und per
Meeresströmung auch radioaktives Meereswasser schickt.
Aber die Regierungen dort machen nichts ausser die
Grenzwerte zu erhöhen...
AKW in Genkai (Japan) 10.12.2011:
<Radioaktives Wasser aus japanischem AKW
entwichen>
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Radioaktives-Wasser-aus-japanischem-AKW-entwichen/story/19286370
Fototext: «Es hat verschiedene Probleme
gegeben»: Der Unglücksreaktor in Genkai.
Der Artikel:
<Japan wird erneut von einem Atomunglück
heimgesucht. In einem AKW im Südwesten des Landes, ist
einem Bericht zufolge verstrahltes Wasser ausgetreten.
Aus einer Pumpe im südwestjapanischen Atomkraftwerk Genkai
ist einem Bericht zufolge radioaktives Wasser entwichen.
Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete, das
verstrahlte Wasser sei nach Regierungsangaben aber nicht
in die Umwelt gelangt.
Ein Sprecher der Atomaufsichtsbehörde in Tokio, Testyuy
Saito, teilte heute mit, aus einer Pumpe im Reaktor 3
des AKW Genkai auf der Halbinsel Higaschi-Matsuura seien
am Freitag 1,8 Tonnen radioaktives Wasser ausgetreten.
Die Ursache werde ermittelt.
«Verschiedene Probleme»
«Es hat verschiedene Probleme in Genkai gegeben», sagte
Saito. «Aber es gibt als Ergebnis dieser Ereignisse kein
Sicherheitsproblem.» Die Betreibergesellschaft Kyushu
Electric Power sprach in einer Erklärung vom Freitag von
einem Pumpenproblem, erwähnte aber kein Leck. Saito
sagte, es sei Sache des Betreibers zu entscheiden, ob
ein Leck bekanntgegeben wird.
Der Bürgermeister von Genkai, Hideo Kishimoto
beschwerte sich nach einer Kyodo-Meldung über die
Informationspolitik der Betreiberfirma. «Die
Stadtregierung muss informiert sein», wurde er zitiert.
Er habe den Stromversorger wiederholt aufgefordert,
seine Informationspolitik zu ändern.
Der japanische Ministerpräsident Yoshihiko Noda teilte
unterdessen mit, im havarierten Atomkraftwerk Fukushima
sei in allen drei geschmolzenen Reaktorkernen die
Temperatur unter den Siedepunkt gefallen und die
Strahlung zurückgegangen.
(mrs/sda)>
Kommentar
Langsam wird klar, wieso die AKWs in Japan fast alle an
der Küste stehen: Damit man radioaktives Wasser ganz
leicht ins Meer entsorgen kann - und es kostet nix.
Michael Palomino, 10.12.2011
========
Fukushima 1 am 16.12.2011: Japans
Ministerpräsident behauptet, es sei eine
"Kaltabschaltung" gelungen:
"Cold shutdown": Fukushima ist unter Kontrolle
http://www.20min.ch/news/dossier/japanbeben/story/Fukushima-ist-unter-Kontrolle-21755079
<Neun Monate nach dem Unglück ist der
Katastrophenreaktor von Fukushima stabilisiert. Laut Japans
Ministerpräsident Yoshihiko Nota gelang eine
Kaltabschaltung.
Die Atomkatastrophe von Fukushima ist nach Einschätzung
der japanischen Regierung neun Monate nach ihrem Beginn
unter Kontrolle. Die Reaktoren in der havarierten Anlage
befänden sich «
im
Zustand der Kaltabschaltung», sagte
Regierungschef Yoshihiko Noda am Freitag.
Das Ziel, die in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom
März schwer beschädigten Reaktoren bis zum Jahresende zu
einem sogenannten «cold shutdown» und damit unter
Kontrolle zu bringen, sei nun erreicht, sagte Noda
weiter. Damit träten nicht länger beträchtliche Mengen
an Radioaktivität in die Umgebung aus.
Noch nicht alle Probleme gelöst
Umweltschützer kritisieren das als eine bewusste
Irreführung der Bevölkerung. Nach Definition der
Regierung und des Atombetreibers Tepco liegt eine
Kaltabschaltung vor, wenn die Temperatur am Boden der
Druckbehälter unter 100 Grad gehalten wird.
In dem Atomkraftwerk Fukushima war am 11. März durch
ein Erdbeben der Stärke 9,0 und einen anschliessenden
Tsunami das Kühlsystem so schwer beschädigt worden, dass
die Brennstäbe in den Reaktoren 1 bis 3 vollständig
schmolzen.
Um die Reaktorkammern zu kühlen, besprühen die
Reparaturtrupps sie weiter mit Wasser. Dazu errichtete
Tepco ein Zirkulationssystem, mit dessen Hilfe
inzwischen eine stabile Kühlung der Reaktoren
gewährleistet sei. Die Entsorgung des verseuchten
Wassers stellt weiter eines der grössten Probleme dar.
(dapd)>
========
Fukushima 1 am 16.12.2011: <Umweltschützer
kritisieren Irreführung: Japan erklärt Fukushima für
sicher>
http://www.n-tv.de/politik/Japan-erklaert-Fukushima-fuer-sicher-article5014741.html
<Laut der Regierung in Japan ist
das nach dem Erdbeben beschädigte Atomkraftwerk in
Fukushima unter Kontrolle. Die Reaktoren seien in einem
Zustand der "Kaltabschaltung". Umweltschützer
widersprechen der Darstellung und halten der Regierung
Irreführung vor.
Neun Monate nach der Natur-
und Atomkatastrophe in Japan hat die Regierung das
havarierte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi für sicher
erklärt. Die in Folge des Erdbebens und Tsunamis vom
März schwer beschädigten Reaktoren seien in einem
sogenannten "cold shutdown" (Kaltabschaltung) unter
Kontrolle gebracht. Bis zum Jahresende sollte dies
erreicht werden.
Umweltschützer kritisieren das als eine Irreführung der
Bevölkerung. Nach Definition der Regierung und des
Atombetreibers Tepco liegt eine Kaltabschaltung vor,
wenn die Temperatur am Boden der Druckbehälter unter 100
Grad gehalten wird.
Falscher Gebrauch des Begriffs?
Experten und Umweltschützer werfen der Regierung einen
falschen Gebrauch des technischen Begriffs der
Kaltabschaltung vor. "Hier von Kaltabschaltung zu
sprechen grenzt an eine bewusste Lüge", erklärte
Reinhard Uhrig, Atomexperte von Global 2000. Die
geschmolzenen Brennelemente hätten sich durch den Boden
der Reaktordruckbehälter durchgebrannt und lägen nun als
Klumpen auf dem Boden der Umhüllung. Dort wiesen sie
weiter Temperaturen von schätzungsweise 3000 Grad auf.
Von einem sicheren Zustand seien die Reaktoren noch weit
entfernt.
In dem Akw war am 11. März durch ein Erdbeben der
Stärke 9,0 und einem anschließenden Tsunami das
Kühlsystem so schwer beschädigt worden, dass die
Brennstäbe in den Reaktoren 1 bis 3 vollständig
schmolzen. Um die Reaktorkammern zu kühlen, besprühen
die Reparaturtrupps sie weiter mit Wasser. Dazu
errichtete der Betreiber Tepco ein Zirkulationssystem,
mit dessen Hilfe inzwischen eine stabile Kühlung der
Reaktoren gewährleistet sei. Die Entsorgung des
verseuchten Wassers stellt weiter eines der größten
Probleme dar.
dpa>
========
21.12.2011: Japan:
Abschaltung von Fukushima dauert 40 Jahre>
http://www.20min.ch/news/dossier/japanbeben/story/13511387
<Die Demontage des
havarierten Atomkraftwerks Fukushima im Nordosten Japans
wird nach Regierungsplänen etwa 40 Jahre dauern. Der
Abriss solle in mehreren Etappen erfolgen, sagte
Umweltminister Goshi Hosono.
Als nächster Schritt im Zuge der Aufräumarbeiten nach dem
Unglück vom 11. März sei nun die Entfernung von
Brennmaterial aus der Anlage geplant, teilte die Regierung
mit. Dies solle innerhalb der nächsten zwei Jahre über die
Bühne gehen.
Danach soll nach Regierungsplänen mit der Bergung des
in den Abklingbecken des Meilers lagernden ausgedienten
Brennmaterials begonnen werden. Allein dieser Vorgang
werde mehrere Jahre dauern, weil die Kühlsysteme und die
Becken neu instand gesetzt werden müssten.
Keine neuen Risiken eingehen
Die Bergung des nach der Katastrophe vom März
geschmolzenen Atommaterials in den Reaktoren eins bis
drei soll in rund zehn Jahren begonnen und binnen
weiterer mehr als 20 Jahre abgeschlossen werden, sagte
Hosono. Hierfür seien neue technische Anlagen nötig.
Die Arbeiten sollten erfolgen, ohne dass sich «neue
Risiken» für die Bevölkerung ergäben, sagte der
Minister. Etwa 80'000 Menschen mussten wegen der hohen
Strahlenbelastung ihre Wohnungen und Häuser verlassen.
Die ersten von ihnen können im Frühjahr wieder
zurückkehren.
Die Regierung hatte vor kurzem erklärt, im Kraftwerk
sei mittlerweile der Zustand der sogenannten kalten
Abschaltung erreicht. Damit können die Aufräumarbeiten
in eine neue Phase eintreten.
Das schwere Unglück in Fukushima hatte sich am 11. März
als Folge eines starken Erdbebens und eines
anschliessenden Tsunamis ereignet.
(sda)>
========
21.12.2011: <Zeitung berichtet:
Fukushima-Betreiber wird verstaatlicht> - Tepco
zu 66% in Regierungshand
http://www.20min.ch/news/ausland/story/11845867
<Das
Energieunternehmen Tepco soll zu zwei Dritteln von der
japanischen Regierung übernommen werden. Das bedeutet
faktisch eine Verstaatlichung des Fukushima-Betreibers.
Die japanische Regierung will eine Billion Yen
(umgerechnet fast zwölf Milliarden Franken) in das
Energieunternehmen Tokyo Electric Power (Tepco)
einbringen. Das berichtete die Zeitung «Yomiuri» am
Mittwoch. Mit der Übernahme von mehr als zwei Dritteln der
Anteile des Fukushima-Betreibers würde dieser quasi
verstaatlicht. Ausserdem würden Banken gebeten, dieselbe
Summe an Krediten zur Verfügung zu stellen.
Das Blatt berief sich dabei auf Personen, die mit der
Angelegenheit vertraut seien. Eine Tepco-Sprecherin
sagte, der Bericht entspreche nicht den Tatsachen.
Verstaatlichung war immer wieder Thema
Der Zeitung zufolge sollen die konkreten Verhandlungen
im nächsten Jahr beginnen und bis März abgeschlossen
sein. Eine Verstaatlichung des Unternehmens war seit dem
Unglück im Atomkraftwerk Fukushima immer wieder im
Gespräch gewesen.
Die Reaktoren des Kraftwerks waren nach dem Tsunami im
März ausser Kontrolle geraten. In mindestens einem kam
es zu einer Kernschmelze. Tepco sieht sich mit hohen
Entschädigungszahlungen und Kosten für die
Dekontaminierung verstrahlter Gebiete konfrontiert.
(sda)>
========
In Deutschland ist das Atommülllager Asse ein Schwimmbad
geworden:
Atommülllager Asse 27.12.2011:
Es dringt so viel Wasser ein, dass die Flutung
bevorsteht:
Aussagen zu Asse bleiben Mangelware: Atomkraftgegner
fürchten
Flutung
http://www.n-tv.de/politik/Atomkraftgegner-fuerchten-Flutung-article5085751.html
<
Atomkraftgegner geben einer
Bergung des Atommülls aus dem maroden Lager Asse bei
Wolfenbüttel keine Chance mehr. Sie vermuten, dass die
Zeit gegen die Rückholung der Fässer arbeite. Täglich
sickern große Mengen Wasser in das Bergwerk ein, so dass
am Ende eine Flutung der Anlage statt der Bergung der
Fässer bevorzugt werden könnte.
Atomkraftgegner fürchten, dass die rund 126.000
Atommüllfässer aus dem einsturzgefährdeten Lager Asse
bei Wolfenbüttel nun doch nicht geborgen werden sollen.
Sie warfen Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU)
vor, die Rückholung des Mülls zu verzögern und zu
torpedieren. Offensichtlich werde statt der Bergung
inzwischen eine Flutung des maroden Lagers bevorzugt,
kritisierte der Asse-Koordinationskreis, in dem sich
atomkritische Gruppen zusammengeschlossen haben.
Das Lager gilt als stark einsturzgefährdet, täglich
sickert Wasser von außen ein. Für Wirbel gesorgt hatte
zuletzt ein Vermerk des Bundesamtes für Strahlenschutz
zur bergtechnischen Sicherheit der Grube. Darin hatte es
geheißen, es könnten bis Ende 2012 Dinge eintreten, die
eine Rückholung des Mülls unmöglich erscheinen ließen.
Daraufhin hatte der scheidende niedersächsische
Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) erklärt, es
gebe keine Chance mehr für eine Bergung des Atommülls.
Stattdessen sei so schnell wie möglich ein sicherer
Verschluss der Asse notwendig. Das Ziel, den Müll zu
bergen, scheine angesichts von Bedenken des Bundesamtes
für Strahlenschutzes nicht mehr erreichbar.
Rückholung als beste Option
Die Atomkraftgegner warfen Röttgen vor, er arbeite seit
fast zwei Jahren gegen die Rückholung des Mülls. Röttgen
habe sich auch noch nie vor Ort über die Lage in dem
alten Bergwerk informiert. Auch das niedersächsische
Umweltministerium verzögere durch seine Genehmigungs-
und Auflagenpraxis eine Rückholung des Mülls.
Im Januar 2010 hatte das Bundesamt für Strahlenschutz
das Ergebnis eines Vergleichs von verschiedenen
Möglichkeiten zur Sicherung des einsturzgefährdeten
Lagers vorgestellt. Eine Rückholung der Atommüllfässer
wurde damals als beste Option präsentiert. Zur
Alternative standen eine Verfüllung der Stollen oder die
Umlagerung der Müllfässer in tiefere Schichten des alten
Salzbergwerks.
dpa>
========
Region Fukushima am 28.12.2011: Die
Provinzregierung will erneuerbare Energien und keine
AKWs mehr:
Super-GAU: Provinz Fukushima will keine AKW mehr
http://www.20min.ch/news/ausland/story/2585318
<In der japanischen
Unglücksregion Fukushima soll es keine Atomreaktoren
mehr geben. Die Provinzregierung will in Zukunft auf
erneuerbare Energien setzen. Auch, damit frühere
Bewohner heimkehren.
Die japanische Provinz Fukushima will nach dem schweren
Atomunfall eine Zukunft ohne Atomreaktoren. Die
Zentralregierung in Tokio und der Atombetreiber Tepco
sollen alle zehn Reaktoren in der Provinz abschaffen.
Dies wird in einem Wiederaufbauplan gefordert, der am
Mittwoch von einem Gremium der Präfektur verabschiedet
wurde. Sechs der zehn Reaktorblöcke befinden sich im
schwer beschädigten Atomkraftwerk Fukushima Eins, die
anderen im AKW Fukushima Zwei.
Frühere Bewohner sollen zurückkommen
Die Provinz Fukushima will in Zukunft auf erneuerbare
Energien setzen. Durch den Wiederaufbau und die
Entwicklung Fukushimas hoffe man, dass die aus der
Provinz geflohenen Bewohner, besonders die Jüngeren,
ermutigt werden, wieder zurückkommen, wurde der
Gouverneur der Provinz, Yuhei Sato, zitiert.
Der neue japanische Regierungschef Yoshihiko Noda
spricht sich für eine langfristige Reduzierung der
Abhängigkeit von der Atomenergie sowie den Ausbau
erneuerbarer Energien aus. Allerdings will sich Noda -
anders als sein Vorgänger Naoto Kan - nicht auf einen
kompletten Ausstieg aus der Atomkraft festlegen. Japan
sei zumindest noch bis 2030 darauf angewiesen.
Unglücksreaktoren mittlerweile unter Kontrolle
Vier Reaktoren im AKW Fukushima Eins wurden bei dem
schweren Erdbeben und Tsunami am 11. März zerstört. Es
kam zu Kernschmelzen, die Umwelt wurde verstrahlt und
zehntausende Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Die
Regierung und der Atombetreiber Tepco hatten kürzlich
bekanntgegeben, dass die Reaktoren jetzt unter Kontrolle
seien. Bis sie vollständig abgerissen sind, wird es nach
Planung der Regierung etwa 40 Jahre dauern.
Sato traf am Mittwoch mit Umweltminister Goshi Hosono
zusammen. Dieser will in der Provinz Fukushima ein
Zwischenlager für verseuchten Boden und anderen
strahlenden Abfall aus dem AKW Fukushima Eins bauen
lassen. Die Anlage solle nach Wunsch der Regierung in
Futaba errichtet werden, wo auch die Atomruine steht.
Der Umweltminister warb bei Regionalpolitikern um
Verständnis. Mit einer Entscheidung der Provinz sei in
Kürze zu rechnen, hiess es. In der Umgebung von Futaba
werden im Zuge geplanter Dekontaminierungsarbeiten
grosse Mengen an strahlendem Abraum anfallen.
(sda)>
========
Fukushima 1 am 31.12.2011: Verdeckter Journalist
Tomohiro Suzuki deckt die "Strategie" Japans auf:
<Fälschen und vertuschen>
http://bazonline.ch/wissen/technik/Faelschen-und-Vertuschen/story/27145298
<Von Christoph Neidhart
Mehrere Aufräumer wurden offenbar von der japanischen
Mafia angeheuert: Ein Arbeiter wartet in einem
Nebengebäude in Fukushima auf seinen Einsatz.
Der
Journalist Tomohiro Suzuki arbeitete im Sommer inkognito
als Aufräumer im havarierten Atomkraftwerk Fukushima I.
Dabei erlebte er, wie hilflos Behörden und AKW-Betreiber
agierten.
«Es gibt keine Fortschritte. Toshiba und Hitachi, die
beiden involvierten Firmen, haben zwar gute Ideen, reden
aber nicht miteinander. Und die Regierung versucht, Geld
zu sparen.» Zu diesem Schluss kommt Tomohiro Suzuki, einer
der wenigen Investigativjournalisten Japans. Im Sommer
arbeitete er etwa sechs Wochen lang inkognito im
havarierten AKW Fukushima I. Was er dort erlebte, passt
ins Bild der Schlamperei, die der Regierung und der
Betreiberfirma Tepco vorgeworfen wird.
Die meisten Arbeiter in Japans Kernkraftwerken werden
nicht von den Betreiberfirmen beschäftigt, sondern von
Subunternehmen. In den ersten Tagen nach dem Unfall
suchten diese «Leute, die bereit sind zu sterben», wie
Suzuki weiss. Viele dieser Arbeitsvermittler seien mit
der Yakuza verbandelt, der japanischen Mafia. Unter den
sogenannten Fukushima-50, den Arbeitern, die in der
schlimmsten Zeit im Kraftwerk ausharrten und Japan damit
vor einer noch schlimmeren Katastrophe bewahrten, seien
drei von der Yakuza angeheuerte Arbeiter gewesen. Auch
Suzuki liess sich im Juli von einem Subunternehmen
anheuern. Zuvor jobbte er einige Wochen auf Baustellen,
um sich an den Umgang zu gewöhnen. Zwei Firmen hätten
ihn abgelehnt. Das dritte Unternehmen nahm ihn, obwohl
er sich unter dem eigenen Namen beworben hatte. «Die
suchen verzweifelt Leute», erzählt er im Gespräch mit
dem TA. Bis zu seiner Enttarnung Mitte August arbeitete
er in Fukushima I als Aufräumer. Aufgeflogen sei er,
weil er bei den Schulungen, bei denen alle andern
schliefen, eifrig Notizen machte. Das war fünf Monate
nach der Katastrophe.
Ahnungslose
Ingenieure
Blenden wir zurück: Am 11. März um 14.46 Uhr
erschüttert ein Erdbeben den Nordwesten Japans, das in
dieser Stärke in dieser Region noch nie gemessen wurde.
Im AKW Fukushima I arbeiten zur Zeit des Erdbebens etwa
500 Leute. In den fensterlosen Reaktorgebäuden geht das
Licht aus, das Erdbeben hat die Stromzufuhr gekappt,
Gerüste fallen um, viele Einrichtungen werden
beschädigt. Die Arbeiter fliehen.
Die strengen Sicherheitsauflagen, die Japan den AKW für
den Fall eines Erdbebens macht, gelten nur für die
Reaktoren selbst. Nebenanlagen müssen bloss jenen
Vorschriften genügen, die auch für Fabrikbetriebe
gelten. Atomkraftwerke schalten sich im Falle eines
Erdbebens automatisch ab. Das hat bei den Reaktoren 1, 2
und 3 funktioniert. Die Blöcke 4, 5 und 6 waren zur Zeit
des Bebens nicht in Betrieb.
Doch das Erdbeben löst einen gigantischen Tsunami aus.
Um 15.27 Uhr überrollt eine erste Flutwelle das AKW, um
15.46 eine zweite. Ihre Wellenhöhe wurde auf bis 14
Meter geschätzt. Das Wasser zerstört die
Diesel-Notstromaggregate. Damit können die Reaktoren
nicht mehr gekühlt werden. Wie der Zwischenbericht einer
Untersuchungskommission später feststellte, war die
Betreiberin Tepco überhaupt nicht auf einen Atomunfall
vorbereitet. Die Ingenieure vor Ort wissen nicht, wie
die Notkühlsysteme funktionieren. Sie machen Fehler und
verschlimmern die Lage. Noch in der Nacht erlässt die
Regierung in Tokio die erste Evakuierungsorder. Wer
näher als 3 Kilometer vom AKW wohnt, muss fliehen. Die
Sperrzone wird später auf 10 und dann auf 20 Kilometer
Radius ausgedehnt. Tokio leistet keinerlei Hilfe zur
Evakuierung.
Völlige Hilflosigkeit
Am Tag nach dem Erdbeben sagt Koichiro Nakamura,
Sprecher der Agentur für Nuklearsicherheit Nisa, der
Kern von Reaktor 1 sei vermutlich geschmolzen. Obwohl er
das mit seinen Vorgesetzten abgesprochen hatte, ist dies
seine letzte Pressekonferenz. In der Folge weisen Tepco
und Nisa Fragen nach der Kernschmelze entrüstet zurück,
obwohl die radioaktiven Isotope klar darauf hindeuten.
Binnen vier Tagen kommt es in den Reaktorgebäuden zu
vier Wasserstoffexplosionen. Tepco verliert jegliche
Kontrolle. Am fünften Tag sagt die Betreiberin der
Regierung, sie werde ihre Leute zurückziehen und die
geschmolzenen Reaktoren sich selbst überlassen. Da sind
die ständigen Nisa-Experten vor Ort längst geflohen.
Premier Naoto Kan formt einen Krisenstab der Regierung
mit Tepco. Im Kabinett herrscht Angst, wie man später
erfährt. Es beginnt über eine Evakuation der 35
Millionen Menschen im Grossraum Tokio nachzudenken. Am
sechsten Tag sprüht das japanische Militär Wasser zur
Kühlung der Reaktoren aus einem Helikopter. Ohne jeden
Erfolg. Die Bilder der TV-Aufnahmen zeigen der Welt eine
völlige Hilflosigkeit.
Erst drei Monate später wird Japan die drei
Kernschmelzen zugeben. Manche Experten glauben, der
Reaktor sei bereits durch das Erdbeben beschädigt
worden. Tepco behauptet, die Kernschmelze sei eine Folge
des Stromausfalls. Die staatliche
Untersuchungskommission erklärt, das lasse sich erst
beurteilen, wenn man den Reaktor öffnen könne. Also in
20 bis 25 Jahren.
Dosimeter
in Socken versteckt
Die Regierung habe die dreifache Kernschmelze von
Anfang an unterschätzt und heruntergespielt, sagt
Undercover-Journalist Tomohiro Suzuki. Einige Ämter,
etwa die der Agentur Nisa übergeordnete Kommission für
Nuklearsicherheit (NSC), hätten überdies der Regierung
Informationen vorenthalten. «Speedi» nennen die Japaner
eine Computersimulation, mit der man detaillierte
Verstrahlungskarten errechnen kann. Das tat die
Kommission, sie gab die Resultate aber nicht weiter. So
sind Leute aus den Dörfern hinter dem AKW in Gemeinden
geflohen, die stärker verstrahlt waren, obwohl diese
weiter von Fukushima I entfernt liegen. «Die
Verstrahlungsprotokolle der Arbeiter, die in den ersten
Wochen in Fukushima I im Einsatz waren, sind alle
hinterher fabriziert worden», hat Suzuki zudem von
seinen Kollegen im AKW erfahren. Damit erkläre sich die
angeblich geringe Strahlendosis, welche die Arbeiter
abbekommen haben sollen. «Die Arbeiter sind ohne
Dosimeter im Einsatz gewesen.» Das tun sie zuweilen laut
Suzuki noch heute. Manche Jobs seien sonst gar nicht zu
machen, die Grenzwerte würden erreicht, bevor man fertig
sei. Oder das Dosimeter werde in einer Socke versteckt
oder umgedreht, damit es geringere Werte zeige. Da die
Yakuza-Beteiligung und die gefälschten
Verstrahlungsprotokolle die Subunternehmen betreffen,
kann Tepco behaupten, damit nichts zu tun zu haben.
Verschleppte
Studien
Suzuki bezweifelt heute, dass die drei Reaktorkerne
stabil seien. «Die Rohre, die für die Notkühlanlagen
verwendet wurden, genügen nicht dem AKW-Standard. Sie
wurden nicht verschweisst, sondern in aller Eile
zusammengezwängt, oft mit Gewalt. Da muss es zu Lecks
kommen, vor allem im eisigen Winter von Fukushima», sagt
Suzuki. Die Regierung mache dem Volk – und womöglich
sich selbst – etwas vor, glaubt der Journalist.
Dazu passt auch die verschleppte Studie zur Sicherheit vor
Tsunamis. Vier Tage vor dem fatalen Erdbeben schickte die
AKW-Betreiberin Tepco die Ergebnisse einer Untersuchung an
die Agentur für Nuklearsicherheit. Darin steht, das Risiko
eines Tsunami von 10,2 Meter Wellenhöhe sei in Fukushima
erheblich. Das AKW war nur für Tsunamis von 5,7 Meter Höhe
ausgelegt. Die Studie war bereits 2008 abgeschlossen
worden, aber Tepco hatte es offensichtlich nicht eilig,
Geld für neue Sicherheitsvorkehrungen zu investieren.
(Tages-Anzeiger)>
Kommentar
Fälschen und Vertuschen - das war schon immer so, bis die
Natur nicht mehr funktioniert - oder um Kriegsgründe zu
finden, von den Mainstream-Banken finanziert.
Michael Palomino, 31.12.2011
========
Japan ist Atom-korrupt: Kontrolleure kontrollieren gar
nicht, wenn sie ein Bankkonto erhalten (!):
1.1.2012: Korruptes Japan: <Japans
Industrie bezahlte Kontrolleure. Wurde
Atomaufsicht geschmiert?>
http://www.n-tv.de/panorama/Wurde-Atomaufsicht-geschmiert-article5112311.html
<Ein japanischer Zeitungsbericht
deckt Zahlungen der Atomindustrie an staatliche
Kontrolleure auf. Mehrere Mitglieder der Atomaufsicht
hätten über Jahre Geld erhalten, heißt es. Zu den
Zahlern zählen demnach auch Reaktorhersteller,
Stromunternehmen und Atomkraftwerkbetreiber.
Fast ein Drittel der Mitglieder der japanischen
Atomaufsicht haben einem Zeitungsbericht zufolge über
Jahre hinweg Zuwendungen von der heimischen
Atomkraftindustrie erhalten.
Wie die renommierte Zeitung "Asahi Shimbun" berichtete,
bekamen zwei der fünf ständigen Mitglieder der
Kommission für atomare Sicherheit sowie 22 der 84
externen Kontrolleure in den fünf Jahren bis zur
Reaktorkatastrophe von Fukushima im vergangenen März
Gelder in einer Gesamthöhe von 85 Millionen Yen (rund
851.000 Euro). Dies könne Zweifel an ihre Neutralität
wecken, kritisierte das Blatt.
Elf der Vertreter erhielten demnach Zuwendungen von
Reaktorherstellern, Stromunternehmen und
Atomkraftwerkbetreibern, die direkt ihrer Kontrolle
unterstellt sind. Allein Mitsubishi Heavy Industrie
zahlte nach Informationen der Zeitung dem heutigen
Vorsitzenden der Kommission, Haruki Madarame, zwischen
2006 und 2009 vier Millionen Yen.
Damals war Maradame Professor an der Universität von
Tokio, sein neues Amt als Vorsitzender der
Sicherheitskommission trat er im April an. Er
versichert, dass der Konzern seit seiner Amtsübernahme
keine Vorzugsbehandlung erfahren habe.
AFP>
========
Fukushima 1 am 5.1.2012: Japan plant
Roboter-Landwirtschaft in der Region von Fukushima:
Katastrophengebiet: Japan plant von Robotern
bewirtschaftete High-Tech-Farm
http://derstandard.at/1325485728769/Katastrophengebiet-Japan-plant-von-Robotern-bewirtschaftete-High-Tech-Farm
Fototexte:
1) Glashäuser in der nordöstlichen Präfektur Miyagi.
Noch heuer soll mit den Arbeiten zu einer
vollautomatisierten 250 Hektar großen High-Tech-Farm
begonnen werden.
2) Vollautomatisierter landwirtschaftlicher Betrieb in
der vom Tsunami besonders schwer betroffenen Präfektur
Miyagi.
Der Artikel:
<Tokio - Japan plant in dem vom Erdbeben
und Tsunami vom März verwüsteten Gebiet eine
futuristisch anmutende High-Tech-Farm:
Automatisierte Traktoren bestellen die Felder,
Roboter ernten Weizen, Obst und Gemüse und verpacken
die Lebensmittel in Kisten. Noch in diesem Jahr
solle mit den ersten Planungsarbeiten vor Ort für
das "Dream Project" in der Präfektur Miyagi begonnen
werden, sagte ein Vertreter des
Landwirtschaftsministeriums am Donnerstag. In den
kommenden sechs Jahren sollen demnach vier
Milliarden Yen (40 Millionen Euro) in das Projekt
fließen.
Durch das Erdbeben und den folgenden Tsunami am 11.
März kamen nach neuesten Angaben mehr als 19.000
Menschen ums Leben. Riesige Gebiete im Nordosten
Japans wurden verwüstet, Miyagi war eine der besonders
betroffenen Präfekturen. Rund 24.000 Hektar Ackerland
wurden durch Salzwasser oder Öl verschmutzt oder in
Folge der Atomkatastrophe von Fukushima verseucht. Die
Katastrophen waren daher auch für die japanische
Landwirtschaft ein schwerer Schlag.
Neue Perspektiven
Mit der 250 Hektar großen High-Tech-Farm will das
Agrarministerium den Bauern des Landes neue
Perspektiven bieten. Örtliche Bauern sollen die
landwirtschaftliche Arbeit leiten. Mit an Bord geholt
werden sollen auch Technologiekonzerne wie Panasonic,
Fujitsu, Hitachi und Sharp. Die Wirtschaftszeitung
Nikkei berichtete, zähle man private Investoren hinzu,
könne das Projekt eine Größenordnung von umgerechnet
100 Millionen Euro erreichen.
Die Farm soll auch eine umweltfreundlichere
Landwirtschaft ermöglichen. Laut Nikkei sollen von den
Arbeitsmaschinen ausgestoßenes Kohlendioxid
aufgefangen und den Pflanzen zugeführt werden, um
deren Wachstum zu beschleunigen. Damit ließe sich auch
der Einsatz von Düngemitteln reduzieren. (APA, red)
===========
Japan hat an der gesamten Küste Wellenenergie,
Windenergie, hohe Berge für Aufwindröhren, und im Süden
Sonnenenergie - alles KEIN PROBLEM, wenn man nur will!
27.1.2012: <Die Angst der Japaner
nach Fukushima: Japan bald ohne
Atomstrom> - in Japan laufen nur noch 3 AKWs,
weil die Gemeinden den Betrieb nicht mehr weiter
bewilligen
http://www.n-tv.de/politik/Japan-bald-ohne-Atomstrom-article5336286.html
<Der Gau in Fukushima ändert so
einiges in Japan. Inzwischen liefern nur noch drei
Atommeiler Strom, und bald werden auch diese zur Wartung
abgeschaltet. Die Anlagen dürfen dann erst wieder ans
Netz, wenn die lokalen Behörden zustimmen. Doch die sind
nicht gerade euphorisch.
Von Japans 54 Atommeilern erzeugen nur noch 3 Strom.
Der Betreiberkonzern Chugoku Electric Power fuhr den
letzten seiner beiden Reaktoren im Atomkraftwerk Shimane
in der Stadt Matsue zur regulären Wartung herunter.
Sobald die drei restlichen im Land noch laufenden Meiler
ebenfalls zur Wartung bis Ende April abgeschaltet
werden, ist die fernöstliche Inselnation atomstromfrei.
Bis zum Gau im havarierten Atomkraftwerk Fukushima
Daiichi deckten die Atomkraftwerke 30 Prozent des
Strombedarfs, inzwischen sind es weniger als drei
Prozent. Die Betreiberkonzerne haben deswegen
stillgelegte Thermalkraftwerke wieder angefahren. Der
dazu notwendige Import von Ersatzbrennstoffen wie Rohöl
verursacht ihnen hohe Kosten.
Die Atomreaktoren werden in Japan alle 13 Monate für
eine Wartung heruntergefahren. Ans Netz dürfen die
Anlagen erst wieder, wenn die lokalen Behörden
zugestimmt haben. Seit der Atomkatastrophe in Fukushima
ist dies jedoch nicht zuletzt wegen der großen Sorge der
Bevölkerung über die Sicherheit der Atomkraftwerke nicht
mehr geschehen. Zudem ist der Genehmigungsprozess so
zeitaufwendig, dass Japan einige Monate lang frei von
Atomstrom bleiben könnte.
Eine Delegation der Internationalen Energiebehörde IAEA
untersuchte jüngst zwei der Meiler in Japan, um die
staatlich angeordneten Stresstests zu bewerten. Die
Ergebnisse sollen am Dienstag kommender Woche vorgelegt
werden. Das Bestehen der Tests ist einer von mehreren
nötigen Schritten zur Wiederinbetriebnahme.
Im Atomkraftwerk
Fukushima Daiichi waren mehrere Reaktoren in Folge
des schweren Erdbebens und Tsunamis vom 11. März schwer
beschädigt worden. In den Reaktoren kam es zu
Kernschmelzen; in die Luft, den Boden und ins Meer
gelangte massenhaft Radioaktivität.
dpa>
*****
8.2.2012: Atomkraft ist extremen
Wettersituationen NICHT gewachsen - Atom-Frankreich
braucht im Extrem-Winter 2012 von Deutschland Strom:
Ausnahmesituation: Deutschland zapft die Kaltreserve an
http://www.ftd.de/politik/europa/:ausnahmesituation-deutschland-zapft-die-kaltreserve-an/60166088.html
<Ausgerechnet das Atomland
Frankreich ordert verstärkt Strom vom Atomaussteiger
Deutschland. Bei der Kälte schießt der Verbrauch der
Franzosen in die Höhe. Auch in der Bundesrepublik
laufen bereits die Reservekraftwerke.
von Nikolai
Fichtner Berlin und Michael
Gassmann
Deutschland muss angesichts des
frostigen Winters für seine Stromerzeugung auf die
sogenannte Kaltreserve zugreifen. Erstmals seit dem
Atomausstieg kam gestern der 220 Megawatt starke Block 3
des Großkraftwerks Mannheim zum Einsatz. Der
Steinkohlegenerator lief zwischen sieben und 17 Uhr,
sagte ein Kraftwerkssprecher der FTD. Ob er auch am
Donnerstag benötigt werde, stehe noch nicht fest. Die
österreichischen Reservekraftwerke waren am Mittwoch
bereits zum zweiten Mal seit dem 9. Dezember am Netz.
Von dort wurden mit 500 Megawatt etwa die Hälfte der zur
Verfügung stehenden Kapazität abgerufen, sagte eine
Sprecherin des Netzbetreibers Tennet.
Die Kaltreserve besteht aus einigen
bis zu 45 Jahre alten Öl- und Kohlekraftwerken in
Deutschland und Österreich. Sie wurde mit dem
Atomausstieg eingerichtet, um auf Stromengpässe
vorbereitet zu sein. Damals hatten Umweltverbände wie
der BUND die Kaltreserve als überflüssig bezeichnet.
Zugleich stellte Deutschland am
Mittwoch jedoch rund 3000 Megawatt für Frankreich zur
Verfügung, Die Netzbetreiber erklärten diesen
scheinbaren Widerspruch mit regionalen Unterschieden im
Stromnetz. So hätten einige Regionen zeitweise
Überschuss an Solarstrom verzeichnet. In anderen
Gebieten habe dagegen nicht genügend Strom für einen
sicheren Netzbetrieb zur Verfügung gestanden, so ein
Sprecher des Netzbetreibers Amprion. Tennet erklärte den
Zugriff auf die Reservekraftwerke mit der zuletzt
geringen Menge an Windstrom.
Auch die Stromexporte nach
Frankreich sind eine Folge des kalten Winters. In
Frankreich heizen große Teile der Bevölkerung mit Strom.
Am Dienstag benötigten die Franzosen 100,5 Gigawatt
Stromleistung. Das ist so viel wie nie zuvor und mehr
als das Atomland selbst bereitstellen kann. Der Preis
für kurzfristige Lieferungen schoss in Frankreich auf
rund 360 Euro pro Megawattstunde hoch. Das Normalniveau
liegt bei 50 Euro. Auch in Deutschland stieg der
Börsenpreis, allerdings nur auf rund 76 Euro. Auf diesem
Niveau lohnt sich auch der Betrieb von weniger
effizienten Kohle- und Gaskraftwerken.
Umweltminister Norbert Röttgen
(CDU) feierte das Ereignis am MIttwoch im Bundestag:
"Die Energiewende hat den ersten Härtetest bestanden",
sagte er. Die Stromexporte und den derzeit niedrigen
deutschen Börsenstrompreis bezeichnete er als "Erfolg
der Koalition".
In früheren Wintern hat Deutschland
regelmäßig Strom nach Frankreich exportiert. Durch den
Wegfall von acht Atommeilern kommt dies seltener vor.
Normalerweise exportiert Deutschland an windigen Tagen
mehr Strom, als es importiert. An windstillen Tagen ist
es andersherum. Dazu kommt ein zweiter Effekt: Weil
Wind- und Solarstrom die Börsenpreise senken, lohnt sich
für viele deutsche Kohle- und Gaskraftwerke die
Produktion nicht mehr. Dann springen billigere
ausländische Kraftwerke ein - oder eben die
Kaltreserve.>
===========
Krimineller Präsident Obama will nicht lernen, was
Aufwindröhren sind (Link)
- die Rocky Mountains sind ihm scheinbar nicht hoch
genug:
9.2.2012: "USA" bauen wieder neue AKWs - der
Atom-Schwachsinn in den "USA" ist noch nicht am
Ende:
Fukushima zum Trotz: USA
bauen wieder Atomreaktoren
http://www.n-tv.de/politik/USA-bauen-wieder-Atomreaktoren-article5459496.html
<In den USA entstehen nach Jahren
wieder Kernreaktoren. Die beiden von der
Regulierungsbehörde genehmigten Meiler werden das
bestehende Akw Vogtle in Georgia erweitern. Die
Entscheidung in dem Aufsichtsgremium fällt nicht ohne
Kontroverse. Dennoch: Die USA setzt auf die umstrittene
Technologie. Es liegen Anträge für rund 20 weitere neue
Reaktoren vor.
Die US-Regierung hat erstmals seit mehr als 30 Jahren
den Bau neuer Atomreaktoren genehmigt. Das Unternehmen
Southern Company erhalte Lizenzen, sein bestehendes
Kernkraftwerk Vogtle im US-Bundesstaat Georgia um zwei
Reaktoren zu erweitern, teilte die Regulierungsbehörde
NRC mit. Die beiden Druckwasserreaktoren vom Typ A1000
des Westinghouse-Konzerns waren bereits im Dezember
grundsätzlich gebilligt worden.
Es ist die erste Genehmigung seit dem schweren
Atomunglück 1979 im Atommeiler Three Mile Island bei
Harrisburg (Pennsylvania). Dort waren bei einer
teilweisen Kernschmelze große Mengen radioaktiver
Strahlung ausgetreten.
Obama ist Freund der Atomkraft
Southern Company bezeichnete die Lizenzvergabe in einer
Mitteilung als "monumentale Leistung". Es handele sich
um eine 14 Milliarden Dollar schwere Investition, die
letztlich bis zu 25.000 neue Arbeitsplätze schaffe. Die
Reaktoren sollen 2016 und 2017 ans Netz gehen.
Das Unternehmen hatte von der Regierung Garantien für
Kredite über acht Milliarden Dollar erhalten. In den
Vereinigten Staaten erlebt die Atomkraft derzeit eine
Renaissance. US-Präsident Barack Obama ist ein
Verfechter der Technologie. Der Ausbau des Netzes von
mehr als 100 alten und alternden Reaktoren, die in den
USA rund ein Fünftel der Elektrizität produzieren,
gehört zu den Säulen seiner Energiepolitik. Obama sieht
in der Kernkraft eine von mehreren Alternativen zu
fossilen Brennstoffen.
Genehmigung trotz Bedenken
Das fünfköpfige Kontrollgremium der NRC ließ die
Erlaubnis in einem Mehrheitsentscheid mit einer
Gegenstimme passieren. Der Vorsitzende Gregory Jaczko
habe deutliche Sicherheitsbedenken vorgebracht,
berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. "Ich kann
die Vergabe dieser Genehmigung nicht unterstützen, als
sei Fukushima niemals passiert", sagte er. Er fordere
die verbindliche Zusage des Unternehmens, die neuen
Anlagen nach scharfen Sicherheitsstandards zu betreiben,
an denen die Behörde seit dem GAU in Japan arbeitet.
Der NRC liegen derzeit insgesamt rund 20 Anträge für
den Bau neuer Reaktoren vor. In den USA sind derzeit
mehr als 100 Reaktoren in über 60 Atomkraftwerken am
Netz. Der letzte Reaktorneubau wurde 1986 im Bundesstaat
Louisiana fertiggestellt.
dpa/AFP/rts>
===========
Die hilflosen Manöver der japanischen Regierung:
Fukushima I am 22.2.2012: <Vor Fukushima: Betonschicht
soll
Meeresboden abdecken>
http://www.20min.ch/news/ausland/story/30959706
<Die Radioaktivität ist im
Meeresboden vor Fukushima relativ hoch. Mit einer 60
Zentimeter dicken und 73 000 Quadratmeter grossen
Betonschicht soll eine weitere Kontaminierung des
Ozeans verhindert werden.
Vor dem verunglückten japanischen Atomkraftwerk
Fukushima soll der Meeresboden mit einer 60 Zentimeter
dicken Betonschicht abgedichtet werden. Wie der
Kraftwerkbetreiber Tepco mitteilte, soll die Betondecke
mehr als 73 000 Quadratmeter gross sein -
so gross wie zehn Fussballfelder.
Damit solle eine weitere Kontaminierung des Ozeans
verhindert werden, sagte eine Sprecherin am Mittwoch.
Bei Messungen in der Bucht seien «relativ hohe
Konzentrationen radioaktiver Stoffe im Meeresboden»
festgestellt worden.
Durch ein verheerendes Erdbeben und einen
anschliessenden Tsunami war die Atomanlage in Fukushima
am 11. März 2011 schwer beschädigt worden. In den Wochen
und Monaten nach der Katastrophe gelangte Radioaktivität
in die Umwelt und radioaktiv verseuchtes Wasser ins
Meer. Zehntausende Menschen mussten die verstrahlten
Gebiete rund um das Kraftwerk verlassen.
(sda)>
===========
Atommülllager sind NICHT SICHER - Beispiel Brunsbüttel
in Deutschland:
7.3.2012: Atommüllfässer können rosten und
Risse bekommen - Beispiel Brunsbüttel:
Brunsbüttel: Atommüll-Fässer rosten im Boden vor
sich hin
http://www.welt.de/regionales/hamburg/article13908578/Atommuell-Faesser-rosten-im-Boden-vor-sich-hin.html
<Bereits
im Dezember waren Korrosionen und Risse an einem Fass
festgestellt worden. Vattenfall informierte die
zuständigen Behörden aber erst jetzt.
Die
Atomaufsicht in Kiel hat die Umlagerung von
Atommüllfässern in Gusscontainer auf dem Gelände des
stillgelegten Atomkraftwerks Brunsbüttel gestoppt. Es
seien korrodierende Stahlblechfässer entdeckt worden,
teilte der für die Atomaufsicht zuständige
Justizminister Emil Schmalfuß (parteilos) am Mittwoch in
Kiel auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz
mit. „Wichtig ist zunächst, dass keine unzulässige
Radioaktivität freigesetzt wurde und keine Gefahr für
Mitarbeiter und Anwohner besteht“, betonte Schmalfuß.
Starke Korrosion und Risse an einem
entleerten Fass
In den in
unterirdischen Kavernen gelagerten rund 500 Fässern
befinden sich schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus
dem Reaktorbetrieb. Dazu gehören Filterharze und
Verdampferkonzentrate. Diese Abfälle werden zur Zeit auf
die Endlagerung im Schacht Konrad vorbereitet und dafür
in Gusscontainer umgefüllt.
Am 10. Januar
2012 wurden nach Angaben der Atomaufsicht vom TÜV Nord
im Rahmen regelmäßiger Kontrollen bei einem bereits
entleerten Fass sehr starke Korrosion und eine
Zerstörung des Fassmantels festgestellt.
Der Fassinhalt
sei zuvor ordnungsgemäß in der hierfür vorgesehenen
Umsauganlage aufgefangen worden.
Ein Austritt von Radioaktivität beim
Anheben oder Absetzen möglich
„Nach
sorgfältiger Auswertung aller bisher vorliegenden
Informationen haben wir aber festgestellt, dass weitere
Fässer zum Teil erhebliche Korrosionserscheinungen
aufweisen“, erklärte Schmalfuß. Es könne nicht
ausgeschlossen werden, dass bei Handhabungen wie dem
Anheben, Umsetzen oder Absetzen solcher Fässer
radioaktive Stoffe freigesetzt werden.
Vom Betreiber
Vattenfall erwarte das Ministerium, sich zur
unterbliebenen Meldung dieses Vorfalls zu äußern, so
Schmalfuß weiter. „Obwohl die Zerstörung des Fasses von
der Betreibergesellschaft – laut deren Unterlagen –
bereits am 15. Dezember 2011 festgestellt wurde, sind
wir darüber nicht informiert worden – da es sich nach
Ansicht der Betreiberin nicht um ein meldepflichtiges
Ereignis handele.“
dpa/cal>
*****
9.3.2012: Der Wutanfall von Fukushima
verhinderte ein 60-faches Tschernobyl-Desaster:
Präsident Kan liess niemanden vom AKW abziehen
sondern forderte die Rettung der Reaktoren:
Teuflisches Domino: Ein Wutanfall verhinderte
atomares Horrorszenario
http://www.welt.de/politik/ausland/article13913122/Ein-Wutanfall-verhinderte-atomares-Horrorszenario.html
<Nur weil Premier Kan am 15.
März 2011 um 5.35 Uhr losbrüllte, konnte Tokio
gerettet werden. Die legendären "Fukushima 50"
verhinderten ein 60-faches Tschernobyl-Desaster.
Von Martin Fritz
Am frühen
Morgen des 15. März 2011, vier Tage nach dem Megaerdbeben
und dem Jahrhundert-Tsunami , macht Japans
damaliger Premierminister seinem Spitznamen „Der
Zornige“ alle Ehre. Um 5.35 Uhr stürmt Naoto Kan in die
Konzernzentrale der Tokyo Electric Power Company, kurz
Tepco, im Tokioter Stadtteil Uchisaiwai und brüllt:
„Was zum
Teufel geht hier vor?“ Mit dem Wutausbruch reagiert der
Regierungschef auf die Anweisung von Tepco-Präsident
Masataka Shimizu, das gesamte Personal aus der
Atomanlage Fukushima Daiichi abzuziehen und die
Rettungsarbeiten einzustellen. Vor 200
Tepco-Angestellten in der Tokioter Leitzentrale stellt
der Premierminister klar, dass ein Rückzug
ausgeschlossen sei.
Der studierte
Physiker warnt die Angestellten vor einer dramatischen
Eskalation der Krise. „Japans Überleben steht auf dem
Spiel“, ruft Kan. Ohne Kühlung würden schon bald
Tausende von abgebrannten Brennstäben voller Plutonium
und Cäsium in den Abklingbecken über den Reaktoren in
Brand geraten.
Danach müsste
Tepco auch die nahe gelegene Atomanlage Fukushima Daini
mit weiteren vier Reaktoren aufgeben. In einer
„teuflischen“ Kette von ungekühlten Atommeilern
entstünden „zehn bis 20 Strahlenquellen“, die jede für
sich zwei bis drei Mal so viel Radioaktivität ausspucken
würden wie beim Atomunfall in Tschernobyl. Dass dann
eine Evakuierung der 35 Millionen Bewohner von Tokio
unvermeidlich wäre, spricht der Politiker nicht einmal
aus.
Dennoch
verfehlt Kans dramatischer Appell seine Wirkung nicht.
Zwar werden 600 Arbeiter abgezogen. Doch 50 Männer
bleiben, um das Schlimmste zu verhindern. Die „Fukushima
50“ kämpfen mit hoher Strahlung, schweren Nachbeben und
Todesängsten.
„Mehrmals
dachte ich, ich müsste sterben“, erzählt Betriebsleiter
Masao Yoshida später. In einem Tepco-Bericht schildert
ein älterer Arbeiter, wie er ein Ventil mit der Hand
öffnen musste.
„Aus dem
ringförmigen Hohlraum unter dem Reaktor hörte ich einen
furchterregenden Lärm, dumpfe Explosionen“, berichtet
er. Als er sich auf den Metallwulst stellt, rutscht er
ab, weil die Sohlen seiner Gummistiefel durch die Hitze
schmelzen.
Erst eine
aufwendige Untersuchung der Privatstiftung Rebuild Japan
hat das volle Ausmaß der Konfrontation zwischen Tepco
und der Regierung enthüllt. „Es war das größte Verdienst
von Naoto Kan, dass er den Rückzug von Tepco aus der
Atomanlage verhinderte“, fasst Untersuchungsleiter
Koichi Kitazawa, Ex-Direktor der Agentur für
Wissenschaft und Technik, vergangene Woche das Ergebnis
von Interviews mit fast 300 Politikern, Beamten und
Managern zusammen. Ansonsten fand Kitazawa kein gutes
Wort für Kan. „Die Regierung war fleißig, aber
ineffizient.“
Glaube an die absolute Sicherheit der
Atomenergie
Die Stiftung
kritisiert das Misstrauen zwischen der Regierung und dem
AKW-Betreiber und wundert sich, dass die
Verantwortlichen der Atomaufsichtsbehörde Nisa kein
Fachwissen hatten. Als Ursache macht sie Japans
Verwaltungssystem aus, in dem Beamte Generalisten sind
und alle zwei bis drei Jahre ihre Stelle wechseln.
Bemängelt wird auch die „Panik der Eliten“ als Folge der
Überforderung. Expertenchef Kitazawa fällte das harte
Urteil:
„Der Grund,
warum dieser Unfall so groß und komplex wurde, war der
fehlende Verantwortungssinn aufseiten von Tepco und der
Regierung.“ Auch andere Untersuchungen stellen Japans
Beamten, Politikern, Strommanagern und Nuklearforschern
ein schlechtes Zeugnis aus. Danach bestand der
eigentliche Fehler darin, dass Politik, Industrie und
Aufsichtsbehörden selbst an die absolute Sicherheit der
Atomenergie geglaubt haben. Schlimmer noch: Das Desaster
war das Resultat absichtlich ignorierter Risiken und
keineswegs so unvorhersehbar, wie Tepco behauptet. Das
beweist die Rückblende in die Anfangszeit der
Atomindustrie.
Japans erster
Reaktor wurde vom US-Konzern General Electric geliefert.
Dabei übernahm Japan auch die amerikanischen
Sicherheitsvorschriften. Jedoch ignorierte man bewusst
die Regel, dass ein Atomkraftwerk weit weg von
besiedelten Gebieten stehen müsse. Das wurde in Japan
doppelt gefährlich, weil bis zu sieben Reaktoren in
einem Kraftwerk konzentriert wurden. „Wenn man uns heute
sagt, dass diese Entscheidung verantwortungslos war,
dann kann ich dagegen nichts sagen“, gab Tetsuro
Itakura, damals Mitglied der Kommission für
Atomsicherheit, im japanischen Fernsehen zu. Man habe
nur an die Vorteile der Atomkraft gedacht.
Außerdem
verzichtete Japan auf die US-Richtlinie, alle Anwohner
eines Kraftwerks bei einem Unfall sofort in Sicherheit
zu bringen. Daher dauerte es nach Ausrufung des atomaren
Notstandes einen ganzen Tag, bis die Evakuierung für
einen 20-Kilometer-Radius um Fukushima angeordnet wurde.
Japans Atomindustrie verhinderte seit den 60er-Jahren
alles, was Widerstand gegen die Technologie hätte wecken
können.
Die
Vorbehalte der Bevölkerung gegen Strahlen waren wegen
der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki groß.
„Wenn wir über mögliche Evakuierungen gesprochen hätten,
wären die Anwohner bestimmt gegen den Bau der Kraftwerke
gewesen“, sagt Hirofumi Satake, früherer Chefbeamter für
AKW-Sicherheit. Also konstruierte Japan konsequent einen
Mythos, dass Atomkraftwerke absolut sicher seien und nie
Unfälle verursachen.
In einer früheren
Tepco-Werbung versprach eine kindliche Stimme ganz
freundlich: „Wir verwalten radioaktive Stoffe
sicher. Macht euch deswegen keine Sorgen.“ Im Laufe
der Zeit machte der Sicherheitsmythos die
Atomindustrie selbst blind für die Gefahren. Das
bestätigt auch Professor Kunio Yanagida, der die
Regierungskommission zur Fukushima-Katastrophe mit
leitete: „Das grundlegende Problem ist, dass es
zigfaches Wegschauen an allen Ecken und Enden
gegeben hat.“
Als Beispiel nannte die
Kommission das Atomnotfallzentrum in Fukushima. Nach
Tsunami und Erdbeben konnten die Atomaufseher es
nicht benutzen. Nicht nur waren die Zugangswege
unpassierbar – in der Luftversorgung gab es auch
keinen Filter für radioaktive Stoffe.
Die Atomindustrie wollte sich
den GAU, den größten anzunehmenden Unfall, einfach
nicht vorstellen. Im Handbuch für AKW-Techniker kam
daher jenes Szenario nicht vor, das sich am 11. März
in Fukushima ereignete:
Erst unterbrach ein Erdbeben
die Stromleitungen zum Kraftwerk, dann zerstörte ein
Tsunami die Notstromversorgung. Alle
Dieselgeneratoren, Schalttafeln und Meerwasserpumpen
wurden unbrauchbar.
In den Jahren zuvor hatte
Tepco jede Warnung vor hohen Tsunamis vom Tisch
gewischt. „Wir glaubten nicht, dass ein Ereignis,
das nur alle 10.000 Jahre einmal vorkommt, morgen
geschehen kann“, rechtfertigte sich der frühere
Vizechef der Tepco-Atomsparte, Yusuke Sawaguchi.
„Wir waren einfach von optimistischem Denken
beherrscht.“
Auch nach der
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 konnten die
AKW-Betreiber schärfere Sicherheitsauflagen
verhindern. Schon damals machte sich die Lobbyarbeit
der Stromwirtschaft bezahlt. Hohe Beamte aus dem
atomkraftfreundlichen Ministerium für Wirtschaft,
Handel und Industrie wechselten auf gut dotierte
Posten bei den Versorgern. Nuklearforscher erhielten
Zuschüsse für Studien, Vorträge und Konferenzen.
"Selbstregulierung? So etwas gibt es
doch gar nicht"
Den Städten
in der Nähe der Atomkraftwerke schenkten die
AKW-Betreiber Sportstadien, Museen und Parks.
Parlamentsabgeordnete in den Kraftwerksgebieten wurden
mit Spenden bedacht. Praktisch für die Konzerne war,
dass sie solche Ausgaben bei der Berechnung und
Genehmigung des Strompreises geltend machen konnten. Die
Extrakosten gingen also zu Lasten der Kunden und
schmälerten die Gewinne nicht.
Bei
Aktienanlegern waren japanische Energiekonzerne mit
ihren hohen Einnahmen aus dem Atomstrom beliebt, weil
die Kurse wenig schwankten und hohe Dividenden
ausgeschüttet wurden. Der frühere Leiter der AKW-Anlage
Fukushima Daini, Kensuke Naeki, gab im TV-Sender NHK zu,
dass die Selbstregulierung der Energiebranche nicht
funktionierte: „Wir hätten mehr für die Sicherheit
getan, wenn man uns gezwungen hätte. Selbstregulierung?
So etwas gibt es doch gar nicht.“
Der
Politologe Jiro Yamaguchi von der Universität Hokkaido
kritisiert, der Lobbyismus gehe einfach weiter: „Die
Stromversorger versuchen immer noch, ihren Einfluss
geltend zu machen.“ Man solle ihnen verbieten, an
Abgeordnete zu spenden, die den Atomunfall untersuchen.
Trotz aller
Lektionen hat Japans Regierung bislang wenig
Konsequenzen aus ihrem Versagen gezogen. „Statt
Einzelnen die Schuld zu geben, sollten alle den Schmerz
teilen“, sagte der neue Regierungschef Yoshihiko Noda
jüngst. Immerhin wechselt die Atomaufsicht Nisa ab April
vom Wirtschafts- zum Umweltministerium. Es fehlen jedoch
neue Sicherheitsrichtlinien. Daher halten Kritiker die
aktuellen Stresstests in Kraftwerken für wenig sinnvoll.
Offiziell sind die Reaktoren in Fukushima zwar „unter
Kontrolle“. Aber ein neues Beben könnte die
provisorischen Kühlkreisläufe beschädigen und die
instabilen Reaktorblöcke mit ihren Abklingbecken voller
Brennstäbe zum Einsturz bringen. Unabhängige Experten
verlangen daher Konsequenzen für die ganze Industrie.
„Wir haben noch Glück gehabt“, sagt Untersuchungsleiter
Kitazawa. „Um die Zukunft müssen wir uns Sorgen
machen.“>
===========
14.3.2012: Fukushima I am 14.3.2012:
Radioaktivität dringt in tiefe Bodenschichten vor:
Katastrophe in Japan: Radioaktivität
dringt tiefer in Boden ein
http://www.20min.ch/ausland/news/story/13418470
<Ein Jahr nach der
Atom-Katastrophe von Fukushima zeigt eine neue Studie,
dass radioaktive Substanzen bis 30 Zentimeter in den
Boden gesickert sind. Offenbar sei Regen der Grund
dafür.
Nach der Katastrophe im japanischen Fukushima dringen
radioaktive Substanzen offenbar in immer tiefere
Bodenschichten ein. Nach einer Studie war drei Monate
nach dem GAU im März vergangenen Jahres der Boden in
einer Tiefe von fünf Zentimetern betroffen.
Jetzt sei nach letzten Schätzungen davon auszugehen,
dass die Verseuchung inzwischen bereits Schichten in
einer Tiefe von 10 bis 30 Zentimetern erreicht habe,
heisst es in der Studie, über die die Nachrichtenagentur
Kyodo am Mittwoch berichtete. Verantwortlich dafür sei
möglicherweise versickerndes Regenwasser.
Der Wissenschaftler Haruo Sato, der an einem
Forschungszentrum der der japanischen Atomenergieagentur
tätig ist, sei zu dem Schluss gekommen, dass
Radioaktivität umso tiefer in den Boden eindringen
würde, je länger mit der Dekontaminierung des Boden
gewartet werde.
Am 11. März 2011 wurde Japan von einem gewaltigen
Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert. Ein dadurch
ausgelöster Jahrhundert-Tsunami riss mehr als 15'800
Menschen in den Tod, mehr als 3000 weitere werden noch
immer vermisst.
Im Atomkraftwerk Fukushima kam es zum GAU. Weite
Gebiete nahe der Atomruine sind noch immer so
verstrahlt, dass eine Rückkehr der Menschen als höchst
ungewiss gilt.
(sda)>
===========
Zürich liegt nahe der Alpen und könnte Aufwindröhren
bauen (Link)
für Gratis-Wind Tag und Nacht:
22.3.2012: <Gemeinderat: Stadt
Zürich
steigt aus der Atomenergie aus>
http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/15376126
<Die linke Mehrheit
hat sich im Zürcher Stadtparlament durchgesetzt: Bis
ins Jahr 2034 soll kein Atomstrom mehr aus den
Steckdosen kommen. Damit folgt der Gemeinderat einem
Volksentscheid von 2008.
Die Stadt Zürich soll bis 2034 aus dem Atom-Zeitalter
aussteigen. Eine Mehrheit von Linken, Grünen und
Grünliberalen im Stadtparlament hiess am späten
Mittwochabend einen entsprechenden Vorstoss gut.
Die bürgerliche Ratsseite wehrte sich vergeblich gegen
einen Alleingang der Stadt. Der Rat hiess die Motion von
SP, Grünen und GLP mit 66 zu 46 Stimmen bei 4
Enthaltungen (EVP) gut. Der auf einen bestimmten Termin
festgelegte Atomausstieg soll in der Gemeindeordnung
verankert werden.
Heute hält die Stadt 15 Prozent am AKW Gösgen und 20,5
Prozent an der Aktiengesellschaft für
Kernenergie-Beteiligungen AG. Über diese bezieht das
Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) Strom aus dem
AKW Leibstadt sowie mehreren französischen
Kernkraftwerken.
Die Stadtzürcher Stimmbevölkerung hatte 2008 für einen
Atomausstieg votiert. Sie hiess zudem die Verankerung
des Prinzips der Nachhaltigkeit und der
2000-Watt-Gesellschaft in der Gemeindeordnung gut. Nun
soll der Ausstieg auf einen bestimmten Termin hin in der
Gemeindeordnung festgeschrieben werden.
«Sinnloser Alleingang»
Stadtrat Andres Türler (FDP) verwies darauf, dass die
Stadt Zürich ja auf dem Weg zum Atomausstieg sei. Ein
Alleingang der Stadt Zürich sei scheinheilig: Ein
solcher würde gar nichts daran ändern, dass die
bestehenden Kernkraftwerke weiter liefen. Ein Ausstieg
müsse koordiniert mit dem Bund erfolgen.
Entschieden gegen die Motion, die ein überstürztes
Vorgehen verlange, war die SVP. Den Entscheid über den
Verkauf der Beteiligungen an Kenkraftwerken solle man
besser künftigen Generationen überlassen, sagte ein
Sprecher.
Als noch grösseres Problem als den Atomstrom
bezeichnete ein Vertreter der EVP die Stromproduktion,
welche mit CO2-Ausstoss verbunden sei. Eine gewisse
Unredlichkeit dem Volk gegenüber ortete ein FDP-Sprecher
im Ausstiegstermin.
Das Volk habe Ja gesagt zur Verankerung des Ausstiegs
in der Gemeindeordnung - allerdings an verschiedene
vernünftige Massnahmen gekoppelt. Der festgelegte Termin
sei künstlich: «Die Welt hört nicht an den Stadtgrenzen
auf». Auch die CVP wehrte sich gegen einen Alleingang
der Stadt.
«Zeichen an die Schweiz»
Dem widersprach ein Vertreter der GLP. Ein Ausstieg bis
2034 sei durchaus machbar. Es sei gewiss im Interesse
der Bevölkerung, wenn man ein konkretes Ziel für den
Ausstieg festlege. Ein verbindlicher Termin bringe
Rechts- und Planungssicherheit, argumentierten die
Grünen.
Für die SP ist es wichtig, dass die Stadt die
«energiepolitische Nase weiterhin vorne hat». Zürich sei
tatsächlich gut unterwegs in Sachen Atomausstieg. Es
brauche aber noch ein stärkeres Zeichen an die ganze
Schweiz.
Keine Zustimmung erhielt die Motion von der AL. Auch
wenn die Stadt ihre Beteiligungen abgebe - aus der
Verpflichtung im Hinblick auf die Entsorgung des
Atommülls werde sie sich nie stehlen können.
(sda)>
===========
Fukushima strahlt weiter ohne Kontrolle:
Fukushima I am 27.3.2012: Reaktor 2 hat nur
noch 60 Zentimeter Kühlwasser - und neue Löcher mit
Austritt von Radioaktivität - und 10-fach tödliche
Strahlendosis:
Japanisches AKW Fukushima: Nur noch 60
Zentimeter Wasser in Reaktor 2
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,824161,00.html
<Beunruhigende
Mitteilung des japanischen AKW-Betreibers Tepco: In
Reaktor 2 des havarierten Atomkraftwerks
Fukushima befinden sich nur noch 60
Zentimeter Kühlwasser - deutlich weniger als
bislang angenommen. Arbeiter melden außerdem neue
Lecks, aus denen verstrahltes Kühlwasser austritt.
Tokio - Die Lage im japanischen Atomkraftwerk
Fukushima spitzt sich erneut zu. Eine Untersuchung
per Endoskop hat noch schwerere Schäden ergeben als
bisher angenommen. In Reaktor 2 sei kaum noch
Kühlwasser vorhanden, gab die Betreibergesellschaft
Tepco (Tokyo Electric Power) an diesem Dienstag auf
ihrer Internetseite bekannt.
Die Strahlungswerte in Reaktor 2 seien zehn Mal so
hoch wie eine tödliche Dosis. Gleichzeitig sei dort
kaum noch Kühlwasser vorhanden, erklärte Tepco in einer Pressemitteilung.
Der niedrige Wasserstand sei vermutlich auf Lecks
im Druckbehälter zurückzuführen, hieß es. Dies habe
eine endoskopische Untersuchung vom Vormittag
ergeben. So stehe das Kühlwasser nur etwa 60
Zentimeter hoch.
Verstrahltes Kühlwasser fließt ins Meer
Die Regierung war von zehn Metern ausgegangen, als
sie das Kraftwerk für stabil erklärte. Nach den
Mitteilungen über die niedrigen Wasserstände kann es
als fraglich gelten, ob Tepco die Lage in dem
havarierten Kraftwerk wirklich unter Kontrolle hat,
wie die Regierung im
Dezember versicherte.
Arbeiter in Fukushima meldeten außerdem neue Lecks,
aus denen verstrahltes Kühlwasser austrat. Teile
davon seien der Mitteilung zufolge ins Meer
geflossen.
Reaktor 2 war der erste der vier Blöcke des
havarierten Atomkraftwerks Fukushima I, in dem es
Ende März 2011 zu einer teilweisen
Kernschmelze gekommen war.
Am 11. März 2012 jährte sich das
Unglück von Fukushima zum ersten Mal, überall
in Japan gedachten die Menschen der Opfer. Der Name
Fukushima wurde zum Inbegriff für mehr als 19.000
Tote, für verstrahlte und verwaiste Landstriche -
und für eine Politik der Beschwichtigung und
Desinformation.
bos/dapd>
===========
Bulgarien macht eine vernünftige Politik: KEINE
Atomkraftwerke:
28.3.2012: Gas statt Atom: <Bulgarien
verzichtet auf Atomkraftwerk Belene> - offiziell
aus finanziellen Gründen:
Stattdessen Gaskraftwerk: Bulgarien
verzichtet auf Atomkraftwerk Belene
http://derstandard.at/1332324011569/Stattdessen-Gaskraftwerk-Bulgarien-verzichtet-auf-Atomkraftwerk-Belene
<Auch wenn der Bau des Akw Belene an der
Finanzierung scheiterte und nicht an ihrer
Hartnäckigkeit, atmen die Kraftwerksgegner in
Bulgarien auf.
Laut
Vize-Finanzminister - Kritik von Umweltschützern an
AKW-Bauprojekt.
Die bulgarische Regierung gibt das zweite
Atomkraftwerk bei Belene auf", hat der
stellvertretende Finanzminister Wladislaw Goranow nach
einer Regierungssitzung am Mittwoch in Sofia bekannt
gegeben. Morgen, Donnerstag, reist der neue
bulgarische Wirtschafts- und Energieminister Deljan
Dobrew nach Moskau, um seine russischen Partner von
der Entscheidung in Sofia persönlich zu informieren.
Wie der private Radiosender Darik ergänzte, soll am
gleichen Standort ein Gas-Kraftwerk gebaut werden.
Einer der beiden Belene-Reaktoren werde als siebenter
Meiler im bereits bestehenden AKW Kosloduj eingebaut.
Der russische AKW-Bauer Atomstroyexport,
Vertragspartner Bulgariens im Belene-Projekt, ließ
vergangene Woche verlauten, dass der erste der beiden
je 1000-Megawatt-Meiler für Belene lieferbereit sei.
Dafür soll Bulgarien noch zusätzlich rund 100 Mio.
Euro an Russland zahlen, sagte Vizefinanzminister
Goranow und ergänzte, Bulgarien habe das Geld
allerdings nicht.
Möglicher Verkauf von russischem Reaktor
Ein siebenter Meiler im bestehenden AKW Kosloduj
werde den Strompreis in Bulgarien halbieren,
kommentierte der Vorsitzende der konservativen "Union
der demokratischen Kräfte", Martin Dimitrow. Er
schloss jedoch nicht aus, dass Bulgarien den
lieferbaren russischen Reaktor verkaufen könnte.
Dimitrows Partei ist einer der eifrigsten Gegner des
umstrittenen Projektes Belene, da ein zweites
russisches Atomkraftwerk die "völlige Abhängigkeit"
der bulgarischen Energiewirtschaft von Moskau bedeute.
Diese Ansicht teilt auch der frühere konservative
Ministerpräsident Iwan Kostow, Vorsitzender der im
Parlament vertretenen "Demokraten für starkes
Bulgarien" (DSB). Er nannte den Verzicht auf das
Belene-Projekt als Bedingung für eine
Regierungskoalition mit der Partei GERB von Premier
Bojko Borissow nach den Parlamentswahlen 2013.
Die oppositionellen Sozialisten sind von der
Entscheidung der bürgerlichen Regierung in Sofia
enttäuscht. Der heutige Abgeordnete und frühere
Energieminister Rumen Owtscharow hatte selbst das
Projekt nach jahrelanger Vergessenheit Ende 2006
wieder aufgenommen und den Bauvertrag mit Russland
unterzeichnet. "Der Verzicht auf das Atomkraftwerk in
Belene bedeutet die Liquidation der Atomenergie in
Bulgarien", kommentierte Owtscharow im Staatsradio.
Offensichtlich diene Bulgarien fremden Interessen, so
dass sich die Atomenergie in anderen Ländern
entwickelt. Ein siebenter russischer Reaktor in
Kosloduj bedeute laut dem Sozialisten Owtscharow
keinesfalls weniger Energieabhängigkeit von Russland.
Projekt laut Global 2000 "nicht tot"
Kritisch sehen auch Umweltschützer den Verzicht
Bulgariens auf die AKW-Pläne in Belene. Für die
Umweltschutzorganisation Global 2000 ist dies nur ein
"Teilerfolg". Der Standort Belene sei zwar vom Tisch,
das Projekt aber "nicht tot", sagte Reinhard Uhrig von
Global 2000 am Mittwoch gegenüber der APA. Es bestehe
die Gefahr, dass die bulgarische Regierung den
Druckbehälter einfach "in Kosloduj hinschraubt".
Bulgarien habe außerdem einen Vertrag für einen 2.
Druckbehälter abgeschlossen, aus dem es nicht so
leicht rauskomme.
"Greenpeace" begrüßt die Entscheidung. "Das Ende des
AKW Belene ist ein großer Erfolg für Greenpeace und
die gesamte Umweltbewegung in Bulgarien. Gleichzeitig
macht Belene eines erneut deutlich: Hinter den großen
Ankündigungen der Atomindustrie von niedrigen
Baukosten und kurzen Bauzeiten steckt nichts als heiße
Luft. 25 Jahre nach dem Baubeginn musste das Projekt
nun beendet werden", so Niklas Schinerl, Atomsprecher
von Greenpeace. "Die für Belene geplanten
Druckbehälter und anderen Reaktorteile dürfen jetzt
auf keinen Fall für den Ausbau des Kraftwerks Kosloduj
verwendet werden."
Standort liegt in Erdbeben-Gebiet
Umweltschützer hatten sich seit Jahren gegen Belene
ausgesprochen, da der Standort an der Donau
nordöstlich von Sofia in einem Erdbeben-Gebiet liegt.
Kritiker bemängeln auch, dass das Projekt "keinen
wirtschaftlichen Sinn" für Bulgarien habe. Der
Endpreis war inzwischen auf 6,3 Milliarden Euro
gestiegen. Der deutsche Energiekonzern RWE hatte sich
schon Ende 2009 wegen der unklaren Finanzierung
zurückgezogen. Seitdem hatte Sofia vergeblich nach
einem neuen westeuropäischen oder nordamerikanischen
Investor gesucht. Es wurde keiner gefunden.
In Kosloduj, weiter westlich von Belene, sind derzeit
zwei 1.000-Megawatt-Blöcke sowjetischer Bauart in
Betrieb. Vier kleinere und ältere Meiler mussten dort
als Vorbedingung für den EU-Beitritt Bulgariens 2007
abgeschaltet werden. Erst im November stellte die EU
bis 2020 185 Mio. Euro für die Stilllegung der letzten
zwei Reaktoren in Kosloduj in Aussicht. (APA,
28.3.2012)>
===========
Nun haben Eon und RWE plötzlich was gegen England - aber
die Aufwindröhre haben Eon oder RWE noch NIE gebaut (Link):
29.3.2012: Eon und RWE wollen in England keine
AKWs mehr bauen:
Eon und RWE nehmen Abschied: Versorger kippen
Briten-AKW
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Versorger-kippen-Briten-AKW-article5901201.html
<Die Ingenieure zweier deutscher Energieversorger
können ihre Pläne für neue Atomkraftwerke in
Großbritannien endgültig in die Tonne treten: Eon und
RWE geben ihre nuklearen Pläne auf der britischen
Insel auf. RWE und Eon stampfen ihre Atompläne in
Großbritannien ein. Bis auf eine Eon-Beteiligung in
Finnland sind die Neubauaktivitäten der führenden
deutschen AKW-Betreiber Geschichte.
Die Energiekonzerne Eon und RWE geben aus Kostengründen
ihre Pläne zum Bau von Kernkraftwerken in Großbritannien
auf. Das 2009 gegründete Gemeinschaftsunternehmen
Horizon soll nun verkauft werden. RWE und Eon hatten
sich 2009 bei einer Auktion zwei Standorte für neue
Kraftwerke gesichert. "Der Entscheidung ist eine
strategische Prüfung vorausgegangen, die die beiden
Mutterkonzerne RWE AG und Eon AG unabhängig voneinander
durchgeführt haben", teilte RWE am Konzernsitz in Essen
mit. Ein Eon-Sprecher bestätigte in Düsseldorf die
Entscheidung.
Seit der Gründung von Horizon hätten sich die
Rahmenbedingungen entscheidend verändert, erklärte die
britische RWE-Tochter Npower. Infolge der
Wirtschaftskrise sei Kapital für Großprojekte knapp
geworden. Das gelte vor allem für AKW-Neubauten, die
lange Vorlauf- und Amortisationszeiten hätten. Der
beschleunigte Atomausstieg in Deutschland habe den
Spielraum eingeschränkt. "Angesichts der nachhaltigen
Unterstützung unserer Entwicklungsarbeit, insbesondere
auf der Insel Anglesey, glauben wir weiterhin fest
daran, dass die Kernenergie im zukünftigen Energiemix
Großbritanniens eine wichtige Rolle spielen wird", sagte
Npower-Chef Volker Beckers.
Zäher Abschied von der Kernkraft
Eon verfolgt nach eigenen Angaben derzeit noch ein
AKW-Projekt in Finnland. "Eon ist dort minderheitlich an
einem Konsortium beteiligt", sagte Sprecher Josef
Nelles. Bislang sei noch keine Investitionsentscheidung
gefallen.
RWE hegt nach dem Aus in Großbritannien keine eigenen
Atompläne mehr. Zuletzt war der Essener Konzern aus
Projekten in Bulgarien und Rumänien ausgestiegen. An
einem AKW-Neubau Borssele II in den Niederlanden hat RWE
nach Angaben des künftigen Vorstandsvorsitzenden Peter
Terium derzeit auch kein Interesse. Dort würden
wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen fehlen,
hatte der Niederländer Terium im Februar erklärt. RWE
hat in Borssele im Süden des Landes Anteile am
bestehenden Meiler Borssele I. Die Beteiligung kam nach
dem Kauf des dortigen Versorgers Essent zustande.
Eon und RWE treten in Großbritannien als große
Energieversorger mit eigenen Kraftwerken auf. Beide
Konzerne treiben den Bau von Offshore-Windparks voran.
Eon UK beschäftigt 13.000 Menschen und versorgt 6
Millionen Haushalte und Geschäfte mit Energie. Künftige
Investitionen seien auf grüne Energie, dezentrale
Energieversorgung und Energieeffizienz ausgerichtet,
teilte Eon UK mit. RWE Npower beschäftigt 12.000
Mitarbeiter und hat in den vergangenen drei Jahren
eigenen Angaben zufolge 1,4 Mrd. Euro in erneuerbare
Energien und 1,9 Mrd. Euro in Gaskraftwerke investiert.
Tepco bittet erneut um Hilfe
Fast zeitgleich mit dem AKW-Planungstopp der beiden
deutschen Versorger in Großbritannien wurde bekannt,
dass der japanische AKW-Betreiber Tepco - letztlich
einer der Auslöser der Energiewende in Deutschland -
offenbar neue Staatshilfen in Höhe von umgerechnet neun
Milliarden Euro beantragt.
Der Betreiber des havarierten japanischen Atomkraftwerks
Fukushima benötige die Hilfen von der japanischen
Regierung, um seine angeschlagenen Finanzen zu
bereinigen, hieß es aus der japanischen Hauptstadt.
Zudem ersuche Tokyo Electric Power (Tepco) um
zusätzliche 7,7 Mrd. Euro, um die Opfer der
Atomkatastrophe aus dem vergangenen März abzufinden.
Quelle: n-tv.de, dpa/rts>
*****
30.3.2012: Gleich 7 AKWs abgesagt - 6 in
England, 1 in Bulgarien - Signalwirkung für
erneuerbare Energien:
Wer will sich noch an AKW die Finger verbrennen?
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Wer-will-sich-noch-an-AKW-die-Finger-verbrennen/story/13744815
<Von Matthias Chapman
Teuer, riskant, out:
Innert zweier Tage wurden in Europa sieben
AKW-Projekte beerdigt. Eine Entwicklung mit Signalwirkung.
«RWE und EON geben AKW-Pläne in Grossbritannien auf»,
hiess es gestern in deutschen Medien. Konkret ging es um
bis zu sechs neue Atomkraftwerke, welche die beiden
deutschen Energieriesen auf der Insel bauen wollten. Nur
einen Tag zuvor gab Bulgarien den Verzicht auf ein neues
Atomkraftwerk bekannt.
Sind diese Absagen nun die Folgen von Fukushima? «Nur
teilweise», sagt Stefan Füglister, Atomenergie-Experte
und Berater von Greenpeace. Die AKW-Katastrophe von
Japan hätte den Prozess der Anpassung wirtschaftlicher
Abwägungen «nur beschleunigt». Den Fokus auf die
Wirtschaftlichkeit von Atomenergie setzt auch
Vontobel-Analyst und Energie-Experte Andreas Escher: «Es
stellt sich immer mehr heraus, dass mit der Betrachtung
sämtlicher Kosten die Aussicht auf einen
wirtschaftlichen Betrieb von AKW weniger positiv
ausfällt.» Dass es im europäischen Strommarkt derzeit
laut Escher rund 15 Prozent Überkapazität gibt, macht
die Sache für AKW-Neubauten nicht einfacher.
Ausufernde Kosten in
Finnland
Auch wenn die beiden deutschen Konzerne gestern das Aus
ihrer britischen AKW-Pläne nicht primär auf die
Wirtschaftlichkeit abschieben wollten, ausufernde Kosten
drohen heute bei jedem neuen AKW-Projekt. Füglister
dazu: «Die neuen Reaktoren sind für Bau und Betrieb
äusserst komplex geworden. Zudem gibt es seit Fukushima
verschärfte Auflagen, welche die Kosten noch weiter in
die Höhe treiben.»
Füglister spricht vom neuen Reaktortyp EPR des
französischen Technologiekonzerns Areva. Ein solcher
wird derzeit in Finnland in eine Kraftwerkanlage
verbaut. Ging man ursprünglich von 2,5 Milliarden Euro
an Baukosten aus, stieg dieser Wert inzwischen auf über
5 Milliarden Euro. Andere Schätzungen gehen heute von
bis zu umgerechnet 8 Milliarden Franken für ein neues
AKW aus. Hohe Anfangskosten aber erschweren später ein
rentables Betreiben der Meiler. Für Vontobel-Analyst
Escher ist klar: «Der Rückzug der deutschen Konzerne aus
den britischen AKW-Projekten hat sicher Signalwirkung
für die ganze Atomenergiebranche.»
Selbst Franzosen setzen
auf Windkraft
Selbst in Frankreich, dem Atomenergieland schlechthin,
findet offenbar ein Umdenken statt. «Frankreich setzt
verstärkt auf Wind», hiess es jüngst in einem
Medienbericht. Drei Gigawatt Leistung aus
Offshore-Anlagen wollen die Franzosen bis 2016 ziehen.
Das sind drei Kraftwerke von der Leistungsklasse Gösgen.
Und auch in der öffentlichen Meinung tut sich was: Waren
die Grünen schon immer gegen Atomstrom, so scheint die
Stimmung nun auch bei den Sozialisten zu kippen. Ihr
Kandidat François Hollande hat bei einem Wahlsieg
versprochen, mittelfristig 25 der über 50 Meiler
abzuschalten.
Die Skepsis gegenüber neuen Atomkraftwerken hat weit um
sich gegriffen. «Selbst in Kuwait hat man inzwischen
Abstand genommen von Atomenergieplänen», sagt Füglister.
RWE war zuletzt aus Projekten in Bulgarien und Rumänien
ausgestiegen, an einem Neubauprojekt in den Niederlanden
hat man kein Interesse mehr. Einzig in China und Indien
würde die Technik noch mit Kraft vorangetrieben. Was
Europa betrifft, sagt Füglister, rechne er nicht mehr
mit vielen neuen Atomkraftwerken in den nächsten 20
Jahren: «Die lassen sich vermutlich an einer Hand
abzählen.»
(Tagesanzeiger.ch/Newsnet)>
===========
Fukushima am 3.4.2012: <Forscher halten
Risiken für gering: Meerestiere vor Japan
belastet>
http://www.n-tv.de/wissen/Meerestiere-vor-Japan-belastet-article5936081.html
<Nach der Nuklearkatastrophe waren im Meer vor
Japan tausendfach erhöhte Cäsium-Werte festgestellt
worden. Auch jetzt sind Wasser und Meerestiere noch
radioaktiv belastet. Forscher sehen aber keine Gefahr
für die Menschen.
Die radioaktive Belastung des Meeres vor der Ostküste
Japans ist nach Erkenntnissen von Forschern nicht so
gefährlich wie befürchtet. Zwar seien drei Monate nach
dem Gau im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi vom März 2011
bis zu tausendfach höhere Werte von radioaktivem Cäsium
vor Japan festgestellt worden als zuvor. Die
Strahlenrisiken lägen insgesamt jedoch "unterhalb
dessen, was allgemein als schädlich für Meerestiere und
menschliche Verbraucher angesehen wird, und selbst unter
jenen von natürlich vorkommenden Radionukliden",
schreiben die Forscher um Ken O. Buesseler im US-Journal
"Proceedings of the National Academy of Sciences"
(PNAS). So beeinflussen den Forschern zufolge natürliche
radioaktive Elemente wie bestimmte Polonium- und
Kalium-Sorten die Meerestiere in der Region stärker als
das nun hinzugekommene Cäsium.
Der US-Forscher Buesseler von der Woods Hole
Oceanographic Institution (US-Staat Massachusetts) und
japanische Kollegen analysierten radioaktive Elemente
aus Fukushima im Meereswasser, in Zooplankton und in
Fischen. Dazu hatten sie Proben aus dem Meer und seiner
Tierwelt in verschiedenen Wasserschichten vom Juni
vergangenen Jahres genommen. In einer Entfernung von 30
bis 600 Kilometern vor der Küste sei dabei radioaktives
Cäsium 134 und 137 gemessen worden. Die höchste
Konzentration sei nahe der Küste festgestellt worden.
Die sogenannte Kuroshio-Strömung fungiere dabei als
südliche Abgrenzung beim Transport radioaktiver Stoffe.
Neben den direkt in die Luft gelangten radioaktiven
Atomen habe auch das Wasser, das zur Kühlung der
beschädigten Reaktoren eingesetzt wurde, zu
Radioaktivität im Meer beigetragen. Nach den
Kernschmelzen und Wasserstoffexplosionen sei die
freigesetzte Radioaktivität zwar hoch gewesen. So sei
die Konzentration an radioaktivem Cäsium an den
Abwasserkanälen der Atomruine Anfang April mehr als
50-millionenmal höher gewesen als zuvor, hieß es.
Dennoch seien die Risiken geringer als das, was
allgemein als gesundheitsgefährdend betrachtet werde.
Allerdings mahnen die Forscher zugleich zu Vorsicht, da
bei jeglicher Einschätzung von Strahlendosis auch die
Auswirkungen einer langfristigen Belastung
berücksichtigt werden müssten - zumal in der Anlage der
Atomruine in Fukushima weiterhin Radioaktivität
freigesetzt werde.
Bilderserie
Angst in der Atomruine Fukushima
Tausende arbeiten im zerstörten AKW
Quelle: n-tv.de, dpa>
===========
8.4.2012: <Nach Fukushima: Radioaktive
Verseuchung von Meerestieren geringer als
erwartet>
http://derstandard.at/1333185118349/Nach-Fukushima-Radioaktive-Verseuchung-von-Meerestieren-geringer-als-erwartet
<Forscher mahnen aber zur Vorsicht: In küstennahen
Zonen könnte die Radioaktivität wesentlich höher sein .
Die radioaktive
Verseuchung des Ozeans in der Umgebung des havarierten
Kernkraftwerks Fukushima Daiichi ist geringer als
befürchtet.
Tokio - Wissenschafter sind vorsichtig optimistisch, was
die Folgen des Gaus im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi
betrifft: Die radioaktive Belastung des Meeres vor der
Ostküste Japans ist nach aktuellen Erkenntnissen nicht
so hoch wie ursprünglich befürchtet. Zwar seien drei
Monate nach der Katastrophe vom März 2011 bis zu
1.000-fach höhere Werte von radioaktivem Cäsium vor
Japan festgestellt worden als vor dem Unglück.
Die Strahlenrisiken lägen insgesamt jedoch "unterhalb
dessen, was allgemein als schädlich für Meerestiere und
menschliche Verbraucher angesehen wird, und selbst unter
jenen von natürlich vorkommenen Radionukliden",
schreiben die Forscher um Ken O. Buesseler im US-Journal
"Proceedings of the National Academy of Sciences"
(PNAS). So beeinflussen den Forschern zufolge natürliche
radioaktive Elemente wie bestimmte Polonium- und
Kalium-Sorten die Meerestiere in der Region stärker als
das nun hinzugekommene Cäsium.
Umfangreiche
Untersuchungen
Der US-Forscher Buesseler von der Woods Hole
Oceanographic Institution (US-Staat Massachusetts) und
japanische Kollegen analysierten radioaktive Elemente
aus Fukushima im Meereswasser, in Zooplankton und in
Fischen. Dazu hatten sie Proben aus dem Meer und seiner
Tierwelt in verschiedenen Wasserschichten vom Juni
vergangenen Jahres genommen. In einer Entfernung von 30
bis 600 Kilometern vor der Küste sei dabei radioaktives
Cäsium 134 und 137 gemessen worden. Die höchste
Konzentration sei nahe der Küste festgestellt worden.
Die sogenannte Kuroshio-Strömung fungiere dabei als
südliche Abgrenzung beim Transport radioaktiver Stoffe.
Neben den direkt in die Luft gelangten radioaktiven
Teilchen habe auch das Wasser, das zur Kühlung der
beschädigten Reaktoren eingesetzt wurde, zu
Radioaktivität im Meer beigetragen. Nach den
Kernschmelzen und Wasserstoffexplosionen sei die
freigesetzte Radioaktivität zwar hoch gewesen. So sei
die Konzentration an radioaktivem Cäsium an den
Abwasserkanälen der Atomruine Anfang April mehr als
50-millionen Mal höher gewesen als zuvor, hieß es.
Dennoch seien die Risiken geringer als das, was
allgemein als gesundheitsgefährdend betrachtet werde.
Warnung
Allerdings mahnen die Forscher zugleich zu Vorsicht, da
bei jeglicher Einschätzung von Strahlendosis auch die
Auswirkungen einer langfristigen Belastung
berücksichtigt werden müssten - zumal in der Anlage der
Atomruine in Fukushima weiterhin Radioaktivität
freigesetzt werde. Außerdem muss die Entwarnung nicht
für alle Meerestiere in der Region gelten. Es könnte
nahe an der Küste und rund um das zerstörte
Atomkraftwerk Zonen geben, in denen die radioaktive
Belastung wesentlich höher sei. (APA/red,
derstandard.at, 3.4.2012)
Abstract
PNAS:
Fukushima-derived radionuclides in the ocean and biota
off Japan>
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Greenpeace warnt: Rückbau von AKWs kostet MILLIARDEN -
und die Lagerung von Atommüll NOCHMALS MILLIARDEN:
Die nackte Wahrheit über Lager und Rückbau
11.4.2012: <Greenpeace-Studie: AKW-Abriss könnte
Bürger Milliarden kosten> - und die "Endlagerung"
kostet noch einmal Milliarden und niemand will
bezahlen
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article106173123/AKW-Abriss-koennte-Buerger-Milliarden-kosten.html
<Die Umweltorganisation Greenpeace fürchtet, dass
die Kosten für den Rückbau alter Atomkraftwerke aus
dem Ruder laufen könnten. Die Rückstellungen der
Energiekonzerne reichten nicht aus.
Von Jens Twiehaus
Der Abriss alter
Atomkraftwerke und die Endlagerung von Strahlenmüll
könnte einer Studie von Greenpeace zufolge die
Steuerzahler ab 2022 teuer zu stehen kommen. Dann endet
die entsprechende Vereinbarung, wonach alle vier
Energiekonzerne beim Rückbau für ihre jeweiligen
Kernkraft-Tochterfirmen einstehen müssen, wie die
Autorin der Studie, Bettina Meyer, erläuterte.
Greenpeace
forderte deshalb, die Konzerne sollten die von ihnen zur
Seite gelegten Milliarden für die Endlagerung von
Atommüll in einen öffentlichen Fonds einzahlen. Das Geld
für die Demontage könnte bei den Unternehmen bleiben.
Die
Bundesregierung wies den Vorschlag für einen Staatsfonds
umgehend zurück. Auch das Deutsche Atomforum als
Interessenvertretung der Energiekonzerne hält jedoch am
bisherigen System fest.
"Die
AKW-Betreiber haben sich in der Vergangenheit zu
ihrer Verantwortung bekannt und werden das
uneingeschränkt auch in Zukunft tun", sagte
Atomforums-Präsident Ralf Güldner. Er sah kein Risiko,
dass die Kosten aus dem Ruder laufen könnten. Durch die
Erfahrungen beim Rückbau könnten die Aufwendungen
"zuverlässig eingeschätzt werden".
44 Milliarden Euro für Demontage und
Lagerung
Greenpeace
hält Kosten von 34 Milliarden Euro für den Abbau und die
Endlagerung für realistisch. Dennoch rechnen die
Umweltexperten auch mit einem hohen Risiko, die die
Ausgaben schnell auf 44 Milliarden Euro katapultieren
könnten. Die jahrzehntelangen Arbeiten könnten gar bis
zu 60 Milliarden erfordern, sagte
Greenpeace-Energieexperte Thomas Breuer.
Die Energiekonzerne halten laut Atomforum derzeit rund
30 Milliarden Euro bereit, haben Greenpeace-Schätzungen
zufolge aber vergangenes Jahr weitere drei bis vier
Milliarden angesammelt. Diese Rückstellungen seien
intransparent, kritisierte Greenpeace. Sie seien in der
Bilanz jedes Konzerns verbucht – mit ihnen könnten die
Firmen aber weiter wirtschaften.
Umweltschützer
befürchten, die Energiekonzerne könnten sich bei den
Kosten für den Rückbau alter Atomkraftwerke aus der
Verantwortung stehlen. Meyer zufolge wäre es denkbar,
dass sich ein Energiekonzern von seiner Atomsparte
trenne. Weil diese Sparte ohne laufendes Atomkraftwerk
kein Geld mehr verdiene, lebte sie fortan nur von den
Rücklagen.
"Kommen
unvorhergesehene Kosten, sind sie pleite", sagte Meyer.
Möglich wäre dieses Szenario ab April 2022 - dann laufe
eine entsprechende Solidarvereinbarung aus dem Jahr 2001
aus, die die Konzerne an die Entsorgungspflichten ihrer
Atom-Tochterfirmen binde.
Greenpeace fordert Verpflichtung der
Konzerne
Den
Steuerzahlern drohe dann ein "finanzielles Desaster",
warnte Breuer. Er forderte die Bundesregierung auf, die
Konzerne dauerhaft per Gesetz und nicht nur per
Vereinbarung zum Bezahlen zu verpflichten.
"Auch nach
dem Verschluss des Endlagers müssen Konzerne für die
weiteren Kosten aufkommen", sagte Breuer. Er unterstützt
deshalb das von der Autorin Meyer vorgeschlagene
Fondsmodell. Die Idee ist einem bereits in der Schweiz
bestehenden Fonds entlehnt.
In den Fonds
sollen schon bestehende Rückstellungen fließen und
weitere zehn Milliarden "frisches Geld". Davon solle die
Endlagerung finanziert werden – der Fonds müsse also
über Jahrzehnte eine sichere Anlage bieten. Wer den
Stock auffülle, wenn das Geld doch nicht ausreicht oder
ein Börsencrash Kapital vernichtet, konnte Breuer nicht
sagen.
dapd>
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Die CH-Stromkonzerne Axpo und BKW haben keine Tasse mehr
im Schrank:
Schweiz 13.4.2012: Stupide schweizer
Stromkonzerne Axpo und BKW wollen weiterhin vier
neue AKWs:
AKW-Projekte bleiben auf dem Tisch
http://bazonline.ch/schweiz/standard/AKWProjekte-bleiben-auf-dem-Tisch/story/14030414
<Von Hubert Mooser
Die Gesuche der Stromkonzerne Alpiq, Axpo und BKW für
neue AKW sind zwar sistiert – aber nicht
zurückgezogen. Die Branche habe ihre Atompläne noch
nicht definitiv begraben, meinen Politiker.
Kommenden Mittwoch wird Energieministerin Doris Leuthard
im Bundesrat die Eckwerte der neuen Energieperspektiven
2050 ausbreiten. Darin soll aufgezeigt werden, was es
bei dem von Bundesrat und Parlament beschlossenen
Atomausstieg an Massnahmen braucht, damit es keine
Stromlücke gibt, wenn ab 2020 die ersten AKW vom Netz
gehen. Wie baz.ch/Newsnet gestern berichtete, will
Leuthard dabei unter anderem erneuerbare Energien in
grossem Stile fördern.
Pikant ist aber, dass die drei Stromkonzerne Axpo,
(AXP10 104.55 0.92%) Alpiq und BKW an ihren Gesuchen zum
Bau neuer AKW festhalten, wie ein Sprecher des
Bundesamtes für Energie (Bfe) bestätigt. Die NZZ sprach
in diesem Zusammenhang vergangene Woche von einem
hilflosen und nicht sehr glaubwürdigen Agieren der
Stromkonzerne. Die Bearbeitung dieser Gesuche wurde nach
dem Unglück in Fukushima von Leuthard sistiert. Ein
Rückzug war indessen für die Konzerne bisher kein Thema,
obwohl der Zürcher Kantonsrat im September 2011
beispielsweise entschied, die Axpo soll ihr 2008
eingereichtes Gesuch zurückziehen.
Das erweckt den Eindruck, als hätten die Stromkonzerne
ihre Hoffnungen auf die Realisierung neuer
Atomkraftwerke noch nicht endgültig begraben.
Alpiq-Verwaltungsratspräsident Hans Schweickardt machte
jedenfalls vor knapp einem Jahr gegenüber der Zeitung
«Sonntag» solche Andeutungen: Neue Kernkraftwerke seien
sicherer als alte. Die Konsequenzen aus Fukushima
müssten in aller Ruhe gezogen werden, weshalb ein
Rückzug der Bewilligungsgesuche vorerst kein Thema sei.
Die Option eines Baus von Ersatz-KKW behalte man sich
offen, so Schweickardt. Das war allerdings noch, bevor
im Parlament der Atomausstieg beschlossen wurde.
Axpo unterstützt
Energiestrategie des Bundes
Bei der Axpo will man solche Hintergedanken nicht
bestätigen. Wenn man aber fragt, wieso denn Axpo das
Gesuch noch nicht zurückgezogen habe, antwortet
Mediensprecherin Daniela Biedermann: «Indem wir die
Sistierung der Rahmenbewilligungsgesuche unterstützten,
haben wir ein Zeichen gesetzt.» Das Hauptaugenmerk liege
zurzeit in der Umsetzung «unserer neuen
Versorgungsstrategie, mit der wir den Versorgungsauftrag
unserer Eigentümerkantone sicherstellen», so die
Mediensprecherin weiter.
Dafür sei Axpo auf verlässliche, klare politische
Rahmenbedingungen angewiesen. Biedermann betonte zudem:
«Wir haben nach Fukushima gesagt, dass wir die
Energiestrategie des Bundes unterstützen und dass der
Bau neuer Kernkraftwerke nicht mehr mehrheitsfähig ist.»
Axpo werde in den kommenden Jahren 21 Milliarden Franken
investieren – davon einen Grossteil in erneuerbare
Energien.
Keine schlechte
Strategie der Stromkonzerne
Bei der Berner BKW tönt es ähnlich. Die Stromunternehmen
hätten nach Fukushima die Sistierung der
Rahmenbewilligungsgesuche unterstützt und die
entsprechenden Arbeiten eingestellt, sagt Antonio
Sommavilla, Leiter der BKW-Medienkommunikation. «Dies
fand auch seinen Niederschlag in den Bilanzen, wo die
Kosten für die Entwicklung der Projekte abgeschrieben
wurden. Wir haben zur Kenntnis genommen, dass es in der
Öffentlichkeit neue Mehrheiten gibt und der Ersatz
bestehender Kernkraftwerke durch neue wenig Anklang
findet.» Die BKW fokussiert bei ihrer neuen
Energiestrategie auf Wasser- und Windkraft.
Die Gesuche sind zwar wirtschaftlich abgeschrieben, und
die Stromkonzerne planen offenbar die Nach-AKW-Ära, und
trotzdem ist der Rückzug dieser drei Gesuche kein Thema.
Der Aargauer SVP-Energiepolitiker Hans Killer hält das
Vorgehen der Stromkonzerne für keine schlechte Taktik.
«Gegenwärtig ist noch nicht klar, wie die
Stromversorgung ohne Kernkraftwerke aussehen wird.» Es
gebe zwar viele Ideen, wie man die Stromlücke ohne
AKW-Bandenergie füllen wolle, aber noch keine konkreten
Vorstellungen. Vielleicht komme man später einmal zur
Erkenntnis, dass es ohne AKW nicht gehe. Und dann könne
man diese Gesuche wieder reaktivieren.
Kein AKW-Verbot im
Gesetz
Allerdings müsste man diese dann aber auf den neuesten
Entwicklungsstand bringen, so Killer weiter. Er halte es
deshalb nicht für opportun, im Gesetz die Option
Kernenergie definitiv zu verbieten. Der Präsident der
Umweltkommission des Nationalrates, Eric Nussbaumer
(SP), schliesst wegen solcher Überlegungen nicht aus,
dass die Stromlobby «noch etwas probieren wird, um ein
Verbot neuer Atomkraftwerke im Gesetz zu verhindern.»
Für Nussbaumer haben die drei Gesuche aber heute
trotzdem keinen politischen Wert mehr, höchstens einen
juristischen – weil der Atomausstieg im Gesetz noch
nicht verankert sei.
Die Botschaft mit den entsprechenden Gesetzesänderungen
wird Energieministerin Doris Leuthard diesen Sommer in
die Vernehmlassung schicken. Im Parlament dürfte die
Gesetzesänderung zum Atomausstieg frühesten Mitte 2013
beraten werden. Bis dahin werden die Gesuche zum Bau
neuer Atomkraftwerke wohl in der Schublade in Bern
bleiben, wie das Gesuch der Schweiz für einen
EU-Beitritt.
(baz.ch/Newsnet)>
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Und wieso will die Merkel-Regierung Atomkraftwerke im
Ausland weiterhin fördern?
Posse 13.4.2012: Deutschland erwägt weiterhin
Förderung der Atomkraft in Nachbarländern - scharfe
Proteste:
Kernkraft in der EU: Deutschland eiert bei
AKW-Subventionen herum
aus: Financial Times Deutschland online:
http://www.ftd.de/politik/europa/:kernkraft-in-der-eu-deutschland-eiert-bei-akw-subventionen-herum/70022281.html
<Es klingt fast wie
ein Scherz: Die Bundesrepublik steigt aus der
Atomkraft aus und erwägt dann, die Technik in
Nachbarländern finanziell zu fördern. Die Kritik ist
heftig - auch an Umweltminister Röttgen.
In der EU ist die Debatte um die Stellung der Atomkraft
neu entbrannt. Mehrere EU-Staaten wollen die
Nuklearenergie mit erneuerbaren Energien gleichstellen
und subventionsfähig machen. Über entsprechende Vorstöße
einiger Länder werden die EU-Minister bei ihrem Treffen
Ende nächster Woche in Dänemark diskutieren, sagte ein
Sprecher der EU-Kommission. Dabei gehe es um die Frage,
ob Nuklearenergie auf EU-Ebene - ebenso wie erneuerbare
Energien - als klimafreundlich eingestuft werden könnte.
Staatliche Unterstützung würde leichter.
Trotz der Energiewende im eigenen Land hat sich
Deutschland noch auf keine Haltung festgelegt. Die
Meinungsbildung zu den Gesamtvorschlägen sei noch nicht
abgeschlossen, da viele der Anregungen zum
EU-Energiefahrplan 2050 noch gar nicht vorlägen, sagte
ein Sprecher des Umweltministeriums. Das
Wirtschaftsministerium verwies darauf, dass bekanntlich
einige Länder eine andere Haltung zu Atomkraft als
Deutschland hätten.
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" haben die
vier Länder Frankreich, Großbritannien, Polen und
Tschechien entsprechende Schreiben nach Brüssel
geschickt. Ihr Ziel sei es, Atomkraftwerke künftig wie
Solaranlagen oder Windräder als emissionsarme
Technologien einzustufen. Falls sie sich durchsetzten,
könnte der Bau neuer AKWs, aber auch der Verkauf von
Atomstrom, gefördert werden.
Dabei geht es nach Angaben von EU-Diplomaten um
Subventionen der Mitgliedsländer, aber auch der EU
selbst. Bislang können Staaten den Bau von
Atomkraftwerken fördern, müssen dabei aber die
allgemeinen EU-Regeln einhalten. "Die staatliche
Beihilfe darf den Wettbewerb nicht verzerren und muss im
öffentlichen Interesse liegen", sagte der Sprecher von
EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia. Es gebe keine
besonderen Regeln für solche Finanzspritzen im
Atomsektor - im Gegensatz zu erneuerbaren Energien, bei
denen Staaten leichter Geld zuschießen könnten.
Aus Deutschland gab es heftige Kritik von
Umweltverbänden, Grünen und FDP an dem Vorschlag. Der
Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), Hubert Weiger, sagte: "Ein Jahr nach
Fukushima Milliardensubventionen für die
Risikotechnologie Atomkraft zu fordern, ist Absurdistan
in Reinkultur." Greenpeace-Atomexperte Tobias Münchmeyer
kritisierte das Verhalten von Bundesumweltminister
Norbert Röttgen (CDU): "Während Röttgen sich nur noch um
seinen Wahlkampf kümmert, wird in Brüssel die Zukunft
der Erneuerbaren kaputtgemacht."
Aus dem Bundestag kamen ebenfalls kritische Stimmen:
"Atomstrom zu subventionieren widerspricht allem, was in
Deutschland beschlossen wurde", sagte der
stellvertretende Vorsitzende des Umweltausschusses im
Bundestag, Horst Meierhofer (FDP). Auch aus den Reihen
der Opposition erntete der Vorstoß Kritik: "Deutschland
muss sich dieser Forderung in den Weg stellen", sagte
die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der
Bundestagsgrünen, Bärbel Höhn, der "Welt"
In Europa ist es Sache jedes einzelnen Staates, über die
Nutzung von Energieträgern wie Kohle, Öl, Gas, Wind oder
Atomkraft zu entscheiden. Auch der Energiemix ist
nationale Angelegenheit. Während Frankreich einen großen
Teil seines Stroms aus Kernkraft gewinnt, hat
Deutschland 2011 den Ausstieg aus der Atomkraft
beschlossen. Tschechien möchte das umstrittene AKW
Temelín nahe der bayerischen Grenze ausbauen, Polen
prüft geeignete Standorte für Kraftwerke.
Derzeit läuft die Debatte um die zukünftige
EU-Energiepolitik, den sogenannten Energiefahrplan 2050.
Die EU-Kommission hat darin Modelle vorgelegt. Atomkraft
soll nach den Plänen wichtig bleiben. Bis 2050 will die
EU-Kommission den Ausstoß des Klimakillers CO2 um 80 bis
95 Prozent im Vergleich mit 1990 verringern.
Laut Bundesumweltministerium wollen die EU-Staaten bei
dem Ministertreffen am 15. Juni ein Papier
verabschieden. Was darin stehe, werde "richtungsweisend"
für die zukünftige Energiepolitik sein, schrieb das
Ministerium. Für den Beschluss sei grundsätzlich
Einstimmigkeit nötig, Enthaltungen würden die Annahme
nicht behindern.>
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Japan OHNE Atomstrom - also nochmals: Japan hat
Wellenenergie, Windenergie, die Aufwindröhre am Berghang
ist möglich (Link),
im Süden Sonnenenergie - was will man mehr?
15.4.2012: Japan: Alle 54 Atomreaktoren stehen
vorübergehend still:
Alle Anlagen vom Netz: Japan wird ab Anfang Mai
vorerst ohne Atomstrom auskommen
http://derstandard.at/1334368977607/Alle-Anlagen-vom-Netz-Japan-wird-ab-Anfang-Mai-vorerst-ohne-Atomstrom-auskommen
Fototext:
1) Auch die Atommeiler in Oi werden vorerst nicht ans
Stromnetz angeschlossen.
2) "Vorübergehend" werde keiner der 54 japanischen
Atomreaktoren mehr Strom ins Netz speisen.
<Tokio - Das energiehungrige Japan muss ab Anfang
Mai ohne Atomstrom auskommen. Ab 6. Mai werde
"vorübergehend" keiner der 54 japanischen
Atomreaktoren mehr am Netz sein, sagte
Industrieminister Yukio Edano am Sonntag.
Tags zuvor soll der letzte, noch arbeitende Atomreaktor
für Wartungsarbeiten vom Netz genommen werden. Er gehört
zu einem Atomkraftwerk in Hokkaido.
Edano hatte am Freitag darauf hingewiesen, dass die
Regierung in einigen Wochen zwei Atommeiler in Oi,
nördlich von Osaka, wieder in Betrieb nehmen will.
Allerdings ging der Gouverneur von Fukui nicht auf den
Aufruf des Industrieministers ein, umgehend eine
Genehmigung für die Inbetriebnahme zu erteilen.
Stromengpässe nach Fukushima befürchtet
Am 11. März 2011 waren nach einem Erdbeben der Stärke
9,0 riesige Tsunamiwellen über das Kraftwerk in
Fukushima gegangen. Daraufhin fielen noch am selben Tag
die Kühlsysteme der Anlage aus, was den schwersten
Reaktorunfall seit der Atomkatastrophe von Tschernobyl
auslöste.
Im Umkreis von 20 Kilometern um das Atomkraftwerk wurde
eine Sperrzone eingerichtet, die rund 100.000 Menschen
verlassen mussten. Die Atomkraft ist seit dem Unglück
extrem umstritten. Andererseits befürchtet die Regierung
Stromengpässe, vor allem durch den intensiven Betrieb
von Klimaanlagen im Sommer. Die Umweltorganisation
Greenpeace vertrat jedoch die Ansicht, es werde keine
Engpässe geben, selbst wenn alle Atomkraftwerke
abgeschaltet seien. (APA, 15.4.2012)>
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Österreich OHNE Atomstrom - Österreich hat
Strömungsenergie, die Aufwindröhre am Berghang ist
möglich (Link),
im Süden Sonnenenergie - was will man mehr?
16.4.2012: <Freiwilliger Verzicht:
Österreich wird in Zukunft atomstromfrei>
http://derstandard.at/1334530846829/Freiwilliger-Verzicht-Oesterreich-wird-in-Zukunft-atomstromfrei
Fototext: Laut Mitterlehner werde es eine Kennzeichnung,
aber kein vollständiges Importverbot für Atomstrom
geben.
Der Artikel:
<Heimische Versorger sollen bis Ende 2013 für
Haushaltskunden die Kennzeichnung sicherstellen,
Atomstrom soll nicht mehr dabei sein.
Wien - Österreich soll spätestens ab dem Jahr 2015
atomstromfrei sein. Um dieses Ziel zu erreichen, haben
sich am Montag Regierung, Energiewirtschaft und
Umweltorganisationen beim dritten Atomstromgipfel auf
eine Vorgangsweise geeinigt, bei der in Zukunft keine
als Atomstrom gekennzeichnete elektrische Energie mehr
an österreichische Verbraucher oder Industrien
verkauft werden soll. Bei Haushaltskunden soll diese
freiwillige Verpflichtung der Versorger bereits Ende
2013 sichergestellt sein. Ein Atomstromimportverbot
wird es nicht geben, da dies EU-rechtlich nicht
möglich ist.
Freiwillige
Kennzeichnung
Beginnend mit 1.1.2013 bis Ende 2013 verpflichten sich
die heimischen Energieversorger freiwillig, die
Kennzeichnung von an Haushaltskunden gelieferten Strom
sicherzustellen. Atomstrom sollte dann keiner mehr dabei
sein, da die Versorgungsunternehmen sich verpflichten,
auf dessen Bezug zu verzichten. Für Industriekunden soll
diese freiwillige Maßnahme aufgrund langlaufender
Lieferverträge erst bis Ende 2015 umgesetzt werden.
Als zusätzliche Maßnahme ist die Schaffung eines
"Atomstromfrei-Gütesiegel" geplant, das auf dem seit
Jahresbeginn existierenden Stromkennzeichnungssystem
basieren soll. Diese Maßnahme soll den österreichischen
Energieversorgern die Möglichkeit bieten, diesen
"einzigartigen Verkaufsvorteil" auch werbetechnisch zu
nutzen.
In einem zweiten Schritt wird es eine gesetzliche
Regelung zur vollständigen Stromkennzeichnung ab 1. 1.
2015 geben. Eine entsprechende Novelle des
Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetzes
(Elwog) soll nach erfolgreicher Notifikation durch die
EU in Kraft treten.
Aus für den Graustrom
Die Versorgung mit Strom unbekannter Herkunft,
sogenannter "Graustrom", der derzeit noch 14,7 Prozent -
und davon 26 Prozent Atomstrom - ausmacht, wird
untersagt. Lediglich jene Unternehmen, die direkt von
einem ausländischen Energielieferanten Strom beziehen,
könnten noch teilweise mit Atomstrom versorgt werden,
die - so die Annahme - nur wenig Wert darauf legen
werden, als Handlanger der Atomlobby bezeichnet zu
werden. Eine Aussnahme, die der AK Wien nicht gefällt,
wie sie in einer Aussendung wissen lässt, da der Anteil
der Industrie an "Graustrom" wesentlich höher als im
Haushaltsbereich sei. Zudem sei für die Industrie der
Strom ohnehin um einiges günstiger. Sie dürfe daher
nicht bevorzugt werden, wie bei der Ökostromförderung.
Die AK wünscht sich, dass die Kosten für die
zusätzlichen Herkunftszertifikate zwischen Wirtschaft
und Haushalten fair geteilt werden und plädiert
überhaupt für Lösungen auf EU-Ebene "insbesondere eine
lückenlose, transparente und nachvollziehbare
Kennzeichnung der Herkunft von Strom."
"Das ist ein guter Tag für jene, die gegen Atomenergie
sind", findet indes Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ).
Mit den beschlossenen Maßnahme wolle Österreich nicht
nur zeigen, dass es keinen Atomstrom brauche, sondern
auch zur Speerspitze derer gehöre, "die jenen Ländern
gegenüberstehen, die uns fälschlicherweise einreden
wollen, dass Atomenergie wirtschaftlich besonders
günstig ist und dass Atomstrom eine Art Erneuerbare
Energie ist", um in der Folge auch von Förderungen zu
profitieren. Österreich dagegen setze auf den Ausbau von
erneuerbaren Energien.
Keine Verletzung von
EU-Recht
Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) sprach von einem
"guten Auftakt für eine gemeinsame Zielsetzung",
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) von
einem guten Kompromiss für weitere Verbesserungen, ohne
dass EU-Recht - etwa durch ein Atomstromimportverbot -
verletzt worden sei. Es bestehe auch nicht die Gefahr,
dass die Durchleitung von Strom und somit die Rolle
Österreichs als Energiedrehscheibe gefährdet werde. Für
die Endkunden werden sich die finanziellen Belastungen
in "ganz geringen Grenzen bewegen", so Mitterlehner.
Die Umweltorganisationen Global 2000 und Greenpeace
sehen in der heutigen Vereinbarung ebenfalls einen
großen Erfolg, "dessen Bedeutung über den Kampf gegen
die Atomkraft weit über Österreich hinausgeht", wie die
Geschäftsführer von Greenpeace Alexander Egit und von
Global 2000 Klaus Kastenhofer betonten.
Auch die Regulierungsbehörde E-Control ist zufrieden,
unterstütze doch die Einigung alle Anstrengungen, "die
zu mehr Transparenz für die österreichischen
Stromkonsumenten führen." Für die Grünen war die heute
beschlossene Kennzeichnungspflicht schon längst
überfällig, und das BZÖ fordert den raschen Ausbau
Erneuerbarer Energien. (APA, 16.4.2012)>