Kontakt     Hauptseite    zurück

Aktives, bewusstes Träumen / luzide Träume mit aktivem Eingreifen / "Wissensträume"

Traumgenuss durch aktive Lenkung des Traums
von Michael Palomino (2006)

Teilen:

Facebook






aus:
-- Ann Faraday: Positive Kraft der Träume, Gondrom-Verlag, Bindlach 1996; orig.: Dream Power, Afar Publishers AG 1972
-- Patricia Garfield: Frauen träumen anders (orig.: "Women's Bodies, Women's Dreams" 1988). Über die Wechselwirkung zwischen Körper und Trauma. Ein Führer durch die weibliche Traumwelt. Scherz-Verlag 1989


Der Vorgang: Die träumende Person entdeckt, dass sie träumt, fühlt sich gleichzeitig aber im Besitz des normalen Wachbewusstseins. Im Traum stellt das Bewusstsein jeweils die Frage, ob man träume oder nicht (Faraday, S.295).


Das träumende Hirn kann aktives Denken in den Traum integrieren, ein neues Traumbewusstsein (Faraday, S.295). Das Bewusstsein unterbricht den Traum des Unterbewussten (Faraday, S.296).

Wie die Fähigkeit erworben werden kann, luzide Träume zu haben, ist noch nicht erforscht (Faraday, S.298-299).

Wenn der Traum vom Bewusstsein durchbrochen wird, kann es sein, dass man mehrere Versuche machen muss, um herauszufinden, ob man träumt oder nicht (Faraday, S.301).

Beispiele von Faraday:

Traumbild luzider Traum mit Aufwachen: Gespräch mit der Grossmutter, die schon lange tot ist

Die Psychoanalytikerin sieht im Traum, wie sie mit ihrer Grossmutter plaudert, und plötzlich erkennt sie, dass die Grossmutter ja schon lange tot ist. Die Psychoanalytikerin wird sich bewusst, dass sie träumt und erwacht (Faraday, S.295).

Traumbild luzider Traum mit Aufwachen: Schmerzmittel im Jenseits geht nicht

Die Psychoanalytikerin sieht im Traum, wie sie bei einem Luftangriff getötet wird und sich mit Kameradinnen im Jenseits befindet. Die Psychoanalytikerin klagt über Schmerzen im linken Arm und bekommt von einem anderen Mädchen Schmerztabletten angeboten. Da lacht die Psychoanalytikerin, weil ihr bewusst wird, dass sie tot ist und im körperlosen Jenseits mit Astralkörper etc. Schmerzmittel nichts nützen. Dann kommt der Gedanke: "Vielleicht bin ich gar nicht tot, sondern träume nur." Und da wacht sie auf (Faraday, S.295).

Statt zu erwachen, kann die träumende Person auch aktiv in die Träume eingreifen (Faraday, S.295-296). Das Bewusstsein unterbricht den Traum des Unterbewussten und die Bewusstseins-Phantasie spinnt den Traum nach dem Willen der träumenden Person weiter (Faraday, S.296). Welche Bedeutungen die eingreifenden Handlungen haben, bleibt unbestimmt (Faraday, S.295-296).

Traumbild luzider Traum mit Abänderung: Winterlandschaft wird Frühlingslandschaft


Der Mann (ein Mitglied der Begegnungsgruppe von Ann Faraday) sieht im Traum, wie er durch eine frostige Winterlandschaft wandert. Er denkt, wie wohl Frühling wäre. Da wird ihm bewusst, dass er träumt. Da wünscht er sich Frühling im Traum, schaut die kalte, weisse Landschaft an, und er bestimmt, es soll alles grün und warm werden, und dann wird alles grün und warm (Faraday, S.296).

Traumbild luzider Traum mit Abänderung: Fliegen mit Akrobatik

Der Student sieht oft im Traum, wie er fliegt. Dann wird ihm jeweils bewusst, dass er träumt und führt mit seinem Traumkörper jeweils höchst genussreiche akrobatische Kunststücke aus (Faraday, S.296).

Traumbild luzider Träum mit Abänderung: Schlagen gegen Behinderer erlaubt

Wenn man sich bewusst wird, dass man träumt, dann ist im Traum auch Aggression gegenandere möglich, ohne im Traum Schaden anzurichten, da es sich "nur" um Traumbilder handelt. So tut es Faraday mit ihren kritischen hinderlichen Personen, die sie immer am Mut hindern wollen (Faraday, S.297-298).

Faraday schlägt vor, solche Träume auch einfach weiterlaufen zu lassen ohne einzugreifen. Gemäss Jung wäre dies "aktive Imagination" (Faraday, S.296), gemäss Faraday "durchsichtige Träume" (Faraday, S.297).

Der Wanderer soll also im Winter weiterlaufen.

Faraday schlägt auch eine Optimierung vor:

Der Student, der sich im Traum immer wieder fliegen sieht, könnte statt Akrobatik zu befehlen ein neues Ziel ansteuern, um zu neuen Informationen über das Leben zu gelangen (Faraday, S.296).

Aktives, bewusstes Träumen

Frauen, die das aktive Träumen erlernt haben

-- sind im Traum "klarsichtig"
-- sind sich während des Traums bewusst, dass sie träumen
-- erleben während des Traums verstärkte sexuelle Gefühle
-- können ihre Aktivität nach Wunsch steuern und können im Traum entscheiden, ob der Sextraum z.B. bis zum Orgasmus weitergehen soll oder nicht
-- bewusst träumende Frauen können scheinbar die schon vorhandenen physischen Empfindungen steigern
-- die Traumorgasmen können dabei so gesteigert werden, dass sie "umwerfend und überlebensgross" werden (Garfield, S.92).

Aktiv träumen kann man lernen, indem man trainiert, sich im Traum bewusst zu werden, dass man träumt. Dann sind in den Träumen "unglaubliche Verzückungen" möglich. Die träumende Person kann mitentscheiden, wohin der Traum geht (Garfield, S.118).

 

Beispiele für aktives, bewusstes Träumen

Vorkommnis

Traum

Deutung

Aktiver Traum mit Sex

Sextraum: Die Träumerin gibt sich ganz der Leidenschaft hin und hat das Gefühl, zwischen Penisspitze und dem Vaginaeingang zu existieren, [wo die sexuelle Reizung für die Frau am grössten ist]. Die Träumerin lässt zu, dass sie mit den Stossbewegungen verschmilzt, und die Lust wird immer grösser, bis zum Orgasmus (Garfield, S.118).

Die Frau weiss im Traum, dass sie träumt und fühlt den erregten Zustand des Körpers. Die Empfindungen verbinden sich mit den Bildern des Traumes und sie wählt aktiv, wie der Traum weitergeht. Oft wählt sie den Traum bis zum Orgasmus (Garfield, S.118).

Frau, 82 Jahre alt, war Schulberaterin und ehrenamtlich in einem Heim für missbrauchte Kinder tätig (S.259)

Verlusttraum: Die Frau träumt, sie verliere ihr Portemonnaie. Sie sagt sich im Traum, das muss ein Traum sein, denn sie verliert in Realität nie ihr Portemonnaie. Sie setzt einen Ort fest, wo das Portemonnaie zu finden ist: "Hinter diesem Busch", oder "um die nächste Ecke", oder jemand bringt das Portemonnaie. Und so ist es dann auch (Garfield, S.259).

Die Frau träumt immer von verlorenen Portemonnaies, wenn sie "unsicher" ist (Garfield, S.259).


Teilen:

Facebook







^