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Kindsmissbrauch Schlägereltern: Totgeschlagene Kinder

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

Kleinkind weint
Kleinkind weint

Das
                        ungeliebte Kind ist allein am Tisch und hält die
                        Augen bedeckt
Das ungeliebte Kind ist allein am Tisch und hält die Augen bedeckt
Eine Kinderleiche
                        wird geborgen.
Eine Kinderleiche wird geborgen.

Endstation Kinderfriedhof
Endstation Kinderfriedhof


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1974: Deutschlands Schlägereltern BRD: ca. 90 totgeschlagene Kinder pro Jahr

aus: Arbeitsbücher zur psychologischen Schulung: M. Perrez / B. Minsel / H.  Wimmer: Eltern-Verhaltenstraining. Für Eltern, Erzieher und Erwachsenenbildner; Theoretische Einführung; Otto Müller Verlag, Salzburg, 1974

<[Es ist] der erschütternde Sachverhalt zu beachten, dass in der Bundesrepublik Deutschland jährlich etwa 90 Kinder durch die Brutalität der Eltern sterben.> (S.43)

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30.10.2005: Schlägereltern in der Schweiz

aus: BLICK: Eltern, aufgepasst! Politiker wollen Ohrfeige verbieten; BLICK, 30.10.2005

<Jedes dritte Kind bis zu 16 Jahren in der Schweiz wird mindestens zwei- bis dreimal pro Jahr geschlagen. Knapp 400.00 Kinder kennen also die Prügelstrafe. Kinder bis zum vierten Lebensjahr - ausgerechnet die Kleinsten - gehören in der Schweiz am häufigsten zu den Opfern. Väter strafen strenger als Mütter.>

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Welt
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7.5.2012: Bis in die 1980er Jahre war in Deutschland die Prügelstrafe legitim - pädagogische Grundlagen kamen noch aus dem Dritten Reich

aus: Welt online: Pädagogik: Kindesmissbrauch beginnt mit Backpfeifen zuhause; 7.5.2012;
http://www.welt.de/kultur/history/article106216716/Kindesmissbrauch-beginnt-mit-Backpfeifen-zuhause.html

<Buchempfehlung: Ingrid Müller-Münch: "Die geprügelte Generation. Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen". (Klett-Cotta, Stuttgart. 284 S., 19,95 €. ISBN 978-3608946802)

Bis in die 80er-Jahre hinein galt in beiden Teilen Deutschlands die elterliche Prügelstrafe als probates Erziehungsmittel. Die pädagogischen Grundlagen stammten noch aus dem Dritten Reich.

Von Cosima Lutz

Es mag zynisch klingen, aber das Thema "Gewalt gegen Kinder" gehört zu den publizistischen Nervensägen der vergangenen Jahre, sei es in Form von Erziehungsratgebern in vielerlei Ausführungen oder in Gestalt sozialkritischer Aufrüttelungsprosa. Und wenn dann ein Autor auch noch eine Generation auf einen Prügel-Nenner zu bringen glaubt, reißt dem erwachsenen Leser inzwischen schnell mal der Geduldsfaden. Nach zahlreichen Büchern fragt nun also auch Ingrid Müller-Münch nach den Folgen von "Kochlöffel und Rohrstock".

Büchern tut das ja zum Glück nicht weh, wenn sie in die Ecke geschmissen werden. Und das ist schon mal ein Verdienst Müller-Münchs: den Blick für uneingestandene eigene Aggressionen und seltsame Gewalt-Metaphern zu schärfen, die über die Generationen hinweg überlebt haben. Die Autorin ist unter anderem Gerichtsreporterin, ihre Arbeiten leben davon, sich erst einmal nicht aufzuregen, sondern bloß zu wundern.

Gewundert hat sich die Kölnerin denn auch über Dreierlei: Erstens über die Äußerung des einstigen Augsburger Bischofs Walter Mixa, er könne "die eine oder andere Watschen vor 20 oder 30 Jahren nicht ausschließen", was damals "völlig normal" gewesen sei. Müller-Münch rechnete: Diese Übergriffe müssen demnach in den 80er und 90er-Jahren stattgefunden haben – zu einer Zeit, als die Abkehr von der repressiven "schwarzen Pädagogik" fast Allgemeingut war.

Veilchen von Mama

Zweitens gab es da dieses Erinnerungsmuster bei Freunden und Bekannten, alle aufgewachsen in den 50er- und 60er-Jahren, denen zum Stichwort "elterliche Prügelstrafe" spontan nichts Autobiografisches einfiel, die sich aber nach einiger Zeit wieder daran erinnerten, dass auch sie mit Veilchen von Mama und Backpfeifen von Papa aufgewachsen sind. Mit teils fatalen psychischen Folgen bis heute. Dieses Abwehr-Muster stellte die Autorin – drittens – schließlich auch bei sich fest.

Auch wenn nicht alle Eltern hinlangten: Das "Normale", so erfuhr sie im Zuge zahlreicher Gespräche mit Historikern, Erziehungswissenschaftlern, Therapeuten und Schriftstellern, war tatsächlich, "Senge" zu bekommen, rituell oder impulsiv, mit der bloßen Hand oder mit dem Rohrstock. Darüber geredet wurde nicht, die erlittene Einsamkeit gehörte zum Konzept.

Diese dreifache Verwunderung Müller-Münchs ist natürlich auch ein geschickter rhetorischer Kniff, um die eigene Vorurteilsfreiheit herauszustellen, mit der sie sich den vielen Einzelfällen annähert. Unter der für Germanisten schmerzlichen Überschrift "Literatur als Ventil" spricht sie etwa mit Tilman Röhrig über dessen frühzeitige Emanzipation vom drangsalierenden Elternhaus, auch geht sie auf Ulla Hahns "Das verborgene Wort" ein. Glücklicherweise aber ohne die fiktive Hildegard mit der schreibenden Ulla gleichzusetzen.

Vor 1933 übliche Methoden

Das driftet, in langen Zitaten, manchmal ins meditativ-additive Betrachten von Einzelschicksalen ab. Doch ist der Verzicht auf die thesenhafte Zuspitzung auch eine Stärke dieses Buches. Die private Bedingtheit des Politischen (und umgekehrt) wirkt in diesem Kaleidoskop umso ungeheuerlicher – wie die Beobachtung, dass bereits vor 1933 übliche Erziehungsmethoden nicht nur das NS-Regime erst ermöglichten, sondern auch in Form von Lehren der Nazi-Pädagogin Johanna Haarer bis in die 80er-Jahre hinein neu aufgelegt oder zumindest angewandt wurden – ironischerweise gerade auch im Sozialismus.

Dass Müller-Münch einem bestimmten politischen Lager das Wort reden würde, kann man nicht behaupten. Ihr Buch ist ein Bericht, ein Protokoll, keine Streitschrift. Dazu gehört, dass sie auch die positiven Entwicklungen registriert, wie die gestiegene öffentliche Sensibilität gegenüber schlagenden Eltern, deren Handeln nicht mehr ohne weiteres als Privatvergnügen angesehen wird und dies seit 2000 auch per Gesetz nicht mehr ist.

Immer behält die Autorin die positive Frage im Blick: Wozu ist es gut, Kinder nicht zu züchtigen? Eine Antwort gibt eine im Buch zitierte Untersuchung, die jüdische Organisationen 1980 in Amerika in Auftrag gegeben hatten. Man wollte wissen, was die 400 Befragten, die im "Dritten Reich" Juden versteckten, sonst noch gemeinsam hatten. Es waren Katholiken darunter, Atheisten und Protestanten. Aber sie alle wurden ohne Gewalt erzogen. Dies förderte "den aufrechten Gang". Welche Minderheit solche Aufrechten künftig schützen müssen, wer weiß das schon. Ob sie aber selbst eine Minderheit sein werden, haben Eltern schon heute in der Hand.>

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20 minuten
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8.6.2012: <Kindsmisshandlung: Die Kleinsten werden am meisten gequält> - Kinderspitäler meldeten 1180 Fälle im Jahr 2011

aus: 20 minuten online; 8.6.2012;
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Die-Kleinsten-werden-am-meisten-gequaelt-26109086

Statistik:
-- Körperliche Misshandlungen: 347
-- Vernachlässigung: 335
-- sexueller Missbrauch: 291
-- psychische Misshandlung: 202
-- Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom: 5

Opfer: Knaben sind zu 54% betroffen ausser beim sexuellen Missbrauch, wo 73% Mädchen sind.

Täter: 77,6% Verwandte, 12,7% Bekannte, 9,5% Unbekannte.
542 männliche Täter, 335 weibliche Täterinnen. 10% der Täter waren selber noch minderjährig. Bei 219 Fällen waren es ein Paar gegen das Kind, meistens die Eltern.

Die Meldung:

<Häusliche Gewalt gegen Kinder hat in der Schweiz im vergangenen Jahr zugenommen. Für den Anstieg von fast 30 Prozent gibts mehrere Gründe.

Im vergangenen Jahr haben Schweizer Kinderkliniken insgesamt 1180 Fälle von Kindsmisshandlungen gezählt. Das sind 28 Prozent mehr als im Jahr 2010, wie die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie am Freitag mitteilte.

Der Anstieg ist teilweise mit der besseren Meldedisziplin der Kinderkliniken erklärbar: Von den insgesamt 27 Spitälern schickten im vergangenen Jahr 18 ihre Daten zur Auswertung an die Fachgruppe Kinderschutz der schweizerischen Kinderkliniken. Im Vorjahr hatten sich 15 Kinderkliniken beteiligt.

«Diverse Kliniken haben aber auch deutlich mehr Fälle zu verzeichnen gehabt als im Vorjahr», schreibt die Fachgruppe Kinderschutz. Am häufigsten wurden die Kinder wegen körperlicher Misshandlung (347 Fälle) und Vernachlässigung (335) ins Spital eingeliefert.

Fälle von sexueller Misshandlung meldeten die Spitäler 291-mal, psychische Misshandlungen stellten sie in 202 Fällen fest. Das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom wurde fünfmal verzeichnet. Dabei erfindet zum Beispiel die Mutter eine Krankheit für ihr Kind, um eine medizinische Behandlung zu erreichen. Diese subtile Form der Kindsmisshandlung kann bis zum Tod des Kindes führen.

Kleinste besonders bedroht

Am meisten zu leiden haben die Kleinsten: Mit 250 Fällen waren die Kinder im ersten Lebensjahr am häufigsten von Kindsmisshandlung betroffen. 602 Kinder oder 59 Prozent waren zum Zeitpunkt der Misshandlung 0 bis 6 Jahre alt.

Im Gegensatz zum Vorjahr waren 2011 die Knaben mehr betroffen als die Mädchen. 54 Prozent aller gemeldeten Misshandlungen betrafen Buben. Einzig beim sexuellen Missbrauch ist das Verhältnis deutlich anders: 73 Prozent der sexuellen Missbrauchsopfer waren Mädchen.

Gefährliche Verwandtschaft

Am gefährlichsten für die Kinder sind Familienmitglieder. In 77,6 Prozent oder bei 916 Fällen kamen die Täter aus der eigenen Verwandtschaft. In 12,7 Prozent der Fälle wurden die Kinder von Bekannten missbraucht; nur in 9,5 Prozent der Fälle waren die Täter unbekannt oder Fremde.

542-mal verzeichneten die Kinderspitäler männliche Täter, 335-mal weibliche. In 219 Fällen wurden männliche und weibliche Täter registriert - das seien meistens die Eltern, heisst es in der Statistik. In rund zehn Prozent der Fälle wurden die Kinder von ebenfalls Minderjährigen missbraucht.

Nicht immer Konsequenzen

Die festgestellten Missbrauchsfälle haben nicht zwingend Konsequenzen: Bei rund der Hälfte der Fälle seien vormundschaftliche Massnahmen eingeleitet worden, heisst es in der Statistik. In jedem sechsten Fall wurden die mutmasslichen Täter bei der Polizei angezeigt.

Die Statistik wurde in dieser Form zum dritten Mal in Folge erstellt. Insgesamt beteiligten sich 66 Prozent der Schweizer Kinderspitäler. Da vor allem kleinere Kinderabteilungen keine Missbrauchsfälle gemeldet hätten, erfasse die Kinderschutzfall-Statistik einen «ganz grossen Teil» der Missbrauchsfälle, schreibt die Fachgruppe Kinderschutz.

(sda)>

Kommentar

Wo ist der Pflichtelternkurs? Die Kinder haben ein Recht auf Eltern, die die Grundlagen wissen. Das gilt dann auch für die Verwandten.

Michael Palomino, 8.6.2012

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Der Standard online, Logo

21.10.2014: <Alle fünf Minuten wird weltweit ein Kind getötet> - 3/4 durch Gewalt getötet, weil keine Justiz existiert

aus: Der Standard online; 21.10.2014;
http://derstandard.at/2000007106341/Alle-fuenf-Minuten-wird-weltweit-ein-Kind-getoetet

<Unicef: Nur eine Minderheit davon stirbt in Kriegsgebieten.

London - Alle fünf Minuten stirbt nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks Unicef weltweit ein Kind einen gewaltsamen Tod. Nur eine Minderheit davon werde in Kriegsgebieten getötet, hieß es in einer am Dienstag vorgestellten Untersuchung. Drei von vier Kindern kämen durch Gewalteinwirkung in Ländern zu Tode, in denen Frieden herrsche.

Es sei schockierend, dass der Kampf gegen Krankheiten nicht ausreiche, um einen frühen Tod zu verhindern, sagte die Leiterin der Kinderschutzabteilung bei Unicef, Susan Bissell. "Diese Untersuchung zeigt uns, dass wir alle Ursachen für den Tod von Kindern beobachten müssen."

Verbrechen an Kindern

So sei es zwar gelungen, die Todesrate bei unter Fünfjährigen durch Krankheiten in Brasilien seit 2000 zu senken, sagte Leah Kreitzman von der britischen Unicef-Sektion. Allerdings hätten im gleichen Zeitraum 15.000 Heranwachsende ihr Leben durch Gewalttaten verloren. In vielen Ländern würden Eltern aber Verbrechen an ihren Kindern nicht bei den Behörden anzeigen, weil sie glaubten, dies bleibe ohnehin folgenlos. In Kenia werde etwa eins von drei Mädchen und einer von sechs Buben Opfer sexueller Gewalt. "Wenn die Leute wissen, dass ihre Taten straffrei bleiben, machen sie mit der Gewalt gegen Kinder weiter", sagte Kreitzman.

Besonders schlimm sei die Lage der Kinder in Kriegsgebieten. Dort, wo Mädchen und Buben nicht viel wert seien oder wo Straffreiheit und Gesetzlosigkeit herrschten, werde die Lage für Kinder noch viel schlimmer, wenn ein bewaffneter Konflikt ausbreche, sagte Bissell. Bildung kann ihren Worten nach vielen Kindern helfen. Der Schulbesuch vermittle ein Gefühl der Normalität. Zudem biete die Schule einen gewissen Schutz vor der Zwangsanwerbung von Kindern in Milizen. Der Rebellenführer Thomas Lubanga aus dem Kongo habe seine Kindersoldaten beispielsweise in Gegenden ohne Schulen und Gesundheitsversorgung rekrutiert. Allerdings sei auch das Bildungssystem Ziel von Angriffen. In den vergangenen fünf Jahren seien in mindestens 70 Staaten Universitäten und Schulen von Bewaffneten attackiert worden. (APA, 21.10.2014)>



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Bildernachweis
-- Kleinkind weint: http://www.tierlobby.de/kinder/index.htm
-- Kind am Tisch allein, Augen bedeckt: http://www.klemmys-schreibstube.de/html/gedichte_8.html
-- Kinderleiche wird geborgen: http://www.foren4all.de/showthread.php?t=775
-- Kinderfriedhof Freiburg-Littenweiler: http://www.frsw.de/friedhoefe.htm


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