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DIE HÖLLE IST DA - und alle schauen zu

37. Piraterie mit der Globalisierung

Piraterie zur See oder im Internet, es gibt gewisse Leute die meinen, Piraterie lohne sich

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Die Globalisierung bringt eine neue Piraterie

Je mehr die Globalisierung und die globalen Gewinne unter dem Schutze des Bankgeheimnis und im Schutze der Bankenparadiese wie Monaco, Bahamas etc. zunehmen, desto ärmer werden die breiten Schichten. In einigen Regionen entwickelt sich als Gegenwehr eine neue Piraterie. Die Piraterie ist der Versuch, dem Elend zu entfliehen. Den Reichen der Welt ist das egal, denn sie chartern nach einem gekaperten Schiff einfach ein neues Schiff, und reisen tun sie sowieso mit dem Flugzeug...

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16.10.2007: <Räuberei auf hoher See: Piraterie nimmt zu

n-tv online, 16.10.2007; http://www.n-tv.de/866586.html

Die Piraterie auf den Weltmeeren hat in den ersten neun Monaten 2007 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent zugenommen. Insgesamt habe es 198 Überfälle auf Schiffe gegeben gegenüber 174 im Jahr davor, hiess es in einem Bericht des Internationalen Meeresbüros (IMB), einer Sonderabteilung der Internationalen Handelskammer. Demnach wurden 15 der attackierten Schiffe entführt, 63 Seeleute wurden in Geiselhaft genommen und drei getötet.
 
Am gefährlichsten ist die Lage in den Gewässern Indonesiens, wie das IMB weiter mitteilte. Dort wurden von Januar bis September 37 Piratenüberfälle registriert, was gegenüber dem Vorjahr allerdings einen leichten Rückgang bedeutete. Einen drastischen Anstieg gab es indessen vor den Küsten Somalias und Nigerias, wo sich die Piraterie auf jeweils 26 Fälle verdreifachte. Das IMB rief die Schifffahrtsgesellschaften auf, diese Küstenabschnitte nach Möglichkeit zu meiden.>


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20 minuten
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In der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober sind in Steckborn 14 Bootsmotoren entwendet worden. Eine Spur der Thurgauer Kantonspolizei führte via Schaffhausen in die Slowakei.

In der Tatnacht war von einer Patrouille des Grenzwachtkorps in Schaffhausen ein Mann mit diversen Bootsmotoren in seinem Fahrzeug kontrolliert worden. Statthalter Roger Forrer vom Bezirksamt Steckborn hat inzwischen gegen den Verdächtigen einen Haftbefehl erlassen.

An dessen Wohnort in der Slowakei wurde bereits eine Hausdurchsuchung durchgeführt, wobei einige Motoren aus Steckborn sichergestellt werden konnten.

Auslieferung nicht möglich

Nun soll geklärt werden, ob der Mann auch an weiteren Diebstählen beteiligt war. In den vergangenen 15 Monaten waren im Steckborner Hafen mehrmals Bootsmotoren entwendet worden. Insgesamt wurden rund 30 Motoren gestohlen, sagt Forrer auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Er rechnet mit mehreren Tätern.

Eine Auslieferung des Angeschuldigten in die Schweiz ist laut Forrer nicht möglich. Er prüft aber, ob er in die Slowakei reist, um den Mann vor Ort zu befragen und allenfalls die Bootsmotoren zu beschlagnahmen.

(sda)>

Kommentar
Es gibt viele Gründe, die Landesgrenzen und die Zollkontrollen beizubehalten, u.a. wegen der Piraterie.

Michael Palomino, 23.11.2009


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14.1.2010: <Höchster Stand seit sechs Jahren: Immer mehr Piratenangriffe

aus: n-tv online; 14.1.2010; http://www.n-tv.de/politik/Immer-mehr-Piratenangriffe-article679241.html

Die Zahl der Piratenangriffe auf hoher See hat im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit sechs Jahren erreicht. Wie das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) mit Sitz in Malaysia am Donnerstag mitteilte, wurden 2009 insgesamt 406 Vorfälle registriert, 2008 seien es 293 gewesen. Zugleich gingen die Piraten im vergangenen Jahr weitaus gewalttätiger vor.

Erst am Neujahrstag kaperten Piraten die "Pramoni" und den Autofrachter "Asian Glory".

Laut dem IMB wurden im vergangenen Jahr 49 Schiffe entführt, bei 84 Schiffen wurde der Versuch unternommen. Zudem seien 120 Schiffe beschossen worden. Insgesamt seien 1052 Besatzungsmitglieder als Geiseln genommen, acht von ihnen getötet und 68 verletzt worden.

Eine internationale Armada bemüht sich seit Monaten vor allem vor Somalia darum, die Angriffe von Piraten einzudämmen.

AFP>


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20 minuten
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26.5.2010: Somalische Piraten stehen in Holland vor Gericht - und können nach der Strafe z.T. in Holland leben - perverser geht es nicht

aus: 20 minuten online: Rotterdam: Holland macht Piraten den Prozess; 25.5.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/25748196

<Der erste Prozess gegen mutmassliche somalische Piraten in Europa ist am Dienstag in Holland eröffnet worden.

Mit dem Verfahren wollen die Niederlande einen Beitrag für den internationalen Kampf gegen die Seeräuberei am Horn von Afrika leisten.

Vor dem Amtsgericht in Rotterdam müssen sich fünf Somalier im Alter von 25 bis 45 Jahren verantworten. Sie sollen Anfang 2009 einen unter der Flagge der Niederländischen Antillen fahrenden türkischen Frachter mit einem Raketenwerfer und anderen Waffen angegriffen haben.

Diese Vorwürfe seien praktisch nicht zu beweisen, erklärte einer der Verteidiger. «Das ist nicht mehr zu überprüfen, denn das Boot, in dem die Männer sassen, liegt auf dem Meeresgrund», sagte Rechtsanwalt Jan Ausma.

Das Boot war am 2. Januar vorigen Jahres von der türkischen Besatzung des Frachters «Samanyolu» mit Leuchtmunition in Brand geschossen und dadurch versenkt worden. Ein dänischer Marinehelikopter fischte die Somalier aus dem Wasser.

Vier Wochen später lieferte Kopenhagen sie an die niederländische Justiz aus. Ihnen drohen Gefängnisstrafen von bis zu zwölf Jahren. Der Prozess ist auf fünf Tage angesetzt. Das Urteil soll am 16. Juni fallen. Dass die Somalier nach Verbüssung einer eventuellen Strafe in ihre Heimat zurückkehren, gilt in den Niederlanden als unwahrscheinlich.

Einer von ihnen habe bereits erklärt, er werde Asyl beantragen, berichtete der Sender NOS. Nach niederländischem Recht können die Männer auch im Falle einer Verurteilung nicht abgeschoben werden, da das völlig zerrüttete Bürgerkriegsland Somalia als zu gefährlich gilt.

Im vergangenen Jahr zählte das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB) vor den Küsten Somalias 215 Piratenüberfälle, weltweit waren es 409. Die meisten Piraten, die in den vergangenen Jahren von ausländischen Kriegsschiffen gefangengenommen wurden, kamen später wieder frei - aus Mangel an Beweisen oder weil die örtlichen Gefängnisse überfüllt und die Gerichte überlastet waren.

In Somalias Nachbarland Kenia wurde bisher mehr als 110 Piraten der Prozess gemacht. Im Jemen verurteilte ein Gericht vor einer Woche sechs Piraten zum Tode. Sie hatten versucht, einen jemenitischen Öltanker zu kapern.

(sda)>

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n-tv
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4.6.2010: Holland liefert somalische Seeräuber an Deutschland aus

aus: n-tv online: Politik: Seeräuber-Prozess in Hamburg - Holland liefert Piraten aus; 4.6.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Holland-liefert-Piraten-aus-article906341.html

<In Hamburg soll somalischen Piraten der Prozess gemacht werden, die an Ostern ein deutsches Schiff überfallen haben. die niederländische Justiz stimmt nun der Auslieferung der zehn Seeräuber zu, es wäre der erste Piratenprozess seit 400 Jahren.

Die Niederlande liefern zehn mutmaßliche Piraten aus Somalia an Deutschland aus. Das entschied das Amtsgericht in Amsterdam. Damit kommt es demnächst in Hamburg zum ersten Seeräuber-Prozess nach rund 400 Jahren.

Die Richterin Ans Davids wies Beschwerden der Somalier gegen die beabsichtigte Überstellung an die Hamburger Staatsanwaltschaft als in allen Punkten unbegründet zurück. Die deutsche Justiz habe hinreichend demonstriert, dass sie tatsächlich für die Strafverfolgung der mutmaßlichen Seeräuber zuständig ist und die Verdächtigen in Deutschland ein faires rechtsstaatliches Verfahren erwartet.

Die Niederlande hatten das deutsche Schiff befreit.

Die Auslieferung könne nun innerhalb von zehn Tagen erfolgen, erklärte die Richterin. Ein Berufungsverfahren dagegen sei nach niederländischem Recht nicht möglich.

Überfall Anfang April

Den Somaliern wird vorgeworfen, Anfang April 500 Seemeilen vor der Küste Somalias das deutsche Containerschiff "Taipan" gekapert zu haben. Sie waren am Ostermontag von einem niederländischen Marinekommando überwältigt und festgenommen worden.

Aufgrund eines Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Hamburg wurden sie nach Holland geflogen, um von dort in die Bundesrepublik gebracht zu werden. Dagegen hatten die Somalier auf Anraten niederländischer Pflichtverteidiger Widerspruch eingelegt.

dpa>

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Basler
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Nigeria 3.7.2010: Piraten überfallen deutsches Schiff - das Schiff ist befreit, 12 Seeleute fehlen

aus: Basler Zeitung online: Piraten entführen zwölf Seeleute; 3.7.2010;
http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Piraten-entfuehren-zwoelf-Seeleute/story/22336710

<Vor der Küste Nigerias haben Piraten ein unter deutscher Flagge fahrendes Schiff überfallen. Das Schiff ist befreit worden, doch mehrere Besatzungsmitglieder werden vermisst.

Piraten haben vor dem Nigerdelta ein unter deutscher Flagge fahrendes Schiff angegriffen und dabei zwölf Seeleute entführt. Das teilte am Samstag ein Sprecher der nigerianischen Marine mit. Kommodore David Nabaida sagte der Nachrichtenagentur AP, die Piraten hätten die «BBC Palonia» am Freitag gegen 20 Uhr geentert. Einem Besatzungsmitglied hätten sie ins Bein geschossen. Das Schiff sei inzwischen von der nigerianischen Marine sichergestellt worden. Nach den Angreifern und den Verschleppten werde gesucht.

An Bord befanden sich Seeleute aus Deutschland, Lettland, Litauen, Russland und der Ukraine. Ob auch Deutsche unter den Entführten sind, wurde nicht mitgeteilt. Bei dem Verletzten handelte es sich um einen ukrainischen Seemann. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert, Lebensgefahr bestand nicht. «Es werden alle Anstrengungen unternommen, um die Verschleppten zu befreien», sagte Nabaida.

Immer mehr Angriffe

Nach seinen Worten hat die Marine bereits einen Verdacht, wer hinter dem Angriff stecken könnte. Piratenüberfälle auf Schiffe im Golf von Guinea kommen immer häufiger vor, vor allem vor der nigerianischen Küste. Erst am 27. Juni hatten zwölf Piraten in Schnellbooten einen Schüttgutfrachter vor dem Nigerdelta angegriffen. Beim Versuch, das Schiff zu entern, schossen sie auf die Besatzungsmitglieder und verletzten einen Seemann leicht, wie die Internationale Seefahrtsbehörde (IMB) mitteilte. Die Besatzung wehrte den Angriff ab.

Allein 2009 wurden 28 Mal Schiffe vor der Küste Nigerias überfallen. Die IMB geht davon aus, dass rund 30 weitere Angriffe nicht gemeldet worden sind, weil Schiffseigner zum Beispiel befürchten, dass ihre Versicherungsbeiträge erhöht werden könnten. (oku/dapd)>

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Spiegel
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4.7.2010: <Nigeria: Entführte deutsche Seeleute sind frei

aus: Spiegel online; 4.7.2010; http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,704588,00.html

Glückliches Ende im Entführungsdrama vor der westafrikanischen Küste: Nach zwei Tagen sind zwei von Piraten verschleppte deutsche Seeleute und zehn Kameraden aus Osteuropa wieder frei.

Lagos - Alle zwölf Geiseln sind frei und niemand ist verletzt. Diese gute Nachricht gab am Sonntag ein Sprecher der nigerianischen Marine bekannt. Die freigelassenen Männer schienen in gutem Gesundheitszustand zu sein. Ob für ihre Freigabe ein Lösegeld gezahlt wurde, wollte der Sprecher nicht sagen. Das Auswärtige Amt in Berlin hatte am Wochenende einen Krisenstab gebildet, um die Freilassung der Geiseln voranzutreiben. [...]

An Bord befanden sich Seeleute aus Deutschland, Lettland, Litauen, Russland und der Ukraine.>


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20 minuten
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23.7.2010: Da sind noch mehr Profiteure in der Piraterie als nur die Piraten: Versicherungen, Werften, Sicherheitskräfte etc.

Es klingt unglaublich, aber von der Piraterie profitieren nicht nur die Piraten, sondern scheinbar auch Werften, Sicherheitskräfte und Versicherer. Die Piraterie gilt sogar als "wirtschaftlicher Anreiz", und mit Lösegelderpressung lässt sich viel Geld verdienen, das dann im Land in Umlauf kommt. Gleichzeitig können die Versicherer die Prämien erhöhen, und es werden neue Versicherungen eingeführt wie Kidnapping- und Lösegeldversicherungen. Werften dürfen beschädigte Schiffe reparieren, und Sicherheitsleute sind ebenfalls vermehrt gefragt. Und viele Kapitäne wollen ihr Schiff gar nicht verteidigen und wollen kein Verfahren, sondern bezahlen einfach und melden nicht einmal den Überfall, denn sie wollen kein Verfahren, das Zeit kosten würde, und höhere Prämien wollen sie auch nicht. Für die betroffenen Länder ist es attraktiver, einen gewissen Stand der Piraterie zuzulassen, als die Piraterie zu bekämpfen...

Aber lesen Sie selbst:

aus: 20 minuten online: 80 Prozent der Beute gehen in den Westen; 23.7.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/10875501

Man schaue sich zuerst genau die Infografiken an: Man kann bald nirgendwo mehr gefahrenfrei auf dem Meer fahren:

Infografik: Piratenverseuchte Meere
Grafik über die weltweite Piraterie
                        1994-2009 [1]
Grafik über die weltweite Piraterie 1994-2009 [1]

Piratenverseuchte Gewässer: Globalisierung, Verarmung und das Versagen von staatlichen Institutionen [meist durch Korruption, Discothek, Party, Sex, Drogen und Alkohol] haben der Piraterie in einigen Weltgegenden eine Renaissance beschert. Zahl der registrierten Piratenangriffe auf Handelsschiffe: 1994: 90; 1995: 188; 1996: 228; 1997: 247; 1998: 202; 1999: 300; 2000: 469; 2001: 335; 2002: 370; 2003: 445; 2004: 329; 2005: 276; 2006: 239; 2007: 263; 2008: 293; 2009: 406. Der Golf von Darién ist falsch eingezeichnet und ist bei Panama und Kolumbien. Dort herrschen seit Jahrzehnten Guerrilleros aus Kolumbien, die auch den Durchgang von Panama nach Kolumbien blockieren.

Infografik: Piraten an der Küste von Somalia
Grafik über die Piraterie an der Küste
                          von Somalia und an der Küste des Jemen im Golf
                          von Aden 2003-2008 mit Piratenstützpunkten
                          (Symbol des Totenkopfs mit Knochen) und mit
                          Orten der Überfälle (rote Punkte) [2]
Grafik über die Piraterie an der Küste von Somalia und an der Küste des Jemen im Golf von Aden 2003-2008 mit Piratenstützpunkten (Symbol des Totenkopfs mit Knochen) und mit Orten der Überfälle (rote Punkte) [2]

Piratenüberfälle in der Region von Somalia und im Golf von Aden vor der Küste des Jemen: 2003: ca. 18; 2004: ca. 10; 2005: ca. 15; 2006: ca. 17; 2007: ca. 24; 2008: ca. 83.

<von Elisabeth Rizzi - Schiffe kapern ist ein lukratives Geschäft rund um den Golf von Aden – und zwar nicht nur für die Piraten. Werften, Sicherheitskräfte und Versicherer zählen auch zu den Profiteuren.

Im Golf von Aden sind die Piratenangriffe im ersten Halbjahr 2010 zurückgegangen. Das internationale Meeresbüro (IMB) führt den Rückgang von 86 im ersten Halbjahr 2009 auf heuer 33 Überfälle auf den verbesserten Geleitschutz zurück. Doch die Piraten sind alles andere als zurückgedrängt: «Neben dem Golf von Aden müssen auch die somalische Küste, das Rote Meer, das Arabische Meer und der Indische Ozean zum Einsatzgebiet der Piraten gezählt werden», warnt Brigitte Meier, Mediensprecherin von Swiss Re. Der Schweizer Rückversicherer ist selbst von Schadenzahlungen bei Piratenangriffen betroffen.

Tatsächlich hat die Zahl der Überfälle übers ganze Gebiet betrachtet deutlich zugenommen, nämlich von 100 im ersten Halbjahr 2009 auf 160 im ersten Halbjahr 2010. Und Experten erwarten eine weitere Verschärfung der Situation. «Das Modell der Lösegelderpressungen macht nicht nur in Somalia Schule, sondern auch in Westafrika», beobachtet Michael Eichmann, Hochsee-Experte vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung. Er befürchtet, dass sogar kriminelle Organisationen in Südafrika auf den Geschmack kommen könnten.

Satte Gewinne für Versicherer

Eine diese Woche publizierte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erklärt die Attraktivität des Marktes. Das Fazit: Nicht nur die Somalier selbst profitieren von der Seeräuberei. Laut Studienautorin Anja Shortland gehen nur 20 Prozent der Piraterieerträge nach Somalia. Der Rest bleibt im westlichen Wirtschaftskreislauf.

Insbesondere die Versicherer machen gute Gewinne, stellt Shortland fest. Sie könnten aufgrund des Risikos die Prämien erhöhen, während gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit für einen Schadenfall dennoch relativ klein bleibe. Deshalb würden sie von den Schiffseignern keine Sicherheitsvorkehrungen verlangen, welche die Kaperung der Schiffe erschweren würden.

Bis 60 000 Franken für Durchfahrt [durch den Golf von Aden]

Ein Schweizer Reeder, der nicht namentlich genannt sein will, bestätigt, die Versicherungsprämien seien im Zug der zunehmenden Lösegeld-Piraterie deutlich gestiegen. Insbesondere im Golf von Aden sei die Versicherungssumme letztes Jahr zwischenzeitlich hochgeschnellt. Die Reeder hätten teilweise zwischen 30 000 und 60 000 Franken pro Passage für die Deckung von Kidnapping- und Lösegeldforderungen hinblättern müssen.

Inzwischen habe sich die Situation wegen des Erfolgs des internationalen Marineverbandes Atalanta wieder etwas entspannt. Allerdings: «Bis zu den grossen Lösegelderpressungen, die im Jahr 2008 begannen, waren Kidnapping- und Lösegeldversicherungen für die Schiffseigner gar kein Thema. Das brauchte es ganz einfach nicht», so der Reeder. Profiteure des Booms bei diesen Produkten sind insbesondere die grossen Schiffsversicherer in Grossbritannien und Deutschland. Die grossen Schweizer Versicherungen sind dagegen nicht in diesem Feld tätig.

Schiffseigner fördern das Geschäft

Die Hände reiben sich auch die Werften. Denn sie kriegen zusätzliche Aufträge, wenn sie von Piratenangriffe havarierte Schiffe reparieren müssen. Ebenfalls ein lukratives Einkommen bietet die Piraterie der Sicherheitsbranche.

Auch die Schiffseigner tragen das Ihre zum Problem bei. Noch immer finden es laut Shortland rund 20 Prozent der Kapitäne zu mühsam, den international empfohlenen und überwachten Transitkorridor zu benützen. Und viele Schiffer seien nicht einmal gewillt, ihre Fahrzeuge mit billigem Stacheldraht auszurüsten, um Angriffe zu erschweren. Im Gegenteil: Brigitte Meier von der Swiss Re beobachtet sogar, dass immer mehr Reeder im Stillen Lösegeld zahlen und so das Geschäft noch ankurbeln. «Besonders in nigerianischen Gewässern werden viele Vorfälle nicht gemeldet.» Schuld sei die Angst vor steigenden Versicherungsprämien oder die Sorge um langwierige und den Transport verzögernde Ermittlungsarbeiten.

Wirtschaftliche Anreize motivieren Freibeuter

Für Shortland ist deshalb klar: «Im Moment ist die Piraterie rund um Somalia in einem Stadium gefangen, in dem das Geschäft mehr wirtschaftliches Potenzial bietet, denn eine ökonomische Bedrohung ist.» Abgesehen von den internationalen staatlichen und militärischen Bemühungen seien die Anreize für die wirtschaftlichen Schlüssel-Akteure grösser, den Status Quo zuerhalten, denn wirklich gegen die Piraterie anzukämpfen.>


Schlussfolgerungen von Michael Palomino: Es gibt da Parallelen zwischen den "USA" und der Piraterie vor allem in islamischen Ländern - und der Konsument zahlt den Schaden

Das Phänomen der Piraterie ist inzwischen weltweit verbreitet, und die Piraterie hat ein gutes Vorbild: die "USA", die seit dem 11. September 2001 sich weltweit wie Piraten aufführen, mit erfundenen Flugzeugen, mit erfundenen Kriegsbegründungen, mit willkürlichen Entführungen und Gefangennahmen, und mit Erpressungen im Sinne des alten englischen Kolonialismus. Die Piraterie entwickelt sich auf der Welt also nach dem Grundsatz "Wie du dir, so ich mir". Leider ist im Artikel nicht angegeben, was für Schiffe jeweils angegriffen und gekapert werden. Es dürfte sich hauptsächlich um Schiffe der NATO-Länder handeln, die mit den kriminellen "USA" kollaborieren, und bei den Ländern, die Piraterie haben, handelt es sich zum grossen Teil um islamische Länder rund um den Äquator.

Schlussendlich werden die Mehrkosten für die Piraterie einfach dem Konsumenten in Europa und in den "USA" überwälzt. Das heisst: Die Piraten haben eigentlich eher ein Freibillet für ihre Aktivitäten, als dass sie den Kampf fürchten müssten.

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Seychellen 26.7.2010: <Zehn Jahre Haft: Gericht auf Seychellen verurteilt Piraten [11 Piraten aus Somalia]

aus: 20 minuten online; 26.7.2010; http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/17897020

Ein Gericht auf den Seychellen hat elf somalische Piraten wegen eines Angriffs auf ein Boot der Küstenwache im vergangenen Dezember zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Piraten sind auf den Seychellen verurteilt worden.

Es war das erste Urteil auf den Seychellen gegen Seeräuber aus dem von Bürgerkrieg zerrütteten Somalia, wie der britische Sender BBC am Montag berichtete. Derzeit warten weitere 29 mutmassliche Piraten auf den Seychellen auf ihren Prozess.

Bisher wurden die meisten Seeräuber in der kenianischen Hafenstadt Mombasa vor Gericht gestellt. Kenias Justizbehörden forderten in den vergangenen Monaten jedoch einen Stopp der Überführung mutmasslicher Piraten, da die Gefängnisse in dem ostafrikanischen Land bereits überfüllt sind und viele Untersuchungshäftlinge auch bei geringfügigen Vergehen oft monatelang auf ihren Prozess warten.

Somalia selbst hat seit 1991 keine funktionierende Verwaltung und kann die Piraten daher nicht selbst vor Gericht stellen.

Die Seeräuber vor der somalischen Küste haben derzeit knapp 20 Schiffe in ihrer Gewalt. Wegen der Patrouillen internationaler Kriegsschiffe im Golf von Aden haben sie ihre Angriffe zunehmend auf den Indischen Ozean ausgeweitet und wiederholt Schiffe im Umkreis der Seychellen angegriffen.

(sda)>

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15.8.2010: <Vier Schiffe ausgeraubt: Piraten vor irakischer Küste aktiv

15. August 2010 22:40; Akt: 15.08.2010 22:46
aus: http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/31620189

Piraten haben vor der irakischen Küste vier Handelsschiffe ausgeraubt. Die Überfälle ereigneten sich in der Nähe der Hafenstadt Basra, einem wichtigen Umschlagplatz für Erdöl.

Überfallen wurden Schiffe aus den USA, Antigua, Nordkorea und Syrien, wie die US-Marine am Sonntag mitteilte. Die Angriffe ereigneten sich bereits am vergangenen Sonntag.

Im Fall der amerikanischen «Sagamore» hätten sich zwei mit Schnellfeuergewehren bewaffnete Männer in der Nähe eines Ölterminals in den frühen Stunden Zutritt an Bord verschafft, hiess es weiter. Die Räuber nahmen Computer, Handys und Geld von den Besatzungsmitgliedern mit und flohen. Die Überfälle auf die anderen Schiffe seien unter ähnlichen Umständen erfolgt.

Der Leiter der irakischen Hafenbehörden, Salah Abdud, berichtete später von der Festnahme zweier Iraker. Die irakische Marine habe ein Boot entdeckt, in denen einige der geraubten Gegenstände gefunden worden sei.

(ddp)>

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n-tv online,
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Internetpiraterie 8.9.2010: 10 Festnahmen und Beschlagnahmung von rund 50 Computern wegen illegaler Verbreitung von Filmen und TV-Serien

aus: n-tv online: Technik: Gross-Razzia in 13 Ländern: Polizei schnappt Internet-Piraten; 8.9.2010;
http://www.n-tv.de/technik/Polizei-schnappt-Internet-Piraten-article1444271.html

<Bei großangelegten Razzien gegen Internet-Piraten in 13 europäischen Ländern, darunter Deutschland, hat die Polizei zehn Verdächtige festgenommen und rund 50 Computer beschlagnahmt. Die vier Netzwerke im Visier der Fahnder hätten Filme und TV-Serien illegal über das Internet verbreitet und so Milliardenschäden angerichtet, teilte die federführende belgische Polizei in Brüssel mit. Sie waren "verantwortlich für 80 Prozent aller neuen illegal online gestellten Filme auf Niederländisch", fügte ein Sprecher der Brüsseler Staatsanwaltschaft hinzu.

Sieben der zehn Verdächtigen, bei denen es sich um die mutmaßlichen Anführer handelte, wurden den Angaben zufolge in Belgien festgenommen, die anderen in Norwegen, Polen und Schweden. Fünf von ihnen wurden in Belgien wegen Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Internet-Piraterie, Informatik-Betrugs und Computer-Hackings in Haft genommen. Auch die europäische Polizeibehörde Europol war an dem Einsatz beteiligt.

Es habe sich meist um brandneue Filme gehandelt, die in Europa noch gar nicht auf dem Markt gewesen seien, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Verluste der Industrie würden "auf rund 30 Millionen Euro pro Jahr in Belgien und sechs Milliarden Euro jährlich weltweit geschätzt". Die Banden hätten für ihre Aktivitäten auch Computerserver von Universitäten oder Krankenhäusern missbraucht, ohne dass deren Besitzer dies bemerkten.

AFP>

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Tagesanzeiger online, Logo

Indonesien 18.10.2010: <Die Piraten im südchinesischen Meer werden immer aggressiver> - vor Somalia werden die Pirater dank EU-Patrouillen weniger

aus: Tagesanzeiger online; 18.10.2010; http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/asien-und-ozeanien/Die-Piraten-im-suedchinesischen-Meer-werden-immer-aggressiver/story/19397745

<Die Lage im südchinesischen Meer spitzt sich zu. Die Zahl der Piratenangriffe vor Indonesien hat sich verdreifacht. In Somalia dagegen scheinen die Patrouillen der EU-Mission zu wirken.

Das schreckt die Piraten ab: Portugiesische Soldaten kontrollieren vor Somalia ein verdächtiges Schiff.

Von Januar bis September verdreifachte sich die Zahl der Attacken im südchinesischen Meer auf nunmehr 30. Vor der indonesischen Küste stieg die Zahl der Piratenangriffe im selben Zeitraum von sieben auf 26. Die Zunahme der Angriffe sei auf eine Reduzierung der Patrouillen durch die indonesische Marine zurückzuführen, sagte Noel Choong, Leiter des malaysischen Büros.

Die Zahl der Attacken durch somalische Piraten im Golf von Aden ist von 100 in den ersten neun Monaten 2009 auf 44 im gleichen Zeitraum dieses Jahres gefallen. Verantwortlich für den Rückgang waren die Überwachung der Gewässer durch eine internationale Marine-Flotte sowie die ungünstigen Wetterverhältnisse. Nach dem Ende der Monsun-Zeit Mitte September könnte die Zahl der Piratenangriffe nun jedoch wieder zunehmen, warnte die Organisation.

Frachter «MV Daisy» am Sonntag befreit

Wie ein Sprecher der EU-Mission «Atalanta» am Montag mitteilte, ist der im April vor der somalischen Küste entführte Frachter «MV Daisy» am Sonntag freigegeben worden. Die Besatzung aus 21 philippinischen Seeleuten sei in guter gesundheitlicher Verfassung. Über die Höhe des Lösegelds machte der Sprecher keine Angaben.

Weltweit ist die Zahl der Piratenangriffe auf Schiffe seit Anfang des Jahres leicht zurück gegangen. Wie das Londoner International Maritime Bureau am Montag mitteilte, sank die Zahl der Angriffe von 306 in den ersten neun Monaten 2009 auf 289 im gleichen Zeitraum dieses Jahres. Während das malaysische Büro der Organisation eine Zunahme der Attacken im südchinesischen Meer beobachtet hat, gingen die Angriffe im Golf von Aden zurück. (pbe/dapd)>

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n-tv online,
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Somalia-Küste 24.10.2010: Lösegelder für westliche Gefangene machen Piraten reich - und so wird Piraterie für arme Fischer attraktiv

Man / frau fragt sich, wie lange sich die Europäische Union und "Amerika" noch von Piraten vor Somalia terrorisieren lassen. Das Problem wird irgendwie bagatellisiert. Aber lesen Sie selbst:

aus: n-tv online: Panorama: Piraterie vor Somalia: Westliche Gefangene sind ein Volltreffer; 24.10.2010;

<Wieder halten Schiffsentführungen vor der Küste Ostafrikas Deutschland in Atem. Für die Piraten sind Gefangene aus dem westlichen Ausland besonders wertvoll - sie können auf hohe Lösegeldsummen hoffen.

Die jungen somalischen Fischer träumen vom schnellen Geld. Viele haben ihre Netze gegen Kalaschnikow und Enterhaken eingetauscht und sich einer der Piratenbanden angeschlossen. In Hobyo oder Haradhere, bekannten Piratenhäfen in der halbautonomen somalischen Region Puntland, hat die Jugend täglich vor Augen, dass eine erfolgreiche Piratenkarriere Reichtum und Ansehen bringt. Teile der bisher erpressten Lösegelder wurden in teure Geländewagen, Schmuck oder Häuser gesteckt. Von diesen Dingen kann ein einfacher Fischer sein Leben lang nur träumen.

Als Lottogewinn für Piraten gilt die Gefangennahme eines Schiffs mit europäischen oder amerikanischen Seeleuten an Bord - wie etwa den deutschen Kapitän des am Wochenende gekaperten Flüssiggastankers "York". Auch die Piraten, die am Sonntag die zur Bremer Beluga- Reederei gehörende "Beluga Fortune" in ihre Gewalt gebracht haben, rechnen sich eine gute Verhandlungsposition aus. Anders als die Seeleute von den Philippinen, aus Bangladesch oder der Ukraine erhalten westliche Gefangene in der Regel reichlich Medien- Aufmerksamkeit, und in den Heimatländern wird auf eine zügige Lösung gedrängt.

Millionengeschäft für Piraten

Das Foto zeigt den Frachter MS "Beluga Felicity" - das baugleiche Schwesterschiff "Beluga Fortune" wurde - mit zwei deutschen Staatsbürgern an Bord - entführt.

Die Regierung der Region Puntland fordert seit Jahren, den Piraten kein Lösegeld zu zahlen und damit denjenigen, die auf eine kriminelle Karriere auf See hoffen, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Doch in der Regel werden sich Piraten und Schiffseigner immer dann relativ zügig einig über das Lösegeld, wenn entweder westliche Seeleute betroffen sind oder der Wert der gekaperten Ladung besonders hoch ist.

"Die Piraterie ist ein Millionengeschäft, und die eigentlichen Seeräuber sind da noch die kleinsten Fische", sagt Lieutenant Colonel Per Klingvall, Sprecher der EU-Antipiratenmission "Atalanta". Mittelsleute, die die Verhandlungen mit den Reedereien führen und Hintermänner, die lohnende Beute auskundschaften, werden zwar nie mit einer Waffe in der Hand gesichtet, profitieren aber ebenso von der Seeräuberei.

Auch wenn ständig etwa 30 Kriegsschiffe im Golf von Aden im internationalen Schifffahrtskorridor patrouillieren - ein Risiko bleibt. Ralf Nagel, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder, spricht von einer täglichen Lebensbedrohung. "Seit mehr als zwei Jahren sind im Durchschnitt ständig 400 Seeleute verschiedener Nationen in der Gewalt von Geiselnehmern. Das wäre so, als wenn jedes Jahr 20 Großflugzeuge von Luftpiraten entführt und zur Erpressung von Lösegeld festgehalten würden", sagte Nagel, der am Sonntag erneut mehr Einheiten von Marinesoldaten oder Bundespolizisten an Bord von Handelsschiffen forderte.

Zunahme von Piratenangriffen erwartet

Nun, da sich die Monsunsaison dem Ende nähert, dürfte die Zahl der erfolgreichen Piratenangriffe sogar wieder zunehmen. In den vergangenen, stürmischen Monaten scheuten die Seeräuber die küstenfernen Gebiete des Indischen Ozeans, wo sie sich sicher vor internationalen Kriegsschiffen fühlen können.

Doch selbst wenn Piraten auf frischer Fahrt von "Atalanta"- Seeleuten oder anderen Marinesoldaten geschnappt werden, können sie sich inzwischen wieder sicher fühlen. Denn Kenia hat vor wenigen Wochen das mit der EU und anderen Staaten geschlossene Justiz- Abkommen beendet. Es führt damit keine Prozesse mehr gegen Piraten, die von "Atalanta"-Schiffen gefangen wurden. Das Nachbarland Somalia hat solch ein Abkommen erst gar nicht abgeschlossen.

Eva Krafczyk, dpa>


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20 minuten
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Schiffli versäncke vor Somalias Küste 27.10.2010: NATO-Kriegsschiffe zerstören Piratenschiffe - Beispiele Dänemark und "USA"

aus: 20 minuten online: Somalia: Dänen versenken Piratenschiff; 27.10.2010;

<Ein dänisches Kriegsschiff hat im Golf von Aden ein mutmassliches Mutterschiff somalischer Piraten geentert. Anschliessend sprengte und versenkte die dänische Marine das Schiff.

Die «Esbern Snare» habe am Dienstag vor der Küste Somalias das verdächtige Piratenschiff geentert und sechs Personen vorübergehend festgenommen. Die Dänische Marine hat grosse Mengen von Waffen und Treibstoff sichergestellt, sagte ein Sprecher am Mittwoch.

Die sechs Piraten seien nach ihrer Festnahme auf das somalische Festland gebracht und dort freigelassen worden, teilte die dänische Marineführung weiter mit. Um sie länger festzuhalten, habe es keine rechtliche Grundlage gegeben, da sie keinen Verstoss gegen das Gesetz begangen hätten.

Die sogenannten Piraten-Mutterschiffe sind in der Regel Frachter, die kleine Schnellboote transportieren, mit denen andere Schiffe angegriffen werden. Die «Esbern Snare» ist Teil der NATO-Mission «Ocean Shield», die sich gegen die Übergriffe somalischer Piraten im Golf von Aden richtet.

(sda)>

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n-tv
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Somalia 6.11.2010: 9 Millionen Dollar für Piraten statt Strafe

Es ist absolut unverständlich, wieso die Supermächte wie China oder EU oder "USA" sich vor Somalia nach wie vor von Piraten terrorisieren lassen. Aber lesen Sie selbst:

aus: n-tv online: Politik: Neun Millionen Dollar für einen Frachter - Piraten erhalten Rekordsumme; 6.11.2010;
http://www.n-tv.de/politik/Piraten-erhalten-Rekordsumme-article1873366.html

<Somalische Piraten haben für die Freilassung eines Frachters nach eigenen Angaben ein Rekordlösegeld in Höhe von neun Millionen Dollar (rund 6,4 Millionen Euro) erhalten. Das unter der Flagge von Singapur fahrende Schiff "Golden Blessing" sei am Samstagmorgen freigelassen worden, nachdem seine Kollegen das Geld erhalten hätten, sagte der Pirat Abdi Yare in der somalischen Hafenstadt Hobyo der Nachrichtenagentur AFP am Telefon. Das Geld sei aus einem Hubschrauber abgeworfen worden und die Seeräuber hätten es unter sich aufgeteilt.

Andere Piraten im Hafen von Hobyo, einem der wichtigsten Zufluchtsorte der Seeräuber, bestätigten die Zahlung und die Höhe der Summe. Zuvor hatte das chinesische Verkehrsministerium mitgeteilt, dass die "Golden Blessing" bald freikommen werde. Einzelheiten wurden nicht genannt. Der Frachter mit 19 chinesischen Matrosen an Bord war im Juni vor der Küste Somalias entführt worden. Er war auf dem Weg von Saudi-Arabien nach Indien.

Schwerbewaffnete Piraten in Schnellbooten setzen dem internationalen Schiffsverkehr am Horn von Afrika heftig zu. Wochenlange Entführungen und hohe Lösegelder sind keine Seltenheit. Für den Öltanker "Sirius Star" waren im Januar 2009 unterschiedlichen Quellen zufolge zwischen drei und acht Millionen Dollar gezahlt worden, für das Schiff "Maran Centaurus" im Januar 2010 zwischen 5,5 und neun Millionen Dollar.

AFP>


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Spiegel
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14.11.2010: Englisches Paar war 388 Tage in den Händen von somalischen Piraten - angeblich bis 1 Mio. Dollar Lösegeld - fast 500 Geiseln und 20 Schiffe bleiben noch in somalischen Piratenhänden

Die Industriestaaten lassen sich weiter von den somalischen Piraten auf der Nase herumtanzen. Der Schaden, den die Piraten anrichten, scheint immer noch nicht gross genug. Wer aber mit einer Yacht vor Somalia kreuzt wie das englische Ehepaar, ist wirklich selber Schuld.  Aber lesen sie selbst:

aus: Spiegel online: Nach 13 Monaten unter Piraten: Glücklich, noch am Leben zu sein;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,729072,00.html

<AFP

Sie sind abgemagert und stark geschwächt, aber unendlich erleichtert: Zwei Briten konnten nach mehr als einem Jahr in Gefangenschaft von somalischen Piraten freikommen. Über das gezahlte Lösegeld gibt es widersprüchliche Angaben.

Nairobi - Nach 388 Tagen in der Hand somalischer Piraten ist ein britisches Paar jetzt in Kenia in Sicherheit. Paul and Rachel Chandler trafen am Sonntag zunächst in der somalischen Hauptstadt Mogadischu ein und wurden dort von Ministerpräsident Mohamed Abdullahi Mohamed empfangen. Er versicherte, seine Regierung habe alles Menschenmögliche getan, um die beiden in ihre Heimat zurückzubringen. Gegen ein Lösegeld waren die beiden am Sonntagmorgen freigekommen.

Sie seien ziemlich abgemagert, aber ansonsten gehe es ihnen gut, sagte der 60 Jahre alte Paul Chandler dem Sender BBC. "Wir sind glücklich, noch am Leben zu sein", sagte seine Frau Rachel laut einem Bericht des "Independent" bei einer Pressekonferenz in Mogadischu. "Und wir sind so froh, unter anständigen, normalen Menschen zu sein, unter Menschen aus Somalia und der ganzen Welt, die keine Kriminellen sind. Denn wir haben ein Jahr mit Kriminellen verbracht, und das ist kein besonders großes Vergnügen."

Die Eheleute wurden am 23. Oktober 2009 vor Ostafrika von Bord ihrer Yacht "Lynn Rival" verschleppt. Versuche unter anderem der britischen Regierung, die Freilassung der beiden zu erreichen, blieben lange Zeit erfolglos.

Die somalischen Behörden machten unterschiedliche Angaben zum gezahlten Lösegeld. Bei einem gescheiterten Befreiungsversuch vor einigen Monaten waren bereits 400.000 Dollar an die Piraten geflossen. Die Summe war offenbar von Verwandten des Paares aufgebracht worden, da die britische Regierung prinzipiell kein Lösegeld zahlt.

Nach Angaben von Stammesältesten erklärten sich die Piraten nun zur Freilassung bereit, nachdem sie weitere 320.000 Dollar Lösegeld erhalten hatten. In abweichenden Berichten ist von Zahlungen von bis zu einer Million Dollar die Rede. Das Geld soll von Privatleuten sowie der somalischen Regierung stammen. Das Außenministerium in London kommentierte den Fall zunächst nicht.

Britisches Frühstück in Adado

Gegen 4 Uhr morgens kamen die beiden nach Angaben der somalischen Regierung frei. In der Stadt Adado wurden sie zunächst in ein sicheres Haus gebracht, konnten duschen und frische Kleidung anziehen. Nach einer 90-minütigen Schlafpause sei ihnen ein "britisches" Frühstück mit Rührei serviert worden.

Die Chandlers bestiegen dann ein Flugzeug, das sie nach Mogadischu brachte. Von dort flogen sie weiter in die kenianische Hauptstadt Nairobi, wo sie am Nachmittag landeten.

Ein somalischer Arzt, der das Paar auch in der Gefangenschaft regelmäßig besuchte und auch an den Bemühungen zu ihrer Freilassung beteiligt war, erklärte, die beiden bräuchten jetzt Behandlung durch einen Spezialisten. "Sie brauchen eine Beratung und Ruhe, um sich von diesen Umständen zu erholen, unter denen sie die letzten 13 Monate gelebt haben", sagte der Arzt Abdi Mohamed Elmi. "Sie scheinen jetzt in Ordnung zu sein und waren heute Morgen glücklich." Das Paar ist seit fast 30 Jahren verheiratet und war vor vier Jahren frühzeitig in Rente gegangen. Seitdem verbrachten sie etwa sechs Monate pro Jahr auf See.

Die Familie der Chandlers veröffentlichte ein Statement, in dem sie somalischen und britischen Behörden für ihre Hilfe dankte. Rachel und Paul seien guten Mutes, obwohl die Erfahrung sie extrem ermüdet und ausgelaugt habe. Britische Freunde des Paares sagten der BBC: "Es ist kaum vorstellbar, was sie durchgemacht haben. Das war eine schlimmere Strafe, als die meisten Verbrecher ertragen müssen - wir werden so glücklich sein, wenn wir sie wiedersehen."

Somalische Piraten haben auch nach der Freilassung des britischen Paares noch fast 500 Geiseln und mehr als 20 Schiffe in ihrer Gewalt. Sie verlangen üblicherweise Lösegeld in Millionenhöhe.

Seit Jahren machen somalische Piraten die Gewässer vor der Ostküste Afrikas unsicher. Daran konnte auch ein internationaler Marine-Einsatz, an dem sich auch Deutschland beteiligt, bislang kaum etwas ändern. Dabei profitieren die Piraten von einem Machtvakuum in Somalia in Folge eines seit Jahren tobenden Bürgerkriegs.

sto/dapd/Reuters/dpa>


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20 minuten
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9.12.2010: Somalische Piraten kaperten ein Schiff voller sowjetischer Panzer T72 für den "christlichen" Südsudan - und liessen sich 3,2 Millionen US-Dollar auszahlen

aus: 20 minuten online: Wikileaks-Enthüllung: Piraten, Panzer und die "tickende Zeitbombe"; 9.12.2010;
http://www.20min.ch/news/dossier/wikileaks/story/Piraten--Panzer-und-die--tickende-Zeitbombe--15360919

<Vor zwei Jahren kaperten somalische Piraten einen mit Panzern beladenen Frachter. Dank Wikileaks weiss man nun, für wen die brisante Ladung bestimmt war.

Als die somalischen Piraten am 25. September 2008 den ukrainischen Frachter «Faina» enterten, erlebten sie eine gehörige Überraschung: An Bord befanden sich 32 Kampfpanzer vom sowjetischen Typ T-72, 150 Granatwerfer, sechs Fliegerabwehrkanonen und Munition. Nach fast fünf Monaten und der Zahlung eines Lösegelds von 3,2 Millionen Dollar kam die «Faina» frei und erreichte am 12. Februar 2009 ihr Ziel, den Hafen Mombasa in Kenia.

Unklar blieb, für wen die Ladung bestimmt war. Die kenianische Regierung behauptete, sie habe die Waffen in der Ukraine gekauft. Doch dies schien wenig glaubwürdig, vielmehr wurde die Regionalregierung im Südsudan, die von der ehemaligen Rebellenorganisation SPLA gebildet wurde, als Empfängerin vermutet. Die SPLA im schwarzen, christlichen Südsudan hatte während fast 50 Jahren einen blutigen Bürgerkrieg gegen den arabisch-muslimischen Norden des Landes geführt, der erst 2005 mit einem prekären Frieden endete.

Mehrere Waffenlieferungen

Die von der Website Wikileaks veröffentlichten Dokumente von US-Diplomaten zeigen nun: Der Verdacht war nicht nur berechtigt, es handelte sich auch um die letzte von mehreren geheimen Waffenlieferungen an den Südsudan. Als die «Faina» gekapert wurde, seien bereits 67 T-72-Panzer geliefert worden, berichtet die «New York Times». Die Regierung von George W. Bush habe Bescheid gewusst und die Waffenkäufe toleriert.

Mit dem Machtwechsel in Washington kam es auch zu einem Kurswechsel. Vertreter der neuen Regierung Obama gaben in einer «geheimen» Mitteilung an die US-Botschaft in Nairobi der Sorge Ausdruck, dass die Waffenlieferungen einen «destabilisierenden Effekt» für die ganze Region haben könnten. Sie drohten der kenianischen wie der ukrainischen Regierung mit Sanktionen. Worüber die Kenianer entsprechend irritiert waren. Präsident Mwai Kibaki sei «persönlich ausgesprochen verärgert», heisst es laut «Spiegel Online» in den Dokumenten.

Abstimmung am 9. Januar

Die Enthüllung erfolgt zu einem heiklen Zeitpunkt, denn am 9. Januar wird die Bevölkerung im Südsudan über die Unabhängigkeit vom Norden abstimmen – eine Bedingung aus dem Friedensvertrag von 2005. Erwartet wird ein klares Ja, weshalb sich sowohl die SPLA wie auch die Zentralregierung in Khartoum für einen neuen Bürgerkrieg rüsten. Selbst US-Aussenministerin Hillary Clinton sprach kürzlich von einer «tickenden Zeitbombe».

Die von der «Faina» geladenen Panzer befinden sich offenbar immer noch in Kenia. Ob sie nach der Abstimmung in den Südsudan geliefert werden, ist unklar, das US-Aussenministerium wollte gegenüber der «New York Times» dazu nicht Stellung nehmen. Allerdings wurden die Sanktionsdrohungen gegen Kenia und die Ukraine aufgehoben. Ein demokratischer US-Abgeordneter klagte, die Regierung Obama habe «keine klare Doktrin gegenüber dem Sudan».

(pbl)>


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7.1.2011: Piraten beeinträchtigen die Meteorologen: Die Schiffe senden Daten nur verzögert oder gar keine Daten mehr, um den Piraten keine Positionen zu liefern

aus: 20 minuten online: Gefahr auf hoher See: Piraten - die neuen Feinde der Meteorologen; 7.1.2011;
http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/29356107

<von Antonio Fumagalli - Weil moderne Seeräuber die Weltmeere unsicher machen, können Wetterdaten nicht mehr überall erfasst werden. Dies hat Auswirkungen – auch in der Schweiz.

Diese mutmasslichen Piraten konnten von britischen Soldaten gestellt werden. Oft gelingen die Überfälle aber - mit Auswirkungen, die sogar die meteorologische Forschung betreffen.

Es gibt Abschnitte auf hoher See, die auch der abgebrühteste Kapitän nur mit einem mulmigen Gefühl durchfährt. Der Golf von Aden zwischen dem Horn von Afrika und der arabischen Halbinsel gilt als solche Hoch-Risiko-Passage, ähnlich gefährlich ist die Strasse von Malakka in Südostasien. Erst Anfang dieser Woche haben somalische Piraten vor der omanischen Küste ein algerisches Schiff gekapert, insgesamt befinden sich derzeit mindestens 28 Schiffe und 654 Geiseln in deren Gewalt.

Doch Besatzungsmitglieder und Schiffsbesitzer sind nicht die einzigen Opfer der Seeräuber. Auch Meteorologen und Ozeanographen sind direkt von den Machenschaften der Piraten betroffen. Denn: Jedes grössere Schiff, das ins offene Meer sticht, übermittelt neben seinen Koordinaten auch meteorologische Messwerte wie Windgeschwindigkeit, Luftdruck und Temperatur, welche von den Experten dann wiederum für Prognosen verwendet werden.

Brisant: Diese Daten können ohne weiteres im Internet – beispielsweise bei der amerikanischen Wetter- und Ozeanographiebehörde – eingesehen werden. «Sailwx.info» stellt die exakten Schiffspositionen gar auf einer Weltkarte dar. Kein Wunder hielten Elizabeth Kent und Peter K. Taylor vom englischen Ozeanographiecenter in einer wissenschaftlichen Arbeit von 2006 fest: «Mit der erhöhten Angst vor Piraterie sehen die Reeder die Übermittlung von Positionsinformationen immer häufiger als erhöhtes Gefahrenpotenzial.»

Fette Beute dank präziser Kennung

Die Piraten hatten also einfaches Spiel, insbesondere, da sie dank den Funk-Rufzeichen – einer Art Autokennzeichen für Schiffe – sogar erkennen konnten, woher der Tanker stammte und wohin er steuerte. Sprich: Wie gross die Wahrscheinlichkeit war, eine fette Beute einzuheimsen. Diesem zusätzlichen Risiko wollten sich die Kapitäne nicht länger aussetzen und machten Druck auf die nationalen Wetterbehörden. Auf öffentlich zugänglichen Seiten ist seither nur noch das unverfängliche Rufzeichen «ship» vermerkt, die US-Behörden deklarieren den Schritt offiziell mit «security reasons».

Hal Mueller, Betreiber der Ortungsseite «Sailwx.info», ging sogar noch einen Schritt weiter: Seit sich die Piratenangriffe häuften, veröffentlicht er die Schiffsdaten in gewissen Regionen entweder gar nicht mehr oder nur noch mit Zeitverzögerung. «Ich respektiere damit den klaren Wunsch von Schiffsbetreibern», schreibt Mueller auf Anfrage.

Beeinträchtigung für Mittelfrist-Vorhersage

Für die Schifffahrt ist das grösste Sicherheitsrisiko damit gebannt. Die Wetterforscher stehen allerdings vor einem Problem: «Weil mit den meteorologischen Daten auch die Position des Schiffs gesendet wird, stoppen viele Kapitäne bei der Fahrt durch Hoch-Risiko-Gebiete die Übermittlung oder senden die Werte erst mit einigen Tagen Verspätung», sagt Ozeanograph Shawn Smith von der Florida State University gegenüber 20 Minuten Online. Dies führe zu künstlichen Datenlöchern bei den Meteodaten: «Für die Früherkennung der indischen Monsune ist die Erfassung der Winde über dem Golf von Aden entscheidend. Theoretisch kann es sein, dass die Vorhersage durch die Piraterie beeinträchtigt wird», so Smith.

Man muss aber nicht nach Indien reisen, um vom Phänomen der Datenausfälle betroffen zu sein – auch für die Schweiz ist das Piraterieproblem durchaus von Relevanz: «Auf unsere Kurzfristwettervorhersage hat es keinen Einfluss. Fehlende Werte können aber bereits die Prognose über vier, fünf Tage verschlechtern», sagt Meteorologe Alex Rubli von MeteoSchweiz. Die Wettermodelle würden einen regionalen Fehler in einer Art Kettenreaktion auf andere Gebiete weiterleiten, was dann zu Ungenauigkeiten führe. In globaler Hinsicht dürfe man die Beeinträchtigung allerdings nicht überbewerten: «Die Gefahrengebiete sind verhältnismässig klein. Zudem hat die Satellitentechnik in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht. Dies schwächt das Piraterieproblem etwas ab», so Rubli.

Gekidnappte Wetterbojen

Neben den Wetterdaten von Hochseeschiffen gibt es eine zweite Datenquelle auf hoher See: Wetterbojen. Und auch diese bereiten den Meteorologen Kopfschmerzen: «Es gibt zwei Hauptprobleme: Erstens will in den von Piraterie bedrohten Regionen keine Schiffsbesatzung die Bojen aussetzen und warten. Zweitens werden bereits ausgesetzte Bojen immer wieder zerstört», sagt Eric Lindstrom, Klimaexperte bei der NASA in Washington. Dies geschehe weniger aus Mutwilligkeit, sondern aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen: «Rund um eine Boje bildet sich ein Art Mini-Ökosystem, das Fische anzieht. Und Fische ziehen Fischer an, die ihre Schiffe dann an den heiklen Messgeräten befestigen», so Lindstrom. Einmal sei aber auch eine E-Mail mit folgendem Inhalt eingetroffen: «Hallo. Ich habe eine von euren Bojen und bin bereit, sie zurückzugeben. Wie viel seid ihr zu zahlen bereit?»>


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Indischer Ozean 9.2.2011: Piraterie weitet sich auf zentrale Seewege aus - die somalischen Piraten organisieren "Mutterschiffe" mit Angriffen bis zu 1600 km von der Küste entfernt

aus: Spiegel online: Entführter Supertanker: Reeder sehen zentrale Seewege gefährdet; 9.2.2011;
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,744593,00.html

<REUTERS/ Enesel

Tanker "Irene SL": 270.000 Tonnen Rohöl geladen

Die Entführung der "Irene SL" im Indischen Ozean alarmiert Reedereien. Der Supertanker hat Öl im Wert von 200 Millionen Dollar geladen, rund ein Fünftel des täglichen Imports der USA. Schiffsbesitzer sehen in dem Angriff eine neue Qualität der Piraterie.

London - Die Entführung eines griechischen Supertankers markiert nach Ansicht der Tankschifffahrts-Vereinigung Intertanko eine signifikante Veränderung des Piratenproblems im Indischen Ozean. Diese "Krise" könne die zentralen Schifffahrtswege gefährden, teilte die Vereinigung an diesem Mittwoch in London mit.

Bewaffnete Piraten hatten die "Irene SL" 360 Kilometer vor der Küste Omans in ihre Gewalt gebracht. Der 333-Meter-Supertanker mit 25 Besatzungsmitgliedern hat Rohöl im Wert von etwa 200 Millionen Dollar an Bord. Er war auf dem Weg in den Golf von Mexiko. Die griechische Reederei Enesel teilte mit, derzeit gebe es keinen Kontakt mit dem Schiff. Wohin der Tanker nun steuert, ist unklar.

Laut Intertanko hat die "Irene SL" zwei Millionen Barrel Öl (270.265 Tonnen) geladen. Das sind etwa 20 Prozent des täglichen Rohölimports der USA.

"Die Piraterie-Situation gerät im gesamten Indischen Ozean außer Kontrolle", sagte Joe Angelo von Intertanko der Nachrichtenagentur Reuters. Wenn Piraterie im Indischen Ozean ungehindert weitergehe, werde der Ölnachschub in die USA und den Rest der Welt erheblich gestört.

Der Schifffahrtsindustrie zufolge passieren mehr als 40 Prozent der weltweiten Öltransporte zu Wasser den Golf von Aden und den Indischen Ozean. Dort besteht große Gefahr der Angriffe von Piraten, die zunehmend gut ausgestattet sind. Eine Sprecherin der internationalen Anti-Piraterie-Taskforce sagte, dass Piraten Mutterschiffe nutzen und manche Angriffe bis zu 1600 Kilometer von der somalischen Küste entfernt stattfinden.

Tanker für Piraten besonders attraktiv

Die Piraten verdienen durch Lösegelder Millionen Dollar. Tankschiffe sind für sie wegen des Öls an Bord besonders lukrativ. Trotz erhöhter Präsenz schaffen es die Seestreitkräfte mehrerer Länder nicht, die Angriffe zu unterbinden - die Distanzen sind einfach zu groß.

Trotz eines internationalen Marineeinsatzes gegen Piraterie am Horn von Afrika sind in den vergangenen Monaten wieder zahlreiche Schiffe gekapert worden. So hatten somalische Piraten erst am Dienstag einen italienischen Öltanker im Indischen Ozean in ihre Gewalt gebracht.

Vor zwei Wochen kaperten Piraten die "Beluga Nomination" einer deutschen Reederei und verschleppten das Schiff vor die somalische Küste. Ende Dezember war ein deutscher Chemietanker nach fast acht Monaten in der Gewalt von Piraten freigekommen - gegen ein Lösegeld von 5,5 Millionen Dollar.

Nach Angaben des Außenministeriums in Seoul wurde ein südkoreanisches Schiff mit insgesamt 43 Besatzungsmitgliedern am Mittwoch von Piraten freigelassen. Die "Keummi 305" fuhr von Somalia aus in Richtung internationaler Gewässer. Das Schiff wurde vor vier Monaten vor der kenianischen Insel Lamu entführt. Über eine mögliche Lösegeldzahlung wurde zunächst nichts bekannt.

ulz/dpa/Reuters/AP>


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Spiegel
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23.2.2011: "Neue Regeln": Nun werden Besatzungen erschossen

aus: Spiegel online: Ermordete Segler: "Die Piraten agieren immer brutaler"; 23.2.2011;
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,747348,00.html

<Von Simone Utler

Die Piraterie im Indischen Ozean hat eine neue Eskalationsstufe erreicht: Seeräuber haben auf einer Segelyacht vier US-Amerikaner erschossen. Die EU sieht neue Machtstrukturen als Ursache für den Mord, Piraten sprechen von "neuen Regeln". Deutsche Reeder sind alarmiert.

Hamburg - Am Freitag hatten Seeräuber die 48-Fuß-Yacht "Quest" im Indischen Ozean gekapert. Die US-Marine schickte umgehend vier Kriegsschiffe, mit den Kidnappern wurde über Lösegeld verhandelt, erst über Funk, dann kamen den Militärs zufolge zwei der Piraten sogar zu Verhandlungen an Bord.

Doch am Dienstagmorgen eskalierte die Situation. Völlig unerwartet, mitten in den Verhandlungen, sei von der Yacht eine Granate abgefeuert worden, gefolgt von Schusssalven. So schildert es die US-Navy. Der BBC zufolge sprachen Piraten von einem ersten Angriff der amerikanischen Marine, wobei zwei Seeräuber getötet worden sein und die anderen erst dann auf die Geiseln geschossen hätten. Spezialeinheiten der US-Marine stürmten das Segelschiff, einige der Piraten kamen mit erhobenen Händen an Deck. Doch da waren die vier Geiseln schon schwer verletzt, sie starben wenig später.

Der Angriff auf die "Quest" ist ein weiterer Beleg für eine beängstigende Entwicklung der Piraterie im Indischen Ozean: Die Piraten gehen immer aggressiver vor. Seit langem verwenden sie Granatwerfer, Maschinengewehre und Messer bei ihren Angriffen - bislang aber achteten sie auf ihr teuerstes Pfand, die Geiseln.

"Die Piraten agieren immer brutaler, sie setzen verstärkt auf Gewalt", sagte der Sprecher der European Naval Force (EU Navfor), Paddy O'Kennedy, SPIEGEL ONLINE. Geiseln würden insgesamt schlechter behandelt und zunehmend systematisch gefoltert. "Damit wollen sie anscheinend den Druck auf die Reeder erhöhen, um schneller und mehr Lösegeld zu erhalten", so der EU-Experte.

Zahl der Geiseln seit 2007 vervierfacht

Im Indischen Ozean vor Somalia liegen die gefährlichsten Wasserwege der Welt: Dem Internationalen Schifffahrtsbüro (IMB) zufolge ereigneten sich dort im vergangenen Jahr rund 90 Prozent aller weltweit registrierten Piratenüberfälle. Demnach wurden 2010 vor der somalischen Küste 49 Schiffe gekapert und 1016 Seeleute verschleppt.

Entführungen sind zu einem lukrativen Geschäft geworden: Die Zahl der Geiselnahmen ist dem Verband der Deutschen Reeder zufolge seit 2007 dramatisch gestiegen. Während damals knapp 300 Seefahrer in der Gewalt von Piraten waren, waren es 2010 fast 1200. Das entspricht einer Zunahme um das Vierfache. Die Zahl der Geiselnahmen pro Jahr ist von 18 auf 53 gestiegen.

Die "Quest" war zum Zeitpunkt der Entführung südlich des Oman unterwegs, in einem durchaus als gefährlich geltenden Gebiet. An Bord war ein Ehepaar aus Kalifornien, das seit Dezember 2004 rund um die Welt segelte. Scott und Jean A. waren Prediger, die Bibeln an Schulen und Kirchen in abgelegenen Orten auf den Fidschi-Inseln, in Alaska, Neuseeland, Mittelamerika und Französisch Polynesien verteilten. Bei den beiden anderen getöteten Geiseln handelte es sich um ein befreundetes Paar aus Seattle. Die Yacht-Eigner galten als erfahrene Segler - und Abenteurer.

Den Militärangaben zufolge waren insgesamt 19 Seeräuber an dem Überfall beteiligt. Zwei Piraten starben während der Feuergefechte, 15 wurden gefangen genommen. Zudem seien die Leichen zweier weiterer Piraten auf der Yacht entdeckt worden, die nach ersten Erkenntnissen bereits geraume Zeit tot waren. Die Todesursache der Männer war zunächst nicht bekannt.

Geiseln zu töten "ist nun Teil unserer Regeln"

Kam es zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen den Piraten an Bord? Eskalierte die Situation? Oder wollten die Seeräuber mit der Ermordung der Geiseln ein Zeichen setzen?

Nach Informationen von AP wollen die Piraten künftig generell eine härtere Gangart einschlagen. Geiseln zu töten "ist nun Teil unserer Regeln", zitierte die Nachrichtenagentur einen Somalier, der sich Muse Abdi nennt. "Künftig wird jeder, der versucht, Geiseln aus unseren Händen zu befreien, nur noch Leichen einsammeln", so Abdi. Es werde nie wieder vorkommen, dass Geiseln gerettet und Piraten ins Gefängnis gesteckt würden.

Vor rund einer Woche war in New York ein somalischer Pirat zu 33 Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann war an der Entführung der "Maersk Alabama" 2009 beteiligt gewesen. Damals hatten Scharfschützen drei weitere Piraten getötet, die mit dem entführten Kapitän des Frachters zu entkommen versuchten. Ein Pirat, der sich Bile Hussein nennt, sagte der AP, wenn die USA Lösungen und Sicherheit für ihre Bürger auf den Ozeanen wollten, müssten sie inhaftierte Somalier freilassen.

EU-Sprecher O'Kennedy sieht eine Ursache für die zunehmende Gewalt darin, dass die Angriffe nicht mehr von jungen, ungebildeten Fischern spontan durchgeführt würden: "Es scheint immer mehr organisierte kriminelle Banden im Hintergrund zu geben." Auf die zunehmende Gewalt müsse die Schifffahrtsindustrie mit probaten Mitteln zur Selbstverteidigung reagieren, wie Stacheldraht, besserem Ausguck, Schutzräumen und Manövern. Eine Bewaffnung sei jedoch keine Lösung.

Auch der Verband Deutscher Reeder (VDR) sieht eine neue Qualität der Bedrohung - spätestens seit der Entführung der "Beluga Nomination". Die Sicherheit, dass die Geiseln lebend freigelassen würden, gebe es nicht mehr. "Die Lebensbedrohung für die Seeleute hat zugenommen", sagte Hauptgeschäftsführer Ralf Nagel SPIEGEL ONLINE. Aber es werde sicher dabei bleiben, dass die Piraten weiter auf Geiseln als Einnahmequelle abzielten.

Die "Beluga Nomination" mit ihren zwölf Besatzungsmitgliedern aus der Ukraine, Russland, Polen und den Philippinen war Ende Januar von somalischen Piraten im Indischen Ozean gekapert worden. Das Schiff liegt nach Angaben der Bremer Reederei vor der Küste Somalias, man habe Kontakt zur Crew und den Entführern, so eine Sprecherin am Mittwoch. Bei der Attacke der Piraten waren mehrere Besatzungsmitglieder getötet worden.

Der Reederverband präsentierte am Mittwoch im Verkehrsausschuss des Bundestags Vorschläge für einen besseren Schutz der Schifffahrt. Zum einen müsse die Schutzzone ausgeweitet werden. Die Sicherung des Korridors am Golf von Aden durch Flottenverbände von Nato und EU sei erfolgreich, decke aber nur rund zehn Prozent des gefährdeten Gebiets ab, so Nagel. Zum anderen sollten auf besonders bedrohten Handelsschiffen bewaffnete Sicherheitskräfte eingesetzt werden - die aber unbedingt unter staatlicher Hoheit stehen müssten.

mit Material von AP>

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22.2.2011: <Somalia: Piraten töten vier Amerikaner>

Diese Aktion muss im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg und Afghanistan-Krieg gesehen werden, wo die Amerikaner laufend schludlose Kinder und Frauen und Alte töten. Das wird aber im Artikel nicht erwähnt, sondern die "amerikanische" Kriegsregierung kann nun wieder "Solidarität" von den NATO-Verbündeten einfordern. Aber lesen Sie selbst:

aus: 20 minuten online; 22.2.2011; http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/Piraten-toeten-vier-Amerikaner-14992320

<Sie waren auf Weltreise und wurden vor der Küste Omans von somalischen Piraten entführt. Nun wurden die vier Geiseln von den Seeräubern erschossen.

Phyllis Macay (links) und Bob Riggle (Aufnahme von 2005) sind zwei der vier Amerikaner, die von somalischen Piraten ermordet wurden.

Auf der von Piraten im Indischen Ozean entführten US-Segeljacht «Quest» hat sich eine Tragödie abgespielt: Wenige Tage nach der Entführung der vier US-Bürger an Bord töteten somalische Piraten am Dienstag alle Geiseln. Kurz vor einem Befreiungsversuch der US-Marine am Morgen seien auf dem gekaperten Schiff «Quest» Schüsse gefallen, die von den US-Soldaten erwidert worden seien, teilte das Verteidigungsministerium in Washington mit.

Als die US-Soldaten die Jacht stürmten, hätten sie feststellen müssen, dass die vier Geiseln tot waren. Die Soldaten töteten zwei Piraten und nahmen 13 weitere fest; auf dem Schiff fanden sie zwei weitere tote Piraten.

Vor dem missglückten Rettungsversuch waren Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln geführt worden. Das Weisse Haus teilte mit, Präsident Barack Obama habe am Samstag dem Einsatz von Gewalt zur Beendigung des Geiseldramas zugestimmt, sofern «eine unmittelbare Gefahr» für die Segler bestehe.

Aussenminsterin Hillary Clinton sagte, die «schreckliche Tat» zeige deutlich, dass die internationale Gemeinschaft noch stärker gegen die Gefahr der Piraterie am Horn von Afrika vorgehen müsse.

Opfer waren auf Weltreise

Die «Quest» war am Freitag rund 450 Kilometer vor der Küste Omans entführt und seither von der US-Marine verfolgt worden. Sie gehörte dem US-Rentnerehepaar Jean und Scott Adam, das seit sieben Jahren um die Welt segelte. Gemäss einem Eintrag von Dezember auf ihrer Internetseite wollten sie nach Cochin in Indien als nächstes den Hafen Salalah in Oman ansteuern. Über die beiden US-Bürger, die sich zusammen mit dem Ehepaar Adam auf der Jacht aufhielten, wurde nichts bekannt.

Nach Angaben von Ecoterra International, einer Organisation zur Überwachung der Piraterie, befinden sich derzeit rund 40 Schiffe mit 800 Seeleuten in der Gewalt somalischer Piraten. Dabei handle es sich vorwiegend um Frachter, doch seien in der Vergangenheit auch wiederholt private Jachten entführt worden. Die Piraten versuchen in beiden Fällen, Lösegeld zu erpressen.

(sda)>

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Lima: <Veinte piratas asaltaron buque japonés en el Callao>



Lima 20 Piraten greifen japanisches Schiff in Callao an
http://www.cronicaviva.com.pe/index.php/crimen/52-crimen/14620-veinte-piratas-asaltaron-buque-japones-en-el-callao-video

Domingo, 06 de Marzo de 2011 01:32

La embarcación japonesa “Kenyo-Maru II’”, anclada a tres millas del puerto del Callao, fue asaltada por unos 20 delincuentes, quienes sorprendieron y redujeron a los 30 tripulantes, en horas de la madrugada, confirmó la Capitanía de Puertos.

El comandante AP José Chávez Campodónico, señaló que los maleantes irrumpieron en la nave entre la 1 y 4 de la madrugada, para llevarse equipos de comunicación, material de desarme y objetos personales de los ocupantes de la embarcación, que no pudo mandar alertas porque sus equipos de comunicación fueron desconectados.

Señaló  que esta sería la tercera ocasión en que esa banda comete sus fechorías mar adentro. (ECHA)



6.3.2011

Das japanische Schiff "Kenyo-Maru II", das 3 Meilen vor dem Hafen von Callao ankerte, wurde von ungefähr 20 Kriminellen angegriffen, die die 30 Mann Besatzung im Morgengrauen überraschten, so die Angabe der Hafenleitung.

Der Kommandant AP José Chávez Campodónico gab an, dass die Kriminellen zwischen ein und vier Uhr in der Nacht in das Schiff eingedrungen sind, um die Kommunikationsaursüstung, Ausrüstungen und persönliche Gegenstände der Besatzung zu entwenden. Einen Alarm zu senden, war nicht möglich, weil die Kommunikationssysteme abgehängt waren.

Er sagte, dass dies der dritte Raub dieser Bande gewesen sei. (ECHA)


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Spiegel
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Somalia 28.3.2011: Mit Bazookas gegen Öltanker

aus: Spiegel online: Piraten feuern mit Bazookas auf Öltanker; 28.3.2011;
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753697,00.html

Auf dem Weg vom Sudan nach Singapur ist ein Tanker von Piraten unter Beschuss genommen und entführt worden. An Bord befinden sich 29 Besatzungsmitglieder.

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Mogadischu - Mit Panzerabwehrraketen und Handfeuerwaffen attackierten Seeräuber am Montagmorgen den Tanker einer in Kuwait ansässigen Reederei. Wie die EU-Anti-Piraten-Mission "Atalanta" mitteilte, wurde das unter der Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate fahrende Schiff von zwei Booten aus angegriffen.

Im östlichen Teil des Golfs von Aden, rund 250 Seemeilen südöstlich von Salala, ging die "MV Zirku" den Piraten ins Netz, hieß es auf der Website der EU Navfor. Es war zunächst nicht klar, ob das Schiff beladen war oder nicht.

Die Besatzung besteht den Meldungen zufolge aus 17 Pakistanern, einem Iraker, einem Philippiner, einem Inder, drei Jordaniern, drei Ägyptern, einem Kroaten und zwei Ukrainern. Über ihr Schicksal ist bisher nichts bekannt.

Immer wieder entführen Piraten vor Somalia bis hinunter nach Madagaskar Schiffe, um mit hohen Lösegeldforderungen Kasse zu machen. Erst im vergangenen Monat war ein US-Supertanker mit einer Ladung im Wert von 200 Millionen Dollar entführt worden.

ala/Reuters/AFP>


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n-tv online,
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6.8.2011: Die Piraterie wird immer schlimmer: <"Immer brutaler, effektiver" - Kapitäne erwarten Piratenangriffe>

aus: n-tv online; 6.8.2011;
http://www.n-tv.de/politik/Kapitaene-erwarten-Piratenangriffe-article3992546.html

<Der Generalsekretär der Internationalen Schifffahrtskammer warnt vor brutalen Angriffen von Piraten im Golf von Aden. Seit 2005 seien etwa 60 Seeleute ums Leben gekommen. Die Bundeswehr kündigt Vorsichtsmaßnahmen an und verstärkt die Marine am Horn von Afrika mit mehreren Schiffen.

Die internationale Schifffahrt sieht sich von einer neuen Angriffswelle brutaler Piraten bedroht. Nach dem Abflauen der gegenwärtigen Monsunwinde sei mit verstärkten Attacken im Golf von Aden zu rechnen, sagte Peter Hinchliffe, der Generalsekretär der Internationalen Schifffahrtskammer (ICS). "Die Piraten werden immer brutaler, die Angriffe effektiver, die geforderten Summen höher", erklärte er. Wegen zahlreicher rechtlicher Unklarheiten beim Kampf gegen die Piraterie sei es sinnvoll, einen internationalen Gerichtshof unter dem Dach der UN einzurichten, der speziell für Piraten zuständig wäre. "Das ist nicht unbezahlbar, aber der politische Wille ist nicht ausgeprägt."

Deutschland verstärkt Präsenz

Indes hält die Bundesregierung die Verstärkung der Militärmission gegen Piraten am Horn von Afrika für notwendig. Verteidigungs-Staatssekretär Rüdiger Wolf verwies auch auf ein höheres Engagement des Welternährungsprogramms, dessen Transporte die Marineeinheiten vorrangig schützen sollen. Experten äußerten sich skeptisch zum Einsatz privater Sicherheitsdienste.

Wolf sagte, es habe im ersten Halbjahr 2011 bereits rund 160 Angriffe von Piraten auf Handelsschiffe gegeben im Vergleich zu insgesamt 230 Attacken in den Jahren 2009 und 2010. Die Bundeswehr hatte zuvor mitgeteilt, die Deutsche Marine werde ab Anfang September die EU-geführte Anti-Piraten-Operation "Atalanta" mit einer zweiten deutschen Fregatte verstärken. Das Schiff "Köln" werde Ende August aus Wilhelmshaven auslaufen, um zusammen mit der Fregatte "Bayern" an der Abwehr von Piratenangriffen teilzunehmen. Zu dem "Atalanta"-Verband gehören zudem Schiffe aus Spanien, Portugal und Griechenland sowie Flugzeuge zur Seefernaufklärung.

60 tote Seeleute

ICS-Generalsekretär Hinchliffe lobte einerseits die Aktivitäten vor allem der europäischen Staaten zur Bekämpfung der Piraten durch militärischen Schutz. Andererseits hätten bislang alle Maßnahmen nicht ausgereicht, um die Piraterie zurückzudrängen, weder die passiven Schutzvorrichtungen auf den Schiffen noch die Kriegsschiffe der Staaten. Angesichts vieler Krisen in der Welt, etwa in Libyen, habe das Piraterie-Thema bei vielen Regierungen keine hohe Priorität. "Als ab 2005 die Zahl der Überfälle stark anstieg, war es sehr mühsam für uns, überhaupt Gehör zu finden", sagte Hinchliffe. Seitdem seien rund 60 Seeleute im Zusammenhang mit Piraterie ums Leben gekommen, hunderte hätten monatelang unter schwierigsten Bedingungen als Geiseln gelebt.

Notwendig sei es, die Mutterschiffe der Piraten anzugreifen und sie vom offenen Meer zurück an die Küsten zu drängen. "Das ist ein kriminelles Geschäft, das wir so in der Geschichte noch nicht erlebt haben", sagte der Chef der Schifffahrtskammer. In der sind über nationale Verbände rund 80 Prozent der Welt-Handelstonnage organisiert.

dpa/AFP>

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Spiegel
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17.8.2011: Deutschland will gegen Piraten schwerbewaffnete Sicherheitsfirmen einsetzen

aus: Spiegel online: Kampf gegen Piraten: Schwerbewaffnete Söldner sollen deutsche Schiffe schützen; 17.8.2011;
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,780816,00.html

<Von Matthias Gebauer

Somalische Seeräuber gefährden den Welthandel - die Bundesregierung arbeitet deshalb an einem neuen Konzept für den Schutz deutscher Schiffe: Einsätze privater Sicherheitsfirmen sollen erleichtert werden, auch mit schweren Waffen.

Berlin - Im jahrelangen Streit um den besseren Schutz deutscher Handelsschiffe vor Piraten deutet sich eine Lösung an. Die Koalition peilt für den Herbst ein Gesetz an, das den Einsatz privater Sicherheitsfirmen zur Abwehr der vor allem am Horn von Afrika marodierenden Banden ermöglichen soll. Das war aus Regierungskreisen in Berlin zu erfahren. Eine Bewachung der Schiffe durch die Bundespolizisten oder die Bundeswehr hält die Regierung dagegen weiterhin für nicht machbar.

Zurückgewiesen wurden an diesem Mittwoch weitgehende Aussagen des Unions-Sicherheitsexperten Hans-Peter Uhl. Der CSU-Politiker hatte in einem Interview gesagt, die Koalition werde bereits zügig nach der Sommerpause einen Gesetzentwurf vorlegen, der den Einsatz privater Sicherheitsfirmen auf deutschen Schiffen ermögliche. Der Bund wolle gleichzeitig die Zuverlässigkeit der eingesetzten Firmen prüfen. Aus der Koalition heißt es dazu nun, die Aussagen seien voreilig. Zwar gebe es Beratungen, die in diese Richtung gingen. Eine Einigung gebe es aber bis jetzt noch nicht.

Der federführende Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Hans-Joachim Otto (FDP), bestätigte aber den Tenor der Beratungen. "Die Tendenz geht weltweit dahin, sich gemeinsam für private Sicherheitskräfte zu öffnen", sagte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft. Eine abschließende Entscheidung sei zwar noch nicht gefallen, die "Ampeln" dafür seien "von Rot auf Gelb gestellt, aber noch nicht auf Grün". Aus Koalitionskreisen hieß es, man sei zuversichtlich, rasch eine Regelung zu finden.

Änderung im Waffenrecht

Bereits vor Monaten hatte die Bundesregierung eine Kommission aus Experten mehrerer Ministerien gebildet, die intensiv mit den deutschen Reedern verhandelt. Seit Jahren verlangen die Reeder einen besseren Schutz deutscher Schiffe, lange schwebte ihnen die temporäre Stationierung von Soldaten oder Polizisten auf den Tankern und Containerschiffen vor. Den Einsatz privater Sicherheitsfirmen lehnten die Reeder lange ab, da sie die Kosten für Söldner auf den Schiffen scheuten. Zudem wären diese nicht befugt, schwere Waffen an Bord zu bringen.

Genau an diesem Punkt will die Koalition nun ansetzen. Im Gespräch sind neue Regelungen im Waffenrecht, die den Einsatz von Sicherheitsfirmen mit schweren Waffen ermöglichen soll. Da die weltweit agierenden Agenturen - etwa die Nachfolgerfirma des skandalumwitterten US-Unternehmens Blackwater oder die Firma Dyncorps - jedoch undurchschaubar und schwer kontrollierbar sind, will die Bundesregierung bei der Auswahl der Firmen ein Mitspracherecht haben. Angedacht ist eine Überprüfung geeigneter Firmen durch die Bundespolizei.

Enorme Konkurrenz und harter Preiskampf

Das Piratenproblem hält die Reeder nicht nur in Deutschland seit Jahren in Atem. Auch wenn in den vergangenen Monaten eher wenig über Seeräuber zu lesen war, machen diese weiterhin die internationalen Seewege unsicher. Sie entern Schiffe und erpressen Lösegeld in Millionenhöhe . Dutzende Frachter samt Besatzung befinden sich weiterhin in der Hand von Piraten, die meisten davon vor der somalischen Küste.

Ob sich die Reeder bei einer gesetzlichen Lösung umgehend für einen besseren Schutz ihrer Schiffe durch private Sicherheitsfirmen entscheiden, bleibt abzuwarten. In der internationalen Seetransportbranche herrscht großer Konkurrenzdruck und ein harter Preiskampf. Selbst wenn der Einsatz von ausgebildeten Schiffs-Bodyguards möglich wäre, würden wohl nicht alle Reeder auf diese kostspielige Variante zurückgreifen.>

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14.9.2011: Piraten nun auch vor Westafrika: 2 Öltanker sind in Piratenhand

aus: n-tv online: Schifffahrt: Piraten entern zwei Öltanker vor Westafrika; 14.9.2011;
http://www.n-tv.de/ticker/Piraten-entern-zwei-Oel-Tanker-vor-Westafrika-article4307056.html

<Johannesburg (dpa) - Piraten haben zwei Öl-Tanker vor der westafrikanischen Küste geentert und 23 Matrosen entführt. Das teilte die Internationale Seefahrtsbehörde mit. Die beiden Schiffe seien etwa 62 Seemeilen von der Küste Benins überfallen worden. Die Piraten kaperten den Angaben zufolge einen der beiden Tanker und verschwanden mit den 23 Seeleuten an Bord. Die Crew des zweiten Tankers habe sich in einem Maschinenraum einschließen können und später die Kontrolle über ihr Schiff wiedererlangt.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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5.10.2011: Piraterie an Kenias Küste: <Reisewarnung des Auswärtigen Amts: Lamu-Archipel in Kenia meiden>

aus: n-tv online; 5.10.2011;
http://www.n-tv.de/reise/Lamu-Archipel-in-Kenia-meiden-article4456746.html

<Urlauber sollten derzeit nicht zum Lamu-Archipel in Kenia reisen. Auf den Inseln bestehe eine erhöhte Gefahr, Opfer von Überfällen somalischer Banditen und Piraten zu werden, warnt das Auswärtige Amt in Berlin.

Das Auswärtige Amt rät von allen Reisen in Orte ab, die näher als 100 Kilometer zur Grenze zu Somalia liegen. Anlass: Am 1. Oktober wurde eine Französin aus ihrem Privathaus auf Manda Island gegenüber Lamu Island in Kenia verschleppt, vermutlich nach Somalia.

Zuvor wurden zwei britische Touristen am 11. September in einer Ferienanlage nördlich von Lamu überfallen. Der Mann wurde getötet, die Frau wahrscheinlich ebenfalls nach Somalia entführt. Bei beiden Überfällen kamen die Angreifer mit Schnellbooten über das Meer.

Die Altstadt von Lamu mit ihren schmalen Gassen und der alten Suaheli-Architektur gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Das Archipel liegt rund 350 Kilometer nördlich von Mombasa.

dpa>


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Spiegel
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13.10.2011: Gericht in Somalia lässt 60 Seeräuber frei

aus: Spiegel online: Dubiose Freilassung in Somaliland: Richter lässt Dutzende Piraten laufen; 13.10.2011;
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,791499,00.html

<Von Horand Knaup, Nairobi

Saniertes Gefängnis von Hargeisa: Über 60 inhaftierte Seeräuber auf freiem Fuß

Der Kampf gegen die Piraterie erleidet einen schweren Rückschlag: Das ostafrikanische Somaliland hat über 60 Seeräuber aus dem Gefängnis entlassen - offenbar ist Schmiergeld geflossen. Bei der Uno spricht man von einem "Monster-Debakel", EU-Länder stoppen ihre Hilfszahlungen.

Es sollte ein Mustergefängnis werden. Rund 1,5 Millionen Dollar hatte die Uno in die Haftanstalt von Hargeisa investiert, der Hauptstadt von Somaliland. Auch Deutschland investierte einen sechsstelligen Betrag. Im Gegenzug erwarteten die Geber von der Justiz Somalilands, ein Problem der internationalen Schifffahrt zu lösen: Sie sollte Piraten besser aburteilen und - bei erwiesener Schuld - einsperren.

Doch das Vorhaben ist gescheitert. Somaliland hat von seinen ehemals 88 inhaftierten Piraten über 60 freigelassen. All die Hoffnung, die mit dem Gefängnisprojekt verbunden war - vergebens.

Die näheren Umstände der Freilassung sind noch unklar. Sicher ist nur, dass Geld geflossen ist - an den vorsitzenden Richter des regionalen Berufungsgerichts in Hargeisa, an den Direktor der frisch renovierten Haftanstalt und an Gefängnisbeamte, die den Inhaftierten gute Führung attestiert hatten. Angeblich sollen 5000 Euro pro Pirat bezahlt worden sein. Von wem das Geld kam, weiß keiner - fest steht, dass die Seeräuber nun weg sind.

Somaliland, das frühere Britisch-Somalia, hatte sich 1991 von Somalia abgespalten. Von der internationalen Gemeinschaft ist es nie diplomatisch anerkannt worden, trotzdem unterstützen Uno und EU viele Projekte in dem Land. Umso schmerzlicher ist der Rückschlag im Fall der freigelassenen Seeräuber.

Viele von ihnen sollten eigentlich Haftstrafen von bis zu 20 Jahren verbüßen, nun verschwanden sie unmittelbar nach ihrer Freilassung in Richtung des benachbarten Puntland, einem anderen Teilstaat des zerfallenden Somalias.

Anfangs war die Euphorie noch groß

Dabei hatte alles so gut angefangen. Im März waren Dutzende Journalisten in Somalilands Hauptstadt Hargeisa eingeflogen, hatten sich im neu renovierten Gefängnis umgeschaut, Fischer und Piraten interviewt, auch den Innen- und Justizminister des Landes. Der Uno-Offizielle Juri Fedotov sprach "von einem Modell nicht nur für Somalia, sondern für die gesamte Region".

Mit dem Geld des Westens waren Werkstätten eingerichtet, Wärter wochenlang geschult worden; zum ersten Mal hatten die Aufseher davon gehört, dass Strafgefangene Rechte haben. Die Justiz in Hargeisa war ebenfalls unterstützt worden, mit Aufnahmegeräten, Kopierern und reichlich Büromaterialien.

Teil der Abmachung war, dass Somaliland nicht nur selbst Piraten aburteilt, sondern auch Seeräuber bei sich aufnimmt, die in anderen Ländern verurteilt worden waren - auch solche, die nicht aus Somaliland stammen. Dazu gab es ein Übereinkommen zwischen den Seychellen und der somalischen Übergangsregierung in Mogadischu, und auch die autonome, aber nicht anerkannte Regierung von Somaliland hatte zugestimmt.

Die Uno spricht von einem "Monster-Debakel"

Dass nun so viele Piraten einfach aus dem Gefängnis entlassen wurden, empört Uno und EU. Zwar hat Somaliland umgehend den Vorsitzenden Richter gefeuert, der die Entscheidung zu verantworten hatte. Trotzdem spricht man bei der Uno von einem "Monster-Debakel". Die Niederlande und Großbritannien haben sofort jede weitere Zahlung für die Strafverfolgung und Justiz für Somaliland eingestellt.

Ganz überraschend kam der Schwenk der Somaliländer indes nicht. Schon im März bei der Übernahme des neuen Knasts hatte der damalige Justizminister Moammir Aar laut und deutlich verkündet: "Wir nehmen nur Leute an, die auch aus Somaliland stammen. Wir haben die Kapazitäten nicht, und im Übrigen sollte jedes Land die Strafverfolgung für seine Landsleute selbst übernehmen." In der Euphorie, einen neuen Partner gefunden zu haben, hatte die internationale Gemeinschaft diese Bedenken damals einfach ignoriert.

Nun, nach der Freilassung der verurteilten Seeräuber, hat sich das Verhältnis von EU und Uno zu Somaliland nicht gerade verbessert. Trotzdem will man die Hoffnung nicht aufgegeben, das Piratenproblem zumindest regional zu lösen: Die Zusammenarbeit konzentriert sich jetzt eben auf das benachbarte Puntland. Dort, in Bosaso und in Garowe, werden zwei baufällige und völlig überfüllte Haftanstalten renoviert. Puntland ist durchaus ein geeigneter Partner, denn ein Großteil der vor Somalia agierenden Piraten stammt von hier. Im Gefängnis von Bossaso sitzen derzeit über 200 festgenommene und abgeurteilte Piraten ein.

Drei Länder profitieren

Das halbautonome Somaliland wird den Groll der westlichen Geber verschmerzen. Die Regierung hat sich schnell nach neuen Partnern umgeschaut - und das mit Erfolg. Mit China und Äthiopien handelte Präsident Ahmed Silanyo vor wenigen Wochen ein mehrere Milliarden Dollar schweres Dreiecksabkommen aus, das viel Geld ins Land spülen, Somaliland aber auch Souveränitätsrechte kosten wird. Die Chinesen wollen nicht nur den Hafen von Berbera ausbauen, sondern ihn auch betreiben. Die Regierung Somalilands erhofft sich davon, den Konkurrenten Dschibuti auszustechen und viel Handelsverkehr ins eigene Land umzuleiten, denn weit über 70 Prozent aller nach Afrika importierten Waren sollen aus China stammen.

Zudem wollen die Chinesen in das vom Meer abgeschnittene Äthiopien eine Gas- und eine Ölpipeline legen, im Hafen von Berbera eine Raffinerie bauen und auch die Straße von Berbera nach Äthiopien umfassend erneuern.

Profitieren werden von dem Dreiecksdeal mutmaßlich alle drei Partner: Äthiopien bekommt eine zweite Hafenoption und ist nicht mehr allein vom Zugang nach Dschibuti abhängig, das die Umschlaggebühren bisher fast nach Belieben diktieren konnte. Die Chinesen, die für die kommenden 25 Jahre im äthiopischen Ogaden nach Öl und Gas bohren dürfen, verfügen in ein paar Jahren über einen Stützpunkt am strategisch wichtigen Eingang zum Roten Meer. Allein in die Förderung von Öl und Gas wollen sie rund vier Milliarden Dollar investieren. Zudem bestellten die Äthiopier in China neun Handelsschiffe, die von Berbera aus operieren sollen.

Somaliland schließlich bekommt praktisch umsonst eine bessere Infrastruktur und zudem für den Betrieb der Pipelines Durchleitungsgebühren. Auch die Treibstoffversorgung des Landes dürfte damit auf Dauer gesichert sein. Dass die Regierung in Hargeisa dafür einen Teil ihres Selbstbestimmungsrechts preisgibt, wird sie sich wohl überlegt haben.>


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Der Standard
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Somalia 8.1.2012: <US-Marine rettet 13 von Piraten entführte Iraner> -

aus: Der Standard online; 8.1.2012;
http://derstandard.at/1325485836018/US-Marine-rettet-13-von-Piraten-entfuehrte-Iraner

<Großbritannien entsendet neues Kriegsschiff in Golfregion - UN-Generalsekretär ruft Westen und Iran zum Dialog auf

Teheran - Nach der Befreiung von 13 iranischen Seeleuten durch die US-Marine hat die Führung des Iran den USA eine "positive humanitäre Geste" bescheinigt. "Wir begrüßen dies", sagte der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast am Samstag dem Fernsehsender Al-Alam. Unterdessen entsandte die britische Armee ein Kriegsschiff neuester Bauart zu seiner ersten Mission in die Golfregion. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon rief den Westen und den Iran zum Dialog auf.

Die US-Streitkräfte hätten das Leben der iranischen Seeleute, die sich in der Gewalt somalischer Piraten befanden, gerettet, sagte Mehmanparast dem Sender Al-Alam. Dies sei eine "positive humanitäre Geste", die sein Land begrüße. "Wir erwarten, dass alle Staaten so handeln", fügte er allerdings hinzu. Irans Staatsmedien hatten zunächst zurückhaltend reagiert.

Die US-Regierung hatte am Freitag erklärt, Soldaten des Zerstörers "USS Kidd" hätten die 13 Iraner am Vortag im Arabischen Meer auf ihrem gekaperten Schiff befreit und 15 Piraten festgenommen. "Es ist, als ob Gott euch geschickt hätte", zitierte die US-Tageszeitung "New York Times" einen der geretteten Iraner. Zwei Journalisten der Zeitung waren nach der Rettungsaktion an Bord des Schiffs gegangen. Nach US-Regierungsangaben versorgten die US-Soldaten das iranische Schiff später mit Treibstoff sowie Lebensmitteln.

Iranisches Manöver

Die "USS Kidd" begleitet den Flugzeugträger "USS John C. Stennis", der sich derzeit in der Region aufhält und vor dessen Durchfahrt durch die für Öltransporte wichtige Straße von Hormuz der Iran die USA in den vergangenen Tagen gewarnt hatte. Das Schiff solle nach seiner Ausfahrt aus dem Persischen Golf besser nicht dorthin zurückkommen, hieß es von Seiten der iranischen Armee.

Der Anti-Piraten-Einsatz ist wegen der aktuellen Spannungen brisant. Teheran hatte kürzlich gedroht, die Straße von Hormuz zu sperren, sollten wegen des umstrittenen iranischen Atomsprogramms verhängte westliche Sanktionen nicht gelockert werden. Nach einem zehntägigen Manöver der iranischen Marine in der Meerenge sollen dort nun auch Übungen der Revolutionsgarden stattfinden.

Am Samstag kündigte das britische Verteidigungsministerium an, sein neuestes Kriegsschiff "HMS Daring" in die Golfregion zu schicken. Der Zerstörer ist mit einem Schutzschirm ausgestattet, der Radarsystemen seine Ortung erschwert. Die Entsendung war zwar seit mehr als einem Jahr geplant, könnte vom Iran in der aktuellen Situation aber als neue Provokation angesehen werden.

Angesichts der Spannungen zwischen dem Westen und dem Iran hat UN-Generalsekretär Ban Ki-moon beide Seiten zum Dialog aufgefordert. Beide Seiten müssten die Spannungen in der Region abbauen und eine Lösung "für alle Probleme suchen", sagte Ban am Freitag in New York. Teheran forderte Ban auf, die friedliche Ausrichtung seines Atomprogramms zu beweisen und die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates vollständig anzuerkennen. (APA)>


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Spiegel
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23.3.2012: EU-Beschluss zur Beschiessung von Piraten am Horn von Afrika - Widerstand von SPD und Grünen mit Berufung auf das "Völkerrecht"

aus: Spiegel online: Anti-Piraten-Einsatz: SPD und Grüne kritisieren EU-Beschluss; 23.3.2012;
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,823375,00.html

<Somalischer Pirat am Strand: Opposition gegen geplanten Beschuss aus der Luft.

Im Kampf gegen die Piraten am Horn von Afrika will die EU künftig auch Stützpunkte der Seeräuber an Land beschießen. Das haben die EU-Außenminister beschlossen. Der Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer hält das für "völkerrechtswidrig", auch die SPD übt heftige Kritik.

Brüssel/Berlin - Die Europäische Union will die Piraten am Horn von Afrika künftig nicht nur auf See bekämpfen, sondern auch aus der Luft ihre Schiffe und Munitionslager am Strand ausschalten. Doch in Deutschland stößt das Vorhaben auf erheblichen Widerstand der Opposition. Wenn von den Piraten keine direkte Gefahr ausgehe, seien solche Angriffe "völkerrechtswidrig", sagte der Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer am Freitag in Brüssel. Die Mandatsänderung sei "hochriskant und deswegen abzulehnen".

Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold bezeichnete die Ausweitung der Anti-Piraten-Mission "Atalanta" als "Scheinlösung". Zwar sei noch keine Entscheidung in der SPD-Fraktion zum Abstimmungsverhalten im Bundestag gefallen, doch wäre sein Rat, "diesmal nein zu sagen", sagte er dem Deutschlandfunk. Die Linke lehnt den Einsatz generell ab.

Die EU-Außenminister hatten am Freitag die Erweiterung der internationalen Mission beschlossen. Danach wird die EU ihren Kampf gegen Seeräuber am Horn von Afrika bis auf den Strand von Somalia ausweiten. Dem Grundsatzbeschluss zufolge können die "Atalanta"-Seestreitkräfte künftig auch Piraten direkt an Land und auf den Binnengewässern Somalias verfolgen. Laut EU-Angaben hat die somalische Regierung dem bereits zugestimmt. Damit könnten auch Boote, Treibstoff und Material somalischer Seeräuber an Land zerstört werden. Bodenziele sollen in der Regel von Hubschraubern aus angegriffen werden.

Die genauen Einsatzregeln müssen noch ausgearbeitet werden, aber diese Angriffe sollen einem EU-Vertreter zufolge nur unter "streng definierten Bedingungen" geschehen und ohne Menschenleben zu gefährden. Der Einsatz von Bodentruppen ist nicht vorgesehen. Gleichzeitig verlängerten die Außenminister am Freitag den internationalen Einsatz bis Ende 2014.

Westerwelle verteidigt Beschluss

Die "Atalanta"-Mission soll humanitäre Hilfslieferungen des Welternährungsprogramms und zivile Handelsschiffe schützen. Doch trotz des Einsatzes ist die Zahl von Piratenangriffen vor der somalischen Küste, im Indischen Ozean und dem Arabischen Meer weiterhin hoch. Das Seegebiet gilt als das gefährlichste der Welt, allein im vergangenen Jahr gab es dort rund 230 Piratenangriffe. Seit Ende 2008 sind unter Beteiligung der Bundeswehr bis zu zehn Kriegsschiffe sowie Aufklärungsflugzeuge im Einsatz.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) verteidigte den neuen Beschluss zum erweiterten Einsatz "Atalanta". Es sei für die an der EU-Mission beteiligten Soldaten "unzumutbar", die Verfolgung von Piraten einstellen zu müssen, wenn diese sich mit ihren Waffen an den Strand flüchten, sagte er in Brüssel. Bisher konnten die Piraten nur auf See an Attacken auf Handelsschiffe gehindert werden. Westerwelle kündigte eine umfassende Unterrichtung des Bundestags an. Dieser muss der Ausweitung der Mission zustimmen.

Zwar reicht der Bundesregierung ihre eigene Mehrheit im Parlament für den Beschluss, doch die Opposition übt heftige Kritik. "Wir sind für größtmögliche Transparenz", sagte Westerwelle. Deutschland gehe nicht nur gegen die Piraten vor, sondern wolle auch die Ursachen der Gewalt in Somalia bekämpfen.

Auch Geldströme verfolgen

Gemeinsam mit den Niederlanden sollen die Finanzströme der Seeräuber trockengelegt werden. 60 Prozent der erpressten Lösegelder blieben in Somalia, doch rund 40 Prozent gingen ins Ausland, so Westerwelle. Diese Finanzströme wolle er austrocknen, um die "schrecklichen Früchte" der Piraterie zu bekämpfen.

Das hatte Verteidigungsminister Thomas de Maizière bereits mehrfach zur Bedingung für ein erweitertes Mandat gemacht. Im Kampf gegen die Piraterie sei nicht nur das Militär gefordert. Die Ursachen müssten mit politischen, juristischen und polizeilichen Mitteln angegangen werden, auch brauche die Bevölkerung in Somalia "alternative Erwerbsquellen".

In Somalia gibt es seit rund 20 Jahren keinen funktionierenden Staat mehr. Auch mehrere ausländische Militärinterventionen brachten keinen Frieden. Die radikalislamischen Schabab-Rebellen kontrollieren Teile des Zentrums und des Südens des Landes.

heb/dpa/AFP/dapd>


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Und der Seeräuberkrieg in Somalia geht in die nächste Runde, Eskalation statt Menschenrechte:

n-tv online,
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Somalia 18.4.2012: <Ausweitung des Atalanta-Mandats"Aussichtslose Schlacht"> - deutsche Soldaten sollen auch "an Land kämpfen dürfen"

aus: n-tv online; 18.4.2012;
http://www.n-tv.de/politik/pressestimmen/Aussichtslose-Schlacht-article6057986.html

<Der Bundestag hat das Mandat für die deutschen Marinesoldaten erweitert, die im Rahmen der EU-Mission Atalanta seit Ende 2008 im Indischen Ozean kreuzen. Um besser gegen Seeräuber aus Somalia vorgehen zu können, sollen die Streitkräfte künftig auch an Land kämpfen dürfen. Die Zeitungen in Deutschland sind sehr gespalten, ob dies ein sinnvoller Schritt sei.

Für überfällig hält die Landeszeitung aus Lüneburg die Ausweitung des Atalanta-Mandats. "Der Handelsriese Deutschland dürfe sich nicht wegducken, wenn seine Handelsrouten attackiert werden, fordert Westerwelle eine realpolitische Haltung ein, die gerne als zynisch verteufelt wird. Das (...) ist das Eingeständnis bisheriger Naivität", urteilt die Landeszeitung. Weltfremd dagegen sei "die ablehnende Haltung der Opposition, die zudem die Loyalität mit Europa opfert."

Ähnlich sieht das das Straubinger Tagblatt, das die Ursachen der Piraterie bei den hohen Lösegeldern sieht. "Solange das Kapern und Entführen von Frachtern und Tankern den Räubern wie ihren Hintermännern Einnahmen in Millionenhöhe verspricht, werden die Beutezüge nicht aufhören." Daraus zieht das Blatt aus Niederbayern folgenden Schluss: "Es ist höchste Zeit, dass die westliche Welt die Profiteure des Geschäfts mit der gleichen Entschlossenheit bekämpft wie die Piraten und die Finanzströme trocken legt."

Die Berliner Zeitung weist auf die noch tieferliegenden Hintergründe der Piraterie am Horn von Afrika hin. "Die Piraterie ließe sich nur unterbinden, wenn den Seeräubern, die früher meist friedliche Fischer gewesen sind, eine wirtschaftliche Alternative angeboten würde." Die Berliner Zeitung sieht deshalb auch die EU in der Pflicht - nicht militärisch, sondern diplomatisch und ökonomisch aktiver zu werden. "Dazu hätte die EU allen Grund, denn auch ihre Fischflotten haben einst internationales Seerecht ignoriert und die Fischgründe vor Somalia leergefischt."

Und der Reutlinger Generalanzeiger gibt zu bedenken: "Bisher waren die Seeräuber und ihre Logistik einschließlich der Boote an Land in Sicherheit. Das ändert sich jetzt, doch kann deshalb keine Rede davon sein, dass damit der Krieg an Land gebracht werde. Ursachenbekämpfung ist das aber nach wie vor auch nicht."

Kritisch ist auch das Hamburger Abendblatt zu der Mission, doch vor allem deshalb, weil sie Risiken für die beteiligten Streitkräfte hat. "Diese Eskalation birgt Risiken. So besteht die Gefahr, dass Unbeteiligte getötet werden. Zum anderen könnten Piloten in Geiselhaft geraten."Im Übrigen sei das Piratenproblem militärisch gar nicht zu lösen, ist der Schluss der Zeitung aus Hamburg.

Die Märkische Allgemeine aus Potsdam verweist auf eine frühere Militärmission in Somalia, die im Desaster endete. Welche Risiken Lufteinsätze dort bergen, wissen man "spätestens seit dem Absturz eines amerikanischen Kampfhubschraubers über Somalia 1993. Damals wurden tote US-Soldaten durch die Straßen geschleift." Dennoch findet der Einsatz bei dem brandenburgischen Blatt Zustimmung. "Um es dennoch klar zu sagen: Die Mission ist sinnvoll, Deutschland als Handelsnation hat ein Interesse daran, dass die Seewege in dieser Region sicher sind."

Als Gewinner sieht der Generalanzeiger aus Bonn vor allem die Piraten. "Die Piraten können sich reichlich entspannt hinter die Grenzlinie der europäischen Mission zurückziehen, wissen sie doch, dass Soldaten einer ordentlichen Armee gemeinhin streng nach den Einsatzregeln handeln (müssen)." Die Zeitung vom Rhein sieht nicht, dass in Somalia jemand Interesse an Frieden hätte. "Der Kreislauf von Krieg und Bürgerkrieg hat die Menschen gelehrt, dass mit Krieg und Räuberei, nicht mit Frieden, Geld zu machen ist."

Die Stuttgarter Zeitung hält den ganzen Einsatz für zwecklos und betont: "Tatsächlich ist es (...) beileibe nicht das größte Problem, dass erstmals in der Geschichte deutscher Auslandseinsätze die gesamte Opposition die Regierungsentscheidung nicht mittragen will. Die sehr viel größere Schwierigkeit liegt darin, dass eine Schlacht begonnen wird, die nicht gewonnen werden kann.

Quelle: n-tv.de, zusammengestellt von Nora Schareika>


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Und sie sind total verrückt geworden:

Welt online,
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Somalia 18.4.2012: <Kampf gegen Piraterie: Eine Störtebeker-Strategie für Somalia> - Landkrieg will niemand, aber eine 2 km-Zone schon

aus: Welt online; 18.4.2012;
http://www.welt.de/politik/ausland/article106200381/Eine-Stoertebeker-Strategie-fuer-Somalia.html

<Somalische Piraten sollen zukünftig von deutschen Soldaten auch an Land verfolgt werden – aber nur ein Stück weit. Über eine weitere Option wird nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen.

Von Thorsten Jungholt

Es herrscht reger Verkehr im Golf von Aden. Das Seegebiet verbindet das Rote mit dem Arabischen Meer, Schifffahrtsrouten von internationaler Bedeutung verlaufen durch diese Gewässer. Jedes Handelsschiff, das aus Europa in Richtung Indischer Ozean steuert, wählt diesen Weg. Auch Touristen sind auf Kreuzfahrtschiffen und Segelyachten in dieser Gegend unterwegs.

Das Problem: Im Süden wird der Golf von Aden durch die Küste Somalias begrenzt. Das ist ein Staat ohne funktionierende Regierung, seit 20 Jahren herrscht Bürgerkrieg, in dem unzählige Clans und Warlords gegeneinander kämpfen. Somalia ist deshalb eines der größten humanitären Krisengebiete in Afrika, mit nur zwei sprudelnden Erwerbsquellen: Hilfsgütern und Piraterie.

Seit Jahren hält eine geschätzte Zahl von 3000 bis 5000 Freibeutern die Welt in Atem. Sie überfallen und entführen ausländische Schiffe, und sie verlangen für die Freilassung Lösegelder in zweistelliger Millionenhöhe. Wegen ihrer Beutezüge gelten die Gewässer vor der 2720 Kilometer langen Küste Somalias als das gefährlichste Seegebiet der Welt.

Der volkswirtschaftliche Schaden der Piraterie rund um das Horn von Afrika wird auf mehrere Milliarden Euro taxiert. Allein 2010 wurden laut Statistiken des International Maritime Bureau rund 220 Schiffe in diesem Seegebiet angegriffen. 2011 überfielen die Piraten die mit ihren modernen Schnellbooten noch 151 Tanker und Frachtschiffe.

Militärs begleiten zivile Schiffe

Der leicht rückläufige Trend hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen schützen die Reeder ihre Flotten besser, sowohl mit technischen Vorrichtungen als auch mit bewaffneten, privaten Sicherheitsteams. Zum anderen beschloss die internationale Staatengemeinschaft vor fünf Jahren die Entsendung von Militär.

Die Mission Atalanta, die zunächst von der Nato geführt wurde und heute unter der Flagge der Europäischen Union tätig ist, hat den Auftrag, die Resolution 1846 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen umzusetzen und einen "Beitrag zur Abschreckung, Verhütung und Bekämpfung seeräuberischer Handlungen und bewaffneter Raubüberfälle in einer 500 Seemeilen tiefen Zone vor der Küste Somalias" zu leisten. Übersetzt heißt das: Die Militärs begleiten zivile Schiffe, sie überwachen das Seegebiet. Und im Notfall sind sie zum Einsatz von Waffengewalt gegen die Piraten befugt.

Die Bundeswehr ist seit 2008 an Atalanta beteiligt, derzeit sind rund 340 Soldaten am Horn von Afrika im Einsatz. Dabei ist auch das größte Schiff der Marine, die Fregatte "Berlin", die zwei Hubschrauber an Bord hat. Mitte Mai soll sie von der Fregatte "Bremen" abgelöst werden, die ebenfalls zwei Helikopter mit sich führt.

"Wir können uns hier nicht wegducken"

Nun ist die Zahl der Entführungen zwar rückläufig, aber keinesfalls abgestellt. Derzeit warten noch 215 Seeleute auf neun Schiffen darauf, dass sich Piraten und Reedereien auf eine Lösegeldsumme einigen. Die EU hat sich auf Drängen von Großbritannien und Frankreich deshalb im März darauf verständigt, die Mission Atalanta auszuweiten. Künftig soll mit der Pirateriebekämpfung nicht an der Küstenlinie Schluss sein. Die Militärs sollen die Freibeuter auch an Land jagen dürfen, und zwar mit Luftangriffen bis zwei Kilometer ins Landesinnere.

Die Bundesregierung stand dieser Ausweitung zwar skeptisch gegenüber. Aber nach der Verweigerung einer Beteiligung am Libyen-Einsatz im vorigen Jahr mochte man die eigene Bündnissolidarität nicht erneut in Frage stellen lassen. "Wenn ganz Europa Piraten bekämpft, kann Deutschland als größte Handelsnation nicht abseits stehen", sagte Außenminister Guido Westerwelle (FDP). "Wir können uns hier nicht wegducken."

Am Mittwoch beschloss das Bundeskabinett deshalb ein neues, bis Mai 2013 gültiges Mandat für die Bundeswehr. "Deutsche Einsatzkräfte dürfen bis zu einer Tiefe von maximal 2000 Metern gegen logistische Einrichtungen der Piraten am Strand vorgehen", heißt es darin. Mit den Hubschraubern an Bord der "Berlin" sind also künftig Luftangriffe gegen Boote, Waffen- oder Treibstofflager der Seeräuber am Strand möglich.

Übel bei der Wurzel packen

Auch mit dem neuen Mandat ist ein Einsatz am Boden allerdings ausgeschlossen. Ausnahme sind Notfälle – beispielsweise, wenn ein Hubschrauber abgeschossen wird und die Besatzung gerettet werden muss. Dennoch wollen SPD und Grüne dem Mandat nicht mehr zustimmen, sie halten die Risiken für zu groß. Die Linkspartei hatte den Einsatz von vornherein abgelehnt. Der Bundestag wird das neue Mandat am 11. Mai also voraussichtlich allein mit den Stimmen der schwarz-gelben Koalition verabschieden.

Auch bei der Bundeswehr ist man bezüglich des neuen Auftrags durchaus skeptisch. Zwar sprechen hochrangige Offiziere von einer nützlichen Erweiterung des militärischen Instrumentenkastens, mahnen aber an, das Übel der Piraterie müsse bei der Wurzel gepackt werden. "Die militärische Operationsführung allein wird stets nur Symptome bekämpfen", sagte der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, "Welt Online". "Die wirklichen Ursachen der Piraterie liegen im gesamten Netzwerk dahinter, und das ist nur im Verbund mit der somalischen Regierung aufzulösen."

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) sprach ebenfalls zurückhaltend von einer "kleinen, nützlichen, zusätzlichen militärischen Option". Die eigentliche Aufgabe läge darin, die Staatenbildung in Somalia voranzutreiben, die Hintermänner des Pirateriegewerbes zu verfolgen und die Geldwäsche zu bekämpfen.

Niemand will in Landkrieg in Afrika verwickelt sein

Über eine weitere Option wird nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen: Ein umfassendes Militärengagement in Somalia. "Auch die Hanse war erst erfolgreich, als sie Störtebeker und andere Piraten an Land bekämpft hat", sagt ein hochrangiger deutscher Soldat.

Aber er sagt auch, dass nach den Erfahrungen der Amerikaner 1993 niemand mehr in einen Landkrieg in Afrika verwickelt werden wolle. Die damalige US-Mission in Somalia wurde von Hollywood in dem Streifen "Black Hawk Down" verfilmt. Der darin thematisierte Absturz eines amerikanischen Kampfhubschraubers und die Bilder von toten US-Soldaten, die von einem Mob durch die Straßen von Mogadischu geschleift wurden, wirken bis heute nach.

Objektiv gibt es aus militärischer Sicht vor allem einen zentralen Kritikpunkt am deutschen Mandat. Anders als im EU-Operationsplan wird die Reichweite der internationalen Militärs ins Landesinnere vom Bundestag öffentlich festgelegt. Damit wissen Somalias Piraten schon jetzt, wo sie in Sicherheit sind. UN-Experten glauben deshalb, dass die Piraten ihre Basen längst aus der von der EU festgelegten Zwei-Kilometer-Zone wegverlegt haben.

Mitarbeit: sim>

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Und nun werden Schiffe versenkt:

20 minuten
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16.5.2012: <Angriff mit Helikopter: Briten versenken somalische Piratenboote>

aus: 20 minuten online; 16.5.2012;
http://www.20min.ch/ausland/dossier/piraten/story/Briten-versenken-somalische-Piratenboote-31667125 

<von Ralf Meile
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Grossbritannien zieht die Schraube im Kampf gegen Piraten an. Fotos zeigen, wie die Royal Navy auf hoher See kurzen Prozess mit Kriminellen aus Somalia macht.

Flammen und Rauchsäulen steigen meterhoch in den Himmel. Getroffen von einer Rakete schaukelt ein Piratenboot im Indischen Ozean. Bald sinken die Trümmer auf den Meeresgrund.

Seit Jahren treiben Piraten vor der Küste des ostafrikanischen Landes Somalia ihr Unwesen. Sie überfallen Schiffe und lassen deren Besatzung erst nach Zahlung eines Lösegelds frei. Alleine im letzten Jahr haben sie laut Uno-Angaben rund 150 Millionen Franken erbeutet.

Piratenboot in Flammen

Die Royal Navy hat nun Bilder veröffentlicht, die zeigen, wie ernst es ihr mit dem Schutz britischer und anderer Schiffe ist. Mit einem Helikopter, der auf dem Kriegsschiff HMS Westminster stationiert ist, hat sie ein Boot der Piraten zerstört.

Die Besatzung war zuvor auf ein anderes Schiff geflüchtet, so dass beim Angriff niemand verletzt wurde. In Sicherheit retteten sich die Piraten indes nicht. Sie gehörten zu einem Dutzend Männern, die bei der gleichen Aktion festgenommen wurden.

Auch die von der EU geführte Antipiraterie-Mission Atalanta bekämpft die Piraten derzeit aktiver als auch schon. Am Dienstag wurde erstmals ein Lager der Kriminellen an Land beschossen.

Piraterie als Wirtschaftszweig

Rund 28 000 Handelsschiffe passieren jährlich die Gewässer vor Somalia. Sie transportieren mehr als ein Drittel aller weltweit gehandelten Güter. Ein lukratives Geschäft für die Piraten – und generell für Somalia. Denn während die Piraterie für die Industrieländer ein Fluch ist, verhilft sie dem Land gemäss einer Studie von Anfang Jahr zu wirtschaftlicher Entwicklung.

Der Wirtschaftszweig mit der Totenkopf-Flagge hat demnach Arbeitsplätze geschaffen und sorgt für ein gewisses Einkommen. Die Autorin der Studie warnt deshalb vor einer militärischen Lösung. Eine solche würde «einem der ärmsten Staaten der Welt eine wichtige Einkommensquelle nehmen und die Armut vergrössern». Sie schlägt stattdessen vor, die aus der Piraterie entstehenden Kosten von jährlich bis zu zwölf Milliarden Dollar für die Entwicklung der somalischen Gemeinden auszugeben.>


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n-tv
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Hamburg 19.10.2012: Somalische Piraten zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt - Überfall auf Frachter "Taipan" wird geahndet

aus: n-tv online: Urteil in Prozess gegen SomalierPiraten müssen ins Gefängnis; 19.10.2012;
http://www.n-tv.de/politik/Piraten-muessen-ins-Gefaengnis-article7519046.html

<In Hamburg ist der erste Piratenprozess, der seit Jahrhunderten in Deutschland geführt wird, zu Ende gegangen. Zehn somalische Männer müssen für mehrere Jahre in Haft und sich damit für den Überfall des Frachters "Taipan" Anfang 2010 verantworten.

Das Hamburger Landgericht hat zehn Piraten aus Somalia zu Haftstrafen zwischen zwei und sieben Jahren verurteilt. Nach einem fast zweijährigen Prozess sprachen die Richter die etwa 19- bis 50-jährigen Männer, deren genaue Geburtsdaten teilweise nicht feststehen, des Angriffs auf den Seeverkehr und des erpresserischen Menschenraubs schuldig.

Die Angeklagten hatten im Frühjahr 2010 den unter deutscher Flagge fahrenden Frachter "Taipan" vor der Küste ihres Heimatlandes überfallen. Sie waren dabei von niederländischen Marinesoldaten gestellt und an Deutschland ausgeliefert worden. Es war der erste Piratenprozess in Deutschland seit Jahrhunderten.

"Seien Sie gerecht"

Mit seinem Urteil blieb das Gericht zum Teil deutlich unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft, die Haftstrafen zwischen vier und zwölf Jahren gefordert hatte. Die Verteidiger hatten in ihren Plädoyers die Einstellung des Verfahrens, Freisprüche oder deutlich niedrigere Strafen verlangt.

In ihren letzten Worten an das Gericht baten einige Angeklagte um Milde und erinnerten an die katastrophale humanitäre Lage in Somalia, in dem seit Jahrzehnten Bürgerkrieg, Hunger und Anarchie herrschen. "Mein Heimatland ist zusammengebrochen. Ich bitte den Herrn Vorsitzenden: Seien Sie gerecht", sagte einer von ihnen nach Übersetzung des Gerichtsdolmetschers.

Ein anderer sagte: . "Wenn hier alles vorbei ist, dann weiß ich einfach nicht weiter." Er mache sich große Sorgen um seine Kinder im zerrütteten Somalia. Einer der Angeklagten äußerte sich zudem dankbar dafür, dass er in Deutschland drei Mahlzeiten am Tag bekomme und ärztlich behandelt werde. "Das war für mich vorher unvorstellbar." Die meisten Angeklagten entschuldigten sich für ihre Beteiligung an dem Überfall und erklärten, sie wollten nie wieder Straftaten begehen.

Einer der drei jüngsten Beschuldigten - sie fallen unter das Jugendstrafrecht und sind bereits vor Monaten aus der U-Haft entlassen worden - betonte, er sei unendlich dankbar, dass er in Deutschland zur Schule gehen und lernen dürfe. "Es ist für mich wie ein Traum. In Somalia habe ich nie eine Chance gehabt", sagte der junge Mann.

Debatte über Sinn und Unsinn des Prozesses

Schon am vorletzten Prozesstag hatten die Anwälte erklärt, dass ein solches Verfahren nicht in Deutschland geführt werden sollte. "Wir maßen uns hier an, Recht zu sprechen nach unseren deutschen Vorstellungen über Menschen, deren Lebenssituation wir nicht mal annähernd nachvollziehen können", sagte Rainer Pohlen, Verteidiger des jüngsten Beschuldigten.

Die deutschen Reeder sehen das anders. "Piraterie ist ein Verbrechen, und Verbrecher gehören vor Gericht", sagte Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes Deutscher Reeder (VDR). Da das überfallene Schiff "Taipan" unter deutscher Flagge gefahren sei, habe der Prozess in Deutschland abgehalten werden müssen.

Mit dem Prozess übernehme das Landgericht "auch ein Stück internationale Verantwortung", sagte Gerichtssprecher Conrad Müller-Horn noch vor der Urteilsverkündung. Schließlich habe Deutschland das Seerechtsübereinkommen unterzeichnet und sich darin verpflichtet, die Piraterie zu bekämpfen.

Quelle: n-tv.de, AFP/dpa>

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Spiegel
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26.4.2013: <Küste vor Westafrika: Piraten greifen Hamburger Schiff an und nehmen Geiseln> - Antrag auf Sicherheitsdienste auf Frachtschiffen

aus: Spiegel online; 26.4.2013;
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/piraten-greifen-hamburger-schiff-an-und-nehmen-vier-geiseln-a-896631.html

<Vier Besatzungsmitglieder eines Hamburger Containerschiffs sind Geiseln von Piraten. Ihr Schiff war vor der Küste Westafrikas überfallen worden, konnte aber weiterfahren. Die Reederei hatte bereits vor vier Jahren ein Schiff und seine Crew freikaufen müssen.

Hamburg - Piraten haben vor der westafrikanischen Küste ein Containerschiff einer Hamburger Reederei angegriffen. Dabei nahmen sie vier Crewmitglieder als Geiseln. Die Reederei Leonhardt & Blumberg bestätigte einen entsprechenden Bericht des NDR-Magazins "Panorama 3" auf ihrer Internetseite. Die als Geiseln genommenen Besatzungsmitglieder stammen demnach aus der Ukraine, Russland und Kiribati. Der Vorfall soll sich bereits am Montag 130 Meilen südwestlich von Äquatorialguineas Hauptstadt Malabo ereignet haben.

Von der weiteren Besatzung sei laut Reederei niemand verletzt worden. Das 175 Meter lange Schiff "Hansa Marburg", das unter liberianischer Flagge fährt, habe seine Fahrt in Richtung Senegal fortgesetzt. Die deutsche Polizei und weitere zuständige Behörden seien unterrichtet worden. Um die Entführten nicht zu gefährden, will die Reederei keine weiteren Details bekanntgeben.

Die "Hansa Marburg" ist nicht das erste Schiff von Leonhardt & Blumberg, das von Seeräubern überfallen worden ist. Im April 2009 war die "Hansa Stavanger" von somalischen Piraten gekapert worden. Erst vier Monate später kamen das Schiff und seine 24-köpfige Besatzung gegen ein Lösegeld von umgerechnet rund 2,1 Millionen Euro frei. Zu Beginn der damaligen Geiselnahme war eine geplante Befreiungsaktion durch die Elitetruppe GSG 9 kurzfristig abgebrochen worden.

Unterdessen appellierte der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) an den Bundestag, möglichst rasch den Einsatz privater Sicherheitsdienste auf Handelsschiffen zu erlauben. Das Bundeskabinett habe am Mittwoch zwei Verordnungen dazu gebilligt. "Die beschlossenen Regelungen unterstreichen die gewachsene Leistungsfähigkeit und Qualität der deutschen Sicherheitswirtschaft zur Sicherung der Handelsflotten auf den Weltmeeren beim Schutz vor Piratenangriffen", sagte BDSW-Hauptgeschäftsführer Harald Olschok. Das Sicherheitsgewerbe warte seit Monaten auf Rechtsklarheit.

Eine Zulassungspflicht für Sicherheitsunternehmen ab dem 1. Dezember 2013 habe der Gesetzgeber bereits beschlossen. Zuständig dafür ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

max/dpa>


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n-tv
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15.7.2013: <Somalia: Piraterie vor Somalia auf tiefstem Stand seit sieben Jahren>

aus: n-tv online; 15.7.2013;
http://www.n-tv.de/ticker/Piraterie-vor-Somalia-auf-tiefstem-Stand-seit-sieben-Jahren-article10992846.html

<Kuala Lumpur (dpa) - Die Zahl der Piratenangriffe vor der Küste Somalias und im Golf von Aden ist auf den tiefsten Stand seit 2006 gefallen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien nur noch acht Angriffe, darunter zwei Kaperungen, registriert worden, teilte die zuständige Meldestelle mit. Die beiden gekaperten Schiffe hätten von Marineeinheiten befreit werden können, bevor die Piraten sie nach Somalia entführen konnten. In dem Seegebiet kämpft seit 2008 die EU-Mission «Atalanta» gegen Piraten. Auch die Bundeswehr ist beteiligt.

Quelle: n-tv.de , dpa>

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14.10.2013: Führende Piraten aus Somalia reisten nach Brüssel - <Nach Brüssel gelockt: Polizei überlistet Piraten mit «Filmvertrag»>

aus: 20 minuten online; 14.10.2013;
http://www.20min.ch/panorama/news/story/27504010

<Um führende somalische Piraten nach Brüssel zu locken, gaben sich belgische Polizisten als Filmemacher aus. Dort erhielten die Männer Handschellen statt eines Vertrags.

Mit einem erfundenen Filmprojekt haben belgische Polizisten zwei führende somalische Piraten nach Brüssel gelockt und bei der Ankunft auf dem Flughafen verhaftet. Dies teilte Staatsanwalt Johan Delmulle am Montag vor den Medien mit.

Die beiden Männer sollen die Entführung des belgischen Schiffs «Pompei» im April 2009 geleitet haben. Das Schiff war zwei Monate später gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder freigekommen.

Der Somalier Mohammed Abdi Hassan, auch als Afweyne bekannt, galt als einer der wichtigsten Piratenführer an den Küsten des Indischen Ozeans. Er trug den Spitznamen «Pirat 001», wie belgische Medien berichteten. Auch bei der Kaperung und Entführung des belgischen Schiffs spielte er nach Zeugenaussagen des zweiten Steuermannes eine zentrale Rolle.

Nach Angaben des Staatsanwaltes machten die belgischen Polizisten dem Piratenchef in einer Undercover-Operation weis, dass sie einen Film über den berühmten Piraten Afweyne und dessen aufregendes Leben drehen wollten. Zur Unterzeichnung des Vertrages müsse er aber nach Brüssel kommen.

Von Polizei-Grossaufgebot empfangen

Der Pirat sah darin kein Problem, flog von Nairobi in Kenia aus nach Brüssel - und wurde dort von einem Grossaufgebot der Polizei erwartet. «Diese Leute bleiben ja meist aussen vor, obwohl sie eine wichtige Rolle bei Kaperungen spielen und oft den grössten Teil der Beute einstecken», sagte Delmulle.

Die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton begrüsste die Festnahme als einen «bedeutsamen Schritt im Kampf gegen die Piraterie». Dennoch seien Gruppen von Seeräubern weiterhin aktiv. «Die EU wird deshalb in diesem Kampf nicht nachlassen», sagte ein Sprecher Ashtons.

Abdi Hassan und seinem Komplizen drohen nun 15 Jahre Haft für das Aufbringen des Schiffes und 30 Jahre wegen Geiselnahme. Sie werden an diesem Dienstag einem Haftrichter in Brügge vorgeführt. In Belgien befinden sich bereits zwei Piraten, die ebenfalls an der Kaperung der «Pompei» beteiligt waren, in Haft: Sie wurden zu neun beziehungsweise zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

(kmo/sda)>

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27.9.2018: Wo ist die Besatzung? Schiffe ohne Menschen auf dem Meer
Wenn die Besatzung spurlos verschwindet: Diese Geisterschiffe bleiben ein Rätsel
https://de.sputniknews.com/panorama/20180927322456237-geisterschiffe-meer-raetsel/

<Inspiriert von der Geschichte des „Fliegenden Holländers“, werden immer neue Geschichten über so genannte „Gespensterschiffe“ erfunden, deren Besatzungen spurlos verschwanden oder unter mysteriösen Umständen starben. Einige von diesen Erfindungen entpuppen sich aber als durchaus realistische Geschichten, die sich jedoch kaum erklären lassen.

Am 3. Oktober 1955 verließ das Handelsschiff „MV Joyita“ den Hafen auf Samoa in Richtung der Insel Tokelau. An Bord befanden sich 16 Seeleute und neun Passagiere. Das Schiff beförderte Holz, Medikamente, Lebensmittel und leere Ölfässer. Das Schiff hatte 430 Kilometer zu überwinden – das sollte zwei Tage in Anspruch nehmen.

Als die „Joyita“ den Zielhafen nicht erreichte, begann die Suche nach dem verschwundenen Schiff. Es wurde jedoch erst fünf Wochen später entdeckt, 970 Kilometer von Tokelau entfernt. An Bord war kein Mensch, und die vier Tonnen Güter waren verschwunden. Ein Rettungsboot und drei Rettungsflöße fehlten ebenfalls, und an Deck wurden nur die Tasche des Doktors mit einem Skalpell, einem Stethoskop und mit Blut verschmutzten Binden gefunden. Zu den Versionen, was an Bord passiert sein könnte, gehörten eine Rebellion der Besatzung, ein Piratenüberfall oder sogar der Angriff eines sowjetischen U-Boots. Egal wie, aber die Matrosen hatten keine technischen Gründe, das Schiff zu verlassen.

Der Fünfmaster „Carroll A. Deering“ verschwand am 28. Januar 1921 vor der Küste North Carolinas – weniger als zwei Jahre nach dem Stapellauf. Es wurde drei Tage später ohne Besatzung und Rettungsboote entdeckt.

Wenige Tage vor dem Verschwinden passierte das Schiff einen Leuchtturm. Ein Matrose rief den Ingenieur des Leuchtturms, James Steel, an. Er sprach Englisch, hatte aber einen starken Akzent. Er bat Steel, den Schiffsbesitzer über einen Zwischenfall an Bord zu informieren. Steel konnte seine Bitte wegen eines Ausfalls der Funkanlage des Leuchtturms nicht erfüllen, machte aber ein Foto vom Schiff. Später vermuteten die Ermittler einen Aufstand an Bord oder einen Überfall auf die „Carroll A. Deering“ durch Piraten oder Bootlegger. Auffallend war jedenfalls die Tatsache, dass den Ingenieur des Leuchtturms nicht der Kapitän, sondern ein einfacher Matrose kontaktiert hatte.

Der Katamaran „Kaz II“ verließ die australische Insel Hinchinbrook am 15. April 2007. Drei Tage später wurde das Schiff 163 Kilometer vor der Küste des Bundesstaates Queensland entdeckt. Der Motor funktionierte, im Deckshaus wurde ein funktionierendes Notebook aufgefunden. Alle Rettungswesten waren unberührt geblieben. Es fehlten nur die Menschen – die drei Besatzungsmitglieder waren spurlos verschwunden. Die Ermittler vermuteten, dass sie infolge eines Unfalls von Bord „weggespült“ wurden und ertranken.

2006 näherte sich das 80 Meter lange Tankschiff „Jian Seng“ der Küste Australiens. An Bord war niemand, alle Erkennungszeichen waren vernichtet worden. Dennoch fand die australische Polizei keine Spuren einer illegalen Nutzung des Schiffes.

Die Brigantine „Mary Celeste“ ist wohl eines der bekanntesten „Geisterschiffe“ in der Geschichte. Sie wurde 1872 etwa 400 Meilen von Gibraltar entfernt entdeckt. Die Segel waren gespannt, aber es gab niemanden an Bord. Die Besatzung hatte offenbar das Schiff mit Rettungsbooten verlassen – aus Angst vor der Explosion von Spiritusdämpfen (die „Mary Celeste“ befördert Spiritus). Die Matrosen hofften offenbar, die Explosion in einer sicheren Entfernung abzuwarten, gingen aber unter.>

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29.10.2018: Piraten entführen acht polnische Seeleute vor Nigerias Küste


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Mittelmeer 28.3.2019: Neue Piraterie: "Migranten" werden von Handelsschiff "gerettet" und "übernehmen" das Schiff:
Mittelmeer: Handelsschiff rettet Migranten – und wird von ihnen gekapert


RT Deutsch
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Vor der Küste Libyens hat ein türkisches Handelsschiff etwa 100 Migranten aufgenommen. Als diese erfuhren, dass das Schiff auf dem Weg nach Libyen ist, haben sie die Kontrolle übernommen und Kurs auf Europa gesetzt.

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Persischer Golf 13.5.2019: Tanker unter Norwegen-Flagge beschädigt:
Norwegisches Schiff im Golf von Oman „von Objekt getroffen” - Medien

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Persischer Golf 13.5.2019: 4 Schiffe beschädigt:
Nach dementierten Explosions-Berichten: Emirate sprechen von Sabotage gegen Schiffe

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Epoch Times
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Fudschaira (Emirate) 13.5.2019: Eine Terrorgruppe beschädigt 4 Schiffe im Hafen von Fudschaira:
Iran: Attacken gegen Handelsschiffe vor der Küste der Emirate „alarmierend“
https://www.epochtimes.de/politik/welt/iran-attacken-gegen-handelsschiffe-vor-der-kueste-der-emirate-alarmierend-a2884244.html

<US-Außenminister Mike Pompeo reiste am Montag wegen der Iran-Krise nach Brüssel.

Der Iran hat Meldungen über „Sabotageakte“ gegen vier Handelsschiffe vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate als „alarmierend“ bezeichnet. Der Sprecher des iranischen Außenamts, Abbas Mussawi, fordert am Montag eine Untersuchung, die Klarheit über die Tragweite der Attacken bringen müsse. Zugleich warnte er vor „Abenteurertum ausländischer Akteure“. Solche Vorfälle hätten „negative“ Auswirkungen auf die Schifffahrt im Golf.

US-Außenminister Mike Pompeo reiste am Montag wegen der Iran-Krise nach Brüssel. Deutschland, Großbritannien und Frankreich halten aktuell – im Gegensatz zu anderen EU-Staaten – am Atomabkommen mit dem Iran fest.

Öltanker stark beschädigt

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien hatten zuvor „Sabotageakte“ gegen vier Handelsschiffe vor der Golfküste der Emirate gemeldet.

„Vier kommerzielle, zivile Handelsschiffe unterschiedlicher Nationalitäten“ seien am Sonntagmorgen „Sabotageakten“ vor der Küste des Emirats Fudschaira im Nordosten des Landes ausgesetzt gewesen, teilte das Außenministerium in Abu Dhabi mit. Das Ministerium machte keine näheren Angaben zur Art der Vorfälle.

Nach Angaben Riads stammten zwei der attackierten Schiffe aus Saudi-Arabien. Die beiden Öltanker seien bei dem „Sabotageakt“ erheblich beschädigt worden, sagte Energieminister Chalid al-Falih der Nachrichtenagentur SPA. Die Besatzung der Schiffe sei unverletzt geblieben.

Lage in der Region äußerst angespannt

Die Lage in der Region ist derzeit äußerst angespannt. Die USA verstärkten zuletzt ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Am Freitag kündigte Washington an, das Kriegsschiff „USS Arlington“ und ein Raketenabwehrsystem des Typs Patriot in die Region zu verlegen.

Einige Tage zuvor waren bereits der Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ und mehrere B-52-Langstreckenbomber dorthin geschickt worden.

Die US-Regierung reagierte mit der verstärkten militärischen Präsenz nach eigenen Angaben auf „Hinweise erhöhter iranischer Bereitschaft zu Angriffseinsätzen gegen US-Truppen und unsere Interessen“. Genauere Angaben wurden nicht gemacht.

Der Iran hatte vor wenigen Tagen angekündigt, einige Auflagen aus dem Atomabkommen von 2015 nicht mehr einzuhalten. Die USA verhängten kurz darauf neue Sanktionen gegen die iranische Wirtschaft.

Vor einem Jahr war Washington einseitig aus dem Abkommen ausgestiegen, das Teheran am Bau von Atomwaffen hindern soll.

Arabische Staaten verurteilen Sabotageakte

Führende arabische Staaten verurteilten die gemeldeten Sabotageakte. Es handle sich um „Sabotage-Einsätze“, die Spannungen und Konflikte in der Region verschärfen würden, erklärte der Generalsekretär des Golfkooperationsrats, Abdul Latif Al-Sajani, in der Nacht zum Montag.

Ägypten kritisierte „alle Handlungen, die der nationalen Sicherheit der VAE schaden würden“. Das Außenministerium in Kairo versicherte den Vereinigten Arabischen Emiraten die Solidarität der ägyptischen Regierung. (dpa/nh)>

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25.7.2019: Neue Mode Tankerklau-Piraterie: Ukraine blockiert russischen Tanker:
SBU veröffentlicht Video – Ukraine setzt russischen Tanker fest


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3.11.2019: Westafrika : Piraten kapern Schiff und entführen Besatzung

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West-Afrika 4.11.2019: Piraten greifen Norwegen-Frachter vor Benin und griechischen Öltanker vor Togo an: Besatzungen sind entführt:
Besatzung verschleppt: Piraten griffen zwei Schiffe im Golf von Guinea an
https://www.krone.at/2036001

<Vor der Westküste Afrikas ist es innerhalb von zwei Tagen zu zwei Piraten-Angriffen auf Tanker gekommen. In den Gewässern vor der Hafenstadt Cotonou in Benin hätten Piraten am Samstag neun Besatzungsmitglieder eines norwegischen Frachters in ihre Gewalt gebracht, teilte die Reederei JJ Ugland am Montag mit. Zudem griffen Unbekannte in der Nacht auf Montag den griechischen Öltanker Elka Aristotle vor der Küste des Nachbarlandes Togo mit Waffen an, wie das griechische Ministerium für Handelsschifffahrt bekanntgab.

Piraten enterten zunächst am Samstag das norwegische Schiff MV Bonita, als dessen Besatzung dort auf einen Ankerplatz wartete, hieß es in der Mitteilung von Ugland. Unter den Verschleppten befindet sich demnach auch der Kapitän des Schiffes. Das Einsatzteam der Reederei behandle die Situation gemäß der Notfallpläne, die zuständigen Behörden und die Familien der Besatzungsmitglieder seien verständigt worden.

Um das Wohlbefinden der Entführten nicht zu gefährden, werde die Reederei die Situation zunächst nicht weiter kommentieren. Der norwegische Reedereiverband sprach davon, dass die Verschleppten von den Philippinen stammten. Weitere Crew-Mitglieder und das Schiff seien in Cotonou in Sicherheit. Benin hat rund elf Millionen Einwohner. Das Land liegt am Golf von Guinea und grenzt westlich an Togo und im Osten an Nigeria.

Angriff auf griechischen Tanker
Vor der Küste Togos kam es in der Nacht auf Montag zu einem weiteren Angriff. Piraten hätten den Öltanker Elka Aristotle vor dem Tiefseehafen der Hauptstadt Lome mit Waffen angegriffen, teilte das griechische Ministerium für Handelsschifffahrt mit. Vier der 24 Besatzungsmitglieder wurden demnach entführt, darunter ein Grieche, zwei Philippiner und ein Georgier. Nach Medienberichten soll bei dem Angriff ein Mensch durch eine Kugel verletzt worden sein. Das Außenministerium sei eingeschaltet worden.

Piratenüberfälle kommen an der Küste Westafrikas sehr häufig vor, gerade am Golf von Guinea, der sich von Liberia bis hinunter nach Gabun erstreckt. Nach Angaben des norwegischen Reedereiverbands ist die Bedrohung durch Piraterie in der Region seit Jahren hoch, durchschnittlich gibt es dort demnach jährlich rund 50 versuchte Angriffe auf die internationale Schifffahrt.

Gefahr besteht weiter
Die Gesamtzahl der Fälle ging nach Angaben des International Maritime Bureau (IMB), das Kriminalitätsfälle auf den Weltmeeren erfasst, in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr zwar zurück. Die Gefahr von Piraterie und bewaffneten Raubüberfällen im Golf von Guinea besteht demnach aber weiter.

Ein Forscher vermutete wirtschaftliche Interessen hinter dem Vorfall vor Cotonou. „Angesichts der wenigen Informationen, die ich gesehen habe, deutet vieles darauf hin, dass das ökonomisch motiviert ist“, schrieb Morten Bøås vom Außenpolitischen Institut Norwegens (Nupi) dem norwegischen Fernsehsender NRK. Es scheine den Entführern um Lösegeld zu gehen - für Extremisten hätten die Besatzungsmitglieder von den Philippinen nur einen geringen symbolischen Wert. Bøås befürchtete, dass es länger dauern könnte, bis die Situation gelöst werden könne.>

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Jemen am Roten Meer 19.11.2019: Nun werden die Huthis auch noch Piraten:
Huthi-Rebellen kapern Schiff im Roten Meer – Saudi-Arabien spricht von „Terroristen-Einsatz”
https://de.sputniknews.com/panorama/20191118326005764-huthi-rebellen-schiff-saudi-arabien/

<Die schiitischen Huthi-Rebellen haben ein Schiff im Roten Meer gekapert, wie der Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition, Turki al-Maliki, am Montag mitteilte.

Der Schlepper mit einer Bohranlage einer südkoreanischen Firma an Bord sei am Sonntagabend von zwei Booten der Huthi-Gruppe „Ansar Allah“ angegriffen worden, erklärte al-Maliki laut der saudischen staatlichen Nachrichtenagentur SPA.

Bei dem Überfall handle es sich um einen „Terroristen-Einsatz”, so der Koalitionssprecher. Durch die Rebellen entstehe eine reale Bedrohung für die internationale Schifffahrt und den Handel, warnte er weiter.

Die genaue Zahl sowie Nationalität der Personen auf dem Schiff wird offiziell nicht genannt.>

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2.4.2020: Coronaviruspanik provoziert Piraterie auf dem Flughafen:
„Auf dem Rollfeld“: Amerikaner kaufen Frankreich Masken aus China weg


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Berliner
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Fake-News 3.4.2020: Coronaviruspanik: "USA" werden erneut zum Dieb:
Schutzmasken-Lieferung für Berlin von den USA abgefangen

https://www.bz-berlin.de/berlin/bericht-schutzmasken-lieferung-fuer-berlin-von-den-usa-abgefangen

11.4.2020: Trump klaut doch nicht! Firma 3M gibt an, es gab nie eine Bestellung für Deutschland:
Xlars-Freydenker-Kolumne: Q oder Qanon und Adrenochrome
https://www2.kurier-verlag.com/Online_PDF/2020KW15/phone/index.html?fbclid=IwAR1ofn8OOG_Cl9e6h2l6atOHlnU2k9wh4cJZGSiupGkZnqy8_2Hxvi65488, S.2

Fake-News der kriminell-zionistischen Rothschild-NWO-Hetzmedien gegen Trump:

<Jüngstes Beispiel ist die Meldung gewesen, wo angeblich Trump eine Maskenlieferung für die deutsche Polizei für den 3- bis 4-fachen Preis in China weggekauft haben soll. Der Mainstream berichtete darüber und am Abend brachte n-tv eine Meldung heraus, wo die amerikanische Firma 3M, die in China produzieren lässt, öffentlich bekanntgab, dass es keine Bestellung für Masken aus Deutschland gab! Der Mainstream hatte demnach wieder mal eine Meldung herausgebracht, um Trump-Bashing zu betreiben. [...]>


Die
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3.4.2020: "USA" klauen auch von Kanada Schutzmasken:
»Maskenklau« durch die USA? Auch in Kanada liegen die Nerven blank


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Deutschland 4.4.2020: Nach Piraterie gegen deutsche Bestellungen: Masken sollen nur von Bundeswehr transportiert werden:
Verschwundene Lieferung: Berliner Gesundheitssenatorin bittet Bundeswehr um Transport von Masken



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RT Deutsch
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https://deutsch.rt.com/international/100424-verbrecherische-blockade-us-firma-stoppt-hilfsgueter-spende-von-alibaba-chef-jack-ma-an-kuba/


<Praktisch in letzter Minute verhinderte eine US-Firma die Lieferung von dringend benötigten Hilfsgütern des chinesischen Internetkonzerns Alibaba an Kuba. Ein weiterer Beleg dafür, dass die US-Regierung weiter an ihrem unmenschlichen Sanktionsregime festhalten will.

Nach Angaben des kubanischen Botschafters in China, Carlos Miguel Pereira, lehnte ein US-Logistikunternehmen die Lieferung von Atemmasken und Diagnosesets nach Kuba "in letzter Minute" ab. Das Unternehmen berief sich dabei auf die Bestimmungen des US-Blockadegesetzes gegenüber dem sozialistischen Kuba.

Es handelt sich dabei um das sogenannte Helms-Burton-Gesetz, das 1996 erlassen wurde und die seit 1960 bestehende Blockade Kubas weiter verschärfte. Wesentliche Elemente des Gesetzes wurden allerdings erst im Mai 2019 durch Präsident Donald Trump zur Umsetzung freigegeben.

"Trotz der enormen und lobenswerten Anstrengung des Gründers von Alibaba und der Jack-Ma-Stiftung, die es geschafft hat, mehr als fünfzig Länder mit Schutzmaterial zu versorgen, können die Lieferungen nach Kuba nicht stattfinden", erklärte Pereira.

Dabei würden diese Ressourcen zur Bekämpfung der Pandemie unter den erschwerten Bedingungen der US-Blockade dort dringend benötigt. Kuba hat laut der Johns-Hopkins-Universität aktuell 233 bestätigte COVID-19 Fälle. Sechs Menschen sind bislang an der Viruserkrankung gestorben.

Auch Präsident Miguel Díaz-Canel zeigte sich erbost und twitterte am Mittwoch:

"Die verbrecherische Blockade der imperialen Regierung verletzt die Menschenrechte des kubanischen Volkes."

Alibaba-Gründer Jack Ma hatte am 22. März über den Kurznachrichtendienst Twitter die Lieferung von zwei Millionen Masken, 400.000 Diagnosereagenzien und 104 Beatmungsgeräten in 24 Länder Lateinamerikas und die Karibik angekündigt, darunter auch Kuba.

"Eine Welt, ein Kampf", schrieb er und ergänzte, dass sein Unternehmen die Ladung unter anderem auf die Großen Antillen, nach Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Peru und in die Dominikanische Republik verschiffen werde.

Der Internetkonzern und die Stiftung von Jack Ma versandten zudem Hilfsgüter an Länder in Asien, Afrika, Europa und in die Vereinigten Staaten. Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus hatten zahlreiche Regierungen an Washington appelliert, die Sanktionen gegen Kuba, Venezuela und den Iran aufzuheben, um den Zugang zu humanitärer Hilfe und den von der Bevölkerung dringend benötigten Produkten zu ermöglichen.

Doch davon will man in Washington nichts hören. Im Gegenteil: Die Trump-Regierung drohte sogar mit einer Verschärfung der Sanktionen.>

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Fotoquellen
[1] Infografik der weltweiten Piraterie: http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/10875501
[2] Infografik der Piraterie vor Somalia und im Golf von Aden vor der Küste des Jemen: http://www.20min.ch/news/dossier/piraten/story/10875501



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