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Estés: Tiefenpsychologie für Frauen und Lebensläufe in Märchen

Das Erkennen negativer Lebenssituationen - die Befreiung vom Terror-Mann oder von Terror-Müttern. Märchenbeispiele

9.Kapitel: Der Heimweg: Rückkehr zum Selbst

von Michael Palomino (1994 / 2004)

Zusammenfassung aus: Clarissa Pinkola Estés: Die Wolfsfrau. Die Kraft der weiblichen Urinstinkte. Wilhelm Heyne Verlag, München, 1992

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9.Kapitel: Der Heimweg: Rückkehr zum Selbst

Literaturbeispiele:
-- Märchen: Die Fisch- oder Robbenfrau (ein gestohlenes Robbenfell als Symbol für die Identität der Frau)
-- Märchen: Schneider Szabó (die falsche Korrektur am Kunden statt am fehlerhaften Anzug)



Lebensabschnitte: Jahreszeiten und Dreiteilung ist naiv

Es ist gemäss Estés naiv, das Leben in vier Jahreszeiten oder in drei Lebensabschnitte einzuteilen wie z.B. "Kindheit - Erwachsensein - das Alter". Dies ist eine völlige Verarmung, eine starre und öde Strukturierung ohne Perspektive, denn es gibt viele wiederkehrende Zyklen.

Als Kind sind es die Zyklen des Schaffens, des Faulenzers, des Laufens, des Stillstehens, des Anteilnehmens, des Sich-Zurückziehens, ebenso seelische Zyklen der Freude und der Trauer.

Als Erwachsener und älterer Mensch sind es Zyklen vom Ausleben sämtlicher seelischer Facetten und Bewegungen.

Eine der wichtigsten Phasen überhaupt ist die immer wieder notwendige Phase der Heimkehr zum Selbst.

Literaturbeispiel: Märchen: Die Fisch- oder Robbenfrau

Das Märchen hat eine ozeanische Heimat, ist weltweit in allerlei Abwandlungen verbreitet, v.a. an den Küsten. Der Titel variiert, heisst z.B. "The Seal Maiden" [das Robbenmädchen], oder "Selkie, der kleine Seehund" - oder "Pamrank, der kleine Seehund".

Im Märchen geht es um das "Seehundfell" als Sinnbild für "Seelenhaut". Es kommt zur periodischen Anforderung, in die ozeanische Heimat zurückzukehren.

Das Märchen:
Ein Mann ist allein im Kajak auf Robbenjagd Tag für Tag, sehnt sich nach einem zweiten Menschen, hat ein tief verfurchtes Gesicht. Bei jeder Träne werden die Furchen tiefer. Die Blicke der Seehunde erinnern ihn immer an die alten Geschichten, dass die Seehunde vor langer Zeit einmal Menschen waren. Das erkenne man heute noch an ihren Augen. Beim Anblick solcher Augen weint der Mann.

Einmal in der Nacht tanzt an einem Fels ein Grüppchen splitternackter Frauen im Mondschein. Der Mann im Kajak bleibt ruhig, paddelt heran und steigt auf den Fels und stiehlt sich eines der Seehundfelle und versteckt das Fell unter seinem Parka. Nach dem Tanz schlüpfen die Frauen in die Seehundfelle und tauchen ab. Eine aber sucht ihr Fell. Der Mann zur Frau: "Bitte... werde meine Frau und komm mit mir... ich bin so einsam." - "O nein, das kann ich nicht. Ich gehöre zum Anderen, zu Dem dort unten." - der Mann drängt: "Werde meine Frau" und prophezeit, nach sieben Sommern soll sie frei entscheiden, wohin sie gehört. Die Frau forscht lang im Gesicht des Mannes, sagt dann zögernd: "also gut, ich gehe mit dir, und nach sieben Sommern wird es sich zeigen."

Die beiden haben einen Sohn Ooruk. In den langen Nächten schnitzt der Vater Figuren, die Mutter erzählt Geschichten, Sagen vom Walfisch, Seehund und den Lachsschwärmen. Die Haut der Frau ist schuppig, dann spröde, dann in trockenen Fetzen abfallend. In ihren Augen erlischt das Licht, sie wird halb blind.

Eines Nachts will die Mutter ihr Fell zurück, denn 7 Sommer seien vorbei. Der Mann brüllt "Nein, wenn ich dir das Fell geben, verlässt du mich doch!" - "Ich weiss nicht, was ich tun werde. Ich weiss nur, dass ich wieder haben muss, was mein eigen ist." - "Mein Kind und deinen Mann willst du im Stich lassen, du gewissenloses Weib!" Da weht der Wind und ruft "Ooruk, Ooooruk!"


Ooruk läuft ans Meer, das ist ein alter, mächtiger Seehund. Er zeigt Ooruk das Seehundfell der Mutter. Ooruk bringt es der Mutter und sie schlüpft hinein. Ooruk schreit: "Verlass mich nicht!" Da nimmt die Mutter sein Gesicht in ihre beiden Hände und haucht ihren Atem in die Lungen des Kindes, dreimal. Dann taucht sie mit dem Kind ab.

Sie erreichen den Meeresgrund, eine glitzernde Wasserstadt. Der grosse, alte Seehund nennt Ooruk seinen Enkelsohn und prophezeit, wenn die Frau zurückkehrt, muss sie sterben. Ooruk aber soll an die Oberwelt zurückkehren für eine Zeit.

Alles weint wegen dieser Umstände. Die Mutter wird in 7 Tagen und 7 Nächten wieder völlig gesund, bekommt wieder Glanz in ihre Augen, das Fleisch ist wieder fest, die Haut ist wieder seidig. Ooruk wird nach oben gebracht. Die Mutter zu Ooruk: "Ich bin immer bei dir. Du musst nur berühren, was ich berührt habe: meine Feuerhölzer, mein Messer, meine Steinmetzarbeiten von Ottern und Meeresgetier. Dann wirst du einen Atem spüren, der mein Atem ist. Und er wird dich singen lassen und dir Geschichten geben."

Nach 1000 Küssen tauchen die Mutter und der alte Seehund ab nach einem letzten, langen Blick. Nun wächst Ooruk heran über Jahre, wird Sänger, Trommler und Geschichtenerzähler, hält Zwiesprache mit der Seerobbe Tanqigcaq, aber niemand kann sie fangen. Der Name heisst: Die Glänzende, weil sie weisse, wilde, seelenvolle Augen hat.

Seehunde als Symbol für die wilde Seele

Seehunde haben sich immer angepasst. Ans Land kommen sie nur zur Paarung und zur Geburt der Kinder, wie die Robbenfrau. Sie säugen die Jungen auf dem Land und leben so 2 Monate nur von den Fettreserven. Die Kinder vervielfachen ihr Gewicht. Dann schwimmt die Mutter mit den Kindern ins Meer hinaus, und die Kinder können selbständig existieren. Ihr Wesen ist sanft, sie strahlen Reinheit aus, aber sie reagieren bei Angegriffensein blitzschnell und führen auch blitzschnelle Angriffe aus. Sie haben ein fast hundeähnliches Wesen, sind zutraulich, und bei Fremdartigem laufen sie nicht davon.

Der Verlust der Seele als Einweihung

Szene im Märchen:
Der Kajakfahrer kann sich ein Seehundfell klauen.

Deutung:
Junge/unerfahrene Seehundfrauen sind manchmal nicht auf das menschliche Verhalten gefasst und sind naiv, denn sie haben keine Erfahrung mit Menschen, die die selige Seelenruhe nicht haben. In der Folge wird das Seelenfell gestohlen. Dies ist ein Entwicklungsschritt, denn in der Entwicklung zum Individuum muss man mindestens einmal psychologisch beraubt werden. Der Dieb schleicht sich von der Seite an, wo man blind ist. Dies ist der natürliche Lernprozess, als Folge von Unerfahrenheit und psychischem Schlummer. Dies kommt auch noch bei älteren Menschen vor. Die Folge jeden Seelenraubs ist die Einweihungserfahrung.

Szene im Märchen:
Die nackte Frau sucht ihr Seehundfell.

Deutung:
Die bestohlene Person sucht ihren Seelenschatz und will den Verlust irgendwie ausgleichen.

Dabei entwickelt sie neue Fähigkeiten:

1. der Entschluss wird gestärkt, das Verlorene wiederzuerlangen

2. der/dem Betroffenen wird bewusst, was wichtiger als alles andere ist

3. es wird klar, was man zur eigenen Befreiung unternehmen kann und was man von nun an und immer wieder praktizieren muss

4. in diesem Prozess werden mediale Fähigkeiten ausgebildet, mit Bereicherung der spontanen, direkten Einsicht in die Wahrheit aus der aussersinnlichen Wahrnehmung.

Der Seelenführer zur Ausbildung medialer Fähigkeiten muss den Prozess selbst für sich abgeschlossen haben. Ist der Seelenführer nicht vollständig eingeweiht, kann dieser nur mit Fragmenten arbeiten, ohne dass er merkt, was er auslässt. Es entsteht ein Gemisch von Halbwahrheiten aller Art.

Die Geschichte der Robbenfrau beschreibt die Schritte auf dem Einweihungsweg in die innewohnenden , medialen Fähigkeiten des Menschen. Wenn der Führer nicht selber eingeweiht ist oder nur halb, dann ist dort eine seelisch ausgeraubte Frau, die den Weg nicht findet, blockiert. Die Frau wird den Zyklus nicht schliessen können, wie der Führer den Zyklus nicht geschlossen hat. Sie kehrt immer wieder zum Ausgangspunkt zurück und lässt sich aufs Neue berauben.

Früher wurden die Frauen von weisen "Stammesfrauen" beraten, die heute alle in Altersheimen verwahrt sind.

Die "Reihenfolge" der verschiedenen Lebensphasen

kann ganz verschieden sein. Es ist dabei alles möglich:
-- eine Frau mittleren Alters kann psychisch neu geboren werden
-- eine alte Frau kann sprühende Liebhabereien haben
-- ein 10-jähriges Mädchen kann Weisheiten einer uralten Seele besitzen.

Verschiedene Einweihungswege

In vielen Märchen werden die Personen auf die Probe gestellt, in Tiere verwandelt oder in einen 100-jährigen Schlaf geschickt. Hier wird das Tier zum Mensch. Der Charakter der Frau ist also eindeutig Wildnatur kreatürlich - animalisch und human.

Die Bedeutung des Robbenfells: Das Zuhause

Das Robbenfell bedeutet einen Seinszustand oder ein Gefühl, einen Zustand der vollkommenen Ruhe, bei sich zu Hause zu sein, statt "ausser sich" zu sein. So bilden sich psychische Reserven im Urzustand. Jedes Mal, wenn man/frau in diesen Urzustand zurückkehrt, werden die psychischen Reserven aufgestockt. Sonst wird man müde. Die Suche nach der Heimkehr wird dann unerlässlich, ist ein natürlicher, instinktiver Reflex: Hinausgehen - und Heimkehren, oder Veräusserlichen - In-sich-Kehren. So geht der Rhythmus das ganze Leben lang.

Der Verlust des Robbenfells ist symbolisch der Verlust der eigenen Haut: durch zu viel harte Arbeit, durch zu starken Druck von aussen, durch eigenen Leichtsinn. Zudem ist ein Fell auch ein Sinnesorgan. Bei unangenehmen Wahrnehmungen sträubt sich das Fell. Das Fell ist weg - das Sinnesorgan ist weg. Die Frau verliert also ihr Frühwarnsystem und ihren instinktiven Weitblick. Sie steht seelisch und instinktiv schutzlos da. Zum Leichtsinn kommt es, wenn das Ego überhand nimmt, bei blindem Ehrgeiz, bei Perfektionismus, bei Unzufriedenheit, beim Märtyrertum, bei Helfersyndrom, oder wenn man den Bedauernswerten spielt.

Das Seelenfell: die Seelenhaut behalten

Um das Seelenfell immer zu behalten, muss der/die Betroffene ein absolut reines Bewusstsein erlangen
-- die Fähigkeiten der Seelenhaut vollkommen verstehen und beherrschen
-- dafür sorgen, dass sie einem nicht dauernd gestohlen wird

-- bei getrübtem Bewusstsein fährt man "aus der Haut", dies gilt es zu verhindern
-- das scharfe Auge entwickeln (spanisch: "ojo agudo"), um das psychische Territorium zu schützen.

Unter diesen Voraussetzungen erfolgt automatisch der Ruf zur periodischen Heimkehr. Die Heimkehr in periodischen Abständen soll schon in der Kindheit praktiziert werden.

Lebensplanung

muss in Zyklen stattfinden mit Einbezug der periodischen Heimkehr. Heimkehr soll immer wieder möglich sein. Man/frau soll die Seelenhaut nicht achtlos irgendwo liegenlassen und abhauen, oder seinen Robbenpelz durch Beziehungen mit Leuten verlieren, die sich selbst nicht ganz wohl in ihrer Haut fühlen. Man/frau soll den eigenen Kern des Selbst also nie aufgeben, weil dort die Weisheit, die Erkenntnis liegt. Nur von dort aus kann jeder klar sehen, was er wirklich braucht und selber will.

Methoden, den Frauen das "Fell" abzuziehen

Subtile Art: den Menschen Zeit und Kraft stehlen. Mittel: Versprechungen machen, den Charme einsetzen, oder einfach fordern, oder die hilflose Masche spielen. So erhält der Mann die Nahrung der Frau. Sie reicht ihm den "Busen". Rat: So lange es nicht um Leben und Tod geht, ist es ratsam, den "eisernen Büstenhalter" umzuschnallen, und selber nach Hause zu gehen, um sich selbst zu versorgen.

Das Fell in guter und tiefer Liebe verlieren: ist möglich, nimmt aber viel Zeit, Energie und Kraft des Mannes in Anspruch. Das Gefühl der Frau ist ein allmählicher seelischer Bankrott.

Szene im Märchen:
Der Mann stiehlt den Pelz, weil die Frau völlig selbstversunken tanzt. Sie fühlt sich wie eine Göttin frei und über alle Sorgen erhaben.

Deutung:
Im Leben von Frauen kommt es oft vor, dass sie sich selbst unschuldig fühlen und sich dann ein einsamer Mann heranschleicht.

Die Ehe der Robbenfrau mit dem Fischer

Die ausgetrocknete Haut des Fischers weist auf eine vertrocknete Wahrnehmung hin, auch auf ausgetrocknete Gefühle. Folge: Seine Wahrnehmung kennt keine Grenzen mehr.

Während der Ehe fallen der Robbenfrau die Haare aus, sie selbst trocknet aus, ihre Augen verlieren die Leuchtkraft, sie wir halb blind, keine Konzentration mehr möglich. Der eigene Wille wird handlungsunfähig. Der Mann reagiert nicht, er bemerkt das Leiden nicht. Also lohnt es sich nicht, sich die Mühe zu geben, um der Umwelt Willen einen Gefallen zu tun. Das muss man/frau einsehen. Die Frau ist neben dem vertrockneten Fischer am Ende selbst "ausgebrannt". Wenn keine Änderung eintritt, soll die Rettung sofort eingeleitet werden.

Die Stufen der Individuation

Die unbewusste Unschuld

Szene im Märchen:
Die Frauen tanzen nackt im Mondlicht und glauben an die "heile Welt". Der Fischer klaut ein Robbenfell.

Deutung:

Mit dem Klau geht der Psyche die Unschuld verloren. Die Suche nach der verlorenen Unschuld beginnt. Dabei sucht man nach dem Urgrund der Psyche. Das ursprüngliche naiv-schöne Lebensgefühlt ist einfach nicht mehr zu finden. .

Schockwirkung durch das Beobachten der Welt - Entscheidungen treffen im falschen Zeitpunkt

Das Beobachten der Welt muss dann passieren, wenn keine wichtigen Entscheidungen anstehen. Wer durch Beobachtungen wie vor den Kopf geschlagen ist, quasi in einem kopflosen Zustand ist, so kann es gefährlich werden, wenn wichtige Entscheidungen in diesem Zustand getroffen werden. In diesem Zustand ist man auch sehr angreifbar durch andere (Bitten, Drohungen, Versprechungen). Man hat die Tendenz, die Verantwortung für sich selbst anderen zu überlassen. Genau das passiert im Märchen: Das Robbenfell, die Seelenhaut, geht an jemand anderen über.

Halb-halb-Fälle
Man trocknet aus, hat nie falsch entschieden und ist doch von seiner Seelenheimat entfernt.

Der Pelz wird heute fast überall abgezogen
In der heutigen Welt mit der Anregung zu besinnungsloser Strebsamkeit und Hyperaktivität ist es in einer solchen Schock-Phase ein Kinderspiel, den Leuten so den Pelz abzuziehen. Diese Menschen verbleiben in der Hyperaktivität und können sich so nicht weiterentwickeln. Sie sind in der Hyperaktivität gefangen und irren als Bestohlene ohne Seelenhaut manipuliert durchs Leben. Als Vorbilder gelten Mutter oder Grossmutter, die das stille Erdulden predigen. Die Frau folgt dem Leitbild.

Die Strandung - die Heimkehr

Der erste Stillstand der Entwicklung erfolgt bei der Feststellung, dass man nicht in die Gesellschaft passt. Jetzt ist die Heimkehr nötig. Wenn aber kein Heimkehrverhalten beigebracht wurde, wiederholt sich der Kreislauf des Ausgebeutet-Werdens und des Ganges durch die Welt sinnlos ohne Ende.

Das Heimkehrvermögen ist bei jedem Lebewesen da. Es ist wie ein inneres Zielfluggerät, das den Heimweg weist. So kann jede/r in Ruhe Weisheiten erlangen. Ansonsten wird nie Ruhe einkehren [bis einmal der Körper versagt].

Der einsame Mann

Das gesunde Ego
Eigenschaften des gesunden Ego ist die Klarheit des Gefühls für Grenzüberschreitungen. Kriterien dafür sind:
-- Stärke der Identitätsformung
-- die Präzision, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterschieden werden
-- inwieweit die persönlichen Wahrnehmungen mit den Wahrnehmungen der Allgemeinheit übereinstimmen.

Die Psyche: Die Kontrolle durch das Ego oder durch die Seele

Kindheit: Das Ego verdrängt die Seele

Am Anfang ist die Psyche interessiert am Seelenleben, aber die Triebbefriedigung ist wichtiger. In der Kindheit und Jugend wird das Ego langsam geformt durch Ideen der Umwelt, Wertvorstellungen, Pflichtvorstellungen. so wird das Ego zum Leibwächter, Schutzschild und Pfadfinder in der Aussenwelt.

Es existiert ein Dauerkampf. In der Kindheit übernimmt das Ego mit seinen Begierden die Kontrolle. Das Ego ist stärker und triebhafter als die Seele. Die Seele wird verdrängt.


Erwachsensein: Das Ego als Führer ohne Bewusstseinsentwicklung

Das Ego als Führer der Psyche des erwachsenen Menschen hat Angst vor allem Unbekannten und hat die Angewohnheit, alles Unfassliche, das seine Grenzen sprengt, als "Quatsch" abzutun. Das Ego verlangt offensichtlich nachvollziehbare Tatsachen. Mystik und Gefühl sind für das Ego nicht akzeptabel. Das Ego bleibt folglich einsam und vorstellungsmässig und gedanklich beschränkt. Trotzdem hat es ein Sehnen nach Seelenstärke, hat ein vages Gefühl für seelenvolle und wildnatürliche Dinge. Vielleicht ist dann der Beginn der Bewusstseinsentwicklung möglich.

Erwachsensein: Das Herz gibt das Ego ab und lässt der Seele den Raum im Herz

Wenn man den Schnickschnack und das Hecheln nach Ego-Aufgeblasenheit satt hat, überlassen manche Leute der Seele die Führungsrolle über die Psyche. Manche Leute machen diesen Schritt schon mit 20, die meisten um die 0, andere erst mit 80 oder 90 Jahren. Die Seele soll mehr Macht gegeben werden.

Die Seele wird Leiter der Psyche. Das Ego führt nur noch die Instruktionen der Seele aus. Das Ego lernt, Flexibilität und instinktive Reaktionsfähigkeit zuzulassen. So beginnt die Seele, das Ego zu transformieren, bis sie zufrieden ist, ganz egal, was die Aussenwelt davon denkt.

Der einsame Ego-Mann hat Hunger nach einer Seele und klaut ein Robbenfell

Der einsame Mann hat Hunger nach dem Licht einer Seele. Der Mann ist ein Ego geblieben, das am Seelenleben anderer teilnehmen will. Aber er hat noch nicht die Fähigkeit, mit der Seele zusammenzuarbeiten. Er will also eine Seele besitzen, will die Seele der Frau gefangen nehmen. Er will gleich alles haben wollen, statt die Beziehung langsam aufzubauen. Er ist kompromisslos, denn sein Ego ist hungrig. Deswegen stiehlt er gleich die ganze Robbenhaut, das einzige, was Licht in seinem Leben verspricht, meint er.

Das Ego des vertrockneten Ego-Mannes ist ohne Zartgefühl, ist fast grobschlächtig, hat die Sehnsucht nach Licht. Das Ego des vertrockneten Ego-Mannes meint, wenn es ein "Lichtwesen" besitzt, so sei es befriedigt.

Die Verführungsversuche des hungrigen Mannes - der Forscherdrang der Frau lässt die Frau nachgeben

Der vertrocknete Ego-Mann stellt die Verbindung zur Seele der Frau her mit Worten wie:
-- "ach, bleib doch bei mir
-- "Ich werde dich glücklich machen."
-- "Ich werde dich restlos glücklich machen, wenn du bei mir bleibst."

Dieses Ego hat die Absicht, die Frau auf den Stand von sich selbst zu bringen, d.h. vom Seelenselbst zu isolieren und eine Rückkehr in die Seelenheimat zu verunmöglichen. Zunächst hat der ausgetrocknete Ego-Mann Erfolg damit und drängt die Seele der Frau in eine intime Beziehung, denn der Forschertrieb in der Frau, der sonst nie befriedigt wird, will die äusserlich sichtbare Welt kennenlernen. Die Frau ordnet sich dem Mann unter. Als Folge entsteht meist ein Kind.

Das Kind aus der Verbindung Ego-Mann - forschende Frau

Das Kind aus dieser Beziehung ist ein Strukturbestandteil von Frau und Mann, erfährt die Einweihung und ist nun fähig, beide Welten zu bewohnen, pendelt wie ein Vermittler hin und her, ist das Geisteskind, ist die nächsthöhere Entwicklungsstufe. .

Der verlassene Mann

muss einsehen, dass er die Seele der Frau nicht für den Rest des Lebens beherrschen und besitzen kann. Er wurde bereichert, aber am Schluss zugleich gedemütigt.

[Der Mann hat in der ganzen Ehe-Zeit keine seelische Entwicklung an sich selbst zugelassen].

Das Geisteskind - die Hilfe für die Mutter

Das Geisteskind ist etwas unendlich Kostbares, selbst wenn das Ego brutal gegen die Seele und die Psyche ist. Das Kind ist der Botschafter zwischen beiden Welten. Das ist immer so, ein psychologisches Wunder.

Wenn dem Kind in der Kindheit Geschichten erzählt werden, so wird das Kind gleichsam auf etwas Bedeutendes im Erwachsenenalter vorbereitet. Im Märchen erzählt die Mutter dem Sohn Märchen von der Tiefsee.

Dieses Kind wird bei noch so starker Unterdrückung zum starken Licht. Es hat eine mediale Instinktnatur, ist Retter für die Mutter, ist die geistige Kraft für die Mutter, um das Lebenswerk der Bewusstwerdung zu vollenden. Das Kind gibt Energie für Durchsetzungsvermögen, für neue Vorhaben an einem selbst und in der Aussenwelt, um das Gleichgewicht zwischen Ego und Seele herzustellen: durch Rückkehr in die tiefe Heimat.

Der Abschluss des Einweihungsprozesses

ist durch das Kind möglich. Also: Voraussetzung zur Einweihung ist die Verbindung Ego-Seele mit Kind. Zum Glück ist die Heimat nicht zu weit weg.

Frauen im Frauengefängnis suchen nach dem verlorenen Robbenfell

Dort sind nur wenige vom Typ "hartgesotten". Viele sind schon eindeutig auf unterschiedlichen Stufen der Heimkehr. Viele haben schon vorher in Gefangenschaft gelebt, figürlich wie tatsächlich. Sie haben ahnungslos das Robbenfell abgegeben. Folge waren seelenlose Lebensbedingungen. Alle sind auf dem Weg nach der verlorenen Robbenhaut und nach dem Zuhause. Sie brechen seelische Krusten auf: mit Musik.


Vertrocknen und verkrüppeln

Literaturbeispiel: Märchen: Schneider Szabó

Ein Mann will einen Anzug. Der Anzug wird fertig und anprobiert. Da stellt der Schneider fest,
-- der Anzug sei etwas schief, so zieht er den Anzug etwas nach unten
-- der Kragen sei etwas rollig, also soll der Kunde das Kinn nach links unten halten
-- die Hose sei etwas zu hoch geschnitten, also soll der Kunde die Hand in die Tasche stecken.

Am nächsten Tag läuft der mann im Anzug so herum, wie der Schneider befohlen hat: wie ein Krüppel. Die Zuschauer fragen sich, wo so ein Krüppel so einen schönen Anzug herhat.

Austrocknen durch dauernde Schikanen und Nachgeben

Durch immerwährende kleine Schikanen im Leben werden Menschen eingeschränkt, und sie wehren sich nicht. Ihre Seelen vertrocknen. Es kommt zur Selbstverstümmelung. Die Anpassung an andere Kräfte hat die Selbstverkrüppelung zur Folge, dann vertrocknen die Leute. Folge: Es kommen Träume vom dunklen Mann. Solche Träume sind der Aufruf, etwas zu unternehmen.

Das Austrocknen in der Atmosphäre zwischen Menschen kann überall passieren: in der Familie, am Arbeitsplatz, im Bekanntenkreis. Dadurch sind viele Personen zum Verdursten verurteilt. Oft wird es nicht einmal bemerkt. Im Märchen der Robbenfrau bemerkt diese es 7 Jahre lang nicht.

Der Ruf des alten Seehundes

Szene im Märchen:
Das Kind läuft in der Nacht ans Meer dem Ruf des alten Seehundes nach.

Deutung:
Dies ist der Ruf im Traum in der Nacht. Es ist der direkte Seelenkontakt mit dem Selbst. Es ist die Stimme der Seele, die sich bei Bedrängnis äussert. Das Alte ruft uns heim, bei Verwöhnung, Bedrängnis oder Aufzehrung.

Das Verhalten nach dem Finden des Selbst, nach dem Finden des Felles

Es entwickelt sich Angst, weil man nicht weiss, wie man sich gegenüber der Umwelt nun verhalten soll. Der Seinszustand ist noch der alte. Man muss ihn verlassen. Dabei müssen Angehörige und Ideen der "Oberwelt" zurückgelassen werden.

Das Heim finden - das Selbst finden

Die Frau findet ihr Heim und findet damit zu sich selbst zurück. Es stellt sich die simple Fragte: Was könnte einfacher sein, als zu sich selbst zurückzufinden?.

Man kann sich durch Fallen in den Urzustand der Ruhe fallen lassen. Dazu gibt es ganz verschiedene Wege: Lesen, spazieren, im Weltall die Sterne schauen, ein Gespräch mit einer vertrauten Person führen etc. Die Voraussetzung ist aber: Zeit haben.

Der übertriebene Heilinstinkt

Frauen wollen oft heilen. Dies ist ein Urbild, das eine enorme Anziehungskraft auf Frauen ausübt. Zu viel ist davon schädlich, behindert das Fortkommen, kann zum Zwangsverhalten werden, und dieses wird ausgenutzt. eine regelmässige Heimkehr ist notwendig. Und: Es hat keinen Wert, so viel zu helfen und den Idealen nachzueifern wie die Schlagworte "allzeit bereit", "immer für Sie da", "ewig kraftspendend". Dies ist eine Falle, die auch von der Gesellschaft ausgenutzt wird. Gegenmittel: nein sagen lernen und dann auch entsprechend handeln, sich auf das Selbst besinnen.

Den Urgrund der Seele finden: das zu Hause-Sein I.

Zu seiner Heimat zurückzufinden heisst, den Urgrund der Seele finden, den Platz finden, von dem alle Gedanken und Gefühle ausgehen, und in den sie zurücksinken, indem sie sich auflösen, um von neuem zu entstehen. Der Urgrund ist der Ort, wo sich der Mensch ganz fühlt, ganz und gar ungeteilt, von keinem Gedanken oder Gefühl zerrissen oder abgelenkt. Es herrscht Friede in einem selbst. Darin lagern auch Visionen, Einsichten und andere Schätze, die bei der Rückkehr in die Oberwelt von der Psyche benutzt werden können.

Alles, was ein inneres Gleichgewicht erzeugt und tief entspannt, ist ein Stück Heimat. Gedanken beim Selbst drehen sich
-- über die Zukunft
-- über die psychischen Wunden
-- über die Ursachen
-- über die nächsten Pläne.

Im Märchen ist diese Sequenz dargestellt durch das Untertauchen mit dem Alten.


Wenn keine Heimkehr zum eigenen Urgrund zustandekommt

Die Seele ist dort, der Leib nicht. Man lebt als wandelnder, nach aussen hin funktionsfähiger, innerlich aber toter Mensch. Es ist so: Man hat das Gefühl, täglich alles Mögliche zu erreichen, aber ohne davon bereichert zu werden. Alles, was man tut, tut man, weil man es will, aber irgendwie ohne Befriedigung. Es kommt eine dauernde Unzufriedenheit auf. Diese Unzufriedenheit löst ein weiteres seelisches Fortkommen aus.

Das Zu-Hause-Sein II.

Wie lange soll man zu Hause sein? So lange, wie man kann, oder so lange, bis man zurückkatapultiert wird.

Wie oft soll man heimgehen? Öfter, als man annimmt, vor allem bei hoher Sensibilität und Aktivität in der Aussenwelt, weniger häufig bei "dickem Fell" und weniger Verausgabung. Jedes Herz weiss, wie oft.

Wie soll man/frau das Gleichgewicht zwischen beiden Welten finden? Die Heimkehr ist von Vornherein ins Leben einzuplanen und die Angehörigen zu informieren. Das Zuhause ist wie eine geistige Quelle, mit der man sich auflädt. Es können nur ein paar Minuten sein, kann ein Tag, eine Woche sein. Dabei soll man/frau ruhig den Mut haben, Hund, Katze oder Kinder woanders unterzubringen, Dienste zu delegieren. Man/frau soll auch den Mut haben, die Beziehungen zu den Angehörigen zu verändern und sich neu mit lernfähigen Menschen zu umgeben.

Der Kampf in der Frau zum Nach-Hause

Wenn Frauen sich nicht die Zeit nehmen, hin und wieder heimzukehren, so meint Estés,
-- kommt es zu chronischem Leiden und Bettlägerigkeit
-- so können sich die Betroffenen schuldfrei lesen und in sich hineinfallen
-- oder sie leisten passiven Widerstand mit niedriger Arbeitsgeschwindigkeit
-- oder sie fangen Streit an und provozieren so die Heimkehr und die Abkehr von der Umwelt
-- meist kommt es zum Kampf im Innern der Frau, bis sie es aufbringt, sich gegen die äusseren Kräfte, die an ihr zehren, durchzusetzen.

Das Kind: der mediale Mensch

Das Kind ist weder ganz Seele noch ganz Ego, sondern gleicht einer Brücke. Das Kind ist gemäss C.G.Jung ein medialer Mensch. Das Kind ist Vermittler zwischen Konsensus-Realität und mystischem Unbewussten. Das Kind ist wie ein Dolmetscher. Es empfängt direkt die Einsicht des Mystischen (Ahnungen, Eingebungen, Ideen) und übersetzt sie ins Rationale und leitet sie weiter.

Die Mutter geht nach Hause in die Tiefsee zurück und erweitert ihr Bewusstsein

Im Märchen spielt sich das Verhältnis zwischen Robbenfrau und Kind meist an der Oberfläche ab. Die Mutter hält die seelische Verbindung mit dem Wasser. Bei jedem Tiefgang und Wieder-Auftauchen entwickelt sich ihr Bewusstsein weiter.

Die Robbenfrau ist die Darstellung der wilden Frau, mit gesundem Menschenverstand und Seelenweisheit.

Das Sein an der Oberfläche - das Sein im Untergrund: dauernder Abschiedsschmerz

Der Wechsel zwischen den Welten provoziert dauernden Abschiedsschmerz.

Szene im Märchen:
Ooruk wird an Land abgesetzt und muss beim Vater bleiben.

Deutung:
Bei jedem Gang der Mutter nach Hause kommt dieser wehmütige Moment, wo die Mitmenschen merken müssen, dass sie allein mit der materiellen Welt fertig werden müssen. Immer wieder kommt die bittersüsse Trauer auf. Die mediale Verbindung wird im Märchen durch Berühren der Feuerhölzer, des Messers und der Steinmetzarbeiten ausgedrückt. Der Sohn soll die Gegenstände berühren, wenn die Mutter abwesend ist: "Dann wirst du einen Atem spüren, der mein Atem ist. Und er wird dich singen lassen und dir Geschichten geben."

Die von einem selbst gestalteten Gegenstände strahlen die Energie des Schöpfers weiter aus, und diese Energie kann aufgenommen werden.

Die Werke der Mutter
sind die Merkmale der "wahren Frau" (in der Inuit-Version des Märchens). Die Werke sind die Metaphern der Wildnatur.
-- das Messer: schneidet, durchtrennt, befreit, schneidet Teile passend zu: zum Verborgenen vordringen
-- Feuerhölzer: verkörpern Wärme, Glut, Flammen: bedeuten Transformation, Rohes wird in Geniessbares verwandelt, altes wird in neues Leben verwandelt, Lichtschutz
-- Steinmetzarbeiten: drücken das mystische Verständnis der Mutter aus, das Spektrum ihrer Heilskräfte, ihre Identität in der geistigen Welt. Die Heilkräfte geben Kraft und das Wissen, dass sie dem eigenen Ursprung nie wirklich fern ist.

Deutungen der Gegenstände für die "moderne" Welt
-- Messer: ist das Symbol für messerscharfe Einsicht, alles Überflüssige abschneiden, klare Trennungen und neue Anfänge markieren
-- Feuerhölzer: erzeugen leidenschaftliches Engagement
-- Steinmetzarbeiten: verkörpern ihre Erinnerung an ihr eigenes wildes Bewusstsein, ihre Einheit mit dem natürlichen Instinktwesen.

Die Situation von Oorub

Oorub muss oben bleiben, kann nur den Atem der Mutterseele empfangen, in dem allerlei "Gesänge" und "Geschichten" widerhallen. Durch ihn werden diese Gesänge und Geschichten an die Oberwelt weitergegeben. Dies ist das Vermächtnis des Seelen-Selbst, wenn wir nach oben gehen.

Ooruk bleibt oben. Er muss sich zuerst einmal neu orientieren, wird Trommler, Sänger und Geschichtenerzähler. Die Inuit haben die Vorstellung, dass die echten Erzähler im Schlaf zu den Göttern gehen. Die Leute lauschen also den Erzählungen der Götter. Ooruk schildert noch Erzählungen aus der Kindheit. Der erwachsene Ooruk schafft so das dauernde Auf- und Untertauchen. Er hält regelmässig Zwiesprache mit der Robbenfrau, und gleichzeitig ist er auf seinem Rückzug jeweils allein.

Die Situation des Alleinseins in der Weisheit: Verbindung mit dem All - Menstruationshäuschen

Früher wurde das Wort im Sinne von "all eins" verstanden: eins sein mit dem All, fern sein der Zerstreuung. So wird die All-Einssein-Empfindung möglich, ist das seelische Heilmittel für den aufgewühlten, zerfransten Seelenzustand, ist ein Mittel, den "Rat des inneren Selbst" zu konsultieren, Anweisungen zu vernehmen, die gewöhnlich vom Alltag übertönt werden.

Früher hatten viele Eingeborenenstämme eine Art Zufluchtsstätte im Haus eingerichtet, für die Einkehr und für das Zwiegespräch mit dem All.


Auch die Menstruationshäuschen waren eine solche Rückzugsstätte, denn die Menstruation ist eine Zeit der Selbsterkenntnis, denn die Membran zwischen dem Unbewussten und dem bewussten Verstand ist während dieser Zeit sehr viel durchlässiger. So ist der Austausch von Gedanken möglich, die normalerweise abgeblockt werden, ist eine grosse Bereicherung. In manchen Orten haben die Frauen einen eigenen "Frauenplatz".

Zum Zeitpunkt vor der Menstruation muss die Möglichkeit zum Zurückgezogensein da sein, sonst ist zum emotionalen Tiefpunkt dein In-sich-Gekehrtsein möglich. Es muss eine seelische Erneuerung stattfinden.

Der Ort des Alleinseins ist am besten in einem selbst. So kann man immer und überall allein sein. Dabei muss man fähig sein, die Störungen zu ignorieren, um allein zu sein. Man muss fähig sein, sich taub zu stellen und alles zu ignorieren. Man muss Mut und Willen schöpfen, in allen Lebensbereichen tiefere Einsichten zu gewinnen.

In der westlichen Zivilisation wird die Seelenkommunikation belächelt oder abgetan mit Ausdrücken, man würde Selbstgespräche führen, in Gedanken verloren sein, dösen, abwesend sein. Die Arbeits- und Erziehungswelt hält jede Abkehr von ihrem Trubel für unproduktiv

Das Kind 7 Tage in der Heimat der Mutter: Siebener-Rhythmus des Mondes und der Menstruation

Szene im Märchen:
Ooruk ist 7 Tage und 7 Nächte in der Welt der Seelöwen.

Deutung:
Die Zahl sieben ist eine mystische Zahl, ist mit den weiblichen Mondzyklen assoziiert. Der Mond hat auch einen Siebener-Rhythmus, halb voll - ganz voll - halb leer - ganz leer.

Traditionell zieht sich gemäss Estés die Frau während des Vollmondes zurück, um herauszufinden, wie sie das Leben verbessern kann, was im Leben mehr und was weniger sein soll, was stärker, was geschwächt werden soll, was es neu geben, was ausgehalten werden soll. So wird das Alleinsein Regulator für das Leben, wie ein seelisches Atmungsgerät.

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