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Vulkanasche, Meldungen

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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2011: Im Süden von Chile brach ein Vulkan aus und liess Vulkanasche auf Argentiniens Süden regnen. Die Reaktionen sind verschieden:

20 minuten
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Argentinien 22.6.2011: <Patagonien: Aus Vulkanasche mache Mauersteine>

aus: 20 minuten online; 22.6.2011;
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/Aus-Vulkanasche-mache-Mauersteine-14937735

<In San Carlos de Bariloche und im unweit gelegenen Villa La Angostura kämpfen die Menschen mit Besen, Schaufeln und Baggern gegen die Aschemassen. In dem Ort sind Hunderte Freiwillige unterwegs, um Dächer und Grundstücke zu säubern.

<Fototexte: Die Vulkanaschewolke aus Chile sorgt in Argentinien immer noch für Chaos im täglichen Leben. Doch nun machen die Bewohner das Beste aus der misslichen Lage. Die Aschedecke ist mancherorts bis zu 40 Zentimeter dick. Eine Arbeitsgruppe hat nun Nägel mit Köpfen gemacht - und aus dem grauen, lästigen Staub Ziegelsteine hergestellt. Das erste Resultat war erfreulich: Der Block verhielt sich resistent.  Im Südwesten Argentiniens befürchten die Bewohner kurz vor Beginn der Wintersaison Einnahmeverluste in dreistelliger Millionenhöhe. Bariloche ist Argentiniens grösstes Winterferienort: Dort sind die Hotelreservierungen wegen der Vulkanasche aus Chile um 80 Prozent zurückgegangen. Die Schulen sind geschlossen, vielerorts fehlt noch Strom, auch die Telefonnetze sind in Mitleidenschaft gezogen. Tausende Menschen haben den Ort schon verlassen.  Der Winterort Villa La Angostura in Patagonien im Ascheregen. Der normalerweise malerische Ort mit etwa 7500 Einwohnern liegt nur 35 Kilometer von der Vulkan-Kette Caulle entfernt. 8 Im Fernsehen waren Wälder und Berge zu sehen, die inzwischen einheitlich von einer grauen Schicht überzogen sind.  Die zweiwöchigen Winterschulferien wurden schon vorgezogen, weil die Schulen ohnehin geschlossen bleiben mussten. Taucher im Fluss Limay. Eine Aschedecke überzieht den Rio. >

Der Artikel:

<Die Vulkanaschewolke aus Chile sorgt in Argentinien immer noch für Chaos im täglichen Leben. Doch nun machen die Bewohner das Beste aus der misslichen Lage.
Asche und noch mehr Asche: Patagonien versinkt fast seit zwei Wochen unter einer 30 Zentimeter dicken Decke aus feinem, grauem Staub. Die Bewohner von Villa La Angostura, der am meisten betroffenen Stadt, räumen täglich mehrere Tonnen vom Vulkangestein weg. Insgesamt soll sich in der ganzen Region etwa eine Million Kubikmeter des Materials angehäuft haben.

Für viele sind die finanziellen Konsequenzen des Vulkanausbruchs in Chile gravierend. Die Wintersportsaison, die in den nächsten Tagen hätte beginnen sollen, fällt aus. Eine weitere rentable Einkunftsquelle, das Herstellen von Beerenkonfitüre, leidet ebenfalls. Die Menschen haben zudem ein weiteres Problem zu lösen: Wohin mit so viel Staub?

Aus Staub wird etwas Brauchbares

Eine Arbeitsgruppe in Mallin, einem Arbeiterviertel von Villa La Angostura, hat nun Nägel mit Köpfen gemacht – und aus dem grauen, lästigen Staub Mauersteine hergestellt. Für den Prototypen mischten die Nachbarn Vulkanstaub mit Beton und liessen die Mischung in einer einfachen Holzform trocknen. Das Resultat war erfreulich: Der Block verhielt sich resistent.

Wenige Tage später wurde das simple Experiment der Bewohner an das Nationale Forschungsinstitut INTI geschickt. Auch hier waren die ersten Resultate positiv. Bald folgten weitere Tests. Das Ziel der Wissenschaftler: Ein kostengünstiges, brauchbares Material aus dem Rohstoff herzustellen, der vom Himmel fällt.

Inzwischen wird geprüft, ob die Steinblöcke als Strassenbelag eingesetzt werden können. «Wir versuchen, die Industrie in der Region voranzutreiben. Bis sich die Region von dem finanziellen Einbruch erholt hat, den der Vulkanausbruch verursacht, ist das eine gute Möglichkeit.» Die erste Werkstatt beschäftigt bereits 32 Personen.

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Süd-Argentinien 30.6.2011: Es fällt immer noch Vulkanasche - das Leben mit der Asche - das Desaster im Aschegestöber

Bariloche:
-- die Region ist Notstandsgebiet
-- es gibt zwei Sorten von Asche, eine wie Sand, eine andere wie ein weisses Pulver
-- mit Regen vermischt bildet die Asche eine Art Schlamm und Auto fahren kann man dann nicht
-- mit Regen vermischt verdoppelt die Vulkanasche das Gewicht und bringt Dächer zum Einsturz, einige Schulhäuser sind deswegen zu
-- der Asche-Schlamm klebt überall
-- arbeitslose Männer gehen spontan für ein paar Pesos Häuser putzen
-- der Asche-Schlamm gefriert und verstopft Ablaufrinnen
-- Spazieren bei Ascheregen reizt Hals, Nase und Augen, man kann nur mit Schneebrille spazieren gehen
-- eventuell ist das Trinkwasser verschmutzt, man weiss es noch nicht genau
-- der Flughafen von Bariloche ist geschlossen, denn es kann niemand riskieren, dass Asche in die Triebwerke gesogen wird
-- der Busverkehr hat immer funktioniert, ausser bei dichtem Aschetreiben
-- Touristen sind keine da
-- es liegt eine dünne Schneeschicht über der Ascheschicht, und alle Skis oder Boards würden verkratzt werden
-- und es wird ein Sandstrand am Lago Nahuel Huapi

Villa La Angostura:
-- Tiere finden kein Futter mehr und sterben
-- die Menschen brauchen dort jede Hilfe


aus: 20 minuten online: Nach dem Vulkanausbruch: "Wenn die Asche fällt, ist es unerträglich"; 30.6.2011;
http://www.20min.ch/news/ausland/story/-Wenn-die-Asche-faellt--ist-es-unertraeglich--15591037

<von Karin Leuthold - Asche, Staub und Dreck: Seit fast einem Monat ist das Leben in Patagonien eine wahre Herausforderung. Eine Bewohnerin erzählt, wie schwierig sich der Alltag gestaltet.

In Bariloche und Villa La Angostura, im Süden Argentiniens, geht das Aschegestöber weiter. Seit über drei Wochen stösst der chilenische Vulkan Puyehue täglich Asche aus. Nun hat Bariloches Bürgermeister, Marcelo Cascón, den sozialen und wirtschaftlichen Notstand für seine Stadt ausgerufen. Obwohl am Sonntag die zweite koordinierte Putzaktion stattfand, ist die Region, die im Winter vor allem vom Tourismus profitiert, immer noch mit einer dicken Staubschicht bedeckt.

Für die Menschen, die dort wohnen, gestaltet sich der Alltag schwierig. Rocio Leuthold, Enkelin eines Schweizer Einwanderers, wohnt im Skiort Bariloche selber. Mit 20 Minuten Online sprach sie über die Schwierigkeiten, die den Leuten das Aschegestöber bereitet.

Wie waren diese letzten drei Wochen für Sie?
Rocio Leuthold: Ein wahres Desaster! Das geht schon fast einen Monat so und wir wissen nicht, wann das aufhört. Das Leben ist ein Chaos.

Fällt immer noch Asche?
Ja! Täglich. Manchmal ist es mehr, manchmal weniger. Aber wenn wirklich viel davon fällt, dann kann man nicht auf die Strasse.

Wie muss man sich die Asche vorstellen? Eher wie Zigarettenasche oder wie Sand?
Es ist unterschiedlich. Es gibt zwei Sorten: An einigen Tagen fühlt es sich eher wie Sand an. Die Asche wirkt zwar feucht, wenn sie fällt, am Boden sieht sie dann aber auch wie echter Sand aus. Und manchmal ist es eine ganz feine Asche, die eine weisse, dünne Schicht bildet.

Wie ist es, wenn es regnet?
Noch mühsamer als sonst. Mit den Autoscheiben wird es richtig schlimm. Die Asche verwandelt sich in eine Art Schlamm. Man kriegt das Zeug kaum weg und kann natürlich so nicht fahren. Es ist zum Teil auch gefährlich, weil sich das Gewicht der Asche mit dem Wasser verdoppelt. In einigen Häusern sind sogar schon Decken eingestürzt. Einige Schulen sind deshalb bis heute geschlossen.

Riecht es auch komisch?
Nein, das nicht. Man riecht gar nichts.

Wie sieht es bei Ihnen zuhause aus?
Es ist alles dreckig! Wir sind konstant am Putzen und Wischen. Jedes Mal, wenn man von der Strasse hineinkommt, hat man kiloweise Staub an den Sohlen kleben. Und wenn man an der Bushaltestelle wartet, darf man sich ja nicht an den Pfosten lehnen. Danach sind die Kleider völlig verdreckt.

Die Asche bleibt wahrscheinlich auch überall kleben.
Eine ganz eklige Sache! Die Asche wegzuräumen, ist sehr anstrengend. Zum Glück gehen jetzt arbeitslose Männer aus der Region spontan durch die Häuser und helfen für ein paar Pesos den Dreck wegzuschaffen. Ich ging am Samstag aufs Dach, um die Ablaufrinnen zu putzen. Die Asche war gefroren. Ich konnte einfach die Blöcke hinunterwerfen. Das war recht seltsam.

Hat das auch Folgen für die Gesundheit?
Wenn die Asche fällt, ist es unerträglich. Es kratzt im Hals und in der Nase. Sogar die Augen sind gereizt. Gestern musste ich mit Schneebrillen raus, weil es so schlimm war.

Strom und Telefon funktionieren normal?
Ja, nur in den ersten Tagen wurde der Strom abgestellt. Die Telefonleitungen haben immer funktioniert. Das grösste Problem ist aber das Wasser. Die Behörden warnen vor dem Konsum von Hahnenwasser, weil sie nicht wissen, ob Asche in die Leitungen eingedrungen ist. Man weiss nicht, wie schädlich dies für die Gesundheit sein kann.

Wie steht es um den Flughafen und die Zugangsstrassen?
Der Flughafen ist seit Ausbruch des Vulkans geschlossen. Es heisst, dass er am Freitag wieder aufgeht, aber das glaube ich kaum. Es wird keiner riskieren, dass Asche in die Turbinen gerät und es einen Absturz gibt. Die schlimmsten Pessimisten im Dorf meinen sogar, dass der Flughafen über mehrere Monate geschlossen bleiben wird. Die lokalen Busse haben hingegen immer funktioniert, wenn auch manchmal mit grösseren Zeitabständen. Wenn viel Asche fällt, kann man nicht fahren. Man sieht überhaupt nichts!

Sind die Leute in Panik geraten?
Viele waren schon nach den ersten Tagen weg. Entweder gingen sie zu Verwandten nach Neuquen oder nach Buenos Aires. Andere rannten in den Supermarkt und kauften Wasser in Riesenmengen ein.

Was machen Sie jetzt ohne Touristen?
Es wird ein harter Winter für uns. Der Bürgermeister hat inzwischen den Notstand erklärt und die Regierung hat uns bereits Subventionen und Steuerbegünstigungen zugesprochen. Wir verpassen die ganze Schneesaison. Im Normalfall müssten jetzt bis zu 5000 Brasilianer pro Tag anreisen.

Geht es den anderen Skiorten auch so?
In Villa La Angostura sieht es noch schlimmer aus. Dort sterben die Tiere, weil sie nichts zu fressen finden. Die Leute konnten teilweise gar nicht aus ihren Häusern. Ich war selber nicht dort, habe aber schreckliche Bilder gesehen. Die brauchen im Moment alles: Nahrungsmittel, Decken, Handschuhe und Schaufeln.

Können Sie trotz Asche den Winter geniessen?
Kaum. Ich war heute auf dem Berg, es liegt schon Schnee. Aber unter der feinen Schneeschicht ist Asche und das würde mein Board komplett verkratzen. Das heisst, fahren kann man auch nicht.

Kann man der ganzen Sache auch etwas Gutes abgewinnen?
In der Tat. Unser Strand am See Nahuel Huapi besteht aus Steinen. Jetzt, mit der Asche, haben wir bald einen Sandstrand. Das ist super!

Anm. der Red.: Rocio Leuthold ist mit der Redaktorin nicht verwandt.>

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Der
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26.5.2012: <Argentinien: Bausteine aus Vulkanasche entwickelt> - und als Insektizid soll die Vulkanasche auch noch dienen - giftige Bausteine?

aus: Der Standard online; 26.5.2012;
http://derstandard.at/1336698024449/Argentinien-Bausteine-aus-Vulkanasche-entwickelt#forumstart

<San Carlos de Bariloche wurde im Vorjahr mit dem Baustoff Vulkanasche reich "beschenkt".

Auch Zement kann teilweise durch feine Vulkanasche ersetzt werden.

Buenos Aires - Aus der in Nordpatagonien niedergegangenen Asche des Vulkans Puyehue haben argentinische Architekten Bausteine entwickelt. Auch Zement könne teilweise durch feine Vulkanasche ersetzt werden, berichtete am Samstag die Zeitung "Clarin" über die Ergebnisse des Programms "Proevo" zur Behebung der Folgen des Vulkanausbruchs. Untersucht werde noch, ob die Vulkanasche auch als Insektizid verwendet werden könne.

Die aus Chile herübergewehte Vulkanasche hatte von Juni 2011 an vor allem in der Umgebung von San Carlos de Bariloche den Boden mit einer bis zu 30 Zentimeter hohen Schicht bedeckt. Insgesamt fielen im argentinischen Patagonien nach einer Berechnung des Instituts für Agrar-Technologie (INTA) rund 950 Millionen Tonnen Asche herab. Tourismus und Landwirtschaft der Region wurden stark beeinträchtigt. (APA, 26.5.2012)

Kommentar: Da ist ein Haken

Ein tolles Naturprodukt, nur ein bisschen giftig, wenn es auch als Insektizid gebraucht werden soll. Wie sollen dann Insektizid-Bausteine für die Häuser verwendet werden? Das geht nicht zusammen. Da ist ein Haken

Michael Palomino, 26.5.2012

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