Und selbst wenn die
Standards erreicht werden, müssen immer noch die
Bewohner mitmachen. Dafür aber fehlen Anreize:
Noch bis 2004 übernahm der Staat die Heizkosten
komplett. Da sich der Verbrauch ohnehin nicht
individuell steuern lässt, werden die Heizkosten
schlicht pro Quadratmeter berechnet - ein
Freischein zur Verschwendung. Doch auch dieses
System wird derzeit reformiert, in jedem neuen
Haus müssen inzwischen Messzähler eingebaut
werden.
Am schwierigsten gestaltet
sich die Sanierung des Altbestands. Während
höhere Energiestandards den Bau neuer Gebäude
nur um fünf bis acht Prozent verteuern, geht
Sanierung richtig ins Geld. Dabei wäre das
Einsparpotenzial hier besonders groß: Das zeigen
Demonstrationsprojekte, die das chinesische
Bauministerium seit 2004 zusammen mit der
Deutschen Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt hat. Allein
mithilfe doppelt verglaster, nach innen
öffnender Fenster ließ sich in einer Reihe von
Gebäuden die Innentemperatur von 15 auf 21 Grad
steigern.
Bisher hat noch niemand
Florian Meyer eine Sanierung angeboten. Der
Deutsche hat sich nun selbst geholfen. Auf einer
Baustelle fand er etwas Verpackungsmaterial, mit
dem er die Fensterritzen abgedichtet hat. Im
Wohnzimmer kletterte die Temperatur daraufhin
von 15 auf 18 Grad. >
Basel 11.5.2012: Architektur: Ein
Sprungturm im Schwimmbad bewegt sich wegen
Frostschäden
aus: 20 minuten online: Köpfler verboten:
Der
schiefe Sprungturm von Basel;
http://www.20min.ch/schweiz/basel/story/25754260
<Basel mag
den Fussballmeister stellen, im Turmspringen
müssen sich Talente jedoch anderswo umsehen.
Der Zehn-Meter-Turm in der Badi St.Jakob
wackelt derart, dass er die ganze Saison
gesperrt wird.
Anhänger des freien Falls in erfrischendes Nass
kommen diesen Sommer im Gartenbad St.Jakob in
Basel nicht auf ihre Rechnung: Der
Zehn-Meter-Sprungturm bleibt diese Saison aus
Sicherheitsgründen gesperrt, wie das Bau- und
Verkehrsdepartement Basel-Stadt am Freitag
mitteilte.
Grund für diese Massnahme sind Veränderungen
am Sprungturm, die bei den periodischen
Sicherheitskontrollen festgestellt wurden.
Durch Frosteinwirkung hat sich der Untergrund
des Fundaments dermassen gelockert, dass der
Turm nun mehr schwingt.
Ganzen Sommer lang gesperrt
Der Turm stehe auf wackligen Füssen, werde
aber nicht umkippen, sagte ein Sprecher des
Baudepartements auf Anfrage. Unklar sei aber,
ob das zehn Meter hohe Bauwerk so fest steht,
dass es ohne Einschränkungen benützt werden
kann.
Bevor der Sprungturm wieder freigegeben
werden kann, braucht es weitere Untersuchungen
und umfangreiche Instandsetzungsarbeiten. Weil
sich diese nicht mit dem Badebetrieb
vereinbaren lassen, wurde eine Sperrung
während der ganzen Badesaison beschlossen.
(sda)>
Schattenstoff: Winddurchlässiger Stoff
zum Schattenspenden in Süd-"Amerika":
"malla negra polisombra" - kauft man in Peru im
Sodimac oder im MaestroCenter.
========
22.5.2012: Forschung: Passivhaus mit
12-fach verglasten Fenstern usw.
aus: Der Standard online: Neue Fenster-Technik:
Die angesagte Passivhaus-Revolution; 22.5.2012;
http://derstandard.at/1336697502664/Neue-Fenster-Technik-Die-angesagte-Passivhaus-Revolution
<
Martin Putschögl, 22. Mai 2012, 09:35
Außen zwei "normale" Scheiben, innen zehn
ultradünne Scheibenfolien: Mit den
"Superwindows" wäre ein U-Wert von 0,1
erreichbar, schwärmen Experten.
Mit zwölffach verglasten Fenstern
waren polnische Entwickler die "Stars" der
jüngsten Passivhaustagung. Serienreif sind
sie allerdings noch nicht.
"Wenn das funktioniert", sagt Winfried
Schuh, "dann wird alles neu gemischt. Dann
kann man ein Passivhaus auch am Pol bauen."
Was den Wiener Architekten, Energieberater
und Bauphysiker mit Büro im 7. Bezirk (hausverstand.com) auf
der jüngsten internationalen
Passivhaustagung in Hannover so schwer
begeisterte, ist durchaus nachvollziehbar.
Denn wenn es die Ideen der beiden polnischen
Naturwissenschaftler Mariusz Paszkowski und
Antoni Kostka tatsächlich bis zur
Serienreife schaffen, dann steht dem Konzept
Passivhaus eine Art Revolution ins
Haus.
Superdichte Fenster
Doch der Reihe nach: Um eine
Passivhaus-Gebäudehülle zu bekommen,
benötigt man vor allem gute, sprich dichte
Fenster. Bei der Verglasung ist derzeit ein
U-Wert (=Wärmedurchgangskoeffizient) von
maximal 0,8 Stand der Technik. Einen solchen
erreicht man mit einer Dreifachverglasung -
ohne diese lässt sich kein Passivhaus bauen.
Selbst Vierfach- und sogar
Fünffach-Verglasungen sind mittlerweile
schon in Verwendung. Das Prinzip ist
einfach: Je mehr Scheiben es gibt, desto
besser wird der U-Wert. Warum das so ist,
erklärt Schuh folgendermaßen: "Normalerweise
hat man im Inneren eines doppelt verglasten
Fensters eine 'Walze'. An der inneren
Scheibe erwärmt sich die Luft bzw. das Gas,
es steigt dann auf und sinkt an der
Außenseite wieder hinunter." Schon durch
eine dritte Scheibe zwischen den beiden
äußeren wird diese Zirkulation eingeschränkt
- so kann der U-Wert von 0,8 erreicht
werden.
Entsprechend verbessert wird das System
nochmals durch eine vierte oder fünfte
Glasscheibe. Das unschwer erkennbare Problem
dabei ist allerdings: Je mehr Scheiben es
gibt, desto schwerer wird das Fenster.
Zwölffach-Verglasung
Und hier kommen nun die beiden polnischen
Entwickler ins Spiel: Das von ihnen
erfundene Fenster hat außen und innen je
zwei "normale" Glasscheiben - dazwischen
aber gleich zehn Schichten, "die so dünn
sind, dass man sie sogar rollen kann",
schwärmt Schuh.
Durch diese nunmehrige Zwölffach-Verglasung
ist laut dem Passivhaus-Experten, der den
Vortrag der Polen auf der Passivhaustagung
in Hannover live miterlebt hat, sogar ein
U-Wert von 0,15 möglich - es wäre das fast
perfekt isolierte Fenster.
Ein Prototyp, mehr nicht
Allerdings: Die Entwicklung steckt noch
tief in den Kinderschuhen, darauf weist
Mit-Entwickler Kostka in einem E-Mail
gegenüber derStandard.at ausdrücklich hin.
Die beiden sind sich des Eindrucks bewusst,
den sie in Hannover hinterlassen haben, aber
sie wissen auch, dass es bis zur Serienreife
noch ein weiter Weg ist. Man habe
Kooperationen mit mehreren Firmen gestartet,
die solche ultra-dünnen flexiblen Glasfolien
herstellen können, allesamt in China
angesiedelt. Experimentiert wird derzeit
noch mit Polykarbonaten und PET. "Der
Prozess ist noch sehr kompliziert."
Bald werde das Produkt aber serienreif und
erschwinglich sein, glaubt Kostka. Dazu wäre
es nötig, Investoren zu finden - das Team
ist schon fieberhaft auf der Suche nach
solchen, auch um die weiteren Forschungen zu
finanzieren.
Neue Lösungen für neue Richtlinien
Wegen der kommenden
EU-Energieeffizienzrichtlinie wird die
Thermodämmung transparenter Fassadenelemente
an Gebäuden künftig schlicht ein Muss sein,
davon sind die beiden Entwickler überzeugt.
Spätestens ab 2020, wenn sämtliche neu
gebauten und sanierten Gebäude dem
"Zero-Energy"-Standard der EU gerecht werden
müssen, werden neue Lösungen gebraucht
werden.
Statisch stoße man mit den heutigen Drei-
bis Vierfachverglasungen ohnehin bereits an
Grenzen: Um damit ganze Fassaden zu
gestalten, brauche es neue, viel stärkere
Rahmen, die so viel Glas auch tragen können.
"Unsere Technologie würde in diesem Bereich
beinahe uneingeschränkte Möglichkeiten
eröffnen, denn obwohl unsere Fenster sehr
tief sind, sind sie nicht sehr schwer. Das
dünne Glas wiegt fast nichts."
In der Tiefe der Fenster - 20 Zentimeter
und mehr - sehen die Entwickler kein
Problem, schließlich waren die alten
Kastenfenster etwa in Wiener
Gründerzeitbauten einst in ganz Europa weit
verbreitet. Auch die doppelten Glasfassaden
heutiger moderner Architekten seien im
Wesentlichen nichts anderes, erklärt Kostka.
Kastenfenster für denkmalgeschützte
Altbauten
"Wir werden die Weiterentwicklung der
gezeigten Prototypen aufmerksam verfolgen
und sind auf eine künftige Serienproduktion
gespannt", sagt auch Schuh, der sich auf der
Hannoveraner Tagung gleich über noch eine
Neuheit auf dem Sektor der Passivhausfenster
freuen konnte: das zertifizierte
Passivhaus-Kastenfenster namens "smartwin",
entwickelt von der bayerischen Firma
Freundorfer.
Damit können nun auch Gebäude, bei denen
aus Sicht des Denkmalschutzes keine modernen
Isolierverglasungen in Frage kommen, auf ein
Passivhaus saniert werden. Bei dem nach dem
PHPP-Standard des Darmstädter
Passivhaus-Instituts von Wolfgang Feist
zertifizierten Fenster handelt es sich um
eine "3+1"-Verglasung, also zunächst einen
äußeren Flügelrahmen mit Einfachverglasung,
der in beliebiger Optik an die
Denkmalschutz-Vorgaben angepasst werden
kann. Eine dahinterliegende
Dreifach-Verglasung übernimmt dann die
Dämmfunktion. (Martin Putschögl,
derStandard.at, 21.5.2012)
24.5.2012: <Energetische
Sanierung: Viele Bauherren
enttäuscht> - Fehlinvestition mit viel
Fantasie statt Beratung und genauer
Kalkulation - Einsparung meist maximal 27% -
kaum Qualitätskontrolle
aus: n-tv online; 24.5.2012;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Viele-Bauherren-enttaeuscht-article6344286.html
<
Ob Solaranlage oder
Wärmedämmung - wer sein Haus für teures Geld
energetisch auf Vordermann bringt, erwartet
sich davon deutliche Energieeinsparungen. Oft
vergeblich, wie eine Umfrage unter
Hausbesitzern zeigt. Das Hauptproblem: Viele
legen los, ohne sich ausreichend beraten zu
lassen.
Bevor die Handwerker anrücken, sollte ein
unabhängiger Berater prüfen, ob sich die
Sanierung überhaupt lohnt.
Energetische Gebäudesanierungen bringen oft
weniger, als sich Hausbesitzer davon
versprechen. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage unter 1000
Eigentümern, die der Verbraucherzentrale
Bundesverband (vzbv) in Auftrag gegeben hat.
Über ein Viertel der Befragten klagten, die
gewünschten Energieeinsparungen würden sich
gar nicht einstellen. Bei weiteren 28 Prozent
fallen sie so klein aus, dass sich die
Investitionen frühestens in 25 Jahren rechnen
werden. Solche bösen Überraschungen ließen
sich vermeiden, wenn die Bauherren sich von
einem unabhängigen Sachverständigen beraten
lassen würden, bevor sie loslegen.
Das macht aber nur jeder vierte Modernisierer.
Möglicherweise auch, weil es zu wenig Angebote
gibt. "Die Energiewende braucht mehr als Geld
und Gesetze", sagt vzbv-Vorstand Gerd Billen:
"Die Bundesregierung muss die Beratung massiv
ausbauen und bewerben." Der Bedarf von
privaten Hauseigentümern an qualifizierter
Energieberatung liege bei bis zu
800.000 im Jahr.
Gute Beratung zahlt sich aus
Die Umfrage zeigt, dass eine gute Beratung
der Schlüssel zum Erfolg energetischer
Sanierungsmaßnahmen ist: Bei Hausbesitzern,
die auf eine fachmännische Analyse
verzichtet hatten, liegt die
Energieeinsparung im Schnitt bei 16 Prozent.
Wer sich einem unabhängigen Architekten oder
Ingenieur anvertraut hatte, freut sich
über Einsparungen von durchschnittlich
27 Prozent. Größere Erfolgserlebnisse sind
aber die Ausnahme: Nur drei Prozent aller
Sanierer konnten ihre Energiekosten um 50
Prozent oder mehr senken.
Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel,
bis 2050 den Primärenergiebedarf um 80 Prozent
zu reduzieren, dürfte auf diese Weise kaum zu
erreichen sein. Auch weitere Ergebnisse werfen
Fragen auf: 80 Prozent der Befragten hatten
keine staatliche Förderung in Anspruch
genommen. 83 Prozent erhielten nach den
Maßnahmen keinen Qualitätsnachweis. Bisher
seien Kenntnisse über die Qualität der
durchgeführten Effizienzmaßnahmen Mangelware,
kritisiert der vzbv.
Billiges Baugeld sichern
Quelle:
n-tv.de, ino>
22.6.2012: Hausgaragen brauchen auch
Wärmedämmung in Deutschland
aus: n-tv online:
Wohnen: Ins Haus
integrierte Garagen brauchen Wärmedämmung;
22.6.2012;
www.n-tv.de/ticker/Wohnen/Ins-Haus-integrierte-Garagen-brauchen-Waermedaemmung-article6564601.html
<München (dpa/tmn) - Ist eine Garage ins
Haus integriert oder wird die frei stehende
Garage auch als Hobbyraum genutzt, sollte das
Tor eine Wärmedämmung haben. Und so
funktioniert's:
Die Bezeichnungen ISO 9, ISO 20 oder ISO 40
drücken aus, wie viele Millimeter dick das Tor
isoliert ist, erläutert der TÜV Süd in
München. Grundsätzlich haben Garagenbesitzer
die Wahl zwischen einem Schwing-, Sektional-,
Kipp-, Roll- und Flügeltor. Die beliebten
Sektional- und Rolltore lassen sich laut TÜV
Süd senkrecht nach oben öffnen, wodurch vor
und in der Garage mehr Platz bleibe als
beispielsweise bei Schwingtoren.
Quelle: n-tv.de, dpa>
========
13.7.2012: Gemüsegarten in der Stadt
mit allen Schadstoffen - Katalysatoren und
Russpartikelfilter nützen nicht so viel
gegen Blei & Co. - vor allem bis zum
zweiten Obergeschoss
aus: Großstadtgärtnern birgt Risiken:
Zu viel Blei im Mangold aus Berlin; 13.7.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Zu-viel-Blei-im-Mangold-aus-Berlin-article6715376.html
<Von Jana Zeh
Blumenbeete aus Paletten,
Tomaten auf dem Balkon und Kräuter im
Vorgarten: Gärtnern in Großstädten ist so
angesagt wie nie zuvor. Doch das beliebte
Selbstgezogene ist manchmal so sehr mit
Schadstoffen belastet, dass vor dem Verzehr
gewarnt werden muss.
Überall auf der Welt findet das urbane
Gärtnern begeisterte Anhänger, denn nichts
schmeckt besser als Obst und Gemüse aus dem
eigenen Garten. Da werden Tomatenpflanzen auf
Balkone gestellt, um Baumscheiben Kräuter
gepflanzt und Sonnenblumen auf Freiflächen
gesät. So viel Freude und Entspannung das
Gärtnern in der Großstadt auch bringt, der
Verzehr der Gemüse-, Obst- und Kräutersorten
kann gesundheitlich bedenklich sein. Dem geht
eine Untersuchung in Berlin nach, die von Ina
Säumel, Pflanzenökologin an der Technischen
Universität Berlin, geleitet wurde.
Das Team um die Forscherin hat die
geläufigsten Obst-, Gemüse- und Kräutersorten
untersucht, die in städtischen Gärten in
Berlin wachsen, darunter Tomaten, Möhren,
Kohlrabi, Petersilie, Minze und Basilikum.
"Die Ergebnisse der Untersuchungen waren
überraschend deutlich", sagt Säumel im
Gespräch mit n-tv.de. "Am stärksten war die Bleibelastung
im Mangold. Aber auch bei Kartoffeln und
Tomaten konnten wir stellenweise Werte
ermitteln, die weit über den Grenzwerten der
EU lagen", so Säumel weiter.
Die Schadstoffbelastungen sind umso größer,
je näher das Beet oder der Baum an einer
vielbefahrenen Straße steht. Die
gesundheitsschädlichen Partikel werden meist
über den Auspuff von Autos freigesetzt und
gelangen so über die Luft auf Stauden und
Beete. Aber auch ein bereits stark belasteter
Boden kann zu Schadstoffen in Obst und Gemüse
führen. "Vor allem dort, wo das Stadtgärtnern
in Berlin boomt, wie in Friedrichshain,
Kreuzberg oder Neukölln, sind die Belastungen
groß", weiß die Expertin. Die
Einführung von Katalysatoren und
Rußpartikelfiltern in Autos haben in Bezug
auf die Qualität der Stadtluft längst nicht
die Ergebnisse gebracht wie erwartet.
Trotzdem Gärten in der Stadt
Die Forscherin warnt jedoch eindringlich vor
Panikmache, denn die positiven Aspekte der
Stadtgärtnerei dürften nicht übersehen werden.
Zudem sei jede Pflanze, die in der Stadt
wächst, ein Gewinn. Die Annahme jedoch, dass
Selbstgezogenes per se gesünder sei, ist
falsch. "Selbst ein Bio-Apfel, der den ganzen
Tag lang auf dem Markt liegt, der sich
wiederum an einer vielbefahrenen Straße in der
Stadt befindet, ist nicht mehr unbedenklich",
erklärt Säumel die Zusammenhänge.
Für Stadtgärtner gibt es prinzipiell Mittel
und Wege, um sich vor Schadstoffen zu
schützen. So haben Barrieren wie Gebäude
oder dichte Vegetation eine Filterwirkung
und können das Selbstangebaute schützen.
"Fruchtgemüse
nimmt weniger Schadstoffe auf als
Blattgemüse, aber auch bei dieser
Aussage muss ich Einschränkungen machen, hier
haben Forscher aus England gezeigt, dass die
Schadstoffakkumulation sortenabhängig ist",
räumt Säumel ein. Auch die Tomaten auf dem
Balkon sollten nicht gleich abgeschafft
werden. Stadtforscher haben herausgefunden, dass die
Schadstoffbelastung ab dem dritten Stock
erheblich abnimmt.
Kein Gemüse im Hinterhof - [Boden im
Hinterhof muss zuerst getestet werden wegen
möglicher Bleibelastungen etc.]
Im Hinterhof sollte man den Schadstoffgehalt
im Boden testen und unter Umständen auf den
Anbau von Essbarem verzichtet werden. Hier ist
nicht so sehr die Belastung aus der Luft das
Problem, sondern mehr aus dem Boden.
"Einerseits ist der Boden aus der
Vergangenheit oftmals hochbelastet, weil im
Hinterhof über Jahrzehnte hinweg einiges an
Müll ausgeschüttet wurde. Andererseits sind
Farben an den Fassaden verwendet worden, die
stark bleihaltig waren", erklärt Säumel.
Prinzipiell sollte Obst und Gemüse vor dem
Verzehr gewaschen werden, denn Schadstoffe,
die direkt auf der Oberfläche liegen, können
so weggespült werden. Zudem kann das
sogenannte Mulchen mit Naturmaterialien
diverse Belastungen mit Schadstoffen im Boden
senken. Auch wenn die Früchte der
Großstadtgärten nicht immer unbedenklich sind,
wird doch das Anbauen von Pflanzen in der
Stadt von der Forscherin befürwortet. "Mehr
Vegetation in der Stadt würde nicht nur die
Luftkontamination insgesamt reduzieren,
sondern hätte auch ein deutliche
Pufferwirkung", betont Säumel.
[Forschung
mit schadstoffresistenten Gemüsesorten]
Britische Forscher sind dabei, verschiedene
Sorten auf Schadstoffresistenzen zu testen.
Vielleicht gibt es ja bald Obst- und
Gemüsesorten, die als schadstoffresistentes
Stadtgemüse im Angebot sind.
Quelle: n-tv.de>
========
4.8.2012: Architektur mit oder ohne
Privatsphäre: Wenn es keine Hinterhöfe
mehr gibt
aus: Welt online: Architektur: Rettet die
Privatsphäre vor dem öffentlichen Raum!;
4.8.2012;
http://www.welt.de/kultur/article108474387/Rettet-die-Privatsphaere-vor-dem-oeffentlichen-Raum.html
<Vor dem Haus ist
hinter dem Haus: Alle wollen den
öffentlichen Raum retten. Dabei ist der
private viel bedrohter. Schuld ist die
moderne Architektur, die den Mensch aus dem
Blick verloren hat.
Von Dankwart Guratzsch
Kein
Thema diskutiert die Planungswissenschaft so
leidenschaftlich wie die "Privatisierung des
öffentlichen Raums". Festgemacht wird diese
vermeintlich von Amerika ausgehende Gefahr am
Vordringen eingezäunter Wohnquartiere auf der
einen und großer Shoppingmalls auf der anderen
Seite, in denen Privatpolizisten,
Privatgesetze und private Hausordnungen das
öffentliche Leben regulieren – sehr zum
Missvergnügen von Sprayern, Bettlern,
Straßenmusikanten und Hundehaltern.
Bundesbauminister
Ramsauer war das Thema sogar eine "öffentliche
Baukulturwerkstatt" wert. "Flashmobs,
Facebook-Partys, Überwachungskameras,
Vandalismus, Kulturveranstaltungen – wie
funktioniert öffentlicher Raum? Fördert er
Urbanität, oder dient er nur noch als Laufsteg
des Konsums? Ist er Opfer der Verkehrsplanung
oder Aktionsraum aller Stadtakteure? Wie
zufällig ist die Begegnung der
gesellschaftlichen Gruppen hier, und wer
steuert sie? Und was bedeutet 'öffentlich'
heute im Sinne von Baukultur?" Antworten holte
man von Medienphilosophen, "Raumtaktikern" und
Künstlern ein – ohne sich klarzumachen, dass
öffentlicher Raum in Zeiten des Internet ein
viel weniger bedrohter Bereich als die
Privatheit ist.
Ein für Wohnzufriedenheit
elementarer Faktor ist verlorengegangen
Einer
am Menschen und seinen Bedürfnissen
orientierten Planung hätte es sehr viel früher
auffallen müssen. Die Privatheit städtischer Wohnkultur
hat ihre jahrhundertelang das städtische
Wohnen prägenden Reservate eingebüßt,
lange bevor der Wandel und die Degeneration
des öffentlichen Raums in den Städten beklagt
wurde. Dass dabei ein für die
Wohnzufriedenheit elementarer Faktor verloren
ging, ist eine Erfahrung, die erst heute, da
die Innenstadt als Wohnort neu entdeckt wird,
allmählich und sehr verhalten ins Bewusstsein
dringt.
Im
klassischen Dorf sind die Grundstücke klar und
deutlich gegeneinander abgeteilt. Der
Blick ins Innere des Hofes ist oft durch
Mauern, hohe Gewächse, Zäune und an die
Stirnseite des Grundstücks gerückte Gebäude
verwehrt. Was hinter dieser Verschanzung
geschieht, ist Angelegenheit der Eigentümer
und ihrer nächsten Angestellten. Ob und in
welcher Weise Kommunikation stattfindet,
unterliegt ihrer Kontrolle.
Von
diesen Reservaten des Privaten ist in der
modernen Großstadt nur noch die Wohnung als
solche geblieben. Für die Moderne, die neue
Menschen entwickeln wollte, war der "alte
Mensch" mit seinen Bedürfnissen nur noch ein
Fossil. Die Scheidung zwischen öffentlichen
und privaten Zonen war – und bleibt – suspekt.
Dass dies ganz wesentlich zulasten der
Privatheit ging, hat Hannah Arendt lange vor
der Erfindung von Facebook von der Beobachtung
abgeleitet, "dass die moderne Gesellschaft die
mit den Lebensnotwendigkeiten verbundenen
Tätigkeiten und Funktionen aus ihrem
jahrtausendealten Versteck an das Licht der
Öffentlichkeit gebracht hat."
Höfe für Kinderspiel,
Wäschebleiche und Geselligkeit
In
der Kulturentwicklung der Menschheit hat sich
ein zwiespältiges Verhältnis zu dem
herausgebildet, was uns lange als "privat" und
auf keinen Fall für die Öffentlichkeit
bestimmt erschien. Schon das römische
Atriumhaus kultivierte einen, wenn auch eng
bemessenen, Bereich als Konserve der alten
ländlichen Privatheit in Gestalt des Atriums,
des innen liegenden, himmeloffenen, nur den
Hausbewohnern zugänglichen Hofes. In der
Mittelalterstadt weitete sich diese Fläche zum
Hof hinter dem Haus.
Eine
ganz neue Rolle wuchs diesem Rückzugsbereich
in der Zeit der Bevölkerungsexplosion und der
Großstadtwerdung am Ende des 19. Jahrhunderts
zu. In den Innenbereichen der neuen
Blockrandquartiere entstanden große
zusammenhängende "halbprivate" Zonen: die
anfangs üppig bemessenen Höfe. Sie waren
ausschließlich der Nutzung durch die Anlieger
vorbehalten, dienten dem Kinderspiel, der
Wäschebleiche und Geselligkeit, gewährten den
Nachbarn aber Einblicke weit über das eigene
Grundstück hinaus.
Gegen
den öffentlichen Raum bildeten die sich bis zu
sechs Geschosse auftürmenden Vorderhäuser
dagegen einen perfekten Sicht- und Lärmschutz,
der weder vom Rattern der Pferdewagen über das
Buckelpflaster noch von dem von Schopenhauer
beklagten Knallen der Kutscherpeitschen einen
Laut nach drinnen dringen ließ.
Wind, Abgase, Lärm machen
das Innen zum Außen - [die internen Freiräume
werden als altmodisch beurteilt - der Mensch
wird zum "Zootier"]
Erst
der neue, so lange gefeierte Zeilenbau, das
Punkthochhaus, die "fließenden" Stadträume und
offenen Plätze der Moderne brachen diese
sinnreiche Gliederung auf. Sie kennen keine
internen Freiräume, keine (halb-)privaten
Rückzugsräume mehr. Vor dem Haus ist hinter
dem Haus. Wind, Abgase, Lärm, Fahrradwege,
Spielplätze und Skateranlagen machen das Innen
zum Außen und stellen den einzelnen Bewohner
mit allen seinen Regungen und Zuckungen wie
ein Zootier öffentlich aus.
[Der
Balkon wird zur Bühne der Spanner-Nachbarn]
Es ist diese Deformation der Begriffe vom
städtischen Wohnen, die der Renaissance der
Innenstädte entgegensteht. In den
revolutionären Städtebaukonzepten des 20.
Jahrhunderts kommt der Bewohner als Individuum
nicht mehr vor. Zwar konnte er den Balkon als
letzten himmeloffenen Freiraum retten, aber es
ist endgültig kein persönlicher Freiraum mehr
– kein Rückzugsgebiet, sondern eine
öffentliche Bühne, die von vierhundert
Fenstern aus eingesehen werden kann.
Jahrzehnte bevor das Internet die Privatsphäre
großer Bevölkerungsgruppen zugänglich gemacht
hat, funktionierte der tausendäugige
Kontrollapparat, dem die moderne Planung die
Wohnmaschine ausgeliefert hat.
[Öffentlicher Raum wird privat genutzt]
Wenn
aber das Private veröffentlicht ist, geht auch
dem Öffentlichen die Öffentlichkeit verloren.
Das Öffentliche und das Private mischen sich,
weil ihre Abgrenzungen fallen. Parks werden zu
Liegewiesen und Grillplätzen, Bürgersteige zu
Freiluftrestaurants, Innenhöfe und ganze
Stadtquartiere zu Einkaufscentern. Zu den
Blumenkübeln auf Straßen und Plätzen gesellen
sich Zäune, Pilzstrahler und Heizsonnen,
Sonnenschirme und Plastikmöbel. Der
öffentliche Raum wird von Investoren und
Nutzern "beschlagnahmt" – ohne Rücksicht auf
die jahrhundertealte Rechtskultur des
Öffentlichen wie des Privaten.
Hannah Arendts Erkenntnis
hat sich nicht durchgesetzt - [Rückzugsorte
bleiben wegrationalisiert]
Niemand
hat diese Verschränkung des Öffentlichen und
des Privaten so früh und so grundsätzlich
kritisiert wie Hannah
Arendt. Schon in dem zitierten Essay von
1958 spricht sie davon, "dass das Absterben
des Öffentlichen von einer radikalen Bedrohung
des Privaten begleitet ist" und eine
"wirkliche Enteignung" bedeutet, die eine
Gefahr "für das Menschsein überhaupt in sich
birgt". Denn "kein Teil der uns gemeinsamen
Welt wird so dringend und vordringlich von uns
benötigt wie das kleine Stück Welt, das uns
gehört zum täglichen Gebrauch und Verbrauch".
Doch diese Erkenntnis hat sich nicht
durchgesetzt.
So
ignoriert die sich zaghaft zurückmeldende neue
Blockrandbebauung standhaft das
Bedürfnis, das so viele einstige Städter zur
Flucht in das Einfamilienhaus am Stadtrand
verleitet hat: sich einen Ort zu schaffen, "an
den wir uns von der Welt zurückziehen können"
(Arendt). Fast keine dieser neuen
Blockstrukturen kommt ohne wahllos
hineingesägte Lücken aus. Privatheit,
"Intimität" kann sich auf diese Weise nicht
einmal in Ansätzen entwickeln.
Die
Blocköffnungen werden zu Schleusen für den
Radfahr- und Skaterverkehr, die Sträucher zu
öffentlichen Toiletten, die freigehaltenen
Wiesen zu Bolzplätzen. Die grauenhafteste
Entstellung wird diesen Hofbereichen dort
zuteil, wo sie auch noch mit Zäunen und Mauern
unterteilt, mit Schuppen und Garagen
vollgestopft und mit Spielgeräten verunstaltet
werden, mit denen Privatheit simuliert,
tatsächlich aber karikiert wird.
Wer es mit der Renaissance der Städte
wirklich ernst meint, wird sich an die
berühmten Verse von Kurt Tucholsky halten
müssen: "Ja, das möchste: Eine Villa im Grünen
mit großer Terrasse,/ vorn die Ostsee, hinten
die Friedrichstraße." Auch wenn das Bild nur
verkehrtherum funktioniert: vorn der
öffentliche Raum und hinten der private, vorn
die Friedrichstraße und hinten das Grün – an
der Bedeutung dieser deutlichen Trennung
beider Bereiche, die für den Menschen so
unerlässlich ist, hat sich auch im 21.
Jahrhundert nichts geändert.>
Kommentar: ZUERST BEI DER ARCHITEKTUR - UND
DAS INTERNET MACHT ES NACH
Was Architekten vorgemacht haben, die
Abschaffung der Privatsphäre im Hinterhof,
macht das Internet nun nach: keine
Privatsphäre mehr, sondern überall sind die
Kontrolleure, Zensuristen und Spione der
Geheimdienste und der Radaranlagen am Werk.
Durch Handymikrophone und Laptop-Mikrofone
wird alles abgehört und notiert, wenn jemand
gähnt oder auf Toilette geht. Natürlich gibt
es keine Hinterhöfe mehr, wo das Mikrofon
nicht hinkommen würde, denn Handy hat heute
fast jeder. Gescheiter wird sie dadurch leider
nicht, aber einige dumme Leute, die sich als
Spion anstellen lassen, bekommen dafür vom
Steuerzahler guten Lohn. Wunderbare Welt..
Michael Palomino, 4.8.2012
=====
Veche Hamry (Tschechien) 12.8.2012:
Das drehbare Haus, immer "der Sonne
entgegen"
Das drehbare Haus in Veche Hamry, Tschechien
[1] - Das drehbare Haus wird von Hand gedreht
[2]
aus: Immer der Sonne entgegen: Dieses
Haus hat den Dreh raus; 12.8.2012;
http://www.20min.ch/panorama/news/story/Dieses-Haus-hat-den-Dreh-raus-17880200
<Wenn Bohumil Lhota mit der Aussicht aus
seinem Fenster unzufrieden ist, zögert er
nicht lange. Er dreht sein Zuhause ganz
einfach in die gewünschte Position.
Im Haus von Bohumil Lhota stimmt die Aussicht
immer. Und die Sonne scheint stets auf seinen
Lieblingsplatz. Der Grund: Er kann das ganze
Gebäude drehen.
Im Untergeschoss hat der Baumeister eine
Drehkonstruktion eingebaut, mit der er das
Haus jederzeit in die gewünschte Position
bewegen kann. Dabei schraubt sich das ganze
Gebäude in die Höhe und scheint plötzlich über
ein zusätzliches Stockwerk zu verfügen.
Ein Traumhaus im Grünen
Rund 20 Jahre hat der heute 73-Jährige an
seinem Traumhaus gebaut. Es steht mitten im
Grünen in Veche Hamry, etwa 100 Kilometer
nordöstlich der tschechischen Hauptstadt Prag.
Dass die Sonne immer schön an die richtige
Stelle scheint, das hat der clevere Tscheche
offensichtlich im Griff. Nur, ob sie
scheint, darauf hat auch er keinen Einfluss.
(kmo)>
========
20.8.2012: Das
Reetdach muss steiler gebaut sein, dann
hält es ein Leben lang - mindestens 40
Grad Neigung
aus: n-tv online: Bau: Keine Angst vor
dem «bösen Killerpilz» - Reetdächer steil
decken; 20.8.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Wohnen/Keine-Angst-vor-dem-boesen-Killerpilz-Reetdaecher-steil-decken-article7013566.html
<Stavenhagen (dpa/tmn) - Reetdächer können
ein Leben lang halten - bei manchen zerbröselt
das Schilf Hausbesitzern aber schon nach
wenigen Jahre über den Köpfen. «Killerpilze»
sollen schuld sein, so ein Gerücht. Unsinn,
sagen Experten. Die Dächer sind falsch gebaut.
Reetdächer sollten möglichst steil sein. Denn
kann das Regenwasser nicht richtig abfließen,
siedeln sich leicht Pilze und Bakterien an,
und das Schilf verfault. «Ist das Dach oder
die Gaube zu flach, wird's ein Misthaufen»,
erklärt Dachdeckermeister Thorsten Ring aus
Wendelsdorf (Mecklenburg-Vorpommern). Der
Reetsachverständige der Handwerkskammer rät
zu einer Neigung von mindestens 40 Grad.
Gut verarbeitete Schilfdächer können 60 bis
80 Jahre alt werden, sagt Marlies Händschke,
Geschäftsführerin der Reetdachdeckerinnung
Mecklenburg-Vorpommern in Stavenhagen.
Allerdings verrotteten gut vier Prozent der
neueren Reetdächer in Norddeutschland schon
nach wenigen Jahren.
Je steiler das Dach, desto länger hält das
Reet - zu diesem Ergebnis kommt auch das
Institut für Bauen und nachwachsende Rohstoffe
der Fachhochschule Lübeck, das die
Bautechniken gesunder Schilfrohrdächer
untersucht hat.
Von einem «bösen Killerpilz», der die Dächer
auffrisst, will der Mikrobiologie-Professor
Frieder Schauer aus Greifswald nichts wissen.
«Das sind ganz normale Mikroorganismen, die
überall vorkommen, denen aber bauliche Mängel
und schlechte Rohware die Chance zum Angriff
geben», sagt der Reetexperte. Er arbeitet an
einem Schnelltest, um die Güte des aus aller
Welt importieren Materials zu prüfen und den
Dachdeckern Rechtssicherheit zu geben.
Nur trockenes, sauberes Schilf darf verwendet
werden, erklärt Thorsten Ring. Das Material
wird 35 Zentimeter dick, schön dicht und mit
mindestens sechs Zentimetern Hinterlüftung
verlegt. In den 1990er Jahren erlebte der
Naturbaustoff eine Renaissance. Es gab
verlockende Reetdach-Förderprogramme. «Die
Nachfrage nach Rohr überstieg das heimische
Angebot, enorme Mengen Reet wurden teils
unkontrolliert in Osteuropa eingekauft und vor
Ort auch Schilf geerntet, was vielleicht nicht
zu hundert Prozent astrein war», sagt der
Dachdecker.
Die Handwerker müssen
weiterhin auf die Ressourcen aus dem Ausland
zurückgreifen: «Heute holen wir Schilf aus
Polen, Rumänien, Ungarn, der Ukraine, der
Türkei und sogar aus China, nur so ist die
enorme Nachfrage zu decken», sagt Ring. Denn
etwa in Mecklenburg-Vorpommern untersagten
Umweltauflagen den Abbau - «und das heimische
Schilf bleibt allein den Vögeln vorbehalten».
Quele: n-tv .de, dpa>
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8.10.2012: Wärmedämmung bringt nicht
immer Energieeinsparung
aus: Welt online: Energiewende: Wärmedämmung
kann Heizkosten in die Höhe treiben;
8.10.2012;
http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article109699115/Waermedaemmung-kann-Heizkosten-in-die-Hoehe-treiben.html
<Mehrere Studien belegen einen höheren
Energieverbrauch bei gedämmten Wohnhäusern.
Die Ergebnisse sind besonders brisant, weil
die Bundesregierung die
Energieeinsparverordnung weiter verschärfen
will.
Von Richard Haimann
Wärmedämmungen
verringern nicht in jedem Fall den
Heizenergiebedarf in Wohnhäuser. Ihre
Anwendung kann im Gegenteil dazu führen, dass
der Verbrauch von Öl und Gas steigt. Das ist
das Ergebnis einer Reihe von Studien, die der
"Welt” vorliegen. Die Ergebnisse werfen die
Frage auf, ob die Bundesregierung mit der
geplanten Verschärfung der
Energieeinsparverordnung ihre Ziele in der
Energiewende nicht konterkarriert.
Besonders
brisant ist dabei eine jetzt wieder entdeckte
Untersuchung des IBP-Instituts für Bauphysik der
Fraunhofer Gesellschaft. Wissenschaftler der
Stuttgarter Forschungseinrichtung haben
bereits 1985 in einem aufwendigen Vergleich
bei mittleren winterlichen Außentemperaturen
von minus vier Grad Celsius ermittelt, dass
die Verwendung von Dämmstoffen den
Heizenergieverbrauch nicht senkt, sondern im
Vergleich zu Massivwänden vielmehr in die Höhe
treibt.
Jahrelang verschollene
Studie wieder aufgetaucht
"Die
teure Fassadendämmung ist nutzlos und führt
sogar zu steigenden Heizkosten", sagt der
Architekt Konrad Fischer. Der
Dämmstoffkritiker aus Hochstadt am Main hat
das über Jahrzehnte hinweg verschollene Papier
jetzt wieder aufgetan.
Dass
die Dämmmaterialien die in sie gesetzten
Erwartungen nicht erfüllen, liegt der Studie
zufolge an einer simplen physikalischen
Gesetzmäßigkeit: Massive Mauern sind selbst im
Winter in der Lage, die Wärme der
Sonnenstrahlen zu speichern und bis in den
späten Abend hinein in die Innenräume
abzugeben. Bei gedämmten Häusern ist dies
hingegen aufgrund der dicken Kunststoffmassen
an den Außenwänden nicht möglich. "Dem
Innenraum wird zu keinem Zeitpunkt Wärme
zugeführt", erkannten bereits vor 27 Jahren
die Forscher des Fraunhofer-Instituts.
Verbrauch ungedämmter
Häuser zu hoch angesetzt
Eine
in diesem Jahr erstellte Studie der Universität
Cambridge stellt zudem die in
Deutschland angewandten mathematischen Formeln
zur Berechnung des theoretischen
Heizenergiebedarfs in Frage.
Architekturforscher
der britischen Elite-Hochschule verglichen
dabei akribisch die Ergebnisse theoretischer
Bedarfsrechnungen, dem sogenannten
Energiekennwert, mit dem tatsächlich
Heizenergieverbrauch von 3400 Wohnhäusern in
Deutschland. Das Ergebnis: In älteren
Wohngebäuden mit geringer oder gar keiner
Dämmung lag der tatsächliche Verbrauch an Gas
oder Öl um 30 bis 40 Prozent unter den
errechneten Werten.
Während
Energieberater nach ihrer Formelsammlung bei
den Immobilien einen durchschnittlichen
Verbrauch von 225 Kilowatt pro Quadratmeter
und Jahr errechnet hatten, waren es
tatsächlich nur 150 Kilowatt. Hingegen wies
die Mehrzahl neuer Niedrigenergiehäuser höhere
Verbrauchswerte auf als kalkuliert. "Das
Ergebnis der Studie legt nahe, dass die
Berechnungsmodelle auf falschen Annahmen
basieren", sagt die
Cambridge-Wissenschaftlerin Minna
Sunnika-Blank.
Untersuchungen von
erheblicher Brisanz
Die
Ergebnisse der Studien sind von erheblicher
Brisanz, weil die Bundesregierung die
Energieeinsparverordnung (EnEV) weiter
verschärfen will. Von 2014 an sollen Neubauten
so errichtet werden, dass ihr rechnerischer
Energiebedarf um 12,5 Prozent sinkt.
Von
2016 soll der theoretische Heizenergiebedarf
bei neuen Wohngebäuden nochmals um dieselbe
Prozentzahl reduziert werden. Das würde
bedeuten, dass noch mehr Dämmstoffe verwendet
werden müssten als bisher.
Von
den Dämmstoffherstellern wird die EnEV-Reform
begrüßt. Sie geben sich von der Qualität ihrer
Materialien überzeugt – sowohl beim Neubau als
auch bei der Sanierung bestehender Häuser.
"Über die Außenwände eines Hauses geht die
meiste Energie verloren; hier konsequent
energetisch zu sanieren, spart bis zu 50
Prozent der Heizkosten", sagt Wolfgang
Setzler, Geschäftsführer des Fachverband
Wärmedämm-Verbundsysteme.
"Eine
gute Gebäudedämmung kann bei den Bürgern, die
in den eigenen vier Wänden leben, für
langfristige Versorgungs- und Kostensicherheit
sorgen", sagt Christian Bruch, Geschäftsführer
des Gesamtverbands Dämmstoffindustrie (GDI).
Bau neuer Eigenheime wird
deutlich teurer
Die
Immobilienwirtschaft hingegen lehnt die
EnEV-Reform vehement ab, weil sich die
Errichtung neuer Eigenheime und
Mehrfamilienhäuser dadurch erheblich verteuern
würde. Hingegen erscheine es fraglich, ob die
zusätzlichen Kosten durch Ersparnisse im
Heizenergieverbrauch wettgemacht würden.
Sicher sei nur eines, sagt Gerold Happ,
Geschäftsführer des Eigentümerverbands Haus
& Grund: "Für Familien würde es noch
schwerer, den Traum vom neuen, eigenen Heim zu
realisieren."
Durch
die Verschärfung der EnEV will die
Bundesregierung im Rahmen der Energiewende die
Kohlendioxidemissionen senken. Das bei der
Verfeuerung fossiler Brennstoffe entstehende
Gas steht im Verdacht, das Klima zu erwärmen.
"Die Fraunhofer-Studie widerlegt jedoch, dass
sich durch eine stärkere Dämmung der
Heizenergieverbrauch gegenüber ungedämmten
Massivbauten reduzieren lässt", sagt Architekt
Fischer.
Zudem
würden Dämmstoffe in aufwändigen
Schmelzverfahren produziert, bei denen massiv
Strom benötigt werde. "Mit ihren EnEV-Auflagen
konterkarriert die Bundesregierung damit
letztendlich ihre Energieeinsparziele", sagt
Fischer.
Resultate von der Regierung
bislang ausgeblendet
Bevor
die EnEV verschärft werde, müssten "zunächst
alle wissenschaftlichen Ergebnisse
zusammengeführt und evaluiert werden", fordert
Axel Gedaschko, Präsident des GdW
Bundesverbands deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen, deren 3000
Mitgliedsunternehmen rund sechs Millionen
Mietwohnungen verwalten. "Die dabei gewonnenen
Erkenntnisse müssen dann in das Gesamtpakete
Energiewende einfließen."
Die
Ergebnisse der bereits vor 27 Jahren
erstellten Fraunhofer-Studie werden gestützt
durch zwei spätere Untersuchungen anderer
Institute. Deren Resultate wurden von der
Bundesregierung allerdings bislang
ausgeblendet. Das Hamburger Gewos-Institut
verglich den Heizenergieverbrauch von
Mehrfamilienhäusern mit einer massiven
Ziegelwand und jenen mit zusätzlichen
Außendämmung, die von 1984 bis 1992 errichtet
wurden.
Das
Resultat fassten die Gewos-Forscher so
zusammen: Mehrfamilienhäuser mit einer
ungedämmten Massivwand weisen "einen
niedrigeren Jahresbrennstoffverbrauch auf als
die Gebäude mit zusätzlicher Dämmung der
Außenwand."
Massive Wände speichern
Wärme der Sonnenstrahlen
Zum
selben Ergebnis kam eine Langzeituntersuchung
des Heizenergieverbrauchs eines gedämmten und
eines ungedämmten Miethauses mit massiven
Ziegelsteinwänden einer Wohnungsgesellschaft
in Hannover durch Jens Fehrenberg, Professor
für Baukonstruktion an der Hochschule für
angewandte Wissenschaft in Hildesheim. Im
gedämmten Haus war der Energieverbrauch höher.
Auch Fehrenberg sieht die Ursache darin, dass
die Ziegel die Wärme der Sonnenstrahlen
speichern, zum Teil in die Innenräume abgeben
und damit Heizwärmeverlusten vorbeugen. "Durch
eine zusätzliche Außendämmung geht dieser
Effekt verloren.">
12.10.2012: Wärmedämmung ist eine
hohe Brandgefahr - und bei Klinkermauern
ist die Wirkung negativ
aus: Welt online: Energetische Sanierung: Die
unterschätzte Brandgefahr bei Wärmedämmung;
12.10.2012;
http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article109787107/Die-unterschaetzte-Brandgefahr-bei-Waermedaemmung.html
<Es ist ein
Milliardengeschäft: Mindestens 70.000 Euro
müssen Eigentümer aufwenden, um ihr Haus
energetisch zu sanieren. Doch ihnen fehlen
verlässliche Angaben, welche Auswirkungen
das hat.
Von Richard Haimann
Auf
Deutschlands Baustellen tobt ein
Glaubenskrieg. Anhänger und Gegner strenger
Dämmvorschriften stehen sich unversöhnlich
gegenüber. Die einen packen ihr Haus dick mit
Hanf, Polystyrol oder Mineralwolle ein. Sie
versprechen sich davon Einsparungen beim
Energieverbrauch und Klimaschutz. Die anderen
bezweifeln, dass die künstlichen Hüllen
überhaupt eine Wirkung haben, und sorgen sich
um mögliche Folgeschäden oder um die Ästhetik
ihrer Immobilien.
Es
geht um milliardenschwere Geschäfte, steigende
Energiekosten und den Klimaschutz. Mindestens
70.000 Euro müssen Eigentümer nach
Berechnungen des Verbands Privater Bauherren
(VPB) aufwenden, um ein älteres
Einfamilienhaus energetisch so fit zu machen,
dass es den heutigen gesetzlichen
Neubauanforderungen entspricht.
Allein
2010 setzten Bauindustrie und Handwerk nach
Angaben des Statistischen Bundesamtes mit
"klimaschutzbezogenen Bauleistungen wie der
Wärmedämmung von Gebäuden" 10,1 Milliarden
Euro um. In vielen Häusern sinkt nach einer
Sanierung tatsächlich der Energieverbrauch –
vor allem dort, wo es undichte Stellen, zugige
Fenster und Wärmebrücken an Dach- und
Kellerkanten gab.
Geschönte Musterrechnungen
Doch
die Einsparungen erreichen häufig nicht die
erwartete Größenordnung. Und manche Eigentümer
beklagen sogar, dass sich ihr Heizölverbrauch
gar nicht verändert oder sogar erhöht hat. Der
Grund: Sie gehen von zu optimistischen
Annahmen aus.
"Viele
Musterrechnungen sind geschönt", sagt
VPB-Vorsitzender Thomas Penningh. Und viele
dieser Rechnungen berücksichtigen nicht die
individuellen Besonderheiten eines Hauses:
Material, Standort, Lichtverhältnisse und
nicht zuletzt das Verhalten der Bewohner.
Der
Streit über Sinn und Unsinn intensiver
Wärmedämmung begann 2002. Damals erließ die
rot-grüne Bundesregierung die
Energieeinsparverordnung (EnEV), um die
Kohlendioxidemissionen zu senken. Dreimal
wurde die EnEV seither verschärft, zweimal
unter der Ägide von Kanzlerin Angela Merkel
(CDU).
Immobilienbranche läuft
Sturm
Jedoch
hat in diesen zehn Jahren keine
Bundesregierung gleich welcher Couleur von
neutralen Experten untersuchen lassen, ob und,
wenn ja, in welchem Umfang Wärmedämmung den
Heizenergieverbrauch reduzieren kann. Jetzt
will Berlin die EnEV-Auflagen für Neubauten
2014 und 2016 nochmals um jeweils 12,5 Prozent
anheben.
Die
Immobilienwirtschaft läuft dagegen Sturm, weil
nach ihren Berechnungen jede der geplanten
Verschärfungen die Kosten für Neubauten
jeweils um acht bis zehn Prozent in die Höhe
treiben würde. Auch der Deutsche Mieterbund
ist mittlerweile skeptisch und warnt vor
steigenden Mieten.
Bevor
weiter an der EnEV-Schraube gedreht werde,
müssten "zunächst wissenschaftliche Ergebnisse
zusammengeführt und evaluiert werden", fordert
Axel Gedaschko, Präsident des GdW
Bundesverbands deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen, deren 3000
Mitgliedsunternehmen rund sechs Millionen
Mietwohnungen verwalten.
Zwar
gibt es eine Flut von Studien. Doch fast alle
sind entweder von der Dämmstoffindustrie oder
den mit ihr konkurrierenden Herstellern von
Ziegelmauerteilen in Auftrag gegeben worden.
Entsprechend fallen die Ergebnisse aus.
Experten warnen vor Studien
Durch
konsequente Dämmung der Außenwände könnten
Eigentümer älterer Häuser "bis zu 50 Prozent
der Heizkosten sparen", sagt Wolfgang Setzler,
Geschäftsführer des Fachverbands
Wärmedämm-Verbundsysteme.
Ziegelsteinproduzenten
verweisen hingegen auf eine von ihnen in
Auftrag gegebene Vergleichsstudie des
Gewos-Instituts. Die kam zu dem Ergebnis, dass
Häuser mit ungedämmter Massivwand "einen
niedrigeren Jahresbrennstoffverbrauch
aufweisen als Gebäude mit zusätzlicher Dämmung
der Außenwand".
Experten
von Eigentümerverbänden warnen davor, auf
Studien zu vertrauen. "Hausbesitzer sollten
sich nicht verrückt machen lassen von den
vielen Modellrechnungen, die hohe
Heizkosteneinsparungen versprechen", sagt
Penningh.
Komplizierte Formeln
Bei
allen Musterberechnungen geht es immer nur um
den theoretischen Primärenergieverbrauch. Der
darf nach der aktuellen EnEV bei einem Neubau
maximal sieben Liter Heizöl pro Quadratmeter
und Jahr betragen. Um zu ermitteln, wie stark
die Wände dafür gedämmt sein müssen, wenden
Architekten und Energieberater komplizierte
Formeln an.
Die
Theorie hält der Praxis jedoch häufig nicht
stand. Das zeigt eine der wenigen unabhängigen
Studien zur Materie. Sie stammt von der
britischen Eliteuniversität Cambridge. Deren
Architekturexperten haben dieses Jahr
akribisch die Ergebnisse theoretischer
Bedarfsrechnungen mit dem tatsächlichen
Heizenergieverbrauch von 3400 Wohnhäusern in
Deutschland verglichen.
Das
Ergebnis: In älteren Gebäuden mit geringer
Dämmung lag der tatsächliche Verbrauch an Gas
oder Öl um 30 bis 40 Prozent unter den auf
theoretischer Basis errechneten Werten.
Hingegen wies die Mehrzahl neuer
Niedrigenergiehäuser höhere Verbrauchswerte
auf als kalkuliert. Dies lege nahe, dass "die
Berechnungsmodelle auf falschen Annahmen
basieren", sagt die
Cambridge-Wissenschaftlerin Minna
Sunnika-Blank.
Gedämmtes Haus braucht
sogar mehr Energie - [Klinkermauern sind schon
Wärmedämmung!]
"Ob
Investitionen in die Wärmedämmung durch
Ersparnisse bei den Heizkosten wettgemacht
werden, lässt sich nicht pauschal mit
theoretischen Formeln errechnen", sagt Gerold
Happ, Geschäftsführer des Eigentümerverbands
Haus & Grund. Dies müsse vielmehr im
Einzelfall genau ermittelt werden.
Wo
die Extreme liegen, macht Happ an zwei
Beispielen deutlich: "Bei einem frei stehenden
Klinkerhaus mit Südausrichtung wird eine
zusätzliche Isolierung wenig bringen." Denn
die Ziegelsteine in den Klinkerwänden
speichern auch im Winter tagsüber die
Sonnenwärme und geben sie bis spät in die
Nacht an die Zimmer ab.
Das
zeigt ein Langzeitvergleich eines gedämmten
und eines ungedämmten Mietshauses mit massiven
Ziegelsteinwänden in Hannover durch Jens
Fehrenberg, Professor für Baukonstruktion an
der Hochschule für angewandte Wissenschaft in
Hildesheim. Das gedämmte Haus wies den höheren
Energieverbrauch auf. Eine Dämmung sei
bei Häusern sinnvoll, die in Waldsiedlungen
liegen oder von höheren Gebäuden beschattet
werden, sagt Happ.
Vor Sanierung Rat einholen
Weil
die für 2014 geplanten EnEV-Verschärfungen nur
für Neubauten gelten, stehen Besitzer älterer
Häuser ohnehin nicht unter Zugzwang. Schnell
reagieren müssten hingegen Familien, die sich
ein neues Eigenheim zulegen, aber nicht
zusätzliche Dämmkosten tragen wollen.
Vor
einer Sanierung wiederum sollte zunächst ein
neutraler Architekt oder Energieberater
ermitteln, ob eine verbesserte Isolierung
rentabel ist. Die Kosten für solche Gutachten
betragen je nach Aufwand 300 bis 1400 Euro.
"Allerdings sind manche Gutachter ideologisch
voreingenommen und raten zum Dämmen um jeden
Preis", sagt Happ.
Neutrale
Experte seien daran zu erkennen, dass sie auch
prüfen, ob sich nicht günstiger Heizkosten
einsparen ließen. "Etwa durch eine
Modernisierung der Heizungsanlage", sagt Happ.
Eine moderne Brennwerttherme kostet inklusive
Einbau nur rund 9000 Euro. Gegenüber einem
alten Kessel senkt sie die Heizkosten bei
einem Einfamilienhaus um mehr als 1000 Euro
pro Jahr.
Pfusch am Bau ist Alltag
Wer
zusätzlich dämmen möchte, muss auf eine
korrekte Montage achten. Pfusch ist Alltag auf
deutschen Baustellen, wie der
Bauschadenbericht der Dekra zeigt. Auf 1,4
Milliarden Euro kalkulieren die Experten der
Prüfgesellschaft die jährliche Schadenssumme.
Schützen können sich Bauherren und
Eigenheimsanierer, indem sie die Arbeiten von
Sachverständigen überwachen lassen.
Will
man nachhaltig die Kohlendioxidemissionen
senken, sollte die Wahl der Dämmmaterialien
auf Naturprodukte wie Flachs, Hanf, Schafwolle
oder Kork fallen, sagt der Architekt Karim El
Ansari. "Bei ihrer Herstellung wird weniger
Energie verbraucht als bei Kunststoff- und
Mineralwolldämmungen."
Brandgefahr steigt
Reimund
Stewen, Bausachverständiger und Mitglied im
Vorstand des VPB, nennt einen weiteren Punkt:
die Brandgefahr. Polystyrol, der preiswerteste
und am meisten verwendete Dämmstoff, ist nicht
feuerfest, sondern nur schwer entflammbar.
"Brennt Polystyrol, schmilzt und tropft es von
der Fassade", sagt Stewen. "Diese
undurchdringliche Barriere aus flüssigem
heißem Material behindert die Feuerwehr beim
Löschen und die Bewohner beim Verlassen des
Hauses."
Das bestätigt Albrecht Broemme, der heutige
Präsident des Technischen Hilfswerks (THW) und
frühere Einsatzleiter der Berliner Feuerwehr.
Er erlebte in der Hauptstadt, wie zwei
Menschen ihr Leben verloren, weil die
Wärmedämmung des Mehrfamilienhauses in Brand
geraten war. "Wüssten die Menschen um das
Brandrisiko, würden sie dagegen auf den
Straßen protestieren", sagt Broemme.>
Kommentar
Zuerst denken - dann handeln.
Das hat die Regierung bei der Wärmedämmung
scheinbar gründlich VERGESSEN. Man hätte zum
Beispiel zuerst einmal MODELLVERSUCHE machen
können, dann Grossversuche, und dann erst ein
Gesetz. Wie viel Schimmel und Brände und
Heizöl-Mehrverbrauch brauchts denn noch?
Gruss von einem Logiker.
Michael Palomino, 12.10.2012
19.10.2012: Unbewohntes Haus
gelegentlich lüften
aus: n-tv online: Bau: Bauarbeiten
im Winter: Unbewohntes Haus gelegentlich
lüften
http://www.n-tv.de/ticker/Wohnen/Bauarbeiten-im-Winter-Unbewohntes-Haus-gelegentlich-lueften-article7518056.html
<Osnabrück (dpa/tmn) - Kaltes und
trockenes Winterwetter kann sich positiv auf
trocknenden Putz und neue Mauern auswirken.
Trotzdem ist auch regelmäßiges Heizen und
Lüften wichtig, wenn man ein Haus im Winter
saniert.
Bauherren können im Winter Glück haben: Gibt
es wenig Schnee und Regen, kann die kalte
Winterluft einen Estrich oder neu hochgezogene
Mauern schneller austrocknen, erläutert Sven
Börjesson von der Klimaschutzkampagne «Haus
sanieren-profitieren» der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU). Hausbesitzer
sollten aber ab und zu zusätzlich heizen und
die Räume lüften - gerade, wenn das Gebäude
nicht bewohnt ist. Die Luftfeuchtigkeit in den
Räumen sollte nicht höher sein als 80 Prozent.
Ein Hygrometer helfe, das im Blick zu
behalten.
Ist der Winter aber kalt, können Putze und
Mörtel reißen. Außerdem können Handwerker bei
Frost viele Kunst- und Klebstoffe nicht oder
nur schlecht verarbeiten, erläutert Börjesson.
Quelle: n-tv.de, dpa>
Dach eingestürzt: Es dürfte sich wieder um
ein "modernes" Flachdach gehandelt haben:
Neuquén (Argentinien) 26.10.2012:
Dach von Einkaufszentrum eingestürzt
aus: n-tv online: Notfälle Argentinien:
Dach von Supermarkt stürzt ein - Tote in
Argentinien; 26.10.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Dach-von-Supermarkt-stuerzt-ein-Tote-in-Argentinien-article7579281.html
<Neuquén (dpa) - Beim Einsturz eines
Supermarktdaches sind in Argentinien
mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen.
15 weitere Menschen wurden unter den Trümmern
begraben, meldeten argentinische Medien. Wie
die Tageszeitung «Rio Negro» in ihrer
Onlineausgabe berichtete, hielten sich während
des Unglücks viele Kunden in dem Supermarkt in
der Stadt Neuquén im Süden des Landes auf.
Etwa 200 Polizisten und Feuerwehrleute
versuchen, Verschüttete zu befreien. Es wird
befürchtet, dass es weitere Opfer gibt.
Quelle: n-tv.de, dpa>
Es handelt sich dabei um ein Einkaufszentrum
der "Cooperativa Obrera". Das Dach stürzte
über dem Bereich einer Fleisch- und Wursttheke
ein, wo gerade viele Kunden anstanden.
(http://www.eltribuno.info/salta/216408-Neuquen-se-derrumbo-el-techo-de-un-supermercado.note.aspx).
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9.11.2012: Nebeneinnahmen mit dem
Haus
aus: Welt online: Eigenheim: Wie man mit dem
Haus Geld dazuverdienen kann; 9.11.2012;
http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article110844829/Wie-man-mit-dem-Haus-Geld-dazuverdienen-kann.html
<Vermietung,
Werbefläche, Kulisse: Man muss sein Haus gar
nicht verkaufen, um es zu versilbern.
Zimmer, Dach, Hauswand – alles taugt für ein
paar Euro nebenher. Die Möglichkeiten sind
vielfältig.
Von Harald Czycholl
Die
beste Geldanlage in diesen unsicheren Zeiten
ist das Eigenheim – so predigen es viele
Anlageexperten tagaus, tagein. Klar, denn wenn
Aktien wegen lahmer Konjunktur wieder nach
unten tendieren und niedrige Zinsen gemeinsam
mit der Inflation an festverzinslichen Anlagen
nagen, dann sind Grund und Boden gefühlt ein
regelrechter Fels in der Brandung. Sie stehen
– komme, was da wolle.
Und
Gefahren wie ein entfesselter Staat, der die
Grundsteuer nach oben schraubt oder die
Eigentümer gar zu Zwangshypotheken
verpflichtet, liegen scheinbar in weiter
Ferne.
Private Zimmervermietung
Trotzdem
bleibt eine Immobilie eben immobil. Wer sie zu
Geld machen will, muss ausziehen – und dann?
Haus- und Wohnungsbesitzer können die eigenen
vier Wände jedoch nutzen, um die
Haushaltskasse zu füllen – und zwar, ohne
alles zu verkaufen.
Ob
als private Zimmervermietung, mit Werbeflächen
an der Hauswand oder als Drehort für Film und
Fernsehen – es gibt viele mitunter
ausgefallene Möglichkeiten, sich mit dem
Eigenheim den einen oder anderen Euro
dazuzuverdienen.
Während
"Bed & Breakfast" in Großbritannien quasi
zum Kulturgut geworden ist, war die private
Zimmervermietung in Deutschland lange Jahre
unüblich. Das hat sich in den vergangenen fünf
Jahren gründlich gewandelt: Fast zeitgleich
starteten die Internetportale Wimdu.de und
9flats.de, die Unterkünfte zwischen
Privatpersonen vermitteln. Auch "airbnb"
bietet eine riesige Datenbank mit privaten
Unterkünften.
Drehort für Filme
Immer
mehr Touristen und auch Geschäftsleute suchen
sich im Internet Schlafplätze bei
Privatleuten. Von diesem Trend profitieren
beide Seiten: Der Gast nächtigt günstiger und
zugleich viel persönlicher als im Hotel – und
der Hausherr bekommt Geld für sein ansonsten
ungenutztes Gästezimmer.
"Für
Gastgeber bieten wir eine einfache und sichere
Möglichkeit, ein Zimmer, Apartment oder
Ferienhaus zu vermieten und Geld zu
verdienen", sagt 9flats-Chef Stephan
Uhrenbacher. Je nach Wohnlage können Haus-
beziehungsweise Wohnungseigentümer zwischen 30
und 60 Euro berechnen. In Ballungsräumen wie
Frankfurt oder München ist – vor allem zu
Messezeiten – auch mal mehr drin.
Das
ist aber längst nicht die einzige Möglichkeit,
die eigenen vier Wände zum Geldverdienen zu
nutzen. Denn egal ob Etagenwohnung oder
Reihenhaus, Villa oder Kleingarten, Kellerraum
oder Schuppen – auch die Produktionsfirmen von
Kino- und Fernsehfilmen sind ständig auf der
Suche nach Objekten, die sich als Drehort
eignen. Die jeweiligen Eigentümer können damit
vortrefflich Geld verdienen: Der Verdienst pro
Drehtag beträgt bis zu einer Monatsmiete – ein
lukratives Geschäft.
Parkplätze in Städten
begehrt
Den
Kontakt zwischen Eigentümer und
Produktionsfirmen stellen sogenannte
Location-Agenturen wie beispielsweise
inter-location.de oder mediamotiv.de her. "Wir
suchen alles, von der Studentenwohnung bis zum
Schlösschen", sagt mediamotiv-Gründerin
Antonia Haacke. Eigentümer können sich auf den
Internetseiten der Agenturen kostenlos
registrieren.
Neben
dem Glück, genau das Objekt zu besitzen, das
gerade für eine Filmproduktion benötigt wird,
gibt es eine weitere erforderliche
Voraussetzung für den Erfolg: ausreichend
Parkraum für das ganze Produktionsteam rund um
das Objekt.
Apropos
Parkraum: Insbesondere in Großstädten sind
Parkplätze echte Mangelware und sehr begehrt.
Einen nicht benötigten Parkplatz zu vermieten
kann sich also durchaus lohnen. Hilfe dabei,
einen entsprechenden Interessenten zu finden,
bietet das Online-Portal parkplace.de: Dort
kann man seinen Parkplatz anbieten – entweder
auf Zeit, wenn man gerade im Urlaub ist, oder
auch unbegrenzt, wenn der Stellplatz generell
nicht gebraucht wird.
Dach an Solarunternehmen
vermieten
Eine
weitere Zuverdienstmöglichkeit bietet das
Dach: Man kann es nämlich auch vermieten – und
zwar an Solarunternehmen, die dort eine
Fotovoltaikanlage betreiben möchten. So lassen
sich regelmäßige und langfristige Erträge
erzielen. Der große Vorteil gegenüber einer
auf eigene Faust betriebenen Solaranlage: Man
kann von der Rendite des auf diese Weise
produzierten Stroms profitieren, ohne selbst
ins Risiko zu gehen.
Das
nötige Eigenkapital für die Paneele müssen
schließlich andere aufwenden. Laut Angaben der
Bausparkasse Schwäbisch Hall lässt sich auf
einem durchschnittlichen Einfamilienhaus eine
40 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage
installieren. Realistisch dafür sind
Mieteinnahmen von rund 160 Euro pro Jahr –
über die 20-jährige Laufzeit der Anlage erhält
der Hauseigentümer so immerhin 3200 Euro.
Hauswand als Werbefläche
Und
auch eine schnöde, weiße Hauswand kann eine
lukrative Geldquelle werden – indem man sie
als Werbefläche vermietet. Das ist vor allem
für Haus- und Grundstücksbesitzer interessant,
die eine freie Gebäudefassade in Sichtweite
einer Bahnstrecke, einer viel befahrenen
Straße oder gar einer Autobahn haben.
Kontakt
zu interessierten Unternehmen oder etwa
Versicherungsgesellschaften lässt sich
beispielsweise über ein Zeitungsinserat
("Hausfront als Werbefläche zu vermieten")
oder auch ein persönliches Anschreiben
herstellen.
Die
Einkünfte, die sich auf diese Weise erzielen
lassen, variieren allerdings stark: Sie sind
abhängig von der Lage des Objekts, der Größe
der Werbefläche und natürlich vom Werbenden.
Daher gilt es, möglichst mehrere Angebote
einzuholen – um dann die lukrativste Offerte
in einen Werbe-Mietvertrag umzuwandeln.
Zumindest über Rabatt lässt sich mit manchem
Kaminofenlieferanten oder Baumarkt verhandeln,
sofern der Grundstückseigentümer ein
entsprechendes Werbeschild an seinem Zaun
duldet.
Mehr Energie erzeugen als
verbrauchen
Wer
neu baut, sollte zudem über ein sogenanntes
Plusenergiehaus nachdenken. Zwar müssen
Bauherren dafür tiefer in die Tasche greifen
als für gewöhnliche Häuser – die Kosten liegen
etwa 25 bis 30 Prozent höher.
Aber
langfristig rechnet sich der höhere Preis,
denn ein Plusenergiehaus ist ein Kraftwerk: Es
erzeugt mehr Energie, als es verbraucht. Der
Verbrauch an Heizenergie lässt sich dank
moderner Technik auch in herkömmlichen
Eigenheimen drastisch senken.
Bei
der KfW gibt es auch für die nachträgliche
Umrüstung zinsgünstige Kredite. Die Technik
hat sich zuletzt schnell gewandelt. Kombiniert
mit Fotovoltaik und speziellen Baustoffen
können Ingenieure und Architekten
Plusenergiehäuser selbst in Regionen
realisieren, die von der Sonne nicht verwöhnt
sind.
Quelle: dapd>
4.12.2012: Schneeräumung von
Solaranlagen nicht mit spitzen
Gegenständen - Schneeräumung von
Ziegeldächern
aus: n-tv online: Wohnen
Energie Winter RatgeberSchnee von Solaranlage
nicht mit spitzem Gerät räumen; 4.12.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Wohnen/Schnee-von-Solaranlage-nicht-mit-spitzem-Geraet-raeumen-article9687651.html
<Berlin (dpa/tmn) - Wenn viel schneit
fällt, können sich Schneeansammlungen auf
dem Hausdach bilden, die abgetragen werden
müssen. Besonders wenn Solarpaneele mit im
Spiel sind, sollte man dabei besondere
Vorsicht walten lassen.
Haben Solaranlagen auf dem Dach eine Neigung
von mehr als 30 Grad, kann der Schnee
abrutschen. Alle anderen Anlagen sollten
regelmäßig geräumt werden, rät der
Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft in Berlin. Doch die
Besitzer sollten nicht selbst auf das Dach
steigen, sondern versuchen, etwa mit einem
Besen den Schnee vom Fenster aus
wegzuschieben. Der Gegenstand sollte
allerdings keine scharfen Kanten haben, da
diese die empfindlichen Module beschädigen
können.
Auch von den Dachziegeln muss Schnee unter
Umständen geräumt werden. Denn eine zehn
Zentimeter dicke Schicht könne abhängig vom
Grad der Vereisung und dem Wassergehalt
durchaus mehr als 100 Kilogramm pro
Quadratmeter wiegen, erläutert der
Gesamtverband. Wer unsicher ist, wie viel sein
Dach trägt, sollte einen Dachdecker oder die
Feuerwehr fragen. Auch hierbei sollte man
nicht selbst auf das Dach steigen.
Quelle:
n-tv.de , dpa>
8.12.2012: Die Bauverträge sind zum
Teil sehr mangelhaft - fehlende Keller,
fehlende Malerarbeiten, Wasseranschlüsse
etc.
aus: Welt online: Explodierende Kosten: 97
Prozent aller Bauverträge haben schwere
Mängel; 8.12.2012;
http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article111880259/97-Prozent-aller-Bauvertraege-haben-schwere-Maengel.html
<Kein Keller, keine
Malerarbeiten, kein Wasseranschluss: Bei
vielen als "schlüsselfertig" verkauften
Immobilien müssen Bauherren viel Geld
nachschießen. Das Problem sind
undurchsichtige Verträge.
Von Susanne Osadnik
Jeder
Bauherr weiß, dass es auf dem Weg zum eigenen
Heim durchaus Hürden zu überwinden gilt. Aber
kaum jemand rechnet damit, dass schon mit
Abschluss des Bauvertrags der Grundstein für
viele Probleme gelegt wird. Sollte man aber.
Was
Bau-Experten seit langem monieren, bestätigt
jetzt eine aktuelle Studie des Instituts
Privater Bauherren: Fast alle Bauverträge (97
Prozent), die private Bauherren hierzulande
mit Generalunternehmen oder Bauträgern
abschließen, haben gravierende Mängel. Und
damit kann es für die Häuslebauer erheblich
teurer werden als gedacht.
Komplettanbieter
argumentieren in ihren Werbebroschüren gerne
mit der Kostensicherheit, die der Kauf eines
ihrer Objekte mit sich bringt. Doch das
erweist sich in den meisten Fällen als
schlicht falsch. Denn häufig tauchen
wesentliche Leistungen, die mit einem Hausbau
einhergehen, gar nicht im Vertrag auf.
Das
verfälscht den tatsächlichen Endpreis des
gesamten Bauvorhabens. So mancher Bauherr
erlebt böse Überraschungen mit seinem
vermeintlich "schlüsselfertigen" Haus.
"Unerwartete Zusatzausgaben aufgrund
unvollständiger Leistungsbeschreibungen sind
üblich", sagt Thomas Penningh, Präsident des
Verbands Privater Bauherrn (VPB). Unakademisch
heißt das: Es wird immer und überall
getrickst.
Keine Anschlüsse, kein
Keller
In schöner Regelmäßigkeit
werden Leistungen wie der Erdaushub der
Baustelle "vergessen", oder auch die
Hausanschlüsse nicht mit eingerechnet, weil
die ja eigentlich dem Tiefbau zuzuordnen
seien, reden sich viele Anbieter heraus. Sie
böten schließlich nur den kompletten Bau des
Hauses an sich an. Ohne Hausanschlüsse ist ein
Haus aber nicht bezugsfertig, stellen
Fachleute immer wieder klar.
Anschlüsse
für Wasser, Elektrik, Telekommunikation und
Gas oder beispielsweise Erdwärme müssen aber
nicht selten extra aufgebracht werden und
belaufen sich auf bis zu 50.000 Euro. Allein
die Erdwärmebohrungen können bei einem
Einfamilienhaus mit 8000 bis 15.000 Euro zu
Buche schlagen.
Die
Kalkulation dafür im Vorfeld ist schwierig,
weil niemand genau weiß, wie tief gebohrt
werden muss. Da sind die Generalanbieter froh,
wenn sie das nicht auch noch am Hals haben,
weiß Martin Wüstefeld. Der Bauingenieur kennt
die Finessen und Tücken, die viele Bauverträge
der vermeintlich "schlüsselfertigen"
Kompakt-Anbieter beinhalten, aus langjähriger
Erfahrung als Bausachverständiger.
"Das
Hauptargument für die mangelhaften Bauverträge
sind immer dieselben", sagt Wüstefeld. "Wir
lassen das alles aus den Verträgen raus, weil
es die anderen ja auch machen, heißt es meist.
Sonst wären die Angebote ja nicht mehr
vergleichbar."
So
aber vergleichen die Kunden nur
Vertragsgerippe miteinander, ohne zu ahnen,
dass sie eine "unvollständige" Immobilie
gekauft haben. "Häufig erfahren die
Vertragspartner erst auf Nachfrage, dass das
Haus keinen Keller hat", sagt Wüstefeld. "Für
viele Menschen gehört der Keller automatisch
zu einem Haus dazu. Das ist aber längst nicht
mehr so." Wer zusätzlich einen Keller einbauen
lassen will, ist noch einmal mit bis zu 50.000
Euro dabei.
Das Problem mit dem
Änderungsvorbehalt
Weiteres
Ärgernis vieler Bauherrn: Der teils stark
reduzierte Leistungsumfang der Kompaktangebote
wird noch verstärkt durch zahlreiche so
genannte Änderungsvorbehalte innerhalb der
Bauverträge, die laut VPB-Studie in 76 Prozent
der Fälle enthalten waren.
Rund
60 Prozent der untersuchten Verträge boten gar
den vereinbarten Festpreis nur bis zum Ablauf
einer bestimmten Frist an, er konnte
anschließend geändert werden. "Selbst wenn
Preisanpassungsklauseln vereinbart waren, sind
sie häufig durch unzulässige
Vorbehaltsregelungen wieder konterkariert
worden", heißt es in der Studie.
Neben
dem Festpreis einer Immobilie ist bislang auch
der fixe Einzugstermin immer einer der
wichtigsten Gründe für Bauherrn gewesen, sich
für ein schlüsselfertiges Objekt zu
entscheiden. Immerhin gut 90 Prozent aller
Bauherrn in Deutschland verlassen sich
heutzutage darauf, dass ihnen das Haus zu
einem bestimmten Zeitpunkt zum Bezug bereit
steht.
Aber
auch dort wird getrickst, wo es nur geht:
Statt eines konkreten Termins wird in der
überwiegenden Zahl der Fälle nur von Wochen
oder Monaten gesprochen. Strafen für
verzögerte Fertigstellungen sehen die meisten
Verträge gar nicht vor. Nur in 26 Prozent der
Fälle wurden gemäß der VPB-Studie
Vertragsstrafen vorgesehen.
Und
die fielen auch noch sehr moderat aus. "Sehr
häufig wird nur von einem voraussichtlichen
Einzugstermin gesprochen", sagt der
Bausachverständige Wüstefeld. "Da das kein
rechtssicherer Begriff ist, kann man auch
niemanden haftbar machen, wenn es dann zum
avisierten Zeitpunkt nicht klappt."
Keine Malerarbeiten
Ein
weiterer Klassiker aus Sicht der Baupraktiker
ist in den vergangenen Jahren auch das
Aussparen von Malerarbeiten gewesen. Das
machte so manches Angebot preislich noch
attraktiver - birgt aber jede Menge
Folgekosten für die Bauherren, die sich
darüber gar nicht im Klaren sind.
"Als
Privatmann denkt man nicht daran, dass bei
Neubauten auch Außenanstriche notwendig sind,
etwa bei den Dachüberständen", so Wüstefeld.
"Oder auch im Haus, wo beispielsweise die
innen liegenden Treppen einen Erstanstrich
benötigen." Und zwar von der Unterseite. Dafür
braucht man Gerüste. Inklusive Farbe kommen
dafür viele tausend Euro auf den
Eigenheimbesitzer zu.
Beim
VPB ist man sicher, dass angesichts dieser
Fülle an Mängeln in den Bauverträgen die
Politik gefragt ist, etwas zum Schutze von
privaten Bauherren zu unternehmen. Denn diese
seien die Hauptauftraggeber der
mittelständischen Bauwirtschaft.
"Gerade
deshalb ist es wichtig, dass Privatleute, die
in der Regel mit einem Haus die größte
Investition ihres Lebens planen, nicht durch
ungenügenden Verbraucherschutz zur Aufgabe
ihrer Baupläne gezwungen werden", fordert
VPB-Präsident Penningh.
Verbraucherschützer raten
schon heute auf Nummer sicher zu gehen und
jeden Bauvertrag vor dem Unterzeichnen von
einem Fachmann prüfen zu lassen. Architekten
oder Bauingenieure der Bauverbände können das
genauso wie freie Projektsteuerer. Die Analyse
und Aufschlüsselung des Vertragswerks gibt es
schon für 200 bis 250 Euro.>
=====
28.12.2012: <Stiftung Warentest: Nur
jeder zweite Rauchmelder «gut»>
aus: n-tv online; 28.12.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Stiftung-Warentest-Nur-jeder-zweite-Rauchmelder-gut-article9866371.html
<Berlin (dpa) - Rauchmelder können Leben
retten. In einer Untersuchung der Stiftung
Warentest hat jedoch nur jeder zweite mit dem
Urteil «gut» abgeschnitten. Der Alarm eines
der 16 getesteten Rauchmelder sei deutlich zu
leise gewesen, heißt es im aktuellen
Januar-«Test»-Heft. Zwei Rauchmelder
funktionierten weit vor Ende der versprochenen
Lebensdauer nicht mehr. Am besten waren Melder
mit Langzeitbatterie.
Quelle: n-tv.de , dpa>
========
Österreich 8.5.2013: Alte, nicht
gewartete Elektroanlagen sind eine hohe
Brandgefahr, mit Todesfolge -
falsch installierte Systeme, schwache
Leitungen oder brüchige Kontaktteile -
"E-Check" alle 10 Jahre gefordert
aus: Der Standard online: Hohe Brandgefahr
durch veraltete Elektroanlagen; 8.5.2013;
http://derstandard.at/1363710299069/Brandgefahr-durch-veraltete-Elektroanlagen
<"Bei Gasthermen ist es ganz normal, dass
man sie überprüfen lässt, bei
Elektroinstallationen aber leider nicht",
bedauert man in der Wiener Landesinnung.
Nicht gewartete Installationen fordern
jährlich Dutzende Todesopfer - Wiener
Elektroinnung fordert verpflichtende
"E-Checks" alle zehn Jahre.
In Österreichs Haushalten kommt es jährlich zu
etwa 8.000 Bränden. 35 Prozent davon werden
durch elektrischen Strom verursacht. "Feuer
durch veraltete Elektroanlagen fordern
jährlich bis zu 50 Todesopfer und verursachen
einen Sachschaden in Höhe von 100 Millionen
Euro", erklärte der Präsident des Instituts
zur Förderung von Brandschutz und Sicherheit
(IFBS), Friedrich Perner, am Dienstag bei
einer Pressekonferenz in Wien.
Unbekannte Gefahr
Dabei würden überdies nur jene Opfer
gezählt, die direkt am Brandort verstorben
sind. "Zählt man jene mit, die den
Spätfolgen wie Verbrennungen oder
Rauchgasvergiftungen erliegen, erhöht sich
die Zahl auf 80 bis 100 Tote pro Jahr", so
Perner.
Dabei wären Feuer aufgrund veralteter
Anlagen in fast allen Fällen zu vermeiden.
"Viele Bewohner merken nichts davon,
schweben aber dennoch in latenter Lebens-
und Brandgefahr. Vor allem in älteren
Wohneinheiten sind die Elektroanlagen
durch den erhöhten Strombedarf stark
belastet", warnte der Experte Gottfried
Rotter. Falsch installierte Systeme,
schwache Leitungen oder brüchige
Kontaktteile vergrößern das Risiko.
Vermieter muss kontrollieren lassen
"Bei sicherheitsrelevanten Themen darf
man nicht wegschauen. Bei Gasthermen ist
es ganz normal, dass man sie überprüfen
lässt, bei Elektroinstallationen aber
leider nicht. Die Konsumenten gehen mit
diesem Thema zu leichtfertig um. Das gilt
es zu ändern", meinte der stellvertretende
Landesinnungsmeister Christian Bräuer.
Dabei verpflichtet die
Elektrotechnik-Verordnung aus dem Jahr
2010 den Wohnungseigentümer, bei einer
Neuvermietung die Elektroanlage überprüfen
zu lassen und etwaige Schäden zu
reparieren. "Viele Mieter wissen gar
nicht, dass sie das Recht auf Kontrolle
einfordern können. Der erste Schritt ist
es also, die Konsumenten aufzuklären",
sagte Perner.
Verpflichtende Checks gefordert
Weiters fordert die Innung verpflichtende
E-Checks alle zehn Jahre. In der Schweiz
habe sich dieses Modell bereits bewährt.
(APA/red, 6.5.2013)>
=====
17.5.2013: Deutschland schreibt
ab 2021 Neubauten als
Niederigenergiehäuser vor
aus: Deutschland: Nur noch
Niedrigstenergiehäuser ab 2021; 18.5.2013;
http://derstandard.at/1363711401476/Deutschland-Nur-noch-Niedrigstenergiehaeuser-ab-2021
<Bundestag verabschiedete
Änderung des Energieeinsparungsgesetzes
- Für Neubauten der öffentlichen Hand
gilt Verpflichtung schon ab 2019.
Private Bauherren in Deutschland müssen
ihre eigenen vier Wände ab dem Jahr 2021
mindestens als Niedrigstenergiegebäude
planen. Das sieht die vom Bundestag in der
Nacht zum Freitag verabschiedete Änderung
des Energieeinsparungsgesetzes vor. Für
Neubauten der öffentlichen Hand gilt diese
Verpflichtung schon ab 2019. Der
Energiebedarf von Niedrigstenergiegebäuden
muss sehr gering sein und soll, soweit
möglich, zu einem ganz wesentlichen Teil
durch erneuerbare Energien gedeckt werden.
Die Energieeffizienz von Gebäuden
soll künftig auch besser kontrolliert
werden. So ist ein unabhängiges System
für Stichproben vorgesehen. Außerdem
sollen Energiekennwerte in Verkaufs-
und Vermietungsanzeigen angegeben
werden. Hintergrund der
Gesetzesänderung ist eine
EU-Richtlinie, wonach die
Energieeffizienz im Gebäudebereich
weiter gesteigert und die Information
durch die sogenannten Energieausweise
verbessert werden soll. (APA,
17.5.2013)>
========
31.5.2013:
Hochwasserschaden: Fotos machen,
Zeugen suchen, und erst dann
aufräumen
aus: n-tv online; 31.5.2013;
http://www.n-tv.de/ratgeber/Hochwasserschaeden-nicht-schnell-beheben-article10740076.html
<Beweismaterial sichern Hochwasserschäden
nicht schnell beheben.
Nach einem Hochwasser machen
sich Betroffene manchmal so schnell es
geht ans Aufräumen. Erwarten sie Geld
von der Versicherung, sollten sie
aufpassen, dass sie dabei keine
Beweise vernichten.
Hochwasserschäden müssen
Betroffene ihrer Versicherung
melden. Dabei müssen sie nachweisen,
dass tatsächlich das Wasser die
Ursache dafür war. Deshalb gilt:
nicht aufräumen, Schäden
fotografieren und Zeugen suchen.
Wenn Hochwasser Gegenstände
beschädigt, sollten diese nicht sofort
weggeworfen werden. Besser ist es, sie
erst einmal zur Seite zu räumen, rät
Bianca Boss vom Bund der Versicherten
(BdV). "Wenn man in seinem Aufräumwahn
alles schon wegschmeißt, hat man
natürlich ein Problem." Können die
Schäden nicht unrepariert bleiben,
sollte der Besitzer sie fotografieren
oder filmen. Nachbarn könnten als
Zeugen dienen.
Bei Hochwasser, wie derzeit nach dem
anhaltenden Regen in vielen Teilen
Deutschlands, müssen Betroffene die
Schäden am Haus oder auf dem
Grundstück unmittelbar der
Versicherung melden. Machen sie das
schriftlich, sollten sie ein
Einschreiben mit Rückschein nutzen,
rät der (BdV). "Denn Sie müssen auch
beweisen, dass Sie die Schäden so
schnell wie möglich gemeldet haben",
sagt Boss. Ein Telefonanruf sei im
Zweifelsfall schwer nachzuweisen.
Nicht ruhig zusehen
Boss weist darauf hin, dass der
Versicherungsnehmer immer auch eine
Schadenminderungspflicht hat. "Ich
darf auch nicht ganz ruhig zusehen,
wie weiter Wasser in mein Haus
fließt." Er muss etwa zerbrochene
Fenster abdichten oder Hausrat im
Keller in Sicherheit bringen, wenn das
ohne Gefahr möglich ist.
Die
Hausratversicherung kommt für alle
Schäden an beweglichen
Gegenständen im Haus auf. "Das ist
grob gesagt alles, was man bei einem
Umzug mitnehmen kann." Die
Wohngebäudeversicherung übernimmt
Schäden am Gebäude wie
durchnässte Mauern. Allerdings müsse
der Versicherungsnehmer bei beiden
Verträgen eine Erweiterung des
Schutzes auf Elementarschäden
vereinbart haben, damit die
Versicherung bei Hochwasser zahlt.
Diese Versicherung bietet Schutz vor
Schäden durch Naturgewalten, die nicht
selten einen Totalverlust zur Folge
haben. Dafür wird eine zusätzliche
Elementarschadenversicherung benötigt.
Gegen Elementarschäden sollte sich
jeder Hausbesitzer versichern, selbst
wenn das Haus nicht in einem
Gefährdungsgebiet steht. Die
Versicherungssumme sollte so gewählt
werden, dass keine Unterversicherung
auftritt.
Quelle: n-tv.de , dpa>
Beispiel von "Nachnutzung" und
Metamorphosen
16.9.2013: Intelligente
Ideen, wenn eine Tanke nicht mehr
läuft - der Umbau von Tankstellen:
Künstleratelier, Restaurant,
Medikamentendepot etc.
Künstleratelier, Autohaus, Werkstatt,
Blumenmarkt, Restaurant,
Drogeriemarkt, Bäckerei,
Medikamentenlager, Kunsttankstellen
aus: Der Standard online: Ein Leben
nach dem Zapfsäulentod; 16.9.2013;
http://derstandard.at/1378249102653/Ein-Leben-nach-dem-Zapfsaeulentod
<Wojciech
Czaja, 16.
September 2013, 11:14
1500 Tankstellen sind in den
letzten 25 Jahren in Österreich
verschwunden. Gewerbetreibende
nutzen die attraktive Widmung
und Bewilligung für ihre Zwecke.
[Künstleratelier in
Berlin-Schöneberg]
Unter dem Flugdach wachsen Farne
und Bambus, im Wasserbecken
schwimmen Seerosen und Iris, und
aus dem Kies kämpfen sich wacker
Glockenblumen, Fingerhut und
Lilien nach oben. Das Künstleratelier
in Berlin-Schöneberg erinnert
nicht von ungefähr an eine
Fünfzigerjahre-Tankstelle. Der
Eindruck trügt nicht: Bis in die
Neunzigerjahre wurden hier Benzin
und Diesel verkauft. Die
Zapfsäulen und Kraftstofftanks
sind längst Geschichte, Haus und
Dach jedoch sind geblieben und
verleihen dem preisgekrönten
Projekt sein unverwechselbares
Ambiente.
Auch in Österreich hat der
Rückgang der Mineralölbranche zu
zahlreichen Schließungen und
Umbauten geführt. Waren es 1988
noch etwa 4000 Tankstellen, an
denen man seinen leergefahrenen
Tank wieder auffüllen konnte, sind
es laut Wirtschaftskammer
Österreich (WKO) heute nur noch
2503 (Stand Dezember 2012). Und
die Tendenz ist weiterhin fallend.
Manche Marken sind bereits völlig
vom Markt verschwunden, andere
kämpfen nach wie vor ums
Überleben.
Shops und Gastronomie
"Im EU-Durchschnitt liegen die
Treibstoffkosten im unteren
Drittel, und das wirkt sich
natürlich auch auf die Margen
aus", sagt Peter Klemens,
Geschäftsführer der Fachgruppe
Garagen und Tankstellen der
Wirtschaftskammer Wien. Während
die Tankstellenbetreiber vor der
Jahrtausendwende noch acht bis
zehn Cent pro Liter Kraftstoff
erwirtschafteten, sind es heute
nur noch drei bis fünf Cent. "Mit
dem reinen Verkauf von Benzin oder
Diesel kann man heute kaum noch
überleben. Zusätzliche
Geschäftsfelder wie etwa
Tankstellenshop, Gastronomie,
Waschstraße oder Service-Box sind
unverzichtbar geworden."
Doch auch dann ist das
wirtschaftliche Überleben noch
lange nicht gesichert. Manche
Betreiber wie etwa OMV
haben sich daher auf zwei Schienen
spezialisiert und bieten neben den
hochwertigen OMV-Tankstellen auch
viele billigere, weil unbemannte
Diskontautomaten an, in diesem
Fall Avanti, an denen man mit
Plastikgeld bezahlt. Wenn auch
dieses Konzept nicht den
gewünschten Umsatz abwirft, dann
hilft nur noch eines: Schließung.
Semmeln und Tablettenlager
[Autohaus, Werkstätte,
Blumenmarkt, Restaurant,
Drogeriemarkt, Bäckerei,
Medikamentenlager]
"Die Nachnutzung alter
Tankstellen hängt sehr stark vom
Standort und von der
Verkehrsfrequenz ab", erklärt
Klemens. "In attraktiven Lagen
entstehen oft autonahe
Einrichtungen wie etwa Autohäuser
und Werkstätten, manchmal auch
Blumenmärkte oder
Gastronomiebetriebe, in weniger
attraktiven Lagen bleibt den
Betreibern oft keine andere
Möglichkeit als der Rückbau der
Immobilie und die Aufkündigung des
Pachtvertrags beziehungsweise der
Grundstücksverkauf."
Tankstellen erlebten hierzulande
schon die verschiedensten
Metamorphosen: in Wien-Floridsdorf
zur Werkstätte (siehe Foto links
oben), in Bruck an der Leitha zum
Autohaus, am Semmering zum
Drogeriemarkt, am Ötscher zur
Bäckerei, in der Hinterbrühl zum
Medikamentenlager für einen
Apotheker. In Wien-Simmering wich
eine Tankstelle einem geförderten
Wohnbau mit 116 Wohnungen, und in
Traunkirchen soll auf einem
ehemaligen Tankstellengrundstück
sogar ein Motel entstehen. Auch
die Kunst zieht es zur leeren
Zapfsäule: In Wien sind in
Hietzing und Ottakring zwei
sogenannte "Kunsttankstellen"
entstanden.
Attraktive Wege
"Die grundsätzliche Frage ist, ob
man die Baulichkeiten erhält oder
nicht", meint Wolfgang Schmitzer.
Gemeinsam mit seinem Partner Karl
Schiretz hat sich der Wiener
Unternehmer, früher selbst in der
Mineralölbranche tätig, auf die
Verwertung von aufgelassenen
Tankstellen spezialisiert. Sein
Unternehmen Side Projekt
Immobilienmanagement GmbH mit Sitz
in Wien hat bisher rund 40
Tankstellentransformationen
abgewickelt - rund die Hälfte
davon unter Beibehaltung von
Flugdach und Zapfsäulencharme.
"Es spricht vieles dafür, die
Baulichkeit zu erhalten", so
Schmitzer. "Ein
Tankstellengrundstück verfügt über
Kfz-Stellplätze sowie über Zu- und
Abfahrten. Bei jedem anderen
Projekt müssen solche
Einrichtungen erst ein aufwändiges
Widmungs- und
Bewilligungsverfahren
durchlaufen." Auch Thomas Joch,
Referent der Baupolizei für
Besondere Bauvorhaben (MA 37 BB),
bestätigt auf Anfrage des
STANDARD: "Wenn es einen
bestehenden Konsens für
Verkehrswege und Stellplätze gibt,
so bleibt dieser bei einer
Neunutzung des Gebäudes aufrecht.
Das macht die Tankstellen für
viele Gewerbetreibende attraktiv."
500 Tankstellen zu viel
Noch ist der österreichische
Markt nicht konsolidiert. Während
in Deutschland auf eine Tankstelle
knapp 5500 Einwohner entfallen,
gibt es in Österreich eine
Tankstelle pro 3200 Einwohner. Das
ist laut Side-Geschäftsführer
Wolfgang Schmitzer noch immer viel
zu viel: "Ich rechne damit, dass
in den kommenden Jahren noch etwa
500 Tankstellen werden schließen
müssen." In den betroffenen
Konzernen sieht man das anders.
Man spricht von "bereits
abgeschlossener Netzoptimierung"
und "bereits erfolgter
Konsolidierung".
"Die Netzbereinigung in
Österreich wurde bereits vor
einigen Jahren abgeschlossen",
heißt es etwa bei Shell, das heute
260 Stationen in Österreich
betreibt. Und Alois Wach,
Tankstellenleiter Österreich und
Deutschland bei der OMV, die 230
Vollwert-Tankstellen und 130
Avanti-Automatenstandorte
betreibt, gibt zwar zu bedenken,
"dass wir in Österreich unter
einer doppelt so hohen
Tankstellendichte wie etwa in
Deutschland leiden", doch auch
hier sei das Tankstellennetz
stabil. "Wir sind bereits
konsolidiert", so Wach. Mit den
Einschätzungen der
Wirtschaftskammer und des
Tankstellenbetreibers Side decken
sich diese Aussagen nur wenig.
"Das ist nicht unser Ding"
Und? Gibt es ein Leben nach dem
Tankstellentod? "Nein, denn in der
Regel trennt sich Shell im Falle
einer Auflassung sowohl von der
Tankstelle als auch vom
Grundstück." Und in der OMV heißt
es klar und deutlich: "Wir sind
eine Mineralölfirma und kein
Maklerunternehmen und auch keine
Immobilienfirma. Das ist nicht
unser Ding. Wenn wir einen
Standort aufgeben, dann verlassen
wir ihn ganz." Warum die
Mineralölkonzerne die meist sehr
attraktive Lage der Benzin- und
Dieselliegenschaften nicht
erkennen und nutzen sollen, ist
für Side-Chef Wolfgang Schmitzer
unverständlich. "Da schlummern
enorme Potenziale."
Einzig bei der Julius Stiglechner
GmbH & Co KG, die die
Eigenmarke IQ sowie Shell unter
Vertrag betreibt, ist man einer
tankstellenfremden
Immobilienverwertung gegenüber
nicht abgeneigt: "Zur Auflassung
von Standorten kommt es immer
wieder", sagt Elsa
Dutzler-Stiglechner auf Anfrage
des STANDARD. "Meistens stehen
unsere Stationen auf Miet- und
Pachtgründen, aber im
Eigentumsfall ist eine Verwertung
der Liegenschaft natürlich nicht
unattraktiv. Der Immobilienwert
der meisten Grundstücke ist sehr
hoch. Auch ohne Zapfsäule. Dessen
sind wir uns bewusst."
Schätzungen der WKO zufolge
werden durch das
Tankstellensterben in den
kommenden Jahren allein in Wien
135.000 Quadratmeter
Grundstücksfläche frei werden. Das
entspricht der Fläche von 20
Europacup-Fußballfeldern.
(Wojciech Czaja, DER STANDARD,
14.9.2013)>
Deutschland und Aargau
30.9.2013: Einbruchsichere
Häuser mit Label
aus: 20 minuten online:
Pilotprojekt: Einbruchssichere
Häuser sollen Label erhalten;
30.9.2013;
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/25424042
<von
Samuel Hufschmid -
In Deutschland bezahlen
Hausbesitzer tiefere
Versicherungsprämien, wenn sie
ihre Häuser ausreichend gegen
Einbruch geschützt haben. Nun
testet auch der Kanton Aargau
das Konzept.
In Deutschland haben sich die
Versicherungen und die
Präventionsstelle der Polizei zum
«Netzwerk Zuhause sicher»
zusammengeschlossen.
Hauseigentümer, die ihre Häuser
genügend gegen Einbruch gesichert
haben, erhalten eine
Präventionsplakette und einen
Rabatt auf die
Hausratsversicherung. Die
geforderten Massnahmen umfassen
Sicherheitstechnik und
Rauchmelder, eine gut lesbare
Hausnummer und ein Telefon in der
Nähe des Betts.
Das
bedeuten die
Gaunerzinken
«Das deutsche System ist
hervorragend», sagt der Leiter
der polizeilichen
Beratungsstelle Aargau, Rolf
Mohn. Vor einem Jahr hat er in
seinem Kanton einen Pilotversuch
mit einem Gütesiegel in Form
eines Aufklebers gestartet. «Der
Siegel geht an Hauseigentümer,
die eine Sicherheitsberatung in
Anspruch genommen und die
vorgeschlagenen Verbesserungen
umgesetzt haben», so Mohn. Ein
halbes Dutzend Kleber seien seit
Einführung verteilt worden -
weniger als erwartet. «Trotzdem
ist der Versuch ein Erfolg, denn
mehrere weitere Kantone sowie
Sicherheitsverbände sind dadurch
auf das Thema aufmerksam
geworden.» Was noch fehle, seien
Förderbeiträge, beispielsweise
durch die Versicherungen.
Das Interesse der Versicherer
scheint jedoch geweckt, wie eine
kurze Umfrage bei den grössten
Schweizer Hausratversicherern
zeigt. «Wir kennen die
Diskussion um solche
Sicherheitslabels und verfolgen
sie gespannt», sagt Tanja Roth,
Sprecherin der Mobiliar. Bereits
heute würden Rabatte von 30
Prozent auf die Einbruchprämie
gewährt, wenn eine Alarmanlage
und oder mechanische
Sicherheitseinrichtungen nach
gewissen Kriterien vorhanden
seien. Auch die AXA Winterthur
kann sich ein System mit
Sicherheitsplaketten vorstellen.
Reaktionen aus der Politik
Die Schwyzer SP-Kantonsrätin
Erika Weber hat Anfang August
ein Postulat zum Thema
eingereicht und fordert die
Regierung zum Handeln auf.
Insbesondere soll abgeklärt
werden, ob ein Sicherheitslabel
für gut geschützte Häuser
eingeführt werden soll. Die
Antwort der Regierung steht noch
aus.
In Holland, wo der
Einbruchschutz sogar in der
Bauverordnung verankert ist und
Versicherungen Hausbesitzern
zwingend Prämienreduktionen
gewähren, wurden grosse Erfolge
erzielt. Bei nachgerüsteten
Häusern konnte das
Einbruchsrisiko mit Einführung
der Sicherheitsplakette um 80
Prozent, bei Neubauten sogar um
97 Prozent gesenkt werden.>
Belgien 15.11.2013:
Ein Baumhaus - ein Haus mit
einem Baum drin
aus: Tagesanzeiger online: Ein
Haus, in dem ein Baum wächst;
15.11.2013;
http://blog.tagesanzeiger.ch/sweethome/index.php/47813/ein-haus-in-dem-ein-baum-waechst/
<Marianne Kohler am Freitag
den 15. November 2013
Ein wenig wie im Märchen ist es
schon, wenn ein Baum im Haus
wächst. Die Architekten De Vylder
Vinck Taillieu liessen
dies mit ihrem Haus Bernheimbeuk
wahr werden: Sie haben ganz
einfach ein Haus um einen Baum
herum gebaut.
Architektur: De Vylder
Vinck Taillieu.
Quelle: Dezeen.
Haus mit Baum drin, Belgien
[3]
Das Haus Bernheimbeuk
umschliesst den Baum käfigartig.
Das Konzept des Gebäudes besteht
aus zwei Teilen: einem
geschlossenen Wohnraum und einem
transparenten, mit Holzbalken
umwundenen Teil, der eine Art
Innenhof samt Baum umschliesst.
Die Architektur von De Vylder
Vinck Taillieu verbindet
Strenge mit Verspieltheit. Das
kleine Haus in Belgien steht
inmitten von Bäumen und wartet
mit einer interessanten
Konstruktion und
Materialverbindung auf. Die
verschiedenen Holzbalken wirken
wie ein ineinander
verschlungenes, aufgetürmtes,
riesengrosses Mikadospiel. Im
Innenbereich zeigt sich Beton
als spannender Kontrast zum
filigranen Holzkonstrukt. Die
Stockwerke sind offen und über
eine swimmingpoolblaue Treppe
verbunden. Auch ein sanftes
Moosgrün tritt als wichtige
Wohnfarbe auf. Wie eine
schützende Krone breitet sich
der Baum über dem Dach aus und
verleiht dem Haus zumindest im
Herbst ein goldenes Haupt.>