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Merkblatt: Down-Syndrom - Meldungen 01


Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Medikament mit Basmisanil von La Roche für die Hirnregeneration

-- "normale Schulmediziner" der technischen Medizin meinen, der Down-Erbschaden sei unheilbar [web03]

-- schon um 2005 meinte ein Forscherteam der Universität Harvard, die Hirnregion "Hippocampi" sei der Ort, wo die Ursache der Kommunikationsprobleme der Down-Syndrom-Kinder ist. Es geht um zwei seepferdchenförmige Schaltstationen, wo sich Erinnerungen bilden und das Orientierungsvermögen koordiniert wird [web03]

-- Maria-Clemencia Hernandez, kolumbianische Nervenärztin, Mitte 50 (Stand 2015) arbeitet in der Zentrale des Gift-Pharma-Konzerns La Roche in Basel. Frau Hernandez meint, Down-Syndrom sollte doch heilbar sein, sie will mit einer Forschungsgruppe mit der Firma La Roche eine Pille entwickeln, um das Hirn am Hippocampi zu stabilisieren, 2011 arbeitete sie an sogenannten Rezeptorenhemmern [web03]

-- Bei Hoffmann-La Roche geht man davon aus, dass das Präparat später vor allem bei Kindern eingesetzt werden wird. Deren Gehirne können sich noch verändern – im Idealfall könnte das Medikament die Ausbildung der syndrombedingten Fehlfunktionen verringern [web03]

-- das überflüssige Chromosom 21 verursacht einen zu hohen Energieverbrauch, und es müssen viel zu viel Informationen verarbeitet werden, ein Datenchaos im Körper ist die Folge. Gleichzeitig blockiert ein Übermass an Neurotransmitern den Informationsfluss [web03]

-- Forschergruppen in den "USA", die mit Hernandez in Verbindung stehen, haben mit alten Demenz-Medikamenten die Gedächtnisleistung von Mäusen gesteigert, die an ähnlichen Syndromen wie Down-Syndromen leiden. Blockierte Neurotransmitter werden unschädlich gemacht. Aber die Nebenwirkungen waren drastisch mit Krämpfen, Angstzuständen und epileptischen Anfällen [web03].

Die Versuchsmäuse der Pharma-Firma La Roche - erfolgreicher Abschluss des Versuchs im Februar 2013

<In Basel beginnt Maria-Clemencia Hernandez ihre Versuche immer am späten Abend. Labormäuse sind nachtaktiv, wie alle Mäuse. Es sind die ersten Testreihen mit RO4938581, dem selektiven Rezeptorenhemmer. 36 der 72 Versuchsmäuse sind eine spezielle Züchtung. Sie haben eine dritte Kopie des 65. Chromosoms, auf dem bei Nagetieren ähnliche Informationen liegen wie beim Menschen auf dem 21. Chromosom. Behinderte Mäuse. Die anderen 36 Mäuse weisen keinerlei genetische Defekte auf. Beide Gruppen bekommen jeden Morgen um zehn Uhr eine Petrischale mit Schokoladenmilch. Die Hälfte der Milchportionen enthält 20 Milligramm RO4938581.

Nachdem sie das Mittel ein paar Wochen verabreicht bekommen haben, müssen die Mäuse in verschiedenen Versuchen zeigen, was es mit ihnen macht. Sie werden auf rotierende Räder geschnallt, in einen Versuchskäfig mit löchrigem Boden gesetzt, sie müssen sich auf einem großen, offenen Feld orientieren. Die wichtigste Versuchsreihe findet im sogenannten Morris Water Maze statt, einem mit trübem Wasser gefüllten Becken, in dem die Tiere eine Plattform entdecken müssen.

In den ersten acht Durchläufen wird die Position der Plattform von Mal zu Mal verändert, um die strategischen Fähigkeiten der Mäuse, ihre Ausdauer und ihr räumliches Vorstellungsvermögen zu testen. In den Versuchsreihen neun bis zwölf bleibt die Plattform am selben Platz. Jetzt steht das örtliche Erinnerungsvermögen auf dem Prüfstand.

Während die Trisomie-Mäuse, die reine Schokomilch bekommen haben, die ganze Zeit unfähig bleiben, die Plattform zu finden, orientieren sich ihre mit RO4938581 behandelten Artgenossen bald fast so gut wie die normalen Mäuse. Es deute alles darauf hin, dass das Medikament an der richtigen Stelle ansetze, um die kognitiven Fähigkeiten von Down-Patienten zu verbessern, schreibt Maria-Clemencia Hernandez in ihrem Abschlussbericht, der im Februar 2013 im Journal of Neuroscience erscheint. Kurz danach berichtet auch die Zeitschrift Leben mit Down-Syndrom über die Versuche. Das Heft liegt wochenlang auf meinem Schreibtisch. Ungelesen.> [web03]

Versuche mit Basmisanil an Probanden ab 2015 - die Studie "Clematis"

Die Versuchsreihen der Pharma-Giftfirma La Roche mit dem Medikament Basmisanil werden vom wissenschaftlichen Leiter Omar Khwaja koordiniert. In Deutschland werden die Versuche mit dem Rezeptorenhemmer von La Roche von den Technik-Ärzten strikt abgelehnt. Down-Syndrom gilt in Deutschland als "besondere Lebensform", nicht als Krankheit [web03]. Die Versuchsreihe bekommt den Namen "Clematis" [web04].

Das Medikament in grüner Pillenform mit dem Wirkstoff Basmisanil bringt
-- mehr Ausgeglichenheit im Leben [web03]
-- mehr Autonomie [web03]
-- mehr Anerkennung [web03]
-- ein erfüllteres Leben [web03]
-- klüger [web03]
-- lebenstüchtiger [web03].

Beispiel Proband Aurélien Salaud (29) in Paris ab 17. Juli 2014 in St.-Étienne:
-- das Medikament muss auf leeren Magen eingenommen werden, morgens und abends
-- 1mal monatlich wird der Proband durchgetestet mit Blutdruck, Laborwerten, Herzfrequenz etc.

Proband Aurélien Salaud hat grosse Probleme
-- die intellektuellen Fähigkeiten sind auf den Level eines Vorschulkindes, eines 6-jährigen Kindes
-- kann sich geografisch orientieren
-- kann keine zusammenhängenden Sätze lesen (Schild mit einer Fahrplanänderung ist unlesbar)
-- kann sich keine komplexeren Geschichten merken
-- kann Obst und Gemüse nicht unterscheiden [web03]
-- kann keine Stadtpläne lesen [web03].

1 Jahr Basmisanil: Der Arzt von Aurélien Salaud, Renaud Touraine, berichtet über seine Beobachtungen über Aurélien Salaud:
-- der Wortschaft von Aurélien Salaud vergrössert sich
-- komplexere Satzstrukturen sind für Aurélien Salaud kein Problem mehr
-- Aurélien Salaud entwickelt einen bisher unbekannten Sinns für Humor [web03].

Juli 2015: "USA" erlaubt Tests mit Basmisanil an Down-Kindern von 6 bis 11 Jahren [web03].

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19.4.2016: Der Test mit Basmisanil an Down-Probanden läuft - Verbesserungen beim Gedächtnis mit Alzheimer-Medikament Memantin
Medizin
Pille gegen das Down-Syndrom?
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.medizin-pille-gegen-das-down-syndrom.e72b2d8b-cd98-4845-ac67-7de93497e30e.html

<Von Christian Wolf 

Es gibt erste Tests für ein Medikament gegen Trisomie 21. Doch eine mögliche Behandlung ist umstritten.

Stuttgart - Offiziell gilt es noch nicht einmal als Krankheit, sondern als „Ausdruck einer besonderen Lebensform“: das Down-Syndrom. Dennoch testen Forscher gerade Medikamente in klinischen Studien, die zumindest einige Folgen des Syndroms beheben sollen. Beim Down-Syndrom verfügen Betroffene über 47 statt 46 Chromosome. Das Chromosom 21 ist schlicht dreifach statt doppelt vorhanden. Mediziner sprechen daher auch von Trisomie 21.

Etwa 1 von 700 Kindern erblickt in Deutschland mit Trisomie 21 das Licht der Welt. Die Wahrscheinlichkeit, eine solche Erbgutanomalie mit auf den Weg zu bekommen, steigt statistisch mit dem Alter der Mutter an. Neben Äußerlichkeiten wie den oftmals mandelfömigen Augen und der Stupsnase bringt das Syndrom auch eine langsamere körperliche und geistige Entwicklung mit sich.

System an Botenstoffen - [Roche mit Botenstoff GABA - Mausexperiment funktioniert]

In den letzten Jahren ist Forschern ein weniger klarer geworden, wie sich die Erbgutanomalie im Gehirn der Betroffenen niederschlägt. Ein System an Botenstoffen gerät bei ihnen aus dem Gleichgewicht. Zu viele anregende Botenstoffe führen einerseits zu einer Überstimulation, während ein Übermaß an hemmenden Stoffen den Informationsfluss blockiert. Diese Auffälligkeiten konnten Forscher vor allem an genetisch speziell gezüchteten Mäusen beobachten. Die Tiere weisen zwar nicht alle Eigenschaften des Down-Syndroms auf. Ähnlich wie menschliche Betroffene haben aber auch sie Schwierigkeiten beim Lernen, können sich nicht auf ihr Gedächtnis verlassen und kämpfen mit motorischen Problemen. Das spiegelt sich bei den Tieren vor allem im Hippocampus wider, jenem seepferdchenförmigen Ort im Gehirn, wo sich Erinnerungen bilden und das räumliche Orientierungsvermögen beheimatet ist.

2013 setzte die Neurowissenschaftlerin Maria-Clemencia Hernandez von der Schweizer Pharmafirma Hoffman-La Roche medikamentös an einer Andockstelle für den hemmenden Botenstoff GABA an. Er bremst übertrieben die Aktivität des Gehirns, vor allem im besagten Hippocampus. In der Folge funktionieren Lernmechanismen der grauen Zellen nicht, wie sie sollten. In der Studie von Hernandez im Fachblatt „The Journal of Neuroscience“ bewältigten Mäuse nach Gabe des entsprechenden Wirkstoffs allerdings Aufgaben zum räumlichen Lernen und zum Gedächtnis besser als Tiere aus einer Vergleichsgruppe, die das Präparat nicht bekommen hatten.

Tests an Menschen - [die Testreihe mit Basmisanil an Down-Menschen 12 bis 30 Jahre alt ist am Laufen]

Mittlerweile ist die Firma Hoffman-La Roche einige Schritte weiter. Eine abgewandelte Variante des Wirkstoffs, der inzwischen Basmisanil heißt, testet sie aktuell an Menschen. Nachdem eine kleine Gruppe von gesunden Erwachsenen das Medikament gut vertragen hat, wird es nun bei Probanden mit Down-Syndrom im Alter von 12 und 30 Jahren auf seine Wirksamkeit hin untersucht. Auf Anfrage teilte Hoffman-La Roche mit, dass bislang noch keine Ergebnisse vorlägen, man diese aber noch im Laufe des Jahres erwarte. Erweisen sich diese und weitere Tests als erfolgreich, sollen später Betroffene die Medikamente schon in möglichst jungen Jahren einnehmen.

[Neurowissenschaftler Costa mit Alzheimer-Medikament Memantin: Sprachliches Gedächtnis verbessert sich signifikant]

Der Neurowissenschaftler Alberto Costa von der Case Western Reserve University School of Medicine [Cleveland, Ohio] versucht unterdessen, an einer anderen Stellschraube im Gehirn anzugreifen. Er setzt auf das Medikament Memantin, das in den USA und Europa für die Behandlung von Alzheimer zugelassen ist. Bindet Memantin an die Andockstelle des erregenden Botenstoffs Glutamat, blockiert es dessen überaktive Wirkung beim Down-Syndrom – so jedenfalls Costas Idee. Bei einer kleinen Pilotstudie mit jungen Erwachsenen mit Down-Syndrom war das Ergebnis unterm Strich eher ernüchternd. Lediglich bei einem Test zum sprachlichen Gedächtnis zeigte eine Gruppe von Probanden nach einer 16-wöchigen Einnahme von Memantin gegenüber einer Kontrollgruppe statistisch signifikante Verbesserungen ihrer kognitiven Fertigkeiten. [...]

Die geistige Behinderung selbst zählt aber eben nicht als Krankheit, sondern als „Ausdruck einer besonderen Lebensform“.

Fehlfunktion im Gehirn - [Lebensgefühl und Selbstbestimmung der Kinder wird gesteigert]

Der Medizinethiker Giovanni Maio von der Uni Freiburg sieht das ein wenig anders. Zwar dürfe man die Betroffenen nicht auf ihre Behinderung reduzieren. „Dennoch gibt es eine Fehlfunktion im Gehirn, deren Folge die Behinderung ist“, sagt Maio. Das könne man nicht wegdiskutieren. „Sofern das Medikament tatsächlich die kognitive Leistung steigert, könnte es das Lebensgefühl und die Selbstbestimmung der Kinder verbessern, bei denen der Wirkstoff später vor allem eingesetzt werden soll.“ Problematisch ist aus Maios Sicht nur, wenn man mit der Behandlung nicht zum Wohle des Kindes handeln sollte, sondern den Menschen gewissermaßen von oben herab der „normalen“ Gesellschaft einfach nur anpassen möchte.

[...]>

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Juni 2016: Roche beendet die Forschung mit Basmisanil
Basmisanil
https://en.wikipedia.org/wiki/Basmisanil
"Seit Juni 2016 wird nicht mehr daran weitergeforscht."
(original Englisch: "As of June 2016, it is no longer studied.")

June 28, 2016: Roche means Basmisanil would hardly better anything as a whole - and stops the studies
A response from LuMind Research Down Syndrome President and CEO Carolyn Cronin regarding the end of the Roche Clinical Trial for CLEMATIS.
28.6.2016: Roche meint, insgesamt gesehen sei mit Basmisanil kaum eine Verbesserung sichtbar - und stoppt die Studien
Eine Antwort von LuMind Research Down Syndrome Präsidentin und CEO Carolyn Cronin zum Ende der klinischen Studie von Roche für CLEMATIS.
https://www.lumindrds.org/response-on-the-roche-clinical-trial-for-clematis/
Artikel:

Hello friends,

Like you we were disappointed to learn about the end of Roche Clinical Trial for CLEMATIS, the Phase II study investigating the efficacy and safety of basmisanil (RG1662) in adults and adolescents with Down syndrome. Roche issued a statement saying that while there was not a safety related reason to end the study, there was [as a whole] no significant difference between those who took the drug and those that took the placebo in the adult (18-30 years old) or adolescent (12-17 years old) study groups.

We are hearing from many of you with a family member in the clinical trial that your experience was different. You saw positive changes.

Scientists and researchers rely on numbers and statistical results and hold dearly to empirical data. But the changes you witnessed in your loved one and the hope you felt about this drug also have great value.

In December 2014, we wrote a post on our plus15 blog about the story of Fragile X and one family’s quest for treatments for their son Andy (NPR Story “A Family’s Long Search For Fragile X Drug Finds Frustration, Hope”). The family started a foundation, funded research, and almost 20 years later saw positive results for their son in a clinical trial. They were devastated when the results of the clinical trial indicated no significant change in the group overall.

In the article the father, also a scientist, stated, “Most clinical trials have some people who do really well even when the overall result is not necessarily great.”

[Experimental medicament Fragile X should not exist any more]
Even though the experimental Fragile X drug is no longer available, Andy’s family believes in the changes they saw and recommitted themselves to the research effort so the next clinical trial or the one after that will be successful.

“In clinical research there are often disappointments from the laboratories through clinical trials,” said Dr. Michael Harpold, LuMind RDS’s chief scientific officer. “We often say we learn as much from negative results as we do from the successes – and that’s true. Roche further announced that they are committed to sharing the scientific results and what has been learned from these clinical trials at an upcoming scientific congress and through www.clinicaltrials.com. This will be an important step for researchers and LuMind RDS to be able to review the results in detail to determine insights and further advancing research to find safe and effective drug therapies to improve cognition in individuals with Ds.”

Although not the result we all desired, there will be important information from the Roche study.

At LuMind RDS, we feel your disappointment about the Roche trial and are seeking answers. Part of that quest is to continue funding other lines of discovery, because like the family in the Fragile X story, we believe we will find safe and effective drug therapies to improve cognition in our loved ones with Down syndrome.

We are in contact with Roche and will share what we learn with you.>
Übersetzung:

<Hallo Freunde,

Wie Sie waren auch wir enttäuscht, vom Ende der klinischen Studie von Roche für CLEMATIS zu erfahren, der Phase-II-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Basmisanil (RG1662) bei Erwachsenen und Jugendlichen mit Down-Syndrom. Roche gab eine Erklärung heraus, in der es zwar keinen sicherheitsrelevanten Grund gab, die Studie zu beenden, aber es gab [im Durchschnitt] keinen signifikanten Unterschied zwischen denen, die das Medikament nahmen, und denen, die das Placebo in den Studiengruppen für Erwachsene (18-30 Jahre alt) oder Jugendliche (12-17 Jahre alt) einnahmen.

Wir hören von vielen von Ihnen mit einem Familienmitglied in der klinischen Studie, dass Ihre Erfahrungen anders waren. Du hast positive Veränderungen gesehen.

Wissenschaftler und Forscher verlassen sich auf Zahlen und statistische Ergebnisse und halten an empirischen Daten fest. Aber die Veränderungen, die du bei deinem Liebsten gesehen hast, und die Hoffnung, die du über dieses Medikament empfunden hast, haben auch einen großen Wert.

Im Dezember 2014 schrieben wir einen Beitrag in unserem plus15-Blog über die Geschichte von Fragile X und die Suche einer Familie nach Behandlungen für ihren Sohn Andy (NPR Story "A Family's Long Search For Fragile X Drug Finds Frustration, Hope"). Die Familie gründete eine Stiftung, finanzierte Forschung und sah fast 20 Jahre später in einer klinischen Studie positive Ergebnisse für ihren Sohn. Sie waren am Boden zerstört, als die Ergebnisse der klinischen Studie keine signifikante Veränderung in der Gruppe insgesamt zeigten.

In dem Artikel sagte der Vater, ebenfalls Wissenschaftler,: "Die meisten klinischen Studien haben einige Leute, die wirklich gut abschneiden, auch wenn das Gesamtergebnis nicht unbedingt toll ist".

[Das experimentelle Medikament Fragile X soll es nicht mehr geben]

Obwohl das experimentelle Medikament Fragile X nicht mehr verfügbar ist, glaubt Andys Familie an die Veränderungen, die sie gesehen und sich an die Forschungsanstrengungen gebunden haben, so dass die nächste oder die folgende klinische Studie erfolgreich sein wird.

"In der klinischen Forschung gibt es oft Enttäuschungen aus den Labors durch klinische Studien", sagt Dr. Michael Harpold, Chief Scientific Officer von LuMind RDS. "Wir sagen oft, dass wir aus negativen Ergebnissen genauso viel lernen wie aus den Erfolgen - und das ist wahr. Roche gab ferner bekannt, dass sie sich verpflichten, die wissenschaftlichen Ergebnisse und die Erkenntnisse aus diesen klinischen Studien auf einem bevorstehenden wissenschaftlichen Kongress und über www.clinicaltrials.com. weiterzugeben. Dies wird ein wichtiger Schritt für die Forscher und LuMind RDS sein, um die Ergebnisse im Detail zu überprüfen, um Erkenntnisse zu gewinnen und die Forschung weiter voranzutreiben, um sichere und wirksame Arzneimitteltherapien zur Verbesserung der Kognition bei Menschen mit Ds zu finden".

Obwohl nicht das Ergebnis, das wir alle wollten, wird es wichtige Informationen aus der Roche-Studie geben.

Bei LuMind RDS spüren wir Ihre Enttäuschung über die Roche-Studie und suchen nach Antworten. Ein Teil dieser Aufgabe ist es, weiterhin andere Entdeckungslinien zu finanzieren, denn wie die Familie in der Fragile-X-Geschichte glauben wir, dass wir sichere und wirksame Arzneimitteltherapien finden werden, um die Kognition bei unseren Lieben mit Down-Syndrom zu verbessern.

Wir stehen in Kontakt mit Roche und werden das Gelernte mit Ihnen teilen.>

Schlussfolgerung: Dann war die Maus-Studie scheinbar gefälscht - oder in diesem Fall ist ein klarer Unterschied bei Maus und Mensch vorhanden
Die Forscher von La Roche behaupteten über die Maus-Studie mit Basmisanil, dass die Mäuse sich geographisch markant besser orientieren konnten. Wenn dies beim Menschen in keinster Weise auch nicht ansatzweise eintritt, scheint die Maus-Studie gelogen.

Andersherum waren scheinbar doch Veränderungen bei den Probanden zu beobachten. Aber scheinbar sind die Veränderungen nicht sensationell genug, bzw. man kann das Medikament nicht zu einem hohen Preis verkaufen, wie sich die Führung von La Roche sich das vorgestellt hat.

Michael Palomino, 13.9.2018

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5.11.2017: Roche beendet die Phase-II-Studie mit Basminasil in Spanien wegen Mangel an Probanden
  • 04 Nov 2017 No recent reports of development identified for phase-I development in Down syndrome in Japan (PO, Tablet)
  • 04 Nov 2017 No recent reports of development identified for phase-I development in Down syndrome(In volunteers) in United Kingdom (PO, Granules)
  • 05 Nov 2017 Hoffmann-La Roche terminates a phase II trial in Neurological disorders (In adults, In the elderly) in Spain due to low participant recruitment (NCT02928393) [web05]


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Tagesanzeiger online, Logo
China 27.11.2017: Gen-Schneidemaschine kann Down-Syndrom-Gene entfernen
Wird das Down-Syndrom heilbar?
https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Wird-das-DownSyndrom-heilbar/story/17856416

<In Experimenten mit der Genschere «Crispr-Cas9» konnten überzählige Chromosomen gezielt zerstört werden.

Manchmal bleiben Sensationen unbemerkt. So war das wohl auch am 2. August dieses Jahres, als in einem relativ unbekannten Journal ein kurzer Forschungsbericht erschien. Australische Forscher beschrieben darin ein Gemetzel: Mithilfe der Genschere Crispr-Cas9 war es den Wissenschaftlern erstmalig gelungen, ein komplettes Chromosom zu pulverisieren. Es war ein Beweis, dass Crispr-Cas nicht bloss für Feinarbeiten im Genom taugt. Sondern auch als Abrissbirne.

Die möglichen Konsequenzen demonstrieren chinesische Wissenschaftler jetzt im Fachblatt Genome Biology: Einem Team um den Zellbiologen Hui Yang von der Peking University ist es gelungen, mithilfe von Crispr-Cas9 in mehreren Zelltypen und in lebenden Mäusen gezielt Chromosomen zu eliminieren.

Downsyndrom: 1 oder 3 Chromosome statt 2

Die Genschere Crispr-Cas9 gilt längst als revolutionäres Werkzeug in lebenswissenschaftlichen Laboren, weil es in der Lage ist, Orte im Genom exakt anzusteuern und das Erbgut dort zu durchtrennen. Normalerweise wird dieser Effekt dazu genutzt, das Ergbut zu korrigieren, einzelne Gene auszuschalten oder neue Erbgutstücke einzufügen. Auch grössere DNA-Abschnitte lassen sich offenbar regelrecht schreddern.


Den chinesischen Forschern gelang es auf diese Weise, bei im Labor gezüchteten Zellen eines Menschen mit Trisomie 21, also dem Downsyndrom, das überzählige Chromosom zu entfernen. «Wir haben uns gefragt, ob diese starke Technologie dazu verwendet werden kann, menschliche Aneuploidien zu behandeln, bei denen überzählige Chromosomen auftreten», schreiben die Forscher.

Die Antwort, die das Team jetzt selbst gibt, lautet: Ja, vermutlich geht das – mithilfe von molekularen Sonden, die die Genschere gezielt an verschiedene Stellen im Chromosom führen. Es lassen sich dabei Versionen des gleichen Erbgutabschnitts unterscheiden, was wichtig dafür ist, einzelne Chromosomen eines Chromosomenpaars anzusteuern. Denn im Menschen ist das Erbgut zu 23 solcher Chromosomen aufgewickelt, die normalerweise doppelt vorliegen, mit je einer Version von Mutter und Vater. Aneuploidien entstehen, wenn von einem Chromosom oder Chromosomenteilen nur eines vorliegt – oder drei, wie bei der Trisomie des Chromosoms 21.

Die Chinesen untersuchten, ob die Genschere das Y-Chromosom der Nervenzellen von Mäuseföten im Mutterleib eliminieren kann. In 40 Prozent der Fälle war dies der Fall.

Pränataldiagnostische Verfahren ermöglichen es heute, eine Trisomie 21 ab der 9. Woche im Mutterleib zu erkennen und die Schwangerschaft abzubrechen. Was aber wäre, wenn sich das Downsyndrom behandeln liesse? Wie das Experiment aus China jetzt zeigt, ist es zumindest denkbar, mithilfe der neuen Crispr-Cas9-Genschere – oder einem noch mächtigeren Nachfolger – auch in utero, also während der Schwangerschaft eines Tages eine Gentherapie durchzuführen, bei der überzählige Chromosomen zerstört werden.

Die Chinesen setzten das Werkzeug in ihrem Experiment dafür bei Mäusen ein und untersuchten, ob die Genschere das Y-Chromosom der Nervenzellen von Mäuseföten im Mutterleib eliminieren kann. In 40 Prozent der Zellen, bei denen die Genschere aktiv wurde, war dies der Fall. «Die Ergebnisse legen nahe, dass eine Eliminierung in vivo möglich ist», heisst es in der Studie.

Es gibt aber auch massive Probleme, die zeigen, dass das Verfahren weit von der Klinik entfernt ist. Neben der geringen Effizienz gehören vor allem sogenannte Off-Target-Effekte dazu, also Schnitte an Stellen, die unerwünscht sind. Sie könnten zu einer Zerstörung weiterer Chromosomen führen, was im lebenden Organismus verheerend wäre. Insofern ist die Studie ein vielsagender Anfang, der ethische Betrachtungen nahelegt. Mehr aber noch nicht. (Tages-Anzeiger)

Erstellt: 27.11.2017, 13:58 Uhr>

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Roche bricht Testreihe ab:


21.3.2018: Roche bricht Testreihe an Down-Probanden ab - Wirkstoff Basmisanil soll bei Down-Menschen kaum wirksam sein
Doch keine Pille für mehr Intelligenz bei Menschen mit Down-Syndrom
https://www.nau.ch/doch-keine-pille-fur-mehr-intelligenz-bei-menschen-mit-down-syndrom-65312015

<2010 begann der Pharmakonzern Roche eine ganz besondere Pille an Menschen zu testen: «Basmisanil» sollte Menschen mit Down-Syndrom intelligenter machen. Doch die Studie wurde abgebrochen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Weil Menschen mit Down-Syndrom das 21. Chromosom 3-fach haben, ist am 21.3. Welt-Down-Syndrom-Tag.
  • Weil Roche an einer Pille forschte, die Menschen mit Trisomie 21 intelligenter machen sollte, hat Nau nachgefragt.
  • Die Studie zum Wirkstoff «Basmisanil» wurde eingestellt – er war nicht (genug) wirksam.
  • Unerwünschte Nebenwirkungen soll es keine gegeben haben.

Heute ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Denn bei Menschen mit Trisomie 21, wie das Down-Syndrom offiziell heisst, ist das 21. Chromosom 3-fach vorhanden.

Gaba im Ungleichgewicht

Ein Chromosom mehr zu haben, hat für die Betroffenen vor allem kognitive Folgen: Sie lernen weniger schnell, haben oft mehr Mühe, sich zu erinnern. Schuld daran ist das dritte Chromosom 21, das sich nicht einfach so entfernen lässt.

Schuld daran ist aber auch, davon gehen Forscher aus, der Botenstoff Gaba, der wegen der durch die Trisomie in ein Ungleichgewicht gerät und so Lernfähigkeit und Gedächtnisleistung hemmt. «Als ob jemand im Gehirn stets auf die Bremse treten würde», erklärt das Jana Noeldeke (45) in einem Interview.

Leben mit Trisomie 21

Noeldeke leitete beim Pharmakonzern Roche die «Clematis»-Studie. Roche wollte eine Pille entwickeln, die Menschen mit Trisomie 21 hilft, schneller zu denken und besser zu erinnern. Möglich machen sollte das der Wirkstoff «Basmisanil».

Nau war im Zentrum Paul Klee, wo Menschen mit Down-Syndrom durch eine Ausstellung zur Trisomie 21 führen. Sehen Sie das Gespräch im Video.

Studie an Mäusen und Kindern

Bei Mäusen hatte man damit gute Ergebnisse erzielt. 2010 begannen die Studien an jungen Erwachsenen (18 bis 30) mit Down-Syndrom. Tatsächlich aber interessierten vor allem die Kinder. Je jünger und formbarer das Gehirn, desto besser der Effekt - davon gingen Forscher aus.

Schrittweise überprüfte man Nebenwirkungen und Sicherheit des Medikaments. Weitete die Studie auf Jugendliche (12 bis 17) aus. 2016 begannen in den USA die Tests bei Kindern (6 bis 11).

Die Pille löste Diskussionen aus: Wird sich mit der Gehirnleistung auch der Charakter verändern? Warum nimmt man Menschen nicht einfach so, wie sie sind? Aber auch: Muss nicht jeder Mensch die Chance haben, das Beste aus sich heraus zu holen?

Die Diskussionen nahmen ein jähes Ende, als Roche die Studie im Sommer abbrach. Warum?

Die Pille wirkt nicht

«Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen denen, die das Medikament einnahmen und der Placebo-Gruppe», erklärt Anja von Treskow, Sprecherin Roche. Auch zwischen den Testgruppen waren keine Unterschiede zu messen.

«Die Einstellung der Studien erfolgte nicht aus Sicherheitsgründen, da Basmisanil in den Studien sicher und gut verträglich war», erklärt von Treskow. >

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Quellen
[web01] Das Down-Syndrom- fällt in die Kategorie der Chromosomen: https://www.heilmed-krankheit.de/blutdruck.html
[web02] Down-Syndrom (Trisomie 21): https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/down-syndrom-trisomie-21/therapie/

[web03] Down-Syndrom: Eine Pille für Oskar: https://www.zeit.de/2015/30/down-syndrom-medikament-heilung/komplettansicht

[web04] A response from LuMind Research Down Syndrome President and CEO Carolyn Cronin regarding the end of the Roche Clinical Trial for CLEMATIS.: https://www.lumindrds.org/response-on-the-roche-clinical-trial-for-clematis/

[web05]
Basmisanil - Roche; Alternative Names: GABRA5 negative allosteric modulator (NAM) - Roche; RG-1662; RO5186582:
https://adisinsight.springer.com/drugs/800031595

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